Dustlands 2: Der Herzstein – Moira Young

dustlands2

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: Rebel Heart
ISBN: 978-3841421463
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Gefahr. Verrat. Leidenschaft. Nichts ist gewiss, und niemand ist sicher in dieser großartigen Endzeitfantasy.
Saba ist mit ihrem Zwillingsbruder Lugh und ihrer kleinen Schwester Emmi unterwegs nach Westen, um ihren Freund Jack zu treffen. Doch der Weg durch die Dustlands ist gefährlich. Jemand hat einen Preis auf Sabas Kopf ausgesetzt. Jack wird gefangen genommen und muss mit den Soldaten des neuen Machthabers weiterziehen. Kann man ihm noch trauen? Ohne Rücksicht auf ihre Familie und Freunde zu nehmen, will Saba Jack auf eigene Faust befreien – und fällt dabei dem Feind direkt in die Arme.

Gewähltes Zitat

Du bist außergewöhnlich. Du hast gerade erst begonnen zu entdecken, wozu du fähig bist. Stell dir vor, was du für die Erde tun könntest. Um etwas von den Wundern zurückzuholen – und sei es auch nur einen winzigen Teil.
(S. 353)

Meine Meinung

Nachdem Jack schon sehr lange unterwegs ist, bekommt Saba plötzlich eine Nachricht von ihm mit einem Treffpunkt. Allerdings ist Saba erschrocken, denn augenscheinlich hat Jack sich den Tonton angeschlossen, die dem Wegbereiter folgen. Alles spricht dafür, aber Saba kann es nicht glauben, obwohl Lugh sie vom Gegenteil überzeugen will. Sie macht sich auf die Suche nach Jack und hat zwischendurch aber immer wieder Albträume und Wahnvorstellungen, die sie an ihre Grenzen bringen. Eine vielversprechende Hilfe nimmt sie nicht bis zum Schluss an, weil die Suche nach Jack ihr wichtiger ist. Als dann schließlich aber doch alles darauf hinweist, dass Jack übergelaufen ist, trifft Saba schließlich auf DeMalo, dem Wegbereiter persönlich und ist überhaupt nicht abgestoßen …

Nachdem der erste Band schon einige Zeit zurück liegt, habe ich mich jetzt wirklich auf das Erscheinen des zweiten Bandes gefreut.
Die Besonderheit des ersten Bandes war ja die außergewöhnliche Sprache, denn die Sprache im ersten Teil, das aus der Sicht der Protagonistin Saba erzählt wurde, versucht so authentisch zu klingen, dass man ihr abnimmt, dass hier ein junges Mädchen erzählt, das bisher wenig Sozialkontakte hatte, wenig Begegnungen mit anderen Menschen und ungeübt ist im Sprechen. So fehlt im gesamtem Buch z.B. die wörtliche Rede. Ich war sehr gespannt, ob Moira Young diesen Stil halten könnte, denn es war bei Lesen schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich kann mir vorstellen, dass es sich beim Schreiben nicht anders verhält.
Als ich den zweiten Band dann voller Spannung endlich in den Händen hielt, war ich dann aber doch überrascht, dass hier schließlich doch wörtliche Rede benutzt wurde. Die Sprache ist stilistisch zwar immer noch voller Eigenheiten, so sind die Sätze immer noch recht kurz und abgehackt und teils unvollendet, insgesamt lässt es sich allerdings von Beginn an besser lesen als der erste Band, ohne dass man sich erst einmal großartig gewöhnen muss. Obwohl das natürlich ganz nett war, war ich trotzdem ein wenig enttäuscht.
Obwohl die Sprache also dieses Mal weniger gewöhnungsbedürftig war und obwohl ich die Geschehnisse des ersten Bandes tatsächlich noch ziemlich gut in Erinnerung hatte, fiel mir der Einstieg in den zweiten Band doch schwerer als erwartet. Ich weiß nicht genau woran das lag, aber der Beginn hat sich für mich ziemlich gezogen, es passierte nicht viel und ich kam schlecht in die Handlung rein. Das änderte sich auch erst nach über hundert Seiten, als die Story ein wenig in Fahrt kam, denn das muss ich leider auch sagen: die Handlung war weniger ereignisreich und fader als im ersten Teil.

Obwohl Saba sich nicht allzu sehr verändert hat, sie ist ein wenig selbstbewusster geworden, war mir Lugh in diesem Band sehr unsympathisch. Er strotzte nur so vor Unzufriedenheit und wurde dadurch sehr selbstgerecht und unfair allen, aber vor allem seiner Zwillingsschwester gegenüber. Alle restlichen Personen waren eher noch sympathischer als bisher, auch die neu auftretenden.

Die Geschichte – ich hatte es ja bereits angedeutet – ist wenig spannend. Es passiert nicht allzu viel, da war der erste Teil wesentlich abwechslungsreicher. Teils wusste ich ehrlich gesagt auch gar nicht wirklich was genau da nun gerade passiert und hatte den Eindruck, dass einige Handlungsstränge einfach ins Nichts führten.
Gerade die Begegnung Sabas mit dem Wegbereiter hat mich total verwirrt, ich konnte ihre Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen. Weiter will ich dies jetzt allerdings nicht ausführen, denn sonst würde ich spoilern und zu viel von der Handlung vorweg nehmen. Nur soviel, dass ich einige Handlungen einfach nicht nachvollziehen konnte, egal aus welcher Perspektive ich versuche sie zu betrachten.

 

Fazit

Insgesamt bin ich von diesem zweiten Teil also leider nicht so begeistert wie noch vom ersten, der mich absolut fesseln konnte. Dafür hatte mir dieser zweite Band zu viele Längen, zu wenig nachvollziehbare Handlung. Lediglich alle Nebenfiguren fand ich dieses Mal viel ausgefeilter und gelungener als noch im ersten Band.
Von mir gibt es drei gute, aber halt auch nur durchschnittliche Sterne. Ich bin trotzdem auf den letzten Teil gespannt, denn ich denke, dass dieser zweite Teil einfach nur ein Lückenfüller war, und im dritten Teil dann alles zusammen laufen und einen grandiosen Höhepunkt bilden wird.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Traumstimmen – Jennifer Hauff

traumstimmen

Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 212 Seiten
14,95 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3862652501
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Inhalt (lt. amazon.de):
Hanna wünscht sich nichts sehnlicher als ein normales Leben. Doch schon seit Jahren läuft sie von einem Psychologen zum nächsten. Der Grund: Immer wieder träumt sie von derselben Frau und spricht im Schlaf und zwar mit einer fremden Stimme. Aus Angst, dass ihre Mitschüler ihr Geheimnis lüften, bleibt die 17-Jährige lieber allein. Selbst Joshua, in den sie sich unsterblich verliebt hat, hält sie auf Abstand. Dabei setzt der alles daran, ihr näherzukommen. Nur mit Mühe lässt sie sich von ihren Eltern überreden, eine Traumexpertin aufzusuchen. Und tatsächlich, Frau Martin hat sofort eine Erklärung für das, was Hanna im Schlaf erlebt: Sie vermutet, dass das Mädchen von einer Verstorbenen heimgesucht wird, die noch etwas im Diesseits zu klären hat. Hanna glaubt Frau Martin kein Wort und flüchtet aus der Praxis. Erst als sie Joshuas Einladung folgt und dabei eine unheimliche Begegnung in seinem Haus macht, ahnt sie, dass ihre neue Therapeutin recht haben könnte …

Zitat:
Tim war bei ihr und sie konnte spüren, dass er die Wahrheit sagte, uns somit war sie nicht mehr allein. Er wusste, was mit ihr los war. Er war genau wie sie. Endlich hatte sie jemanden, der sie verstand, und sie teilten ein ganz besonderes Geheimnis. Auch wenn Hanna es noch nicht als eine Gabe anerkennen konnte.
(S. 114)

Kommentar:
Die junge Hanna hat seit einigen Jahren schlimme Alpträume in denen sie immer wieder die selben unbekannten Personen sieht, die irgendwie mit ihr sprechen. Das merkwürdige: Hanna selbst redet dabei mit fremder Stimme im Schlaf, was nicht nur ihren Eltern Angst macht. Alle Ärzte und Psychologen konnten bislang nicht helfen und Hanna fühlt sich sehr isoliert, denn niemand soll von ihrem Problem erfahren. Als sie schließlich Joshua näher kennen lernt, will sie endlich etwas gegen ihre schlimmen Träume unternehmen um endlich auch mal eine Beziehung führen zu können und begibt sich bei Frau Dr. Martin in Behandlung, die eine ganz andere Ansatzweise hat, als alle bisherigen Psychologen und Psychiater die Hanna bislang aufgesucht hat …

Bei „Traumstimmen“ handelt es sich um ein gerade mal 200 Seiten umfassendes Buch, das eine fantastische Geschichte für Jugendliche erzählt. Die Optik gefällt mir bei diesem Buch besonders und damit meine ich nicht nur das Cover mit dem Titel, sondern auch die Gestaltung im Inneren des Buches, denn jedes Kapitel beginnt mit der Illustration und der Kapitel-Überschrift, was mir sehr gut gefallen hat. In diesem Zuge ist auch erwähnenswert, dass es zu Beginn des Buches eine Inhaltsangabe über die Kapitel mit Seitenangabe gibt, was heute ja kaum noch verbreitet ist, wenn es sich nicht gerade um Sachbücher oder Ratgeber handelt.

Die Protagonistin Hanna ist soweit recht sympathisch, handelte für mich aber nicht immer absolut nachvollziehbar. Ganz häufig habe ich mich gefragt, warum sie nicht einfach doch mal über ihren Schatten springt und mit vertrauten Menschen über ihr Problem spricht. Dass sie Angst hat erneut nicht ernst genommen zu werden, das habe ich zwar verstanden, aber ihr Verhalten hat mich dennoch zwischendrin einfach genervt, vor allem weil sie sich durch ein wenig mehr Offenheit wahrscheinlich viel Kummer hätte ersparen können. Aber nun gut. Ansonsten mochte ich diese Figur eigentlich, ebenso wie Joshua, der mir als Hannas Freund aber teils doch ein wenig zu nett rüber kam, als ich es mir bei beliebten Jungs dieses Alters vorstellen kann. Aber okay, zumindest hatte er Charakter.

Die Geschichte an sich ist natürlich sehr phantastisch. Die Traumwelt, die Jennifer Hauff hier beschrieben hat, gefiel mir ziemlich gut, auch wenn mir insgesamt alles viel zu schnell abgehandelt und oberflächlich vor kam. Dafür gab es aber auch so gut wie keine Längen. An einigen Stellen hätte es also ruhig ein wenig ausführlicher sein können.
Den Schreibstil habe ich als recht flüssig empfunden, ich hatte auf jeden Fall Spaß beim Lesen und keine Mühe.

Insgesamt hat mir dieses Buch doch ganz gut gefallen, ein netter kleiner Ausflug für Zwischendrin, der Dank der geringen Seitenzahl schnell erledigt ist. Von mir gibt es vier gute Sterne für dieses Werk!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Echt mieses Timing – Martha Brockenbrough

echtmiesestiming

Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 319 Seiten
16,95 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3791527048
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Inhalt (lt. amazon.de):
Heidi ist siebzehn, ziemlich groß und kämpft sich durch den Highschool-Wahnsinn. Obendrein ist sie ein kleines bisschen freakig. Denn Heidi hört Stimmen in ihrem Kopf. Na ja, eigentlich nur eine Stimme: Jeromes. Jerome ist ebenfalls siebzehn û nur leider: tot. Als Heidis Schutzengel soll er sich in der Seelen-Reha den Zutritt zum Himmel erarbeiten. Nur schade, dass Jerome manchmal Besseres zu tun hat, als auf Heidi aufzupassen.
Tränen lachen oder über das Leben nachdenken? Bei Echt mieses Timing geht beides!
Mehr Infos zum Buch:
www.mieses-timing.de

Zitat:
Als Mike zum Haus rannte, ist er auf die Orange getreten, die von meinem Kopf gefallen war. Er hat sie total zermatscht. Was für eine Ironie! Am Ende hat Mike die Orange dann doch getroffen. Was eben echt mieses Timing. Passierte ihm öfter.
(S. 256)

Kommentar:
Jerome ist ein kleiner, frecher Rotzlöffel, der das Herz allerdings am rechten Fleck trägt, als er schließlich einen Pfeil in den Kopf bekommt und stirbt. Damit er noch eine Chance bekommt in den Himmel zu kommen und nicht direkt in die Hölle, nimmt er am Reha-Programm teil und ist ab sofort Heidis Schutzengel, was auch 16 Jahre gut geht, obwohl er das Handbuch für Schutzengel nicht gelesen hat und demnach gegen jegliche Regeln verstößt, die es gibt. So redet er zum Beispiel ununterbrochen mit Heidi, was eigentlich verboten ist, die jedoch erstaunlich gut mit ihrer ‚inneren‘ Stimme klar kommt. Als Jerome nach 16 Jahren schließlich nicht richtig aufpasst, geschieht das schreckliche und Heidi stirbt bei einem Unfall. Jerome versucht alles, um seinen Fehler zu vertuschen und Heidis Seele irgendwie in den Himmel zu schmuggeln …

Dieses Buch war echt ein kleiner Knaller! Die Geschichte ist absolut skurril, total amüsant!
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Jerome. Abwechselnd erzählt er von sich selbst und von seinem Schützling Heidi. Er ist herrlich naiv und auch ein wenig dumm, was für weiteren Spaß sorgt. Sein freches Mundwerk steht nie still und beim Lesen empfindet man es auch genau so, als würde hier wirklich ein pubertierender Junge genau das sagen, was ihm gerade in Kopf kommt. Mir hat dieser Stil wirklich gefallen, er war so richtig schön erfrischend frech und locker.

Ganz toll fand ich vor und nach den Kapiteln immer die eingeschobenen Auszüge aus den Handbüchern für Seelen in Rehabilitation. Alleine die Vorstellung, dass es im Himmel so ein Programm überhaupt gibt und das auch noch so bürokratisch abläuft wie auf Erden, ist einfach amüsant und zum schmunzeln.
Die generelle Geschichte hatte schon ein wenig etwas von der moralischen Frage, wie man sich richtig verhält und wie man sich bewähren kann um in den Himmel zu kommen und somit als ‚gut‘ zu gelten. Denn mal ehrlich: wer verhält sich schon immer einwandfrei? Na? Genau ;)

Ebenfalls erwähnenswert ist das auch das nett gestaltete und absolut passende Cover. Das kleine Schutzengel-Logo findet sich ebenfalls auch im Buch in den Handbuch-Auszügen wieder, was ich ziemlich klasse fand. Generell hat dieser gesamte Stil einen großen Wiedererkennungswert.
Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch übrigens bedruckt und schaut wirklich klasse aus. Die dort gewählten Farben gefallen mir fast noch besser als das eigentliche Cover.

Insgesamt war „Echt mieses Timing“ eine total unterhaltsame Geschichte, die ich so richtig gerne gelesen habe, die sich super lesen lies und bei der ich wirklich ein wenig enttäuscht war, als sie schließlich zu Ende ging. Die Autorin werde ich mir jedenfalls merken, denn dieses Buch war wirklich eine schöne und kurzweilige Unterhaltung!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das Rachespiel – Arno Strobel

dasrachespiel

Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 352 Seiten
9,99 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3596196944
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Inhalt (lt. amazon.de):
»Erfüllst du deine Aufgabe, kommt er frei. Erfüllst du sie nicht, wird er sterben.«
Frank Geissler glaubt an einen Scherz, als er die Website aufruft: Ein Mann, nackt, am Boden festgekettet, in Todesangst. Daneben ein Käfig voller Ratten, unruhig, ausgehungert.
Frank kann den Mann retten, heißt es. Aber nur wenn er Teil des »Spiels« wird und seine erste Aufgabe erfüllt. Angewidert schließt er die Website, doch kurz darauf ist der Mann tot. Und Frank beginnt zu zweifeln. Hätte er dem Unbekannten helfen können? Hätte er nicht sofort die Polizei informieren müssen? Aber es ist zu spät. Und nicht nur für den Toten. Auch Frank ist schon mittendrin. Mittendrin in einem Spiel, in dem er einer der Vier ist, einer der vier Kandidaten, für die es um alles geht. Um ihr eigenes Leben. Aber auch um das Leben aller, die ihnen etwas bedeuten …

Zitat:
Wie verrückt die Welt doch war. Während seiner Zeit beim Militär, wo er darauf getrimmt worden war zu töten, wo er den Gedanken kennen gelernt hatte, im Ernstfall vielleicht selbst getötet zu werden, hatte er sich plötzlich sicher gefühlt. Und jetzt lauerte die tödliche Gefahr plötzlich Jahre später hier, im Privaten, in dieser Nacht.
(S. 217)

Kommentar:
Frank bekommt eines Tages einen USB-Stick mit einer merkwürdigen Ankündigung. Er soll am nächsten Tag zur Mittagszeit eine Webseite besuchen und das Spiel mitspielen. Zunächst einmal weiß er damit nichts anzufangen, glaubt aber schließlich an einen Marketing-Gag und schaut aus Neugierde tatsächlich rein. Als er aufgefordert wird eine verrückte Aufgabe zu erledigen, lässt er sich nicht darauf ein und ignoriert das Spiel weiter. Am nächsten Tag bekommt er allerdings einen weiteren USB-Stick mit dem Beweis, dass es der Absender keinesfalls spaßig meint, sondern im Gegenteil sehr ernst. Schnell wird klar, dass die restlichen Mitspieler alte Freunde von Frank aus seiner Vergangenheit sind. Kann der Absender wirklich wissen, was damals vorgefallen ist? Vor beinahe 30 Jahren? Frank bleibt nichts anderes übrig als das Spiel mitzuspielen und tappt ebenso wie seine Mitspieler in eine Falle …

Ein neuer Psychothriller von Arno Strobel! Es ist beinahe schon Tradition, dass einmal im Jahr ein Strobel erscheint und von natürlich direkt verschlungen wird. So auch „Das Rachespiel“, auf das ich mich schon gefreut habe, seitdem ich die Leseprobe im letzten Thriller von Arno Strobel gelesen habe. Als das Buch hier endlich ankam, wurde es demnach auch direkt in Beschlag genommen und ich verbrachte bis in die Nacht damit das Buch zu Ende zu lesen. Leider hat es mich dieses mal aber doch etwas unbefriedigend zurück gelassen.

Aber mal von vorne …

Die Idee ist klasse! Eine beklemmende und spannende Geschichte, die „Das Rachespiel“ hier beinhaltet, denn ob gewollt oder nicht, aber die Spieler sind hier einfach Teil des Spiels und können nicht entkommen. Teils aus reiner Neugierde, teils auch Verantwortungsgefühl.
Der Einstieg war auch super, ich habe mich direkt zu Beginn gefragt, was genau hinter all dem steckt, was in Franks Vergangenheit passiert sein muss, dass jemand so ein Spiel mit ihm treibt und schnell wurde dann ja auch klar, dass es tatsächlich etwas mit Franks Kindheit zu tun hatte und nicht nur er beteiligt ist, sondern auch noch drei weitere alte Freunde, zu denen er schon lange keinen Kontakt mehr hat.

Auch klar war, dass wir als Leser nur nach und nach die Bröckchen zugeworfen bekommen würden um das Rätsel und damit das gesamte Ausmaß der Vergangenheit zu begreifen. Das ist Arno Strobel hier auch wirklich wieder wunderbar gelungen. Ich war vom Anfang bis zum Ende sehr gespannt und gefesselt und wollte selbst alles wissen.
Was mich am Ende aber tatsächlich dann sehr enttäuscht hat, das war die Auflösung. Mir fällt es jetzt ein wenig schwer hier zu schreiben, was mir daran genau nicht gefallen hat, ohne hier zu viel zu verraten, aber ich finde, dass die Lösung hier einfach zu einfach und zu gewollt konstruiert war. Die Idee an sich gerade diesen Täter Täter sein zu lassen, die war schon ganz gut, allerdings insgesamt nicht so wirklich nachvollziehbar und auch überhaupt nicht glaubhaft rübergebracht. Schon alleine, dass damals in der Vergangenheit die Geschehnisse so offen blieben fand ich insgesamt etwas fragwürdig.

Nun gut. Ich war also generell von dem Buch wieder recht angetan, lediglich die Auflösung will mir einfach nicht schmecken, ich persönlich bin damit einfach nicht zufrieden und hätte mir da einfach ‚mehr‘ gewünscht. Mehr Transparenz, mehr Glaubhaftigkeit.

Von mir gibt es für dieses Buch trotzdem noch vier Sterne, weil ich es insgesamt einfach ganz spannend und fesselnd fand. Dennoch hoffe ich, dass der nächste Thriller, von dem wir natürlich auch in diesem Buch wieder die ersten Seiten als Leseprobe finden, wieder überzeugender sein wird, als es „Das Rachespiel“ für mich war.

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Weil ich Layken liebe – Colleen Hoover

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dtv Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 352 Seiten
9,95 Euro
November 2013
Originaltitel: Slammed
ISBN: 978-3423715621
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Inhalt (lt. amazon.de):
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Zitat:
»Das ist nicht der Tod, der euch eins in die Fresse haut, sondern das Leben, Layken. Das Leben ist nun mal so, dass einer Menge Leute verdammt viel Scheiße passiert. Zu vielen Leuten zu viel Scheiße.«
(S. 233)

Kommentar:
Der 18jährigen Layken spielt das Schicksal übel mit. Zuerst stirbt ihr Vater überraschend, dann zieht sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan und muss ihre gewohnte Umgebung und ihr bisheriges Leben zurück lassen und dann entpuppt sich noch ihre Bekanntschaft Will, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und dem sie vertraut, als ihr neuer Lehrer. Natürlich müssen sie ihre Beziehung sofort beenden, noch bevor sie richtig begonnen hat, denn er hat die Verantwortung für seinen kleinen Bruder inne und ist auf seinen Lehrerverdienst angewiesen. Als ob das noch nicht genug wäre, kommt es schließlich noch dicker …

„Weil ich Layken liebe“ wollte ich tatsächlich aufgrund der vielen begeisterten Bloggerstimmen lesen. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass mich eine Liebesgeschichte so mitreißen könnte und wollte mich einfach selbst davon überzeugen, was hinter diesem Buch steckt. Und ja, das Buch hat es absolut geschafft mich so richtig mitzureißen. Ich las das Buch zu Hause, auf dem Spielplatz und unterwegs im Auto (natürlich als Beifahrer) und lachte und weinte. Die Liebesgeschichte zwischen Will und Layken konnte mich wirklich mitreißen. Obwohl … eigentlich ist es keine reine Liebesgeschichte, es geht nämlich um viel mehr. Um große Emotionen. Natürlich um Liebe, aber auch um Leben und Tod, um Freundschaft, ums Erwachsen werden, darum Verantwortung zu übernehmen. Ich habe mich während des Lesens wirklich sehr wohl gefühlt, Colleen Hoover hat hier eine wirklich mitreißende Geschichte geschrieben und das in einem wirklich locker leichtem Stil, der durch zahlreiche Poetry Slam-Einlagen verfeinert wurde.

Das ist auch das besondere Stilmittel in diesem Buch: die Poetry Slam-Einlagen. Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem jeder seinen selbstgeschrieben Text einem Publikum vortragen kann. Vortragen bedeutet dabei nicht nur das reine Vorlesen oder Aufsagen, sondern die gesamte Performance und Selbstinszenierung des Vortragenden. Genau das geschieht in diesem Buch, viele der Figuren tragen ihre Texte vor und wir als Leser lesen die teils sehr poetischen Texte selbst mit und erfahren, wie Colleen Hoover sich deren Vorträge vorstellt.
Diese Elemente haben mir besonders gut gefallen, sie waren teils sehr witzig, teils traurig. Auf jeden Fall haben sie mich neugierig auf tatsächliches Poetry Slam gemacht.

Ansonsten ist das Buch in zwei große Abschnitte unterteilt, dem ersten und dem zweiten Teil. Innerhalb dieser Teile gibt es natürlich auch noch viele Kapitel.

Wie bereits erwähnt ist die Geschichte wirklich mitreißend und emotionsgeladen. Die Figuren habe ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen und zwar so sehr, dass selbst das Beenden des Buches für mich traurig war, denn ich hätte Will und Layken so gerne noch weiter begleitet. Glücklicherweise wird dies in Kürze möglich sein, denn bereits in wenigen Monaten erscheint der zweite Teil der großen Liebesgeschichte von Will und Layken, der da heißt: “Weil ich Will liebe”.

Von mir gibt es für diese wirklich tolle Geschichte, die viel mehr ist als eine reine Liebesgeschichte volle fünf Sterne! Für weniger hat es mir persönlich einfach zu gut gefallen!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Es wird keine Helden geben – Anna Seidl

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Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 256 Seiten
14,95 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3789147463
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Inhalt (lt. amazon.de):
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt – aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe? Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt.

Zitat:
Manchmal müssen wir einsehen, dass wir nicht perfekt sind. Dass nicht immer alles perfekt laufen kann. Und vielleicht ist das okay. Vielleicht müssen wir nicht immer perfekt funktionieren wie Maschinen, um das perfekte Leben führen zu können. Vielleicht sind es ja genau diese kleinen Fehler, die das Leben lebenswert machen.   
(S. 200)

Kommentar:
Als der Schuss ertönt, wissen die Schüler gar nicht wie ihnen geschieht. Auch Miriam versteht zunächst nicht, dass es sich um einen Amoklauf an ihrer eigenen Schule handelt, aber so ist es: ein Mitschüler schießt um sich. Er erwischt auch Miriams Freund und sie kann nicht helfen. Hilft nicht. Denn Miriam hat Angst. So wie alle anderen …

In “Es wird keine Helden geben” geht es um ein sehr ernstes und aktuelles Thema. Es geht um Amokläufe an Schulen. Ein Thema, das für die meisten irgendwie weit weg ist, weil sie noch nie damit in Berührung bekommen sind, außer durch die Medien. Aber was passiert, wenn man schließlich doch mittendrin ist? Wie verhält man sich dann?
Anna Seidl greift diese Thematik in diesem Buch auf und schildert gerade zu Beginn des Buches sehr überzeugend, wie sich die Protagonistin Miriam fühlt, als sie sich schließlich einer solchen Situation gegenüber sieht. Gerade diesen Anfang fand ich besonders stark, denn – wie der Titel schon sagt – geht es hier nicht um Helden und heldenhafte Taten, sondern einfach um Gefühle und Angst, die in solchen Situationen einfach Überhand nehmen müssen. Hier konnte mich Anna Seidl voll überzeugen und mitreißen, von diesem Einstieg war ich wirklich gleichermaßen gefesselt wie berührt.

Zugegeben hat diese Faszination im Laufe der Geschichte ein wenig nachgelassen. Stark fand ich zwischendrin immer wieder die Gedanken, die Miriam sich über das Leben macht und teils auch ihre Versuche, wieder ins Leben zurück zu finden. Allerdings war es mir an einigen Stellen dann doch etwas übertrieben, vor allem in Hinblick darauf,  dass es in weiteren Szenen dann wieder zu locker und leicht rüber kam.
Interessant fand ich innerhalb der Geschichte auch, die unterschiedlichen Ansätze, wie Miriam und ihre Mitschüler wieder versucht haben in den Alltag zurück zu finden und wie es ihnen gelungen ist oder auch nicht. Hier gab es ebenfalls einige erschütternde Momente, die ebenfalls sehr zum Nachdenken anregen konnten.
Insgesamt fand ich die Geschichte also recht gut, allerdings mit einigen Schwächen im zur Mitte und zum Ende hin.

Den Schreibstil der jungen Autorin fand ich überraschend gut. Anna Seidl schreibt gut auf den Punkt gebracht, schnörkel- aber trotzdem auch lückenlos.
Mir hat dieses Debüt wirklich sehr gut gefallen und auch mit den kleineren Schwächen hat es gerade wegen der Thematik und des mitreißenden Einstiegs viel Potential zu DER Lektüre zum Thema überhaupt zu werden!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen


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Am Donnerstag wird es im Rahmen der großen Blogger-Aktion hier bei mir einen kleinen Beitrag geben, in dem ich mir ein paar Gedanken über den Titel “Es wird keine Helden geben” mache und dazu auch die Autorin befragen durfte. Am Freitag startet dann das Gewinnspiel dazu! Reinsehen lohnt sich also!

Und wer bis dahin nicht warten möchte, der sollte sich bei LovelyBooks.de für die Leserunde bewerben! *Klick*
Viel Erfolg!

Wen der Rabe ruft – Maggie Stiefvater

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Script5 Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
18,95 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: The Raven Boys
ISBN: 978-3839001530
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht.
Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Doch Blue trägt ein Geheimnis in sich: Seit sie sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?
Wen der Rabe ruft ist der erste von vier Bänden.

Zitat:
Tränen strömten über das Gesicht der anderen Blue. Durch irgendeinen seltsamen Zauber spürte Blue sie jedoch auch auf ihrem eigenen Gesicht. Und sie spürte abermals diese tiefe, herzzerreißende Trauer wie schon auf dem Kirchhof, diesen Kummer, der mächtiger war als sie selbst. Die Tränen der anderen Blue schienen nicht versiegen zu wollen. Ein Tropfen nach dem anderen fiel und folgte demselben Pfad über ihre Wangen. 
(S. 258)

Kommentar:
Blue ist anders als andere Mädchen in ihrem Alter. Nicht zuletzt ist das wohl dem Umstand geschuldet, dass sie zusammen mit ihrer Mutter und deren Freundinnen und Tanten wohnt, die allesamt Wahrsagerinnen sind. Lediglich Blue ist keine Seherin, dennoch hat sie eine besondere Gabe, sie kann die Fähigkeiten der Seherinnen nämlich noch verstärken. Außerdem wurde ihr bereits von klein auf Vorhergesagt, dass sie ihre wahre Liebe eines Tages durch ihren Kuss töten wird. Als sie eines Tages auf dem Totenweg Gansey sieht, einen der Aglionby-Jungs, stellt sich nicht nur ihr die Frage, ob er dieser Junge sein wird.
Gansey und seine Freunde Ronan, Adam und Noah interessieren sich ebenfalls für übernatürliche Dinge und Magie. Schon lange sind sie auf der Suche nach den Ley-Linien um diese zu erwecken und das Grab des Rabenkönigs Glendower zu finden…

„Wen der Rabe ruft“ war tatsächlich mein erstes Buch von Maggie Stiefvater. Bislang hatte ich aufgrund des großen Hypes um ihre Bücher nie wirklich Lust gehabt sie zu lesen, aber nachdem ich zu diesem Buch eine Leseprobe bekam, die mir wirklich sehr gut gefallen hat und mich vor allem sehr neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht hatte, musste ich doch schließlich meinen ersten Stiefvater lesen.

Direkt von den ersten Seiten an war ich sehr gefesselt von der Geschichte. Die Idee ist toll und die Umsetzung absolut gelungen. Die Gesamtheit der Geschichte empfand ich als wirklich erfrischend neu, es war mal etwas gänzlich anderes, obwohl es auch hier um Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht.
Die Autorin hat hier aber eine sehr tolle Story gestrickt, die mir von während des Lesens recht komplex erschien und die ich deswegen gar nicht so einfach wieder geben kann, vor allem nicht ohne groß zu spoilern. Ich habe mich von der Geschichte total mitreißen lassen, was anders auch kaum möglich war, weil ich wirklich nicht wusste, wohin mich die Autorin führen würde. Das wenige, was man anhand des Klappentextes erfährt, ist wirklich noch lange nicht alles, obwohl alleine dies schon viel Potential mitgebracht hat. Es kommen noch viel mehr Elemente und Aspekte hinzu und ich habe mich sehr oft wirklich gefragt, was noch kommen würde, ich hatte wirklich keine Ahnung. Dabei wurde die Geschichte zu keinem Zeitpunkt irgendwie langweilig, sondern war von Anfang bis zum Ende spannend, obwohl es jetzt gar nicht so viel Action gab.
Der Grund dafür ist sicherlich auch der wirklich tolle Stil der Autorin. Maggie Stiefvater hat hier ein tolles Setting geschaffen, in dem man sich als Leser schnell zurechtfinden, die Atmosphäre spüren und erkunden kann.

Die Figuren sind allesamt sehr facettenreich, es gibt keine stereotypen oder eindimensionalen Protagonisten. Blue als Hauptfigur hat mir sehr gefallen und war eine große Sympathieträgerin. Dabei verhält sie sich ihrem Charakter entsprechend sehr authentisch und keinesfalls so wie viele andere junge Mädchen in ähnlichen Jugendromanen. Sie ist einfach anders, aber glaubwürdig anders. Ebenso wie vielen weitern Figuren, die Aglionby-Jungs ebenso wie Blues Mutter und Tanten, die Wahrsagerinnen.
Mit diesem Wahrsager-Thema wurde generell sehr gut umgegangen wie ich finde, denn die meisten Klischees wurden außen vor gelassen, so dass man auch diese Thematik schon direkt von Anfang an ernst nehmen konnte.

Worauf ich nicht vorbereitet war, war die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Als ich mit dem Buch begonnen habe, dachte ich tatsächlich noch, dass es ein abgeschlossener Band wäre, deswegen wurde ich gerade zum Ende hin auch immer ungeduldiger beim Lesen, weil ich jetzt sehr bald Antworten auf alle anfallenden Fragen erwartete, die es natürlich nicht gab. Dieser Band endet also mit einem bösen Cliffhanger, denn es werden wirklich kaum Fragen beantwortet und Andeutungen aufgeklärt. Man merkt diesem Buch auch insgesamt einfach an, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Reihe handelt.

Insgesamt bin ich von diesem Buch wirklich sehr positiv überrascht, mir gefiel es sehr gut und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

So wie Kupfer und Gold – Jane Nickerson

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Strands of Bronze and Gold
ISBN: 978-3570162682
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Inhalt (lt. amazon.de):
Üppige Gewänder, prächtige Sprache und atemberaubender Plot…
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen … Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?

Zitat:
Es war einmal…
…ein sehr mächtiger Edemann, dem gehörten allerlei Besitztümer in der Stadt und auf dem Lande und ein prunkvolles Schloss. Sein Name war Blaubart … Er war ein stattlicher Mann, schön anzusehen und angenehm im Umgang. Doch der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass er etwas Gebieterisches an sich hatte und auch etwas Unheimliches.
(S. 7)

Kommentar:
Im Jahre 1855 in den Südstaaten der USA. Nach dem Tod ihres Vaters lebt Sophia bei ihrem reichen Patenonkel ein Leben ohne Entbehrungen. Sie gewöhnt sich nicht so gut daran vom Sklaven bedient zu werden und schnell wird ihr klar, dass bei ihrem Onkel, der bereits vier Ehefrauen hatte, irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht…

„So wie Kupfer und Gold“ ist angelehnt an das Märchen „Blaubart“ von Charles Perrault, woraus die Autorin auch keinen Hehl macht, das wird durch zahlreichen Anspielungen deutlich und auch durch einen Auszug aus dem „Blaubart“-Märchen der Gebrüder Grimm, der dem Buch voran gestellt wurde.

Jane Nickerson hat dieses recht straffe Märchen in eine recht langwierige Geschichte umgesetzt. Man merk hier in weiten Teilen schon, dass vieles einfach nur schmückendes Beiwerk ist, was allerdings nicht mal wirklich schmückt, sondern hauptsächlich langweilt. Ich selbst habe für dieses Buch knappe drei Wochen gedauert, weil es mich einfach nicht fesseln konnte und ich mich immer wieder zwingen musste noch ein paar weitere Seiten zu lesen.

Sehr, sehr schade, denn ich hatte mich anhand des Covers, das ich wirklich sehr ansprechend fand, für dieses Buch entschieden. Leider war aber gerade die Hauptfigur Sophia alles andere als sympathisch. Ich fand sie sehr naiv und nervig und hatte einfach kein großes Bedürfnis mehr an ihrer Geschichte Anteil zu nehmen.
Ebenso habe ich den Schreibstil als sehr anstrengend und holprig empfunden. Dazu noch die ausschweifende und nichtssagende Erzählung … nein, leider kann ich dieses Buch nicht weiter empfehlen, mir hat es leider nicht gefallen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogen