Tag Archives: Schicksal
Hope Forever – Colleen Hoover
dtv Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Die 17-jährige Sky ist starken Gefühlen bisher aus dem Weg gegangen. Wenn sie einem Jungen begegnet, verspürt sie normalerweise keinerlei Anziehung, kein Kribbeln im Bauch. Im Gegenteil. Sie fühlt sich taub. Bis sie auf Dean Holder trifft, der ihre Hormone tanzen lässt. Es knistert heftig zwischen den beiden und der Beginn einer großen Liebe deutet sich an. Doch dann tun sich Abgründe aus der Vergangenheit auf, die tiefer und dunkler sind, als Sky sich vorstellen kann.
Gewähltes Zitat
»Aber so was passiert, Six. Du kannst nicht sauer sein, weil der Film ein realistisches Ende hat. Im Leben gibt es eben manchmal Sachen, die nicht funktionieren. Sei lieber sauer auf die ganzen Filme, die einem eine Zuckerguss-Welt vorspielen.«
(S. 112)
Meine Meinung
Die junge Sky wurde als Kind adoptiert und wurde von ihrer alternativen Mutter recht unkonventionell groß gezogen. So ist das letzte Highschool Jahr, das erste, was sie an einer wirklichen Schule und nicht zu Hause verbringt. Sky ist zwar kein Kind von Traurigkeit, hat bislang allerdings auch noch nie einen Jungen getroffen, der wirklich Gefühle in ihr hervorrufen konnte. Als sie an ihrem ersten Schultag an der Schule auf Holder trifft, ändert sich dies schlagartig. Ihr wird klar, dass dieser Junge etwas besondere ist. Und noch viel mehr…
Nachdem ich bereits von Colleen Hoovers bisherigen Romanen so angetan war, wollte ich „Hope Forever“ auch auf jeden Fall lesen. Eigentlich sind solche Liebesgeschichten gar nicht so unbedingt mein Ding, aber hier muss ich einfach eine Ausnahme machen.
Die Autorin schreibt einfach so extrem mitreißend, so authentisch, so absolut toll, dass ich mich in ihren Geschichten gerne verliere. Die Geschichte ist vielleicht ein wenig unwahrscheinlich und strotzt nur so vor Zufällen, aber das hat mich überhaupt nicht gestört, denn die Geschehnisse wurden mit einer solchen Selbstverständlichkeit erzählt, dass hier nichts unnötig konstruiert wirkte. Im Gegenteil, ich habe mich beim Lesen einfach mitreißen lassen und mitgefiebert.
Die Figuren habe ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen und zwar so sehr, dass selbst das Beenden des Buches für mich traurig war, denn ich hätte sie so gerne noch weiter begleitet.
Sky ist einfach nur liebenswert, obwohl sie gerade zu Beginn etwas anders als andere wirkt. Teils auch etwas unnahbar. Man kann allerdings schon erahnen, dass etwas mehr hinter diesem Verhalten steckt, obwohl es offenraus nicht so scheint. Das selbe mit Holder, wobei bei ihm schon viel offensichtlicher ist, dass er irgendetwas verbirgt. Aber was, darauf wäre ich alleine nicht gekommen.
Ein wenig schade fand ich hier, dass man von Skys bester Freundin und ihrem gerade erst kennen gelernten besten Freund nicht so viel erfährt. Gerade ihr neuer bester Schulfreund hat mir sehr gefallen und angesprochen mit seiner außergewöhnlichen, aber sehr sympathischen Art, ebenso wie die beiden Freundinnen miteinander umgegangen sind. Das wirkte so richtig schön aus dem Leben gegriffen.
„Hope forever“ macht bis zur Hälfte des Buches circa den Eindruck, eine ganz locker leichte Teenager-Romanze zu sein. Eine sehr schöne, aber eben nicht viel mehr. Nur zwischen den Zeilen klingt hier an, dass hinter Skys und Holders etwas ungewöhnlichem Verhalten mehr stecken könnte. Erst mit dem ersten Rückblick in die Vergangenheit, der kurz vor der Hälfte des Buches kommt, wird klar, dass tatsächlich mehr dahinter steckt. Die Rückblicke in die Vergangenheit häufen sich ab diesem Zeitpunkt und aus der lockeren Liebesgeschichte wird viel mehr. Eine Geschichte, die sowohl berührt, als auch erschüttert und fassungslos machen kann.
Fazit
Mir hat auch “Hope forever” wieder total gut gefallen. Der Roman ist einfach mitreißend und herzerwärmend, obwohl sie mich gerade zum Ende hin auch teils die Fassung verlieren ließ. Colleen Hoover beweist hier einmal mehr, dass sie es drauf hat einfach sehr authentisch eine gleichermaßen schöne und leichte, als auch berührende und erschütternde Geschichte zu schreiben!
Meine Wertung
Das Blubbern von Glück – Barry Jonsberg
cbt Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Ein Buch, dass jeden Leser glücklich macht.
Hier kommt Candice Phee! 12 Jahre alt, wunderbar ehrlich und ein bisschen … anders. Und auch wenn viele sie nicht auf Anhieb verstehen – Candice hat ein riesiges Herz. Sie ist entschlossen, die Welt glücklich zu machen. Nur leider ist das gar nicht so einfach …
Denn wohin Candice auch sieht – an jeder Ecke lauert das Unglück. In ihrer Familie, die früher vor Glück geblubbert hat, spinnt sich neuerdings jeder in seinem eigenen Leid ein. Ihr superkluger Freund Douglas Benson versucht seit Langem vergeblich, in eine andere Dimension zu reisen. Und ihr Haustier, Erdferkel Fisch, hat womöglich eine ernsthafte Identitätskrise. Candice macht sich ans Wunderwerk, um jedem Einzelnen von ihnen zu helfen. Und wie sie das schafft und zum Schluss wirklich jeder um sie herum ein dickes Stück glücklicher ist, das ist das Allerwunderbarste an ihrer Geschichte.
Gewähltes Zitat
Wie du siehst, möchte ich nach Glück streben. Ich möchte es einfangen, am Wickel packen, mit nach Hause schleifen und zwingen, sämtliche oben aufgelisteten Menschen zu umarmen.
Ich weiß nur nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. Aber ich bin voller Hoffnung und entschlossen, es zu versuchen.
Was hältst du von meinem Plan?(S. 72)
Meine Meinung
Candice ist zwölf Jahre alt und anders als andere Jugendliche in ihrem Alter. Sie ist sehr ehrlich, herzerfrischend naiv, nimmt alles wörtlich, ist sehr liebenswert und … einfach anders! In ihrer Familie läuft leider alles nicht so rund, wie sie es gerne hätte und das macht ihr zu schaffen. Und genau das möchte sie ändern. Sie möchte in ihre Familie wieder ein klein wenig Glück und Harmonie zaubern, ebenso wie in ihren Freund Douglas Benson, aus einer anderen Dimension…
Dieses Buch hat mich wirklich verzaubert. Ich habe mich von Candice Phee, die wirklich ganz anders, dafür aber herrlich erfrischend und absolut liebenswert ist, gerne mitreißen lassen und mir zeigen lassen, worauf es im Leben eigentlich wirklich ankommt, wie nah wir des Rätsels Lösung doch eigentlich meistens sind, wenn wir nicht immer den schwierigsten Weg wählen, um unser Ziel zu erreichen.
So auch Candice. Ihre herausragendste Eigenschaft ist vermutlich ihre Ehrlichkeit. Candice ist nämlich immer ehrlich. Und sie nimmt alles wörtlich. Das sorgt häufig für Verwirrung. Nicht nur bei ihr selbst, sondern auch bei ihren Gegenübern. Dabei spricht sie nicht mit jedem, sondern nur, wenn sie sich in der Gegenwart ihrer Gegenüber wohl fühlt. Ansonsten kommuniziert sie in schriftlicher Form.
Mit ihrer Ehrlichkeit eckt Candice auch häufig an, was ihr selbst aber oftmals gar nicht so bewusst ist. Sie ist einfach herrlich naiv und total unbedarft, was sie für mich einfach sehr liebenswert gemacht hat.
Die Geschichte selbst wird aus der Sicht von Candice erzählt und zwar in Form eines alphabetischen Aufsatzes, der ebenso auch im Buch vor kommt. Jedes Kapitel ist einem Buchstaben zugeordnet, z.B. „A steht für Aufsatz“. Diese Form des Aufbaus fand ich auch sehr angenehm und interessant. So fließen in die eigentliche Geschichte, die durchgängig erzählt wird, immer wieder ein paar Anekdoten aus Candice‘ Leben.
Obwohl es dem Titel nach überwiegend um Glück gehen soll, fand ich die Geschichte zum überwiegenden Teil eher ein wenig traurig. Es ist in Candice Familie einfach viel schief gegangen und die Ereignisse wurden nie entsprechend gehandelt und verarbeitet, so dass sie sich über Jahre hinweg zu großen Problemen aufgebauscht haben, die Candice nun versucht zu bereinigen. Das eine Zwölfjährige so viel Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen hat ist allerdings wiederum sehr positiv und die Art und Weise wie diese Versuche ausschauen, bringen dann doch wieder ein wenig Sonne in die Familie und in Candice‘ Leben. Und zum Schluss gibt es dann natürlich doch noch so etwas wie ein Happy End, das Glück hält also wieder Einzug.
Fazit
Mir hat dieses Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen. Es war einfach herzallerliebst, total erfrischend und hat auch meinen Fokus wieder auf die einfachen Dinge des Lebens gelenkt und mich wieder etwas jung sein lassen, mit all der kindlichen Naivität, die man so aufbringen kann.
Insgesamt ein sehr, sehr schönes und empfehlenswertes Buch und das nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für alle Erwachsene, die ab und an ein wenig naives Glück in ihrem Leben gebrauchen können.
Meine Wertung
Sternschnuppenträume – Julie Leuze
Egmont INK |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Als Svea den Kopf in den Nacken legt und in den sternenklaren Nachthimmel schaut, geschehen zwei Dinge, mit denen sie absolut nicht gerechnet hat. Erstens: Sie sieht eine Sternschnuppe, eine lange, strahlende, wunderschöne – eine, die Wünsche in Erfüllung gehen lässt. Zweitens: Im nächsten Moment taucht Nick neben ihr auf. Nick sieht gut aus, ist charmant und wird ihr ganz bestimmt schon morgen das Herz brechen. Doch heute Nacht will Svea nicht an morgen denken. Sie will mit Nick Sternschnuppen zählen, eng umschlungen hier am Strand, bis es nichts mehr gibt außer ihnen beiden. Und vor allem will Svea nicht daran denken, dass es für sie und Nick keine Zukunft geben kann. Morgen wird die Welt wieder so sein wie vorher. Eine Welt ohne Nick. Oder etwa nicht?
Gewähltes Zitat
Wir müssen für unsere Träume kämpfen, wir müssen uns auflehnen gegen diejenigen, die uns kleinhalten wollen. Das Leben ist, was wir daraus machen, in jedem einzelnen Augenblick. Wir haben es in der Hand, wir selbst, von dem Zeitpunkt an, da wir keine Kinder mehr sind.
(S. 51)
Meine Meinung
Svea und Nick gehen auf die selbe Schule, haben bisher aber nie viel miteinander zu tun gehabt. Sie hält ihn eh für einen Aufreißer. Bis zu dieser einen Nacht am Stand, in der sich beide gegenseitig zeigen, wie sie wirklich sind. Sowohl Svea als auch Nick haben nämlich große familiäre Probleme, die sie zu verheimlichen versuchen und vor allem Svea davon abhalten sich näher mit Nick einzulassen. Doch Nick will nicht aufgeben …
Nachdem mir „Der Geschmack von Sommerregen“ schon so gut gefallen hat, wollte ich auch „Sternschnuppenträume“ von Julie Leuze unbedingt lesen. Und das war eine gute Entscheidung, denn dieser zweite Roman hat mir noch besser gefallen als bereits der erste.
Julie Leuze schafft es auch hier wieder zwei Figuren zu entwickeln, die man nicht nur einfach gern haben muss, sondern in die man sich auch sehr gut hinein versetzen kann. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht zusammen mit Nick und Svea die Geheimnisse des jeweils anderen aufzudecken, was auch gut geklappt hat, denn auch der Leser weiß nicht von Anfang an Bescheid, sondern erfährt erst nach und nach womit sich die beiden jungen Menschen herumschlagen müssen und das ist ein ganz schön schwerer Brocken, der da auf ihnen lastet.
Es geht somit nicht nur um Liebe, sondern auch darum sich Träume zu erfüllen, sich zu verwirklichen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sich nicht alles gefallen zu lassen und kluge Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Und auch darum, ab und an mal ein wenig egoistisch sein zu dürfen.
Ab und an fand ich die Handlung dann allerdings schon ein klein wenig träumerisch und weniger realistisch. Das hat im Großen und Ganzen nicht gestört, an manchen Stellen fand ich es dann allerdings doch ein wenig übertrieben. Darüber konnte ich aber im Verlauf der Geschichte hinweg sehen, weil es trotzdem funktioniert hat und einfach nur schön war.
Fazit
Insgesamt war „Sternschnuppenträume“ für mich ein sehr schönes Jugendbuch über das Erwachsen werden und Verantwortung zu übernehmen für sein Leben. Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne!
Meine Wertung:
Weil ich Will liebe – Colleen Hoover
Deutscher Taschenbuch Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.
Gewähltes Zitat
»Das ist der Beleg, den ich bekommen habe, als ich uns das erste Mal Drinks an der Bar hier geholt habe.
Ich habe ihn behalten, weil das, was draufsteht, mich zum Lachen gebracht hat.
Kakao on the Rocks?
Wer bestellt denn so was?
Aber du bist eben anders und es ist dir egal.
Du bist einfach du selbst.
Und auch das war einer der Momente,
in denen ich mich in dich verliebte.
Weil du so bist, wie du bist.
Weil du du bist.
Tja, und das hier …?«(S. 240)
Meine Meinung
Es ist nun ungefähr ein Jahr her, dass Layken ihre Mutter verloren hat und nun ihren Bruder alleine aufzieht, ebenso wie ihr Freund Will, den das gleiche Schicksal ereilte und ihr gegenüber wohnt. Sie beide gehen mittlerweile aufs College und eigentlich könnte alles gut sein, wenn das Leben nicht wieder einmal ein paar besondere Überraschungen bereit halten würde, dieses mal vor allem in Form von Wills Ex-Freundin Vaughn…
Nachdem mich „Weil ich Layken liebe“ so begeistern konnte, war die Fortsetzung für mich natürlich Pflicht. Der erste Teil war so emotional und hat mich einfach total mitgerissen und so war ich auf „Weil ich Will liebe“ schon sehr gespannt und konnte es kaum erwarten. So habe ich das Buch auch sofort verschlungen, als ich es schließlich in Händen hielt und war nicht enttäuscht. Allerdings auch nicht so extrem begeistert wie noch beim ersten Teil. Aber mal von vorne …
Der zweite Teil wird nun aus der Sicht von Will erzählt, was mich zu Beginn ein wenig irritiert hat, aber ich habe mich schnell an die geänderte Sicht gewöhnt. Der Stil von Colleen Hoover ist auch in der geänderten Perspektive noch der selbe locker-flüssige wie bereits beim ersten Teil.
Auch hier wird dieser flüssige Stil wieder durch einige Poetry Slam-Einlagen aufgelockert.
Das ist auch das besondere Stilmittel in diesem Buch: die Poetry Slam-Einlagen. Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem jeder seinen selbstgeschrieben Text einem Publikum vortragen kann. Vortragen bedeutet dabei nicht nur das reine Vorlesen oder Aufsagen, sondern die gesamte Performance und Selbstinszenierung des Vortragenden. Genau das geschieht in diesem Buch, viele der Figuren tragen ihre Texte vor und wir als Leser lesen die teils sehr poetischen Texte selbst mit und erfahren, wie Colleen Hoover sich deren Vorträge vorstellt.
Diese Elemente haben mir besonders gut gefallen, sie waren teils sehr witzig, teils traurig, immer ehrlich.
Leider gibt es in diesem Buch allerdings etwas weniger davon als noch im ersten Band, trotzdem aber genügend um sie erwähnen zu müssen.
Die Geschichte ist wieder sehr emotional, aber nicht ganz so dramatisch wie noch im ersten Teil. Dieses mal ist das Drama eher hausgemacht, denn es geht vor allem um Eifersucht und Unsicherheiten und Gewissheit.
Da das Buch dieses Mal aus der Sicht von Will geschrieben wurde, habe ich ab und an Laykens Handlungen nicht so recht nachvollziehen können und stand eher wie ein Mann vor dem großen Mysterium Frau. Aber diese Episoden waren immer nur sehr kurz. Dafür gab es ein paar Rückblicke Wills zum Anfang der Beziehung der beiden, die ein wenig klarer gezeigt haben, wie die ersten Begegnungen der beiden damals aus Wills Sicht abliefen. Das fand ich wirklich klasse.
Die Geschichte ist auch dieses Mal wieder in zwei große Abschnitte unterteilt und diese jeweils noch in zahlreiche, kurze Kapitel. Von der Optik her passt „Weil ich Will liebe“ perfekt zu seinem Vorgänger, was mir auch total gut gefällt.
Fazit
Insgesamt hat mir auch „Weil ich Will liebe“ wieder sehr gefallen und ich habe mit den lieb-gewonnenen Figuren mitgefiebert, gelacht und gelitten. Trotzdem war ich emotional nicht ganz so sehr involviert wie noch beim ersten Teil, bei dem ich schon beinahe das Gefühl hatte, ihn selbst zu erleben.
Ich möchte hier trotzdem noch die volle Punktzahl vergeben, weil ich mir tatsächlich kein Punkt einfällt, der mir nicht gefallen hat. Auch dieser zweite Band der Geschichte um Layken & Will war einfach toll und ich bin wirklich traurig, dass es nun wohl wirklich zu Ende ist …
Meine Wertung:
Weil ich Layken liebe – Colleen Hoover
dtv Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…
Zitat:
»Das ist nicht der Tod, der euch eins in die Fresse haut, sondern das Leben, Layken. Das Leben ist nun mal so, dass einer Menge Leute verdammt viel Scheiße passiert. Zu vielen Leuten zu viel Scheiße.«
(S. 233)
Kommentar:
Der 18jährigen Layken spielt das Schicksal übel mit. Zuerst stirbt ihr Vater überraschend, dann zieht sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan und muss ihre gewohnte Umgebung und ihr bisheriges Leben zurück lassen und dann entpuppt sich noch ihre Bekanntschaft Will, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und dem sie vertraut, als ihr neuer Lehrer. Natürlich müssen sie ihre Beziehung sofort beenden, noch bevor sie richtig begonnen hat, denn er hat die Verantwortung für seinen kleinen Bruder inne und ist auf seinen Lehrerverdienst angewiesen. Als ob das noch nicht genug wäre, kommt es schließlich noch dicker …
„Weil ich Layken liebe“ wollte ich tatsächlich aufgrund der vielen begeisterten Bloggerstimmen lesen. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass mich eine Liebesgeschichte so mitreißen könnte und wollte mich einfach selbst davon überzeugen, was hinter diesem Buch steckt. Und ja, das Buch hat es absolut geschafft mich so richtig mitzureißen. Ich las das Buch zu Hause, auf dem Spielplatz und unterwegs im Auto (natürlich als Beifahrer) und lachte und weinte. Die Liebesgeschichte zwischen Will und Layken konnte mich wirklich mitreißen. Obwohl … eigentlich ist es keine reine Liebesgeschichte, es geht nämlich um viel mehr. Um große Emotionen. Natürlich um Liebe, aber auch um Leben und Tod, um Freundschaft, ums Erwachsen werden, darum Verantwortung zu übernehmen. Ich habe mich während des Lesens wirklich sehr wohl gefühlt, Colleen Hoover hat hier eine wirklich mitreißende Geschichte geschrieben und das in einem wirklich locker leichtem Stil, der durch zahlreiche Poetry Slam-Einlagen verfeinert wurde.
Das ist auch das besondere Stilmittel in diesem Buch: die Poetry Slam-Einlagen. Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem jeder seinen selbstgeschrieben Text einem Publikum vortragen kann. Vortragen bedeutet dabei nicht nur das reine Vorlesen oder Aufsagen, sondern die gesamte Performance und Selbstinszenierung des Vortragenden. Genau das geschieht in diesem Buch, viele der Figuren tragen ihre Texte vor und wir als Leser lesen die teils sehr poetischen Texte selbst mit und erfahren, wie Colleen Hoover sich deren Vorträge vorstellt.
Diese Elemente haben mir besonders gut gefallen, sie waren teils sehr witzig, teils traurig. Auf jeden Fall haben sie mich neugierig auf tatsächliches Poetry Slam gemacht.
Ansonsten ist das Buch in zwei große Abschnitte unterteilt, dem ersten und dem zweiten Teil. Innerhalb dieser Teile gibt es natürlich auch noch viele Kapitel.
Wie bereits erwähnt ist die Geschichte wirklich mitreißend und emotionsgeladen. Die Figuren habe ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen und zwar so sehr, dass selbst das Beenden des Buches für mich traurig war, denn ich hätte Will und Layken so gerne noch weiter begleitet. Glücklicherweise wird dies in Kürze möglich sein, denn bereits in wenigen Monaten erscheint der zweite Teil der großen Liebesgeschichte von Will und Layken, der da heißt: “Weil ich Will liebe”.
Von mir gibt es für diese wirklich tolle Geschichte, die viel mehr ist als eine reine Liebesgeschichte volle fünf Sterne! Für weniger hat es mir persönlich einfach zu gut gefallen!
Meine Wertung:
Es wird keine Helden geben – Anna Seidl
Oetinger Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt – aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe? Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt.
Zitat:
Manchmal müssen wir einsehen, dass wir nicht perfekt sind. Dass nicht immer alles perfekt laufen kann. Und vielleicht ist das okay. Vielleicht müssen wir nicht immer perfekt funktionieren wie Maschinen, um das perfekte Leben führen zu können. Vielleicht sind es ja genau diese kleinen Fehler, die das Leben lebenswert machen.
(S. 200)
Kommentar:
Als der Schuss ertönt, wissen die Schüler gar nicht wie ihnen geschieht. Auch Miriam versteht zunächst nicht, dass es sich um einen Amoklauf an ihrer eigenen Schule handelt, aber so ist es: ein Mitschüler schießt um sich. Er erwischt auch Miriams Freund und sie kann nicht helfen. Hilft nicht. Denn Miriam hat Angst. So wie alle anderen …
In “Es wird keine Helden geben” geht es um ein sehr ernstes und aktuelles Thema. Es geht um Amokläufe an Schulen. Ein Thema, das für die meisten irgendwie weit weg ist, weil sie noch nie damit in Berührung bekommen sind, außer durch die Medien. Aber was passiert, wenn man schließlich doch mittendrin ist? Wie verhält man sich dann?
Anna Seidl greift diese Thematik in diesem Buch auf und schildert gerade zu Beginn des Buches sehr überzeugend, wie sich die Protagonistin Miriam fühlt, als sie sich schließlich einer solchen Situation gegenüber sieht. Gerade diesen Anfang fand ich besonders stark, denn – wie der Titel schon sagt – geht es hier nicht um Helden und heldenhafte Taten, sondern einfach um Gefühle und Angst, die in solchen Situationen einfach Überhand nehmen müssen. Hier konnte mich Anna Seidl voll überzeugen und mitreißen, von diesem Einstieg war ich wirklich gleichermaßen gefesselt wie berührt.
Zugegeben hat diese Faszination im Laufe der Geschichte ein wenig nachgelassen. Stark fand ich zwischendrin immer wieder die Gedanken, die Miriam sich über das Leben macht und teils auch ihre Versuche, wieder ins Leben zurück zu finden. Allerdings war es mir an einigen Stellen dann doch etwas übertrieben, vor allem in Hinblick darauf, dass es in weiteren Szenen dann wieder zu locker und leicht rüber kam.
Interessant fand ich innerhalb der Geschichte auch, die unterschiedlichen Ansätze, wie Miriam und ihre Mitschüler wieder versucht haben in den Alltag zurück zu finden und wie es ihnen gelungen ist oder auch nicht. Hier gab es ebenfalls einige erschütternde Momente, die ebenfalls sehr zum Nachdenken anregen konnten.
Insgesamt fand ich die Geschichte also recht gut, allerdings mit einigen Schwächen im zur Mitte und zum Ende hin.
Den Schreibstil der jungen Autorin fand ich überraschend gut. Anna Seidl schreibt gut auf den Punkt gebracht, schnörkel- aber trotzdem auch lückenlos.
Mir hat dieses Debüt wirklich sehr gut gefallen und auch mit den kleineren Schwächen hat es gerade wegen der Thematik und des mitreißenden Einstiegs viel Potential zu DER Lektüre zum Thema überhaupt zu werden!
Meine Wertung:
Am Donnerstag wird es im Rahmen der großen Blogger-Aktion hier bei mir einen kleinen Beitrag geben, in dem ich mir ein paar Gedanken über den Titel “Es wird keine Helden geben” mache und dazu auch die Autorin befragen durfte. Am Freitag startet dann das Gewinnspiel dazu! Reinsehen lohnt sich also!
Und wer bis dahin nicht warten möchte, der sollte sich bei LovelyBooks.de für die Leserunde bewerben! *Klick*
Viel Erfolg!
Das Gewicht des Himmels – Tracy Guzeman
Diana Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Die Liebe eines Künstlers lenkt das Schicksal zweier Schwestern.
Ein langer Sommer in Neuengland. Die Schwestern Alice und Natalie begegnen dem geheimnisvollen Maler Thomas Bayber. In jenen Tagen entsteht ein Porträt, dessen tragische Bedeutung erst Jahrzehnte später ans Licht kommen wird. Denn die Begegnung zwischen Alice und Thomas ist der Beginn einer tiefen Liebe und zugleich einer Lüge, die mehr als ein Leben zerstört …
Am Ende seines Lebens beauftragt der gefeierte Maler Thomas Bayber seinen engen Vertrauten Dennis Finch, ein bisher unbekanntes Gemälde aus dem Jahr 1963 zu verkaufen. Der Kunstprofessor steht vor einem Rätsel, glaubte er doch bisher, das Gesamtwerk des Malers zu kennen. Aber beim Anblick des Gemäldes ahnt er, dass es um weit mehr geht als um das Bild selbst. Denn die beiden jungen Frauen auf dem Porträt scheinen für Thomas eine größere Rolle zu spielen, als er zugibt. Kurz darauf erkrankt Thomas schwer, und für Dennis Finch beginnt eine Suche, die ihn auf die Spur zweier völlig unterschiedlicher Schwestern, einer tragischen Liebe und einer Lüge mit verheerenden Folgen führen wird.
Zitat:
Die Schwester, nach der Alice sich sehnte, war über Nacht verschwunden. Natalie hatte sie vorsichtig zusammengefaltet und irgendwo in der hintersten Ecke verstaut. Aber solche seltenen Momente gaben Alice ein wenig Hoffnung. Sie verrieten ihr, dass ihre Schwester noch existierte, vergraben unter etwas, was sie mit ihren schwachen Armen nicht zur Seiten schieben konnte.
(S. 261)
Kommentar:
Im Jahre 1963 verbrachte der Künster Thomas Bayber einen Sommer neben dem Haus der Schwestern Alice und Natalie Kessler, freundete sich mit ihnen an und malte sie.
Viele Jahre später, im Jahre 2007, ist Bayber ein berühmter Maler, seine Bilder bekannt und begehrt. Er bittet er seinen Freund und Geschäftspartner Dennis Finch für ihn ein Bild zu verkaufen und verlangt um die Echtheit festzustellen nach dem Experten Stephen Jameson. Der stellt beim Untersuchen schnell fest, dass es sich um ein sogenanntes Triptychon handelt, ein dreiteiliges Bild. Die anderen Teile fehlen allerdings, die hat Bayber vor langer Zeit den Schwestern Alice und Natalie geschenkt, die auch auf dem verbliebenen Teil des Bildes abgebildet sind. Zusammen versuchen Finch und Jameson die Bilder wieder aufzutreiben und stoßen auf der Suche nach einige Enthüllungen und Geheimnisse …
Tracy Guzeman hat hier einen wirklich tiefgehenden und mitreißenden Roman geschrieben. Erzählt wird in zwei Zeitebenen. Der Hauptteil spielt in der Gegenwart, im Jahre 2007 und der Rest in der Vergangenheit, den jungen und wilden Jahren. Die Schwestern Natalie und Alice Kessler und ihre Beziehung zu Bayber spielen eine große Rolle, obwohl zu Beginn des Romans gar nicht klar ist, inwieweit die Schicksale der Figuren miteinander zu tun haben und miteinander verwoben sind.
Das besondere an diesem Roman ist wohl der herausragende Schreibstil der Autorin. Alle Protagonisten werden so eindringlich dargestellt, dass ich als Leser wirklich das Gefühl hätte sie alle zu kennen. Besonders Alice habe ich sehr schätzen gelernt. Sie ist eine durch und durch sympathische und authentische Figur, die hin- und hergerissen ist zwischen ihrer Selbstständigkeit und ihrer krankheitsbedingten Abhängigkeit. Mit ihr konnte ich gut mitleiden und -leben.
Auch die Beschreibungen von Baybers Kunst fand ich sehr schön mitzuerleben.
Auf den ersten Seiten hatte ich noch ein paar Probleme in die Handlung hinein zu finden und ihr zu folgen, weil die Spannung dort zugunsten der Vorstellung aller Figuren etwas auf der Strecke bleibt. Erst im späteren Verlauf, als es an die Suche geht, wird es wirklich spannend und durch die vielen Rückblenden, lässt sich dieses Puzzle Stück für Stück nach und nach zusammen setzen.
Das eigentliche Geheimnis habe ich mir schon recht früh denken können, aber dennoch war ich auf die tatsächlichen Hintergründe und die Reaktionen darauf sehr gespannt.
Insgesamt sticht dieses Buch von Tracy Guzeman nicht durch eine ungewöhnliche Geschichte heraus, sondern vor allem durch seinen besonderen und eindringlichen Schreibstil, den man fast fühlen und die Geschichte somit selbst miterleben kann. Die transportierte Stimmung hat mir sehr gut gefallen und ich habe dieses Buch wirklich sehr genossen! Von mir gibt es insgesamt vier sehr gute Sterne für dieses Buch!
Meine Wertung: