Blogtour “Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe” Tag 5: Interview mit dem Autor

jetztsprichtdylanmintundmrdoghaeltdieklappe_bannerVor kurzem hatte ich die Gelegenheit dieses tolle Buch mit dem verrückten und ungewöhnlichen Titel “Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe” zu lesen und freue mich sehr, dass ich nun auch an der Blogtour zum Buch teilnehmen darf.

Aus dem Buch ergaben sich einige Fragen und diese konnte ich dem Autor auch stellen. Außerdem erfahrt ihr hier in diesem kleinen Interview jetzt auch mehr über Brian Conaghan selbst.

Viel Spaß!


Im Gespräch mit Brian Conaghan

Dieses Interview wurde in englischer Sprache gefühlt und frei übersetzt!

Wie kam es dazu, dass Sie Autor wurden?
Im Grunde wurde ich Autor, als ich versuchte einen Roman zu schreiben. Es hat vier unveröffentlichte Romane gedauert, bevor ich mir einen Agenten und einen Verlagsvertrag sichern konnte. Harte Arbeit und Entschlossenheit haben mich – ebenso wie jahrelange Ablehnungen – also dahin gebracht, wo ich heute bin.

Und ist der Beruf des Autors ihr Hauptberuf?
Mein Hauptberuf ist jetzt das Schreiben, aber davor arbeitete ich jahrelang als Lehrer. Ich unterrichtete Englisch und Theater in Schulen in Schottland, Italien und Irland.

Wo und wann schreiben Sie am liebsten? Und haben Sie einen Lieblingsarbeitsplatz?
Ich bevorzuge die Stunden zwischen 9.30 Uhr und 16.30 Uhr und versuche diese Arbeitszeiten auch einzuhalten. Ich neige dazu meistens in meinem Gästezimmer an einem alten, windigen Ikea-Schreibtisch zu schreiben, gehe jedoch auch regelmäßig in die Dubliner Nationalbibliothek, die eine atemberaubende Atmosphäre besitzt um zu schreiben.

Was inspiriert Sie? Woher kommen Ihre Ideen?
Die Welt, in der ich lebe, inspiriert mich, die Menschen denen ich begegne verschaffen mir auch häufig Ideen; auch die Nachrichten lösen häufig Ideen bei mir aus. Aber vor allem sind es meine eigenen Erlebnisse, die den Ausgangspunkt für Ideen bilden.

Haben Sie selbst Erfahrungen mit dem Tourette-Syndrom gemacht?
Als ich Mitte dreißig war, wurde bei mir eine sehr milde Form des Tourette-Syndroms diagnostiziert, deswegen ich ebenfalls einiges von der Frustration und den Spannungen teile, die Dylan Mint in “Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe” erfahren musste.

whenmrdogbitesWoher kam die Idee zu “Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe”?
Ich wollte ein Buch über die Freundschaft zweier männlicher Teenager schreiben, eine Freundschaft voller Herausforderungen. Ich schrieb, während ich noch unterrichtete und einiges von dem, was ich beschreibe, habe ich selbst mit meinem Schülern erlebt, die ähnliche Herausforderungen wie Dylan und Amir zu meistern hatten.

Wie lange und beschwerlich war der Weg von der Idee bis zur Veröffentlichung?
Es dauerte über zehn Jahre! Man könnte also sagen, dass es extrem hart war. Insgesamt schrieb ich vier Romane und bekam 217 Absagen, von Agenten und Verlagen gleichermaßen, bevor mein erstes Buch veröffentlicht wurde. Allerdings war ich sehr entschlossen und entsprechend hartnäckig doch Autor zu werden. Seitdem bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass die gesamte Verlagswelt im Schneckentempo agiert. Ich schrieb den ersten Entwurf für “Jetzt spricht Dylan Mint…” 2010 und die erste Veröffentlichung erfolgte 2014.

Wie viel aus diesem Buch ist Fiktion und wie viel ist aus dem Leben gegriffen?
Ich würde sagen, dass das meiste fiktiv ist, obwohl es durch meine eigene Tourette-Diagnose sicherlich auch einige real verwurzelte Dinge gibt. Gewisse Situationen und Szenen sind meiner eigenen Kindheit entnommen oder aus meiner Lehrerzeit mit meinen Schülern.

Gibt es schon Ideen für weitere Projekte? Ist vielleicht schon etwas geplant?
Momentan arbeite ich an den letzten Überarbeitungen zu meinem neuen Roman “The Bombs That Brought Us Together”, der 2015 erscheinen wird. Ich habe auch schon ein weiteres Buch beendet: “The Sound Of One Girl Standing”, über die weibliche Figur aus “Jetzt spricht Dylan Mint…”, Michelle Malloy.

Was machen Sie, wenn Sie gerade mal nicht schreiben?
Ich habe eine zweijährige Tocher, mit der ich viel vergnügliche Zeiten verbringe. Ich bin ein großer Sportfan und liebe Football. Ich spiele auch Gitarre (schlecht) und kann eine unermessliche Zeit mit spielen und Musik hören verbringen. Wie die meisten Schriftsteller lese ich viel und ich liebe es zu Kochen.

Haben Sie literarische Vorbilder?
Ich würde sagen, dass Charles Bukowskis Arbeit mich in dem Wunsch Schriftsteller zu werden beeinflusst hat. Ich wurde von der Ehrlichkeit und Tapferkeit seines Schreibens, wie auch die Darstellung seiner Figuren sehr angezogen.

Wenn es ginge, welche berühmte Romanfigur (egal aus welchem Buch) würden Sie mal gerne treffen und warum?
Ich denke, fiktive Charaktere sind am besten in der fiktiven Welt aufgehoben. Ich weiß, ich wäre enttäuscht, wenn ich Yossarian aus “Catch 22” oder Holden Caulfield aus “The Catcher in the Rye” treffen und sie nicht so mögen würde wie die Bücher, aus denen sie stammen. Es ist ein altes Sprichwort, dass man niemals seine Helden treffen sollte!

Welches berühmte Buch würde sicherlich ein völlig anderes Ende haben, wenn Sie es geschrieben hätten?
Ich habe gerade “Thirteen reasons why” (Anm.: deutscher Titel = “Tote Mädchen lügen nicht”) beendet, und ich wollte gerne ein anderes Ende, ein Ende, das mehr unheimlich, dunkler und völlig unerwartet war. Leider ist das nicht geschehen.

Lieber Herr Conaghan, vielen Dank für das nette Interview!


Gewinnspiel

jetztsprichtdylanmintundmrdoghaeltdieklappeZu gewinnen gibt es innerhalb dieser Blogtour eines von insgesamt 10 Büchern von “Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe”.

Die Teilnahme ist ganz einfach. Beantwortet einfach bis zum 30.09.2014, 23.59 Uhr die folgende Gewinnspielfrage mittels Kommentar unter diesem Blogeintrag:

Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Tourette-Syndrom gemacht? Falls ja, in welcher Form? Und falls nein, wie stellt ihr euch das für die Betroffenen vor?

Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
Versand der Gewinne nach Deutschland – Österreich – Schweiz
Für den Postweg wird keine Haftung übernommen
Die Gewinner werden am 1. Oktober auf allen Blogs veröffentlicht.


Blogtour-Stationen

26.9. Buchvorstellung bei Simonewww.monesleseinsel.blogspot.de

27.9.Tourette bei Katjahttp://ka-sas-buchfinder.blogspot.de/

28.9.Dylan & Mr Dog bei Manjahttp://manjasbuchregal.blogspot.de

29.9.Wie gehen die Mitmenschen mit dieser Krankheit um? bei Inahttp://inas-little-bakery.blogspot.de/

 30.9.Interview bei Nicolewww.lilstar.de

Am 1.10. werden im Laufe des Tage die Gewinner auf allen Blogs bekannt gegeben.

Blogtour “Tameha – Gene tanzen nicht” Tag 6: Interview mit der Autorin

tameha_bannerHeute findet ihr bei mir mal wieder einen Blogtour-Beitrag zu dem in Kürze im Casimir-Verlag erscheinenden Buch “Tameha – Gene tanzen nicht”.

Ich konnte das Buch selbst leider noch gar nicht lesen, bin aber sehr gespannt auf diese sehr interessant klingende Dystopie, die ein besonderes Thema behandelt.

Nachdem es innerhalb der Blogtour in den letzten Tagen schon einige interessante Beiträge zu diesem Buch gab (die bisherigen Blogtour-Stationen findet ihr im rechten Bild), will ich euch heute ein kleines Interview mit der jungen und sympathischen Autorin Marie Menke präsentieren.


Im Gespräch mit Marie Menke

mariemenkeMarie, erzähl uns doch ein wenig von dir. Wie ich hörte, machst du gerade dein Abitur?
Genau, im Sommer 2015 werde ich achtzehn und bis dahin ist zuerst einmal Abitur angesagt. Vor zwei Stunden saß ich noch in meiner ersten Philosophieklausur für dieses Halbjahr – im Abitur kommen dann noch Mathe und als Leistungskurse Deutsch und Englisch dazu. Noch kann ich gar nicht glauben, dass dann plötzlich etwas Neues anfängt – und dass ich in einem Jahr mein Abitur in der Hand halten soll.

Du bist noch recht jung, wie kamst du dazu ein Buch zu schreiben? Und ist “Tameha” dein erstes Buch?
Ich weiß gar nicht genau, wann ich angefangen habe zu schreiben, aber ich habe es immer geliebt, mir Geschichten auszudenken. Als ich „Tameha“ geschrieben hab, lagen bereits vier oder fünf fertige Manuskripte in meiner Schublade und seitdem ist noch das ein oder andere hinzugekommen. „Tameha“ gehört trotzdem zu meinen Lieblingen, weil ich beim Schreiben das erste Mal das Gefühl hatte, damit einen ganz eigenen Schreibstil entwickelt zu haben.

mariemenke1Wie kam es zur Veröffentlichung beim Casimir Verlag? War es ein weiter Weg bis dahin?
Das Exposé zu Tameha habe ich an verschiedene Verlage geschickt – der Casimir-Verlag war zuerst einer unter vielen. Als der Verleger des Casimir-Verlags mich bat, ihm das Gesamtmanuskript zu schicken, war die Freude riesig! Bis ein Vertrag unterschrieben war, hat es noch einige Monate gedauert, aber seitdem arbeiten wir fleißig an Tamehas Veröffentlichung. Egal wie viel Zeit ich im Moment aber noch in Blogtour, Überarbeiten & Co. investiere, ganz kann ich noch nicht glauben, dass ich bald meinen eigenen Roman in den Händen halten werde.

In “Tameha – Gene tanzen nicht” geht es um zwei total gegensätzliche Themen. Zum einen Gentechnik und zum anderen Tanzen. Wie passt das zusammen, wie kamst du darauf diese Ideen zu mischen?
So abwegig ist die Idee eigentlich gar nicht. Mit Gentechnik kann viel bewirkt werden, aber in Tamehas Welt hat sie einen ganz speziellen Zweck bekommen: Jedem Kind wird eine Leidenschaft gegeben, das seine Zukunft bestimmen wird – und Tamehas Leidenschaft ist das Tanzen, Jess aber liebt Leichtathletik und Ross die Wissenschaft. Welche Leidenschaft wer hat, wird vor der Geburt von den Eltern und den Ärzten gemeinsam festgelegt und in Tamehas Fall wurden ihre Gene so manipuliert, dass beispielsweise ihre Füße besonders stark sind.

Du tanzt selbst sehr gerne. Was tanzt du am liebsten?
Am liebsten mag ich wahrscheinlich Jazztanz – viele Elemente vom klassischen Tanz sind da noch inbegriffen, aber die Musik und die Choreografien sind entweder schneller und peppiger oder emotionaler und ausdrucksstärker. Für Hip-Hop konnte ich mich eine Zeit lang total begeistern und für Workshops finde ich es immer noch super, aber für das Training jede Woche kann ich es mir im Moment nicht vorstellen. Ballett mag ich aber auch besonders gerne, schon allein weil man es als Basis für Jazztanz braucht – und es ist ein ganz eigenes Gefühl von Ästhetik.

Magst du auch die Naturwissenschaften?
Da muss ich leider passen – meine Lehrer werden das wohl oder übel bestätigen. Gentechnik wird zum Glück auch im Philosophie- und im Englischunterricht angesprochen und auch in „Tameha“ war es mir wichtiger, die moralischen Aspekte zu beleuchten.

Möchtest du nach deinem Abitur in eine dieser Richtungen gehen?
Ich hoffe schon, dass ich mein Leben lang tanzen werden – aber auf keinen Fall beruflich. Ich mag viele Sachen, aus denen ich vielleicht einen Beruf machen könnte, und Tanzen ist etwas, das kann man super als Hobby machen. Bücher würde ich aber für mein Leben gerne beruflich schreiben, aber Psychologie und Marketing finde ich ebenso spannend – so ganz weiß ich also noch nicht, was ich machen möchte.

Was machst du denn, wenn du gerade nicht tanzt oder schreibst? Was sind deine Hobbies?
Viel Zeit für anderes bleibt da nicht mehr. Eine Zeit lange habe ich kaum gelesen, aber seit einem halben Jahr blogge ich wieder über Bücher und lese seitdem auch für mein Leben gerne. Sport mag ich ebenso und nach der Schule brauche ich das einfach als Ausgleich.

mariemenke3Wo schreibst du am liebsten? Was ist dein Lieblingsarbeitsplatz?
Einen Lieblingsarbeitsplatz habe ich gar nicht. Wenn ich beispielsweise „Tameha“ mit meiner Lektorin überarbeite, setze ich mich meist allein vor den Computer, um nicht gestört zu werden, aber wenn ich schreibe, habe ich gerne Geräusche um mich herum, weshalb ich mich dann zu meiner Familie setze. Diesen Sommer habe ich im Urlaub aber wieder festgestellt, dass ich beim Korrigieren mich am besten konzentrieren kann, während ich im Auto sitze – da kann man einfach nicht abgelenkt werden.

Hast du literarische Vorbilder?
Wenn man schon an Vorbilder denkt, ist es immer schade, keinen der klassischen Autoren nennen zu können, aber eben so geht es mir. Von den neueren Autoren hat mich aber J.K. Rowling begeistert, weil Harrys Welt bis ins letzte Detail ausgetüftelt ist. Kerstin Gier überzeugt mich immer wieder mit ihrem Humor und Jodi Picoult finde ich toll, weil sie sich einfühlsam und sensibel den unterschiedlichsten Charakteren annimmt.

mariemenke2Welchem deiner Buchprotagonisten ähnelst du selbst am meisten?
Das meiste von mir steckt vermutlich in Tameha: Ich habe dann doch eher ihre Schüchternheit als Bos Spontanität. Beim Korrigieren habe ich vor kurzem aber eine meiner ersten Aufzeichnungen zu „Tameha“ gefunden und fand, dass ich Bea nicht unähnlich bin – sie ist optimistisch und denkt doch ganz rational und weniger verträumt als Tameha.

Marie, beschreibe dich doch bitte mit fünf Worten.
Das ist schwierig, aber ich glaube, „kreativ“ wäre ein Anfang, denn wenn ich einen Wert nennen müsste, der mir in meinem Leben wichtig ist, dann wäre das Kreativität. Meine beste Freundin hat mich heute erst „verpeilt“ und doch „durchorganisiert“ genannt – ich gehe selten ohne Notizbuch und Kalender aus dem Haus und bin doch zu chaotisch, um mir auch nur einen Raum zu merken, in dem ich Unterricht habe. Ist „perfektionistisch“ ein Adjektiv? Denn Perfektionist bin ich schon. Ist es seltsam, sich selbst als „hilfsbereit“ zu bezeichnen? Einschätzen würde mich nämlich so ;)

Und hier nun noch ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Marie Menke ein wenig besser kennen zu lernen:

Dein Lieblingsbuch: im Moment „Die Achse meiner Welt“ von Dani Atkins (mich hat ein Buch selten so schmerzhaft berührt)

Dein Lieblingsfilm/Serie: „Dance Academy“ (weil es eine der wenigen Serien im deutschen Fernsehen über Ballett ist) und „Vampire Diaries“ (weil es diesen ganz besonderen, düsteren Flair hat)
Dein Lieblingsaufenthaltsort: Ich liebe das Meer! Warum weiß ich nicht genau, aber ich finde, es strahlt einfach Nostalgie aus, und doch fühle ich mich da total wohl.

Kaffee oder Tee: Im Moment bin ich erkältet, deshalb hat Tee vorerst Vorrang, aber eigentlich hat Kaffee oberste Priorität.

Schokolade oder Chips: Schokolade. Keine Frage.

Filme oder Bücher: Bücher! Beim Fernsehen kann ich selten still sitzen, da muss ich immer noch etwas nebenbei machen. Trotzdem mag ich gute Filme, aber bei Filmen bin ich deutlich kritischer als bei Büchern.

Drinnen oder Draußen: Das ist temperaturabhängig… Aber wenn ich mir die Temperatur selbst aussuchen könnte, definitiv draußen!

Sommer oder Winter: Sommer. Am liebsten das ganze Jahr lang. 

Liebe Marie, ich danke dir für deine netten und offenen Antworten!


Natürlich gibt es auch innerhalb dieser Blogtour etwas zu gewinnen. Was und wie genau, das erfahrt ihr im ersten Beitrag dieser Blogtour bei Bookdemon. Es hat auf jeden Fall etwas mit den unten stehenden Grafiken zu tun. Ihr könnt nämlich anhand der beiden Grafiken (Herz oder Stern) eure Antwort auf den Textschnipsel auswählen und am Ende der Blogtour auswerten, ob ihr mehr Herzen oder mehr Sterne gesammelt habt. Das ganze reicht ihr dann mittels Mitmach-Formular ein und seid im Lostopf. Genaueres erfahrt ihr – wie bereits gesagt aber beim Bookdemon.

 

Tränen stiegen mir in die Augen und ich konnte sie nicht länger herunterschlucken. Schmale Körper wirbelten um mich herum durch das Tanzstudio, aber ich konnte nicht länger mit ihnen mithalten. Es war lange her, dass ich die Beste unter ihnen gewesen war.

 

Ich hatte gewusst, dass ich niemals zu den Besten gehören würde. In dem Moment, in dem es mir aber offensichtlicher als je zuvor erschien, liefen plötzlich Tränen über meine Wangen. Hatte ich tatsächlich damit gerechnet, es schaffen zu können? Es war einfach nicht gerecht.

 

Morgen geht es weiter bei Lenas Bücherwelt! Also nicht verpassen! Und wer jetzt genauso neugierig auf das Buch geworden ist wie ich, der kann sich bis zum Erscheinen schon einmal die Leseprobe zu Gemüte führen. Viel Spaß!

Blogtour “Stigmata” Tag 13: Interview mit der Autorin

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Welcome back! Die Blogtour zu dem spannenden Jugendthriller “Stigmata” macht heute erneut bei mir Halt, was mich sehr freut.

In den letzten Tagen habt ihr ja bereits einiges zu diesem Buch erfahren und heute möchte ich euch ein Interview mit der Autorin nicht vorenthalten!

Viel Spaß!


Kurze Biografie:
Beatrix Mannel studierte Theater- und Literaturwissenschaften in Erlangen, Perugia und München. Danach arbeitete sie zehn Jahre als Redakteurin beim Fernsehen. Seitdem schreibt sie Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurden. Für ihre aufwändigen Recherchen reist sie um die ganze Welt. Außerdem unterrichtet sie kreatives Schreiben für alle Altersstufen. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

Im Gespräch mit Beatrix Gurian

Gurian_BeatrixLiebe Frau Gurian, die Standardfrage: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Nachdem ich lange als Fernsehredakteurin gearbeitet hatte, habe ich neben der Arbeit bei einem Schreib-Wettbewerb mitgemacht, und mir damit einen lange gehegten Traum erfüllt. Ich habe zwar keinen Preis gewonnen, aber als das Buch vier Jahre später bei Ullstein erschienen ist, war ich der glücklichste Mensch unter der Sonne. Dann habe ich eine Zeit lang parallel als Redakteurin und Autorin, auch für Fernsehsendungen gearbeitet, bis ich allein vom Schreiben leben konnte.

Das kann dann manchmal zu Knochenarbeit werden, denn wenn man davon leben will, kann auf keinen Fall darauf warten, dass die Muse einen küsst. Man muss also wirklich diszipliniert jeden Tag schreiben und das hatte ich mir nicht ganz so vorgestellt, schon eher so: Ich sitze relaxt am Meer, schlürfe frisch gepressten O-Saft, und tippe mal hier und da ein bisschen, treffe Freunde und gehe am Strand spazieren, wo mich mit jeder Welle neue Ideen überrollen, tja das war und ist dann eben doch anders ;-)) Außerdem wird für mich das Schreiben immer schwieriger, weil ich bei jedem Buch wieder etwas neues lerne, und weil ich so viel mehr weiß, bin ich sehr viel kritischer als früher, bevor ich etwas hinschreibe.

Was haben Sie getan, nachdem Sie vom Verlag die erste Zusage bekommen haben?
Das weiß ich noch ganz genau, da waren wir in Kalifornien zu Besuch bei meinen Schwiegereltern, ich habe früh morgens noch völlig durcheinander vom Jet-Lag den AB zuhause abgehört – damals hatte man schon Handy, aber kein Internet- und konnte die gute Nachricht dann kaum glauben.

Ich musste es zweimal abhören, mein Mann ist schon nach dem ersten Mal aufgestanden, weggerannt und ich hörte ihn ins Auto springen und mit quietschenden Reifen davonbrausen. Ich war völlig perplex und fand das nicht sehr nett. Nach einer Viertelstunde kam er schon wieder zurück. Er war in den nächsten Supermarkt gefahren und hatte eine gekühlte Flasche Champagner gekauft und obwohl es erst sechs Uhr morgens war, haben wir darauf angestoßen, schließlich hatte ich darauf vier Jahre lang gewartet!

Wie würden Sie sich selbst in fünf Worten beschreiben?
Unmöglich. ;-)

schreibtisch_gurianWo und wann schreiben Sie am liebsten? Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?
Ich arbeite eher diszipliniert und zwar am liebsten früh morgens, nachdem ich eine Stunde Sport gemacht habe und mein Hirn voller Energie ist. Nach meiner Erfahrung küsst einen die Muse dann besonders heftig, wenn man viel arbeitet ;-)) Wenn ich gar nicht gut vorwärts komme, hilft mir auch Musik beim Schreiben. Großartig fürs Thriller schreiben ist übrigens die Filmmusik von „Shining“ und für „Stigmata“ war auch die Filmmusik vom „Da Vinci Code“ sehr inspirierend.

Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie mal nicht schreiben?
Lesen, Häkeln, Eis klettern, Freunde treffen, Filme sehen, Reisen an exotische Orte, Hanteltraining, Horoskope lesen… aber bei zwei Sachen habe ich geflunkert ;-)

Was wird Ihr nächstes Buchprojekt sein? Ist schon etwas in Planung?
Ja!

Was inspiriert Sie beim Schreiben? Wie kommen Sie auf Ideen?
Das ist sehr verschieden, manchmal inspiriert mich ein altes Gemälde, wie zu meinem Jugendroman „Zauberherz“ oder etwas, dass ich auf dem Flohmarkt finde, z.B. ein großartiges Buch über Glasperlen zu dem Roman „Der Duft der Wüstenrose“ (Diana-Verlag). Oder Satzfetzen, die ich beim Bus fahren oder ganz woanders höre, z.B. ein Handygespräch am Flughafen, hat mich zu der Idee für „Lügenherz“ (Arena-Verlag) gebracht. Außerdem sind auch Zeitungsartikel wichtig, Ausstellungen, Filme und Bücher, oder es passiert etwas in meinem Bekanntenkreis, das mich sehr beschäftigt, daraus wurde dann der Minithriller:  „Wie du ihm, so ich dir“ ( Arena).  AutorInnen sind wie Schwämme, die ihre gesamte Umgebung aufsaugen…

Haben Sie literarische Vorbilder?
Ja viele, aber wichtig ist es trotzdem einen ganz eigenen Stil zu entwickeln.

Lassen Sie viel Reales in Ihre Bücher fließen? Oder ist alles, worüber Sie schreiben, rein fiktiv?
Ja, alles ist rein fiktiv, aber natürlich werde ich – wie oben schon gesagt- von der Realität inspiriert.

Wie sind Sie auf die Idee zu “Stigmata” gekommen? War es ein langer Weg bis zur Veröffentlichung?
Die Idee zu „Stigmata“ ist aus vielen kleinen Puzzlestückchen entstanden, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind, dazu gehörte ein Besuch bei einer Tante, einer Diakonisse, als ich sechzehn war, (die aber nichts, rein gar nichts von der Gertrud in „Stigmata“ hat!) ein Aufenthalt zusammen mit meiner Schwester in einem entsetzlichen Kurheim, als ich sieben Jahre alt war, die Beschäftigung mit Heiligen und Zeitungsartikel über Praktiken von Nonnen unter dem Franco-Regime, die Beschäftigung mit Resilienz und noch vieles vieles mehr.

Wie kam es zur Idee passende Bilder zur Geschichte beizutragen?
Das kam im Gespräch mit meinem Mann auf.

Kamen die Ideen dazu von Ihnen?
Die Ideen an sich sind natürlich durch den Roman bedingt und also von mir, also zum Beispiel „Puppe auf Brunnen“, aber wie das dann genau aussieht, welche Perspektive, welche Puppe wie fotografiert, da hat mein Mann wunderbare Ideen gehabt und einige Male habe ich dann auch im Text etwas geändert, weil das Bild ganz anders, aber so großartig geworden ist. Oder eine Bildidee von mir war so langweilig,- in den Augen eines Fotografen – dass wir sie nach einem Gespräch durch eine andere ersetzt haben.

Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Beatrix Gurian etwas besser kennen zu lernen:

Ihr Lieblingsbuch: Oh, leider, das kann ich nicht sagen, es gibt so viele und das wechselt ständig.

Ihr Lieblingsfilm/Serie: Da ist es genauso wie mit dem Büchern

Ihr Lieblingsaufenthaltsort: Ahh wie schön, das kann ich ganz eindeutig beantworten: Am Meer

Kaffee oder Tee? Kaffee mit Milch!

Schokolade oder Chips? Chips immer, Schokolade auch gern ;-)

Filme oder Bücher? Beides, möchte auf keines von beiden verzichten!

Drinnen oder Draußen? Kommt auf die Jahreszeit an.

Sommer oder Winter? Sommer, Sommer, Sommer, Sommer, Sommer und sagte ich es schon ? Es lebe der Sommer!

Liebe Frau Gurian, vielen Dank für die lieben Antworten auf meine Fragen und an Daniela Kern vom Arena-Verlag für die Vermittlung!

(Schreibtisch-Foto ©Erol Gurian)


So, das war es nun von mir. Ich hoffe, ich konnte euch dieses tolle Buch ein wenig näher bringen. Morgen gibt es noch einen letzten Beitrag zur Blogtour, es wartet noch ein nettes Schmankerl auf euch, also schaut auf jeden Fall noch einmal rein! :)

Hier noch einmal die bisherigen und die noch kommende Blogtour-Stationen im Überblick:

11.7. http://rawrpunx.blogspot.co.at
12.7. http://nico-wallmann.blogspot.de
13.7. http://nico-wallmann.blogspot.de
14.7. http://katja-welt-book.blogspot.de
15.7. http://katja-welt-book.blogspot.de
16.7. http://buecherchaos.wordpress.com
17.7. http://buecherchaos.wordpress.com
18.7. http://www.readandbeyourself.de
19.7. http://www.readandbeyourself.de
20.7. http://www.papierkrümel.de
21.7. http://www.lilstar.de
22.7. http://www.papierkrümel.de
23.7. http://www.lilstar.de
24.7. http://rawrpunx.blogspot.co.at

Liebe Grüße,

Nicole

Blogtour “Vernichtet” Tag 8: Interview mit Teri Terry

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Heute ist es endlich soweit! Die Blogtour zu Teri Terrys großartiger Trilogie macht bei mir Halt.

Nachdem Ihr in den letzten Tagen ja bereits ganz viel über die Slated-Trilogie erfahren konntet und euch gestern die Autorin vorgestellt wurde, gibt es heute ein kleines Interview mit Teri Terry, die sich trotz Ihres vollen Terminkalenders ein wenig Zeit für uns genommen hat worüber wir uns wirklich freuen!

Das Interview wurde natürlich in englischer Sprache geführt, für euch aber natürlich ins Deutsche übersetzt.

Viel Spaß wünsche ich euch nun mit ein paar kurzen Einblicken in Teri Terrys Arbeit, ihrem neuen Buchprojekt und als ganz private Person!


Im Gespräch mit Teri Terry

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In den FAQ auf ihrer Homepage schreibt Teri Terry schon, wie sie zu diesem ungewöhnlichen Namen kam:
Nein, meine Eltern waren nicht so grausam! Ich habe diesen Namen angeheiratet. Eigentlich bin ich eine Teresa, wurde aber immer nur Teri gerufen. Ich habe niemals daran gedacht einen anderen Namen anzunehmen, bereue es allerdings ab und an mal, zum Beispiel, wenn ich telefonisch einen Termin machen will…

Wie kamen Sie zum Schreiben? Ist das Ihr Hauptberuf?
Ich mache das schon so lange ich denken kann und schreibe auch fast genau so lange. Vor ungefähr zehn Jahren habe ich damit begonnen zu versuchen meine Sachen auch zu veröffentlichen. Heute schreibe ich Vollzeit.

Wo und wann schreiben Sie am liebsten? Was ist Ihr Lieblingsarbeitsplatz und wovon werden Sie inspiriert?
Ich schreibe zu Hause. Meistens mag ich es direkt morgens damit zu beginnen – mit einem Laptop im Bett. Obwohl ich in letzter Zeit tatsächlich meistens am Nachmittag im Garten schreibe. Zu dieser Jahreszeit liebe ich es draußen zu schreiben.

Was wird Ihr nächstes Buchprojekt? Ist da schon etwas geplant?
Mein nächstes Buch ist Mind Games und wird in Großbritannien im März 2015 von Orchard Books veröffentlicht werden. Ich hoffe sehr, dass es auch für Deutschland übersetzt und veröffentlicht werden wird! Es ist ein futuristischer Thriller der teilweise in London spielt und teilweise auf einer exotischen Insel; teilweise in der realen Welt, und teilweise in virtuellen Welten.

Tterry garden workplaceWie kamen Sie auf die Idee zu “Gelöscht”?
”Gelöscht” begann mit einem Traum von einem Mädchen, das erschrocken den Strand entlang läuft und Angst davor hat zurück zu blicken und zu sehen was da jagt. Dies wurde der Prolog zu “Gelöscht” und von dort entwickelte sich die Geschichte weiter.

Welche Ihrer Figuren ähnelt Ihnen am meisten?
Ich glaube nicht, dass ich einem meiner Charaktere wirklich ähnlich bin – sie sind wirklich komplett meiner Phantasie entsprungen. Obwohl ich schon glaube, dass ich ein paar Dinge mit Kyla gemeinsam habe. Wie sie bin auch ich sehr stur und manchmal in bringt mich meine Eigenschaft zu Sprechen ohne nachzudenken in Schwierigkeiten. Auch ich mag keinen Brokkoli, dafür aber Katzen! Aber ich bin nicht so mutig wie sie es ist.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Schreiben?
Lesen, Spazieren gehen, Sport (vor allem Cricket und Tennis), und ich liebe alle Arten von Musik, und gehe gerne auf Konzerte.

Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Teri etwas besser kennen zu lernen:

Bitte beschreiben Sie sich selbst mit fünf Worten.
Loyal, stur, spielerisch, fokussiert, sensibel.

Kaffee oder Tee? Tee

Schokolade oder Chips? Popcorn! (einfach aus Trotz!)

Filme oder Bücher? Bücher

Drinnen oder Draußen? Draußen (es sei denn, es regnet)

Sommer oder Winter? Ich kann mich nicht entscheiden: beides! Ich mag den Wechsel der Jahreszeiten!


Ich hoffe, dass euch dieses Interview genauso viel Spaß gemacht hat wie mir und ihr jetzt noch mehr Lust auf diese tolle Reihe habt als vielleicht vorher schon!

Dies war schon fast das Ende der Blogtour, aber nur fast! Denn was wäre eine Blogtour ohne ein Gewinnspiel?! Deswegen als kleinen Tipp: Schaut auf jeden Fall morgen wieder vorbei, denn dann startet auf allen teilnehmenden Blogs das große Gewinnspiel und ich kann euch schon einmal verraten, was es für tolle Preise zu gewinnen gibt:

Der Coppenrath-Verlag stiftet je

1 x die komplette Buchreihe
3 x je ein Exemplar des dritten Teils “Vernichtet”

Also, wenn das mal nichts ist! Alle Informationen zur Teilnahme morgen!

Und hier nochmal alle bisherigen Blogtour-Stationen im Überblick:

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Liebe Grüße,

Nicole

Blogtour “Land in Sicht”: Interview mit der Autorin Kristina Steffan & Gewinnspiel

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Erst seit wenigen Tagen ist der neue Roman “Land in Sicht” aus dem Diana-Verlag erhältlich und wie bereits angekündigt macht unsere Blogtour zu “Land in Sicht” heute bei mir Halt.
Ich freue mich sehr, euch zu diesem Anlass heute ein Interview mit niemand geringerem als der Autorin Kristina Steffan selbst präsentieren zu können und hoffe natürlich, dass es euch gefallen wird.


Im Gespräch mit Kristina Steffan

Liebe Kristina, die Standardfrage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin Mutter geworden und war in Elternzeit. Das hat mich offenbar so sehr verwirrt, dass ich anfing zu schreiben. Seitdem habe ich damit nicht mehr aufgehört.

Ist der Beruf der Autorin dein Hauptberuf? Wollest du schon immer Autorin werden?
Mittlerweile ja und nein, das hatte ich nie vor. Ich bin eigentlich Mediatorin und systemische Coach. Und davor habe ich lange als Immobilienfachwirtin gearbeitet. Die Tendenz irgendwann Bücher zu schreiben war da noch nicht abzusehen.

Was hast du getan, nachdem du vom Verlag die erste Zusage bekommen hast?
Gekreischt, Schnappatmung bekommen, unter den Schreibtisch gefallen, weitergekreischt, den Gatten angerufen und ihn angebrüllt. So in etwa. ;-)

SchreibtischWie würdest du dich selbst in fünf Worten beschreiben?
Nur Fünf? Okay … das fällt mir schwer. Ich neige ja zu langen Sätzen. ;-) Ich probier es: ungeduldig, freundlich, interessiert, hungrig, unordentlich und naturliebend. (Zu lang. Sorry.) 

Wo und wann schreibst du am liebsten? Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Am liebsten? Am Strand, 34 Grad Außentemperatur, Sonne, auf einem riesigen Kissenlager mit wehenden Vorhängen drum herum, während ein ansehnlicher Poolboy mir eisgekühlte Trauben und Schokolade reicht.

Äh, die Realität ist ein kleines bisschen anders. Schreibtisch, großer Bildschirm drauf und lustiges Chaos drum herum.

Wie sieht ein ganz normaler Tag bei dir aus?
Arbeitesbeginn 7.10 Uhr, Ende 16.15. In heftigen Schreibphasen ab 19 Uhr eine Nachtschicht. (Aber das mit dem Strand wäre schon sehr nett … *grins*)

Womit beschäftigst du dich, wenn du mal nicht schreibst?
Lesen! Oder ich buddel im Beet. Oder ich laufe mit Herrn Hund durch die Gegend und erzähle ihm meine Geschichten, was ihn nicht interessiert, ihn aber auch nicht zu belasten scheint. Oder ich mache mit meinem Kind Mathehausaufgaben, was wir beide nicht so gut können.

Du hast bisher Chick-Lit und ein wenig Fantasy geschrieben. Würdest du gerne auch einmal etwas anderes schreiben? Oder gibt es etwas, was du niemals schreiben würdest?
Krimi ist nicht meins. Ich glaube, ihr würdet alle schnarchend vom Sofa rutschen, wenn ich es versuchen sollte. Chick-Lit ist schon das Genre, welches mir leicht von der Hand geht. Aber auch Fantasy macht mir richtig Spaß. Die Hexenserie „Eine Hexe zum Verlieben“ (geschrieben unter meinem Realnamen Kristina Günak) ist ja eine Kombination aus beiden Genres und es juckt mich in den Finger, noch einen vierten Band zu schreiben.

Wieso schreibst du mittlerweile unter Pseudonym? Wie kam es dazu?
Das bin ja auch ich. Kristina Steffan ist mein „Mädchenname“, insofern war es nicht allzu schwer für mich, mich daran wieder zu gewöhnen. Ich habe den Verlag und das Genre gewechselt und dabei ist es üblich, sich auch einen neuen Namen zuzulegen. Aber das Pseudonym ist mehr als offen und wer hat schon den Luxus einer zweiten öffentlichen Persönlichkeit!?

Was wird dein nächstes Buchprojekt sein? Ist schon etwas in Planung?
Oh ja! „Lilly“ steht schon in den Startlöchern und die ersten drei Kapitel sind geschrieben. Und vorher kommt noch das Lektorat von „Verliebt noch mal“, das im Dezember unter Kristina Günak bei LYX erscheint. Und dann gibt es da noch die Kurzgeschichte … einiges .;-)

IMG_4610Was inspiriert dich beim Schreiben? Wie kommst du auf deine Ideen?
Alles. Mich inspiriert alles. Unsere nette Briefträgerin, die sich immer freut, mein Nachbar, der mein Gartentor repariert hat (an dieser Stelle noch einmal: DANKE!), der angebrannte Topf, weil ich die Möhren beim Schreiben vergessen habe … alles ist geeignet, verwendet zu werden.

Hast du literarische Vorbilder?
Einige. Zum Beispiel Liane Moriarty, die eine wunderbare emotionale Entwicklung ihrer Figuren nachzeichnet. Oder Anne Koschka, die es mit ihrer überbordenden Fantasie beim Lesen glitzern lässt. Es sind viele. Jeder Autor für sich lässt mich versinken. Aber das kennt ihr ja. Ihr seid Buch-Bloggerinnen. ;-)

Lässt du viel reales in deine Bücher fließen? Oder ist alles worüber du schreibst rein fiktiv?
Keine einzelnen Personen. Wenn sind meine Figuren eine bunte Mischung aus vielen verschiedenen Menschen. Als Autorin musst du genau hinschauen, Details wahrnehmen und die können durchaus mal einfließen. Die Geschichten sind ausgedacht. Meistens zumindest … (siehe eine Frage weiter)

Wie bist du auf die Idee „Land in Sicht“ zu schreiben, gekommen?
Meine Freundin hat sich ein Haus gekauft, dass wir an den Wochenenden renoviert haben. Sie hatte schlicht die Nase voll, auf den passenden Kerl zu warten, und hat das fix mal alleine in die Hand genommen. (Sie pflastert aber auch am Wochenende schnell mal ihre Einfahrt alleine, um Montags wieder in den Hosenanzug zu springen und die Welt zu retten.) Und beim Tapete-Abreißen ist mir die Idee zu „Land in Sicht“ gekommen.

In Anlehnung auf Lea und Lotta: Hast du selbst Geschwister? Falls ja, wie war euer Verhältnis damals und wie ist es heute?
Ich habe eine Schwester und wir sind beide ganz anders als Lotta und Lea. Lea musste ja so sein, damit Lotta ebenfalls so sein konnte. Die beiden bedingen sich gegenseitig. Zumindest in ihrer emotionalen Entwicklung. Meine Schwester und ich sind uns sehr ähnlich. Optisch und im Herzen. 

Herr HundWie viel Lea und Lotta steckt in dir?
Ich habe Lottas Angst vor Veränderung. Und ich bin gerne mal dagegen. Aber sind das nicht Eigenschaften, die in jedem von uns Schlummer? Die vielleicht zu unterschiedlichen Lebensphasen unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Lebst du selbst auf dem Land?
Ja. Bin ein Landei. Ich brauche ja das Blumenbeet zum Glücklich sein. Und Herrn Hund, der würde sich in der Stadt nicht wohl fühlen.

Gehört „Meer in Sicht“ zu “Land in Sicht” oder ist es ein separates Buch?
„Meer in Sicht“ ist ein kleiner Appetit-Happen zu „Land in Sicht“. Andere Figuren, etwas anderes Setting, aber der Norden spielt eine große Rolle. Und die Liebe. Und Menschen, die ihr gewohntes Leben aufgeben, um etwas ganz Neues zu beginnen auch. Und eine Katze die in Kartons hockt.

Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Kristina etwas besser kennen zu lernen:

IMG_3795Dein Lieblingsbuch: Diese Frage überfordert mich unfassbar. Habe ein ganzes Bücherregal voller Lieblingsbücher.

Dein Lieblingsfilm/Serie: Das ist einfacher! True Blood! Und die Gilmore Girls. (Das ist therapeutisches Fernsehgucken.)

Dein Lieblingsaufenthaltsort: Am Meer oder im Beet.

Kaffee oder Tee? Kaffee. Kaffee. Kaffee.

Schokolade oder Chips? Beides! Hast du das schon mal versucht? So in Kombination? Schmeckt wunderbar.

Filme oder Bücher? Eher Bücher, aber auch gerne Film.

Drinnen oder Draußen? Im Beet. ;-)

Sommer oder Winter? Unbedingt Sommer. Wegen dem Beet.

Liebe Kristina, herzlichen Dank für dieses Interview und deine offenen und interessanten Antworten!


Gewinnspiel

Zu gewinnen gibt es insgesamt 10 Exemplare von „Land in Sicht“, die freundlicherweise der Diana-Verlag zur Verfügung stellt. Die Teilnahme ist ganz einfach:

In jedem Blogtour-Beitrag findet ihr einen oder zwei rote, fett gedruckte Buchstaben.

Am Ende der Tour solltet ihr 11 Buchstaben gefunden haben, die ihr zu einem Wort zusammen setzten müsst. Dieses Wort hat natürlich etwas mit dem Buch zu tun ;)

Dieses Lösungswort könnt ihr dann auf einem der Blogs einreichen (z.B. in das Gewinnspiel-Formular hier unten).

Auf welchem Blog ihr das Formular oder die Mail ausfüllt und abschickt ist dabei völlig egal, jeder kann lediglich einmal teilnehmen.

Teilnahmeschluss ist der 27.05.2014, 21:00 Uhr.

Der Gewinner wird am nächsten Abend bekannt gegeben!

GEWINNSPIEL BEENDET!


Ich hoffe, dass euch dieses Interview genauso viel Spaß gemacht hat wie mir und ihr jetzt noch mehr Lust auf “Land in Sicht” habt als vorher schon!

Wenn ihr noch mehr über das Buch und die Autorin erfahren wollt, dann schaut doch morgen wieder rein, da macht die Blogtour im Schmökereck Halt, wo euch ein Interview der besonderen Art präsentiert wird. Alle weiteren Stationen findet ihr hier in der Leiste rechts.

Liebe Grüße,

Nicole

Blogger-Aktion: Es wird keine Helden geben von Anna Seidl

Vor wenigen Tagen habe ich euch schon meine Rezension zu “Es wird keine Helden geben” vorgestellt. Im Rahmen der großen Blogger-Aktion zu Anna Seidls Debüt “Es wird keine Helden geben”, beschäftige ich mich heute mit eben diesen Titel des Buches.

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Wem von uns sind solche Gedanken nicht schon einmal gekommen? Man sieht im Fernsehen von einer großen Katastrophe, erfährt vom Verhalten der beteiligten Personen und denk sich reflexartig: „Das hätte ich aber anders gemacht“. Hätte man das wirklich? Kann man überhaupt vorher wissen, wie man schließlich in extremen Situationen selbst reagieren wird? Denkt man in Extremsituationen überhaupt noch über sein Verhalten nach?

Nehmen wir einen Amoklauf, wie er im Buch beschrieben ist. Der Täter läuft durch die Schule. Zielt einmal hier hin und erschießt jemanden, schießt dort hin und trifft … Und man selbst beobachtet aus seinem sicheren Versteck diese Szenen, denkt sich „Wie kann ich das stoppen? Wie kann ich meine Mitschüler retten?“ Vielleicht legt man sich einen Plan zurecht wie „Sobald er seine Waffe nachladen muss, werde ich Ihn überwältigen. Die Munition kann schließlich nicht ewig halten“ oder auch „Wenn ich ihn jetzt ablenken kann, sieht er die kleinen Mädchen in ihrem Versteck dort hinten vielleicht nicht“ oder sogar einfach  „Sobald er mir den Rücken zuwendet, ist er dran, dann erschlage ich ihn mit dem Stuhl dort drüben“. Und dann wäre man der Held. Der Held, der den Mörder Unschuldiger gestoppt hat, derjenige, dem das Lob und die Anerkennung aller verdient. Ein Held.

So etwas haben wir in ähnlicher Form schon Dutzende Male im TV gesehen. In Serien und Filmen, selten auch in den Nachrichten. Wieso eigentlich nur selten in den Nachrichten? Wieso gibt es nicht bei jedem Ereignis solche Helden? Sieht die Realität etwa so anders aus?

Ja, in der Realität sehen solche Ereignisse wirklich anders aus. In der Wirklichkeit denkt nämlich jeder zunächst einmal an sich selbst. Und das ist kein Vorwurf, das ist einfach unsere Natur. Unser Überlebenstrieb. Gerade in solch Extremsituationen denkt man einfach nicht mehr rational, man handelt einfach nur noch. Und diese Handlungen sind nicht wirklich überlegt, sie laufen mehr oder weniger einfach mechanisch ab. Triebgesteuert, denn wir wollen alle überleben. Hinzu kommt noch die große Angst, die in solchen Situationen auch noch ausgeschüttet wird. Selbst wenn wir gerne anders handeln wollten – wir können es nicht, denn wir sind gelähmt vor Angst. Wir können gar keine Helden sein. Jedenfalls nicht so, wie wir es uns im Vorfeld ausmalen würden.

Genau diese Gedanken hatte ich nach der Lektüre des Buches “Es wird keine Helden geben”, als ich über diesen treffenden Titel nachdachte.
Weil es mich interessiert hat, wie die Autorin dazu steht und auf diesen Titel gekommen ist, freue ich mich sehr, dass ich die Gelegenheit hatte, auch ihr einige Fragen dazu stellen zu dürfen.


Fragen an Anna Seidl

eswirdkeineheldengebenAnna, wie kamst du auf den Titel, bzw. ist der Titel überhaupt von dir?
Nein, der Titel ist nicht von mir. Mein Verlag war von meinem ersten Titelvorschlag nicht ganz überzeugt, da er nicht viel über das Genre des Romans aussagte. Es wird keine Helden geben ist ein Satz aus meinem Buch.

Stand zuerst der Titel fest oder zuerst die Geschichte?
Der vorherige Titel entstand während des Schreibens. Es wird keine Helden geben hat dann mein Verlag festgelegt, bevor wir mit dem Lektorat begonnen haben.

Was genau willst du mit diesem Titel ausdrücken?
Der Titel drückt genau das aus, was er auch sagt. Es wird keine Helden geben. In Filmen werden Gewalt und Leid immer so heroisch und romantisch dargestellt. Aber so ist es in der Realität nicht. Egal was für einen Charakter wir auch haben, in dem Moment vor dem Tod haben wir alle nun mal Angst. Egal, wie actionreich Hollywood das auch darstellt.

Was sind Helden für dich?
Helden sind für mich diejenigen, die selbstlos anderen Menschen helfen, obwohl sie sich über die Konsequenzen bewusst sind. Aber ein Held muss nicht immer in ein brennendes Haus rennen. Wer sich für einen anderen Menschen einsetzt, egal in welcher Lebenslage, kann schon ein Held sein.

Sind Helden wichtig?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele nur für sich selbst leben. Helden zeigen uns, was für einen Sinn das Leben haben kann. Was man alles erreichen kann. Also ja, Helden sind sogar sehr wichtig.

Liebe Anna, vielen Dank, dass du mir dazu ein paar Fragen beantwortet hast!


Wer sich weiter mit diesem Thema befassen will, der schaut am besten Mal auf folgenden Blogs vorbei, auf denen es heute ebenfalls Artikel rund um dieses Buch geben wird:

http://blog.claudis-gedankenwelt.de
http://buchplaudereien.de
http://goood-reading.blogspot.de/
http://buecherfee.blogspot.de
http://glitzerfees.blogspot.de/
http://rozasleselieblinge.blogspot.de
http://www.literaturschock.de
http://zwei-sichten-auf-buecher.blogspot.de/
http://merlinsbuecher.blogspot.de/
http://leselustleseliebe.wordpress.com/
http://fairy-book.blogspot.de/
http://mydailybooks.blogspot.com

Wer jetzt ganz neugierig geworden ist, der kann sich schon einmal den morgigen Tag vormerken, denn ab morgen werde ich hier auf meinem Blog gleich 10 signierte Bücher verlosen dürfen!

Hörbuchsprecher-Interview: Maria Koschny

Auch wenn man mit ihrem Namen direkt vielleicht nicht so viel anfangen kann, aber ihre Stimme haben bestimmt die meisten von euch schon einmal gehört!
Maria Koschny ist die Synchronsprecherin der Katniss aus den Die Tribute von Panem-Verfilmungen und ebenso spricht sie auch die Panem-Hörbücher. Außerdem hat sie schon in zahlreichen Filmproduktionen, Serien und Animes mitgesprochen. Unter anderem synchronisierte sie bekannte Schauspielerinnen wie Lindsay Lohan und Jessica Biel.
Maria hat sich sofort bereit erklärt einige Fragen zu beantworten, als ich sie darum bat. Ihre Antworten könnt ihr hier nun nachlesen! Viel Spaß!


Im Gespräch mit Maria Koschny

mariakoschny_farbeMaria, seit wann bist du Sprecherin?
Ich bin mit 9 Jahren über meine Mutter Katharina Koschny (selbst Sprecherin, Schauspielerin, Sängerin und Dozentin in der Akademie Für Professionelles Sprechen) zum Synchronsprechen gekommen.

Wie kam es dazu? War dies schon immer dein Traumberuf? Oder wolltest du zunächst einmal einen anderen Beruf ergreifen?
Meine Mutter hat mich oft mitgenommen zur Arbeit und eines Tages wurde ich vom Regisseur gefragt, ob ich auch mal einen Satz sprechen wolle, ihnen sei ein Kind ausgefallen. So fing alles an.
Ich habe dann allerdings eine längere Pause von fast 4 Jahren eingelegt und erst nach dem Abitur wieder angefangen Synchron zu sprechen neben meinem Studium in Erziehungswissenschaften (für Psychologie hat mein NC nicht ausgereicht ;)).
Als die Synchronanfragen sich dann mehrten, merkte ich, dass ich mich entscheiden muss zwischen dem Studium und der Sprechertätigkeit. Und wie die Entscheidung ausgefallen ist, kann sich ja heute jeder denken. ;)
Ab da begann ich fortlaufend bis heute immer wieder Kurse und Seminare im Bereich Sprechen und Schauspiel zu belegen.

Wie läuft es in deinem Beruf so ab? Gibt es typische Arbeitstage? Hast du feste Sprechtermine bei denen du dann sprichst was gerade gebraucht wird oder wird man immer für eine bestimmte Rolle gebucht?
Man wird immer für die jeweilige Rolle gebucht, daher fallen die Tage mal mehr oder weniger arbeitsreich aus.

Wie lief es bei “Die Tribute von Panem?” Wie kamst du dazu sowohl Hörbuch als auch die Filmsynchronisation zu machen?
Ich würde es fast einen glücklichen Zufall nennen, denn ich hatte Jennifer Lawrence im Jahr zuvor bereits im Film „X-Men – Erste Entscheidung“ gesprochen und vor dem Hintergrund, dass ich auch schon die Panem-Hörbücher gesprochen hatte, fiel die Entscheidung dann auf mich und darüber bin ich sehr froh.

Hast du die Bücher vorher schon gelesen und gekannt? Wie gefallen sie dir persönlich?
Ich bin großer Fan der Bücher!
Ich wurde allerdings erst durch die Hörbuchanfrage auf sie aufmerksam. Aber sie haben mir so gut gefallen, dass ich mir nach dem Einlesen des ersten Teils sofort den zweiten im Buchhandel geholt habe, weil ich es nicht abwarten konnte, bis der Verlag mir das Skript des zweiten Teils zuschickt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Was macht dir denn mehr Spaß? Synchronisation oder Hörbuch sprechen? Inwieweit unterscheidet sich die Arbeit?
Das Synchronsprechen ist mir natürlich viel näher, da es mich fast täglich begleitet, ein Hörbuch einzulesen ist für mich immer wieder etwas Besonderes und Neues.
Der Hauptunterschied besteht darin, dass man beim Synchronsprechen ein Original hat, eine Vorlage, nach der man sich richten muss. Das macht für mich auch den Reiz dieser Arbeit aus, das Tüfteln und Probieren, wie sich das Deutsche am Besten auf das Original transportieren lässt. Damit meine ich nicht nur die Worte, sondern auch die Art und Sprechweise, die man dem Original anpasst.
Beim Hörbuch einlesen hat man keine Vorlage und ist daher viel freier in seinen gestalterischen Möglichkeiten.
Ein großer Unterschied bei der Arbeitsweise ist zudem, dass bei der Synchronisation die Szenen in Takes (kleinere Abschnitte) unterteilt werden, wobei man beim Hörbuchsprechen am Stück liest. Verliest man sich oder wird vom Tonmeister oder vom Regisseur unterbrochen, so setzt man an der Stelle wieder neu an.
und liest weiter.

Wie bereitest du dich auf diese Sprecher-Jobs vor? Bekommst du die Texte vorher und gehst sie durch? Muss man viel auswendig lernen oder eher ablesen?
Beim Synchronsprechen sieht man die Texte das erste Mal direkt im Studio.
Wenn man jedoch eine größere Rolle in einem Kinofilm spricht, darf man sich den Film als Vorbereitung auf die Rolle und das Thema manchmal vorher ansehen, jedoch erhält man dazu nicht das deutsche Dialogbuch.
Im Studio ist es natürlich sinnvoll, sich den Text schnell einzuprägen, um beim Sprechen auch auf das Bild gucken zu können, um die Mundbewegungen richtig zu treffen und die Fenheiten des Spiels bedienen zu können. Sind Takes ml etwas lang geraten, weil der Schauspieler im Original z.B. ohne große Atempausen am Stück spricht, muss man den Text stellenweise natürlich ablesen. Zur Korrektur sitzt im Studio dafür eine Cutterin oder ein Cutter, die die Sprache später noch schneiden und den Text dann ganz genau dahin ziehen, wo er hingehört.

Wie lange arbeitet man an einer Film- oder Hörbuchsynchronisation?
Die Arbeit im Studio, also die Sprachaufnahmen, bei einer Filmsynchronisation dauert im Schnitt – je nachdem wieviel gesprochen wird – ein bis zwei Wochen. Davor muss allerdings ersteinmal eine Rohübersetzung angefertigt werden, mit deren Hilfe dann das Dialogbuch geschrieben wird, denn nur mit einer Rohübersetzung würde der deutsche Text häufig weder von der Länge noch von den Mundbewegungen auf das Original passen.
Beim Hörbuch geht man im Schnitt davon aus, dass der Sprecher am Tag ca. 80 Seiten liest, wobei Schrift und Zeilenabstand im Skript, das man erhält, leicht vergrößert werden, das erleichtert das Lesen und man kann sich zusätzlich Zeichen oder Anmerkungen hineinschreiben.

Zurück zu Panem. Welches Buch hat dir denn am besten gefallen und wieso?
Ich finde den ersten Teil am Besten, wobei ich keineswegs enttäuscht war von den folgenden zwei Teilen. Der erste Teil hat mich sofort begeistert und war von der Geschichte her meiner Meinung nach sehr rund.

Hattest du beim Film irgendwelche Lieblingsszenen bei denen die Synchronisation besonderen Spaß gemacht hat?
Ich mag besonders emotional tiefgehende Szenen, die sich in ruhigen Momenten zwischen Peeta und Katniss abspielen. Da passiert soviel unter der Oberfläche.

Gab es auch Szenen, bei denen du Schwierigkeiten hattest?
Die schwierigsten Szenen sind für mich die, in denen sie ausbricht, verzweifelt oder wütend ist. Das sind Gefühle, die man nicht so gern zulässt. Zudem ist es nicht einfach, z.B. einen Wutanfall so kontrolliert abzuliefern, dass alles auf das Original passt, aber er trotzdem noch echt klingt. Aber da macht es auch so spannend: die Technik und das Gefühl zusammenzubringen.

Gibt es irgendwelche besonderen Szenen an die du dich gut und gerne erinnerst?
Ich erinnere mich im ersten Teil besonders stark an die Szene am Anfang, als Katniss‘ Schwester Prim als Tribut für die Arena gezogen wird. Das berührt mich jedes Mal wieder, wenn ich die Szene sehe oder allein schon daran denke.

Stehst du bei der Synchronisation eigentlich alleine im Studio oder mit deinen Synchron-Kollegen?
Inzwischen werden wir meistens getrennt aufgenommen aus tontechnischen Gründen, damit jeder auf einem eigenen Band ist, wenn starke Entfernungs- oder räumliche Unterschiede oder Überlappungen auftreten (der eine atmet z.B. schwer, während der andere spricht oder einer fällt dem anderen ins Wort). Aus spieltechnischen Gründen wird man aber doch hin und wieder auch zusammen bestellt.

Wie sieht es mit dem fertigen Ergebnis aus? Schaust du dir Filme in denen du mitsprichst später auch selbst an? Ist das dann nicht komisch? Kannst du die Filme dann überhaupt noch genießen oder ist das eher wie ein kritischer Rückblick auf deine Arbeit?
Ich sehe mir nur noch die Filme an, die mich interessieren.
Anfangs hab ich mir des Öfteren mal das Endergebnis angesehen und vor allem angehört, denn man hört sich anders, während man selbst spricht. Das haben viele bestimmt schon mal erlebt, wenn sie sich auf Anrufbeantwortern gehört haben. Die Innen- und Außenwahrnehmung gleicht sich erst mit der Zeit an.

Welcher Sprecher-Job war bislang denn dein liebster? Gab es Sprechrollen, die du so gar nicht mochtest?
Ich habe immer sehr gern Ziva David in Navy CIS gesprochen (schade, dass die Schauspielerin demnächst aus der Serie aussteigt). Die Rolle lag mir und ich hatte über Jahre ein wundervolles Team, mit dem ich mich sehr wohl gefühlt habe.
Ungern spreche ich ganz allgemein in Horrorfilmen mit. Das ist überhaupt nicht mein Genre und oft spielen dort auch nicht gerade die begabtesten Schauspieler mit. Das verringert den Spaß an der Arbeit ungemein.

Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Maria etwas besser kennen zu lernen:

mariakoschny_swDein Lieblingsbuch:
Momentan tatsächlich die „Panem“-Bücher. Auf lange Sicht gesehen bleibt es wahrscheinlich „Die unendliche Geschichte“ (das werde ich aber nicht so oft lesen wie die „Panem“-Bücher, ich lese an und für sich lieber dünnere Bücher)

Dein Lieblingsfilm/Serie:
„Avatar“ hat mich ziemlich lange bewegt und ist daher neben „Blue Valentine“ (den finde ich großartig gespielt) mein Lieblingsfilm und meine momentane Lieblingsserie – auch wenn sie leider schon beendet ist – ist „Breaking Bad“.

Dein Lieblingsaufenthaltsort:
Letzten Sommer war‘ das Berliner Flugfeld vom geschlossen Tempelhofer Flughafen, ansonsten bin ich gern am Wasser, am liebsten natürlich am Meer.

Kaffee oder Tee?
Hm.. ich bin eigentlich eher Teetrinker, hatte aber in letzter Zeit recht häufig auch mal einen Latte Macchiato..

Schokolade oder Chips?
Oh, das ist gemein, denn, wenn ich mal dazu greife, brauch ich meistens beides.

Filme oder Bücher?
Ich würde gern öfter zum Lesen kommen, aber da ich fast jeden Tag mit Buchstaben zu tun habe, strengt mich Bücher lesen oft an, obwohl ich sehr gern lese.
Filme liebe ich einfach, wenn sie gut gemacht sind und tolle Schauspieler mitspielen.

Drinnen oder Draußen?
Wenn ich müde bin drinnen, ansonsten bin ich sehr gerne draußen, vor allem in der Natur oder an Orten in meiner Stadt, die ich noch nicht kenne.

Sommer oder Winter?
Auf jeden Fall Sommer! Es sei denn, es bietet sich die Möglichkeit zum Snowboarden, dann find ich den Winter kurz mal richtig toll! ;)

Peeta oder Gale?
Gale. Ich bin eindeutig zu alt für Peeta. ;)

Liebe Maria, herzlichen Dank für diese interessanten Einblicke in deinen Beruf und für deine tollen Antworten zu dir!