Steelheart – Brandon Sanderson

steelheart

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
17,99 Euro
Juni 2014
Originaltitel: The Reckoners 1: Steelheart
ISBN: 978-3453268999
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Selbst der stärkste Gegner ist verwundbar – du musst nur wissen, wo
Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrundbewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen …

Gewähltes Zitat

»Ich glaube, sie sind eine Art Test«, meinte Megan.
Ich runzelte die Stirn. »Meinst du das im religiösen Sinne?«
»Nein, keine Prüfung des Glaubens oder so«, antwortete sie. »Ich denke an einen Test bezüglich dessen, wie wir reagieren würden, wenn wir Macht hätten. Riesige Macht. Was würde die Macht mit uns tun? Wie würden wir damit umgehen?«

(S. 266) 

Meine Meinung

Vor über 10 Jahren verwandelten sich die ersten normalen Menschen in Epics. Wesen, die besondere Gaben und Fähigkeiten hatten und sich nicht scheuten diese einzusetzen. Damals veränderte sich die Welt und nur die mächtigsten und unbesiegbarsten Epics herrschen nun. Im früheren Chicago ist es Steelheart, der ein unerbittliches Regime führt mit weiteren Epics und Schergen an seiner Seite. Niemand weiß, wie er zu besiegen ist und nur ein Mensch hat ihn je bluten sehen: der damals erst 8jährige David war dabei, als sein Vater Steelheart versehentlich anschoss. Alle Zeugen von damals mussten sterben, aber David überlebte und sinnt seitdem nach Rache …

Wow, wow, wow! Was ein mega-geniales Buch! Ich bin wirklich total begeistert von dieser Geschichte, auf die ich im Vorfeld, aufgrund des wenig vielversprechenden Covers, eigentlich gar keine rechte Lust hatte. Irgendwie klang die Geschichte so sehr nach Superhelden, an die ich mich in den letzten Jahren dank der x-ten Verfilmung von Superman, Batman, Spiderman und Co. eigentlich sattgesehen hatte. Aber nun gut, gelesen habe ich tatsächlich bislang nur wenige Superhelden-Geschichten und schon gar keine, in der der Superheld eigentlich der Schurke ist und gegen Normalos kämpfen muss, also traute ich mich doch ans Buch!

Zunächst sei gesagt: Brandon Sanderson hat es wirklich drauf! Er kann schreiben, das ist eine wahre Freude. Oftmals erwische ich mich dabei, dass ich bei Actionszene unkonzentriert werde und sie teils auch überblättere, weil sie so langweilig geschrieben sind, zu wirr oder zu ausführlich. Das war hier jedoch überhaupt nicht der Fall. Hier konnte ich selbst die Action so genießen, als säße ich gemütlich mit einer Schüssel Popcorn vor dem Fernseher, so locker flockig ließ sich die Action in diesem Buch lesen. Das hat richtig Spaß gemacht und ich habe sehr mit den Rächern mitgefiebert.

Natürlich gibt es in diesem Buch nicht nur Action. Auf über 440 Seiten, die in viele kleine Kapitel unterteilt sind, aufgeteilt in vier große Abschnitte, beschäftigt sich der überwiegende Teil mit dem Plänen der Rächer um Steelheart irgendwie schlagen zu können und darum, die Schwächen der Epics aufzudecken. Das ist ebenfalls richtig spannend und interessant gewesen, denn als Leser war ich hier in der Lage ebenso wie die Rächer mit zu rätseln, denn die benötigten Informationen um auf die Lösung zu kommen, die stehen dem Leser ebenfalls zur Verfügung, im Laufe der Geschichte sind die meisten Informationen relevant. Das hat mir so richtig gut gefallen. Ich bin trotzdem nicht auf die komplette Lösung gekommen und war am Ende doch etwas verblüfft. Ich hatte zwar in die richtige Richtung gedacht, aber nicht konsequent zu Ende.

Solche Bücher liebe ich ja, wenn ich selbst mitdenken kann, dann fühle ich mich als Leser noch mehr gefordert und involviert.

Der Autor hat es hier auch geschafft sehr vielschichtige und facettenreiche Figuren zu erschaffen und vor allem auch zu beschreiben. Dabei ist einem nicht jede gute Figur unbedingt sympathisch, was das ganze noch einmal interessanter werden lässt. Generell hatte ich den Eindruck, dass Sanderson hier nur so übersprudelte vor Ideen und Einfällen, die er alle ins Buch einbauen wollte. Das hat er auch und zwar gekonnt!

Meine Befürchtung, dass ich hier nur eine weitere Superhelden-Story in X-Men Manier vorgesetzt bekommen würde, war total unberechtigt. “Steelheart” ist natürlich irgendwo eine Superhelden-Geschichte, aber eine ganz untypische. Ebenso vereint die Action, Dystopie, Gesellschaftskritik und noch viel mehr. Die Mischung ist perfekt!

Ich freue mich jetzt schon tierisch auf den zweiten Teil, der im originalen bereits im Januar 2015 erscheinen wird, und hoffe, dass er auch für den deutschen Markt schnell zur Verfügung stehen wird.

Fazit

Brandon Sandersons Einfallsreichtum kennt wohl keine Grenzen! Die Geschichte selbst ist ebenso facettenreich wie ihre Figuren und weiß ständig mit neuen Enthüllungen und Geschehnissen zu überraschen. Sie fordert den Leser ebenso wie die Protagonisten und macht so einfach Spaß! Für mich ist Steelheart jetzt schon eines der besten Bücher, die ich 2014 gelesen habe!

Meine Wertung

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Specials

Buchtrailer zu “Steelheart”

Reihe

Juni 2014: Steelheart
2015: Firefight (original im Januar 2015)

Berlin Requiem – Peter Huth

berlinrequiem

Heyne Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 336 Seiten
12,99 Euro
April 2014
ISBN: 978-3453676664
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Der Tag, an dem das Ende beginnt …
Berlin im Hier und Jetzt: Ein rätselhafter Virus ist ausgebrochen. Die Infizierten fallen zunächst in ein Koma und erwachen dann wieder – regiert vom rasenden Instinkt, alles und jeden zu töten. Erste Medienberichte verunsichern die Bevölkerung: Angeblich sind nur Mitbürger mit Migrationshintergrund betroffen, Kreuzberg und Neukölln gelten als kontaminiert. In einer Blitzaktion wird eine Mauer um das betroffene Gebiet errichtet, Innensenator Sentheim verhängt den Ausnahmezustand. In diesen dunklen Stunden erhält der investigative Journalist Robert Truhs einen politisch hochbrisanten Hinweis, der die noch bestehende Ordnung endgültig kippen könnte …
 

Gewähltes Zitat

Eine Nacht lang dachte er darüber nach, sich gegen die Angriffe zu wehren, seinen privaten Feldzug zu starten, um sie alle zu Fall zu bringen: Sterb, Truhs und schließlich auch den Bürgermeister. Es hätte gelingen können, doch stattdessen entschied sich Olaf Sentheim, den Regierenden Bürgermeister von Berlin anders zu bestrafen: indem er ihm gestattete, ihn zu entlassen.
Als der Bürgermeister ihn nun wieder angerufen hatte, um ihm einen neuen, wichtigeren Posten anzubieten, den des Innensenators, entschied Sentheim für sich, dass der Politiker nun genug bestraft worden sei, und sagte zu.

(S. 104)

 

Meine Meinung

Berlin in einer sehr nahen Zukunft. Eine mysteriöse Krankheit ist ausgebrochen. Die Schuldigen sind schnell gefunden, es sollen die Menschen mit Migrationshintergrund sein. Bei Befall verwandeln sie sich in eine Art Zombie, die alle nicht befallenen beißen und somit ebenfalls anstecken. Eine Mauer um die Brennpunkte Berlins wird gezogen, um die Teile, in denen die meisten Ausländer wohnen. Alles zum Schutz vor dieser Seuche. Aber reicht das wirklich? Macht diese Krankheit vor den Deutschen Halt? 

Allein vom optischen her wäre ich nie auf dieses Buch aufmerksam geworden, denn das Cover finde ich tatsächlich wenig ansprechend, obwohl es zur Geschichte passt. Die inhaltliche Beschreibung des Buches brachte mich dazu es lesen zu wollen. Ich war sehr gespannt auf einen unterhaltenden Zombie-Roman, der im Berlin unserer Zeit spielt und somit mal ganz nah dran ist. Erwartet habe ich also reine Unterhaltung. Die habe ich auch bekommen, allerdings auch noch mehr, ein wenig Gesellschaftskritik schwingt nämlich das gesamte Buch über mit.

Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mich in die Geschichte zu finden, diese beginnt nämlich tatsächlich mittendrin und nicht etwa beim ersten Ausbruch der Seuche. Beim Einstieg ins Buch ist die Mauer schon gezogen, Zonen Berlins wurden abgeschottet, die Schuldigen wurden gefunden. Wenn man die Zeitabstände hört, in denen das ganze passiert sein soll, kann man sich natürlich schon fragen, wie stimmig das ganze ist, aber das lasse ich zugunsten der Unterhaltung gerne mal unter den Tisch fallen. Auf jeden Fall hatte ich Probleme mich in diese bestehende Situation rein zu fuchsen und habe einige Seiten benötigt, bis ich die gesamten Zusammenhänge begriffen und die zahlreichen auftauchenden Figuren, von denen ich tatsächlich keine einzige wirklich sympathisch fand, zuordnen konnte.

Die eigentliche Geschichte um die Seuche steht tatsächlich eher im Hintergrund. Vordergründig geht es vor allem um Macht und Geld und damit einhergehend Politik. Diese Machenschaften fand ich tatsächlich schon wieder erschreckend realistisch. Vor allem die Macht, die Medien besitzen und wie leicht sich durch diese Menschen beeinflussen lassen, wurde hier schön dargestellt, wie ich finde.

Es wäre gelogen zu behaupten, dass es in diesem Buch nicht blutig und brutal zuginge, das geht es nämlich doch und zwar in jeglicher Hinsicht. Allerdings findet hier nicht auf jeder Seite ein blutiges und sinnloses Meucheln statt. Die Mischung machts hier, es passt perfekt und ohne zu viel verraten zu wollen, aber außerdem lässt der Autor Peter Huth hier auch noch ein wenig etwas anderes einfließen, als es uns der Klappentext weis machen will.

Wirklich schade fand ich hier allerdings das abrupte Ende, das ging mir eigentlich schon fast ein wenig zu schnell. Außerdem habe ich mich mit den Figuren so gar nicht anfreunden können, mit keiner der vielen auftretenden, was ich ein wenig schade finde.

Fazit

Insgesamt war Berlin Requiem auf jeden Fall mehr als lockere, reine Unterhaltung. Ein wenig Kritik an unserer heutigen Zeit, der Politik und den Medien klang an. Dennoch ließ sich dieses Buch flüssig und fix lesen.
Von mir gibt es hier vier gute Sterne, weil es gut war, aber eben nicht perfekt.  

Meine Wertung:

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Specials:

Dark Heroine 1: Dinner mit einem Vampir – Abigail Gibbs

darkheroine1

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 608 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: The Dark Heroine. Dinner With a Vampire
ISBN: 978-3492702973
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die Vampire sind zurück – und wie! »Dark Heroine. Dinner mit einem Vampir« wurde zur Droge für 17 Millionen Fans in England. Jetzt erscheint der internationale Bestseller auf Deutsch und sorgt mit Charme, Witz und Erotik für ein völlig neues Blutsauger-Vergnügen! Diese Nacht verändert Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London geschieht ein furchtbarer Mord, und die 18-Jährige ist die einzige Augenzeugin. Erfolglos versucht sie, vor den Tätern zu fliehen – und wird in ein abgelegenes Herrenhaus verschleppt, das von nun an ihr Gefängnis ist. Doch Violets Kidnapper sind keine Menschen, sondern Vampire, faszinierend und todbringend zugleich. Der charismatische Blutsauger Kaspar hat besondere Pläne mit Violet, denn sie ist Teil einer gefährlichen Prophezeihung. Wird sie sich Kaspar hingeben, um zur sagenumwobenen dunklen Heldin zu werden – oder hat er Violets Mut unterschätzt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

 

Gewähltes Zitat

Ich stieß hörbar die Luft aus. Es war irgendetwas zwischen einem Lachen und einem Schnauben. »Das mit anzusehen war ein Schock. Versteht mich nicht falsch, ich habe den Trafalgar Square nicht vergessen … aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr fähig seid, euren eigenen Artgenossen so etwas anzutun. Und jetzt benehmt ihr euch, als wäre gar nichts passiert … das ist so abartig.«
(S. 253)

Meine Meinung

Nie hätte Violett geglaubt, dass es Vampire gibt. Bis sie mitten im London, nach einer durchgefeierten Nacht einen Massenmord beobachtet. Schlimmer als dieses Erlebnis ist jedoch, dass die mordenden Vampire sie einfach mitnehmen und nicht mehr gehen lassen. Dafür hat Violett zu viel gesehen. Nun soll sie sich freiwillig dazu entschließen selbst ein Vampir zu werden. Aber sie ist fest entschlossen kein elender Blutsauger sein zu wollen …

Leider konnte mich „Dark Heroine“ nicht komplett begeistern und auch nicht restlos überzeugen. Mittlerweile bin ich mit Vampirromanen eigentlich gut bedient, in den letzten Jahren gab es ja etliche davon. Da ich im Vorfeld gelesen hatte, dass dieses Buch anders sein sollte, der Untertitel auch etwas Witz versprach und das Buch in England ja der Hit wurde, wollte ich es trotz des Vampir-Themas lesen und war richtig gespannt.

Wirklich witzig fand ich das Buch nicht. Klar, die Protagonistin ist recht frech, ein paar nette Sprüche gab es, aber ansonsten ist es alles andere als witzig. Für ein Jugendbuch fand ich es sogar äußerst brutal und auch recht freizügig, aber das sei nur mal am Rande angemerkt. Jedenfalls war es nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.

Die Protagonisten waren mir eigentlich allesamt recht unsympathisch. Violett ist zwar recht taff und frech, aber irgendwie wirkte sie auf mich nie wirklich authentisch. Einerseits findet sie das Verhalten von Kaspar absolut schändlich, andererseits kann sie einfach fix drüber hinwegsehen. Nee, das war mir tatsächlich zu einfach.
Kaspar selbst … tja, was soll ich dazu sagen? Zu Beginn war er einfach ein absolut großes … naja, kein netter Kerl. Überhaupt nicht. Aber auf einmal ist er dann doch ganz nett. Aha. Hä? Woher dieser Sinneswandel? Das war für mich wirklich alles überhaupt nicht überzeugend dargestellt, mir ging dieses hin und her eher auf die Nerven.
Ebenso alle anderen Figuren. Irgendwie kam es mir so vor, als gäbe es nur extremes Verhalten in die eine oder andere Richtung, aber nie den normalen Mittelweg.

„Dark Heroine“ konnte sich meiner Ansicht nach auch tatsächlich nicht großartig von anderen Vampirbüchern abheben, die Thematik war ähnlich, die Probleme auch. Fremde Welt, fremde Wesen, ekliges Blut, die Verwandlungsproblematik und natürlich nicht zuletzt Liebe und Erotik. Erst ziemlich spät kam hier noch die Geschichte der Prophezeiung mehr zum Tragen. Das fand ich auch ganz gut, aber das Geplänkel vorher war mir einfach zu seicht, zu durchschaubar und langatmig.
Irgendwie schade, denn die Idee mit der Prophezeiung war eigentlich toll und hatte (bzw. hat immer noch) viel Potential. Nur die Umsetzung fand ich nicht so gelungen, hier wurde einfach viel Potential zugunsten undurchsichtigen und schmalzigen Szenen vergeudetet.

Fazit

Insgesamt merkt man hier einfach, dass die Autorin dieses Buches noch recht jung war. Die Geschichte kommt mir an vielen Stellen einfach sehr sprunghaft und dadurch wenig glaubhaft vor. Eine saubere Ausarbeitung wäre hier wünschenswert gewesen, aber ich hoffe einfach darauf, dass der nächste Band „Dark Heroine – Autumn Rose“ besser sein wird, denn diesen werde ich auf jeden Fall ebenfalls lesen, dafür hat mir die Idee zu gut gefallen.
Trotzdem nur drei Punkte, weil die Kritikpunkte dann doch etwas schwerer wiegen, obwohl mir das Buch insgesamt doch noch gefallen hat.

 

Meine Wertung:

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Elemental Assassin 2: Spinnentanz – Jennifer Estep

spinnentanz

Piper Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 448 Seiten
12,99 Euro
April 2014
Originaltitel: Web of lies
ISBN: 978-3492269445
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die »Mythos Academy«-Romane haben Jennifer Estep unzählige Fans verschafft und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Nun beginnt die Autorin eine hinreißende neue Serie: Gin Blanco ist Auftragskillerin mit Gefühl und besonderer Begabung. Als »Elemental Assassin« wird Gin in immer neue Fälle verwickelt. Und die dunkle Magie ihrer Feinde macht ihr ebenso zu schaffen wie die unwiderstehliche Anziehungskraft des Detectives Donovan Caine. Zwar hat sich die erfolgreiche Auftragsmörderin Gin Blanco offiziell zur Ruhe gesetzt, doch der Ärger reißt einfach nicht ab: Als zwei Punks versuchen, Gins Restaurant auszurauben, fallen Schüsse – doch ungewöhnlicherweise ist nicht »Die Spinne« ihr Ziel, sondern ihr Protegé Violet Fox. Gin muss herausfinden, wer hinter dem Angriff steckt und warum. Wenn sexy Detective Caine sie nur nicht ständig ablenken würde! Als dann auch noch ein anderer Mann ins Spiel kommt, wird dem Steinelementar Gin trotz ihrer Eismagie richtig heiß …

 

Gewähltes Zitat

»Ich verstehe, dass du verletzt bist und das Gefühl hast, dass Fletcher dich betrogen hätte. Aber die Familie ist das Wichtigste, Gin«, sagte die Zwergin sanft. »Ob es nun die Familie ist, in die du geboren wurdest, oder diejenige, die du dir selbst geschaffen hast. Bria ist von deinem Blut, deine Schwester, und sie lebt. Du kannst das nicht einfach ignorieren.«
(S. 144)

Meine Meinung

Als zwei Gäste in ihrem Restaurant belästigt werden, verpasst Gin dem Unruhestifter eine Abreibung, nichts ahnend, dass es sich um den Sohn eines sehr mächtigen Gegners handelt, der ihr fortan versucht das Leben zur Hölle zu machen. Außerdem hat es sich Gin gerade zur Aufgabe gemacht die Foxes vor einem tyrannischen Zwerg zu schützen, der sie um jeden Preis von ihrem Land vertreiben will. Und dann sind da noch die Geheimnisse ihrer Vergangenheit, die sie ebenfalls gerne lüften würde…

Auch der zweite Teil der Elemental Assassin-Reihe konnte mich wieder sehr an seine Seiten fesseln. Nachdem ich schon beim ersten Band eigentlich dachte, dass diese Reihe eher nichts für mich sein würde umso erfreulicher.

Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieser zweite Teil auch viel Fantasy-lastiger. Im ersten Teil überwog mehr die Realität und der ‘Fall’, der Ermittler Donovan Caine stand sehr im Vordergrund. Das war dieses mal ein wenig anders. Die Geschichte spielt zwar auch in unserer realen Welt, aber jetzt geht unsere Protagonistin Gin viel offener mit ihren magischen Fähigkeiten um und wir treffen auch auf viel mehr magisch begabte Menschen, die ihre Gaben auch anwenden.

Gin war mir in dieses mal auch von Beginn an sympathisch. Ich musste nicht erst mühsam eine Bindung zu dieser Figur aufbauen, was mir sehr gefallen hat. Die kann zwar immer noch recht berechnend und kalt sein, aber sie ist nicht mehr so unnahbar wie noch im ersten Band und lässt nun viel mehr Nähe zum Leser zu. Das gefiel mir wirklich gut. Dafür hatte ich dieses mal kaum einen Bezug zum Detective, was ich allerdings auch gar nicht mal so schade finde, denn mit seiner festgefahrenen Meinung hat er teils schon genervt.
Schön fand ich auch, dass wir einige anderen Figuren wie die Zwergenschwestern näher kennen gelernt haben und auch ein wenig näher an die geheimnisvolle Mab Monroe ran kamen.

Die Geschichte selbst fand ich recht ansprechend. Dass Gin sich den Problemen von Violet und ihrem Großvater annimmt machte sie in meinen Augen noch sympathischer und menschlicher. Vor allem, weil sie deswegen weniger Zeit hat, sich um ihre eigenen nicht wegzudenkenden Probleme zu kümmern. Hier wurde Gins Zwickmühle schon beschrieben, wie ich fand.
Auch die Spannung kam in dieser Geschichte nicht zu kurz. Anders als im ersten Band habe ich hier keine Längen empfunden und war am Ende wirklich enttäuscht, als das Buch schon zu Ende war, denn einige Fragen, die das Ende des ersten Teils bereits aufgeworfen hatte, wurden hier zwar beantwortet, andere jedoch nicht. Wir wissen jetzt zwar schon mehr über Gins Vergangenheit, aber ich bin trotzdem extrem gespannt wie es weiter gehen wird. Glücklicherweise erscheint der dritte Teil der Reihe ja bereits im November.

Fazit

Insgesamt hat mir dieser zweite Teil also noch mehr gefallen als bereits der erste. Das lag zum einen daran, dass mir die Figuren schon vertraut und auch viel sympathischer waren als noch im ersten Teil. Außerdem war mehr Fantasy mit im Spiel, was mir viel besser gefallen hat und die Geschichte war einfach durchweg spannend!
Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil und vergebe hier sehr gute vier Punkte! 

 

Meine Wertung:

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Die Elbenthal-Saga 3: Die eisige Göttin – Ivo Pala

dieeisigegoettin

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3737362467
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Inhalt

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Das große Finale der Elbenthal-Saga!
Laurin, der Schwarze Prinz, hat Svenya nach Alfheim entführt. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war: Unter der Herrschaft der ebenso schönen wie kaltblütigen Eisigen Göttin hat eine gewaltige fremde Macht die Elbenwelt erobert. Auch Svenya und Laurin werden als Gladiatoren versklavt und müssen lernen, Seite an Seite zu kämpfen, wenn sie die grausamen Spiele überleben und ihre beiden Völker im Kampf um die Freiheit vereinen wollen.

 

Gewähltes Zitat

»Aber sicher«, antwortete Svenya zynisch. »Ich übergebe das mächtigste Stück Magie aller neun Welten an einen seelenlosen Psychopathen … oh, entschuldige, ich meine natürlich einen seelenlosen, psychopathischen Gott, dessen erklärtes Ziel es ist, eben diese Neun Welten zu unterwerfen. Siehst du hier irgendwo auf meiner Stirn >Völlig bescheuertes Dummchen< stehen?«
(S. 432)

Meine Meinung

Svenya und Laurin werden nach ihrer Ankunft in Alfheim zu unfreiwilligen Verbündeten, denn auf sie wartet nicht etwa Laurins unterwürfige Armee der Dunkelelben, sondern ein ganz anderes Volk, das sowohl Licht- als auch Dunkelelben versklavt hat und auch vor Laurin und Svenya nicht zurück schreckt. Zusammen versuchen sie im veränderten Alfheim zu überleben und lernen miteinander auszukommen. Selbstverständlich wäre Svenya aber nicht Svenya, wenn sie nicht versuchen würde die dort herrschen Zustände zu verbessern und die Schreckensherrschaft unter der eisigen Königin zu beenden…

Was Ivo Pala hier für eine wunderbare Geschichte erschaffen hat ist unglaublich! Bereits nach dem ersten Band war ich schon richtig gefesselt von der erfundenen Fantasy-Welt, die der Autor gekonnt mit unserer Realität verknüpfen konnte. Im zweiten Band ging es dann so richtig tief in diese Fantasy Welt unter Dresden rein, wir lernten die Figuren noch viel besser kennen, ihre Vergangenheit, die Hintergründe und jetzt im dritten Band geht es so richtig zur Sache.

Auch der dritte Band der Elbenthal-Saga ist wieder in mehrere große Abschnitte unterteilt und diese wiederrum in zahlreichen kurzen Kapiteln, so dass man einfach durch die Seiten fliegt und irgendwann einfach enttäuscht ist, weil es schon beinahe vorbei ist. Der Schreibstil von Ivo Pala ist auch absolut flüssig und mitreißend und dadurch, dass es überhaupt keine Längen in diesem Buch gibt, flaut die Spannung auch zu keiner Zeit ab. Erholungspausen gibt es quasi nicht.

Der dritte Band spielt zum überwiegenden Teil in Alfheim und Svenya spielt zumindest als die Hüterin von Midgard gar keine so große Rolle mehr. Nach der Ankunft von ihr und Laurin, dem schwarzen Prinzen, kommt alles ganz anders als ich es erwartet hatte. Der letzte Band endete ja mit einem bösen Cliffhanger und der Stelle, an der die beiden Feinde durch Tor nach Alfheim katapultiert wurden. An genau der Stelle setzt die Geschichte nach dem wirklich gelungenen Prolog auch wieder ein.

Der gesamte dritte Band ist im Prinzip eine Wendung in der Geschichte, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Generell hat mich der gesamte Abschluss total gepackt und überrascht und das meine ich absolut positiv! Ich habe so gehofft und gebangt, dass ich mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden sein würde, weil sie mir so gut gefallen hat und ich wurde wirklich überhaupt nicht enttäuscht, meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Mir fällt es gar nicht so schwer darüber zu schreiben ohne zu viel zu verraten, von daher nur folgendes: die Wendung war unvorhersehbar, zumindest für mich. Die Action kommt auch in diesem Band nicht zu kurz, ebenso wie die Entwicklung der Figuren und – das schwöre ich – auch die eine oder andere Figur weiß noch zu überraschen.

Bis kurz vor Schluss habe ich noch gerätselt, ob wir Svenyas Geheimnis um ihre Herkunft überhaupt je erfahren würden, aber auch hier wusste der Autor total zu überraschen. Kurz vor Schluss gab es dann die eine Szene, bei der ich eine wirkliche Gänsehaut bekam und schon dachte, jetzt sei Schluss. Aber nein, ich wäre nicht so begeistert, wenn Ivo Pala nicht auch hier noch einen drauf gesetzt hätte!

Man merkt, ich bin total hin und weg von diesem wirklich gelungenen Finale! Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich am Ende sprachlos da gesessen habe und zwar nicht vor Ergriffenheit, sondern einfach, weil es einfach ein soooo extrem tolles Leseerlebnis war. Alle Fragen wurden beantwortet, die Story hatte alles! Ich habe nichts vermisst und wenn ich jetzt daran denke, dass es nicht weiter gehen wird, dann tut das wirklich weh, denn für mich ist diese Trilogie eine der besten, die ich je gelesen habe, wirklich!

Nach all dem Lobgesang (tut mir leid, aber ich kann einfach nichts anderes sagen), muss ich dann doch noch eine Kleinigkeit bemängeln: Die äußere Optik hat mich ein wenig enttäuscht. Die Coverzeichnung ist zwar wirklich schön und passt auch perfekt zu den bisherigen Covern, allerdings erstrahlt es dieses mal nicht im metallischen Glanz, so wie bereits die ersten Bände, was mich doch ein wenig enttäuscht hat, denn im Regal fällt das doch schon auf. Das finde wirklich schade und hätte es mir angeglichen gewünscht.

 

Fazit

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Großartig! Danke an Ivo Pala für diese Leseerfahrung, ich muss ehrlich sagen, dass ich so eine Begeisterung nicht erwartet habe. Hier stimmt einfach alles und deswegen gibt es hier auch die volle Punktzahl!

 

Meine Wertung:

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Elemental Assassin 1: Spinnenkuss – Jennifer Estep

spinnenkuss

Piper Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 448 Seiten
12,99 Euro
Dezember 2013
Originaltitel: Spider’s Bite
ISBN: 978-3492269407
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Inhalt

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Jennifer Estep hat sich mit der Reihe »Mythos Academy« in die Herzen ihrer deutschen All-Age-Leserinnen geschrieben. Jetzt beginnt die von Fans sehnsüchtig erwartete Erwachsenen-Serie um die Antiheldin Gin Blanco: »Elemental Assassin«. Gin Blanco ist eine Auftragsmörderin, bekannt unter dem Namen »Die Spinne«. Geduldig liegt sie auf der Lauer, nähert sich ihren ahnungslosen Opfern und schlägt im richtigen Augenblick zu. Gnadenlos. Doch als sich ihr neuester Auftrag als Falle entpuppt, stürzt Gins Welt ins Chaos. Welcher ihrer unzähligen Feinde kennt ihre wahre Identität? Um ihren Gegner zu enttarnen, muss die Spinne ihr Netz verlassen und die Seite wechseln. Doch das Letzte, was man im Kampf gegen übermächtige Elementarmagie braucht, ist Ablenkung – besonders in Form des sexy Detectivs Donovan Caine … Die New-York-Times-Bestsellerreihe endlich auf Deutsch!

 

Gewähltes Zitat

Stattdessen war ich auf der Flucht vor einer mysteriösen Person, die mich tot sehen wollte, und den Gesetzeshütern, die mich eigentlich hätten beschützen sollen. In der Zwickmühle. Die Geschichte meines Lebens.
(S. 184)

Meine Meinung

Jennifer Estep legt hier mit Spinnenkuss den ersten Teil ihrer neuen Buchserie nach Mythos Academy vor. Der zweite Teil erscheint bereits in wenigen Tagen, so dass wir hier nicht mehr lange auf die Fortsetzung warten müssen.

Zugegeben, die Inhaltsbeschreibung des Buches hat mich gar nicht mal so sehr angesprochen, aber nach Mythos Academy war ich schon gespannt, was hier wohl kommen würde. Zu Beginn des Buches fühlte ich mich zunächst auch in meiner Ablehnung bestätigt und spielte schon mit dem Gedanken das Buch abzubrechen. Aber irgendwie kam ich doch nicht los von der Geschichte der Auftragskillerin Gin, genannt Spinne. Sie ist total berechnend und kalt. Sehr hart und wenig sympathisch. Und doch konnte ich mich nach einiger Zeit mit Gin anfreunden und fand sie schon fast ‚cool‘, obwohl ich mir lange, lange Zeit nicht vorstellen konnte, dass ich mit dieser harten und emotionsarmen Killerin je warm werden würde. Zunächst sah auch alles viel härter aus, als es schließlich war. Aber wie ich eigentlich hätte erwarten müssen, hatte natürlich auch Gin zwei Seiten, nämlich die, die sie nach Außen hin zeigte und die wirkliche, die sie niemanden entdecken lassen wollte.
Genau diese Anziehungskraft übte sich auch auf einen weiteren Protagonisten in der Geschichte aus, nämlich auf Detective Donovan Cain, der zum einen – ganz guter Polizist – seinen Job machen will und jegliche Art von Mord verurteilt und ahnden möchte, und zum anderen in Gin auch das Mädchen durchblitzen sieht, das sich tief im Inneren versteckt, nämlich das Mädchen, das geliebt und beschützt werden will.
Die Figurenzeichnung ist Jennifer Estep hier jedenfalls sehr gut gelungen, das kann ich nicht anders sagen.

Obwohl in dieser Geschichte auch viel Magie im Spiel ist, hat für mich doch immer die reale Welt im Vordergrund gestanden. Sie dominierte definitiv, was wohl zum großen Teil auch daran lag, dass Gin selbst ihre Magie gar nicht mal wirklich annehmen will. Dieser langsame Einstieg in diese fremde magische Welt hat mir sehr gut gefallen. Jetzt, wo ich mich daran gewöhnt habe, denke ich, dass wir im nächsten Band viel mehr von dieser elementaren Magie präsentiert bekommen werden. Darauf freue ich mich auch schon.

Die Geschichte selbst schien mir zu Beginn sehr schlicht zu sein. Erst nach und nach enthüllten sich dann das gesamte Ausmaß der Verstrickung. Das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, dass ich nicht direkt von Anfang an alles durchschauen konnte, sondern selbst immer wieder überrascht wurde und das bis zum Schluss. So hielt auch das Ende eine kleine Überraschung für mich bereit, natürlich nicht ohne einen kleinen Cliffhanger, der mich jetzt richtig neugierig auf den nächsten Band gemacht hat.

 

Fazit

Insgesamt gefiel mir dieses Buch wider meiner Erwartungen doch sehr gut! Die Figuren waren überzeugend dargestellt, die Geschichte total vielseitig und überraschend und spannend vom Anfang bis zum Ende. Für mich war es eine gelungene Mischung aus Action und Fantasy und ich freue mich jetzt schon sehr auf den nächsten Teil und bin froh, dass ich darauf nicht mehr lange warten muss!

 

Meine Wertung:

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Irondead: Der zehnte Kreis – Wolfgang Hohlbein

irondead

Egmont INK Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 640 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
ISBN: 978-3453268586
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Irland zu Beginn des 20. Jahrhunderts: In einem ehemaligen Schlachthaus entdeckt der Privatdetektiv Quinn Devlin ein monströses eisernes Geschöpf. Kurz darauf verschwindet der reiche Kaufmann Stanley Garland, der am Bau der Titanic beteiligt ist. Quinn versucht, das mysteriöse Geschehen aufzuklären – und legt sich dabei mit Mächten an, die das größte Schiff der Welt für ein mörderisches Spiel missbrauchen …

Gewähltes Zitat

Und weiter ging es hinab in den Bauch der Bestie. Mir war klar, wie schwülstig und pathetisch sich das anhörte, doch ganz genau das war es, was ich in diesem Moment empfand: das Gefühl, dass wir uns etwas Gigantischem und Finsterem näherten, das uns einfach zermalmen würde, ohne von unserer Anwesenheit auch nur Notiz zu nehmen.
(S. 590)

Meine Meinung

Mit Wolfgang Hohlbein hat für mich alles angefangen. Zumindest lesetechnisch, denn nachdem ich jahrelang nur die üblichen Kinderromane gelesen habe, fiel mir eines Tages ein Hohlbein in die Hände und obwohl mir das Cover überhaupt nicht zusagte, begann ich zu lesen und hörte nicht mehr auf. Danach habe ich begonnen auch über den Tellerrand zu schauen und mich nicht immer nur auf die Optik oder den Titel zu verlassen. Natürlich las ich in dieser Zeit einen Hohlbein nach dem anderen und mittlerweile habe ich wahrscheinlich schon über 60 Bücher dieses Autors gelesen, bevor sie mich dann schließlich doch anfingen zu langweiligen. So ist es für mich auch immer wieder interessant, wenn ein neuer Hohlbein-Titel erscheint und oftmals greife ich doch noch zu seinen Büchern. So jetzt auch zu seinem neuen großen Roman „Irondead“.

Auf diesen Titel war ich sehr gespannt, der Klappentext klang sehr interessant und ansprechend, so ganz anders als ein typisches Hohlbein-Buch. Ich hätte es allerdings besser wissen müssen. Nicht, dass das Buch schlecht gewesen wäre. Im Gegenteil, ich war sehr überrascht über diesen Hohlbein, denn ich fand es tatsächlich ein wenig anders als viele seiner bisherigen Bücher. Trotzdem war es halt doch wieder „typisch Hohlbein“ und driftete damit doch wieder ins Fantastische, was ich anhand des Klappentextes so nicht vermutet hatte. Es war also anders als erwartet.

Der Schreibstil war einerseits wieder ganz typisch für den Autor: lange, verschachtelte Sätze, viele Wiederholungen, viele Phrasen. Durch den schieren Umfang des Buches fielen mir diese aber nicht so negativ ins Auge, wie bei vielen anderen Büchern, die ich von ihm bislang gelesen habe. Ich fand den Stil also überraschend gut, sehr ausschmückend und an der einen oder anderen Stelle aber auch ein wenig ausufernd. Etwas weniger hier und da hätte es auch getan.

Die Geschichte selbst war sehr fesselnd und spannend, wenn sie auch erst einmal eine ganze Weile gebraucht hat um mich wirklich für sich einzunehmen, denn der Anfang zieht sich meiner Meinung nach dann doch etwas zu sehr hin, bis die Geschichte wirklich an Fahrt aufnimmt. Ein wenig enttäuscht war ich allerdings schon, dass die vielbesprochene „Titanic“ eigentlich gar keine so große Rolle in der Geschichte spielte. Darauf hatte ich mich eigentlich gefreut, aber das Schiff hätte eigentlich auch jedes andere sein können, es war also austauschbar.

Die Figuren fand ich teils sehr gut betont und facettenreich, z.B. Nikola, teils aber auch sehr stereotypisch und wenig überzeugend, so wie der Polizei-Captain. Immer gleiche Handlungen der Figuren (Zigarre rauchen etc.) brachten mir diese nicht unbedingt näher und machten sie für mich auch nicht zu authentisch handelnden Protagonisten. Innerhalb der Geschichte hat es aber gut mit ihnen geklappt, wenn sie mir auch nicht wirklich im Gedächtnis bleiben werden, aber für die Handlung war dies völlig ausreichend.

 

Fazit

Insgesamt war dieses Hohlbein-Buch für mich mal wieder ein gelungenes Abenteuer nach so vielen Jahren Abstinenz von Büchern dieses Autors. Es ging sehr ins technisch-fantastische Detail, was den einen oder anderen vielleicht abschrecken könnte, und leider kam mir die Titanic viel zu kurz, was ich sehr bedaure. Ansonsten hat man hier aber eine wirklich spannende und gut durchdachte Geschichte mit einem für Wolfgang Hohlbein typisch verwirrendem Ende. 

 

Meine Wertung:

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Die Feuerkrone – Rae Carson

diefeuerkrone

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 496 Seiten
16,99 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Girl of Fire and Thorns, Book 2: The Crown of Embers
ISBN: 978-3453268586
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Eine Heldin wie Prinzessin Elisa gibt es nur alle hundert Jahre
Elisa ist die Trägerin des Feuersteins und dazu auserwählt, Heldentaten zu vollbringen. Und sie hat ihre Aufgabe erfüllt – zumindest glaubt sie das. Doch im Verborgenen rüsten sich ihre Feinde zum Gegenangriff, und sie sind gefährlicher als je zuvor. Als Elisa begreift, dass ihr Abenteuer noch nicht vorüber ist, ist es fast schon zu spät…
Elisa, die Trägerin des Feuersteins, ist eine Heldin: Sie hat die gefährliche Magier-Armee der Inviernos besiegt, ihr Volk vor dem Untergang bewahrt und den Thron von Joya d’Arena bestiegen. Doch ans Königinsein muss Elisa sich erst noch gewöhnen, denn so ein riesiges Wüstenreich zu regieren, ist auch für eine Auserwählte alles andere als einfach. Gott sei Dank weicht ihr ihre alte Weggefährtin Ximena nicht von der Seite – ebenso wenig wie Hector, der Mann, für den Elisa so viel mehr empfindet als Freundschaft. Doch Elisa ahnt nicht, dass ihre Aufgabe als Trägerin des Feuersteins noch lange nicht erfüllt ist, denn an den Grenzen ihres Reiches versammeln sich die Inviernos erneut. Als deren Macht sogar Elisas eigenen Hofstaat erreicht, braucht die tapfere, junge Königin all ihren Mut, ihre Klugheit und ihre Entschlossenheit, um sich ihren Feinden entgegenzustellen. Doch dann gerät Hector in Gefahr, und Elisa muss sich entscheiden – zwischen ihren Untertanen und ihrer großen Liebe…

Gewähltes Zitat

Als ich mich abwende, bohren sich seine Worte in meine Brust und graben sich ein wie Stacheln. Geht, und werdet die Königin, die Ihr aus eigener Kraft nicht sein konntet. Ich habe bekommen, was ich gesucht habe. Macht jenseits aller Vorstellungskraft.
(S. 465)

Meine Meinung

Es ist noch nicht lange her, dass Elisa zur Königin von Joya d’Arena gekürt wurde und sie hat sich auch immer noch nicht an ihre neue Rolle als Herrscherin gewöhnt und regiert deswegen zu wenig selbstbewusst, zu schwach. Hinzu kommt, dass irgendjemand ihr nach dem Leben trachtet. Aber wer? Sind es ihre Feinde oder jemand aus ihrem engeren Kreis? Auch ihr Feuerstein gibt ihr immer noch Rätsel  auf, aber zumindest gelingt es ihr immer öfter seine Macht zu Nutzen. Als es für Elisa langsam brenzlig wird, macht sie sich zusammen mit ihren engsten Vertrauten auf die Reise um das Geheimnis des Feuersteins zu lösen und verliert dabei beinahe ihre große Liebe Hector …

Ich lese reine Fantasy-Bücher eigentlich gar nicht mal so gerne, war aber damals vom ersten Teil dieser Reihe „Der Feuerstein“ schon sehr begeistert, so dass dieser zweite Band jetzt natürlich Pflicht war.

Im ersten Band habe ich die Protagonistin Elisa sehr bewundert. Ihre Entwicklung vom dicken, naiven Mädchen zur selbstbewussten jungen Frau hat mir sehr gefallen. Jetzt im zweiten Band schwankt Elisa allerdings wieder zwischen diesen beiden Rollen und kann sich in ihre neue Rolle als Herrscherin nicht so zurechtfinden. Sie ist zu unsicher in ihrem Auftreten und zweifelt zu viel. Das macht sie teils sogar wieder ein wenig unsympathisch, obwohl ich Elisa wirklich sehr ins Herz geschlossen habe, aber einige Entscheidungen, die sie durchzieht ohne sie wirklich zu wollen, haben mich einfach nur kopfschüttelnd zurück gelassen. Sie will das beste für ihr Land, für ihr Volk, kann ihren Willen aber nicht so recht durchsetzen. Sie weiß um ihrer Unzulänglichkeit und will dies auch um jeden Preis ändern. Das macht sie wiederum sehr sympathisch und ich habe das ganze Buch über gehofft, dass sie wieder zu der Stärke zurück finden wird, sie sie zum Ende des ersten Bandes bereits erlangt hatte. Bei allem muss man natürlich berücksichtigen, dass Elisa noch sehr jung ist für die Abenteuer, die sie zu bestehen hat.

Elisa steht in diesem Band also wieder im absoluten Mittelpunkt. Wir erfahren aber auch über Hector mehr, der mir auch sehr sympathisch geworden ist im Verlaufe dieses Bandes und auch die junge und unbeschwerte Mara gefiel mir sehr gut. Überhaupt hat Rae Carson hier ein Händchen dafür ihren Figuren einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen, ohne dabei jedoch zu sehr ins stereotype Verhalten zu verfallen. Das hat mir sehr gefallen.
Auch über die Inviernos erfahren wir in diesem Band mehr, was mir total gut gefallen hat und so werden viele Zwistigkeiten und Handlungen ein wenig klarer.

Die aufkeimende Beziehung zwischen Elisa und ihrem Leibwächter Hector hat mir ebenfalls sehr gefallen, wenn ich auch so manches mal die Hände über den Kopf zusammen schlagen musste, weil ich mir auch an dieser Stelle mehr Durchsetzungsvermögen seitens Elisa gewünscht hätte.

Die Kapitel sind nicht mehr ganz so kurz, der Schreibstil ist aber immer noch der selbe lockere und flüssige wie wir es aus dem ersten Band bereits kennen.
Insgesamt geschieht in diesem Band wieder eine ganze Menge, was das Buch aber dennoch recht kurzweilig macht und die Spannung aufrecht erhält.

 

Fazit

Die Handlung hat mir insgesamt sehr gefallen und bis zum Schluss habe ich wirklich überlegt, ob die Reihe mit diesem Band abgeschlossen sein könnte, denn über lange Strecken schien es mir so. Glücklicherweise ist dieses Ende aber auch wieder offen, so dass es auf jeden Fall noch eine Fortsetzung geben muss, auf die ich mich auch dieses Mal wieder sehr freue, denn Elisa habe ich wirklich in mein Herz geschlossen und wünsche ihr endlich eine erfüllte Beziehung!

Insgesamt stand „Die Feuerkrone“ dem „Feuerstein“ in nichts nach, so dass es auch hier wieder sehr gute vier Sterne von mir gibt!

 

Meine Wertung:

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