Bis zum letzten Tropfen – Mindy McGinnis

biszumletztentropfen

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: Not a Drop to Drink
ISBN: 978-3453268975
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Nach einer Choleraepidemie und dem Zusammenbruch der Zivilisation ist sauberes Wasser das wertvollste Gut. Die sechzehnjährige Lynn hat schon früh gelernt, es um jeden Preis zu verteidigen. Gemeinsam mit ihrer Mutter bewohnt sie ein einsames Farmhaus und verbringt ihre Tage damit, Brennholz und Nahrung zu beschaffen. Und den Teich hinter dem Haus vor durstigen Eindringlingen zu schützen. Als eines Tages ein Fremder auftaucht und Lynn und ihre Mutter Fußspuren um den Teich herum entdecken, wird ihnen sofort klar, dass jemand ihre geheime Quelle entdeckt hat. Der Ernstfall, auf den Lynn seit Jahren vorbereitet ist, scheint einzutreten. Eigentlich hat sie keine Angst. Doch dann wird ihre Mutter von Kojoten schwer verletzt. Und Lynn muss sich in den umliegenden Siedlungen Hilfe suchen, denn allein kann sie die Farm nicht retten.

Gewähltes Zitat

Und eigentlich sollte sie wütend auf ihn sein, weil er für sie beide gesprochen hatte, als er Eli und Neva seine Hilfe angeboten hatte, dachte Lynn bitter, als sie den ersten Eimer in das eisige Wasser tauchte. Stebbs schien zu glauben, sie wären nun für die Flüssler verantwortlich, und sie wusste nicht, ob sie anderer Meinung war. Sie waren so unfähig für sich selbst zu sorgen, dass sie noch vor dem Winter tot sein würden. Sie und Stebbs hatten die Chance, das zu verhindern.

(S. 121) 

Meine Meinung

Lynn ist ihr ganzes Leben lang von anderen Menschen abgeschottet gewesen. Ihre übervorsichtige Mutter hat jeden Menschen erschossen, der sich ihrem Haus und der einzigen zuverlässigen Wasserquelle weit und breit nähern wollte. Nur ein einziges Mal hat Lynn Kontakt zu einem anderen Menschen gehabt und das war vor vielen Jahren als Stebbs, ein weiterer einsamer Bewohner der näheren Umgebung sich verletzt und Hilfe bei Lynns Mutter suchte. Als Lynns Mutter nun überraschend stirbt steht Lynn ganz alleine vor der großen Aufgabe sich selbst durchzubringen und ihr Haus und den Weiher zu verteidigen. Eine Aufgabe, der sie kaum gewachsen ist …

Alles an diesem Buch schrie „Lies mich!“. Die Optik gefiel mir, die Inhaltsbeschreibung fand ich ansprechend und auch der Titel sagte mir zu. Dies alles weckte in mir hohe Erwartungen. Erwartungen, die der Inhalt des Buches schließlich nicht erfüllen konnte.
In diesem Kontext sei vielleicht erwähnt, dass der Klappentext hier auch wieder ein etwas anderes Bild der Handlung vermittelt, als es tatsächlich ist, aber ich will hier nicht zu viel verraten und zu sehr ins Detail gehen.

Die Geschichte selbst beginnt mittendrin ohne große Einleitung. Dennoch habe ich mich als Leser nicht ins kalte Wasser geworfen gefühlt, denn die Handlung schreitet sehr ruhig und fast schon mühselig voran. Dabei ist der Stil der Autorin ganz klar und präzise, wenig verspielt. So lässt sich das Buch wirklich gut lesen.

Die Welt, in der Lynn lebt, wird nur recht grob beschrieben. Der Leser bekommt zwar alle nötigen Informationen und auch eine Vorstellung davon, wie es dazu kam, aber mehr auch nicht. Diese Dystopie lebt nicht von ihrer Geschichte oder ihrem Setting. Das ist einerseits gut, denn hier wird mal eine etwas andere Richtung ausprobiert, andererseits aber auch wieder schade, weil dieses Setting und Szenario eigentlich sehr interessant und vielversprechend klang.

Diese Geschichte lebt eher von der Charakterentwicklung Lynns. Es ist nämlich sehr interessant Lynn dabei zu begleiten, wie sie gesellschaftsfähig wird, soziale Kontakte knüpft und beginnt über ihren Tellerrand hinaus zu sehen. Das ist wirklich interessant, leider aber auch nicht immer gut gelungen. An vielen Stellen fand ich Lynns Reaktionen doch etwas unglaubwürdig, an anderen Stellen wieder grandios gelöst.
Die restlichen Figuren bleiben allesamt etwas blass, was ich sehr schade finde. Gerade durch die teilweise doch sehr eindrucksvollen Taten und Handlungen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe bei den Nebenfiguren gewünscht, denn hier war definitiv Potential vorhanden um diese ebenfalls groß aussehen zu lassen. So blieb allerdings nichts als ein kleiner Hauch von Ahnung davon zurück, was in diese Eli, Stebbs und Neva angetrieben haben könnte.

Fazit

Insgesamt konnte „Bis zum letzten Tropfen“ meine Erwartungen leider nicht erfüllen und das nicht nur, weil die Beschreibung des Klappentextes nicht so wirklich zutreffend war. Meiner Ansicht nach hat Mindy McGinnis hier viel Potential verschenkt und ihre Figuren nicht immer glaubwürdig genug agieren lassen. Trotzdem mochte ich die Geschichte irgendwie. Ich vergebe hier für ein grundsolides Buch mit sehr interessantem Szenario gut drei Sterne!

Meine Wertung

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Blind Walk – Patricia Schröder

blindwalk

Coppenrath Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
17,95 Euro
Juni 2014
ISBN: 978-3649617495
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Als die 17-jährige Lida Donelley zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk“, einem Event aus dem Internet, teilnimmt, rechnet sie mit nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv. Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida beschleicht das unheimliche Gefühl, dass sie beobachtet werden. Schon bald wird dieser erste Verdacht zur bösen Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben.

Gewähltes Zitat

»Mir nicht«, erwiderte ich. »Ich bereue nicht eine Sekunde meines Lebens. Auch wenn garantiert etliche dabei gewesen sind, die ich nicht optimal genutzt habe. Ich. Bereue. Nichts.«

(S. 349)

 

Meine Meinung

Als Lida ihren Freund Jesper überredet sie mit zu diesem Event zu nehmen, hätte sie vermutet, dass in ihrer Beziehung irgendetwas nicht stimmen könnte. Vor allem hätte sie aber nie damit gerechnet, dass der Blind Walk sich so entwickeln würde! Statt einem tollen Abenteuer scheint es schließlich eher um Leben und Tod zu gehen. Aber wieso? Was läuft hier ab?

Erwartet hatte ich ein spannendes Abenteuer mit einem Haufen zusammengewürfelter Jugendlicher, die allesamt unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Genau das habe ich auch bekommen – und noch mehr!
„Blind Walk“ war anders, als ich es mir anhand der Kurzbeschreibung vorgestellt hatte. Anders, aber nicht schlechter! Im Gegenteil, dieses unerwartete hat der Geschichte den besonderen Reiz verliehen, sie zu etwas wirklich besonderem gemacht.

Die Figuren könnten unterschiedlicher kaum sein. Wir lernen vor allem Lida kennen, aus deren Sicht der Roman zum größten Teil erzählt wird. Außerdem wird das Buch noch in kursiver Schrift aus der Sicht anderer erzählt. Die Perspektiven wechseln also häufig, erzählen dann aber auch zwei unterschiedliche Handlungsstränge, die ich zunächst lange Zeit überhaupt nicht miteinander verbinden konnte. Erst nach und nach schloss sich der Kreis zu einem ganzen.

Alle übrigen Figuren lernen wir nur oberflächlich kennen, das reicht allerdings vollkommen aus um deren Persönlichkeiten einschätzen zu können. Die Figurenzeichnung ist Patricia Schröder hier wirklich gut gelungen, wie ich finde.

Wie bereits erwähnt wir der Plot aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Das bringt noch einmal so richtig Spannung rein, denn lange Zeit konnte ich die Handlungen gar nicht miteinander verbinden. Das sorgte dafür, dass ich irgendwann einfach nur noch weiter lesen musste um endlich zu erfahren, was es mit dieser vermeintlichen Nebenhandlung auf sich hat.
Die Zusammenhänge konnten mich dann tatsächlich ziemlich überraschen und auch begeistern, als ich schließlich so in etwa begriffen hatte, worauf das alles hinaus laufen würde, weil ich mir dieses Ausmaß gar nicht vorstellen konnte.
Ohne zu viel zu verraten, aber die Thematik ist wirklich sehr interessant! Weiter ins Detail kann ich leider nicht gehen ohne richtig fett zu spoilern.

Fazit

Insgesamt konnte mich Blind Walk mit seiner Idee sehr begeistern! Patricia Schröder hatte hier eine tolle Idee und konnte diese auch noch richtig gut umsetzen.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig, man fliegt nur so durch sie Seiten und kann vor lauter Spannung gar nicht mehr aufhören zu lesen. Von mir bekommt Blind Walk dafür die volle Punktzahl!  

Meine Wertung

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Specials

Monument 14 – Emmy Laybourne

monument14

Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 336 Seiten
8,99 Euro
Januar 2014
Originaltitel: Monument 14
ISBN: 978-3453411630
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Inhalt (lt. amazon.de):
Vierzehn Jugendliche. Eine Shopping-Mall. Eine Welt, in der nichts mehr ist, wie es einmal war.
An dem Tag, als die Welt untergeht und ein Tsunami die Ostküste der USA trifft, stranden 14 Jugendliche in einem Einkaufszentrum. Schnell wird ihnen klar, dass sie völlig auf sich allein gestellt sind. Während der Strom ausfällt und die Zivilisation zusammenbricht, braut sich am Himmel etwas noch viel Furchtbareres zusammen. Eine Giftwolke aus einer nahen Chemiefabrik nähert sich dem Einkaufszentrum. Diejenigen, die die Chemikalien einatmen, verändern sich in völlig unerwarteter und beängstigender Weise. Der zurückhaltende Dean, bislang eher ein Außenseiter, muss sich mit den anderen verbünden und um sein Überleben kämpfen …

Zitat:
»Wir sind hier, um die Toten zu ehren. Wir wissen nicht, wie viele gestorben sind. Wir wissen nicht mal, was da draußen genau los ist. Aber trotzdem können wir für alle beten, die von uns gegangen sind. Trotzdem können wir sie in unseren Herzen bewahren und auf ihrem Weg in den Himmel unterstützen.«
(S. 129)

Kommentar:
Wie immer steigt Dean auch an diesem Morgen in den Bus zur Schule, als plötzlich ein wahnsinniger Hagelschauer los geht, der alles um sie herum zerstört. Dank einer erfahrenen Busfahrerin können 14 Kinder und Jugendliche gerettet werden und sitzen nun in einem Einkaufszentrum fest. Ohne die erwachsene Fahrerin, denn die will Hilfe holen. Schnell wird allerdings klar, dass der Hagelschauer nicht die einzige Katastrophe ist, spätestens als ein gewaltiges Erdbeben die Region erschüttert ist klar, dass die Situation noch viel verheerender ist als gedacht. Die vierzehn verbliebenen Kinder und Jugendlichen versuchen sich so gut wie möglich und von der Außenwelt abgeschnitten zu organisieren, während sie auf Rettung warten die nicht kommt …

Monument heißt der Ort in den Rocky Mountains, in dem vierzehn Kinder und Jugendliche in einem Einkaufszentrum fest sitzen. Es kommt was kommen muss. Während die Kinder vor allem Schutz und Trost bei den Älteren suchen und diese dabei auch ziemlich nerven und überfordern, versuchen die älteren Jugendlichen sich in der Gruppe zu behaupten und ihre Rolle zu finden. Das gelingt den einen besser, den anderen weniger gut, so dass es viel Konfliktpotential, Streit und auch Schlägereien gibt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Dean erzählt, der über die zwölf Tage umfassende Odyssee schreibt, die das Buch umfasst. Ich mag Dean als Person ganz gerne, obwohl ich auf den ersten 30 Seiten wirklich teils geglaubt hatte, ich hätte hier eine weibliche Protagonistin vor mir. Danach war aber klar, dass es sich bei Dean um einen recht ruhigen und bedachten Teenager handelt, der seine Umwelt und seine Mitmenschen einfach nur genauer beobachtet.
Die meisten weiteren Figuren werden allesamt nur angerissen, aber jeder Figur wird sein ihm eigener Charakter aufs Auge gedrückt, so dass wir hier beinahe vierzehn Persönlichkeiten haben. Die Kleinen haben allesamt ihre Merkmale, allerdings sind diese ein wenig stereotypisch geraten, aber bei so vielen Personen absolut zufriedenstellend und gelungen. Die älteren Jugendlichen sind trotz ihrer Merkmale facettenreicher ausgefallen.

Das Szenario an sich, also die Organisation der Gruppe, hat mir recht gut gefallen und fiel für mich auch sehr authentisch aus. Also, die Entwicklung der Gruppe und das Verhalten der Protagonisten. Das gefiel mir wirklich gut.
Das sonstige Szenario, also die Katastrophen die geschehen sind, gefielen mir soweit auch, vor allem fand ich gut, dass alles nicht so ausufernd beschrieben wurde, sondern wirklich nur kurz umrissen. Was ich dennoch ein wenig übertrieben fand, das war die Giftwolke und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Blutgruppen. Das ist das einzige, was ich recht unglaubhaft fand und was aus meiner Sicht nicht unbedingt hätte sein müssen. Dieses Szenario hatte auch so genügend Potential um die Jugendlichen durchdrehen zu lassen, da hätte es diese Giftwolke nicht gebraucht. Anders hätte mir es besser gefallen, aber nun gut.

Insgesamt hat mir diese Geschichte aber sehr gut gefallen und ich bin bereits gespannt auf die Fortsetzung die glücklicherweise ja bereits im Mai erscheinen wird. Ich habe noch keine Ahnung worauf alles hinaus laufen und wie die Situation am Ende gelöst wird, aber ich habe mir auch zu Beginn des Buches nicht vorstellen können, wie die Geschichte auf den weiteren Seiten funktionieren kann, wenn es sich weiterhin nur in diesem Einkaufszentrum abspielt. Und es hat funktioniert!
Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne!

 

Meine Wertung:
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