[Rezension] Selection Storys: Liebe oder Pflicht – Kiera Cass

selectionstorysliebeoderpflicht

Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 272 Seiten
7,99 Euro
September 2014
Originaltitel: The Selection Stories – The Prince and the Guard
ISBN: 978-3733500436
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Für alle ›Selection‹-Fans, die sehnsüchtig auf Band 3 der Bestseller-Serie warten
Bevor America zum Casting antrat, um die Hand des Prinzen von Illéa zu erobern, gehörte ihr Herz einem anderen. Dass dieser andere nun ihr Leibwächter am Königshof ist, macht America die Entscheidung für einen der beiden nicht eben leichter.
Doch wie erleben Prinz Maxon und Americas Jugendliebe Aspen eigentlich das Casting? Gab es in Maxons Leben noch andere Mädchen? Und was spricht der Prinz mit den anderen Bewerberinnen, wenn er gerade kein Date mit America hat? Was ist Aspens schlimmster Alptraum? Vor allem aber: Welche Fäden zieht Maxons Vater, der König, hinter den Kulissen?
Spannende Hintergrund-Informationen für alle, die wissen wollen, wie es in Prinz Maxon und Aspen wirklich aussieht …

Gewähltes Zitat

Ich wollte bei den Mädchen einen guten ersten Eindruck machen – und bei einer von ihnen einen guten zweiten –, und irgendwie schien ich davon überzeugt, dass dies allein von der Wahl der richtigen Krawatte abhing. Ich seufzte. Diese Mädchen waren bereits dabei, mich in einen albernen Schwachkopf zu verwandeln.

(S. 74)

Meine Meinung

In diesem Buch finden sich zwei kurze Geschichten, die Selection Storys, die einige Ereignisse der ersten beiden Selection-Bände aus der Sicht von Prinz Maxon und Aspen wieder geben. Außerdem noch ein schönes Interview mit Kiera Cass über ihre Arbeit an der Selection-Reihe und außerdem noch eine Übersicht aller erwählten Mädchen und die ausführlichen Stammbäume von America, Aspen und Maxon.

In “Der Prinz” geht es um die Anfänge des ersten Bandes. Wir bekommen die Geschehnisse noch einmal aus der Sicht von Maxon erzählt. Ich fand es sehr amüsant die erste Begegnung zwischen America und ihm einmal aus dieser Sicht zu erfahren, das hat wirklich Spaß gemacht. Einiges wird so klarer, was man im ersten Band, der ja aus Americas Sicht erzählt wurde, nur erahnen konnte. Es wird allerdings nicht der komplette erste Band nacherzählt, sondern nur ein Teil davon.

Ebenso erzählt “Der Leibwächter” auch nicht den gesamten zweiten Band nach, sondern lediglich Auszüge davon. Hier aus der Sicht von Aspen. Im zweiten Selection Teil ist mir Aspen immer unsympathischer geworden. Diese Kurzgeschichte konnte diesen Eindruck jetzt wieder ein bisschen relativieren, denn aus Aspens Sicht hören sich einige der Erlebnisse doch viel nachvollziehbarer an.

Die erste Novelle aus Prinz Maxons Sicht hat mir persönlich viel besser gefallen als die zweite, was wahrscheinlich aber auch daran liegt, dass ich mein Herz schon an den Prinzen verschenkt habe und mich durch seine Sicht jetzt noch viel bestärkter in der Annahme fühle, dass er ein toller Kerl ist. Das ist natürlich lediglich meine subjektive Meinung.

Der Schreibstil beider Geschichten ist wieder gewohnt lässig und locker und lässt sich absolut flüssig und schnell weg lesen. Insgesamt hat die Lektüre hier viel Spaß gemacht.
Besonders schön finde ich hier wirklich auch das Zusatzmaterial. Die Stammbäume finde ich gerade wegen der ausführlichen Beschreibung dazu klasse, aus dieser erfährt man noch ein klein wenig über die Geschichte Illeás.

Ich würde übrigens empfehlen, dieses Buch erst zu lesen, nachdem man den zweiten Band der Selection-Reihe bereits gelesen hat. Ansonsten nimmt man sich selbst einiges vorweg und wird diverse Handlungen auch gar nicht richtig einordnen können, weil es sich hierbei halt wirklich nicht um vollständige Geschichten, sondern lediglich um Zusätze handelt.

Fazit

Insgesamt gefallen mir die Selection Stories aber ganz gut. Da die ursprüngliche Reihe im Hardcover-Format erschienen ist und dieser Band nur ein Taschenbuch, ergänzt sich die Reihe damit zwar nicht optisch ideal, aber inhaltlich absolut. Alle Fans der Selection-Reihe kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, egal ob Team Maxon oder Team Aspen. Wer zumindest die ersten beiden Bände bereits kennt, der kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Meine Wertung

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Reihe

Februar 2013: Selection
Februar 2014: Selection 2: Die Elite
September 2014: Selection Storys – Liebe oder Pflicht
Februar 2015: Selection 3: Der Erwählte

Selection 2: Die Elite – Kiera Cass

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Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: The Elite
ISBN: 978-3737362429
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Inhalt

(lt. amazon.de):
Das ganz große Glück?
Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.
Auch im zweiten Band der ›Selection‹-Trilogie geht es um die ganz großen Gefühle! Kiera Cass versteht es meisterhaft, das im ersten Band vorgestellte Liebesdreieck noch ein bisschen verzwickter zu machen und die Leserinnen gemeinsam mit America hin- und her schwanken zu lassen: Maxon oder Aspen? Aspen oder Maxon?
Endlich: Die Fortsetzung des weltweiten Bestsellers!
Selection – Die Elite schoss bei Erscheinen in den USA direkt auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste!

Gewähltes Zitat

Er kam mir so nah, dass ich automatisch einen Schritt zurückwich. Seine Stimme klang jetzt bedrohlich und viel beängstigender, als wenn er geschrien hätte. »Sie werden lernen müssen, Ihre Zunge im Zaum zu halten, Lady America. Ansonsten werden wir beide Feinde sein. Und glauben Sie mir, Sie möchten nicht, dass ich Ihr Feind bin.«
(S. 373 ff.)

Meine Meinung

Neben America Singer sind nur noch fünf weitere Mädchen im Rennen um den Prinzen und die damit verbundene Krone. Unter ihnen auch Americas Freundin Marlee, die ihr allerdings anvertraut, dass die Maxon gar nicht liebt und außerdem noch ein anderes Geheimnis mit sich herum trägt. Während auch America sich über ihre Gefühle klar werden muss, wird der Palast immer wieder von Angriffen der Rebellen erschüttert, die offenbar ein ganz bestimmtes Ziel haben…

Der zweite Band der „Selection“-Reihe gefiel mir noch viel besser als der erste Band, weil es in diesem um viel mehr ging, als um die bloße oberflächliche Bachelor-Geschichte.
Wo im ersten Band noch die Liebe und Gefühle im Vordergrund standen, werden im zweiten Band Themen wie Politik und Verantwortung ganz groß geschrieben.

Optisch passt diese Ausgabe wunderbar zum ersten Band. Wo der erste Band noch ganz in blau gehalten wurde, ist nun rot angesagt. Das Motiv gefällt mir wirklich gut!

Die Protagonistin America Singer ist mir bereits im ersten Band schon sehr ans Herz gewachsen. Sie ist eine junge Frau, für die Verhältnisse aus der sie stammt sehr gebildet, hübsch, natürlich, besonnen, sympathisch. Im ersten Band hielt ich sie beinahe schon für zu perfekt, im zweiten Band konnte sich dieser Eindruck selbst ein wenig relativieren, denn im zweiten Band benahm sie sich teils so nervig, dumm und naiv, dass es mich richtig aufregte.
Dieses Verhalten passte im ersten Band viel eher zu Prinz Maxon, den ich in diesem Band aber wiederum noch viel sympathischer fand und viel weniger naiv als noch im ersten. Wohl, weil wir über ihn in diesem zweiten Band viel mehr erfahren, was seinen Charakter und seine Beweggründe und überhaupt sein gesamtes Leben angeht.
Auch Americas erste Liebe Aspen lernen wir in diesem Band von einer anderen Seite kennen und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er mir noch sympathisch ist oder eher nicht mehr, denn eigentlich bin ich ja tatsächlich pro Maxon und deswegen voreingenommen.
Auf jeden Fall agieren die männlichen Figuren in diesem Band viel authentischer, ich kann ihre Beweggründe hier viel besser nachvollziehen als noch im ersten Band.

Die Geschichte selbst wird in diesem zweiten Teil nicht so wirklich voran getrieben. Lange Zeit wird auf der Stelle getreten was die Wahl von Prinz Maxon der Elite gegenüber angeht. Es tut sich in diese Richtung nur wenig und es scheint sogar, als würden sich Maxon und America eher auseinander entwickeln, denn beide haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und vertrauen sich nicht mehr wirklich.
Dafür werden nun andere Themen wichtig, was mir so richtig gut gefallen hat, denn so entwickelt sich die Story von dieser oberflächlichen „Prinz sucht Mädchen“-Nummer in eine viel ernsthaftere Richtung. Es geht nicht mehr nur um die Wahl des Prinzen, sondern um weitreichende politische Entscheidungen, die das gesamte Volk von Illeá und dessen Zukunft betreffen.

Diese ernsthaften Entwicklungen und Überlegungen fand ich sehr gelungen dargestellt. Über den Charakter des amtierenden Königs und seiner Beziehung zur Königin, also dem Vater und der Mutter Maxons, war ich allerdings sehr erstaunt. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber mit diesen Enthüllungen hatte ich nicht gerechnet und ich bin auch sehr gespannt, was die weiteren Hintergründe dazu angeht, die hoffentlich im nächsten Band noch etwas näher beleuchtet werden.

Fazit

Insgesamt hat mir der zweite Band wirklich noch besser gefallen als bereits der erste Band. Wo der erste Band noch der gelungene Einstieg in die Geschichte war, ein echter süchtig-Macher, ging der zweite Band jetzt viel tiefer.
Ich hoffe sehr, dass wir nicht allzu lange auf den dritten Band werden warten müssen, denn ich möchte endlich ein paar Antworten haben und das nicht nur auf die Fragen, für den sich America entscheiden wird, denn um Prinz Maxons Wahl geht es ja schon lange nicht mehr.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Boy Nobody – Allen Zadoff

boynobody

Bloomoon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Boy Nobody
ISBN: 978-3845800059
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Inhalt (lt. amazon.de):
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt. Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe. Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?

Zitat:
Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer erkenne ich, dass es mit meiner sogenannten Freiheit nicht weit her ist. Seit Mike eines Tages in meiner Schule aufgetaucht ist, gehört mein Leben nicht mehr mir.    
(S. 235)

Kommentar:
Seit er 12 Jahre alt ist, ist er im Programm. Er hat gelernt wie man kämpft, wie man tötet, wie man unsichtbar wird. Er ist der perfekte Soldat, selbst den stärksten Erwachsenen weit überlegen. Für das Programm ist er wertvoll, denn er stellt keine Fragen, er erledigt seine Aufträge zuverlässig und ohne Spuren zu hinterlassen. Bis er eines Tages eine ungewöhnliche Aufgabe gestellt bekommt und merkt, dass irgendetwas daran faul ist …

Allen Zadoff hat hier mit Boy Nobody einen spannenden Jugendthriller abgeliefert, den ich tatsächlich wirklich gerne gelesen habe.
Zu Beginn habe ich ein wenig gezögert, ob ich dieses Buch wirklich lesen wollte, denn sowohl die Aufmachung, als auch der Klappentext versprachen eher einen Protagonisten, der unnahbar zu sein schien. Das hat mich ein wenig abgeschreckt, denn ich möchte zu den Figuren in meinen Büchern gerne mehr Nähe.

Nachdem dieses Buch also wochenlang hier lag, nahm ich es jetzt endlich zu Hand, fing an zu lesen und hörte nicht mehr auf, bis ich die letzte Seite erreichte.
Glücklicherweise war Ben oder Zach, unsere Hauptfigur in diesem Buch, gar nicht so unnahbar wie ich befürchtete. Ich fand ihn eher ziemlich sympathisch und das obwohl er als harten und emotionslosen Soldaten dargestellt wurde, aber seine Gedanken verrieten etwas anderes. Generell hat der Autor hier ein ziemlich Händchen für die Darstellung seiner Figuren bewiesen, denn ich konnte mir so gut wie alle Personen tatsächlich gut vorstellen.

Der Schreibstil ist recht nüchtern. Überwiegend kurze Sätze, wenig überflüssige Beschreibungen. Ganz klar und deutlich auf den Punkt gebracht. So schreibt Zadoff. Und das hat zur Geschichte gepasst, zum unnahbaren Boy Nobody.

Dieser Band war der Auftakt einer Reihe und schon in diesem Band ist klar, dass es noch viele offene Fragen gibt, auf die ich die Antwort gerne erfahren würde und die weiterhin viel Spannung und Konfliktpotential versprechen. Ich bin also auf den zweiten Band sehr gespannt und diesen werde ich dann wohl eher nicht so lange liegen lassen, bevor ich ihn dann endlich doch einmal lese!

 

Meine Wertung:
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The Shadow Force 1: Raven – Andrea Mertz

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Sieben Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 200 Seiten
14,90 Euro
Juli 2013
ISBN: 978-3864431357
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Inhalt (lt. amazon.de):
Spionageaktivitäten im Inland und Ausland, geheime Kampfeinsätze, Terror- und Spionageabwehr – die Agenten der britischen Eliteeinheit Shadow Force sind immer dort im Einsatz, wo andere Einheiten versagen oder nicht weiter vorstoßen dürfen. Captain John ‘Raven’ McDermott kennt nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft nur ein Ziel: Er muss die Schwester seines besten Freundes Frank aus großer Gefahr retten und beschützen. Gefoltert an Körper und Seele, verfolgt und allein, muss er den Kampf mit einem übermächtigen Gegner aufnehmen und ein Komplott in den eigenen Reihen aufdecken, das zum Ende der Shadow Force führen könnte, wenn niemand die Drahtzieher enttarnt. Jede Sekunde zählt. Dass seine attraktive Schutzbefohlene Lianne ungewohnte Gefühle in ihm weckt und ihren eigenen Kopf hat, macht sein Leben und die Erfüllung seiner Pflichten nicht gerade leichter.

Zitat:
Er liebte die Herausforderung, brauchte die Gefahr wie die Luft zum Atmen. Nur dann fühlte er sich wirklich frei, wenn er dem Tod ins Auge blickte und ihm ein Schnippchen schlug. Vielleicht war das nicht normal, aber so war sein Leben. Er ging nicht daran. Scheinbar war er deshalb erfolgreich und noch nicht getötet worden.
(S. 34)

Kommentar
Die Elite-Soldatentruppe ist eine geheime Organisation aus Männern mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Bei einem Einsatz werden Captain John McDermott, kurz Raven, und sein Kollege Frank gefangen genommen und wochenlang gefoltert, bis zumindest Raven schließlich fliehen kann und Franks Schwester Lianne aufsucht um sie zu beschützen, so wie er seinem Kollegen versprochen hat, denn ein sehr mächtiger Gegner ist nicht nur hinter die Elite-Truppe von Raven her, sondern auch hinter Lianne …

Als Leser werden wir direkt zu Beginn in die Geschichte reingeworfen und machen die erste Bekanntschaft mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten mit denen die Soldaten der Shadow Force ausgestattet sind. Sehr actionreich geht es direkt weiter und eigentlich ist das Tempo auch das ganze Buch über recht rasant.
Die Autorin Andrea Mertz erzählt die Geschichte schnell und auf den Punkt kommend ohne viel Schnick-Schnack zwischendurch, so dass man als Leser kaum zum atmen kommt. Dabei ist der Schreibstil angenehm flüssig, man kann also einfach so durch die Seiten fliegen.

Die Idee an sich ist sicherlich nicht neu, aber soweit gut umgesetzt. Ohne zu viel zu verraten, aber ich fand einige Dinge weniger logisch, da hätte ich mir mehr Transparenz und eine genauere Ausarbeitung gewünscht.
Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten war recht schön geschildert und prickelnd, aber auch nicht so ganz nachvollziehbar.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, war also die zügige Erzählweise, das hat einfach Spaß gemacht, so wünsche ich mir tatsächlich eine Serie mit solchem Setting. Wenn jetzt noch die Handlung ein wenig durchdachter und die Logikfehler verschwunden wären, dann wäre es eine ganz tolle Reihe, so würde ich leider doch Punkte abziehen und für diesen Auftakt drei Sterne, allerdings drei wirklich gute Sterne, vergeben.

Auf den Nachfolger, dem ich auf jeden Fall noch eine Chance gebe mich zu überzeugen, bin ich schon gespannt, denn trotz aller Kritik bin doch begierig zu wissen wie es weiter gehen wird.

Meine Wertung:
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Ein Herzschlag danach – Sarah Alderson

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Ravensburger Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,99 Euro
Dezember 2012
Originaltitel: Hunting Lila
ISBN: 9783473400850
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Inhalt (lt. amazon.de):
Die siebzehnjährige Lila ist seit Jahren heimlich und unsterblich in Alex, den besten Freund ihres Bruders, verliebt. Es ist immer gefährlich, sich in den Falschen zu verlieben, in Lilas Fall ist es lebensgefährlich: Alex und Lilas Bruder sind Soldaten einer Eliteeinheit, die Jagd auf Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten macht. Und unglücklicherweise verfügt auch Lila über eine besondere Gabe: Sie kann Gegenstände allein durch Gedankenkraft bewegen …

Zitat:
Mein vierzehnjähriges Ich tat mir im Nachhinein richtig leid. Auf dem Foto sah ich so schuldbewusst aus, als müsste ich ein furchtbares Geheimnis verbergen. Der Witz an der Sache war, dass ich damals noch gar keine Ahnung gehabt hatte, welche furchtbaren Geheimnisse es gab – ich war einfach nur ein verängstigtes vierzehnjähriges Ding gewesen, das entsetzt und verwirrt war über die Kluft, die sich zwischen seinem Vater und seinem Bruder aufgetan hatte.  
(S. 21)

Kommentar:
Nachdem Lilas Mutter vor Jahren gestorben ist, zog ihr Vater mit ihr aus ihrer Heimat Amerika nach England, wo sich Lila aber nie wirklich wohl fühlte. Nach einem schrecklichen Ereignis, das mit Lilas unnatürlichen Kräften zusammen hängt, packt sie ihre sieben Sachen und fliegt zurück in ihre alte Heimat zu ihrem Bruder Jack. Jack und sein bester Freund Alex, in den Lila schon seit Jahren heimlich verliebt ist, sind Soldaten und gehören einer Elite-Einheit von Soldaten an. Jack ist nicht gerade erfreut Lila zu sehen und lässt Lila nicht eine Sekunde mehr aus den Augen. Nach und nach lüftet Lila das Geheimnis um die Aufgabe der Eliteeinheit ihres Bruders und erfährt, dass jemand hinter sie selbst her ist …

Von diesem Buch war ich unheimlich überrascht, denn eine so tolle Geschichte hatte ich gar nicht erwartet. Der Titel ist total nichtssagend und auch das Cover macht jetzt nicht unbedingt Lust auf mehr, so dass ich auf dieses Buch tatsächlich erst durch Empfehlungen anderer Blogger aufmerksam geworden bin.

Lila ist eine große Sympathieträgerin in diesem Buch, ebenso wie Alex. Ein wenig naiv, ja, aber sehr sympathisch. Ich mochte Lila jedenfalls vom ersten Moment an gern. Ihre Ängste und Gefühle werden sehr eindrücklich geschildert, so dass man mit ihr wunderbar mitfiebern, leiden und lieben kann.
Die Figuren sind allesamt wunderbar gezeichnet und nicht immer genau das was sie zu sein scheinen. So erlebt der Leser unter Umständen große Überraschungen.

Sarah Alderson hat hier eine wirklich tolle Geschichte konstruiert, die an keiner Stelle langweilig wird und ein gutes Tempo an den Tag legt. Es gibt Action ebenso wie Spannung und gefühlvolle Szenen. Obwohl ich mir recht früh schon denken konnte, worauf das alles hinaus laufen würde, blieb das Buch spannend und machte Spaß zu lesen.
Die besondere Begabung die Lila da hat ist zwar Fantasy, aber die Geschichte selbst wird sehr realistisch geschildert, so dass man als Leser die Nähe zum Geschehen trotz aller Fanstatik behält. Das hat mir sehr gefallen. Generell fand ich den Schreibstil der Autorin sehr angenehm.

Die entstandene Liebesgeschichte zwischen Lila und Alex war wirklich niedlich, aber nicht zu kitschig, obwohl es doch schon ein wenig Herumgeeiere gab. Die Entwicklung fand ich allerdings insgesamt überzeugend.

Wie eingangs bereits erwähnt wurde ich von dieser Geschichte sehr überrascht und finde es ein wenig schade, dass das Erscheinungsbild des Buches hier nicht so recht zu der tollen Geschichte passen mag. Mit einem passenderen Titel und einem etwas auffälligeren und ansprechenden Cover wäre das Buch sicherlich noch erfolgreicher geworden. An dieser Stelle also hier meine Empfehlung für dieses tolle, wenn auch optisch eher unscheinbare Buch!

 

Meine Wertung:
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