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Inhalt (lt. amazon.de):
Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihr größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern?
Zitat:
Sie hörte ihn nicht. Entschlossen packte er sie und küsste sie lange und intensiv. Ein Zucken lief über Jennas Gesicht, dann gab sie seinem Kuss für einen Moment nach, bevor sie ihn von sich stieß. Jeb stolperte.
»Bitte, versprich mir, dass du überlebst. Egal, was passiert. Tu es für uns!«, flüsterte Jenna heiser und nahm seine Hand.
(S. 135)
Kommentar:
Nachdem die übrigen fünf Jugendlichen Tian und Kathy verloren haben, finden sie sich nun in einer weiteren Welt vor. Und wieder geht es ums nackte Überleben. Die erste Welt unterscheidet sich dieses Mal extrem von der zweiten Welt, die wir in diesem Band kennen lernen und in denen es für Jeb, Jenna, Leon, Mary und Micha ums nackte Überleben geht. Es ist klar, dass nicht alle diesen zweiten Band überleben werden. Aber wer wird dieses Mal auf der Strecke bleiben?
Meistens empfinde ich innerhalb einer Trilogie den zweiten Teil als langweiliger und schlechter als den ersten. Bei „Das Labyrinth jagt dich“ ist dies allerdings überraschenderweise nicht der Fall. Bei diesem Buch hatte ich überhaupt nicht den Eindruck, dass es sich um einen füllenden Mittelteil handelt.
Den ersten Teil fand ich noch ziemlich lahm, es passierte mir einfach zu wenig. Jetzt im zweiten Band habe ich das anders empfunden. Dadurch, dass es mittlerweile weniger Protagonisten gibt, konnten sich die Figuren noch besser entfalten, ich bekam gerade zu einigen Figuren, die ich im ersten Band noch so gar nicht nachvollziehen konnte, einen viel besseren Zugang und konnte so viel besser mit den Figuren mitfiebern. Gerade Leon habe ich in diesem Band viel lieber gemocht als noch im ersten Band, weil ich ihn durch seinen Background kennen lernen konnte und auch mehr aus seiner Gefühlswelt miterleben durfte. Bei Jeb war es das genaue Gegenteil. Ihn mochte ich durch die neu gewonnenen Erkenntnisse weniger als noch im ersten Band.
Insgesamt finde ich, dass Rainer Wekwerth hier eine wirklich gelungene Charakterzeichnung aller Figuren hinbekommen hat, die gerade durch die schwierigen Verhältnisse in denen sich Jeb, Jenna, Leon, Mary und Mischa befinden, so richtig interessant und wichtig wird.
Aufgebaut ist „Das Labyrinth jagt dich“ ähnlich wie bereits der erste Teil. Unterteilt ist das Buch in zwei Teile und in jedem Teil treffen unsere Hauptfiguren auf eine ganz andere Welt innerhalb dieses ungewöhnlichen Labyrinths, die sich dieses Mal auch extrem unterscheiden. Im ersten Teil geht es daher noch um jeden Einzelnen und um sein Verhalten und den Charakter, in der zweiten Welt, die allerdings einer der fünf Jugendlichen nicht erreichen wird, geht es dann vor allem um Zusammenhalt.
Mein großer Kritikpunkt, den ich am ersten Band hatte, nämlich der fehlende Hintergrund, der wird auch dieses Mal nicht wirklich beleuchtet, ich habe auch jetzt noch keine Ahnung, was es mit diesem Labyrinth auf sich hat, aber dieser fehlende Background wird dieses Mal sehr durch die Hintergründe und wieder kehrenden Erinnerungen der Jugendlichen ins Abseits gedrängt und fällt für mich deswegen nicht allzu sehr ins Gewicht.
Ich bin jetzt total auf den finalen dritten Band gespannt, auf den wir ja leider noch eine Weile warten müssen. Ideen wie es ausgeht habe ich nicht wirklich, denn der Autor hat hier so viele Wege offen gelassen, indem er so viele Andeutungen fallen gelassen hat, dass zumindest ich es unmöglich finde, irgendwelche wahrscheinlichen Prognosen zu stellen. Umso mehr sehne ich mir jetzt allerdings den dritten Band her…
Meine Wertung: