Wunderbare Wünsche – Lindsay Ribar

wunderbarewuensche

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 336 Seiten
14,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: The Art of Wishing
ISBN: 978-3492703352
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Margo McKenna hat so ziemlich alles im Griff, doch als Oliver auftaucht, ändert sich das schlagartig, denn Oliver ist nicht bloß irgendein gut aussehender Junge, sondern ein Flaschengeist. Trotz der drei Wünsche, die Margo nun frei hat, gerät sie schnell in ernste Bedrängnis: Olivers Erzfeind hat es plötzlich auch auf sie abgesehen. Als Margo zufällig einen Ring findet, ahnt sie nicht, dass sie damit einen Flaschengeist der besonderen Art an sich gebunden hat: Oliver. Er ist weder aus blauem Nebel noch trägt er einen Turban. Stattdessen ist er überaus stofflich – und gut aussehend! – und verwirrt Margo völlig. Es scheint, als könne er mit seinen wundervollen Augen direkt in ihr Innerstes sehen – was Margo um jeden Preis vermeiden will! Auch drei Wünsche können sie nicht davon abhalten, sich ständig Gedanken über ihn zu machen. Aber dann taucht Olivers Erzfeind Xavier auf, der Jagd auf Dschinn macht, und auch Margo bedroht. Langsam wird ihr klar, dass es mehr als drei Wünsche braucht, um Oliver zu retten. Viel mehr …

Gewähltes Zitat

»Diese Mädchen. Die in all den Fernsehserien und Büchern. Ein dummes Highschool-Mädchen verliebt sich in einen übernatürlichen Kerl, und er sagt bloß: ›Warte, ich bin fünf Millionen Jahre alt!‹, und sie darauf: ›O mein Gott, wie kannst du nur so eine kleine erbärmliche Schnepfe wie mich lieben‹, und er sagt: ›Weil es das Schicksal so will!‹ oder was auch immer. Es ist so … igitt! Verstehst du?«

(S. 190)

Meine Meinung

Margo ist ein typisches Highschool-Mädchen. Als sie eines Tages auf der Schultoilette einen Ring findet, taucht plötzlich ihr Mitschüler Oliver vor ihr auf und erzählt ihr, dass er ein Dschinn sei und sie nun drei Wünsche frei hätte. Natürlich glaubt sie ihm zunächst einmal kein Wort, aber er kann sie davon überzeugen, dass es der Wahrheit entspricht. Nachdem sie sich langsam mit dem Gedanken angefreundet hat, glaubt sie ihm schließlich und macht sich Gedanken über ihre drei Wünsche. Zeit, die Oliver eigentlich nicht hat, denn er wird verfolgt …

Ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, dass eine solche Geschichte wie Aladdin und 1001 Nacht heute noch funktioniert, aber die Autorin Lindsay Ribar hat die Geschichte um den Dschinn in eine modernes Setting gepackt und es passte perfekt!

Die Protagonistin Margo fand ich von Beginn an recht sympathisch. Sie ist nicht wie viele andere Mädchen in heutigen Jugendbüchern, über die sie sich selbst im Buch auch ein wenig lustig macht, sondern eher sehr selbstbewusst und voller Energie. Sie weiß genau was sie will, ist aber trotzdem nicht respektlos oder egoistisch, sondern immer noch recht einfühlsam und das hat mir gefallen.
Oliver kommt ein wenig distanziert rüber, was aber okay ist, denn sonst wäre wohl schon vor dem Ende der Geschichte zu viel vorweg genommen worden.

Obwohl es einige Elemente in diesem Buch gab, die ich nicht ganz so glaubhaft fand, hat es mir im Prinzip gut gefallen.
Ich fand es nicht so überzeugend, dass junge Mädchen sich wirklich tage- oder sogar wochenlang Zeit lassen um sich ihre Wünsche erfüllen zu lassen. Und nicht nur Mädchen, generell finde ich das beim Menschen ungewöhnlich. So fand ich auch die Umstände, wie Margo an den Ring gekommen ist, nicht so wirklich gut nachvollziehbar, ohne hier viel spoilern zu wollen.

Die Geschichte selbst ist eigentlich recht einfach, aber schon spannend. Sie hat einfach Spaß gemacht. Dass Oliver etwas verbirgt, das wird schon recht früh klar, aber erst im Laufe der Geschichte wird deutlich, worum es wirklich geht und wie tief er wirklich in der Sache drin steckt.
Ich war auch recht gespannt darauf, wie sich die Sache auflösen wird und zum Schluss schien die Sache total klar, es war irgendwie logisch, was das beste Ende sein würde (für die Protagonisten, nicht für den Leser) und war dann doch ganz überrascht, dass es anders kam. Und zwar wieder so, dass ich es zwar nicht unbedingt schlecht fand, aber doch nicht so recht nachvollziehen konnte.

Fazit

Insgesamt hat mir “Wunderbare Wünsche” gut gefallen. Ich war sehr überrascht, so eine Art von Geschichte auch heute noch gut funktionieren kann und habe mich auch gut unterhalten gefühlt. Wären die Handlungen vielleicht etwas besser durchdacht und etwas ausgefeilter gewesen, hätte ich hier gut und gerne auch besser bewerten können, so reicht es lediglich für 3 1/2 Sterne, die ich hier auf volle vier aufrunde.

Meine Wertung

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Golem & Dschinn – Helene Wecker

golemunddschinn

Hoffmann und Campe Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 623 Seiten
24,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Golem and the Jinni
ISBN: 978-3455403671
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Inhalt (lt. amazon.de):
New York, 1899: Hier begegnen sich Chava und Ahmad, eine Frau aus Ton und ein Mann aus Feuer, deren Schicksal seit Jahrhunderten unauflöslich miteinander verknüpft ist. Chava ist ein Golem, zum Leben erweckt von einem skrupellosen Rabbi. Sie kann die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen um sich herum spüren. Als ihr Meister stirbt, muss sie sich allein in New York zurechtfinden. Ahmad ist ein Dschinn, der eingeschlossen in einer Kupferflasche auf Umwegen nach Manhattan gelangt. Seine Neugier und seine Leidenschaft sind ihm schon einmal zum Verhängnis geworden. Ihm fällt es schwerer als Chava, sich in das menschliche Leben zu fügen. In einer kalten Winternacht kreuzen sich zufällig die Wege von Chava und Ahmad, von Golem und Dschinn. Sie entdecken ihre Seelenverwandtschaft: In der Welt der Menschen suchen beide nach Liebe und Freundschaft, und ständig schwebt die Gefahr, entdeckt zu werden, über ihnen. Als ein übermächtiger Feind auf den Plan tritt, müssen sie gemeinsam eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Zitat:
Sie sah zu, wie er näher kam und konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Sie sah, wie er sie einmal anblickte und dann noch einmal. Dann blieb er stehen. Auch aus dieser Entfernung spürte sie seine Neugier und die Angst dahinter, ein Spiegel ihrer eigenen Gefühle.
Was, fragte er sich, ist sie?
(S. 223)

Kommentar:
Im Jahre 1899 wird Chava, die aus Ton und Lehm besteht und eigentlich ein Golem ist, erweckt. Nach dem schnellen Tod ihres Herrn muss sie lernen im fremden New York alleine zurecht zu kommen und findet Zuflucht bei einem Rabbi. Etwa zur selben Zeit wird Ahmad, der ein Dschinn ist, aus seiner Flasche befreit und lebt bei seinem Meister in einer Schmiede, kommt selbst in dieser Welt aber nicht so gut zurecht. Eines Tages treffen diese beiden ungewöhnlichen Figuren, Chava und Ahmad, schließlich aufeinander …

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir eigentlich nicht schwer. Die Sprache ist wirklich schön, das Lesen macht so Freude. Leider ging es inhaltlich aber erst einmal nur sehr, sehr langsam voran. Während wir zuerst Chavas Entstehung, Erweckung und Ankunft mit verfolgen können, bekommen wir auch immer wieder Einblicke in das bisherige Leben Ahmads und seinen Problemen sich anzupassen. Das fand ich zu Beginn etwas mühselig, mir war das Tempo einfach zu langsam und ich habe lange gebraucht um mich darauf schließlich einzulassen. Zeit benötigt man auf jeden Fall, wenn man diesen Roman wirklich genießen will!

Zugegeben, die Figurenzeichnung ist der Autorin hier wirklich wunderbar gelungen. Obwohl die beiden Protagonisten keine Menschen sind, könnte man dies während des Lesens locker annehmen, denn sie haben sehr, sehr menschliche Züge, Gefühle und Eigenschaften.
Neben dem Hauptteil der Geschichte um Golem und Dschinn geht es auch immer wieder um andere Personen und deren Geschichten. Hier erzählt Helene Wecker sehr eindrucksvolle Geschichten und versteht es damit den Leser an diese Lektüre zu fesseln, denn jede Nebenfigur bekommt eine ausführliche Geschichte.

Eine reine Fantasy-Geschichte ist „Golem und Dschinn“ also wirklich nicht. Es geht viel um moralische Fragen und tendiert oftmals auch in die philosophische Richtung. Vorhersehbar fand ich in diesem Roman auch nichts. Die Autorin hat mich hier wirklich mit einer tollen und verschlungenen Geschichte überrascht und auch begeistern können, nachdem ich endlich bereit war mich auf diese ruhige Geschichte einzulassen.

Insgesamt ein wirklich ganz, ganz tolles Debüt von Helene Wecker, auf das man sich allerdings auch einlassen muss.

Meine Wertung:
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