Blogger-Aktion: Es wird keine Helden geben von Anna Seidl

Vor wenigen Tagen habe ich euch schon meine Rezension zu “Es wird keine Helden geben” vorgestellt. Im Rahmen der großen Blogger-Aktion zu Anna Seidls Debüt “Es wird keine Helden geben”, beschäftige ich mich heute mit eben diesen Titel des Buches.

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Wem von uns sind solche Gedanken nicht schon einmal gekommen? Man sieht im Fernsehen von einer großen Katastrophe, erfährt vom Verhalten der beteiligten Personen und denk sich reflexartig: „Das hätte ich aber anders gemacht“. Hätte man das wirklich? Kann man überhaupt vorher wissen, wie man schließlich in extremen Situationen selbst reagieren wird? Denkt man in Extremsituationen überhaupt noch über sein Verhalten nach?

Nehmen wir einen Amoklauf, wie er im Buch beschrieben ist. Der Täter läuft durch die Schule. Zielt einmal hier hin und erschießt jemanden, schießt dort hin und trifft … Und man selbst beobachtet aus seinem sicheren Versteck diese Szenen, denkt sich „Wie kann ich das stoppen? Wie kann ich meine Mitschüler retten?“ Vielleicht legt man sich einen Plan zurecht wie „Sobald er seine Waffe nachladen muss, werde ich Ihn überwältigen. Die Munition kann schließlich nicht ewig halten“ oder auch „Wenn ich ihn jetzt ablenken kann, sieht er die kleinen Mädchen in ihrem Versteck dort hinten vielleicht nicht“ oder sogar einfach  „Sobald er mir den Rücken zuwendet, ist er dran, dann erschlage ich ihn mit dem Stuhl dort drüben“. Und dann wäre man der Held. Der Held, der den Mörder Unschuldiger gestoppt hat, derjenige, dem das Lob und die Anerkennung aller verdient. Ein Held.

So etwas haben wir in ähnlicher Form schon Dutzende Male im TV gesehen. In Serien und Filmen, selten auch in den Nachrichten. Wieso eigentlich nur selten in den Nachrichten? Wieso gibt es nicht bei jedem Ereignis solche Helden? Sieht die Realität etwa so anders aus?

Ja, in der Realität sehen solche Ereignisse wirklich anders aus. In der Wirklichkeit denkt nämlich jeder zunächst einmal an sich selbst. Und das ist kein Vorwurf, das ist einfach unsere Natur. Unser Überlebenstrieb. Gerade in solch Extremsituationen denkt man einfach nicht mehr rational, man handelt einfach nur noch. Und diese Handlungen sind nicht wirklich überlegt, sie laufen mehr oder weniger einfach mechanisch ab. Triebgesteuert, denn wir wollen alle überleben. Hinzu kommt noch die große Angst, die in solchen Situationen auch noch ausgeschüttet wird. Selbst wenn wir gerne anders handeln wollten – wir können es nicht, denn wir sind gelähmt vor Angst. Wir können gar keine Helden sein. Jedenfalls nicht so, wie wir es uns im Vorfeld ausmalen würden.

Genau diese Gedanken hatte ich nach der Lektüre des Buches “Es wird keine Helden geben”, als ich über diesen treffenden Titel nachdachte.
Weil es mich interessiert hat, wie die Autorin dazu steht und auf diesen Titel gekommen ist, freue ich mich sehr, dass ich die Gelegenheit hatte, auch ihr einige Fragen dazu stellen zu dürfen.


Fragen an Anna Seidl

eswirdkeineheldengebenAnna, wie kamst du auf den Titel, bzw. ist der Titel überhaupt von dir?
Nein, der Titel ist nicht von mir. Mein Verlag war von meinem ersten Titelvorschlag nicht ganz überzeugt, da er nicht viel über das Genre des Romans aussagte. Es wird keine Helden geben ist ein Satz aus meinem Buch.

Stand zuerst der Titel fest oder zuerst die Geschichte?
Der vorherige Titel entstand während des Schreibens. Es wird keine Helden geben hat dann mein Verlag festgelegt, bevor wir mit dem Lektorat begonnen haben.

Was genau willst du mit diesem Titel ausdrücken?
Der Titel drückt genau das aus, was er auch sagt. Es wird keine Helden geben. In Filmen werden Gewalt und Leid immer so heroisch und romantisch dargestellt. Aber so ist es in der Realität nicht. Egal was für einen Charakter wir auch haben, in dem Moment vor dem Tod haben wir alle nun mal Angst. Egal, wie actionreich Hollywood das auch darstellt.

Was sind Helden für dich?
Helden sind für mich diejenigen, die selbstlos anderen Menschen helfen, obwohl sie sich über die Konsequenzen bewusst sind. Aber ein Held muss nicht immer in ein brennendes Haus rennen. Wer sich für einen anderen Menschen einsetzt, egal in welcher Lebenslage, kann schon ein Held sein.

Sind Helden wichtig?
Wir leben in einer Gesellschaft, in der viele nur für sich selbst leben. Helden zeigen uns, was für einen Sinn das Leben haben kann. Was man alles erreichen kann. Also ja, Helden sind sogar sehr wichtig.

Liebe Anna, vielen Dank, dass du mir dazu ein paar Fragen beantwortet hast!


Wer sich weiter mit diesem Thema befassen will, der schaut am besten Mal auf folgenden Blogs vorbei, auf denen es heute ebenfalls Artikel rund um dieses Buch geben wird:

http://blog.claudis-gedankenwelt.de
http://buchplaudereien.de
http://goood-reading.blogspot.de/
http://buecherfee.blogspot.de
http://glitzerfees.blogspot.de/
http://rozasleselieblinge.blogspot.de
http://www.literaturschock.de
http://zwei-sichten-auf-buecher.blogspot.de/
http://merlinsbuecher.blogspot.de/
http://leselustleseliebe.wordpress.com/
http://fairy-book.blogspot.de/
http://mydailybooks.blogspot.com

Wer jetzt ganz neugierig geworden ist, der kann sich schon einmal den morgigen Tag vormerken, denn ab morgen werde ich hier auf meinem Blog gleich 10 signierte Bücher verlosen dürfen!

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