Tag Archives: Zeitreisen
Für immer Hollyhill – Alexandra Pilz
Inhalt
Wer weiß, was morgen mit uns ist – Ann Brashares
cbj Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Frisch, spannend, anders – und doch ganz die alte Brashares.
Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt …
Gewähltes Zitat
Wir bringen alles in Ordnung, und wenn dann dein Leben wirklich anfängt, kannst du die schönsten Sachen machen. Du kannst im Meer schwimmen und so viel Mangos essen, wie du willst. Und du wirst Eichhörnchen sehen und Bienen und vielleicht hast du einen Hund als Haustier. Und ich werde dir zeigen, wie man diese Zwiebeln in die Erde einsetzt, die im Frühling zu Blumen werden.
Für uns wird das Leben besser sein. Diesmal lebst du weiter, das verspreche ich dir.(S. 164)
Meine Meinung
Prenna kommt mit ihrer Mutter und vielen weiteren Menschen aus einer weit entfernten Zukunft in unsere Gegenwart. In der Zukunft wurde die Mehrheit der Menschen von einer schlimmen Seuche dahin gerafft. In der Gegenwart wollen sie nun versuchen diese Katastrophe zu verhindern, damit sie sich später nicht abspielen würde. So jedenfalls die offizielle Version, doch wie Prenna bald versteht, läuft eigentlich etwas ganz anderes ab…
Anhand des Titels und des Covers hätte ich schon einmal nicht vermutet, dass es sich bei diesem Buch um eine solche Geschichte rund um Zeitreisen handelt. Ich hatte eher eine lockere und leichte Geschichte für Jugendliche und rund um jugendliche Probleme und Entwicklungen erwartet. Hier wurde ich also überrascht, diese unerwartete Richtung gefiel mir gut.
Die Idee von „Wer weiß, was morgen mit uns ist?“ gefällt mir eigentlich richtig gut. Alleine durch diese tolle Idee hatte diese dystopische Geschichte viel Potential, welches allerdings leider nicht ausgeschöpft wurde.
Prenna ist die Hauptfigur in diesem Buch. Obwohl wir viel von ihr und auch über sie erfahren, blieb sie mir irgendwie trotzdem das gesamte Buch über fremd. Vielleicht lag es daran, dass mir irgendwie auch die emotionale Tiefe fehlte.
Obwohl die Autorin hier viel erklärt, konnte ich mich nicht so recht in die Geschichte reinversetzen, denn mir fehlte irgendwie der Bezug zu allem. Durch die vielen ausführlichen Erklärungen blieb wenig Raum für die eigene Fantasie und Vorstellungskraft. Und trotz der vielen Details blieb die Handlung für mich trotzdem ein wenig wirr und wenig nachvollziehbar. Irgendwie unausgegoren.
Die Liebesgeschichte zwischen Ethan und Prenna läuft auch mehr so nebenbei ab und wirkt eher gezwungen als authentisch. Hier fehlte mir ebenfalls ein wenig Tiefe und vor allem auch die Emotionen.
Überhaupt war die ganze Geschichte eher eine nüchterne Aneinanderreihung von Sätzen, ohne viel Gefühl. So habe ich es jedenfalls empfunden und das tut mir eigentlich ein wenig leid, weil ich Zeitreisegeschichten eigentlich sehr gerne mag und finde, dass gerade diese Geschichte auch wirkliches Potential gehabt hätte eine richtig tolle Geschichte zu werden.
Fazit
Leider nahm die Geschichte nur sehr langsam an Fahrt auf und konnte auch leider nicht mit Spannung dienen. Es plätscherte eher so dahin und als der Höhepunkt erreicht war, war er eher unspektakulär und schnell wieder vorbei.
Wirklich sehr schade, hier wurde meiner Ansicht nach viel Potential verschenkt. So bleibt hier eine nette Geschichte, nicht mehr, nicht weniger.
Meine Wertung
Verliebt in Hollyhill – Alexandra Pilz
Heyne Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Werden Matt und Emily diesmal für immer zueinanderfinden?
Emily ist zurück! Zurück in Hollyhill, dem kleinen Dorf im Dartmoor, und zurück in der Gegenwart. Gemeinsam mit Matt hat sie in den schrillen 80er-Jahren einen Mörder gefasst, das Geheimnis ihrer Herkunft gelüftet und sich Hals über Kopf in den wortkargen Jungen verliebt. Doch der scheint sie plötzlich nicht mehr zu wollen. Aber bevor Emily herausfinden kann, wieso ihre Beziehung zu Matt so kompliziert ist, wird Hollyhill erneut in die Vergangenheit katapultiert – und Emily gleich mit. Willkommen im Jahr 1811! Emily ist hin und weg von den romantischen Regency-Kleidern und den eleganten Hochsteckfrisuren. Viel Zeit zum Einleben bleibt ihr allerdings nicht, denn wie aus dem Nichts taucht eine Kutsche in Hollyhill auf, mit einer bewusstlosen jungen Frau darin. Die Suche nach ihrer Herkunft führt zu einem abgelegenen Herrenhaus. Noch ahnen Emily und Matt nicht, welch düstere Geheimnisse sich hinter den alten Mauern verbergen – und welche dramatischen Auswirkungen diese auf Emilys Zukunft haben …
Gewähltes Zitat
Himmel, diese Zeitreisen waren anstrengend. Man sollte eine Prüfung absolvieren müssen, bevor man ohne Vorwarnung in ein anderes Jahrhundert geschleudert wurde. Umgangsformen im beginnenden 19. Jahrhundert. Keine Angst vorm Feuermachen mit dem Feuerstein. Wie bewege ich mich fort, ohne über meine eigenen Füße zu stolpern?
(S. 181)
Meine Meinung
”Verliebt in Hollyhill” ist nach “Zurück nach Hollyhill” der zweite Band der Reihe um das mysteriöse, englische Dorf Hollyhill, das durch die Zeit springt. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, der sollte auf jeden Fall mit diesem anfangen, sonst sind viele Andeutungen und das genaue Konzept der Geschichte einfach nicht ausreichend verständlich.
Die Geschichte des zweiten Bandes setzt die des ersten auch nahezu nahtlos fort. Emily ist immer noch in Hollyhill und noch bevor sie abreisen kann, springt das Dorf samt ihr und all den anderen Bewohnern erneut durch die Zeit, dieses mal ins Jahr 1811, wo ihnen auch direkt ein Mädchen vor die Füße fällt. Während Emily, Matt und die anderen versuchen auch dieses Rätsel zu lösen, stolpern sie durch einen spannenden Fall.
Genau so, nämlich als Fall habe ich die Geschichte empfunden. Die Haupthandlung um Emily, ihre Bedeutung für Hollyhill geht nämlich nur sehr schleppend voran und spielt sich eher im Hintergrund ab, während der aktuelle Fall, den sie in der Vergangenheit zu lösen versuchen, den meisten Platz einnimmt. Jedenfalls wenn man von der Beziehung zwischen Emily und Matt absieht, die sich mal in die eine und mal in die andere Richtung entwickelt.
Der ‘Fall’ an sich hat mir auch soweit gut gefallen. Ich mochte die Schwierigkeiten, die sich durch die unbekannte Vergangenheit ergaben und habe das Buch dahingehend sehr genossen. Das hat Spaß gemacht.
Während ich im ersten Band vor allem die Figuren genossen habe, ging mir nun besonders Emily teils wirklich auf die Nerven, als sie sich in der Vergangenheit wirklich ziemlich dämlich angestellt hat. Das fand ich etwas schade. Natürlich kann man nicht alles wissen, aber so naiv hätte es nicht sein müssen, finde ich. Auch Matt wurde dieses mal nicht besonders vorteilhaft dargestellt, auch nicht die Beziehung der beiden. Diese fand ich vor allem zum Ende hin doch recht blass und wenig überzeugend, so dass ich nicht nur einmal dachte, dass es nicht schade sei, wenn aus den beiden nichts würde.
Schön fand ich allerdings, dass man dieses mal generell ein wenig mehr über die Bewohner Hollyhills und deren Geschichte erfahren hat, das kann gerne so weiter gehen.
Das Cover dieses Buches passt auch wieder wunderbar zum ersten Teil, der noch in gelb-schwarz gehalten wurde. Den Scherenschnitt mochte ich schon bei Kerstin Giers Edelstein-Trilogie, an die mich diese Bücher nicht zuletzt wegen der Optik auch ein wenig erinnern.
Fazit
Insgesamt war dieser zweite Band nicht ganz so überzeugend wie es der erste Band noch war, aber dennoch habe ich die Geschichte trotz aller Kritik auch hier wieder genießen können. Das Buch überzeugt einfach durch seine lockere und ansprechende Geschichte und den Ausflug in die Vergangenheit.
Das Ende lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, einerseits wünsche ich mir eine Fortsetzung, andererseits konnte ich aus genannten Gründen auch mit einem solchen Ende leben. Nun ja, zumindest fast, wenn es den Epilog nicht gäbe. Ich bin nun also gespannt auf den dritten Teil der Reihe und hoffe, dass dann vor allem Emily wieder mehr im Vordergrund stehen wird.
Meine Wertung:
Der Tag wird kommen – Nina Vogt-Østli
Coppenrath Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Das Leben ist hart, wenn du ganz unten bist. Wenn deine Mutter keine Zeit für dich hat. Wenn dein Vater wünscht, du wärst nie geboren worden. Wenn der mieseste Schlägertyp der Schule dich auf seiner Abschussliste hat. Wenn sie auf dich einprügeln, Tag für Tag, bis du wie ein zitternder Haufen im Dreck liegst.
Doch eines Tages können sie sich nicht mehr zusammenrotten und dann bist du am Zug. Eines Tages werden sie sehen, wer du wirklich bist, was du wirklich kannst. Wozu du fähig bist. Aber bis es so weit ist, musst du überleben.
Gewähltes Zitat
Das ist unfassbar. Ich kann nicht glauben, was sich da vor meinen Augen abspielt. Der böseste Mensch, den ich kenne, der Typ, der mich seit Jahren quält und sich alle mühe gibt, mich plattzumachen, plaudert und schmust und streichelt und liebkost, als wäre er ein kleines Mädchen. Mir ist, als hätte sich ein Spalt zu einem Paralleluniversum geöffnet, und ich hocke hinter einem Baum und beobachte einen völlig anderen Andreas.
(S. 138)
Meine Meinung
Der junge Hans-Petter hat es schwer. Er lebt alleine mit seiner Mutter und hat zu seinem Vater nur wenig Kontakt. Zudem erfährt er auch noch, dass sein Vater ihn eigentlich nie haben wollte. In der Schule wird er ebenfalls gemobbt und verprügelt, Freunde hat er keine. Als seine Mutter dann auch noch ein Verhältnis mit seinem Lehrer hat, ist das Maß voll und Hans-Petter platzt der Kragen. Da kommt es ihm gerade gelegen, als sich eines Tages ein Mädchen per Chat bei ihm meldet. Sie scheint ihn zu kennen, aber obwohl er keine Ahnung hat, wer sie ist, lässt er sich auf ein Gespräch mit ihr ein und verrät ihr sogar seine intimsten Gedanken…
Oberflächlich betrachtet ist die Geschichte eine tolle Fantasy-Story mit überraschenden Wendungen. Und auch so allein stehenden funktioniert sie. Aber es steckt viel mehr dahinter. Eher subtil stößt die Autorin hier die Diskussion an, wie aus bösen Menschen, eben solche werden. Wie es geschehen kann, dass normale Kinder und Jugendliche als spätere Erwachsene Tyrannen werden können. Der Einfluss der Gesellschaft und des persönlichen Umfeldes ist hier sehr ausschlaggebend, wie in der Geschichte eindrucksvoll beschrieben wird.
Zu Beginn des Buches scheinen die Rollen klar verteilt. Hans-Petter besetzt die typische Opfer-Rolle. Ein intelligenter, aber introvertierter Junge, der sich viele Gedanken um die Welt macht, es allen recht und auch alles richtig machen will.
Da er mit seinem Außenseiter-Verhalten eher auffällt ist er das perfekte, wehrlose Opfer für die ‚coolen‘ Jungs, die sich beweisen wollen. Seine Rolle scheint klar, er ist der Gute in der Geschichte.
Sein ärgster Feind ist Andreas, der ihn mobbt und verprügelt, der ihm das Leben zur Hölle macht. Er scheint das ultimative Böse zu verkörpern und so irritiert es Hans-Petter eher, dass Andreas auch eine ganz andere Seite hat, die so gar nicht zu seinem harten Image passt.
Geschrieben wurde das Buch aus der Sicht unseres Protagonisten. Viele Chatgespräche lockern des Text sehr auf und sorgen dafür, dass man durch die lediglich 240 Seiten umfassende Geschichte nur so fliegt. Der Schreibstil ist recht nüchtern und flüssig und beschränkt sich aufs wesentliche.
Fazit
Der Klappentext ist ein wenig irreführend wie ich finde. Anhand dessen hatte ich etwas anderes erwartet, was ich bekam hat mir allerdings auch gut gefallen.
Die Geschichte an sich ist oberflächlich betrachtet unterhaltend und birgt viel Diskussionsstoff über ethische Grundsatzfragen und ist somit für Jugendliche eine ideale Lektüre. Mir hat dieses Buch gut gefallen, mein größter Kritikpunkt ist lediglich, dass es ein wenig zu konstruiert wirkt und zu wenig locker. Das kann allerdings auch am sachlichen Schreibstil liegen.
Insgesamt gibt es von mir hier vier gute Sterne!
Meine Wertung:
Zeitsplitter: Die Jägerin – Cristin Terrill
Boje Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Marina steht am Anfang: Sie ist reich, beliebt und verliebt in einen hinreißend attraktiven Jungen. Em ist am Ende: Sie ist seit Jahren auf der Flucht, seit Monaten in einer winzigen Zelle eingesperrt, wird beinahe täglich verhört. Die beiden Mädchen haben nichts gemeinsam, außer der einen Sache: Sie sind ein und dieselbe Person. Vier Jahre trennen sie. Vier Jahre, in denen die Welt an den Rand des Abgrunds gerät. Doch Em bekommt die Möglichkeit, durch eine Zeitreise die Vergangenheit zu ändern. Nur ist der Preis, den sie dafür zahlen muss, schrecklich …
Gewähltes Zitat
Ich nicke. Ich mag keine geniale Wissenschaftlerin sein, aber ich spüre bis in die Haarspitzen hinein, dass es wahr ist. Die Zeit jagt uns, und sie ist schnell. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
(S. 197)
Meine Meinung
Em und Finn gelingt es mit Hilfe eines Aufsehers aus ihrem Gefängnis zu fliehen und zurück in die Vergangenheit zu reisen, um dort einen Auftrag zu erledigen, nämlich jemanden zu töten.
In dieser Vergangenheit lernen wir die junge Marina kennen, die in ihren langjährigen Freund James verliebt ist, der aus einer reichen Familie stammt und nach dem Tod seiner Eltern bei seinem berühmten Bruder aufwächst.
Als die beiden eines Tages zusammen zu einer Gala gehen, wird James Bruder Nate von Unbekannten angeschossen und es beginnt eine Zeit des Bangens. Damit nicht genug, wird kurz darauf im Krankenhaus auch noch auf James geschossen…
Von „Zeitsplitter“ war ich direkt nach dem Lesen des besonderen Klappentextes fasziniert, dem es nämlich gelingt, mit haargenau den selben Worten, etwas gänzlich anderes auszudrücken. Das hat mich direkt neugierig gemacht und ich war sehr gespannt auf die Geschichte im Inneren des Buches, ob diese genauso außergewöhnlich seien würde.
Der Klappentext verrät nicht zu viel, was mir sehr gefallen hat. Er macht außerordentlich neugierig, aber da nichts vorweg genommen wird, bleibt die Spannung erhalten. Die Inhaltsbeschreibung auf der Verlagsseite und auch hier bei Amazon habe ich glücklicherweise erst gelesen, nachdem ich das Buch bereits beendet hatte, denn diese verrät leider viel zu viel und ich bin froh, dass sie mir nichts vorweg genommen hat und ich so absolut unvoreingenommen an die Geschichte gehen konnte.
Zu Beginn war es für mich ein Rätsel, worauf alles hinauslaufen würde. Auch, dass diese Geschichte mit Zeitreisen zu tun haben würde, wusste ich zunächst nicht, weswegen mich die Ereignisse dann allesamt überraschen und glücklicherweise auch überzeugen konnten.
Der Einstieg war ein wenig hart, denn die Beschreibung Ems, die sich in Gefangenschaft befand, war recht hart. Sie war mir einerseits sympathisch, andererseits stieß mich ihre Härte aber auch ab. Das legte sich im weiteren Verlauf des Buches dann immer mehr, als sich immer weiter offenbarte, worum es Em ging und wie sie so hart werden konnte.
Marina hingegen war mir direkt sympathisch. Ein wenig naiv vielleicht, aber ich empfand sie als nettes, junges Mädchen.
Finn behielt im Laufe der Geschichte bei mir den gleichen Level bei. Ich mochte ihn einfach.
James, um den sich die Handlung ja irgendwie dreht, mochte ich eigentlich auch sehr, aber ich konnte seine Handlungen und Wandlungen teils nicht so ganz nachvollziehen. Das ist auch der größte Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte, die mir ansonsten ausnehmend gut gefallen hat, habe. Seine Intention war für mich nicht zu allen Zeitpunkten wirklich verständlich und kamen nicht wirklich authentisch bei mir an.
Den Aufbau der Geschichte kann ich nur als gelungen bezeichnen. Die Spannung ist von Anfang an vorhanden und trägt sich bis zum Ende hin. Das Ende selbst ist ein wenig überraschend und klasse gelöst. Die Zeitreise-Geschichte auch überzeugend dargestellt, ohne viele Logikfehler. Es gibt immer mal wieder ein paar überraschende Enthüllungen, vor allem, wenn man sich vor der Lektüre nicht hat spoilern lassen, das hat mir besonders gut gefallen.
Fazit
Insgesamt konnte mich diese Zeitreise-Geschichte wirklich überzeugen. Sie war gut erzählt, hatte einen fesselnden Handlungsbogen und sehr interessante und gut ausgearbeitete Figuren. Die Frage, was aus einem werden kann, wie sich ein Mensch entwickeln kann und was passieren muss um angelegte Eigenschaften zu ändern, zog sich durchs Buch und konnte mich ebenso begeistern.
Bis auf den einen angesprochenen Kritikpunkt hat mir dieses Buch ausnehmend gut gefallen, angefangen beim außergewöhnlichen Klappentext, bis hin zum spannenden Schluss!
Meine Wertung:
Invaders: Sie kommen in Frieden … oder so – Peter Ward
Piper Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Geoff Stamp glaubt nicht an Zeitreisen – bis er ein unwiderstehliches Jobangebot bekommt: Er soll als Zeitreiseführer Touristen aus der Zukunft betreuen. Doch bald stellt sich heraus, dass eine außerirdische Macht Spione in Geoffs Umfeld gebracht hat, um eine zerstörerische Invasion auf die Menschheit vorzubereiten. Geoff findet sich im Mittelpunkt eines galaktischen Konflikts wieder … Die Invasoren kamen aus der Vergangenheit. Aus der Zukunft kehrten sie zurück, um uns endgültig zu unterwerfen. In der Gegenwart trafen sie auf einen Mann, mit dem sie nicht gerechnet hatten: Geoff Stamp. Er hatte gerade seinen neuen Job angetreten. Und sah es gar nicht ein, sich dies durch ein paar außerirdische Reptilien zunichte machen zu lassen … Peter Wards gefeiertes Debüt ist ein episches Abenteuer zwischen den Zeiten – irrwitzige Verwicklungen und gigantische Weltraumschlachten inklusive.
Zitat:
»Heutzutage nicht. Im All zu drehen ist genauso einfach wie eine Autoverfolgungsjagd auf der Erde zu filmen. Außerdem merkt das Publikum den Unterschied. Vergleichen sie mal Star Trek 2 mit Star Trek 200, dann verstehen Sie, was ich meine.«
(S. 283 ff.)
Kommentar:
Geoff Stamp ist ein unscheinbarer Typ. Nicht, weil er aus der Masse nicht raussticht, sondern weil er überhaupt nicht auffällt, denn wer sich nie zeigt, wird auch nicht wahr genommen. Geoff geht selten vor die Tür, hat seit einiger Zeit keinen Job mehr, auch keine Lust sich einen zu beschaffen und spielt die meiste Zeit Computerspiele. Sein einziger Freund ist Tim, bei dem er auch wohnt, von dem er allerdings nicht viel weiß, außer dass Tim den faulen Geoff und sein unsoziales Verhalten bedingungslos duldet, was Geoff zwar sehr gelegen, aber auch ein wenig merkwürdig vorkommt. Eines Tages kommt Tim schließlich mit einem Stellenangebot, auf das Geoff sich seiner Meinung nach bewerben sollte, was Geoff aus Scham auch tut, schließlich zahlt er Tim schon seit Ewigkeiten keine Miete mehr. Auf seine nichtssagende Bewerbung bekommt er auch postwendend eine Antwort, sogar noch bevor er sie überhaupt selbst abgeschickt hat …
Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was ich mir von diesem Buch versprochen habe, aber es war etwas anderes als das, was ich bekommen habe. Es war besser!
Ich hatte schon eine humorvolle Geschichte erwartet, das hat mir der Titel bereits verraten, die Inhaltsbeschreibung fand ich allerdings eher etwas nichtssagend, so dass ich wirklich recht unbelastet an die Geschichte gehen konnte.
Den Beginn der Geschichte fand ich ein wenig lahm, den Schreibstil etwas distanziert und wenig fesselnd. Ich brauchte erst einmal einige Seiten um rein zu kommen, zumal mir auch der Protagonist selbst, Geoff Stamp, weder sympathisch noch irgendwie nachvollziehbar agierend war. Mit seiner faulen und gleichgültigen Art konnte er mich zunächst nicht für sich einnehmen. Nach den ersten Seiten wurde die Handlung allerdings interessant und auch ein wenig abstrus, so dass ich einfach weiter lesen musste, denn ich wollte selbst wissen, was es mit diesem merkwürdigen Jobangebot auf sich hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich auch bereits total an den Schreibstil gewöhnt und fand ihn zum Schluss dann doch sogar sehr passend zur Geschichte.
Auch Geoff wurde mir immer sympathischer und als er schließlich seine Rolle in der Geschichte vorgesetzt bekam, nämlich die der unbedeutendste Mensch der Erde zu sein, wurde auch endlich sein Ehrgeiz geweckt und ich konnte auch seine Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.
Insgesamt ist in dieser Geschichte alles sehr überspitzt und ironisch dargestellt, was mir am Anfang ein wenig Schwierigkeiten bereitete, mir zum Schluss aber sehr gut gefiel! „Invaders“ hat seine glorreichen Momente, die während des Lesens einfach Spaß machen, die ich dann auch mit lachendem Auge und offenen Mund verfolgen konnte und die ich auch so schnell nicht vergessen werde, so besonders war die Geschichte im Gesamten. Die Idee ist sicherlich nicht neu, obwohl einige Elemente doch sehr erfrischend waren, die Umsetzung aber ist total überzeugend und anders.
Von mir gibt es für diese tolle Zeitreise-Science-Fiction-Alien-Invasions-Führungs-Komödie vier sehr gute Sterne mit Tendenz zum fünften Stern!
Meine Wertung:
Feinde der Zeit – Julie Cross
FJB Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Jackson muss sich entscheiden, wen er retten will: die Liebe seines Lebens oder die ganze Welt. Der aufregende zweite Teil der großen Zeitreise-Trilogie.
Jackson Meyer wirft sich voller Elan in seine Rolle als Agent für Tempest – die geheimnisvolle CIA-Abteilung, die für alle mit Zeitreisen verbundenen Bedrohungen zuständig ist. Trotz seines Kummers darüber, dass er den Lauf der Geschichte ändern und die Liebe seines Lebens aufgeben musste, zeigt Jackson, dass er ein hervorragender Agent ist – auch ohne, dass er seine eigenen Kräfte nutzt und durch die Zeit springt. All das ändert sich jedoch, als Holly – das Mädchen, für das er den Lauf der Geschichte geändert hat – erneut in sein Leben tritt. Dann wird plötzlich Eyewall, eine gegnerische CIA- Abteilung, aktiv. Jackson und seine Agentenkollegen werden angegriffen und müssen fliehen. Jackson erkennt, dass die Welt um ihn herum sich geändert hat. Jemand weiß von seiner ausgelöschten Beziehung zu Holly, so dass sie beide wieder in Gefahr sind.
Zitat:
Anders als Holly hatte ich morgens viele Gründe aufzustehen und mich dem Tag zu stellen, was immer er bringen mochte. Hollys Leben zu schützen war lange Zeit der wichtigste Grund gewesen. Dann gab es da noch Dad, der nur noch mich hatte. Und zudem waren da jetzt noch Stewart und Kendrick … und Emily.
(S. 480)
Kommentar:
Jackson arbeitet nun für Tempest, einer Organisation des FBI, die gegen die Feinde der Zeit, kurz EoTs ankämpft, die die Welt verändern wollen. Dabei spielt für ihn der Schutz seiner Freundin, speziell seiner Freundin Holly, eine große Rolle. Diese können sich nämlich nicht mehr an ihn erinnern. Er hat die Zeit dahingehend manipuliert, damit seine Freunde in Sicherheit sind. Allerdings gibt es da jemanden, der ihm einen Strich durch die Rechnung machen will und schnell sind sowohl Holly als auch Adam wieder mitten im Geschehen…
Ich liebe Geschichten über Zeitreisen und Zeitreisende. Sie haben so viel Potential für unglaubliche Geschichten, das gefällt mir einfach. Bereits im ersten Band dieser Reihe “Sturz in die Zeit” hat Julie Cross aus dem Potential der vielen Möglichkeiten geschöpft und eine tolle und wahnsinnige Geschichte erfunden, in der schon allerhand geschieht und der Leser mächtig aufpassen muss um die zeitlichen Handlungen nicht durcheinander zu schmeißen.
Mit “Feinde der Zeit” kommt hier der zweite Band, der dem ersten in nichts nachsteht. Zwar gibt es in diesem zweiten Band nicht soooo viel Zeitsprünge wie im ersten, aber es geht so rasant zu und es gibt so viele Überlegungen und Enthüllungen, dass ich auch hier sehr aufpassen musste um den Faden nicht zu verlieren. Das Tempo der Handlung zieht noch einmal deutlich an und es geht rasant her.
Wer den ersten Band nicht mehr so gut im Gedächtnis hat, dem wird es wahrscheinlich etwas schwer fallen ins Buch rein zu kommen, denn es gibt keine große Rückblende. Den ersten Band sollte man also auf jeden Fall kennen, bevor man sich an diesen hier wagt.
Erzählt wird die Geschichte wieder aus der Sicht der Hauptfigur Jackson, der mir in diesem Band noch viel sympathischer war als im ersten Teil. Er ist definitiv reifer geworden und mit seinen Aufgaben gewachsen. Der kleine und verwöhnte Junge vom Beginn des ersten Bandes gibt es nicht mehr und das liegt nicht an der veränderten Zeit ;). Auch alle anderen Figuren aus diesem zweiten Band hatten mehr Tiefe als noch im Vorgängerroman. Es gibt auch einige neue Protagonisten.
Insgesamt hat mir “Feinde der Zeit” sehr gefallen! Es ist ein anspruchsvoller und bislang gut durchdachter Jugendroman, den man schlecht beiseite legen kann bis man zur letzten Seite vorgestoßen ist! Ich fand ihn besser als bereits dem ersten Band, dem ich vier Sterne gegeben habe, deswegen bekommt “Feinde der Zeit” von mir fünf Sterne!
Meine Wertung: