Cat & Cole – Wie ist das eigentlich mit dem Seuchenschutz?

Kürzlich las ich das Buch „Cat & Cole – Die letzte Generation“ von Emily Suvada (hier erfahrt ihr mehr über das Buch) und fragte mich, wie das bei uns eigentlich mit dem Seuchenschutz aussieht. Was wird hier in der Realität eigentlich getan um Seuchen zu vermeiden? Oder kann es uns genauso passieren, dass irgendwann die letzte Generation am Start ist?

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Wer weiß, was morgen mit uns ist – Ann Brashares

werweisswasmorgenmitunsist

cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
16,99 Euro
September 2014
Originaltitel: The here and now
ISBN: 978-3570159477
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Frisch, spannend, anders – und doch ganz die alte Brashares.
Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt …

Gewähltes Zitat

Wir bringen alles in Ordnung, und wenn dann dein Leben wirklich anfängt, kannst du die schönsten Sachen machen. Du kannst im Meer schwimmen und so viel Mangos essen, wie du willst. Und du wirst Eichhörnchen sehen und Bienen und vielleicht hast du einen Hund als Haustier. Und ich werde dir zeigen, wie man diese Zwiebeln in die Erde einsetzt, die im Frühling zu Blumen werden.
Für uns wird das Leben besser sein. Diesmal lebst du weiter, das verspreche ich dir.
 

(S. 164) 

Meine Meinung

Prenna kommt mit ihrer Mutter und vielen weiteren Menschen aus einer weit entfernten Zukunft in unsere Gegenwart. In der Zukunft wurde die Mehrheit der Menschen von einer schlimmen Seuche dahin gerafft. In der Gegenwart wollen sie nun versuchen diese Katastrophe zu verhindern, damit sie sich später nicht abspielen würde. So jedenfalls die offizielle Version, doch wie Prenna bald versteht, läuft eigentlich etwas ganz anderes ab…

Anhand des Titels und des Covers hätte ich schon einmal nicht vermutet, dass es sich bei diesem Buch um eine solche Geschichte rund um Zeitreisen handelt. Ich hatte eher eine lockere und leichte Geschichte für Jugendliche und rund um jugendliche Probleme und Entwicklungen erwartet. Hier wurde ich also überrascht, diese unerwartete Richtung gefiel mir gut.
Die Idee von „Wer weiß, was morgen mit uns ist?“ gefällt mir eigentlich richtig gut. Alleine durch diese tolle Idee hatte diese dystopische Geschichte viel Potential, welches allerdings leider nicht ausgeschöpft wurde.

Prenna ist die Hauptfigur in diesem Buch. Obwohl wir viel von ihr und auch über sie erfahren, blieb sie mir irgendwie trotzdem das gesamte Buch über fremd. Vielleicht lag es daran, dass mir irgendwie auch die emotionale Tiefe fehlte.
Obwohl die Autorin hier viel erklärt, konnte ich mich nicht so recht in die Geschichte reinversetzen, denn mir fehlte irgendwie der Bezug zu allem. Durch die vielen ausführlichen Erklärungen blieb wenig Raum für die eigene Fantasie und Vorstellungskraft. Und trotz der vielen Details blieb die Handlung für mich trotzdem ein wenig wirr und wenig nachvollziehbar. Irgendwie unausgegoren.

Die Liebesgeschichte zwischen Ethan und Prenna läuft auch mehr so nebenbei ab und wirkt eher gezwungen als authentisch. Hier fehlte mir ebenfalls ein wenig Tiefe und vor allem auch die Emotionen.
Überhaupt war die ganze Geschichte eher eine nüchterne Aneinanderreihung von Sätzen, ohne viel Gefühl. So habe ich es jedenfalls empfunden und das tut mir eigentlich ein wenig leid, weil ich Zeitreisegeschichten eigentlich sehr gerne mag und finde, dass gerade diese Geschichte auch wirkliches Potential gehabt hätte eine richtig tolle Geschichte zu werden.  

Fazit

Leider nahm die Geschichte nur sehr langsam an Fahrt auf und konnte auch leider nicht mit Spannung dienen. Es plätscherte eher so dahin und als der Höhepunkt erreicht war, war er eher unspektakulär und schnell wieder vorbei.
Wirklich sehr schade, hier wurde meiner Ansicht nach viel Potential verschenkt. So bleibt hier eine nette Geschichte, nicht mehr, nicht weniger.    

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Monument 14: Die Flucht – Emmy Laybourne

monument14dieflucht

Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 304 Seiten
8,99 Euro
Mai 2014
Originaltitel: Sky on fire
ISBN: 978-3453534551
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Wenn die Zivilisation zusammenbricht, bist du ganz auf dich allein gestellt
Nachdem ein Tsunami die Ostküste der USA getroffen und weite Teile des Landes verwüstet hat, stranden vierzehn Jugendliche in einem Einkaufszentrum. Der Strom fällt aus, die Zivilisation bricht zusammen, und aus einer nahen Chemiefabrik entweicht eine gefährliche Giftwolke. Dann dringt das Gerücht durch, dass die Überlebenden von Denver aus ausgeflogen werden. Die Jugendlichen bestimmen eine Gesandtschaft, die sich nach Denver durchschlagen soll. Der Rest von ihnen bleibt zurück, darunter der eher schüchterne Dean, der sich früher immer aus allem herausgehalten hat. Als sie von einem gewalttätigen Einbrecher bedroht werden, muss Dean über sich selbst hinauswachsen …

Gewähltes Zitat

Jean hatte eine Idee: Wir sollten Zigaretten mitnehmen. Dann könnten wir uns später in ein Auto setzen und Sahalia und ich könnten den Innenraum mit Rauch füllen, damit die anderen die Masken zum Trinken abnehmen können.
Das klingt nach einer Menge Arbeit für ein paar Schlucke Wasser, aber was sein muss, muss sein. Und über die gesundheitsschädigende Wirkung des Rauchens müssen wir uns wohl keine Gedanken mehr machen.

(S. 114) 

Meine Meinung

Monument heißt der Ort in den Rocky Mountains, in dem nach einigen schrecklichen Katastrophen jetzt nur noch Dean, Astrid, Chloe und die Zwillinge fest sitzen. Die Kleinen suchen immer noch Schutz und Trost bei den Älteren, die sich mittlerweile aber gut in ihre Rolle eingefügt haben. Die meisten Menschen sind gestorben und draußen kann man sich aufgrund eines Giftgases kaum aufhalten. Trotzdem haben sich Deans Bruder Alex mit Niko und den restlichen Kindern und Jugendlichen mit dem Bus auf gemacht um am Flughafen in Denver Hilfe zu bekommen, denn von dort aus sollen Evakuierungsmaßnahmen geleitet werden. Doch die Reise ist gefährlich und beschwerlich…   

Die Geschichte wird dieses Mal abwechselnd aus der Sicht von Dean und seinem Bruder Alex erzählt, so dass wir die Geschichte beider Gruppen mitverfolgen können. Während Dean aus der Ich-Perspektive berichtet, sind Alex Erzählungen an seinen Bruder gerichtet, die er in einem Tagebuch festhält. Beide Figuren kennen wir ja schon gut aus dem ersten Band und auch in diesem zweiten Teil sind mir diese beiden und auch die meisten anderen Figuren wieder sehr ans Herz gewachsen, obwohl ich zumindest Astrid des Öfteren doch gerne mal einen Vogel gezeigt hätte. In dieser Extremsituation in der sich alle Protagonisten jedoch befinden, passt das Verhalten schon. Mittlerweile sind auch alle Figuren recht facettenreich dargestellt und werden nicht nur grob umrissen und mit Merkmalen versehen, wie es teils noch im ersten Band der Fall war. Hier fand also auf jeden Fall eine Entwicklung statt, die mir sehr zugesagt hat.

Das Szenario an sich, also die Organisation der Gruppe, hat mir recht gut gefallen und fiel für mich auch sehr authentisch aus. Also, die Entwicklung der Gruppe und das Verhalten der Protagonisten. Das gefiel mir wirklich gut.
Das sonstige Szenario, also die Katastrophen die geschehen sind, gefielen mir soweit auch, vor allem fand ich gut, dass alles nicht so ausufernd beschrieben wurde, sondern wirklich nur kurz umrissen. Was ich dennoch ein wenig übertrieben fand, das war die Giftwolke und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Blutgruppen. Das ist das einzige, was ich recht unglaubhaft fand und was aus meiner Sicht nicht unbedingt hätte sein müssen. Dieses Szenario hatte auch so genügend Potential um die Jugendlichen durchdrehen zu lassen, da hätte es diese Giftwolke nicht gebraucht. Anders hätte mir es besser gefallen, aber nun gut, dies hatte ich ja schon im ersten Band bemängelt und wusste bei diesem Teil also schon worauf ich mich einlasse.

Das Ende hat mir dann auch wieder sehr gefallen, obwohl ich mir noch nicht sicher bin, ob ich mir hier nicht doch einen ‘runden’ Schluss gewünscht hätte, statt einer Fortsetzung. Dem Realismus wegen hätte ich das wohl bevorzugt, allerdings bin ich trotzdem schon gespannt auf ein Wiedersehen mit den Figuren aus Monument, die mir jetzt über zwei Bände doch ans Herz gewachsen sind.  

Fazit

Insgesamt hat mir diese Geschichte also wieder gut gefallen und ich bin doch gespannt auf die Fortsetzung die glücklicherweise ja noch in diesem Jahr erscheinen wird, weil ich mich einfach auf ein Wiedersehen mit Dean, Alex und Co. freue!
Im Anhang des Buches befindet sich als Bonus übrigens noch die Kurzgeschichte “Monument 14 – Jakes Geheimnis”, was ich als Bonus wirklich nett finde. 

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Berlin Requiem – Peter Huth

berlinrequiem

Heyne Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 336 Seiten
12,99 Euro
April 2014
ISBN: 978-3453676664
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Der Tag, an dem das Ende beginnt …
Berlin im Hier und Jetzt: Ein rätselhafter Virus ist ausgebrochen. Die Infizierten fallen zunächst in ein Koma und erwachen dann wieder – regiert vom rasenden Instinkt, alles und jeden zu töten. Erste Medienberichte verunsichern die Bevölkerung: Angeblich sind nur Mitbürger mit Migrationshintergrund betroffen, Kreuzberg und Neukölln gelten als kontaminiert. In einer Blitzaktion wird eine Mauer um das betroffene Gebiet errichtet, Innensenator Sentheim verhängt den Ausnahmezustand. In diesen dunklen Stunden erhält der investigative Journalist Robert Truhs einen politisch hochbrisanten Hinweis, der die noch bestehende Ordnung endgültig kippen könnte …
 

Gewähltes Zitat

Eine Nacht lang dachte er darüber nach, sich gegen die Angriffe zu wehren, seinen privaten Feldzug zu starten, um sie alle zu Fall zu bringen: Sterb, Truhs und schließlich auch den Bürgermeister. Es hätte gelingen können, doch stattdessen entschied sich Olaf Sentheim, den Regierenden Bürgermeister von Berlin anders zu bestrafen: indem er ihm gestattete, ihn zu entlassen.
Als der Bürgermeister ihn nun wieder angerufen hatte, um ihm einen neuen, wichtigeren Posten anzubieten, den des Innensenators, entschied Sentheim für sich, dass der Politiker nun genug bestraft worden sei, und sagte zu.

(S. 104)

 

Meine Meinung

Berlin in einer sehr nahen Zukunft. Eine mysteriöse Krankheit ist ausgebrochen. Die Schuldigen sind schnell gefunden, es sollen die Menschen mit Migrationshintergrund sein. Bei Befall verwandeln sie sich in eine Art Zombie, die alle nicht befallenen beißen und somit ebenfalls anstecken. Eine Mauer um die Brennpunkte Berlins wird gezogen, um die Teile, in denen die meisten Ausländer wohnen. Alles zum Schutz vor dieser Seuche. Aber reicht das wirklich? Macht diese Krankheit vor den Deutschen Halt? 

Allein vom optischen her wäre ich nie auf dieses Buch aufmerksam geworden, denn das Cover finde ich tatsächlich wenig ansprechend, obwohl es zur Geschichte passt. Die inhaltliche Beschreibung des Buches brachte mich dazu es lesen zu wollen. Ich war sehr gespannt auf einen unterhaltenden Zombie-Roman, der im Berlin unserer Zeit spielt und somit mal ganz nah dran ist. Erwartet habe ich also reine Unterhaltung. Die habe ich auch bekommen, allerdings auch noch mehr, ein wenig Gesellschaftskritik schwingt nämlich das gesamte Buch über mit.

Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mich in die Geschichte zu finden, diese beginnt nämlich tatsächlich mittendrin und nicht etwa beim ersten Ausbruch der Seuche. Beim Einstieg ins Buch ist die Mauer schon gezogen, Zonen Berlins wurden abgeschottet, die Schuldigen wurden gefunden. Wenn man die Zeitabstände hört, in denen das ganze passiert sein soll, kann man sich natürlich schon fragen, wie stimmig das ganze ist, aber das lasse ich zugunsten der Unterhaltung gerne mal unter den Tisch fallen. Auf jeden Fall hatte ich Probleme mich in diese bestehende Situation rein zu fuchsen und habe einige Seiten benötigt, bis ich die gesamten Zusammenhänge begriffen und die zahlreichen auftauchenden Figuren, von denen ich tatsächlich keine einzige wirklich sympathisch fand, zuordnen konnte.

Die eigentliche Geschichte um die Seuche steht tatsächlich eher im Hintergrund. Vordergründig geht es vor allem um Macht und Geld und damit einhergehend Politik. Diese Machenschaften fand ich tatsächlich schon wieder erschreckend realistisch. Vor allem die Macht, die Medien besitzen und wie leicht sich durch diese Menschen beeinflussen lassen, wurde hier schön dargestellt, wie ich finde.

Es wäre gelogen zu behaupten, dass es in diesem Buch nicht blutig und brutal zuginge, das geht es nämlich doch und zwar in jeglicher Hinsicht. Allerdings findet hier nicht auf jeder Seite ein blutiges und sinnloses Meucheln statt. Die Mischung machts hier, es passt perfekt und ohne zu viel verraten zu wollen, aber außerdem lässt der Autor Peter Huth hier auch noch ein wenig etwas anderes einfließen, als es uns der Klappentext weis machen will.

Wirklich schade fand ich hier allerdings das abrupte Ende, das ging mir eigentlich schon fast ein wenig zu schnell. Außerdem habe ich mich mit den Figuren so gar nicht anfreunden können, mit keiner der vielen auftretenden, was ich ein wenig schade finde.

Fazit

Insgesamt war Berlin Requiem auf jeden Fall mehr als lockere, reine Unterhaltung. Ein wenig Kritik an unserer heutigen Zeit, der Politik und den Medien klang an. Dennoch ließ sich dieses Buch flüssig und fix lesen.
Von mir gibt es hier vier gute Sterne, weil es gut war, aber eben nicht perfekt.  

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials:

Noah – Sebastian Fitzek

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Lübbe Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 556 Seiten
19,99 Euro
Dezember 2013
ISBN: 978-3785724828
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.

Zitat:
»Niemand in der westlichen Welt. Ganz im Gegenteil: Als in Deutschland vor Jahren das Wirtschaftswachstum zu sinken drohte, forderte die damalige Kanzlerin die Bevölkerung dazu auf, ihre noch fahrtüchtigen Autos in die Schrottpresse zu fahren. Bürger eines der reichsten Länder der Welt, bekamen Geld ausgezahlt, eine sogenannte Abwrackprämie, und zwar dafür, dass sie Rohstoffe vernichteten, um mit dem Kauf eines neuen Autos weitere Rohstoffe zu verbrauchen, während in den ärmsten Ländern der Welt die Kinder verhungern, weil es an Sprit und Transportfahrzeugen für die Hilfsgüter fehlt.«
(S. 372)

Kommentar:
Der obdachlose Noah kann sich an nichts mehr aus seinem früheren Leben erinnern. Er weiß nur, dass er vor vier Wochen angeschossen wurde und ihn der obdachlose Oscar gerettet, versorgt und zu sich genommen hat. Als er eines Tages in einer Tageszeitung ein abgedrucktes Bild sieht, dessen Urheber weltweit gesucht wird, ist er sich sicher, dass er derjenige ist, der dieses Bild gemalt hat und ruft die angegebene Telefonnummer an. Statt des versprochenen Geldes bekommt er allerdings Auftragskiller auf den Hals gehetzt. Und davon gleich mehrere. Was hat es mit dem Bild auf sich? Und wer ist er selbst? Was hat er in seinem früheren Leben getan, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann? Noah und Oscar geraten in eine Verschwörung mit gewaltigem Ausmaß …

Sebastian Fitzek kündigte selbst ja bereits an, dass dieses Buch anders sei, als seine bisherigen Thriller. Umso gespannter war ich auf den neuen Fitzek, der nicht nur mit neuer Thematik daherkam, sondern auch noch im neuen Gewand mit neuem Verlag.

Zunächst einmal fällt auf, dass dieses Buch viel dicker ist, als Fitzeks bisherige Bücher. Über 550 Seiten stark ist „Noah“ nämlich, gegliedert in drei große Abschnitte, betitelt mit „Stufe I, II und III. Kurze Kapitel, die eine nur so durch die Seiten fliegen lassen, gibt es allerdings auch hier wieder.

Trotz dem der Geschichte voran ein paar nachdenklich machende Fakten zum Bevölkerungswachstum stehen, fiel mir der Einstieg in die Geschichte trotzdem nicht leicht. Genauer gesagt, fand ich die ersten hundert Seiten ziemlich verwirrend, weil ich bis dahin kaum eine Ahnung hatte, wie die vielen kurzen episodischen Beschreibungen in Zusammenhang stehen könnten. Auf der einen Seite verfolgen wir die Geschichte eines amnesischen Obdachlosen in Berlin und die eines geläuterten Pharmazeutikers und auf der anderen Seite einer armen Familie in Manila und die einer schwangeren Reporterin in New York.
Auf dem ersten Blick konnte ich diese Geschichten nicht miteinander in einem logischen Zusammenhang bringen und das über längere Zeit, was mich während des Lesens doch sehr gefuchst hat. Die Zusammenhänge erschließen sich einem erst im weiteren Verlauf der Geschichte und laufen zumindest teilweise zum Ende hin auch zusammen. Zumindest habe ich deswegen aber auf den ersten knappen hundert Seiten gebraucht um mich auf die Geschichte einzulassen und mich an die vielen unterschiedlichen Figuren zu gewöhnen.
Nach diesen ersten, für mich sehr langwierigen hundert Seiten, konnte ich das Buch allerdings dann schließlich nicht mehr aus der Hand legen, es wurde so richtig spannend!

Fitzek hat hier tatsächlich mal etwas anderes versucht und mit seinem Roman nicht nur eine fiktive, spannende Geschichte erzählt, sondern auch noch ein ernstes Thema angesprochen, welches von globalen Interesse ist und mit dieser Lektüre zum Nachdenken angeregt. Dabei ist es ihm tatsächlich gelungen den erhobenen Zeigefinger nicht allzu sehr über den Leser kreisen zu lassen, nur gerade so viel, dass man sich doch nach Beendigung dieses Buches vielleicht ein wenig mehr Gedanken macht und für dieses Thema in Zukunft vielleicht ein wenig sensibilisierter ist. Genau das wollte er laut eigener Aussage im seinem Nachwort auch damit bezwecken. Und meiner Meinung ist ihm das auch vorzüglich gelungen.
Besonders interessant fand ich hier auch die zahlreichen Fakten zum Bevölkerungswachstum, die tatsächlich recherchiert und nicht erfunden waren, so wie die eigentliche Geschichte. Was genau wahr und was Fiktion ist, das erklärt Sebastian Fitzek allerdings auch noch einmal in seinem Nachwort.

Ich selbst bin von Noah wirklich sehr begeistert und positiv überrascht. Dieses Buch war wirklich kein Fitzek, wie wir ihn bisher kannten. Diese Geschichte ist anders, ernster und globaler, aber nicht minder unterhaltend oder überzeugend in seiner Gesamtheit.
Eigentlich würde ich gerne die vollen fünf Sterne vergeben, aber dafür, dass ich den Einstieg auf sagenhaften 100 Seiten doch nicht wirklich gelungen fand, muss ich hier einfach einen Stern abziehen, mit jeder anderen Wertung würde ich mich hier nicht wohl fühlen. Dennoch gibt es für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

 

Meine Wertung:
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