Heyne Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Nach einer Choleraepidemie und dem Zusammenbruch der Zivilisation ist sauberes Wasser das wertvollste Gut. Die sechzehnjährige Lynn hat schon früh gelernt, es um jeden Preis zu verteidigen. Gemeinsam mit ihrer Mutter bewohnt sie ein einsames Farmhaus und verbringt ihre Tage damit, Brennholz und Nahrung zu beschaffen. Und den Teich hinter dem Haus vor durstigen Eindringlingen zu schützen. Als eines Tages ein Fremder auftaucht und Lynn und ihre Mutter Fußspuren um den Teich herum entdecken, wird ihnen sofort klar, dass jemand ihre geheime Quelle entdeckt hat. Der Ernstfall, auf den Lynn seit Jahren vorbereitet ist, scheint einzutreten. Eigentlich hat sie keine Angst. Doch dann wird ihre Mutter von Kojoten schwer verletzt. Und Lynn muss sich in den umliegenden Siedlungen Hilfe suchen, denn allein kann sie die Farm nicht retten.
Gewähltes Zitat
Und eigentlich sollte sie wütend auf ihn sein, weil er für sie beide gesprochen hatte, als er Eli und Neva seine Hilfe angeboten hatte, dachte Lynn bitter, als sie den ersten Eimer in das eisige Wasser tauchte. Stebbs schien zu glauben, sie wären nun für die Flüssler verantwortlich, und sie wusste nicht, ob sie anderer Meinung war. Sie waren so unfähig für sich selbst zu sorgen, dass sie noch vor dem Winter tot sein würden. Sie und Stebbs hatten die Chance, das zu verhindern.
(S. 121)
Meine Meinung
Lynn ist ihr ganzes Leben lang von anderen Menschen abgeschottet gewesen. Ihre übervorsichtige Mutter hat jeden Menschen erschossen, der sich ihrem Haus und der einzigen zuverlässigen Wasserquelle weit und breit nähern wollte. Nur ein einziges Mal hat Lynn Kontakt zu einem anderen Menschen gehabt und das war vor vielen Jahren als Stebbs, ein weiterer einsamer Bewohner der näheren Umgebung sich verletzt und Hilfe bei Lynns Mutter suchte. Als Lynns Mutter nun überraschend stirbt steht Lynn ganz alleine vor der großen Aufgabe sich selbst durchzubringen und ihr Haus und den Weiher zu verteidigen. Eine Aufgabe, der sie kaum gewachsen ist …
Alles an diesem Buch schrie „Lies mich!“. Die Optik gefiel mir, die Inhaltsbeschreibung fand ich ansprechend und auch der Titel sagte mir zu. Dies alles weckte in mir hohe Erwartungen. Erwartungen, die der Inhalt des Buches schließlich nicht erfüllen konnte.
In diesem Kontext sei vielleicht erwähnt, dass der Klappentext hier auch wieder ein etwas anderes Bild der Handlung vermittelt, als es tatsächlich ist, aber ich will hier nicht zu viel verraten und zu sehr ins Detail gehen.
Die Geschichte selbst beginnt mittendrin ohne große Einleitung. Dennoch habe ich mich als Leser nicht ins kalte Wasser geworfen gefühlt, denn die Handlung schreitet sehr ruhig und fast schon mühselig voran. Dabei ist der Stil der Autorin ganz klar und präzise, wenig verspielt. So lässt sich das Buch wirklich gut lesen.
Die Welt, in der Lynn lebt, wird nur recht grob beschrieben. Der Leser bekommt zwar alle nötigen Informationen und auch eine Vorstellung davon, wie es dazu kam, aber mehr auch nicht. Diese Dystopie lebt nicht von ihrer Geschichte oder ihrem Setting. Das ist einerseits gut, denn hier wird mal eine etwas andere Richtung ausprobiert, andererseits aber auch wieder schade, weil dieses Setting und Szenario eigentlich sehr interessant und vielversprechend klang.
Diese Geschichte lebt eher von der Charakterentwicklung Lynns. Es ist nämlich sehr interessant Lynn dabei zu begleiten, wie sie gesellschaftsfähig wird, soziale Kontakte knüpft und beginnt über ihren Tellerrand hinaus zu sehen. Das ist wirklich interessant, leider aber auch nicht immer gut gelungen. An vielen Stellen fand ich Lynns Reaktionen doch etwas unglaubwürdig, an anderen Stellen wieder grandios gelöst.
Die restlichen Figuren bleiben allesamt etwas blass, was ich sehr schade finde. Gerade durch die teilweise doch sehr eindrucksvollen Taten und Handlungen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe bei den Nebenfiguren gewünscht, denn hier war definitiv Potential vorhanden um diese ebenfalls groß aussehen zu lassen. So blieb allerdings nichts als ein kleiner Hauch von Ahnung davon zurück, was in diese Eli, Stebbs und Neva angetrieben haben könnte.
Fazit
Insgesamt konnte „Bis zum letzten Tropfen“ meine Erwartungen leider nicht erfüllen und das nicht nur, weil die Beschreibung des Klappentextes nicht so wirklich zutreffend war. Meiner Ansicht nach hat Mindy McGinnis hier viel Potential verschenkt und ihre Figuren nicht immer glaubwürdig genug agieren lassen. Trotzdem mochte ich die Geschichte irgendwie. Ich vergebe hier für ein grundsolides Buch mit sehr interessantem Szenario gut drei Sterne!
Meine Wertung
Guten Morgen!
Über das Buch habe ich schon sehr unterschiedliche Meinungen gehört … ich denke nicht, dass ich es lesen werde, reizt mich irgendwie nicht so wirklich bzw. hab ich ja noch sooo viele andere Bücher auf der Wunschliste, die mein Herz viel höher schlagen lassen :)
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu Aleshanee,
danke für deinen Kommentar :)
Also, ich denke auch, dass du hier leider nicht allzu viel verpasst, wenn du dieses Buch nicht liest. Es ist ganz nett, aber mehr leider auch nicht.
Liebe Grüße,
Nicole
Eine schöne, ehrliche Rezension!
Mich reizt das Buch doch, aber auf meine WL ist es noch nicht gehüpft. Es gibt recht unterschiedliche Meinungen dazu. Hier werde ich noch abwarten.
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu Nicole!
Hm, jaaaa … also, es ist natürlich immer Geschmackssache, aber hier hat mir auf jeden Fall einiges gefehlt und ich war auch enttäuscht, weil ich mir nach der Inhaltsbeschreibung auch etwas anderes versprochen hatte. Nun ja :)
Solltest du es irgendwann einmal lesen, lass mich deine Meinung doch wissen! :)
GlG,
auch Nicole :D