Dark Heroine 1: Dinner mit einem Vampir – Abigail Gibbs

darkheroine1

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 608 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: The Dark Heroine. Dinner With a Vampire
ISBN: 978-3492702973
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die Vampire sind zurück – und wie! »Dark Heroine. Dinner mit einem Vampir« wurde zur Droge für 17 Millionen Fans in England. Jetzt erscheint der internationale Bestseller auf Deutsch und sorgt mit Charme, Witz und Erotik für ein völlig neues Blutsauger-Vergnügen! Diese Nacht verändert Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London geschieht ein furchtbarer Mord, und die 18-Jährige ist die einzige Augenzeugin. Erfolglos versucht sie, vor den Tätern zu fliehen – und wird in ein abgelegenes Herrenhaus verschleppt, das von nun an ihr Gefängnis ist. Doch Violets Kidnapper sind keine Menschen, sondern Vampire, faszinierend und todbringend zugleich. Der charismatische Blutsauger Kaspar hat besondere Pläne mit Violet, denn sie ist Teil einer gefährlichen Prophezeihung. Wird sie sich Kaspar hingeben, um zur sagenumwobenen dunklen Heldin zu werden – oder hat er Violets Mut unterschätzt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

 

Gewähltes Zitat

Ich stieß hörbar die Luft aus. Es war irgendetwas zwischen einem Lachen und einem Schnauben. »Das mit anzusehen war ein Schock. Versteht mich nicht falsch, ich habe den Trafalgar Square nicht vergessen … aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr fähig seid, euren eigenen Artgenossen so etwas anzutun. Und jetzt benehmt ihr euch, als wäre gar nichts passiert … das ist so abartig.«
(S. 253)

Meine Meinung

Nie hätte Violett geglaubt, dass es Vampire gibt. Bis sie mitten im London, nach einer durchgefeierten Nacht einen Massenmord beobachtet. Schlimmer als dieses Erlebnis ist jedoch, dass die mordenden Vampire sie einfach mitnehmen und nicht mehr gehen lassen. Dafür hat Violett zu viel gesehen. Nun soll sie sich freiwillig dazu entschließen selbst ein Vampir zu werden. Aber sie ist fest entschlossen kein elender Blutsauger sein zu wollen …

Leider konnte mich „Dark Heroine“ nicht komplett begeistern und auch nicht restlos überzeugen. Mittlerweile bin ich mit Vampirromanen eigentlich gut bedient, in den letzten Jahren gab es ja etliche davon. Da ich im Vorfeld gelesen hatte, dass dieses Buch anders sein sollte, der Untertitel auch etwas Witz versprach und das Buch in England ja der Hit wurde, wollte ich es trotz des Vampir-Themas lesen und war richtig gespannt.

Wirklich witzig fand ich das Buch nicht. Klar, die Protagonistin ist recht frech, ein paar nette Sprüche gab es, aber ansonsten ist es alles andere als witzig. Für ein Jugendbuch fand ich es sogar äußerst brutal und auch recht freizügig, aber das sei nur mal am Rande angemerkt. Jedenfalls war es nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.

Die Protagonisten waren mir eigentlich allesamt recht unsympathisch. Violett ist zwar recht taff und frech, aber irgendwie wirkte sie auf mich nie wirklich authentisch. Einerseits findet sie das Verhalten von Kaspar absolut schändlich, andererseits kann sie einfach fix drüber hinwegsehen. Nee, das war mir tatsächlich zu einfach.
Kaspar selbst … tja, was soll ich dazu sagen? Zu Beginn war er einfach ein absolut großes … naja, kein netter Kerl. Überhaupt nicht. Aber auf einmal ist er dann doch ganz nett. Aha. Hä? Woher dieser Sinneswandel? Das war für mich wirklich alles überhaupt nicht überzeugend dargestellt, mir ging dieses hin und her eher auf die Nerven.
Ebenso alle anderen Figuren. Irgendwie kam es mir so vor, als gäbe es nur extremes Verhalten in die eine oder andere Richtung, aber nie den normalen Mittelweg.

„Dark Heroine“ konnte sich meiner Ansicht nach auch tatsächlich nicht großartig von anderen Vampirbüchern abheben, die Thematik war ähnlich, die Probleme auch. Fremde Welt, fremde Wesen, ekliges Blut, die Verwandlungsproblematik und natürlich nicht zuletzt Liebe und Erotik. Erst ziemlich spät kam hier noch die Geschichte der Prophezeiung mehr zum Tragen. Das fand ich auch ganz gut, aber das Geplänkel vorher war mir einfach zu seicht, zu durchschaubar und langatmig.
Irgendwie schade, denn die Idee mit der Prophezeiung war eigentlich toll und hatte (bzw. hat immer noch) viel Potential. Nur die Umsetzung fand ich nicht so gelungen, hier wurde einfach viel Potential zugunsten undurchsichtigen und schmalzigen Szenen vergeudetet.

Fazit

Insgesamt merkt man hier einfach, dass die Autorin dieses Buches noch recht jung war. Die Geschichte kommt mir an vielen Stellen einfach sehr sprunghaft und dadurch wenig glaubhaft vor. Eine saubere Ausarbeitung wäre hier wünschenswert gewesen, aber ich hoffe einfach darauf, dass der nächste Band „Dark Heroine – Autumn Rose“ besser sein wird, denn diesen werde ich auf jeden Fall ebenfalls lesen, dafür hat mir die Idee zu gut gefallen.
Trotzdem nur drei Punkte, weil die Kritikpunkte dann doch etwas schwerer wiegen, obwohl mir das Buch insgesamt doch noch gefallen hat.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Rette mich vor dir – Tahereh H. Mafi

rettemichvordir

Goldmann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Unravel me
ISBN: 978-3442313044
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Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn die Liebe Fluch und Erlösung zugleich ist …
Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem geheimen Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als Außgestoßene, als Monster. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat …

Zitat:
Ich blicke um mich.
Auf den Boden.
Auf die Folgen meiner Tat

Und zum ersten Mal begreife ich, dass ich die Kraft habe, alles zu zerstören.
(S. 62)

Kommentar:
Nachdem Juliette und Adam im Rebellenlager Omega Point gut aufgenommen wurden, zieht sich Juliette nun immer mehr zurück. Auch Adam scheint etwas vor Juliette zu verbergen, was sie noch zusätzlich verunsichert. Hinzu kommt, dann Warners Truppen immer noch auf der Suche nach dem Rebellenhauptquartier sind und offenbar auch nach Juliette selbst suchen, denn Warner ist immer noch besessen von ihr. Als schließlich zwei der Rebellen als Geisel genommen werden, verlangt der Oberbefehlshaber, Warners Vater höchstpersönlich, dass Juliette sich im Gegenzug stellt. Damit löst er den unausweichlichen Krieg schneller aus, als es den Rebellen lieb war und schließlich überrascht Warners Vater noch mit seiner bisher geheim gehaltenen Identität…

Ich war sehr froh, dass ich den ersten Band „Ich fürchte mich nicht“ so spät erst gelesen habe, dass ich den zweiten Band direkt im Anschluss an diesen lesen konnte. Und das war auch gut so!
Der zweite Band knüpft beinahe nahtlos ans Ende des ersten Bands an. Nur wenige Tage sind seitdem vergangen. Juliette schwankt zwischen innerer Sicherheit und totaler Zerrissenheit hin und her, was beinahe noch schlimmer ist als bereits im ersten Band und auf jeden Fall ein kleiner Rückschritt im Vergleich zum Ende des ersten Bandes. Auch alle anderen Figuren haben in diesem Band extrem mit sich und ihren Emotionen zu kämpfen, sowohl Adam, als auch Kenji und sogar Warner. Während mir Adam in diesem Band etwas unsympathischer durch seine melodramatischen Handlungen und Entscheidungen war, wurde mir Warner teils sympathischer, obwohl er immer noch ein ziemliches Ekel ist. Allerdings zeigt sich hier wieder sehr deutlich, dass niemand einfach nur gut oder schlecht ist, so einfach macht es uns die Autorin hier nicht und das gefällt mir so richtig gut. So bleibt es interessant, die Figuren bleiben total überraschend und facettenreich und entwickeln sich immer weiter und zwar so, dass es wirklich realistisch und nachvollziehbar bleibt.

Der Stil der Autorin ist ähnlich wie im ersten Band. Einfache Sprache, sehr poetisch und emotional. Durchgestrichene Worte, Passagen und Absätze gibt es hier zwar immer noch, allerdings nicht mehr in dem Umfang, wie es sie im ersten Band bereits gab, was mich eigentlich ein wenig irritiert, denn das passt gar nicht so mit meinem Bild von Juliette zusammen, die für meine Begriffe in diesem Band noch viel mehr mit sich, ihrer Umgebung und der ganzen Welt hadert, als es noch im letzten Band der Fall war. Vielleicht drückt das auch lediglich aus, dass sie sich mittlerweile ein wenig mehr an eine normale Kommunikation gewöhnt hat, die ihr bis zu Beginn des ersten Bandes ja für lange Zeit verwehrt geblieben war.

Die Geschichte selbst ist ziemlich überschaubar, es passiert genug um etwas zu erzählen zu haben, aber zu wenig um es als actionreich zu bezeichnen. Das muss meiner Meinung aber auch gar nicht sein. Die wenigen Action-Szenen reichen absolut und bringen immer wieder frischen Wind in die Geschichte. Generell überraschen mich die Handlungen oftmals eh sehr, es gibt einfach viele unvorhergesehene Wendungen, die dann aber schließlich doch super ins Bild passen. Und ansonsten lebt dieses Buch meiner Ansicht nach auch einfach von seinen tollen Charakteren.

Insgesamt bin ich also auch von „Rette mich vor dir“ wieder sehr begeistert und fiebere jetzt dem dritten Band entgegen, auf den ich jetzt dann doch einige Zeit warten muss.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

The Shadow Force 1: Raven – Andrea Mertz

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Sieben Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 200 Seiten
14,90 Euro
Juli 2013
ISBN: 978-3864431357
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Inhalt (lt. amazon.de):
Spionageaktivitäten im Inland und Ausland, geheime Kampfeinsätze, Terror- und Spionageabwehr – die Agenten der britischen Eliteeinheit Shadow Force sind immer dort im Einsatz, wo andere Einheiten versagen oder nicht weiter vorstoßen dürfen. Captain John ‘Raven’ McDermott kennt nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft nur ein Ziel: Er muss die Schwester seines besten Freundes Frank aus großer Gefahr retten und beschützen. Gefoltert an Körper und Seele, verfolgt und allein, muss er den Kampf mit einem übermächtigen Gegner aufnehmen und ein Komplott in den eigenen Reihen aufdecken, das zum Ende der Shadow Force führen könnte, wenn niemand die Drahtzieher enttarnt. Jede Sekunde zählt. Dass seine attraktive Schutzbefohlene Lianne ungewohnte Gefühle in ihm weckt und ihren eigenen Kopf hat, macht sein Leben und die Erfüllung seiner Pflichten nicht gerade leichter.

Zitat:
Er liebte die Herausforderung, brauchte die Gefahr wie die Luft zum Atmen. Nur dann fühlte er sich wirklich frei, wenn er dem Tod ins Auge blickte und ihm ein Schnippchen schlug. Vielleicht war das nicht normal, aber so war sein Leben. Er ging nicht daran. Scheinbar war er deshalb erfolgreich und noch nicht getötet worden.
(S. 34)

Kommentar
Die Elite-Soldatentruppe ist eine geheime Organisation aus Männern mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Bei einem Einsatz werden Captain John McDermott, kurz Raven, und sein Kollege Frank gefangen genommen und wochenlang gefoltert, bis zumindest Raven schließlich fliehen kann und Franks Schwester Lianne aufsucht um sie zu beschützen, so wie er seinem Kollegen versprochen hat, denn ein sehr mächtiger Gegner ist nicht nur hinter die Elite-Truppe von Raven her, sondern auch hinter Lianne …

Als Leser werden wir direkt zu Beginn in die Geschichte reingeworfen und machen die erste Bekanntschaft mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten mit denen die Soldaten der Shadow Force ausgestattet sind. Sehr actionreich geht es direkt weiter und eigentlich ist das Tempo auch das ganze Buch über recht rasant.
Die Autorin Andrea Mertz erzählt die Geschichte schnell und auf den Punkt kommend ohne viel Schnick-Schnack zwischendurch, so dass man als Leser kaum zum atmen kommt. Dabei ist der Schreibstil angenehm flüssig, man kann also einfach so durch die Seiten fliegen.

Die Idee an sich ist sicherlich nicht neu, aber soweit gut umgesetzt. Ohne zu viel zu verraten, aber ich fand einige Dinge weniger logisch, da hätte ich mir mehr Transparenz und eine genauere Ausarbeitung gewünscht.
Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten war recht schön geschildert und prickelnd, aber auch nicht so ganz nachvollziehbar.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, war also die zügige Erzählweise, das hat einfach Spaß gemacht, so wünsche ich mir tatsächlich eine Serie mit solchem Setting. Wenn jetzt noch die Handlung ein wenig durchdachter und die Logikfehler verschwunden wären, dann wäre es eine ganz tolle Reihe, so würde ich leider doch Punkte abziehen und für diesen Auftakt drei Sterne, allerdings drei wirklich gute Sterne, vergeben.

Auf den Nachfolger, dem ich auf jeden Fall noch eine Chance gebe mich zu überzeugen, bin ich schon gespannt, denn trotz aller Kritik bin doch begierig zu wissen wie es weiter gehen wird.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Stolen Mortality – Jennifer Benkau

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Sieben Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 354 Seiten
14,90 Euro
Juni 2013
ISBN: 3864431115

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Inhalt (lt. amazon.de):
Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.

Zitat:
28.05.08 – Bin allein. Gerade läuft mein Prozess in Edinburgh. Sie verhandeln meine Strafe, als ob es da etwas zu verhandeln gäbe. Auf den Mord an einem Menschen gibt es nur eine Strafe, da kann Jamie den ganzen Senat in Stücke reißen. Das Schlimmste ist, dass ich zu Hause bleiben muss. Ich bin zu jung für eine Verhandlung. So was Verlogenes hab ich noch nie gehört und inzwischen verstehe ich, warum Jamie so zornig war, dass sie mich jetzt schon zum Wächter gemacht haben. Er hat gesagt, sie wären besser nie gekommen. Er hat recht.
(S. 83)

Kommentar:
Jamien und sein jüngerer Bruder Junias sind Kienshi, Wächter der Finsternis, Wächter über den schottischen Ort Glen Mertha. Ihre Aufgabe ist es für Ruhe und Ordnung zu sorgen und gegebenenfalls auch die ansässigen Vampire zur Ordnung zu rufen. Als eines Tages Jamien die Schuld für etwas auf sich nimmt, was eigentlich Junias verbrochen hat, wird ihm zur Strafe seine Sterblichkeit genommen und er wird vom Senat der Kienshi unsterblich gemacht. Als dann schließlich noch eine fremde Vampirfrau auftaucht, die Jamien umbringen will, kommt eine alte und düstere Prophezeiung ans Licht, die für Jamien und Junias alles verändert …

Nachdem mir Jennifer Benkaus Reihe Dark Canopy und Dark Destiny gut gefallen hat, war ich auch auf ihr Erstlingswerk gespannt. Stolen Mortality hat die Autorin bereits vor langer Zeit geschrieben, noch vor ihren bisher veröffentlichten Büchern, aber es war jetzt erst die Zeit für eine Veröffentlichung.

Stolen Mortality ist kein typischer Vampirroman, wie ich es erst dachte. Vampire spielen zwar mit und auch eine große Rolle, die zwei Hauptfiguren sind jedoch keine Vampire, sondern eine neue, erfundene Rasse mit übernatürlichen Kräften und Fähigkeiten. Zunächst hatte ich nicht zuletzt deswegen auch ein paar Probleme mich in die Handlung einzufinden, aber die Autorin hat einen so schön offenen und einnehmenden Schreibstil, dass ich bald doch mitten in der Geschichte gefangen war und auch nicht mehr aufhören wollte, bis ich schließlich auf der letzten Seite angelangt bin.
Inhaltlich habe ich mich zwar schon gefragt, was Unsterblichkeit für eine merkwürdige Strafe sei, aber im Verlaufe der Geschichte erfährt man dann, dass alles seinen Grund hatte.
Ziemlich geschickt fand ich es von der Autorin, gleich zwei Altersgruppen gleichermaßen zu bedienen, denn Junias ist im Teenageralter und geht noch zur Schule, während der nicht soooo viel ältere, aber reifere Jamien eher der älteren Zielgruppe gefallen dürfte. Im Laufe der Geschichte fand ich allerdings, dass Junias sich als der eigentlich besonnenere und reifere Bruder heraus kristallisiert hat, denn Jamiens Besessenheit ließ ihn doch eher unvorsichtig werden. Genau diese Besessenheit Jamiens von der Vampirin Laine hat mich mit der Zeit auch ein wenig genervt. Das liegt aber wohl daran, dass ich mit den Bösen meist nicht so viel anfangen kann und dazu zähle ich Laine, auch wenn ich gerade auch ihre Entwicklung in der Geschichte sehr interessant fand.
Schön fand ich auch, dass das Ende recht offen ist und durchaus noch Raum für eine Fortsetzung lässt. Ich würde mich eigentlich schon freuen, wenn die Geschichte rund um Jamien, Junias und Glen Mertha irgendwann weiter gehen würde.

Das Buch an sich hat ein wunderschönes Cover, wie ich finde, und auch die Kapitelüberschriften sind in einer hübschen Schriftart, die zur Geschichte passt. Das Textlayout hingegen finde ich nicht so gelungen. Viel und klein gedruckter Text, wenig Absätze, also absolut ausgereizte Seiten, erschweren das Lesen leider ein wenig, aber auch daran habe ich mich nach einigen Seiten gewöhnt.

Von mir gibt es für Jennifer Benkaus Erstlingswerk gute vier Sterne!

Immortal Guardians 1: Düstere Zeichen – Dianne Duvall

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Egmont Lyx Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
9,99 Euro
Oktober 2012
Originaltitel: Darkness Dawns
ISBN: 3802586603

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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine düstere Welt voller Vampire, Unsterblicher und Menschen mit außergewöhnlichen Gaben … Die Musikprofessorin Sarah rettet einen Unbekannten, der von zwei Angreifern mit Messerstichen gequält wird. Was sie nicht weiß: Der attraktive Roland ist in Wahrheit ein unsterblicher Vampirjäger. Doch die Blutsauger wollen Rache, und Roland ist der Einzige, der Sarah beschützen kann. Schon bald ist nicht nur Sarahs Leben in Gefahr – sondern auch ihr Herz.

Zitat:
Sarah wandte sind nun seinem anderen Bein zu, und wieder konzentrierte er sich auf den Weg des Lappens, der hinab und wieder hinauf strich, hinab, langsam hinauf, weiter und weiter. Mit angehaltenem Atem wartete er auf den entscheidenden Augenblick – aber er kam nicht. (S. 222)


Kommentar:
Es gibt zwei Arten von Bluttrinkern. Zum einen die Vampire, die allerdings nicht lange leben und nach wenigen Jahren den Verstand verlieren und zum einen die unsterblichen Wächter, die ewig leben und zu den Guten gehören. Als Sarah Bingham, eine normale Menschenfrau, eines Tages dem Unsterblichen Roland das Leben rettet, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben dadurch vollkommen ändern wird. Sie verliebt sich nicht nur in den Unsterblichen, sie wird leider auch in eine Rachefehde mit reingezogen, denn der Vampir Bastien trachtet Roland nach dem Leben und gibt keine Ruhe …

Der Anfang dieses Romans hat sich wirklich gezogen und ich fand es wirklich langweilig. Die Geschichte ist auch nicht neu, denn auch hier trifft ein übernatürliches Wesen, nämlich der Unsterbliche, auf einen total unschuldigen und unwissenden Menschen, in diesem Falle Sarah. Nachdem der eine dem anderen das Leben gerettet hat und das Geheimnis gelüftet wurde, verlieben sich die beiden ineinander … bla bla bla. Das übliche. Wie gesagt, das ist nichts Neues mehr, so beginnen viele Serien, gerade die, in denen Vampire eine Rolle spielen.
In der ersten Hälfte des Buches geschieht also nicht wirklich viel. Sarah und Roland schmachten sich an, alles andere ist erst einmal Nebensache. Erst als es soweit ist und die beiden ihren Gefühlen endlich nachgeben kommt ein wenig Schwung in die Geschichte, denn nun geht es darum das Geheimnis um Bastien zu lüften und herauszufinden, warum er hinter Roland her ist. Zwischendurch treten auch immer wieder andere Figuren als nur Sarah und Roland auf und auch das bringt Abwechslung und sogar Spaß, in der zweiten Buchhälfte besonders.

Die Figuren sind allesamt sehr stereotyp und eindimensional, teils wiedersprechen sie sich auch in ihrer Beschreibung. Gerade Sarah, die am Anfang als die totale Unschuld vom Lande dargestellt wird, zeigt am Schluss eine ganz andere Seite. Hier hat die Autorin zu Beginn mächtig auf die Tränendrüse gedrückt und eine total unselbstständige Figur charakterisiert, die vom starken Unsterblichen beschützt werden muss, was allerdings gar nicht so war, wie sich dann im Verlauf der Geschichte ja heraus stellte.
Insgesamt fand ich die Charakterisierungen in diesem Buch ansonsten auch recht schwarz-weiß gemalt. Die Unsterblichen waren allesamt sehr aalglatt und durch und durch gut, was ich für sehr unrealistisch halte. Auch, dass es zwischen Sarah und Roland so schnell ging und Sarah sich so schnell auf die geänderte Realität einlassen konnte war natürlich alles andere als glaubhaft, aber ich denke, ich Fantasy-Büchern darf das doch auch ruhig mal so sein.

Insgesamt war das Buch aber, gerade wegen der offenen Fragen am Schluss, die eine spannende Hintergrundgeschichte versprechen, dann aber doch noch besser als ich während der ersten Hälfte befürchtet hatte. Im zweiten Teil wird es dann in der Hauptsache um zwei andere Figuren gehen, die in diesem Band ebenfalls schon aufgetaucht sind, nämlich um Marcus und um die mysteriöse Amy. Und ich bin mir sicher, dass ich diesen zweiten Teil, der mittlerweile schon erhältlich ist (siehe: Immortal Guardians: Dunkler Zorn), ebenfalls lesen werde!