Elemental Assassin 3: Spinnenjagd – Jennifer Estep

spinnenjagd

Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 432 Seiten
12,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Venom. Elemental Assassins 3
ISBN: 978-3492269698
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Unwiderstehlich düster: Die Urban-Fantasy-Reihe von der Erfolgsautorin der „Mythos Academy“! – Gin Blanco serviert bekanntlich das beste Barbecue Ashlands. Nur wenige wissen von den anderen Talenten der Restaurantbesitzerin: Als Elementarmagierin kann Gin über Eis und Stein gebieten. Und das ist nicht ihr einziges Geheimnis … Als Auftragskillerin hat „die Spinne“ Gin Blanco schon vielen Menschen das Licht ausgeblasen. Jetzt ist sie im vorzeitigen Ruhestand – wobei sie guten Freunden gerne noch den ein oder anderen Gefallen tut. Doch niemals wird sie ihren Frieden finden, solange Mab Monroe noch lebt, die gefährlichste und einflussreichste Frau Ashlands, die mit ihrer Feuermagie Gins Familie ermordete. Glücklicherweise steht ihr der absolut unwiderstehliche Owen Grayson bei ihrem Rachefeldzug zur Seite …

Gewähltes Zitat

Doch wenn ich ehrlich war, gab es nur diese eine Sache, die ich tun konnte. Manchmal frage ich mich, ob nicht bereits seit der Nacht, in der Mab meine Familie ermordet hatte, alles auf diesen Moment zusteuerte. Es war, als wäre ich einer der Helden in den klassischen Sagen, die ich ständig las. Wie Ödipus, dazu bestimmt, genau das zu tun, was ich so dringend meiden wollte. 

(S. 110)

Meine Meinung

Kurz nachdem Gin durch eine Akte, die Fletcher ihr hierlassen hatte, herausgefunden hat, dass ihre Schwester Bria noch am leben ist, trifft sie durch Zufall auf sie und ist hingerissen zwischen Entsetzen und Respekt, denn Bria ist Polizistin. Aber Gin hat momentan andere Dinge im Kopf, als sich ihrer Schwester anzunähern, denn sie überlegt nicht nur, wie sie den Mord an ihrer Mutter und ihrer anderen Schwester rächen kann, sondern sie muss auch noch einer Freundin aus der Patsche helfen, die durch ihre Schuld in eine schwierige Lage gekommen ist…

Auch der dritte Teil der Elemental Assassins-Reihe konnte mich wieder sehr an seine Seiten fesseln. Vor allem nachdem ich beim ersten Band eigentlich schon dachte, dass diese Reihe gar nichts für mich wäre, freue ich mich immer wieder darüber, dass sie mich jetzt so extrem begeistern kann. 

Wo der erste Band recht realistisch gehalten war, überwogen im zweiten dann die Fantasy-Elemente. In diesem dritten Band ist das ganze recht ausgewogen, es überwiegt keine Seite besonders, beide sind sehr im Einklang. Die Geschichte spielt zwar in unserer realen Welt, aber die magischen Fähigkeiten der Protagonisten werden nun viel selbstverständlicher und damit irgendwie auch recht subtil angewandt. Mir gefällt diese Mischung sehr gut.

Gin war mir auch dieses mal wieder von Beginn an sympathisch. Eine Bindung zu ihr hatte ich durch den letzten Band bereits und ich war auch wieder direkt total in der Geschichte gefangen. So berechnend und kalt und so unnahbar wie sie mir noch in den ersten Bänden vorkam ist sie schon lange nicht mehr. Grausam und brutal kann sie zwar immer noch sein, aber mittlerweile ist es so, als würde sie nur noch die Gedanken der Leser skrupellos umsetzen, wenn man irgendeinen Groll gegen ihre Widersacher hegt, so dass sie einem einfach viel näher ist und man viel mehr Verständnis für sie hat. Das gefiel mir wirklich gut.  Mit der Entscheidung, ihre Profikiller-Karriere an den Nagel zu hängen, hat sie eigentlich nicht ihre Aufgabe an den Nagel gehangen, sondern eher ihre Unnahbarkeit.
Den Detective aus den letzten Bänden sehen wir in diesem Band nicht mehr wieder, was ich auch absolut in Ordnung fand, denn er ging mir im letzten Band schon ziemlich auf den Keks und durch sein absolut aalglattes und moralisches Verständnis konnte es auch irgendwie keine zufriedenstellendere Lösung geben als ihn auszutauschen und die Figuren, die seinen Platz nun sowohl als Detective, als auch als Gins Liebhaber einnehmen, gefallen mir auch viel besser! 

Die Geschichte selbst ist mal wieder klasse und total actionreich. Auch die Spannung kam in dieser Geschichte nicht zu kurz. Längen habe ich wieder nicht empfunden und war am Ende wirklich enttäuscht, als das Buch schon zu Ende war, denn natürlich wurden hier noch lange nicht alle Fragen beantwortet, die sich angestaut haben. Ich bin also extrem gespannt wie es weiter gehen wird. Glücklicherweise erscheint der vierte Teil der Reihe ja bereits im Sommer.

Fazit

Insgesamt hat mir dieser dritte Teil wieder sehr gefallen! Diese Reihe ist super cool mit seiner toughen Protagonistin. Hier bekommt man eine gehörige Portion Spannung, immer neue, immer härtere Fälle und eine rasante Handlung geboten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Gin und ihrer Rachegeschichte weiter gehen wird!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

Dezember 2013: Elemental Assassin 1: Spinnenkuss
April 2014: Elemental Assassin 2: Spinnentanz
November 2014: Elemental Assassin 3: Spinnenjagd
Juni 2014: Elemental Assassin 4: Spinnenfieber

Dark Heroine 1: Dinner mit einem Vampir – Abigail Gibbs

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ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 608 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: The Dark Heroine. Dinner With a Vampire
ISBN: 978-3492702973
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die Vampire sind zurück – und wie! »Dark Heroine. Dinner mit einem Vampir« wurde zur Droge für 17 Millionen Fans in England. Jetzt erscheint der internationale Bestseller auf Deutsch und sorgt mit Charme, Witz und Erotik für ein völlig neues Blutsauger-Vergnügen! Diese Nacht verändert Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London geschieht ein furchtbarer Mord, und die 18-Jährige ist die einzige Augenzeugin. Erfolglos versucht sie, vor den Tätern zu fliehen – und wird in ein abgelegenes Herrenhaus verschleppt, das von nun an ihr Gefängnis ist. Doch Violets Kidnapper sind keine Menschen, sondern Vampire, faszinierend und todbringend zugleich. Der charismatische Blutsauger Kaspar hat besondere Pläne mit Violet, denn sie ist Teil einer gefährlichen Prophezeihung. Wird sie sich Kaspar hingeben, um zur sagenumwobenen dunklen Heldin zu werden – oder hat er Violets Mut unterschätzt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

 

Gewähltes Zitat

Ich stieß hörbar die Luft aus. Es war irgendetwas zwischen einem Lachen und einem Schnauben. »Das mit anzusehen war ein Schock. Versteht mich nicht falsch, ich habe den Trafalgar Square nicht vergessen … aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr fähig seid, euren eigenen Artgenossen so etwas anzutun. Und jetzt benehmt ihr euch, als wäre gar nichts passiert … das ist so abartig.«
(S. 253)

Meine Meinung

Nie hätte Violett geglaubt, dass es Vampire gibt. Bis sie mitten im London, nach einer durchgefeierten Nacht einen Massenmord beobachtet. Schlimmer als dieses Erlebnis ist jedoch, dass die mordenden Vampire sie einfach mitnehmen und nicht mehr gehen lassen. Dafür hat Violett zu viel gesehen. Nun soll sie sich freiwillig dazu entschließen selbst ein Vampir zu werden. Aber sie ist fest entschlossen kein elender Blutsauger sein zu wollen …

Leider konnte mich „Dark Heroine“ nicht komplett begeistern und auch nicht restlos überzeugen. Mittlerweile bin ich mit Vampirromanen eigentlich gut bedient, in den letzten Jahren gab es ja etliche davon. Da ich im Vorfeld gelesen hatte, dass dieses Buch anders sein sollte, der Untertitel auch etwas Witz versprach und das Buch in England ja der Hit wurde, wollte ich es trotz des Vampir-Themas lesen und war richtig gespannt.

Wirklich witzig fand ich das Buch nicht. Klar, die Protagonistin ist recht frech, ein paar nette Sprüche gab es, aber ansonsten ist es alles andere als witzig. Für ein Jugendbuch fand ich es sogar äußerst brutal und auch recht freizügig, aber das sei nur mal am Rande angemerkt. Jedenfalls war es nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.

Die Protagonisten waren mir eigentlich allesamt recht unsympathisch. Violett ist zwar recht taff und frech, aber irgendwie wirkte sie auf mich nie wirklich authentisch. Einerseits findet sie das Verhalten von Kaspar absolut schändlich, andererseits kann sie einfach fix drüber hinwegsehen. Nee, das war mir tatsächlich zu einfach.
Kaspar selbst … tja, was soll ich dazu sagen? Zu Beginn war er einfach ein absolut großes … naja, kein netter Kerl. Überhaupt nicht. Aber auf einmal ist er dann doch ganz nett. Aha. Hä? Woher dieser Sinneswandel? Das war für mich wirklich alles überhaupt nicht überzeugend dargestellt, mir ging dieses hin und her eher auf die Nerven.
Ebenso alle anderen Figuren. Irgendwie kam es mir so vor, als gäbe es nur extremes Verhalten in die eine oder andere Richtung, aber nie den normalen Mittelweg.

„Dark Heroine“ konnte sich meiner Ansicht nach auch tatsächlich nicht großartig von anderen Vampirbüchern abheben, die Thematik war ähnlich, die Probleme auch. Fremde Welt, fremde Wesen, ekliges Blut, die Verwandlungsproblematik und natürlich nicht zuletzt Liebe und Erotik. Erst ziemlich spät kam hier noch die Geschichte der Prophezeiung mehr zum Tragen. Das fand ich auch ganz gut, aber das Geplänkel vorher war mir einfach zu seicht, zu durchschaubar und langatmig.
Irgendwie schade, denn die Idee mit der Prophezeiung war eigentlich toll und hatte (bzw. hat immer noch) viel Potential. Nur die Umsetzung fand ich nicht so gelungen, hier wurde einfach viel Potential zugunsten undurchsichtigen und schmalzigen Szenen vergeudetet.

Fazit

Insgesamt merkt man hier einfach, dass die Autorin dieses Buches noch recht jung war. Die Geschichte kommt mir an vielen Stellen einfach sehr sprunghaft und dadurch wenig glaubhaft vor. Eine saubere Ausarbeitung wäre hier wünschenswert gewesen, aber ich hoffe einfach darauf, dass der nächste Band „Dark Heroine – Autumn Rose“ besser sein wird, denn diesen werde ich auf jeden Fall ebenfalls lesen, dafür hat mir die Idee zu gut gefallen.
Trotzdem nur drei Punkte, weil die Kritikpunkte dann doch etwas schwerer wiegen, obwohl mir das Buch insgesamt doch noch gefallen hat.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Was sie nicht weiß – Simone van der Vlugt

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Diana Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 306 Seiten
12,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: Aan niemand vertellen
ISBN: 978-3453291515
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Inhalt (lt. amazon.de):
Sie ist unschuldig wie ein Kind und böse wie der Teufel!
An einem Seeufer bei Alkmaar wird die grausam zugerichtete Leiche eines jungen Mannes gefunden. Davids Tod: ein Racheakt. Welches Detail ihrer gemeinsamen Jugend mit dem Opfer will die Malerin Maaike um jeden Preis verheimlichen? Ein Hinweis führt zu einer gewissen Tamara. Von einer Frau dieses Namens aber fehlt jede Spur – und dennoch ist sie immer da …
Bei den Ermittlungen im Mordfall David Hoogland tappt Lois Elzinga von der Kriminalpolizei in Alkmaar zunächst im Dunkeln. Diese grausame Tat wurde allem Anschein nach von einer Frau begangen, doch das Leben des Grundschullehrers ist vollkommen unauffällig. Die Künstlerin Maaike Schoolten, deren Ausstellungsprospekt bei der Leiche gefunden wurde, streitet ab, David gekannt zu haben. Der Hinweis auf eine Fotografin namens Tamara führt ins Leere, denn diese ist unauffindbar. Irgendetwas muss Lois übersehen haben. Sie ist nervös, private Probleme lenken sie ab. Ihre große Liebe ist gerade zerbrochen und Fred, ihr langjähriger Partner bei der Polizei, geht demnächst in Pension. Doch Lois bleibt hartnäckig, und bald schon findet sie heraus, dass David Täter war, lange bevor er ein Opfer wurde. Was sie nicht weiß, ist, welch doppeltes Spiel Maaike und Tamara mit ihr treiben …

Zitat:
Schlagartig begreift Daniela, dass nicht mehr Maaike vor ihr steht – es jemand anderes. Jemand, mit dem sie schon öfter Auseinandersetzungen hatte, allerdings nicht von solcher Tragweite.   
(S. 175)

Kommentar:
Die Ermittlerin Lois Elzinga wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mann wurde grausam ermordet aufgefunden. Zunächst schaut es so aus, aus hätte der beliebte Grundschullehrer keine Feinde gehabt, bis ein paar Geheimnisse aus seiner Vergangenheit gelüftet werden, die mit dieser Tat zu tun haben könnten. Die Polizei macht sich auf die Suche nach der mysteriösen Fotografin Tamara, die erst kürzlich noch Kontakt mit dem verstorbenen David hatte, doch von ihr fehlt jede Spur …

Nicht nur mit Hilfe des Klappentextes erkennt man schon innerhalb der ersten hundert Seiten, was hinter dieses Fall steckt und wer der gesuchte Täter ist. Sprich: Die Handlung ist absolut vorhersehbar. Trotzdem möchte ich wirklich wissen, was sich die Ersteller solcher Klappentexte dabei denken, wenn sie im Prinzip schon im Klappentext auf den eigentlichen Clou eines Psychothrillers anspielen. Das entzieht sich mir völlig!
Gut, in diesem Fall wäre es tatsächlich eher egal gewesen, weil man – wie erwähnt – auch ohne den letzten Satz des Klappentextes schon sehr früh auf die Lösung kommt, die hinter diesem mysteriösen Fall steht. Das ist sehr schade wie ich finde, denn so war schnell die Luft raus, obwohl das Buch eigentlich sehr gut begonnen hat.

Der Fall wurde interessant geschildert, die Lebenshintergründe der Hauptermittlerin Elzinga haben ein wenig Abwechslung ins Spiel gebracht. Leider verpuffte aber beides im Laufe der Geschichte.
Für mich als Leser war der Fall schnell klar, bzw. dessen Hintergründe, denn es gibt keine großen Wendungen. Alle anfänglichen Vermutungen treffen zu und bleiben aufrecht, der große Aha-Effekt bleibt einfach aus, dabei hätte man hier mit viel subtileren Andeutungen und Hinweisen einen viel größeren Effekt erzielen können. So wird die Handlung nur noch geschildert, die nicht mehr überrascht und genau so abläuft wie erwartet, durch den flüssigen Schreibstil aber trotzdem noch ganz nett mit zu verfolgen ist.
Auch die interessante Hintergrundgeschichte der Hauptermittlerin führt in eine Sackgasse, denn wirklich beendet werden die aufgewirbelten Fragen um Lois Elzingas Leben nicht. Zum Schluss gibt es zwar eine kleine Tendenz, mich als Leser hinterlässt dies aber dennoch eher unbefriedigend, dafür wurde dieser Geschichte im Laufe des Buches einfach zu viel Raum eingeräumt.

Insgesamt ist dies ein netter, aber vorhersehbarer und kurzweiliger Thriller, der eher wie im Krimi daher kommt. Von mir gibt es durchschnittliche drei Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen


Danke an

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und

 dianaverlag

für die Bereitstellung dieses Titels!

Lost Land 1: Die erste Nacht – Jonathan Maberry

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Thienemann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 528 Seiten
16,95 Euro
September 2012
Originaltitel: Rot & Ruin
ISBN: 9783522201513
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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine Katastrophe, deren Ursache niemand kennt. Eine Enklave, in der sich die letzten Überlebenden verschanzt haben. Ein riesiges Niemandsland, das von Untoten bevölkert wird. Zwei Brüder, die einander Feind sind. Ein junges Mädchen, das den einen bewundert und den anderen liebt. Menschen, die von Freiheit und Zukunft träumen – in einer Welt, die zerstört ist. Biografie: Jonathan Maberry (geboren 1958) hat nach einer beachtlichen Karriere als Jujitsu-Kämpfer eine Reihe von Horror-Romanen verfasst, ist „New York Times“-Bestsellerautor und wurde mehrfach mit dem „Bram Stoker Award“ ausgezeichnet. Er verfasst Graphic Novels für Marvel Comics und Drehbücher für Spielfilme wie „Wolfman“. Jonathan Maberry lebt in Warrington, Kentucky, und freut sich auf einen Besuch auf seiner Website www.jonathanmaberry.com.

Zitat:
Es war irgendwie ein Abschluss gewesen, aber das Ganze hatte sich eher angefühlt wie das Entsorgen von Müll – statt den Toten die letzte Ruhe zu verschaffen. Aber in beiden Fällen handelte es sich um eine Notwendigkeit.
Es gehörte zum Familiengeschäft.
(S. 407)

Kommentar:
Knapp 14 Jahre nach der „Ersten Nacht“, wie die Bewohner der neuen Welt den Ausbruch der Seuche nennt, geht der 15jährige Benny zu seinem Bruder in die Ausbildung. Gezwungenermaßen, denn einen anderen Job konnte er nicht finden und seinen Bruder Tom hält Benny eigentlich für einen Feigling, obwohl er Zombies jagt und tötet. Als Tom Benny zum ersten Mal mit ins Leichenland nimmt und ihm zeigt, was er dort draußen wirklich tut, ist Benny schwer beeindruckt und auch verstört. Als es schließlich einen Zwischenfall gibt und ein Bekannter von Benny gebissen und verwandelt wird und auch Bennys beste Freundin Nix und ihre Mutter überfallen und verschleppt werden, deutet alles darauf hin, dass Benny und Tom sich einen gefährlichen Feind gemacht haben. Zusammen machen sie sich auf ins Leichenland um Nix zu befreien …

Ehrlich, ich  hätte niemals gedacht, dass ein Buch über Zombies so spannend sein könnte. Zugegeben, am Anfang fand ich es eher lahm und öde. Die Geschichte kam irgendwie nicht so richtig in Fahrt und plätscherte eher vor sich hin. Erst nach beinahe 200 Seiten, irgendwo mitten im zweiten Teil, wurde es dann richtig spannend und man konnte erahnen, in welche Richtung diese Geschichte gehen würde.

Das Buch ist übrigens in vier große Abschnitte unterteilt, die sich wiederrum in viele kurze Kapitel gliedern. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine passende Illustration von einem Maschendrahtzaun, wie es auch das Dort umgibt, in dem Benny und Tom wohnen. Jeder der vier großen Abschnitte beginnt mit einem passenden Zitat.
Das Cover finde ich ebenfalls recht passend. Durch seine Farben drückt es eine Warnung und Ödnis aus, dazu noch der schützende Stacheldraht.

Die Gespräche zwischen Benny und Tom fand ich richtig klasse. Ein wenig philosophisch und rhetorisch, aber immer auf den Punkt gebracht. Obwohl gerade zu Beginn noch ein wenig mehr zusätzlich dazu hätte passieren können, meiner Meinung nach. Ab dem dritten Abschnitt passte dann allerdings alles, es gab genügend Action und Aufklärung zwischendurch.

Diese Geschichte ist ja für sich erst einmal abgeschlossen, ich bin aber bereits gespannt, wie es im nächsten Teil generell mit Benny, Tom, Nix und Lilah weiter gehen wird, ob die nächste Generation mehr erreichen wird in dieser öden und gefährlichen Welt.
Der Autor hat hier jedenfalls ein eindrucksvolles Szenario geschaffen, das düsterer kaum sein kann, aber trotzdem viel Hoffnung zulässt. Für ein Jugendbuch ist eine solche Zombiegeschichte wohl zu hinterfragen. Ich fand die Schilderungen teils recht brutal, aber auch wiederrum nicht zu sehr, denn die Taten werden hier auch kritisch hinterfragt, was mir gefallen hat.

Insgesamt vergebe ich hier dann doch noch vier Sterne, trotz dem mir der Einstieg in diese Geschichte nicht so sehr gefallen hat. Die zweite Buchhälfte hat dies aber gekonnt rausgerissen.

 


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das Buch aus Blut und Schatten – Robin Wasserman

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 537 Seiten
18,99 Euro
Juni 2013
Originaltitel: The Book of Blood and Shadow
ISBN: 3401068113
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Inhalt (lt. amazon.de):
Vor der Mordnacht hatte Nora zwei beste Freunde, Chris und Adriane. Und Max, den sie liebte. Nach jener Nacht hat sie Chris‘ Blut an den Händen, Adriane steht unter Schock – und Max ist verschwunden. Was bleibt, ist ein okkultes Buch, das in jener Nacht seine grausige Botschaft offenbarte: Blut und Tod. Was bleibt, ist das mysteriöse Signum von Chris‘ Mördern – einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft. Gefangen zwischen Lüge und Schatten, behält Nora nur eine Gewissheit: Chris‘ Blut war erst der Anfang – und sie selbst wird das Ende sein.

Zitat:
Ich war eine Diebin.
Dieser Satz ging mir die ganze Nacht lang wie ein Trommelschlag durch den Kopf, auch noch am nächsten Tag und dem darauffolgenden Tag. Ich wusste nicht, wie viel der Brief wert war, aber er war vierhundert Jahre alt, daher war es vermutlich … eine Menge.
(S. 102)

Kommentar:
Nora, die vor einigen Jahren ihren Bruder verloren hat, arbeitet nebenbei bei Professor Hoffpauer, der von allen nur „der Hoff“ genannt wird. Zusammen mit Max und Chris arbeitet sie an einer Übersetzung wichtiger Dokumente, von denen der Hoff geradezu besessen ist. Mit Hilfe der übersetzten über 400 Jahre alten Briefe von Elisabeth Weston an ihren Bruder, wollen sie nämlich versuchen das Voynich-Manuskript zu entschlüsseln.
Nora merkt erst als es bereits zu spät ist, wo sie hier hineingezogen wurde, nämlich in ein gefährliches Abenteuer aus Blut und Schatten und die Gegner schrecken hier auch nicht vor Mord zurück …

Das Buch ist eingeteilt in vier große Abschnitte, die jeweils durch zwei schwarze Doppelseiten eröffnet werden, jeweils bedruckt mit einem Zitat und einer Überschrift. Innerhalb dieser Abschnitte ist die Geschichte noch einmal in meist kurze Kapitel gegliedert. In allen Abschnitten finden sich viele Seiten kursiv geschriebene Texte, die die Übersetzung der Briefe von Elisabeth Weston kennzeichnen.

Zunächst fand ich den Einstieg ein wenig verwirrend, denn anhand des düsteren Covers hatte ich mir eigentlich auch eine düstere Buchatmosphäre vorgestellt. Am Anfang war die Atmosphäre allerdings gar nicht mal so düster. Ein wenig bedrückt vielleicht, aber alles andere als unheimlich, das kam erst später.
Auch die vielen Übersetzungen der Briefe, an denen Nora im Buch arbeitet, haben es mir zu Beginn schwer gemacht mich richtig auf die Geschichte einlassen zu können, denn bevor ich mich noch an alle existenten Figuren gewöhnen konnte, war ich schon mitten drin in einer für mich noch sehr rätselhaften Übersetzung, von der ich auch erst einmal nicht wusste, was sie nun zur Geschichte beitragen würde. Erst mit der Zeit fügten sich die Informationen zusammen und die Geschichte fing an mir richtig Spaß zu machen.

Nora ist die Hauptfigur in diesem Buch, aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Trotz dem fand ich es schade, dass Nora mir bis zum Ende hin fremd blieb. Ich konnte viele ihrer Reaktionen nicht verstehen und ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen, denn den Leser lässt sie kaum an sich heran. Lediglich die vergangenen Ereignisse werden ausführlich berichtet. Alle weiteren Figuren werden aus Noras Sicht geschildert und treiben ein richtiges „Bäumchen wechsle dich“-Spiel: Mal sind sie auf der einen, Mal auf der anderen Seite. Es gibt also einige überraschende Wendungen in der Geschichte.

Die Geschichte an sich ist recht spannend, die Zusammenhänge sind interessant und gut konstruiert. Lediglich die Auflösung selbst hat mich eigentlich etwas unzufrieden zurück gelassen. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber die fand ich dann doch etwas unbefriedigend.

Insgesamt aber ein spannendes Abenteuer, mit vielen historischen Bezügen, das es Spaß gemacht hat zu lesen. Insgesamt würde ich 3,5 von 5 Punkten vergeben, die ich auf vier aufrunde!


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Vollendung – Gregory Funaro

Inhalt (lt. amazon.de):

Michelangelos Kunst ist vollendet. Doch ein Serienkiller strebt nach mehr…
FBI Special Agent Sam Markham ist spezialisiert auf Serienkiller. Dr. Cathy Hildebrant ist spezialisiert auf die Skulpturen Michelangelos. Als ein Mörder, der sich »Der Bildhauer« nennt und seine Opfer nach den Vorbildern des Renaissance-Meisters präpariert und inszeniert, eine Widmung für Cathy hinterlässt, beginnt die Jagd auf den skrupellosesten Mörder, dem Sam je begegnet ist. Ein Mörder mit einer Mission, der nur darauf wartet, dass Cathy ihm näherkommt, damit er sein Meisterwerk endlich vollenden kann …

Kommentar:

Ein Mörder will die Motivationen und Intentionen des Künstlers Michelangelo den Menschen näher bringen und drapiert seine Opfer im Stile der Werke des Bildhauers. Er hinterlässt am Tatort eine Widmund für Dr. Hildebrant, einer Kunstexpertin, deren Spezialgebiet die Skulpturen Michelangelos ist. Zusammen mit dem FBI soll sie helfen die Morde aufzuklären und die Zusammenhänge zwischen Michelangelo und dem Mörder verstehen.
Vorab: Dieses Buch ist sicherlich nicht geeignet um mal eben zwischendurch einen blutigen, brutalen Thriller zu lesen. Ja, die Geschichte ist zwar brutal, aber eher nicht blutrünstig. Die Beschreibungen der Grausamkeiten erschrecken eher und sich psycholischer Natur, detailierte Beschreibungen von fließendem Blut bleiben aus. Dennoch werden die Darstellungen der Leichen sehr realistisch und ausführlich dargestellt und was man sich zwischen den Zeilen denken kann, das erschreckt.
Zudem ist das Buch auch voller kunstwissenschaftlicher Details, die wichtig sind um die Motivation des Killers zu begreifen, dem Leser allerdings einiges an Aufmerksamkeit abverlangen. Konzentration ist also geboten.
Ein wenig gestört hat mich die doch sehr distanzierte Erzählweise des Autors. Natürlich würde ich mich nicht gerne mit einem Serienmörder identifizieren, aber ein wenig mehr Nähe zu den Protagonisten hätte ich mir schon gewünscht. So war das Buch zwar spannend, trotzdem man von Anfang an wusste wer der Mörder war und was er als nächstes vorhatte, aber so richtig mitfiebern konnte ich einfach nicht.
In sich also ein solider, guter Psychothriller, der aber sicherlich nicht für schnelle Unterhaltung gut ist, sondern für den man sich ein wenig mehr Zeit nehmen sollte um ihn genießen zu können.

243_37680_107006_xl Blanvalet Taschenbuch Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 400 Seiten
8,99 Euro
Juni 2011
ISBN: 3442376807

Die Erben der Nacht 3: Pyras – Ulrike Schweikert

Inhalt (lt. amazon.de):

Band 3 der grandiosen Vampir-Saga

Ende des 19. Jahrhunderts ist die Macht der letzten Vampir-Clans in Europa am Schwinden. Um das Überleben ihrer Gattung zu sichern, beschließen die Altehrwürdigen, ihre Nachkommen fortan gemeinsam zu unterrichten. Beim wilden Clan der Pyras geht die Ausbildung in ihr drittes Jahr. Doch im Labyrinth unter den Straßen von Paris lauert ein alter Feind – und er ist mächtiger denn je. Der Vampirjäger ist zurück, mit einer Waffe, die für die Geschöpfe der Nacht den Untergang bedeuten könnte.

• Vier blutjunge Vampire, das Phantom der Oper – und ein tödliches Komplott im unterirdischen Paris
• Historische Vampir-Fantasy voller Intrigen, Verrat und eine Liebe wider jede Vernunft
• Actionreich, magisch und wunderbar düster
• Mitreißender Schmökerstoff für jeden Vampir-Fan

Kommentar:

„Pyras“ ist nach „Nosferas“ und „Lycana“ der dritte Band aus der Reihe „Die Erben der Nacht“ von Ulrike Schweikert.
In diesem dritten Buch erleben die jungen Vampirerben ihr drittes Schuljahr. Ursprünglich sollte dieses in Hamburg bei den Vamalia spielen, aber es kommt alles anders als gedacht und so landen die Erben schließlich in Paris bei den Pyras, die allerdings gerade andere Probleme haben, denn auch Carmelo, der Vampirjäger, der die Erben auch schon in ihrem ersten Jahr in Rom auf Trab gehalten hat, ist wieder mit von der Partie. Ebenso treffen wir auch in diesem Band wieder auf Oscar Wilde und Bram Stoker.
Sehr gut gefallen hat mir das Zusammentreffen mit dem Phantom der Oper.

Ulrike Schweikert hat das Phantom in diesem Band sehr schön charakterisiert und sich dazu Susan Kays Roman über das Phantom als Vorlage genommen.
Die Beschreibungen der unterirdischen Katakomben gelingt der Autorin sehr gut, auch wenn man dieses Mal – anders als im Irland spielenden Band – nicht wirklich das Bedürfnis hat in die Kulissen einzutauchen. Klar, wer will schon im Abwasser baden?
Auch in diesem Band werden wieder viele historische Fakten so mehr am Rande vermittelt, was zusätzlichen Spaß bringt.

Jetzt bin ich natürlich tierisch gespannt auf den vierten Band, der dann wohl den Titel „Dracas“ tragen und in Wien spielen wird.

2009_erbendernachtpyras ctb Verlag
Taschenbuchausgabe
12,95 Euro
ca. 544 Seiten
September 2009
ISBN: 9783570304808