Breathe 1: Gefangen unter Glas – Sarah Crossan

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dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2013
Originaltitel: Breathe
ISBN: 978-3423760690
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Inhalt (lt. amazon.de):
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende:

Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt …

Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft.

Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf …

Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten …

Zitat:
Ich würde ihnen gerne hoch und heilig versprechen, dass ich die Rebellen niemals verraten werde, aber das kann ich nicht. Ich würde gerne schwören, dass ich bereit wäre, für ihre Sache zu sterben – aber wer weiß, wozu ich fähig bin, wenn ich fast verhungere und Todesangst habe?
(S. 225)

Kommentar:
Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach dem Switch ist Sauerstoff kostbar geworden, Pflanzen und Tiere existieren so gut wie gar nicht mehr, ebenso wie über 95 % der Menschheit. Um zu überleben leben die Menschen unter einer Kuppel und sind auf künstlichen Sauerstoff angewiesen den BREATHE verkauft.
Alina ist eine sogenannte Ratte. Sie gehört der Rebellion an und kämpft gegen die Unterdrückung von BREATHE. Bea ist eine Second. Ein Mensch zweiter Klasse, der um ihren Sauerstoff bangen muss und nur wenig Chancen auf ein gutes Leben hat. Quinn ist ein Premium und führt als Sohn eines hohen Tieres bei BREATHE ein sorgloses Leben. Zumindest bis Quinn und Bea während eines gemeinsamen Ausflugs auf Alina stoßen und durch sie mit der Rebellion in Kontakt kommen und die Wahrheit über das Leben in der Kuppel unter der Herrschaft von BREATHE bekommen…

Eine weitere dystopische Geschichte, zu der ich erst einmal lediglich aufgrund des Covers gegriffen hatte, das mir vor allem durch seine interessante Farbgebung sehr gefiel. Die Thematik fand ich zwar interessant, denn eine Welt in der es keinen Sauerstoff mehr gibt, muss ja doch irgendwie gut durchdacht sein, aber überzeugt hat mich doch schlussendlich dieses Cover. Glücklicherweise, denn hier wäre mir sonst wirklich etwas entgangen.

Die Sprache ist einfach und flüssig zu lesen, ohne langweilig zu wirken. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die Geschichte gliedern. Erzählt wird diese aus der Sicht der drei Protagonisten Alina, Bea und Quinn. Glücklicherweise gab es hier keine große Dreiecks-Liebesgeschichte, wie ich es zunächst befürchtete. Es geht zwar auch um eine Liebesgeschichte, aber diese entwickelt sich eher zart und langsam und am Rande, wenn auch unaufhaltsam. Es geht doch viel mehr um Freundschaft, Loyalität, um Gerechtigkeit und Moral.

Die drei Hauptfiguren waren wir tatsächlich allesamt sympathisch, hier hat die Autorin Sarah Crossan gute Arbeit geleistet. Vor allem Bea mochte ich sehr, sie ist einfach ein sehr guter und intelligenter Mensch, der ehrlich zu sich selbst ist. Alina ging mir ab und an zwar auf die Nerven mit ihrer aufgesetzten Härte, aber für ihre Aufgabe innerhalb der Rebellion ist diese tatsächlich unerlässlich gewesen. Quinn ist zum Teil als jemand, der immer alles hatte und nie verzichten musste, herrlich naiv gewesen. Trotzdem ist auch er sehr sympathisch und nett und sehr loyal seinen Freunden gegenüber.
Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen, vor allem auch die Gegenspieler, denn niemand ist hier wirklich so einfach schwarz oder weiß, so einfach macht es uns die Autorin hier nicht.

Das Setting fand ich äußerst interessant. Eine Welt ohne Sauerstoff ist schon erschreckend und wahrscheinlich auch eher unrealistisch, auch wenn wir heute ja bereits nicht mehr viel auf unsere Umwelt geben, wie man an unserem Umgang mit eben jener ja merkt. Ein wenig Gesellschafts- und auch Sozialkritik schwingt hier also ebenso mit.
Ich fand das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Durch viele unvorhersehbare und überraschende Wendungen wurde es nie langweilig und wirkte auch trotz des Settings eher realistisch, gerade was die Handlungen der Protagonisten angeht.

Obwohl es derzeit ja viele solcher Jugendbücher gibt, ist dieses hier wirklich sehr lesenswert. Mir hat „Breathe“ wirklich sehr gefallen und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil (Breathe – Flucht nach Sequoia), der ebenfalls schon in Kürze erscheinen wird. Glücklicherweise, denn der Cliffhanger zum Ende dieses ersten Teils macht wirklich total Lust auf mehr …

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Kein Augenblick zu früh – Sarah Alderson

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Ravensburger Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
Juli 2013
Originaltitel: Losing Lila
ISBN: 978-3473400942
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Inhalt (lt. amazon.de):
Lila und ihre große Liebe Alex sind auf der Flucht, denn eine militärische Eliteeinheit macht Jagd auf Menschen wie Lila – Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Man will Experimente mit ihnen durchführen, um Spezialwaffen zu entwickeln. Doch auch wenn sie dabei ihr Leben aufs Spiel setzt, hat Lila nur ein Ziel: Sie muss zurück nach Kalifornien, zum Basislager der Einheit. Denn dort werden ihr Bruder und ihre Mutter gefangen gehalten.

Zitat:
Ich seufzte. »Okay. Also holen wir erst mal die Tasche. Und was dann? Suchen wir uns irgendwo ein Plätzchen zum Schlafen?«
»Keine Zeit. Wir müssen heute Abend noch was anderes erledigen.«
Seine Miene war grimmig. Was immer wir noch zu erledigen hatten – ein romantisches Dinner bei Kerzenlicht und sanfter Musik war es garantiert nicht.
(S. 25)

Kommentar:
Alex und Lila haben die Flucht vor der Einheit geschafft und sind nach Mexiko geflüchtet. Ihren Bruder musste Lila schweren Herzens und dazu noch schwer verletzt zurück lassen. Zusammen mit Demos und den anderen Psy, die ebenso wie sie übernatürliche Fähigkeiten haben, schmieden sie Pläne, wie sie nicht nur Lilas Mutter und Jack befreien, sondern die Einheit auch direkt zerschlagen können…

Der zweite Teil schließt fast nahtlos an den ersten Teil an, Lila und Alex befinden sich immer noch auf der Flucht und wissen nicht recht wie genau es weiter geht. Zudem haben sie auch keine Ahnung wie es mittlerweile um Jack steht.
Die Figur der Lila ist inzwischen ziemlich gefestigt und viel selbstbewusster als noch im ersten Teil und damit auch weniger nervig. Trotzdem merkt man ihr an, dass sie noch recht jung ist, speziell im Umgang mit Alex, der nun auch offiziell ihr Freund ist. Das ist aber auch gut so, denn alles andere wäre eher unglaubwürdig gewesen.
Schön fand ich auch, dass Lilas Vater auftauchte, das fand ich in Anbetracht der Umstände einfach sehr passend. Schade fand ich leider, dass die Konfrontation zwischen ihm und Demos doch eher schwach ausfiel, hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, aber gut, immerhin lag die Perspektive ja immer auf Lila als Hauptfigur.
Auch die anderen Figuren haben mir recht gut gefallen, lediglich Ambers Zerrissenheit hätte ich mir noch konsequenter umgesetzt gewünscht.

Die Ereignisse in diesem Band spitzen sich sehr rasant zu. Es gibt viele kleine Höhepunkte, so dass es nicht langweilig wird. Durch die vielen überraschenden Wendungen bleibt es spannend und teils auch recht unvorhersehbar. Mir persönlich hat gerade diese Unvorhersehbarkeit gut gefallen, so bleib es einfach interessant.

Zum Ende der eigentlich Geschichte gibt es übrigens noch ein kleines Goodie, nämlich noch einmal ein Rückblick auf die Begegnung von Alex und Lila nach so vielen Jahren aus der Sicht von Alex. So richtig herausbekommen habe ich nicht, ob es einen weiteren Teil geben wird. Mit diesem Band könnte die Reihe zumindest als abgeschlossen angesehen werden, Raum für eine Fortsetzung gäbe es allerdings schon noch.
Auf jeden Fall sind bislang im Original bereits zwei kurze Geschichten als e-Books erschienen. Einmal “Lila Shortcuts” mit fünf kurzen Geschichten und einmal “Tormenting Lila”, was ca. 8 Wochen nach dem Ende von „Kein Augenblick zu früh“ spielt und schon in das nächste Werk der Autorin „The Sound“ einführen wird.

Insgesamt kann ich diesen zweiten Band also auch gerne weiter empfehlen, obwohl ich ihn als ein wenig schwächer einstufen wurde als bereits den ersten Band, aber dieser für zumindest für mich auch eine absolute Überraschung. Vier sehr gute Sterne auf jeden Fall für „Kein Augenblick zu früh“.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Ich fürchte mich nicht – Tahereh H. Mafi

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Goldmann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
16,99 Euro
Juli 2012
Originaltitel: Shatter me
ISBN: 978-3442313013
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Inhalt (lt. amazon.de):
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.
»“Du darfst mich nicht anfassen“, flüstere ich. „Bitte fass mich an“, möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht …

Zitat:
»Ich glaube, ich habe dich noch nie lachen hören.«
Er hat so sehr recht damit, dass ich ehrlich sein muss. Ich lächle verlegen. »Lachen hat etwas mit Leben zu tun«, sage ich beiläufig und mit einem Achselzucken. »Ich war bislang noch nie wirklich lebendig.«
(S. 187)

Kommentar:
Juliette ist 17 Jahre alt und befindet sich bereits seit drei Jahren in Isolationshaft, ohne in dieser Zeit Kontakt zur Außenwelt zu haben, denn sie hat eine tödliche Gabe. Ihre Berührung kann töten und deswegen wurde sie schon in ihrer Kindheit zum Freak und Außenseiter gemacht und selbst von ihren Eltern verstoßen. Kein Wunder also, dass sie total überfordert ist mit Adam, der nach drei Jahren des Schweigens zu ihr in die Zelle gesteckt wird. Schnell ist Juliette von Adam fasziniert und erhofft sich von ihm Hilfe, als sie versteht, was zukünftig von ihr erwartet wird …

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch zwar nicht durch sein Cover, obwohl ich dies auch ziemlich hübsch und vor allem auch sehr passend finde, sondern eher durch die vielen Meinungen hierzu, die doch sehr weit auseinander gehen. Durch diese polarisierenden Meinungen wurde ich einfach neugierig und wollte mir mein eigenes Bild von diesem Buch machen. Glücklicherweise!

Ich war von diesem Buch seit der ersten Seite gefesselt. Der eindringliche und trotzdem unheimlich einfache Schreibstil hat mich gewaltig mitgerissen. Ich hatte öfter mal den Gedanken, dass bei diesem Buch der Ausspruch ‚zwischen den Zeilen lesen‘ eine ganz neue Bedeutung bekam, denn durch den ungewöhnlichen Stil, die vielen durchgestrichenen Passagen, Sätze und Wörter, hatte ich schon den Eindruck, dass man hier gar nicht zwischen den Zeilen lesen musste, obwohl gerade diese Offenbarungen noch viel mehr Raum für unausgesprochenes boten.

Juliette hat mich als Figur von Anfang an ziemlich beeindruckt. Obwohl sie bisher eigentlich nur schlimme Erlebnisse in ihrem Leben hatte, ist sie selbst trotzdem ein herzensguter Mensch geblieben, wenn auch zu Beginn noch ziemlich irritiert, verletzt und apathisch. Ihre Gedankengänge so richtig direkt mitverfolgen zu können, auch die innersten Empfindungen, hat mich ihr wirklich nahe gebracht und ich konnte sehr, sehr schnell mit ihr mitfiebern und auch mitleiden. Gerade die Entwicklung vom Beginn des Buches an bis zum Schluss, als sie langsam beginnt sich selbst nicht mehr nur als schlimmes Monster, sondern als Mensch wahr zu nehmen, fand ich sehr gelungen, nachvollziehbar und hat mir gefallen.
Ebenso war für mich Warner eine sehr irritierende, aber dafür umso interessantere Figur. Über ihn würde ich gerne mehr erfahren, denn ich denke, oder ich hoffe zumindest, dass hinter seiner schon beinahe krankhaften Faszination für Juliette mehr stecken wird als wir bislang wissen.
Adam ist für mich zwar ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter gewesen, neben Juliette und Warner verblasste seine Figur dann aber doch ein wenig.

Die Geschichte spielt vor einem dystopischen Hintergrund, im Vordergrund stehen aber ganz stark die Emotionen und die Liebesgeschichte, es schmalzt also ziemlich. Im Laufe der Geschichte wird allerdings immer klarer, dass es eine große Widerstandsbewegung gegen das herrschende Reestablishment gibt und ich denke schon, dass im nächsten Band mehr auf diese Rebellion und diesen Kampf eingegangen werden könnte.

Ich bin bereits sehr gespannt auf den zweiten Teil und freue mich bereits auf ein Wiedersehen mit Juliette und Adam und auch mit Warner.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das Labyrinth jagt dich – Rainer Wekwerth

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 345 Seiten
16,99 Euro
August 2013
ISBN: 978-3401067896
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Inhalt (lt. amazon.de):
Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihr größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern?

Zitat:
Sie hörte ihn nicht. Entschlossen packte er sie und küsste sie lange und intensiv. Ein Zucken lief über Jennas Gesicht, dann gab sie seinem Kuss für einen Moment nach, bevor sie ihn von sich stieß. Jeb stolperte.
»Bitte, versprich mir, dass du überlebst. Egal, was passiert. Tu es für uns!«, flüsterte Jenna heiser und nahm seine Hand. 
(S. 135)

Kommentar:
Nachdem die übrigen fünf Jugendlichen Tian und Kathy verloren haben, finden sie sich nun in einer weiteren Welt vor. Und wieder geht es ums nackte Überleben. Die erste Welt unterscheidet sich dieses Mal extrem von der zweiten Welt, die wir in diesem Band kennen lernen und in denen es für Jeb, Jenna, Leon, Mary und Micha ums nackte Überleben geht. Es ist klar, dass nicht alle diesen zweiten Band überleben werden. Aber wer wird dieses Mal auf der Strecke bleiben?

Meistens empfinde ich innerhalb einer Trilogie den zweiten Teil als langweiliger und schlechter als den ersten. Bei „Das Labyrinth jagt dich“ ist dies allerdings überraschenderweise nicht der Fall. Bei diesem Buch hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass es sich um einen füllenden Mittelteil handelt.
Den ersten Teil fand ich noch ziemlich lahm, es passierte mir einfach zu wenig. Jetzt im zweiten Band habe ich das anders empfunden. Dadurch, dass es mittlerweile weniger Protagonisten gibt, konnten sich die Figuren noch besser entfalten, ich bekam gerade zu einigen Figuren, die ich im ersten Band noch so gar nicht nachvollziehen konnte, einen viel besseren Zugang und konnte so viel besser mit den Figuren mitfiebern. Gerade Leon habe ich in diesem Band viel lieber gemocht als noch im ersten Band, weil ich ihn durch seinen Background kennen lernen konnte und auch mehr aus seiner Gefühlswelt miterleben durfte. Bei Jeb war es das genaue Gegenteil. Ihn mochte ich durch die neu gewonnenen Erkenntnisse weniger als noch im ersten Band.
Insgesamt finde ich, dass Rainer Wekwerth hier eine wirklich gelungene Charakterzeichnung aller Figuren hinbekommen hat, die gerade durch die schwierigen Verhältnisse in denen sich Jeb, Jenna, Leon, Mary und Mischa befinden, so richtig interessant und wichtig wird.

Aufgebaut ist „Das Labyrinth jagt dich“ ähnlich wie bereits der erste Teil. Unterteilt ist das Buch in zwei Teile und in jedem Teil treffen unsere Hauptfiguren auf eine ganz andere Welt innerhalb dieses ungewöhnlichen Labyrinths, die sich dieses Mal auch extrem unterscheiden. Im ersten Teil geht es daher noch um jeden Einzelnen und um sein Verhalten und den Charakter, in der zweiten Welt, die allerdings einer der fünf Jugendlichen nicht erreichen wird, geht es dann vor allem um Zusammenhalt.
Mein großer Kritikpunkt, den ich am ersten Band hatte, nämlich der fehlende Hintergrund, der wird auch dieses Mal nicht wirklich beleuchtet, ich habe auch jetzt noch keine Ahnung, was es mit diesem Labyrinth auf sich hat, aber dieser fehlende Background wird dieses Mal sehr durch die Hintergründe und wieder kehrenden Erinnerungen der Jugendlichen ins Abseits gedrängt und fällt für mich deswegen nicht allzu sehr ins Gewicht.

Ich bin jetzt total auf den finalen dritten Band gespannt, auf den wir ja leider noch eine Weile warten müssen. Ideen wie es ausgeht habe ich nicht wirklich, denn der Autor hat hier so viele Wege offen gelassen, indem er so viele Andeutungen fallen gelassen hat, dass zumindest ich es unmöglich finde, irgendwelche wahrscheinlichen Prognosen zu stellen. Umso mehr sehne ich mir jetzt allerdings den dritten Band her…

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Dunkle Götter 1: Das Erwachen – Michael G. Manning

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Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
Mai 2013
Originaltitel: The Blacksmith’s Son
ISBN: 978-3492702904
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Inhalt (lt. amazon.de):
Seine Herkunft ist dunkel. Sein Leben ein Geheimnis. Seine Bestimmung – Magie … Der junge Mort verfügt über Fähigkeiten, die es eigentlich nicht geben darf: Magie ist in seiner Welt längst vergessen. Und mit seiner Gabe bringt er die dunklen Götter gegen sich auf. Nachdem seine Eltern bei einem Attentat ums Leben kamen, wächst der junge Mort bei einem Hufschmied auf. Seine wahre Herkunft kennt er nicht. Doch bald erwachen in ihm magische Fähigkeiten – lebensgefährlich in einer Welt, die die Magie längst verbannt hatte. Gemeinsam mit seinen Gefährten Dorian und Penny erlernt Mort das magische Handwerk – und gerät damit dem finsteren Lord Devon in die Quere, der nicht nur für Mort, sondern auch für Penny zur größten Bedrohung wird. Dabei ist Devon nicht ihr einziger Gegner. Denn bald findet Mort heraus, dass er sich gegen eine schier unbesiegbare Macht gestellt hat: einen dunklen Gott.

Zitat:
»Wenn ich jemals etwas Schlimmes tue, etwas wirklich Schlimmes, für das mich alle anderen hassen werden, würdest du mich dann immer noch lieben?«
(S. 291)

Kommentar:
In einer Welt, in der Magie längst vergessen ist, entdeckt der junge Mort, der bei einem Hufschmied aufwächst und auch kaum etwas über sich oder seine Herkunft weiß, dass er über magische Fähigkeiten verfügt. Zusammen mit seinen Freunden Marcus, Dorian und Penny, fängt Mordecai an nachzuforschen und seine Fähigkeiten zu erlernen. Dabei lehnt er jedoch einige sehr mächtige Gegner gegen sich auf …

Für mich war dieses Buch eine echt Überraschung, denn sooo gerne lese ich reine Fantasy-Romane gar nicht, aber Michael G. Manning konnte mich mit diesem ersten Band seiner „Dunkle Götter“-Reihe begeistern.
Im Prolog erfährt der Leser bereits, was es mit der Hintergrundgeschichte des jungen Protagonisten Mort auf sich hat, ganz im Gegensatz zu ihm selbst, denn er hat keine Ahnung von seiner Herkunft. Der Rest der Geschichte kapitelweise hauptsächlich aus der Sicht von Mort in der Ich-Perspektive erzählt, ab und an gibt es allerdings auch ein paar Einblicke aus anderer Sicht. Mich haben diese Perspektivwechsel überhaupt nicht verwirrt, denn alleine durch die geänderte Perspektive war eigentlich immer schnell klar, wer gerade erzählt.

Mort war mir als Hauptfigur von Anfang an recht sympathisch. Er kommt sehr locker und ehrlich rüber und seine Art konnte mich direkt für sich einnehmen. Generell hat der Autor hier ein gutes Händchen für seine Figuren bewiesen, die er mit viel Charme und Witz darstellt.

Die Story selbst war hin und wieder ein wenig vorhersehbar und auch hier wurde das Rad nicht gerade neu erfunden, aber sie wusste auf jeden Fall gut zu unterhalten. Einzig, dass es Mort so schnell gelang sich auf seine neuen Fähigkeiten einzulassen und sie zu erlernen, ohne allzu viel zu hinterfragen, fand ich ein wenig weit her geholt, aber das ist auch schon so ziemlich mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten hat mich diese Geschichte sehr unterhalten und ab dem Zeitpunkt, zu dem Mort in die Burg Lancaster geht, wurde es für mich auch schön spannend.

Insgesamt gibt es abzüglich der kleinen Kritikpunkte gute vier Sterne und ich freue mich, dass der zweite Band “Der Bund: Dunkle Götter 2” bereits erschienen ist und wir somit nicht noch lange auf die Fortsetzung warten müssen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Angelfall 1: Fürchtet euch nicht – Susan Ee

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Heyne fliegt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
12,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Angelfall
ISBN: 978-3453268920
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Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn die Engel die Bösen sind.
Die Engel sind auf die Erde gekommen, doch sie haben nicht Frieden und Freude, sondern Elend und Zerstörung mit sich gebracht: Weltweit liegen die Städte in Trümmern, und die Menschen trauen sich vor Angst kaum noch auf die Straße. Als eine Gruppe Engel die kleine Schwester von Penryn entführt, haben sie sich jedoch mit der Falschen angelegt. Die Siebzehnjährige zieht los zum Hauptquartier der Engel, um ihre Schwester zu befreien. Aber dafür braucht sie Hilfe – und die kommt ausgerechnet von Raffe, einem flügellosen Engel …
Penryn ist die Starke in der Familie: Seit ihr Vater sie verlassen hat, kümmert sie sich in jeder freien Minute um ihre siebenjährige Schwester Paige, die im Rollstuhl sitzt, und um ihre Mutter, die seit der Trennung mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat. Doch seit einigen Wochen ist Penryns Aufgabe immer schwieriger geworden – wenn nicht sogar unmöglich. Die Engel sind gekommen, und mit sanftmütigen, himmlischen Geschöpfen haben die überhaupt nichts gemein! Ganz im Gegenteil – sie zerstören Städte auf der ganzen Welt und machen Jagd auf Menschen. Als Paige von Engeln verschleppt wird und ihre Mutter spurlos verschwindet, bleibt Penryn allein zurück. Die Siebzehnjährige ist wild entschlossen, das Leben ihrer Schwester zu retten, doch dazu muss sie nach Aerie gelangen, dem Hauptquartier der Engel, das auf den Trümmern San Franciscos errichtet wurde. Auf ihrer Reise durch das verwüstete Kalifornien wird sie von Raffe begleitet, einem wunderschönen gefallenen Engel. Raffe, dem seine Flügel genommen wurden, hat mit Paiges Entführern noch eine Rechnung offen und erklärt sich bereit, Penryn zu helfen. Penryn weiß, dass sie ihre Schwester ohne Raffes Unterstützung nicht befreien kann, aber soll sie einem Engel in diesen dunklen Zeiten wirklich vertrauen?

Zitat:
Die Kälte scheint keinen der Engel zu stören, die träge ihren Zigarettenrauch in den Wind blasen. Nicht in einer Million Jahre hätte ich gedacht, dass Engel rauchen. Die Typen hier sehen eher nach Gangstern als nach gottesfürchtigen Engeln aus.
(S. 253 ff.)

Kommentar:
Es ist gerade mal sechs Wochen her, seitdem die Engel die Menschen angreifen, aber bereits jetzt ist die Erde nicht mehr das was sie einmal war. Überall findet man Chaos, Zerstörung und Leichen. Die Engel jagen und töten die Menschen, die Menschen versuchen zurück zu schlagen und handeln mit den Gliedmaßen der Engel. Als Penryn, ihre Mutter und ihre kleine Schwester eines Tages in eine Auseinandersetzung zwischen zwei Engeln geraten, wird Penryns Schwester von einem Engel entführt. Um herauszufinden wohin ihre Schwester verschleppt wurde, kümmert sie sich um den verletzten Engel, dem die Flügel abgeschlagen wurden. Sie hilft ihm und im Gegenzug hilft Raffe ihr. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach Penryns Schwester …

Zunächst einmal ein paar Worte zum Offensichtlichen: Das Cover ist wirklich klasse gemacht und total passend, gefällt mir insgesamt wirklich gut, ebenso wie der passende Titel. Überrascht war ich dann doch als ich das Buch bekam, denn für den Preis hatte ich keine hochwertige Hardcover Ausgabe erwartet, sondern eher eine broschierte Ausgabe. Umso überraschter war ich, als ich sah, dass es sich bei diesem Buch tatsächlich um ein gebundenes Buch handelt. Und das für den Preis. Wahnsinn, das findet man heute kaum noch und sollte deswegen Erwähnung finden.

„Angelfall“ ist der erste Band einer Trilogie mit postapokalyptischer Geschichte. Wie der Titel bereits verrät spielen Engel eine große Rolle. Die Geschichte ist sehr modern, ebenso wie die Engel als Figuren, obwohl sie an die Lehren den Christentums orientiert sind mit ihren Hierarchien. Diese Verknüpfung und Modernisierung ist der Autorin hier meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Auch die menschlichen Protagonisten, allen voran natürlich Penryn waren recht vielschichtig, obwohl ich es ein wenig Übertrieben fand, dass es Penryn mit einer verrückten Mutter und einer gehbehinderten Schwester gleich doppelt so schwer gemacht wurde. Penryn war dennoch eine sehr liebenswerte Figur mit viel Witz und Charme.

Die Geschichte selbst ist spannend und wird flüssig aus der Sicht von Penryn erzählt. Die Spannung hält sich bis zum Schluss, das Ende ist wie erwartet offen, denn es handelt sich hier ja zunächst einmal nur um den ersten Teil.
An einigen Stellen habe ich mich lediglich ein wenig darüber geärgert, dass Penryn nicht noch viel mehr hinterfragt und versucht aus Raffe herauszuquetschen was er weiß. Natürlich hätte das nichts an den Absichten der Autorin geändert, die an dieser Stelle wohl noch nichts preisgeben wollte, für die Glaubwürdigkeit wäre dies aber gut gewesen.
Das ist allerdings schon mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten hat mir dieses Jahr wirklich gut gefallen, es war aufregend und spannend und eine erfrischend andere Fantasy-Geschichte! Von mir gibt es hierfür sehr gute vier Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Night School 3: Denn Wahrheit musst du suchen – C.J. Daugherty

nightschool3

Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 411 Seiten
18,95 Euro
September 2013
Originaltitel: Night School. Fracture
ISBN: 978-3789133299
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Inhalt (lt. amazon.de):
Die Spannung steigt! Band 3 der großartigen Thrillerserie und Liebesgeschichte um Allie und das Geheimnis der NIGHT SCHOOL. Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Deshalb wehrt sie Sylvains Annäherungsversuche ab und verbirgt ihren Schmerz darüber, dass Carter sich von ihr abwendet. Allies Befürchtungen bestätigen sich, als ihre Großmutter das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt. Ihr wird klar, dass es nur eine Lösung gibt, wenn sie überleben und ihre Freunde schützen will: Sie muss der Wahrheit auf den Grund gehen und die gefährlichen Machtkämpfe beenden. www.nightschool.de

Zitat:
Es gab so vieles, was sie ihm erzählen wollte, aber nicht konnte. Sie hätte im gern erzählt, wie die Night School sie dazu verleitet hatte, Risiken einzugehen. Sie dazu brachte, ihr Leben zu riskieren und das anderer Menschen. Wie die Night School sie dumm und arrogant gemacht hatte. 
(S. 38)

Kommentar:
Nach Jos Tod ist Allie am Boden zerstört und will sich am liebsten auf eigene Faust auf die Suche nach dem Verräter machen um ihn und den Mörder zu bestrafen. Erst nach Wochen gelingt es Isabell und den anderen Allie wieder zur Vernunft zu bringen, aber die Suche nach dem Verräter endet immer noch nicht. Zusammen mit ihren Freunden macht Allie sich auf die Suche und stellt eigene Nachforschungen an, die natürlich wieder nicht ungefährlich sind, zumal Nathaniel jetzt direkt gegen die Schule vorgeht und einen perfiden Plan ausgeheckt hat …

Okay, man merkt ganz klar, dass dieser Band ein Lückenfüller ist, denn es passiert nicht wirklich etwas von Bedeutung. Wir erfahren zwar ein wenig mehr über die Hintergründe der Organisation der Allies Großmutter Lucinda vorsteht und zu der die Night School als Einlass fungiert, aber ansonsten bleiben nahezu alle Fragen, die sich aus den letzten Bänden ergeben haben ungelöst. Wir wissen immer noch nicht wer der verbliebene Spion in Cimmeria ist, obwohl sie Allie und ihre Freunde große Mühe gegeben haben, dieses Rätsel zu lösen. Außerdem habe ich immer noch nicht begriffen, wieso nun gerade Allie so wichtig für Nathaniel ist, er strebt doch nach viel höherem. Nicht einmal das Liebes-Drama um Allie, Sylvain und Carter wird wirklich aufgelöst, aber nun gut.

Unglaublicherweise war dieser Band trotzdem wieder sehr spannend und ich konnte einfach nicht genug bekommen. Zu Beginn hat mich Allie, die nach Jos Tod in ein tiefes Loch gefallen ist, allerdings doch ziemlich genervt mit ihrem kindischen und trotzigen Verhalten.

In diesem Band wird auch einmal die Kluft zwischen die jungen Night Schoolern, also den Kindern und den Erwachsenen deutlich. Einerseits haben die Kinder eine große Verantwortung inne, ihnen wird viel abverlangt, nicht nur was das Night School Training betrifft, andererseits wollen die Erwachsenen aber nicht, dass sie sich einmischen. Das war in den bisherigen Bänden nicht so extrem, da wurden die Kinder mehr wie Erwachsene behandelt, ihnen wurde mehr aufgebürdet als in diesem Band, wie ich finde.

Ehrlich gesagt graut es mir schon vor dem nächsten Band, denn die offene Kampfansage aus Nathaniels Richtung deutet meiner Meinung nach jetzt so extrem in Richtung Finale, dass ich dieses eigentlich auch im nächsten Band bereits erwarten würde. Da der nächste Band allerdings nicht das Ende ist, bereite ich mich jetzt auf einen weiteren Lückenfüller vor, was mir ein wenig Unbehagen macht, denn eigentlich mag ich diese Reihe und will sie einfach lieben und loben und nicht enttäuscht werden. Aber gut, wir werden es sehen, der nächste Band soll ja bereits in einem halben Jahr erscheinen. Diese Zeit geht auch noch rum und dann schauen wir weiter.

Von mir gibt es für diesen Band trotz aller Kritik vier Sterne. Wie gesagt, ich will ihn einfach lieben und loben ;)

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Töchter des Mondes 2: Sternenfluch – Jessica Spotswood

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Egmont Ink Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
17,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Cahill witch chronicles: Book 2 – Star Cursed
ISBN: 978-3863960254
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als eine der letzten Hexen schwebt Cate in großer Gefahr: Ihresgleichen wird von der Gesellschaft gefürchtet und gejagt. Um ihre Schwestern Maura und Tess und ihren Verlobten Finn zu schützen, tritt Cate der Schwesternschaft bei – einem geheimen Bund von Hexen, der einen Aufstand plant. Und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Als die Schwesternschaft Maura und Tess ebenfalls in ihre Obhut nimmt, spitzt sich die Lage zu: Denn Maura würde alles dafür tun, die Hexen an die Macht zu bringen. Selbst wenn das bedeutet, ihre Schwestern zu verraten …

Zitat:
Bestimmung. Das Wort hört sich so grandios an, und doch steckt ein so schreckliches Schicksal dahinter. Eine von uns wird das zwanzigste Jahrhundert nicht mehr erleben. Eine von uns wird von einer anderen ermordet.
(S. 318)

Kommentar:
Cate hat sich zwangsläufig dem Bund der Schwestern angeschlossen, die allesamt Hexen sind, ihr Geheimnis jedoch hüten. Die Schwestern halten Cate für die Hexe aus der Prophezeiung, die Brüder suchen noch nach dieser und gehen immer brutaler gegen Mädchen vor. Auch innerhalb der Schwesternschaft brodelt es, denn vielen Hexen gefällt es nicht, dass sie lediglich abwarten statt sich gegen die Bruderschaft zu wehren. Als Cates Schwestern Maura und Tess endlich aus Sicherheitsgründen nach New London zu den Schwestern kommen, schlägt sich Maura auf die Gegenseite und versucht ihren Willen mit aller Macht durchzusetzen …

Nachdem ich erst vor kurzem den ersten Band „Cate“ gelesen hatte, war ich auf diesen zweiten so richtig gespannt, denn der erste gefiel mir richtig gut und endete natürlich mit einem bösen Cliffhanger. Das Cover dieses zweiten Bandes gefällt mir noch besser als das erste, die Schriftart ist toll und die helleren Farben gefallen mir ebenfalls. Nachdem der erste Teil den Titel „Cate“ trug, hatte ich eigentlich nicht erwartet, dass der zweite Teil eine gute Übersetzung des original Titels „Star Cursed“ bekommen würde, und dachte, dass er den Namen einer anderen Schwester tragen würde. Das hat mich doch ein wenig überrascht.

Auch dieser Band wird wieder komplett aus der Sicht von Cate erzählt. Einer Cate, die seit dem ersten Band ein wenig gereift ist. Sie ist zwangsläufig erwachsener geworden, was bei den ganzen Geschehnissen kein Wunder ist. Die Charakter-Entwicklung fand ich sehr gelungen. Ebenso wie bei Maura und Tess, wobei mir Maura noch viel unsympathischer wurde. Im ersten Teil ging sie mir lediglich auf die Nerven, im zweiten Teil hätte ich sie oftmals gerne erwürgt. Tess dagegen ist zauberhaft, wie eh und je.
In diesem zweiten Teil fand ich es auch einfacher die Figuren einer Seite zuzuordnen. Im ersten hatte ich mich noch ein wenig schwer getan, weil alle Figuren so vielschichtig waren und ihre Absichten gut zu verbergen wussten. Im zweiten Teil war das gar nicht mehr so extrem der Fall, man konnte die Absichten und Intentionen nahezu aller Figuren gut feststellen.
Trotzdem wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig, denn die Geschichte selbst hat es mal wieder in sich.

Ich fand die Story sehr actionreich, es gab keine Längen, es war immer etwas los. Ich konnte mir auch zu keinem Zeitpunkt wirklich vorstellen, wie die Geschichte nun enden würde und worauf das alles hinaus läuft. Dabei ist alles sehr, sehr gut durchdacht und konstruiert und nichts an den Haaren herbei gezogen. Gerade die gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen fand ich hervorragend dargestellt. Aufgrund dieser Änderungen kommt der Stein nämlich erst so richtig ins Rollen.

Die Liebesbeziehungen zwischen Cate und Finn aus dem ersten Band wird auch hier wieder angeschnitten, wenn auch nicht so intensiv und fokussiert wie noch im ersten Band. Dennoch müssen wir auch auf eine kleine Romanze nicht verzichten.

Insgesamt hat mir dieser Band noch besser gefallen als bereits der erste. Der Schreibstil ist wieder absolut locker und flüssig. Ich war von den ersten Seiten an von der Geschichte gefesselt und konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich auch die letzte Seite verschlungen habe. Am liebsten würde ich den dritten Teil bereits jetzt lesen, aber leider müssen wir uns da wohl noch ein wenig gedulden. Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung fünf Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen