Weil ich Will liebe – Colleen Hoover

weilichwillliebe

Deutscher Taschenbuch Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 368 Seiten
9,95 Euro
Mai 2014
Originaltitel: Point of Retreat
ISBN: 978-3423715843
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.

 

Gewähltes Zitat

»Das ist der Beleg, den ich bekommen habe, als ich uns das erste Mal Drinks an der Bar hier geholt habe.
Ich habe ihn behalten, weil das, was draufsteht, mich zum Lachen gebracht hat.
Kakao on the Rocks?
Wer bestellt denn so was?
Aber du bist eben anders und es ist dir egal.
Du bist einfach du selbst.
Und auch das war einer der Momente,
in denen ich mich in dich verliebte.
Weil du so bist, wie du bist.
Weil du du bist.
Tja, und das hier …?«
(S. 240)

Meine Meinung

Es ist nun ungefähr ein Jahr her, dass Layken ihre Mutter verloren hat und nun ihren Bruder alleine aufzieht, ebenso wie ihr Freund Will, den das gleiche Schicksal ereilte und ihr gegenüber wohnt. Sie beide gehen mittlerweile aufs College und eigentlich könnte alles gut sein, wenn das Leben nicht wieder einmal ein paar besondere Überraschungen bereit halten würde, dieses mal vor allem in Form von Wills Ex-Freundin Vaughn…

Nachdem mich „Weil ich Layken liebe“ so begeistern konnte, war die Fortsetzung für mich natürlich Pflicht. Der erste Teil war so emotional und hat mich einfach total mitgerissen und so war ich auf „Weil ich Will liebe“ schon sehr gespannt und konnte es kaum erwarten. So habe ich das Buch auch sofort verschlungen, als ich es schließlich in Händen hielt und war nicht enttäuscht. Allerdings auch nicht so extrem begeistert wie noch beim ersten Teil. Aber mal von vorne …

Der zweite Teil wird nun aus der Sicht von Will erzählt, was mich zu Beginn ein wenig irritiert hat, aber ich habe mich schnell an die geänderte Sicht gewöhnt. Der Stil von Colleen Hoover ist auch in der geänderten Perspektive noch der selbe locker-flüssige wie bereits beim ersten Teil.
Auch hier wird dieser flüssige Stil wieder durch einige Poetry Slam-Einlagen aufgelockert.
Das ist auch das besondere Stilmittel in diesem Buch: die Poetry Slam-Einlagen. Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem jeder seinen selbstgeschrieben Text einem Publikum vortragen kann. Vortragen bedeutet dabei nicht nur das reine Vorlesen oder Aufsagen, sondern die gesamte Performance und Selbstinszenierung des Vortragenden. Genau das geschieht in diesem Buch, viele der Figuren tragen ihre Texte vor und wir als Leser lesen die teils sehr poetischen Texte selbst mit und erfahren, wie Colleen Hoover sich deren Vorträge vorstellt.
Diese Elemente haben mir besonders gut gefallen, sie waren teils sehr witzig, teils traurig, immer ehrlich.
Leider gibt es in diesem Buch allerdings etwas weniger davon als noch im ersten Band, trotzdem aber genügend um sie erwähnen zu müssen.

Die Geschichte ist wieder sehr emotional, aber nicht ganz so dramatisch wie noch im ersten Teil. Dieses mal ist das Drama eher hausgemacht, denn es geht vor allem um Eifersucht und Unsicherheiten und Gewissheit.
Da das Buch dieses Mal aus der Sicht von Will geschrieben wurde, habe ich ab und an Laykens Handlungen nicht so recht nachvollziehen können und stand eher wie ein Mann vor dem großen Mysterium Frau. Aber diese Episoden waren immer nur sehr kurz. Dafür gab es ein paar Rückblicke Wills zum Anfang der Beziehung der beiden, die ein wenig klarer gezeigt haben, wie die ersten Begegnungen der beiden damals aus Wills Sicht abliefen. Das fand ich wirklich klasse.

Die Geschichte ist auch dieses Mal wieder in zwei große Abschnitte unterteilt und diese jeweils noch in zahlreiche, kurze Kapitel. Von der Optik her passt „Weil ich Will liebe“ perfekt zu seinem Vorgänger, was mir auch total gut gefällt.

Fazit

Insgesamt hat mir auch „Weil ich Will liebe“ wieder sehr gefallen und ich habe mit den lieb-gewonnenen Figuren mitgefiebert, gelacht und gelitten. Trotzdem war ich emotional nicht ganz so sehr involviert wie noch beim ersten Teil, bei dem ich schon beinahe das Gefühl hatte, ihn selbst zu erleben.
Ich möchte hier trotzdem noch die volle Punktzahl vergeben, weil ich mir tatsächlich kein Punkt einfällt, der mir nicht gefallen hat. Auch dieser zweite Band der Geschichte um Layken & Will war einfach toll und ich bin wirklich traurig, dass es nun wohl wirklich zu Ende ist …

 

Meine Wertung:

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Ich und die Menschen – Matt Haig

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Deutscher Taschenbuch Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,90 Euro
April 2014
Originaltitel: The Humans
ISBN: 978-3423260145
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Inhalt

(lt. amazon.de):

In einer regnerischen Freitagnacht wird Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, aufgegriffen, als er nackt eine Autobahn entlangwandert. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Dieser neue Andrew ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Er hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen. Jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die ihn überkommen, wenn er Debussy hört oder Isobel, der Frau des Professors, in die Augen blickt?

 

Gewähltes Zitat

Ein Menschenleben dauert im Schnitt achtzig Erdenjahre oder dreißigtausend Erdentage. Was bedeutet, ein Mensch kommt zur Welt, findet ein paar Freunde, nimmt ein paar Mahlzeiten zu sich, heiratet oder heiratet nicht, hat ein Kind oder zwei oder keins, trinkt ein paar tausend Gläser Wein, hat ein paarmal Sex, entdeckt irgendwo in seinem Körper einen Knoten, bereut ein paar Dinge und fragt sich, wo die Zeit geblieben ist, weiß, dass er alles anders hätte machen sollen, begreift, dass er alles genauso wieder tun würde, und dann stirbt er. Geht ins große schwarze Nichts. Verschwindet aus Zeit und Raum. Die trivialste aller Nullstellen. Das war’s dann schon. Und alles begrenzt auf diesen mickrigen, mittelmäßigen Planeten.
(S. 175)

Meine Meinung

Als eines Tages ein Außerirdischer in den Körper von Professor Andrew Martin schlüpft, um eine folgenschwere Entdeckung zu verhindern, gerät nicht nur das Leben des Professors in ungeahnte Bahnen, sondern auch das Leben des Außerirdischen selbst ändert sich von Grund auf, als er nach und nach feststellen muss, was es bedeutet Mensch zu sein …

Was geschieht, wenn ein Außerirdischer, der von der Menschheit keine Ahnung hat, in den Körper eines Menschen schlüpft und fortan versucht unter den Menschen zu leben? Richtig! Es wird witzig und chaotisch!
Schon nach den ersten Sätzen dieses Buches musste ich schon innehalten und schmunzeln, denn im „Vorwort zur terrestrischen Ausgabe“, dieses Buch gibt es selbstverständlich auch für die Außerirdischen *husthust*, wird der menschliche Leser direkt angesprochen und darf sich erst einmal ein zweifelhaftes Kompliment gefallen lassen.
Insgesamt kommt der Mensch zu Beginn des Buches erst einmal nicht so gut weg, wird als unzureichende und primitive Lebensform mit nur mittelmäßiger Intelligenz dargestellt. Aber nun gut, wie soll ein Außerirdischer, der viel weiter entwickelt ist, die Menschheit auch sonst sehen.

In diesen Buch, das einen Bericht über die menschliche Spezies und ihre Eigenheiten gleicht, geht es also um den Menschen an sich. Am auffälligsten sind wohl die Makel und diese werden zunächst einmal herausgestellt. Hier kommt die ganze Unlogik des Menschen zum tragen. Worte werden irrsinnigen Taten gegenübergestellt, so dass selbst der größte Menschenfreund zugeben muss, dass der Mensch eigentlich total bekloppt ist.
Nach und nach scheinen aber auch die guten Seiten durch, die wirklich lebenswerten, die, die das Menschsein ausmachen und die wohl niemand missen will.

Die 97 Ratschläge an den Menschen, die es ziemlich zum Schluss gibt, sind einfach nur toll und ehrlich gesagt musste ich mir bei einigen Punkten, die besondere Erinnerungen hervorriefen, ein Tranchen verkneifen.

Fazit

Dieses Buch ist vieles. Es ist witzig, verrückt, besonders … eine kleine Hommage ans Mensch sein. Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen, obwohl die Geschichte selbst eher nebensächlich ist und hier mehr die Aussage, die das Buch transportiert, zählt!

 

Meine Wertung:

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Level 6: Unsterbliche Liebe – Michelle Rowen

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Darkiss Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 348 Seiten
12,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: Countdown
ISBN: 978-3862788781
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die 16-jährige Kira erwacht in einem dunklen Raum, verstört und hilflos. Aber nicht allein: Sie teilt ihr Gefängnis mit dem 17-jährigen Rogan, einem verurteilten Mörder. Unfreiwillig sind die beiden Kandidaten in der Gameshow Countdown , in der es um Leben und Tod geht: Scheitern sie am nächsten Level, sterben sie live im Fernsehen. Den Teenagern bleibt keine Wahl sie müssen mitspielen, wenn sie überleben wollen. Doch kann man einem Mörder trauen, und wenn er noch so schöne blaugrüne Augen hat? Trotz aller Versuche, sie gegeneinander aufzuhetzen, kommen Kira und Rogan sich immer näher und stoßen auf die schreckliche Wahrheit hinter dem grausamen Spiel… 

Gewähltes Zitat

Ich wollte mir etwas anderes einfallen lassen. Es musste etwas geben, wie wir das hier beenden konnten. “Hast du irgendwelche Informationen über das Spiel, das uns helfen könnte, da rauszukommen?”
”Falls ich etwas wüsste, hätte ich dir das schon längst mitgeteilt, oder? Meinst du nicht?” Herausfordernd sah er mich an, wollte den Schmerz in seinem Blick verstecken, der noch kurz vorher darin gestanden hatte.
(S. 152)

Meine Meinung

Kira erwacht in einem dunklen Raum, angekettet. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort hin gekommen ist oder was sie dort überhaupt soll. In der Dunkelheit unterhält sie sich mit einem weiteren Insassen, dem 17jährigen Rogan, der ihr erklärt, dass es sich um ein Spiel um Leben und Tod handelt. Die beiden Teenager müssen innerhalb der geheimen TV-Show „Countdown“ sechs Level bestehen und unterschiedliche Aufgaben lösen. Nur wenn sie dies schaffen, können sie überleben. Ansonsten werden sie sterben…

Bei Level 6 handelt es sich um eine interessante Dystopie, wobei die Gesellschaft und ihre Entwicklung eher im Hintergrund steht. Vordergründig haben die die spannende Geschichte rund um unsere beiden Protagonisten, die sich durch die geheime und illegale TV-Show kämpfen und um ihr Leben fürchten müssen. Dennoch bekommen wir einiges über diese zukünftige Welt mit.
Gegliedert ist diese Geschichte in sieben große Abschnitte, betitelt mit Level 1 bis Level 6 und zum Schluss das Endspiel, die auch noch in viele kleinere Kapitel unterteilt sind. Der Schreibstil ist einfach und flüssig, so dass es Spaß gemacht hat, dieses Buch zu lesen.

Der Untertitel verrät schon, dass sich Rogan und Kira natürlich auch näher kommen werden. Das geschieht sehr, sehr schnell, kommt aber für dieses Tempo recht glaubhaft rüber, vor allem in Anbetracht der extremen Situation, die noch dazu beiträgt, dass man sich einfach näher kommt, da man im selben Boot sitzt und nur sich selbst hat.
Die Teenager selbst wurden beide sehr vielschichtig angelegt und haben beide eine sehr interessante Geschichte, die dem Leser erst nach und nach offenbart wird. Das schürt die Spannung noch einmal mehr, denn neben der unfreiwilligen Jagd durch die Show, ist auch noch sehr interessant, wer Kira und vor allem Rogan überhaupt sind und was wirklich hinter ihnen steckt. Hier ist es der Autorin wirklich gelungen die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.

Die Show an sich hat mich ein wenig an Running Man erinnert, den 80er Jahre Film mit Arnold Schwarzenegger oder auch Saw. Oberflächlich gibt es auch einige Parallelen, aber hier steckt noch viel mehr hinter, worauf ich jetzt nicht weiter eingehen will um nicht zu viel vorweg zu nehmen.
Auf jeden Fall ist nicht alles so, wie es von Anfang an zu sein scheint und diese Geheimnisse herauszufinden macht einfach Spaß.

 

Fazit

Für mich war es das erste Buch von Michelle Rowen, die ja schon einige Bücher für junge Erwachsene geschrieben hat. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, hiervon irgendwann einmal noch einen weiteren Teil zu lesen, obwohl dieser erster Teil in sich abgeschlossen ist. Raum für eine Fortsetzung gibt es meiner Meinung nach allerdings schon.
Insgesamt gibt es von mir hier sehr gute vier Sterne!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Für immer die Liebe – Cynthia J. Omololu

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
17,95 Euro
Januar 2014
Originaltitel: Intuition
ISBN: 978-3791515076
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Inhalt (lt. amazon.de):
Kann die Liebe dein Schicksal besiegen? Seit Cole weiß, dass sie ein Mensch ist, der sich an seine früheren Leben erinnert, hat sich einfach alles verändert. Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt. Griffon macht sie überglücklich und sie möchte nie wieder ohne ihn sein. Doch dann drängt sich der charismatische Drew in Coles Leben. Plötzlich weiß Cole nur noch eines: dass sie nichts mehr weiß! Sie liebt Griffon doch, oder? Warum bloß übt Drew dann so eine Anziehung auf sie aus? Ist er vielleicht ihr Schicksal?

Zitat:
Die beiden tauschen einen langen Blick, und obwohl alle behaupten, dass selbst die ältesten Akhet keine telepathischen Fähigkeiten besitzen, bin ich mir da manchmal nicht so sicher. Ich könnte wetten, dass die beiden gerade intensiv kommunizieren.
(S. 75)

Kommentar:
Als Nicole, genannt Cole, in Drew einen Mann erkennt, den sie in einem früheren Leben einmal geliebt hat, lässt Griffon ihr die Entscheidung, ob sie mit ihm zusammen sein möchte. Und Cole freundet sich auch tatsächlich näher mit Drew an. Durch ihn lernt sie auch weitere Aketh kennen, die allerdings teilweise eine andere Einstellung haben als der Sekhem. Es ist an ihr und ihren empathischen Fähigkeiten auszumachen, wer der Bösewicht ist. Währenddessen sorgt auch Veronica noch einmal für Ärger, indem sie Coles bester Freundin Rayne weis machen will, dass sie ihre Freundin aus einem früheren Leben wäre und Rayne auch bald eine Aketh werden würde…

„Für immer die Liebe“ passt mit seinem äußeren perfekt zum ersten Teil. Nicht nur der Schutzumschlag ist schön gestaltet, sondern auch der Bucheinband da drunter ist wunderschön farblich gestaltet, was mir sehr gut gefällt, denn das Auge ‚isst‘ ja bekanntlich mit.

Der zweite Teil setzt ziemlich nah am Ende des ersten Bandes wieder ein. Cole, eigentlich Nicole, kann durch ihren Unfall nicht mehr so gut Cello spielen, wie zuvor, was ihr schon zu schaffen macht. Trotzdem hat sie nun mit Griffon und ihrem Dasein als Aketh einen neuen Lebensinhalt gefunden.

Anders als noch im ersten Band, geht es in diesem Band doch mehr um die Liebe. Cole ist hin und her gerissen zwischen Griffon und Drew. Griffon liebt sie eigentlich, aber Drew entpuppt sich als ihr ehemaliger Geliebter aus einem vergangenen Leben und ihn hat sie damals auch innig geliebt. Als Griffon ihr die Entscheidung abnimmt und Cole verlässt, lässt sie sie schließlich tatsächlich mit Drew ein. Diese innere Zerrissenheit seitens Cole ist also in diesem Band ein großes Thema, aber trotz dem das Buch wieder aus der Sicht von Cole geschrieben wurde, konnte ich ihre Gefühle dieses mal nicht so wirklich nachvollziehen. Ich fand, dass sie dieses mal alles zu leicht genommen hat, also, ihre Handlungen nicht wirklich authentisch waren, nicht zu ihrem Charakter passten. Das fand ich ein wenig schade, ich fand, dass es sich die Autorin hier zugunsten des Erzähltempos ein wenig zu leicht gemacht hat.

Dabei fand ich den Schreibstil von Cynthia J. Omololu auch dieses mal wieder flüssig und mitreißend, das kann ich nicht anders sagen.

Ein wenig zu kurz gekommen sind mir dieses mal auch die Rückblicke in Coles frühere Leben. Die gab es zwar auch dieses mal, aber sie waren im Vergleich zum letzten Band dieses mal eher belanglos, es gab keine großen Erkenntnisse oder ähnliches. Das fand ich insgesamt ein wenig schade, denn diese haben im ersten Band doch sehr den Reiz der Geschichte ausgemacht, weswegen ich mir ähnliches auch hier gewünscht hätte.

Die Geschichte selbst war aber trotzdem auch dieses mal interessant und schön mit zu verfolgen, wenn ihr auch der gewisse Reiz des ersten Bandes fehlte. Trotzdem hat mir die Lektüre auch dieses Mal wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, vor allem nach der überraschenden Enthüllung, die es zum Schluss noch gab.
Vier gute Sterne für diese Fortsetzung!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Weil ich Layken liebe – Colleen Hoover

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dtv Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 352 Seiten
9,95 Euro
November 2013
Originaltitel: Slammed
ISBN: 978-3423715621
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Inhalt (lt. amazon.de):
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Zitat:
»Das ist nicht der Tod, der euch eins in die Fresse haut, sondern das Leben, Layken. Das Leben ist nun mal so, dass einer Menge Leute verdammt viel Scheiße passiert. Zu vielen Leuten zu viel Scheiße.«
(S. 233)

Kommentar:
Der 18jährigen Layken spielt das Schicksal übel mit. Zuerst stirbt ihr Vater überraschend, dann zieht sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan und muss ihre gewohnte Umgebung und ihr bisheriges Leben zurück lassen und dann entpuppt sich noch ihre Bekanntschaft Will, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und dem sie vertraut, als ihr neuer Lehrer. Natürlich müssen sie ihre Beziehung sofort beenden, noch bevor sie richtig begonnen hat, denn er hat die Verantwortung für seinen kleinen Bruder inne und ist auf seinen Lehrerverdienst angewiesen. Als ob das noch nicht genug wäre, kommt es schließlich noch dicker …

„Weil ich Layken liebe“ wollte ich tatsächlich aufgrund der vielen begeisterten Bloggerstimmen lesen. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass mich eine Liebesgeschichte so mitreißen könnte und wollte mich einfach selbst davon überzeugen, was hinter diesem Buch steckt. Und ja, das Buch hat es absolut geschafft mich so richtig mitzureißen. Ich las das Buch zu Hause, auf dem Spielplatz und unterwegs im Auto (natürlich als Beifahrer) und lachte und weinte. Die Liebesgeschichte zwischen Will und Layken konnte mich wirklich mitreißen. Obwohl … eigentlich ist es keine reine Liebesgeschichte, es geht nämlich um viel mehr. Um große Emotionen. Natürlich um Liebe, aber auch um Leben und Tod, um Freundschaft, ums Erwachsen werden, darum Verantwortung zu übernehmen. Ich habe mich während des Lesens wirklich sehr wohl gefühlt, Colleen Hoover hat hier eine wirklich mitreißende Geschichte geschrieben und das in einem wirklich locker leichtem Stil, der durch zahlreiche Poetry Slam-Einlagen verfeinert wurde.

Das ist auch das besondere Stilmittel in diesem Buch: die Poetry Slam-Einlagen. Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem jeder seinen selbstgeschrieben Text einem Publikum vortragen kann. Vortragen bedeutet dabei nicht nur das reine Vorlesen oder Aufsagen, sondern die gesamte Performance und Selbstinszenierung des Vortragenden. Genau das geschieht in diesem Buch, viele der Figuren tragen ihre Texte vor und wir als Leser lesen die teils sehr poetischen Texte selbst mit und erfahren, wie Colleen Hoover sich deren Vorträge vorstellt.
Diese Elemente haben mir besonders gut gefallen, sie waren teils sehr witzig, teils traurig. Auf jeden Fall haben sie mich neugierig auf tatsächliches Poetry Slam gemacht.

Ansonsten ist das Buch in zwei große Abschnitte unterteilt, dem ersten und dem zweiten Teil. Innerhalb dieser Teile gibt es natürlich auch noch viele Kapitel.

Wie bereits erwähnt ist die Geschichte wirklich mitreißend und emotionsgeladen. Die Figuren habe ich wirklich allesamt ins Herz geschlossen und zwar so sehr, dass selbst das Beenden des Buches für mich traurig war, denn ich hätte Will und Layken so gerne noch weiter begleitet. Glücklicherweise wird dies in Kürze möglich sein, denn bereits in wenigen Monaten erscheint der zweite Teil der großen Liebesgeschichte von Will und Layken, der da heißt: “Weil ich Will liebe”.

Von mir gibt es für diese wirklich tolle Geschichte, die viel mehr ist als eine reine Liebesgeschichte volle fünf Sterne! Für weniger hat es mir persönlich einfach zu gut gefallen!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Es wird keine Helden geben – Anna Seidl

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Oetinger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 256 Seiten
14,95 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3789147463
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Inhalt (lt. amazon.de):
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt – aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe? Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt.

Zitat:
Manchmal müssen wir einsehen, dass wir nicht perfekt sind. Dass nicht immer alles perfekt laufen kann. Und vielleicht ist das okay. Vielleicht müssen wir nicht immer perfekt funktionieren wie Maschinen, um das perfekte Leben führen zu können. Vielleicht sind es ja genau diese kleinen Fehler, die das Leben lebenswert machen.   
(S. 200)

Kommentar:
Als der Schuss ertönt, wissen die Schüler gar nicht wie ihnen geschieht. Auch Miriam versteht zunächst nicht, dass es sich um einen Amoklauf an ihrer eigenen Schule handelt, aber so ist es: ein Mitschüler schießt um sich. Er erwischt auch Miriams Freund und sie kann nicht helfen. Hilft nicht. Denn Miriam hat Angst. So wie alle anderen …

In “Es wird keine Helden geben” geht es um ein sehr ernstes und aktuelles Thema. Es geht um Amokläufe an Schulen. Ein Thema, das für die meisten irgendwie weit weg ist, weil sie noch nie damit in Berührung bekommen sind, außer durch die Medien. Aber was passiert, wenn man schließlich doch mittendrin ist? Wie verhält man sich dann?
Anna Seidl greift diese Thematik in diesem Buch auf und schildert gerade zu Beginn des Buches sehr überzeugend, wie sich die Protagonistin Miriam fühlt, als sie sich schließlich einer solchen Situation gegenüber sieht. Gerade diesen Anfang fand ich besonders stark, denn – wie der Titel schon sagt – geht es hier nicht um Helden und heldenhafte Taten, sondern einfach um Gefühle und Angst, die in solchen Situationen einfach Überhand nehmen müssen. Hier konnte mich Anna Seidl voll überzeugen und mitreißen, von diesem Einstieg war ich wirklich gleichermaßen gefesselt wie berührt.

Zugegeben hat diese Faszination im Laufe der Geschichte ein wenig nachgelassen. Stark fand ich zwischendrin immer wieder die Gedanken, die Miriam sich über das Leben macht und teils auch ihre Versuche, wieder ins Leben zurück zu finden. Allerdings war es mir an einigen Stellen dann doch etwas übertrieben, vor allem in Hinblick darauf,  dass es in weiteren Szenen dann wieder zu locker und leicht rüber kam.
Interessant fand ich innerhalb der Geschichte auch, die unterschiedlichen Ansätze, wie Miriam und ihre Mitschüler wieder versucht haben in den Alltag zurück zu finden und wie es ihnen gelungen ist oder auch nicht. Hier gab es ebenfalls einige erschütternde Momente, die ebenfalls sehr zum Nachdenken anregen konnten.
Insgesamt fand ich die Geschichte also recht gut, allerdings mit einigen Schwächen im zur Mitte und zum Ende hin.

Den Schreibstil der jungen Autorin fand ich überraschend gut. Anna Seidl schreibt gut auf den Punkt gebracht, schnörkel- aber trotzdem auch lückenlos.
Mir hat dieses Debüt wirklich sehr gut gefallen und auch mit den kleineren Schwächen hat es gerade wegen der Thematik und des mitreißenden Einstiegs viel Potential zu DER Lektüre zum Thema überhaupt zu werden!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen


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Am Donnerstag wird es im Rahmen der großen Blogger-Aktion hier bei mir einen kleinen Beitrag geben, in dem ich mir ein paar Gedanken über den Titel “Es wird keine Helden geben” mache und dazu auch die Autorin befragen durfte. Am Freitag startet dann das Gewinnspiel dazu! Reinsehen lohnt sich also!

Und wer bis dahin nicht warten möchte, der sollte sich bei LovelyBooks.de für die Leserunde bewerben! *Klick*
Viel Erfolg!

Wen der Rabe ruft – Maggie Stiefvater

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Script5 Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 460 Seiten
18,95 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: The Raven Boys
ISBN: 978-3839001530
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Inhalt (lt. amazon.de):
Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht.
Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.
Doch Blue trägt ein Geheimnis in sich: Seit sie sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?
Wen der Rabe ruft ist der erste von vier Bänden.

Zitat:
Tränen strömten über das Gesicht der anderen Blue. Durch irgendeinen seltsamen Zauber spürte Blue sie jedoch auch auf ihrem eigenen Gesicht. Und sie spürte abermals diese tiefe, herzzerreißende Trauer wie schon auf dem Kirchhof, diesen Kummer, der mächtiger war als sie selbst. Die Tränen der anderen Blue schienen nicht versiegen zu wollen. Ein Tropfen nach dem anderen fiel und folgte demselben Pfad über ihre Wangen. 
(S. 258)

Kommentar:
Blue ist anders als andere Mädchen in ihrem Alter. Nicht zuletzt ist das wohl dem Umstand geschuldet, dass sie zusammen mit ihrer Mutter und deren Freundinnen und Tanten wohnt, die allesamt Wahrsagerinnen sind. Lediglich Blue ist keine Seherin, dennoch hat sie eine besondere Gabe, sie kann die Fähigkeiten der Seherinnen nämlich noch verstärken. Außerdem wurde ihr bereits von klein auf Vorhergesagt, dass sie ihre wahre Liebe eines Tages durch ihren Kuss töten wird. Als sie eines Tages auf dem Totenweg Gansey sieht, einen der Aglionby-Jungs, stellt sich nicht nur ihr die Frage, ob er dieser Junge sein wird.
Gansey und seine Freunde Ronan, Adam und Noah interessieren sich ebenfalls für übernatürliche Dinge und Magie. Schon lange sind sie auf der Suche nach den Ley-Linien um diese zu erwecken und das Grab des Rabenkönigs Glendower zu finden…

„Wen der Rabe ruft“ war tatsächlich mein erstes Buch von Maggie Stiefvater. Bislang hatte ich aufgrund des großen Hypes um ihre Bücher nie wirklich Lust gehabt sie zu lesen, aber nachdem ich zu diesem Buch eine Leseprobe bekam, die mir wirklich sehr gut gefallen hat und mich vor allem sehr neugierig auf den Rest der Geschichte gemacht hatte, musste ich doch schließlich meinen ersten Stiefvater lesen.

Direkt von den ersten Seiten an war ich sehr gefesselt von der Geschichte. Die Idee ist toll und die Umsetzung absolut gelungen. Die Gesamtheit der Geschichte empfand ich als wirklich erfrischend neu, es war mal etwas gänzlich anderes, obwohl es auch hier um Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht.
Die Autorin hat hier aber eine sehr tolle Story gestrickt, die mir von während des Lesens recht komplex erschien und die ich deswegen gar nicht so einfach wieder geben kann, vor allem nicht ohne groß zu spoilern. Ich habe mich von der Geschichte total mitreißen lassen, was anders auch kaum möglich war, weil ich wirklich nicht wusste, wohin mich die Autorin führen würde. Das wenige, was man anhand des Klappentextes erfährt, ist wirklich noch lange nicht alles, obwohl alleine dies schon viel Potential mitgebracht hat. Es kommen noch viel mehr Elemente und Aspekte hinzu und ich habe mich sehr oft wirklich gefragt, was noch kommen würde, ich hatte wirklich keine Ahnung. Dabei wurde die Geschichte zu keinem Zeitpunkt irgendwie langweilig, sondern war von Anfang bis zum Ende spannend, obwohl es jetzt gar nicht so viel Action gab.
Der Grund dafür ist sicherlich auch der wirklich tolle Stil der Autorin. Maggie Stiefvater hat hier ein tolles Setting geschaffen, in dem man sich als Leser schnell zurechtfinden, die Atmosphäre spüren und erkunden kann.

Die Figuren sind allesamt sehr facettenreich, es gibt keine stereotypen oder eindimensionalen Protagonisten. Blue als Hauptfigur hat mir sehr gefallen und war eine große Sympathieträgerin. Dabei verhält sie sich ihrem Charakter entsprechend sehr authentisch und keinesfalls so wie viele andere junge Mädchen in ähnlichen Jugendromanen. Sie ist einfach anders, aber glaubwürdig anders. Ebenso wie vielen weitern Figuren, die Aglionby-Jungs ebenso wie Blues Mutter und Tanten, die Wahrsagerinnen.
Mit diesem Wahrsager-Thema wurde generell sehr gut umgegangen wie ich finde, denn die meisten Klischees wurden außen vor gelassen, so dass man auch diese Thematik schon direkt von Anfang an ernst nehmen konnte.

Worauf ich nicht vorbereitet war, war die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Als ich mit dem Buch begonnen habe, dachte ich tatsächlich noch, dass es ein abgeschlossener Band wäre, deswegen wurde ich gerade zum Ende hin auch immer ungeduldiger beim Lesen, weil ich jetzt sehr bald Antworten auf alle anfallenden Fragen erwartete, die es natürlich nicht gab. Dieser Band endet also mit einem bösen Cliffhanger, denn es werden wirklich kaum Fragen beantwortet und Andeutungen aufgeklärt. Man merkt diesem Buch auch insgesamt einfach an, dass es sich lediglich um den Auftakt einer Reihe handelt.

Insgesamt bin ich von diesem Buch wirklich sehr positiv überrascht, mir gefiel es sehr gut und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

Meine Wertung:
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Für immer die Seele – Cynthia J. Omololu

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 381 Seiten
17,95 Euro
Januar 2013
Originaltitel: Transcendence
ISBN: 3791515055
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als die 16-jährige Cole den Londoner Tower besichtigt, wird sie von einer unglaublich realistischen Vision heimgesucht: Sie erlebt eine Jahrhunderte zurückliegende Enthauptung! Und dieses Erlebnis bleibt kein Einzelfall. Wohin Cole auch geht, was sie auch berührt, seit Kurzem fühlt sie sich ständig in andere Zeiten und an fremde Orte versetzt. Wird sie vielleicht verrückt? Nur einer scheint sie zu verstehen: der Amerikaner Griffon, den sie in London kennenlernt. Doch Stück für Stück entdeckt Cole, welch dunkles Geheimnis sie und Griffon verbindet. Kann sie dem Jungen, den sie liebt, wirklich vertrauen? Schicksalhafte Begegnungen, große Gefahren und eine unendliche Liebe: der Auftakt der fesselnden „Für immer“-Trilogie.

Zitat:
»Denk noch mal nach«, sagt er. »Erinnere dich an die Visionen. Es war nicht so, als hättest du diesen Jungen und seine Mutter nur gesehen, stimmt’s? Oder die junge Frau, die aufs Schafott geführt wurde … Du hast nicht bloß zugesehen, hab ich recht? Es war mehr, das hast du selbst gesagt …«
(S. 109)

Kommentar:
„Für immer die Seele“ war für mich eine totale Überraschung! Vom Klappentext her hat mich das Buch gar nicht mal so wirklich angesprochen. Ich hatte es als weitere Liebesromanze im altbekannten Setting abgetan und es trotz des wirklich schönen Covers, besonders die Farbgebung finde ich total gelungen, nicht weiter beachtet. Die vielen positiven Stimmen dazu haben mich dann doch neugierig gemacht und ich wollte mich selbst überzeugen. Gut, dass ich getan habe!

Die 17jährige Cole, eigentlich Nicole, Cello-Wunderkind und der Eltern liebstes Mädchen, muss während eines Ausflugs in London fest stellen, dass ihr plötzlich merkwürdige Dinge erscheinen. Sie hat Visionen von Dingen, die sie überhaupt nicht kennen oder wissen dürfte. Und es geht noch viel weiter, denn Cole spricht plötzlich Sprachen, die sie nie gelernt hat. Was ist nur mit ihr los? Wie durch Zufall trifft sie auf Griffon, den sie nicht nur sehr attraktiv und anziehend findet, sondern der ihr dazu auch noch bei ihrem Problem helfen kann …

Den Schreibstil der Autorin kann ich nur als flüssig und absolut mitreißend beschreiben. Der Leser bekommt die Geschichte aus der Sicht von Cole erzählt. Dadurch konnte ich mich gut in diese Figur hineinfühlen und fand Cole sehr authentisch beschrieben. Die Rückblicke, Coles Visionen, fand ich ebenfalls total klasse beschrieben. Nicht zu lang, nicht zu kurz. Absolut richtig und im Buch übrigens immer durch kursive Schrift gekennzeichnet.

Die ganze Geschichte ist recht spannend geschrieben und konstruiert. Da der Klappentext nicht allzu viel von der tatsächlichen Handlung verrät, war ich sehr gespannt, was es mit dieses ganzen Visionen auf sich haben wird und ob Griffons Vermutung am Ende tatsächlich stimmen würden oder ob er selbst vielleicht etwas mit der Sache zu tun hat. Da ich nicht zu viel verraten will, bleibe ich hier ein wenig wage mit meinen Äußerungen, aber es war auf jeden Fall spannend und auf die Auflösung bin ich vollumfänglich auch nicht von selbst gekommen, auch wenn ich zwischendurch viele Ideen zum weiteren Verlauf hatte.
Einzig was die Beziehung zwischen Cole und Griffon angeht, da behielt ich schließlich recht, aber das verrät uns ja bereits der Klappentext, dass es zwischen den beiden eine kleine Romanze gibt. Diese fand ich tatsächlich auch ganz süß und keinesfalls zu übertrieben.

Sehr gefallen haben mir übrigens auch die Szenen, in denen Cole total in ihrer Musik aufgeht. Diese fand ich sehr wunderbar geschrieben.

Das Buch selbst ist in sich abgeschlossen, die Geschichte endet nicht mit einem bösen Cliffhanger, aber ein paar Fragen bleiben dennoch offen und so gibt es Raum für eine Fortsetzung, die es hoffentlich auch bald geben wird.

Mir hat dieses Buch sehr gefallen, ich wurde von dieser Geschichte, wie bereits erwähnt, doch sehr positiv überrascht, denn mehr als eine Liebesgeschichte hatte ich gar nicht erwartet, dabei verbirgt sich hinter „Für immer die Seele“ so eine tolle erdachte Geschichte! Volle Punktzahl!


Meine Wertung:
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