Golem & Dschinn – Helene Wecker

golemunddschinn

Hoffmann und Campe Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 623 Seiten
24,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Golem and the Jinni
ISBN: 978-3455403671
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Inhalt (lt. amazon.de):
New York, 1899: Hier begegnen sich Chava und Ahmad, eine Frau aus Ton und ein Mann aus Feuer, deren Schicksal seit Jahrhunderten unauflöslich miteinander verknüpft ist. Chava ist ein Golem, zum Leben erweckt von einem skrupellosen Rabbi. Sie kann die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen um sich herum spüren. Als ihr Meister stirbt, muss sie sich allein in New York zurechtfinden. Ahmad ist ein Dschinn, der eingeschlossen in einer Kupferflasche auf Umwegen nach Manhattan gelangt. Seine Neugier und seine Leidenschaft sind ihm schon einmal zum Verhängnis geworden. Ihm fällt es schwerer als Chava, sich in das menschliche Leben zu fügen. In einer kalten Winternacht kreuzen sich zufällig die Wege von Chava und Ahmad, von Golem und Dschinn. Sie entdecken ihre Seelenverwandtschaft: In der Welt der Menschen suchen beide nach Liebe und Freundschaft, und ständig schwebt die Gefahr, entdeckt zu werden, über ihnen. Als ein übermächtiger Feind auf den Plan tritt, müssen sie gemeinsam eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Zitat:
Sie sah zu, wie er näher kam und konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Sie sah, wie er sie einmal anblickte und dann noch einmal. Dann blieb er stehen. Auch aus dieser Entfernung spürte sie seine Neugier und die Angst dahinter, ein Spiegel ihrer eigenen Gefühle.
Was, fragte er sich, ist sie?
(S. 223)

Kommentar:
Im Jahre 1899 wird Chava, die aus Ton und Lehm besteht und eigentlich ein Golem ist, erweckt. Nach dem schnellen Tod ihres Herrn muss sie lernen im fremden New York alleine zurecht zu kommen und findet Zuflucht bei einem Rabbi. Etwa zur selben Zeit wird Ahmad, der ein Dschinn ist, aus seiner Flasche befreit und lebt bei seinem Meister in einer Schmiede, kommt selbst in dieser Welt aber nicht so gut zurecht. Eines Tages treffen diese beiden ungewöhnlichen Figuren, Chava und Ahmad, schließlich aufeinander …

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir eigentlich nicht schwer. Die Sprache ist wirklich schön, das Lesen macht so Freude. Leider ging es inhaltlich aber erst einmal nur sehr, sehr langsam voran. Während wir zuerst Chavas Entstehung, Erweckung und Ankunft mit verfolgen können, bekommen wir auch immer wieder Einblicke in das bisherige Leben Ahmads und seinen Problemen sich anzupassen. Das fand ich zu Beginn etwas mühselig, mir war das Tempo einfach zu langsam und ich habe lange gebraucht um mich darauf schließlich einzulassen. Zeit benötigt man auf jeden Fall, wenn man diesen Roman wirklich genießen will!

Zugegeben, die Figurenzeichnung ist der Autorin hier wirklich wunderbar gelungen. Obwohl die beiden Protagonisten keine Menschen sind, könnte man dies während des Lesens locker annehmen, denn sie haben sehr, sehr menschliche Züge, Gefühle und Eigenschaften.
Neben dem Hauptteil der Geschichte um Golem und Dschinn geht es auch immer wieder um andere Personen und deren Geschichten. Hier erzählt Helene Wecker sehr eindrucksvolle Geschichten und versteht es damit den Leser an diese Lektüre zu fesseln, denn jede Nebenfigur bekommt eine ausführliche Geschichte.

Eine reine Fantasy-Geschichte ist „Golem und Dschinn“ also wirklich nicht. Es geht viel um moralische Fragen und tendiert oftmals auch in die philosophische Richtung. Vorhersehbar fand ich in diesem Roman auch nichts. Die Autorin hat mich hier wirklich mit einer tollen und verschlungenen Geschichte überrascht und auch begeistern können, nachdem ich endlich bereit war mich auf diese ruhige Geschichte einzulassen.

Insgesamt ein wirklich ganz, ganz tolles Debüt von Helene Wecker, auf das man sich allerdings auch einlassen muss.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Verlieb dich nie in einen Vargas – Sarah Ockler

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Book of Broken Hearts
ISBN: 978-3570162729
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Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn dein Glück den falschen Namen trägt…
Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?

Zitat:
Ich lachte, weil er es tat und weil ich dankbar für die vorübergehende Leichtigkeit war. Aber über seine Alzheimerwitze zu lachen hatte dieselbe Wirkung auf mich wie die Krankheit auf ihn – es zehrte jedes Mal ein kleines Stück von mir auf, eines, das ich niemals wiederbekommen würde.
(S. 332)

Kommentar:
Seit Jahren geben die Schwestern der Familie Hernandez an die jüngere Generation den einen Rat weiter: Verlieb dich nie in einen Vargas. Gemeint sind damit die Söhne der Familie Vargas, die in der Vergangenheit für viel Herzschmerz bei den Hernandez‘ sorgten. Als Jude eines Tages den jungen und charmanten Emilio kennen lernt, ist sie allerdings nah dran dieses Schwur zu brechen …

Bei diesem Buch konnte mich schon das Cover für sich gewinnen, das finde ich nämlich so richtig schön gestaltet und außerdem auch aussagekräftig genug, denn wer denkt bei diesem süßen Bild nicht direkt an die Liebe?

Sarah Ockler hat hier mit „Verlieb dich nie in einen Vargas“ eine wunderschöne Teenie-Liebesgeschichte erzählt, die es wirklich zu lesen lohnt. Zu Beginn hatte ich zwar einige Probleme in die Geschichte hinein zu finden, weil die Protagonistin Jude doch recht eigen ist und einem erst später so wirklich ans Herz wächst. Jude hat es aber auch wirklich nicht leicht, denn ihr Vater ist schwer krank und diese Krankheit wird auch im Verlaufe der Geschichte immer schlimmer und ist neben der Liebesgeschichte, die sich da zwischen Jude und Emilio anbahnt, einer der Hauptplots.

Emilio scheint zu Beginn zwar genau der Typ zu sein, vor dem Jude gewarnt wurde, aber schnell wird klar, dass er eigentlich ganz anders sein muss und absolut nett ist. Er ist ebenso witzig und charmant wie er auch ernsthaft sein kann und er hilft Jude in ihrer schwierigen Situation. Auch seine Geschichte geht ein wenig tiefer, was mir ebenfalls sehr gefallen hat.

„Verlieb dich nie in einen Vargas“ hat ebenso eine ernsthafte und traurige Seite, wie es auch eine witzige und locker-leichte Jugendlektüre ist. Ich habe das Lesen dieser Geschichte wirklich sehr genossen und war schon ein wenig traurig, als ich dann schließlich doch auf der letzten Seite angekommen bin.

Von mir gibt es zwar einen Punkt Abzug für den etwas holprigen Anfang, aber der Rest war einfach überzeugend schön!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

So wie Kupfer und Gold – Jane Nickerson

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Strands of Bronze and Gold
ISBN: 978-3570162682
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Inhalt (lt. amazon.de):
Üppige Gewänder, prächtige Sprache und atemberaubender Plot…
Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen … Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?

Zitat:
Es war einmal…
…ein sehr mächtiger Edemann, dem gehörten allerlei Besitztümer in der Stadt und auf dem Lande und ein prunkvolles Schloss. Sein Name war Blaubart … Er war ein stattlicher Mann, schön anzusehen und angenehm im Umgang. Doch der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass er etwas Gebieterisches an sich hatte und auch etwas Unheimliches.
(S. 7)

Kommentar:
Im Jahre 1855 in den Südstaaten der USA. Nach dem Tod ihres Vaters lebt Sophia bei ihrem reichen Patenonkel ein Leben ohne Entbehrungen. Sie gewöhnt sich nicht so gut daran vom Sklaven bedient zu werden und schnell wird ihr klar, dass bei ihrem Onkel, der bereits vier Ehefrauen hatte, irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu geht…

„So wie Kupfer und Gold“ ist angelehnt an das Märchen „Blaubart“ von Charles Perrault, woraus die Autorin auch keinen Hehl macht, das wird durch zahlreichen Anspielungen deutlich und auch durch einen Auszug aus dem „Blaubart“-Märchen der Gebrüder Grimm, der dem Buch voran gestellt wurde.

Jane Nickerson hat dieses recht straffe Märchen in eine recht langwierige Geschichte umgesetzt. Man merk hier in weiten Teilen schon, dass vieles einfach nur schmückendes Beiwerk ist, was allerdings nicht mal wirklich schmückt, sondern hauptsächlich langweilt. Ich selbst habe für dieses Buch knappe drei Wochen gedauert, weil es mich einfach nicht fesseln konnte und ich mich immer wieder zwingen musste noch ein paar weitere Seiten zu lesen.

Sehr, sehr schade, denn ich hatte mich anhand des Covers, das ich wirklich sehr ansprechend fand, für dieses Buch entschieden. Leider war aber gerade die Hauptfigur Sophia alles andere als sympathisch. Ich fand sie sehr naiv und nervig und hatte einfach kein großes Bedürfnis mehr an ihrer Geschichte Anteil zu nehmen.
Ebenso habe ich den Schreibstil als sehr anstrengend und holprig empfunden. Dazu noch die ausschweifende und nichtssagende Erzählung … nein, leider kann ich dieses Buch nicht weiter empfehlen, mir hat es leider nicht gefallen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogen

Dunkle Götter 1: Das Erwachen – Michael G. Manning

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Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
Mai 2013
Originaltitel: The Blacksmith’s Son
ISBN: 978-3492702904
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Inhalt (lt. amazon.de):
Seine Herkunft ist dunkel. Sein Leben ein Geheimnis. Seine Bestimmung – Magie … Der junge Mort verfügt über Fähigkeiten, die es eigentlich nicht geben darf: Magie ist in seiner Welt längst vergessen. Und mit seiner Gabe bringt er die dunklen Götter gegen sich auf. Nachdem seine Eltern bei einem Attentat ums Leben kamen, wächst der junge Mort bei einem Hufschmied auf. Seine wahre Herkunft kennt er nicht. Doch bald erwachen in ihm magische Fähigkeiten – lebensgefährlich in einer Welt, die die Magie längst verbannt hatte. Gemeinsam mit seinen Gefährten Dorian und Penny erlernt Mort das magische Handwerk – und gerät damit dem finsteren Lord Devon in die Quere, der nicht nur für Mort, sondern auch für Penny zur größten Bedrohung wird. Dabei ist Devon nicht ihr einziger Gegner. Denn bald findet Mort heraus, dass er sich gegen eine schier unbesiegbare Macht gestellt hat: einen dunklen Gott.

Zitat:
»Wenn ich jemals etwas Schlimmes tue, etwas wirklich Schlimmes, für das mich alle anderen hassen werden, würdest du mich dann immer noch lieben?«
(S. 291)

Kommentar:
In einer Welt, in der Magie längst vergessen ist, entdeckt der junge Mort, der bei einem Hufschmied aufwächst und auch kaum etwas über sich oder seine Herkunft weiß, dass er über magische Fähigkeiten verfügt. Zusammen mit seinen Freunden Marcus, Dorian und Penny, fängt Mordecai an nachzuforschen und seine Fähigkeiten zu erlernen. Dabei lehnt er jedoch einige sehr mächtige Gegner gegen sich auf …

Für mich war dieses Buch eine echt Überraschung, denn sooo gerne lese ich reine Fantasy-Romane gar nicht, aber Michael G. Manning konnte mich mit diesem ersten Band seiner „Dunkle Götter“-Reihe begeistern.
Im Prolog erfährt der Leser bereits, was es mit der Hintergrundgeschichte des jungen Protagonisten Mort auf sich hat, ganz im Gegensatz zu ihm selbst, denn er hat keine Ahnung von seiner Herkunft. Der Rest der Geschichte kapitelweise hauptsächlich aus der Sicht von Mort in der Ich-Perspektive erzählt, ab und an gibt es allerdings auch ein paar Einblicke aus anderer Sicht. Mich haben diese Perspektivwechsel überhaupt nicht verwirrt, denn alleine durch die geänderte Perspektive war eigentlich immer schnell klar, wer gerade erzählt.

Mort war mir als Hauptfigur von Anfang an recht sympathisch. Er kommt sehr locker und ehrlich rüber und seine Art konnte mich direkt für sich einnehmen. Generell hat der Autor hier ein gutes Händchen für seine Figuren bewiesen, die er mit viel Charme und Witz darstellt.

Die Story selbst war hin und wieder ein wenig vorhersehbar und auch hier wurde das Rad nicht gerade neu erfunden, aber sie wusste auf jeden Fall gut zu unterhalten. Einzig, dass es Mort so schnell gelang sich auf seine neuen Fähigkeiten einzulassen und sie zu erlernen, ohne allzu viel zu hinterfragen, fand ich ein wenig weit her geholt, aber das ist auch schon so ziemlich mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten hat mich diese Geschichte sehr unterhalten und ab dem Zeitpunkt, zu dem Mort in die Burg Lancaster geht, wurde es für mich auch schön spannend.

Insgesamt gibt es abzüglich der kleinen Kritikpunkte gute vier Sterne und ich freue mich, dass der zweite Band “Der Bund: Dunkle Götter 2” bereits erschienen ist und wir somit nicht noch lange auf die Fortsetzung warten müssen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Geisterblumen – Michele Jaffe

geisterblumen

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 496 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Ghost Flower
ISBN: 978-3841421142
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Inhalt (lt. amazon.de):
Hochspannung: nach ›Wer schön sein, will muss sterben‹ der neue Thriller von Michele Jaffe
Sie wollte leben, wie im Märchen.
Doch plötzlich ist sie mitten in der Hölle.
Du bist ausgerissen. Bist weit weg von allen, die du kanntest. Und endlich fühlst du dich sicher. Sicher vor deiner Vergangenheit.
Doch dann bekommst du ein verlockendes Angebot. Du sollst eine neue Identität annehmen. Sollst eine Person sein, der du zum Verwechseln ähnlich siehst. Und erhältst dafür ein Leben im Luxus.
Eve kann diesem Angebot nicht widerstehen. Zu lange schon war sie allein. Sie geht auf in ihrer neuen Rolle als Aurora – bis seltsame Dinge geschehen.
Jemand bricht in ihr Zimmer ein, ruft auf ihrem Handy an und gibt sich als Liza aus. Doch Liza hat vor drei Jahren Selbstmord begangen – in derselben Nacht, in der Aurora verschwunden ist …
»Als sie aufwacht, liegt die Stille wie eine weiche Decke über ihr. Sie öffnet die Augen und sieht weiße Fliesen. Ihr Herz beginnt zu hämmern. Eines ihrer Augen will sich nicht ganz öffnen, und als sie es berührt, ist es angeschwollen. Sie umklammert das weiße Porzellan des Waschbeckens über ihr. Der Schmerz bohrt sich wie eine Lanze in ihren Hinterkopf und lässt einen Moment lang alles schwarz werden. Sie zieht sich hoch.
Im verbeulten Spiegel sieht sie eine junge Frau mit einem blauen Auge, der Wimperntusche über das Gesicht läuft. Sie braucht einen Moment, bis sie begreift, dass sie sich selbst sieht. Sie stößt die Tür auf und stolpert nach draußen.«

Zitat:
»Du kannst lauschen, so viel du willst. Der ganze Streit ging darum, wie gefährlich Geheimnisse sind. Je mehr Leute es also hören, desto besser.«
(S. 423)

Kommentar:
ve bekommt eines Tages von einem fremden Geschwisterpaar, Bridgette und Bain, denen sie während ihrer Arbeit begegnet, das Angebot sich als deren verschollene Cousine auszugeben um ans Erbe ihrer Großmutter zu kommen. Das Geld soll sie mit den Geschwistern teilen und dann einfach wieder von der Bildfläche verschwinden. Eve, deren Leben alles andere als rosig ist und die selbst keine Familie hat, ergreift gerne die Chance ein neues Leben in Wohlstand zu beginnen und bereitet sich zusammen mit Bridgette und Bain auf ihre Rolle als reiche und verwöhnte Aurora Silverton vor…

Das ist „Geisterblumen“ unbedingt lesen wollte, lag zunächst einmal ausschließlich am tollen Cover, das schaut nämlich wirklich ganz, ganz toll aus und ist einfach wundervoll gestaltet. Aber auch der Inhalt hörte sich ganz interessant an, Psychothriller lese ich generell ja auch ganz gerne. Trotzdem bin ich froh, dass es dieses tolle Cover gibt, denn alleine durch die Inhaltsbeschreibung wäre ich nicht unbedingt auf dieses Buch neugierig geworden und das wäre wirklich schade gewesen.

Michaele Jaffe versteht es meisterhaft diese wirklich komplexe und verblüffende Geschichte zu erzählen. Bis zum zweiten Drittel dieses Buches war ich eigentlich der Meinung, ich wüsste, was noch kommen würde, tatsächlich wusste ich aber gar nichts. Zunächst scheint eigentlich alles recht einfach und übersichtlich zu sein und ich bedaure, dass ich hier nicht genauer darauf eingehen kann, aber ich will niemanden den Spaß an der Geschichte nehmen indem ich zu viel verrate, deswegen halte ich mich lieber etwas zurück. Mir ging es jedenfalls so, dass ich bis etwas über die Hälfte der Geschichte total im Glauben war, die Geschichte und den Verlauf durchschaut zu haben, im letzten Drittel wird allerdings alles durcheinander gewirbelt und es gibt mehrere wirklich überraschende Wendungen, die ich so nie vorher gesehen hätte. Ein wenig überrumpelt war ich teils auch, man muss schon ziemlich aufmerksam lesen und alles gut mitverfolgen um zum Schluss noch alle Fakten von der Fiktion zu unterscheiden. Der Autorin ist hier eine wirklich gute Täuschung gelungen, die Geschichte hat richtig mitgerissen und wusste auch am Ende mit einem sehr guten und schlüssigen und keinesfalls an den Haaren herbeigezogenen Ende zu überzeugen.

Ihre Figuren, von denen es im Buch wirklich viele gibt und die auch zum größten Teil allesamt eine wichtige Rolle spielen, hat Michele Jaffe hier auch wirklich sehr facettenreich und liebevoll ausgestattet. Besonders die Protagonistin hat mir zugesagt, ich fand Eve sehr sympathisch dargestellt, habe den Eindruck erhalten einen guten Bezug zu ihr zu haben, ohne dass ich jedoch hinter ihr Geheimnis kam, bevor es nicht an der Zeit dafür war.

Schon alleine durch die eingewobenen mysteriösen Elemente musste ich während der Lektüre einfach dran bleiben und immer weiter und weiter lesen. Der Spannungsbogen war von Anfang an bis zum zweiten Drittel gleichbleibend hoch und konnte sich dann zum Schluss noch einmal steigern.

Ich halte „Geisterblumen“ für einen wirklich guten Psychothriller aus dem Jugendbuch-Segment, der allerdings sicherlich nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene gut lesbar und überraschend ist. Von mir gibt es hier die volle Sternzahl, mich hat dieses Buch total überzeugen können.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

September 2013: Monatsrückblick

Und wieder ist ein Monat vorbei! In der ersten Hälfte des Monats habe ich gar nicht so viel gelesen, irgendwie fehlte die Zeit und es gab so viele andere tolle Dinge noch zu tun, aber in der zweiten Septemberhälfte habe ich dann doch noch eine ganze Menge geschafft.

In diesem Monat kamen einige Bücher raus, auf die ich so richtig gespannt war, nämlich Grischa 2, Night School 3, Gone Girl und Angelfall. Auf diese Bücher hatte ich schon lange gewartet. Einige konnten mich begeistern, andere leider nicht. Mehr könnt ihr in meinen Rezensionen erfahren, wenn ihr auf das jeweilige Cover klickt.
Außerdem habe ich in diesem Monat endlich mal den ersten „Töchter des Mondes“-Band gelesen und auch endlich „Das Labyrinth erwacht“, worauf ich schon lange gespannt war!
Ansonsten haben sich mit „Himmelsfern“, „Gone Girl“, „Phobia“ und „Jenseits der Untiefen“ noch Leserundenbücher in den Monat geschlichen. Ich liebe ja Leserunden!

So, jetzt aber mal konkret und in Bildern, mein Lesemonat:

Gelesene Bücher im September:

silhouettegefaehrlicherehrgeizhimmelsferndasmuettermafiabuchderkussdergoettingrischaeisigewellentoechterdesmondes1toechterdesmondes2gonegirlseptembermädchennightschool3angelfall1jenseitsderuntiefenphobiadaslabyrintherwacht

 

Meine Top 3 im September:

grischaeisigewellentoechterdesmondes1toechterdesmondes2

Ja, was soll ich sagen? Diese drei Bücher haben mich in diesem Monat überraschenderweise wirklich am meisten mitgerissen! Gerade von Töchter des Mondes war ich total überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Reihe so gefallen würde :)

Mein Flop im September:

dasmuettermafiabuch

Ehrlich, ich liebe die Romane von Kerstin Gier. ALLE! Wirklich! Und ich habe mich soooo auf dieses Buch hier gefreut, aber es hat so gar nicht meinen Erwartungen entsprochen, ich war richtig enttäuscht :( Leider.

 

Ja, ansonsten gibt es zu meinem Lesemonat gar nicht mehr viel zu sagen. Insgesamt war er ganz gut und es waren kaum Ausreißer dabei :)

Wieviel habt ihr in diesem Monat so gelesen? Was waren eure Highlights und Flops? Was konnte euch begeistern und wovon wart ihr eher enttäuscht? Ich bin gespannt! :)

Bleibt mir nur noch zu sagen: Bis zum nächsten Monat ;)

Ach so, eine Sache doch noch: Auf meiner Facebook-Seite gibt es momentan ein kleines Gewinnspiel. Zu gewinnen gibt es zwei tolle Bücher, also schaut ruhig mal rein!

Liebe Grüße,

Nicole

Der Arena-Blogger-Workshop! – Bericht

SAM_0439Als die Einladung vom Arena-Verlag zum zweiten Blogger-Workshop kam, war mir direkt klar, dass ich dabei sein muss! Leider war ich bereits zu spät, da die e-Mail noch während unseres Urlaubs eintraf und die Anmeldefrist eigentlich schon verstrichen war und so bekam ich keinen Platz mehr in Dortmund, dafür aber in Würzburg. Würzburg ist von mir aus zwar eine laaange Strecke zu fahren, aber was tut man nicht alles für seine Leidenschaft.

Ich machte mich Samstag morgen also frühzeitig auf um die 280 km rechtzeitig bis zum Mittag zum Arena Verlag zu schaffen. Viel zu früh war ich dann auch dort, musste allerdings nicht lange warten bis die nächsten Bloggerinnen (ja, es waren nur weibliche Personen anwesend ;)) eintrafen.

Der Verlag befindet sich übrigens in einer großen und schönen Villa, also überhaupt nicht so, wie man sich einen großen Verlag vielleicht vorstellt.

SAM_0430Nach großem Hallo und einem ersten Beschnuppern, immerhin kannten sich ja tatsächlich einige der Anwesenden noch nicht, ging es dann auch schon hoch in den dritten Stock des Verlags, dem Archiv. Dort oben findet man in zahlreichen Buchregalen jedes Buch des Verlags in jeder Ausgabe und Ausführung einmal. Die Tische wurden schnell noch liebevoll mit Keksen, Wasserflaschen und Tassen bestückt, die Bücherregale wurden in Augenschein genommen und der grandiose Ausblick über Würzburg bewundert.

Dann ging es auch schon los. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde in der sich alle 16 anwesenden Bloggerinnen ebenso vorstellten wie auch Daniela Kern vom Verlag und Kathrin Lange, die diesen Workshop als AutorinSAM_0438 begleitete, einigte man sich auf die formlose Anrede, was die Atmosphäre insgesamt schön auflockerte.
Daniela stellte den Verlag vor und erläuterte auch, wie es bei der Gründung 1949 zum Verlagsnamen kam. Es stimmt schon, hätte man den Verlag nach seinem Gründer benannt, wäre es zumindest im Kinder- und Jugendbuchsegment schwer geworden Fuß zu fassen, denn wer kauft schon Bilderbücher aus dem Popp-Verlag?

Auch das aktuelle Verlagsprogramm wurde kurz umrissen, bevor wir uns dann der Diskussion um das Buch von Kathrin Lange widmeten, das wir alle im Vorfeld bereits gelesen hatten. In meinem Fall und der Hälfte aller Teilnehmer war dies der aktuelle Arena-Thriller “Septembermädchen”, für die andere Hälfte handelte es sich um Kathrin Langes “Schattenflügel”.

SAM_0429Dieser direkte Austausch mit der Autorin hat mir sehr gut gefallen, wir erfuhren viel über die Entstehung und diverse Gedanken, die dahinter stecken und die man so als Leser gar nicht mitbekommt. Im weiteren Gespräch ging es nicht nur um dieses Buch, sondern auch generell um das Thema wie Rezensionen von Autoren wahr genommen werden und wie sie mit Kritik umgehen.

Zum Schluss erzählten Kathrin und Daniela noch ein wenig über Kathrins neues Projekt bei Arena, das sich wirklich sehr, sehr interessant anhört. Noch darf darüber nichts verraten werden, aber bereits im Januar ist es soweit! Also unbedingt merken und im Januar dann nach Kathrin Langes neuem Projekt Ausschau halten!

SAM_0434Ein weiteres Thema war bei diesem Workshop ebenso eine Sache, die gerade in aller Munde ist: Der Coverwechsel der Clockwork-Reihe. Gerade in der Blogger-Gemeinde war der Aufschrei groß, als die neuen Cover bekannt wurden und ich will hier gar nicht viele Worte verlieren, dass der Verlag die Cover nicht aus Langeweile geändert hat, sollte für jeden klar sein. Ich finde die Lösung mit dem zusätzlich bestellbaren Cover vom Arena-Verlag sehr gut gelöst. Fakt ist, dass die neuen Cover jetzt tatsächlich viel mehr denen ähneln, die es in anderen Ländern bereits gibt, auch hier wurden sie ja nun mehr im Film-Design gehalten und an die italienischen Cover angelehnt.
Ich kann wirklich verstehen, dass man sich ärgert, wenn mitten in einer Reihe plötzlich das Erscheinungsbild geändert wird, das geht mir nicht anders, aber was ich überhaupt nicht begreifen kann, sind die total überzogenen Reaktionen die darauf kamen. Seine Meinung kann man doch auch höflich vertreten, oder nicht? Wie auch immer, die Lösung des Arena-Verlags finde ich super und so sollte nun jeder gut bedient sein. Ich persönlich werde mich die Reihe übrigens im neuen Design zulegen, denn wenn man die Cover so real vor sich sieht und nicht nur am Monitor, dann sehen die wirklich richtig schick aus. Aber gut, das ist Geschmackssache.

SAM_0433SAM_0449In der Kaffeepause fand sich natürlich zwischendurch auch ein wenig Zeit um sich sein Buch von Kathrin Lange signieren zu lassen, die wirklich sehr sympathisch ist, ebenso wie für das ein oder andere Gespräch.

 

Insgesamt hat mir der Tag beim Arena-Verlag wirklich sehr gut gefallen und ich hätte mich wirklich geärgert, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Es war richtig toll mal in einen Verlag reinblicken zu können und außerdem auch viele andere nette Bloggerinnen kennen zu lernen, die man bislang hauptsächlich aus dem Internet über Facebook und natürlich ihre jeweiligen Blogs kannte.

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Oben von links nach rechts: Steffi, Alex, Katja, Sonja, Tine, Nicole (also ich selbst), Daniela, Sabrina, Damaris, Favola, Asaviel
Unten von links nach rechts: Kathin Lange, Anka, Michèle, Alice, Alexandra, Bianca

Ich bedanke mich nochmals bei allen für diesen tollen Tag, bei allen lieben Blogger-Kolleginnen und speziell bei Daniela, die das ganze total klasse organisiert und für eine tolle Stimmung gesorgt hat und natürlich auch bei Kathrin Lange, die sich die Zeit genommen hat uns den gesamten Tag zu begleiten.

Beim nächsten Mal bin ich gerne wieder dabei!

Liebe Grüße,

Nicole

Das Labyrinth erwacht – Rainer Wekwerth

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 407 Seiten
16,99 Euro
Januar 2013
ISBN: 978-3401067889
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig.
Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt.
Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren.
Aber das Labyrinth kennt sie.
Jagt sie.
Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen:
Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst.
Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore.
Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.

Zitat:
’Wen seine Ängste überwältigen, wird zurückbleiben. Ihr seid sieben Suchende, doch es gibt nur sechs Tore zur nächsten Welt. So wird es in jeder Welt sein, immer werdet ihr ein Tor weniger finden, als ihr Suchende seid. Einer von euch wird stets zurückbleiben, einer wird allein seinen Ängsten gehören. Wer leben will, muss kämpfen. Gegen andere, gegen sich selbst. Am Ende wird nur einer von euch überleben. Weil ihr im Labyrinth seid. Weil ihr verloren seid.’
(S. 58)

Kommentar:
Als Jeb, Jenna, Kathy, Leon, Tian, Mary und Mischa erwachen befinden sie sich in einer fremden Umgebung und haben keine Ahnung wie sie hierhin gekommen sind. Sie wissen auch sonst nicht mehr viel, wer sie sind, woher sie kommen. Alles notwendige fällt ihnen nach und nach ein, aber nur die wichtigsten Dinge um zu überleben. Einer Nachricht zufolge müssen sie die sechs Tore finden, die sie in die nächste Welt bringen werden. Sechs Tore für sieben. Einer wird auf der Strecke bleiben. Aber wer? Das ist aber noch nicht alles. Sie werden verfolgt. Und sie haben Angst …

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt, denn sowohl Titel als auch Inhaltsangaben hören sich nun wirklich mehr als spannend an. Die Optik macht einen schon verrückt, ebenso wie es das Labyrinth im Buch tut.

Unter dem Labyrinth habe ich mir zwar etwas anderes vorgestellt, nämlich ein klassisches Labyrinth, also einen Irrgarten, aber tatsächlich gibt es so etwas im Buch eher nicht, es sei denn, die Wege durch diese fremde und mysteriöse Welt, die die sieben Jugendlichen durchqueren müssen, hält im weiteren Verlauf dieser Reihe noch einige Überraschungen bereit. Zunächst aber handelt es sich einfach um eine fremde Umgebung, die es zu durchschauen und zu durchqueren gilt, immer auf dem Weg zu den Toren.
Die Story ist also bislang sehr überschaubar, denn mehr geschieht eigentlich nicht. Die Protagonisten stoßen zwar auf einige Probleme und Hindernisse, werden verfolgt und müssen sich selbst überwinden, neu kennen lernen und organisieren, aber die Handlung an sich hält sich in Grenzen.

Gut gelungen ist Rainer Wekwerth hier die Figurenzeichnung, denn alle Protagonisten kann man sich am Ende wirklich gut vorstellen und hat das Gefühl sie zu kennen. Die Auseinandersetzung miteinander ist das eigentlich spannende bislang gewesen, zumindest für mich. Ein wenig Action gibt es auch, aber das Buch kommt ohne wirklich großen Höhepunkt aus. Der Spannungsbogen schlägt also nur leicht aus, ist ansonsten eher gleichbleibend hoch.

Was mich am meisten gestört hast ist aber die Tatsache, dass es kaum wirkliche Hinweise oder Andeutungen gibt, was es mit dem ganzen auf sich hat, also warum genau die sieben Jugendlichen da gelandet sind, was der Sinn des ganzen ist, wer dahinter steckt. Mir fehlten wirklich einige Hinweise, durch die man selbst mit raten könnte. Das kann man jetzt zwar auch, aber bislang ist alles so offen, ohne vorgegebene Richtung, dass es einfach zu mühselig ist und so keinen Spaß macht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, auf was das alles hinaus laufen könnte und das finde ich einfach schade. Das hätte ich mir wirklich gewünscht.

Den zweiten Band werde ich dennoch lesen, mittlerweile ist er ja auch bereits erschienen und liegt hier schon bereit. Diesem ersten Band möchte ich lediglich 3,5 Sterne geben, die ich hier auf vier aufrunde und ich hoffe sehr, dass der zweite Band sich steigern wird!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen