Die 5. Welle – Rick Yancey

die5welle

Goldmann Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 484 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: The Fifth Wave Vol. 1
ISBN: 978-3442313341

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält …

Gewähltes Zitat

Ich hörte auf, mir Gedanken darüber zu machen, warum der Silencer mich am Leben gelassen hatte. Hörte auf, mir Gedanken über das seltsame Gefühl zu machen, zwei Herzen zu besitzen: eines in der Brust und ein kleineres, ein Miniaturherz, im Knie. Hörte auf mir Gedanken darüber zu machen, ob es aufhören würde zu schneien, bevor meine beiden Herzen aufhörten zu schlagen.

(S. 167)

Meine Meinung

Es ist passiert! Die Erde wird von Außerirdischen angegriffen, die bereits vier Wellen geschickt haben um die Menschheit auszurotten. Sie haben es fast geschafft. Von einst sieben Milliarden Menschen leben nur noch wenige. Unter anderem auch Cassie, die sich auf die Suche nach ihrem kleinen Bruder macht und ums Überleben kämpft und Ben, der sich einer Widerstandsbewegung angeschlossen hat und sich zum eiskalten Soldaten ausbilden lässt um die Außerirdische Bedrohung zu bekämpfen. Alle warten auf die fünfte Welle, den finalen Schlag, der auch den Rest der Menschheit vernichten soll …

Als Leser steigt man in die Geschichte ein, wenn die ersten vier Wellen bereits vorbei sind. In Rückblicken der Protagonisten bekommen wir allerdings noch den ganzen Schrecken und die ganze Grausamkeit mit, mit der die Figuren dieser Geschichte konfrontiert waren.

Obwohl die Schilderungen größtenteils sehr nüchtern und eher mit einem sarkastischen Unterton erzählt werden, kommt die hoffnungslose und bedrückende Stimmung dennoch sehr gut zur Geltung. Ich wurde beim Lesen berührt, aber nicht total überwältigt. Was bei diesem Thema, wenn alle um einen herum sterben und man nahezu alleine da steht, vor einer absolut hoffnungslosen Situation, wirklich okay ist, wie ich finde. Den Schreibstil fand ich den Geschehnissen also absolut angemessen.
Erzählt wird auch in zahlreichen kurzen Kapiteln, die selbst in insgesamt 13. größere Abschnitte unterteilt sind. Die Perspektiven wechseln häufig, so dass es nicht langweilig wird. Allerdings musste ich mich einige Mal erst einmal neu orientieren, von welcher Figur ich denn gerade wieder lese.

Die beiden Hauptfiguren sind auf jeden Fall Cassie und Ben, die sich zwar schon kennen, aber erst sehr spät in der Geschichte aufeinander treffen. Davor verfolgen wir ihre Erlebnisse unabhängig voneinander.

Cassie ist für ihr Alter recht taff und steckt die ganzen Ereignisse gut weg. Nicht, dass ihr eine andere Wahl bliebe, aber sie könnte auch einfach aufgeben in Anbetracht der ausweglosen Situation. Was sie antreibt ist auf jeden Fall ihr kleiner Bruder, dem sie gegenüber ihr Versprechen nicht brechen will. So hält sie durch und springt nicht nur einmal über ihren Schatten. Man könnte sagen, dass diese Invasion einen anderen Menschen aus ihr gemacht hat.

Ähnlich schaut es bei Ben aus. Auch er wird eher unfreiwillig ein anderer, denn während seiner Ausbildung zum eiskalten Soldaten, macht er ebenfalls eine große Änderung durch, auch wenn diese eher erahnt als erlebt werden kann, denn von Ben wie er vorher war, bekommen wir nicht allzu viel mit. Als Soldaten lernen wir Ben allerdings wirklich gut kennen. Auch er erfährt zum Schluss hin eine etwas andere Wendung, aber hier will ich jetzt nicht zu viel verraten.

Eine weitere sehr interessante Figur ist auf jeden Fall noch Evan Walker, auf den Cassie im Laufe ihrer Suche nach ihrem Bruder trifft. Seine Motivation war für mich sehr interessant zu verfolgen und ich war oftmals hin- und hergerissen zwischen Vertrauen und Misstrauen, ebenso wie Cassie. Aber auch hier kann und will ich nicht zu viel verraten!

Die Geschichte war insgesamt sehr spannend und brachte immer wieder neue Elemente mit ein. Das Zuordnen und den Überblick über alles zu behalten, fiel mir allerdings ab und an etwas schwer, hier sollte man auf jeden Fall aufmerksam lesen.

Fazit

Die 5. Welle ist ein großartiger Auftakt einer Trilogie, die zwar total fantastisch scheint, aber äußerst nüchtern und realistisch erzählt wird. Ich mochte den Schreibstil von Rick Yancey wirklich gerne und habe die Geschichte von Cassie und Ben interessiert verfolgt. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wohin die Reise noch gehen wird, bin ich jetzt auf den zweiten Band gespannt, der den Titel Das unendliche Meer trägt.

Meine Wertung

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One thought on “Die 5. Welle – Rick Yancey

  1. Hallo!

    Es wartet noch immer am SuB und im April werde ich es wahrscheinlich auch nicht schaffen. Dabei ist schon Band 2 erschienen. Deine Rezension macht mich auf jeden Fall neugierig.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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