Elemental Assassin 3: Spinnenjagd – Jennifer Estep

spinnenjagd

Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 432 Seiten
12,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Venom. Elemental Assassins 3
ISBN: 978-3492269698
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Unwiderstehlich düster: Die Urban-Fantasy-Reihe von der Erfolgsautorin der „Mythos Academy“! – Gin Blanco serviert bekanntlich das beste Barbecue Ashlands. Nur wenige wissen von den anderen Talenten der Restaurantbesitzerin: Als Elementarmagierin kann Gin über Eis und Stein gebieten. Und das ist nicht ihr einziges Geheimnis … Als Auftragskillerin hat „die Spinne“ Gin Blanco schon vielen Menschen das Licht ausgeblasen. Jetzt ist sie im vorzeitigen Ruhestand – wobei sie guten Freunden gerne noch den ein oder anderen Gefallen tut. Doch niemals wird sie ihren Frieden finden, solange Mab Monroe noch lebt, die gefährlichste und einflussreichste Frau Ashlands, die mit ihrer Feuermagie Gins Familie ermordete. Glücklicherweise steht ihr der absolut unwiderstehliche Owen Grayson bei ihrem Rachefeldzug zur Seite …

Gewähltes Zitat

Doch wenn ich ehrlich war, gab es nur diese eine Sache, die ich tun konnte. Manchmal frage ich mich, ob nicht bereits seit der Nacht, in der Mab meine Familie ermordet hatte, alles auf diesen Moment zusteuerte. Es war, als wäre ich einer der Helden in den klassischen Sagen, die ich ständig las. Wie Ödipus, dazu bestimmt, genau das zu tun, was ich so dringend meiden wollte. 

(S. 110)

Meine Meinung

Kurz nachdem Gin durch eine Akte, die Fletcher ihr hierlassen hatte, herausgefunden hat, dass ihre Schwester Bria noch am leben ist, trifft sie durch Zufall auf sie und ist hingerissen zwischen Entsetzen und Respekt, denn Bria ist Polizistin. Aber Gin hat momentan andere Dinge im Kopf, als sich ihrer Schwester anzunähern, denn sie überlegt nicht nur, wie sie den Mord an ihrer Mutter und ihrer anderen Schwester rächen kann, sondern sie muss auch noch einer Freundin aus der Patsche helfen, die durch ihre Schuld in eine schwierige Lage gekommen ist…

Auch der dritte Teil der Elemental Assassins-Reihe konnte mich wieder sehr an seine Seiten fesseln. Vor allem nachdem ich beim ersten Band eigentlich schon dachte, dass diese Reihe gar nichts für mich wäre, freue ich mich immer wieder darüber, dass sie mich jetzt so extrem begeistern kann. 

Wo der erste Band recht realistisch gehalten war, überwogen im zweiten dann die Fantasy-Elemente. In diesem dritten Band ist das ganze recht ausgewogen, es überwiegt keine Seite besonders, beide sind sehr im Einklang. Die Geschichte spielt zwar in unserer realen Welt, aber die magischen Fähigkeiten der Protagonisten werden nun viel selbstverständlicher und damit irgendwie auch recht subtil angewandt. Mir gefällt diese Mischung sehr gut.

Gin war mir auch dieses mal wieder von Beginn an sympathisch. Eine Bindung zu ihr hatte ich durch den letzten Band bereits und ich war auch wieder direkt total in der Geschichte gefangen. So berechnend und kalt und so unnahbar wie sie mir noch in den ersten Bänden vorkam ist sie schon lange nicht mehr. Grausam und brutal kann sie zwar immer noch sein, aber mittlerweile ist es so, als würde sie nur noch die Gedanken der Leser skrupellos umsetzen, wenn man irgendeinen Groll gegen ihre Widersacher hegt, so dass sie einem einfach viel näher ist und man viel mehr Verständnis für sie hat. Das gefiel mir wirklich gut.  Mit der Entscheidung, ihre Profikiller-Karriere an den Nagel zu hängen, hat sie eigentlich nicht ihre Aufgabe an den Nagel gehangen, sondern eher ihre Unnahbarkeit.
Den Detective aus den letzten Bänden sehen wir in diesem Band nicht mehr wieder, was ich auch absolut in Ordnung fand, denn er ging mir im letzten Band schon ziemlich auf den Keks und durch sein absolut aalglattes und moralisches Verständnis konnte es auch irgendwie keine zufriedenstellendere Lösung geben als ihn auszutauschen und die Figuren, die seinen Platz nun sowohl als Detective, als auch als Gins Liebhaber einnehmen, gefallen mir auch viel besser! 

Die Geschichte selbst ist mal wieder klasse und total actionreich. Auch die Spannung kam in dieser Geschichte nicht zu kurz. Längen habe ich wieder nicht empfunden und war am Ende wirklich enttäuscht, als das Buch schon zu Ende war, denn natürlich wurden hier noch lange nicht alle Fragen beantwortet, die sich angestaut haben. Ich bin also extrem gespannt wie es weiter gehen wird. Glücklicherweise erscheint der vierte Teil der Reihe ja bereits im Sommer.

Fazit

Insgesamt hat mir dieser dritte Teil wieder sehr gefallen! Diese Reihe ist super cool mit seiner toughen Protagonistin. Hier bekommt man eine gehörige Portion Spannung, immer neue, immer härtere Fälle und eine rasante Handlung geboten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Gin und ihrer Rachegeschichte weiter gehen wird!

Meine Wertung

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Reihe

Dezember 2013: Elemental Assassin 1: Spinnenkuss
April 2014: Elemental Assassin 2: Spinnentanz
November 2014: Elemental Assassin 3: Spinnenjagd
Juni 2014: Elemental Assassin 4: Spinnenfieber

Das Rachespiel – Arno Strobel

dasrachespiel

Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 352 Seiten
9,99 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3596196944
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Inhalt (lt. amazon.de):
»Erfüllst du deine Aufgabe, kommt er frei. Erfüllst du sie nicht, wird er sterben.«
Frank Geissler glaubt an einen Scherz, als er die Website aufruft: Ein Mann, nackt, am Boden festgekettet, in Todesangst. Daneben ein Käfig voller Ratten, unruhig, ausgehungert.
Frank kann den Mann retten, heißt es. Aber nur wenn er Teil des »Spiels« wird und seine erste Aufgabe erfüllt. Angewidert schließt er die Website, doch kurz darauf ist der Mann tot. Und Frank beginnt zu zweifeln. Hätte er dem Unbekannten helfen können? Hätte er nicht sofort die Polizei informieren müssen? Aber es ist zu spät. Und nicht nur für den Toten. Auch Frank ist schon mittendrin. Mittendrin in einem Spiel, in dem er einer der Vier ist, einer der vier Kandidaten, für die es um alles geht. Um ihr eigenes Leben. Aber auch um das Leben aller, die ihnen etwas bedeuten …

Zitat:
Wie verrückt die Welt doch war. Während seiner Zeit beim Militär, wo er darauf getrimmt worden war zu töten, wo er den Gedanken kennen gelernt hatte, im Ernstfall vielleicht selbst getötet zu werden, hatte er sich plötzlich sicher gefühlt. Und jetzt lauerte die tödliche Gefahr plötzlich Jahre später hier, im Privaten, in dieser Nacht.
(S. 217)

Kommentar:
Frank bekommt eines Tages einen USB-Stick mit einer merkwürdigen Ankündigung. Er soll am nächsten Tag zur Mittagszeit eine Webseite besuchen und das Spiel mitspielen. Zunächst einmal weiß er damit nichts anzufangen, glaubt aber schließlich an einen Marketing-Gag und schaut aus Neugierde tatsächlich rein. Als er aufgefordert wird eine verrückte Aufgabe zu erledigen, lässt er sich nicht darauf ein und ignoriert das Spiel weiter. Am nächsten Tag bekommt er allerdings einen weiteren USB-Stick mit dem Beweis, dass es der Absender keinesfalls spaßig meint, sondern im Gegenteil sehr ernst. Schnell wird klar, dass die restlichen Mitspieler alte Freunde von Frank aus seiner Vergangenheit sind. Kann der Absender wirklich wissen, was damals vorgefallen ist? Vor beinahe 30 Jahren? Frank bleibt nichts anderes übrig als das Spiel mitzuspielen und tappt ebenso wie seine Mitspieler in eine Falle …

Ein neuer Psychothriller von Arno Strobel! Es ist beinahe schon Tradition, dass einmal im Jahr ein Strobel erscheint und von natürlich direkt verschlungen wird. So auch „Das Rachespiel“, auf das ich mich schon gefreut habe, seitdem ich die Leseprobe im letzten Thriller von Arno Strobel gelesen habe. Als das Buch hier endlich ankam, wurde es demnach auch direkt in Beschlag genommen und ich verbrachte bis in die Nacht damit das Buch zu Ende zu lesen. Leider hat es mich dieses mal aber doch etwas unbefriedigend zurück gelassen.

Aber mal von vorne …

Die Idee ist klasse! Eine beklemmende und spannende Geschichte, die „Das Rachespiel“ hier beinhaltet, denn ob gewollt oder nicht, aber die Spieler sind hier einfach Teil des Spiels und können nicht entkommen. Teils aus reiner Neugierde, teils auch Verantwortungsgefühl.
Der Einstieg war auch super, ich habe mich direkt zu Beginn gefragt, was genau hinter all dem steckt, was in Franks Vergangenheit passiert sein muss, dass jemand so ein Spiel mit ihm treibt und schnell wurde dann ja auch klar, dass es tatsächlich etwas mit Franks Kindheit zu tun hatte und nicht nur er beteiligt ist, sondern auch noch drei weitere alte Freunde, zu denen er schon lange keinen Kontakt mehr hat.

Auch klar war, dass wir als Leser nur nach und nach die Bröckchen zugeworfen bekommen würden um das Rätsel und damit das gesamte Ausmaß der Vergangenheit zu begreifen. Das ist Arno Strobel hier auch wirklich wieder wunderbar gelungen. Ich war vom Anfang bis zum Ende sehr gespannt und gefesselt und wollte selbst alles wissen.
Was mich am Ende aber tatsächlich dann sehr enttäuscht hat, das war die Auflösung. Mir fällt es jetzt ein wenig schwer hier zu schreiben, was mir daran genau nicht gefallen hat, ohne hier zu viel zu verraten, aber ich finde, dass die Lösung hier einfach zu einfach und zu gewollt konstruiert war. Die Idee an sich gerade diesen Täter Täter sein zu lassen, die war schon ganz gut, allerdings insgesamt nicht so wirklich nachvollziehbar und auch überhaupt nicht glaubhaft rübergebracht. Schon alleine, dass damals in der Vergangenheit die Geschehnisse so offen blieben fand ich insgesamt etwas fragwürdig.

Nun gut. Ich war also generell von dem Buch wieder recht angetan, lediglich die Auflösung will mir einfach nicht schmecken, ich persönlich bin damit einfach nicht zufrieden und hätte mir da einfach ‚mehr‘ gewünscht. Mehr Transparenz, mehr Glaubhaftigkeit.

Von mir gibt es für dieses Buch trotzdem noch vier Sterne, weil ich es insgesamt einfach ganz spannend und fesselnd fand. Dennoch hoffe ich, dass der nächste Thriller, von dem wir natürlich auch in diesem Buch wieder die ersten Seiten als Leseprobe finden, wieder überzeugender sein wird, als es „Das Rachespiel“ für mich war.

 

Meine Wertung:
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