Blogtour zu Die letzte Nacht des Matze Blitz – Tag 4: Auf der Suche nach Freundschaft

Ihr Lieben!

blogtour-instagram-matzeblitzWillkommen zu einer weiteren Blogtour zu einem tollen Buch!
Vor einer Weile hatte ich euch bereits das Buch Die letzte Nacht des Matze Blitz von Aleks Wiercinski vorgestellt. Ich war sehr angetan von diesem Roman und mein Fazit lautete: „Die letzte Nacht des Matze Blitz ist ein toller Coming of Age-Roman, der vor allem allen gefallen wird, die selbst in den 90er Jahren Erwachsen geworden und ihre Jugend hinter sich gelassen haben. Diesen Zeitgeist hat der Autor Aleks Wiercinski hier gekonnt eingefangen, so dass ich teils den Eindruck hatte, von meiner eigenen, schon halb vergessenen Schulzeit zu lesen.“

Hört sich gut an, oder? Nachdem ihr in den letzten Tagen bereits einiges zu den Themen Integration, Coming of Age und Lachen oder Weinen? gehört habt, alles Dinge, die in diesem Buch eine große Rolle spielen, geht es bei mir heute um die Suche nach Freundschaft. Ein Thema, bei dem wohl viele von euch mitsprechen können.

Und zum Schluss gibt es natürlich auch wieder etwas zu gewinnen ;)

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Fuck you Leben! – N. Pratt

fuckyouleben

dtv Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 420 Seiten
14,95 Euro
Dezember 2014
Originaltitel: Trouble
ISBN: 978-3423740074
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Hannah ist 15. Sie mag Jungen, sie mag Sex – und sie ist schwanger. Sie weiß zwar, von wem, aber das kann sie auf gar keinen Fall sagen.Aaron ist 16. Er ist neu auf Hannahs Schule, weil an seiner alten Schule etwas Schlimmes passiert ist. Und Aaron gibt sich die Schuld daran. Seit dem hat das Gefühl, etwas wiedergutmachen zu müssen. Und so stellt er sich vor Hannah, als eine fiese Facebook-Seite mit dem Titel ›Wer ist der Vater?‹ online geht. Mehr noch, er gibt sich offiziell als Vater des Babys aus, mit aller damit verbundenen Verantwortung. Doch kann so eine ›rein platonische‹ Vaterschaft gut gehen?

Gewähltes Zitat

Ich hatte das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Ich habe eigentlich nie das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. So geht es, glaube ich, den meisten Menschen. Man muss schon ein ziemlich gutes Selbstwertgefühl haben, um nicht daran zu zweifeln, dass jemand, den man richtig cool findet, einen ganz in Ordnung findet. Um davon sogar überzeugt zu sein, braucht man einen unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Aber manchmal hat man das Glück, dass jemand einem wenigstens für einen Augenblick dieses Gefühl gibt.

(S. 236)

Meine Meinung

Als 15jährige Hannah entdeckt, dass sie ungewollt schwanger ist, bietet sich der 16jährige Aaron, der gerade neu auf der Schule ist und von dem Hannah nicht viel weiß, an, sich als Vater des Kindes auszugeben um Hannah die Schmach zu ersparen vor ihren Eltern und den Schulkameraden, die sie eh schon dissen, auch noch vorgeben zu müssen, dass sie nicht wisse wer der Vater sei. In ihrer Not belügt Hannah nicht nur ihre Eltern und Mitschüler, sondern verschweigt zunächst auch Aaron wer der Vater ist, nimmt seine Hilfe aber dankbar an. Nach und nach freundet sich Hannah mit Aaron an und erkennt auch bald, dass nicht nur sie Probleme hat …

„Fuck you Leben!“ lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück einerseits fand ich das Buch toll. Die Figuren fand ich sehr interessant und recht gut charakterisiert.
Hannah wurde als sehr starke Person dargestellt, die sich durch nichts und niemanden wirklich runter machen lässt. Zum einen eine wirklich gute Charaktereigenschaft, die sich junge Mädchen in ihrem Alter als Vorbild nehmen sollten und dadurch lernen sollen, dass es egal ist, was andere von einem Denken oder auch, dass es auch falsche Freunde im Leben gibt. Andererseits geht Hannah so leichtfertig mit ihrem Körper und ihrer Sexualität um, ohne dass im Buch wirklich durchscheint, dass das vielleicht keine so gute Entscheidung war, dass ich mich da dann doch nicht so recht mit anfreunden kann.
Das ist aber nicht nur Hannahs Einstellung, sondern auch die ihrer Freundin Katie. Einen nach dem anderen schleppen sie die Jungs ab und sind auch noch stolz darauf.
Natürlich ist mir bewusst, dass viele Jugendliche heutzutage vielleicht wirklich sehr leichtfertig mit diesem Thema umgehen, die Konsequenzen daraus aber so sehr zu verharmlosen finde ich dann aber trotzdem nicht besonders gelungen.
Der männliche Protagonist Aaron ist ein absoluter Charmeur. Mir hat er gut gefallen, obwohl er eher der aalglatte Typ zu sein scheint. Nur nach und nach wird deutlich, dass auch er tiefgreifende Probleme hat.

Die Geschichte hört sich sehr lahm und überschaubar an. Jedenfalls hatte ich keine großen Erwartungen und hatte dies angenommen. Tatsächlich war die Geschichte aber durchaus spannend und interessant und hat mir gut gefallen. Langeweile kam zu keiner Zeit auf, denn zunächst einmal war es interessant die Figuren kennen zu lernen, dann herauszufinden, wie Hannah die mit der Entdeckung ihrer Schwangerschaft angeht und schließlich war man natürlich gespannt darauf, wer der tatsächliche Vater sein würde, obwohl man sich das schnell denken konnte. Auch Aarons Geheimnis war keine große Überraschung, trotzdem war ich ziemlich gespannt auf das Ausmaß. Zu guter Letzt sorgten die Intrigen unter den Mädchen an Hannahs Schule noch für viel Kurzweile.

Fazit

Der flüssige Schreibstil des Autors tat sein übriges dieses Buch zu einer netten Lektüre zu machen, die ich allerdings nicht unbedingt für jüngere Leser empfehlen würde, aufgrund meiner bereits genannten Kritikpunkte. Ansonsten eine sehr nette und abwechslungsreiche Geschichte.

Meine Wertung

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Irgendwann für immer – Katja Millay

irgendwannfuerimmer

Arena Verlag
Gebunndene Ausgabe
ca. 496 Seiten
17,99 Euro
August 2014
Originaltitel: The Sea of Tranquility
ISBN: 978-3401069975
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

In Nastyas Leben gibt es ein Davor und Danach. Seit dem Danach hat sie mit niemandem mehr ein Wort gesprochen – seit einem Jahr nicht mehr. Bis sie Josh begegnet. In Joshs Leben fehlt es an vielem, aber er hat sich damit abgefunden. Seitdem bleibt er für sich und ist ganz sicher nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Bis er Nastya begegnet. Von da an ist für die beiden nichts mehr, wie es vorher war. Und damit beginnt die außergewöhnliche Liebesgeschichte von Nastya und Josh. Kein Wort hat Nastya seit einem Jahr gesprochen, seit dem schrecklichen Überfall. Sie weiß, dass es nie wieder so werden wird wie vorher, und doch will sie es mit ihrem neuen Leben aufnehmen. Sie ahnt nicht, dass sie schon bald Josh begegnen wird. Josh ist der geborene Außenseiter, der Meister der Unnahbarkeit. Als Nastya an seine Schule kommt, ahnt er nicht, dass er seine Schutzhülle nach und nach für sie fallen lassen wird. Nastya und Josh werden Teile eines Ganzen. Bis Nastyas Trauma ihre Liebe zu zerstören droht.

Gewähltes Zitat

»Zu viele Verpflichtungen. Es heißt immer, Liebe sei bedingungslos, aber das ist sie nicht. Und selbst wenn sie bedingungslos wäre, ist sie trotzdem niemals frei. Sie ist immer mit Erwartungen verknüpft. Die Leute erwarten eine Gegenleistung. Zum Beispiel, dass du glücklich bist oder so. Und dadurch bist du automatisch für ihr Glück mitverantwortlich, weil sie nur dann glücklich sind, wenn du es auch bist. Du musst sein, wie sie denken, dass du sein solltest, und du musst fühlen, was sie denken, dass du fühlen solltest, weil sie dich lieben. Und wenn du ihnen nicht geben kannst, was sie wollen, geht es ihnen schlecht und dann geht es dir auch schlecht, sodass es am Ende allen schlecht geht. Diese Verantwortung will ich einfach nicht tragen.« 

(S. 261) 

Meine Meinung

Als Nastya zu ihrer Tante in eine fremde Stadt zieht und eine neue Schule besucht, spricht sie schon seit über einem Jahr kein Wort mehr. Zu niemandem. Nastya hat in der Vergangenheit schlimme Erfahrungen gemacht und will einfach nicht reden, obwohl sie es noch könnte. Auf ihrer neuen Schule trifft sie sowohl auf Drew, als auch auf dessen besten Freund Josh. Mit beiden freundet sie sich tatsächlich an, will aber eigentlich keinen von beiden näher kommen. Trotzdem passiert es natürlich und Nastya verliebt sich sogar…

Die Optik dieses Buches hat es mir schon angetan. Es schaut zwar leicht kitschig aus, mit dem Pärchen auf dem Cover, aber gerade die Farbzusammenstellung finde ich wirklich schön und gelungen. Das Buch selbst ist gebunden und obwohl es ‘nur’ knappe 500 Seiten hat, ist es wirklich sehr, sehr dick, was mich selbst überrascht hat, als ich es endlich auspacken konnte.

Oberflächlich betrachtet könnte man glauben, dass es sich bei “Irgendwann für immer” um eine einfache Teenager-Liebesgeschichte handelt. Das ist es aber nicht, diese Geschichte geht noch viel tiefer, es geht um so viel mehr als nur um Liebe und um so viel mehr als einfache Teenagerprobleme. Diese klingen immer wieder an, obwohl sie unter den einfachen oberflächlichen Problemen normaler Teenager auch einfach versteckt sind.

Nastya ist die weibliche Hauptfigur in diesem Buch. Ich mochte sie ganz gerne, obwohl sie mich an einigen Stellen schon ein wenig genervt hat. Andererseits war sie an vielen Stellen einfach so schön unkompliziert, obwohl sie eigentlich doch ganz schön schwierig einzuordnen ist. Und das nicht nur für die männlichen Protagonisten in diesem Buch, sondern auch für mich als Leser.
Josh und Drew waren ebenfalls zwei sehr vielschichtige Figuren. Bei Josh merkt man dies schon von Beginn an, das ist kein großes Geheimnis, bei Drew kam es doch ein wenig überraschend, denn er ist gar nicht so einfach in eine Schublade zu stecken, wie ich zu Beginn dachte.
Das hat mir wirklich gut gefallen. Nahezu alle Figuren in diesem Buch sind viel facettenreicher, als man zu Beginn dachte und man muss sich erst einmal auf sie einlassen und ihre Geschichte verfolgen, auch mal zwischen den Zeilen lesen, um sie komplett durchschauen zu können.

Die Geschichte ist ziemlich erschütternd, obwohl die Hintergründe, das ganze Ausmaß erst nach und nach enthüllt wird und die Autorin es durch ihren lockeren und frechen Schreibstil geschafft hat, dass der Humor in diesem Buch nicht zu kurz kommt, im Gegenteil, teilweise sogar vordergründig ist. Dennoch ist das eigentliche Thema sehr erschütternd.

Obwohl ich im Nachhinein alles sehr gut dargestellt fand, Nastyas Empfinden allesamt gut nachvollziehen konnte, habe ich mich während des Lesens, als man einfach noch nicht die benötigten Informationen hatte um alles durchblicken zu können, oftmals gefragt, was dieses Verhalten denn nun soll und ob die Geschichte an der einen oder anderen Stelle nicht einfach total übertrieben ist.
Erst mit dem Ende habe ich schließlich das gesamte Ausmaß auch wirklich verstanden und fand es wirklich insgesamt sehr gut erzählt!   

Fazit

”Für immer vielleicht” war ein Buch, dass mir schon beim Lesen sehr gefallen hat und irgendwie etwas besonderes war. Die ruhige Erzählung, die einerseits sehr locker und humorvoll daher kam, mich aber andererseits auch sehr erschütterte.
Eine sehr besondere Geschichte, die noch lange nachwirken wird.    

Meine Wertung

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Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe – Brian Conaghan

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Arche Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
19,99 Euro
August 2014
Originaltitel: When Mr Dog bites
ISBN: 978-3716027134
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Leben ist echt nicht fair. Schon gar nicht, wenn man wie Dylan Mint an Tourette leidet und nur noch 6 Monate zu leben hat. Und das mit 16! Mr Dog nennt er seine Krankheit, und dieser bellende, fluchende Hund lässt sich nicht kontrollieren. Das ist aber noch nicht alles: Sein bester Kumpel Amir ist Pakistani, und sobald ihn jemand »Stinkendes Curry« nennt, dreht Mr Dog total durch. Rassismus geht gar nicht. Außerdem vermisst Dylan seinen Vater, der Soldat in Afghanistan ist. Und nicht zu vergessen sexy Michelle Malloy, die auch ohne Tourette exzellent fluchen kann. Drei Dinge nimmt Dylan sich vor, bevor es zu spät ist: mit Michelle Malloy schlafen, seinen Vater nach Hause holen und Amir einen neuen besten Kumpel besorgen. Nicht einfach, aber Dylan lässt nicht locker. Bis er feststellt: Nichts und niemand ist so, wie er vermutet hat. Das Leben ist echt voll der Bringer.

Gewähltes Zitat

Ich machte, was ich normalerweise mache: Ich klappte die Ohren nach innen und drehte Grün zwischen den Fingern. Wow! Sie waren so kalt, ein sensationelles Sensationsgefühl. Es war ein fantanztischer Moment. Ich hatte die Augen so fest zusammen gekniffen, dass ich kleine weiße Punkte sah. Innerlich musste ich über Dads großartiges Wort brüllend lachen. Dann pop! Und meine Ohren waren wieder draußen. 

(S. 80) 

Meine Meinung

Dylan Mint ist 16 Jahre alt und hat das Tourette-Syndrom. Und als wäre dies nicht genug, lebt er noch alleine mit seiner Mutter und hat nur noch 6 Monate zu leben. Diese Zeit verbringt er so normal wie es mit seiner Krankheit möglich ist und so normal wie Teenager halt leben. Zur Seite steht ihm in dieser gesamten Zeit sein Freund Amir, der zwar mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat, aber trotzdem für Dylan da ist …

Dieses Buch hat mich vor allem durch seinen ungewöhnlichen Titel angesprochen. Ich mag so ungewöhnliche Titel und hier passt auch einfach noch die Optik dazu. Also war klar, dass ich dieses Buch lesen musste.

Der Schreibstil von Brian Conaghan ist sehr ansprechend, wenn auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Er schreibt aber so, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es die Gedanken eines Jugendlichen mit Tourette-Syndrom wider gibt. Das hat mir besonders gut gefallen, für mich wirkte alles ziemlich authentisch. Das wird auch von der Aussage des Autors unterstrichen, der selbst an einer milden Form des Tourette-Syndroms leidet und erzählte, dass er viele Szenen einfach auch selbst so erlebt hat.

Unser Protagonist Dylan Mint ist jetzt kein unglaublicher Smypathieträger, das ist klar. Trotzdem mochte ich ihn. Ich war zwar oftmals genervt von seiner jugendlichen naiven Art, aber durch sein Schicksal kam er mir dann doch näher. Dass etwas an seiner Geschichte so nicht stimmen konnte, das wurde zwar schon schnell klar, aber dessen war sich Dylan ja selbst nicht bewusst. Mir als Leser sind die Widersprüche allerdings aufgefallen. Trotzdem har mir die Lektüre sehr gefallen.

Generell hat Conaghan hier schon ein interessantes Szenario geschaffen und es geschafft nicht nur viele ernste Themen aufzugreifen, sondern auch noch das Verhalten und die Probleme einer relativ normalen Jugendzeit zu spiegeln.
Das Thema Tourette, welches durch den Titel schon aufgegriffen wird, denn Dylan nennt sein Tourette selbst Mr Dog, ist also gar nicht mal so dominierend wie ich zunächst dachte. Es steht eher die Freundschaft zwischen Dylan und Amir im Vordergrund und das ganz normale Leben mit all seinen Problemen und Hürden die zu meistern sind.   

Fazit

Mir hat dieses Buch also ziemlich gut gefallen. Ich fand die Schilderungen und Dylans Erlebnisse sehr authentisch, wenn ich Dylan auch etwas naiv fand. Aber insgesamt konnte der Autor mit seinen Schilderungen schon überzeugen und mir oftmals ein zustimmendes Nicken entlocken.
Von mir gibt es vier sehr gute Sterne mit Tendenz zum fünften.  

Meine Wertung

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Specials

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe–Brian Conaghan

Breathe 1: Gefangen unter Glas – Sarah Crossan

breathegefangenunterglas

dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2013
Originaltitel: Breathe
ISBN: 978-3423760690
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende:

Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt …

Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft.

Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf …

Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten …

Zitat:
Ich würde ihnen gerne hoch und heilig versprechen, dass ich die Rebellen niemals verraten werde, aber das kann ich nicht. Ich würde gerne schwören, dass ich bereit wäre, für ihre Sache zu sterben – aber wer weiß, wozu ich fähig bin, wenn ich fast verhungere und Todesangst habe?
(S. 225)

Kommentar:
Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach dem Switch ist Sauerstoff kostbar geworden, Pflanzen und Tiere existieren so gut wie gar nicht mehr, ebenso wie über 95 % der Menschheit. Um zu überleben leben die Menschen unter einer Kuppel und sind auf künstlichen Sauerstoff angewiesen den BREATHE verkauft.
Alina ist eine sogenannte Ratte. Sie gehört der Rebellion an und kämpft gegen die Unterdrückung von BREATHE. Bea ist eine Second. Ein Mensch zweiter Klasse, der um ihren Sauerstoff bangen muss und nur wenig Chancen auf ein gutes Leben hat. Quinn ist ein Premium und führt als Sohn eines hohen Tieres bei BREATHE ein sorgloses Leben. Zumindest bis Quinn und Bea während eines gemeinsamen Ausflugs auf Alina stoßen und durch sie mit der Rebellion in Kontakt kommen und die Wahrheit über das Leben in der Kuppel unter der Herrschaft von BREATHE bekommen…

Eine weitere dystopische Geschichte, zu der ich erst einmal lediglich aufgrund des Covers gegriffen hatte, das mir vor allem durch seine interessante Farbgebung sehr gefiel. Die Thematik fand ich zwar interessant, denn eine Welt in der es keinen Sauerstoff mehr gibt, muss ja doch irgendwie gut durchdacht sein, aber überzeugt hat mich doch schlussendlich dieses Cover. Glücklicherweise, denn hier wäre mir sonst wirklich etwas entgangen.

Die Sprache ist einfach und flüssig zu lesen, ohne langweilig zu wirken. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die Geschichte gliedern. Erzählt wird diese aus der Sicht der drei Protagonisten Alina, Bea und Quinn. Glücklicherweise gab es hier keine große Dreiecks-Liebesgeschichte, wie ich es zunächst befürchtete. Es geht zwar auch um eine Liebesgeschichte, aber diese entwickelt sich eher zart und langsam und am Rande, wenn auch unaufhaltsam. Es geht doch viel mehr um Freundschaft, Loyalität, um Gerechtigkeit und Moral.

Die drei Hauptfiguren waren wir tatsächlich allesamt sympathisch, hier hat die Autorin Sarah Crossan gute Arbeit geleistet. Vor allem Bea mochte ich sehr, sie ist einfach ein sehr guter und intelligenter Mensch, der ehrlich zu sich selbst ist. Alina ging mir ab und an zwar auf die Nerven mit ihrer aufgesetzten Härte, aber für ihre Aufgabe innerhalb der Rebellion ist diese tatsächlich unerlässlich gewesen. Quinn ist zum Teil als jemand, der immer alles hatte und nie verzichten musste, herrlich naiv gewesen. Trotzdem ist auch er sehr sympathisch und nett und sehr loyal seinen Freunden gegenüber.
Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen, vor allem auch die Gegenspieler, denn niemand ist hier wirklich so einfach schwarz oder weiß, so einfach macht es uns die Autorin hier nicht.

Das Setting fand ich äußerst interessant. Eine Welt ohne Sauerstoff ist schon erschreckend und wahrscheinlich auch eher unrealistisch, auch wenn wir heute ja bereits nicht mehr viel auf unsere Umwelt geben, wie man an unserem Umgang mit eben jener ja merkt. Ein wenig Gesellschafts- und auch Sozialkritik schwingt hier also ebenso mit.
Ich fand das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Durch viele unvorhersehbare und überraschende Wendungen wurde es nie langweilig und wirkte auch trotz des Settings eher realistisch, gerade was die Handlungen der Protagonisten angeht.

Obwohl es derzeit ja viele solcher Jugendbücher gibt, ist dieses hier wirklich sehr lesenswert. Mir hat „Breathe“ wirklich sehr gefallen und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil (Breathe – Flucht nach Sequoia), der ebenfalls schon in Kürze erscheinen wird. Glücklicherweise, denn der Cliffhanger zum Ende dieses ersten Teils macht wirklich total Lust auf mehr …

Meine Wertung:
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