Changers 1: Drew – T Cooper und Allison Glock

changers1drew

Kosmos Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
Februar 2015
Originaltitel: Changers Book One: Drew
ISBN: 978-3440143629
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Am ersten Highschooltag erwacht der 14-jährige Ethan plötzlich als junges blondes Mädchen. Seine Eltern erklären ihm, dass er ein „Changer“ ist. Wie sein Vater gehört er einer Gruppe von Menschen an, die sich während ihrer Schulzeit viermal in eine andere Person – Junge oder Mädchen – verwandeln, bevor sie eine feste Identität wählen. Seine erste Identität als „Drew“ ist für Ethan nicht leicht: Sie muss sich mit den Regeln der Changers vertraut machen, verliebt sich und muss für diese Liebe kämpfen. Was werden die Gegner der Changers unternehmen? Und ist die Organisation, die sie unterstützt, wirklich so gut? Die wichtigste Frage aber lautet: Wer wird „Drew“ am Ende sein?

Gewähltes Zitat

Tracy? Ich bin mir sicher, dass Tracy niemals auch nur eine quer stehende Wimper hatte und die ihre Hose durchgeblutet hat – schon gar nicht mitten in einem Herkie vor der versammelten Schule. Bei dem Gedanken, ihr davon zu erzählen, würde ich mich am liebsten sofort schlafen legen. Vier Jahre lang.

PS: Ich fühle mich fett. Was zu Teufel soll das jetzt?

(S. 100)

Meine Meinung

Als Ethan an seinem ersten Highschool-Tag erwacht, muss er erschrocken feststellen, dass er nun einen anderen Körper besitzt. Den Körper eines Mädchens, denn er ist ab sofort und nie wieder Ethan, sondern Drew. Seine Eltern sind keineswegs überrascht, denn sie wussten, dass Ethan ein Changer sein könnte, wie sein Vater. Ab sofort wird Drew vier Jahre lang jedes Jahr eine neue Identität annehmen, bevor er sich am Ende für eine entscheiden darf. Er will das zwar gar nicht, aber er hat keine Wahl und muss sich seiner neuen Rolle anpassen …

Dieser erste Band der Reihe hat mir direkt nach dem Lesen der Inhaltsangabe zugesagt. Allerdings hatte ich beim Namen Drew an einen Jungen gedacht, weil ich den Namen hauptsächlich als Jungenname kannte. Dass es sich bei Drew dann um ein Mädchen handelte hat mich etwas überrascht.
Jedenfalls hat mir die Story direkt zugesagt und so musste ich dieses Buch einfach lesen.

Das Buch fängt wirklich gut an. Wir erleben mit, wie der 14jährige Ethan eines morgens als Mädchen wach wird. Er selbst, bzw. sie selbst ist total überrascht von der Tatsache, denn er wusste nichts von seinen Changer-Fähigkeiten, ganz im Gegensatz zu seinen Eltern. Nicht verwunderlich, dass er sich zunächst überhaupt nicht mit seiner neuen Identität anfreunden kann. Das mit zu verfolgen fand ich als Leser recht spannend und konnte es auch absolut nachvollziehen. Wer wäre nicht unzufrieden damit, wenn er eines Tages in einem fremden Körper wieder erwacht, noch dazu in einem des anderen Geschlechts?

Ein großes Thema in diesem Buch ist also die Identitätsfindung. So ganz gelungen fand ich das in diesem Buch nicht, alleine schon aufgrund der Länge, denn dieses Thema neben einer spannenden Geschichte auf knapp 350 Seiten zu behandeln kann natürlich nicht in aller Ausführlichkeit gelingen. Trotzdem bot es tolle Ansätze und Denkanstöße. Besonders gelungen fand ich hier auch die Darstellung, dass die Persönlichkeit nicht allein mit dem Charakter und der Psyche zu tun, sondern tatsächlich auch mit dem Körper und speziell den Hormonen. Drew merkt nämlich, dass sein Körper ihn verändert und er anders empfindet als vorher, als er noch ein Junge war.
Frauen, die schon einmal schwanger waren, können das vielleicht nachempfinden wie das ist, wenn die Hormone verrückt spielen, demnach fand ich diese Darstellung ziemlich gut und interessant. Drews Wesen aber sind in den Grundzügen erhalten geblieben.
Ich fand es also sehr interessant, anhand dieser Geschichte darüber nachzudenken, was den Menschen wirklich formt und beeinflusst, was ihn ausmacht und hoffe sehr, dass es dazu weitergehende Überlegungen in den kommenden Bänden geben wird.

Was ich ebenfalls noch nicht so ganz durchschaut habe, das sind die Erklärungen, warum es die Changers überhaupt gibt. Es wird zwar eine Erklärung geliefert, nämlich die, dass die Changers die Welt besser machen sollen, die besseren Menschen sein sollen, quasi die Menschheit 2.0, aber wie genau es durch solche Änderungen geschehen soll, hat sich mir noch nicht so wirklich erschlossen. Auch da bin ich sehr gespannt was sich noch tun wird.

Wo es solche geheimen Organisationen gibt, die die Menschheit betrifft, gibt es natürlich auch Gegner. Ebenso hier bei den Changers. Diese Rebellen wurden in diesem Band bereits eingeführt, aber noch nicht so ausführlich beleuchtet. So konnte ich mir noch kein rechtes Bild von ihnen machen. Für einen ersten Band fand ich das aber okay, denn es zeigt, was wir noch zu erwarten haben in den kommenden Bänden.

Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln erzählt und ist noch in größere Abschnitte gegliedert. Drew erzählt täglich in Form eines gesprochenen Tagebuchs wie es ihm ergangen ist. So bekommen wir ihre Sicht der Dinge und ihre Gefühle aus erster Hand mit. Im Gegenzug bleiben allerdings alle anderen Figuren auch ein wenig blass.

Fazit

Dieser erste Band der Changers-Reihe hat mir insgesamt wirklich sehr gut gefallen. Mit meiner angebrachten Kritik kann ich gut leben, weil es sich hier um einen ersten Band handelt, der in die Welt der Changers eingeführt und alle wichtigen Gruppen erst einmal vorgestellt hat.
Zusammengenommen ist „Drew“ ein gelungener Einstieg in eine spannende Jugendbuchreihe, die die wichtige Frage aufwirft, was den Menschen wirklich formt und ausmacht.

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Vernichtet – Teri Terry

vernichtet

Coppenrath Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 376 Seiten
17,95 Euro
Juni 2014
Originaltitel: Shattered
ISBN: 978-3649611851
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Kylas Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert, ihre Erinnerungen sind für immer verloren. Denkt sie. Kylas Leben ist einmal mehr in größter Gefahr, als Nico einen hinterhältigen Anschlag auf sie ausübt. Auf der Flucht vor dem skrupellosen Anführer von Free UK, der für Kyla inzwischen zu einem unberechenbaren Gegner geworden ist, sucht sie Unterschlupf bei ihren Freunden von MIA. Dort kann sie mit neuer Identität untertauchen und aus dem Blickfeld der Lorder und der Terroristen verschwinden. Sich in Sicherheit wähnend, kreisen Kylas Gedanken wieder mehr um ihre Kindheit, und Stück für Stück kommen Erinnerungsfetzen an Lucy und ihre Eltern zurück. Als Kyla endlich ihre Mutter kennenlernt, erfährt sie, wer sie als Kind wirklich war. Doch wieso hat ihr Vater sie damals freiwillig den Terroristen übergeben? Und welch dunkles Geheimnis verbirgt sich hinter ihrer Familiengeschichte? 

Gewähltes Zitat

In mir gibt es eine ängstliche Stimme, die zur Flucht drängt. Mitunter ist es besser, unwissend zu bleiben, denn sonst ändern sich die Dinge, und Veränderung ist nicht immer gut. Die ganze Zeit hatte ich alles darangesetzt zu erfahren, wer ich bin, woher ich komme und warum ich geslatet wurde. Und was habe ich jetzt davon, dass ich weiß, dass Nico mich für seine Pläne missbraucht hat? Nichts.

(S. 48)

 

Meine Meinung

Kyla wird in ein abgelegenes Mädchenheim geschleust, dass von ihrer wirklichen Mutter geleitet wird. Leider kann sich Kyla aber kaum an sie erinnern, entsprechend schwierig ist das Verhältnis der beiden. Erschwerend hinzu kommt, dass Kyla ihre wahre Identität nicht offen legen darf, denn sie ist unter falschem Namen dort. Nach und nach kommt Kyla allerdings hinter die Geheimnisse ihrer Vergangenheit und schließlich kommt auch der Zeitpunkt, an dem sie vor dieser wieder fliehen muss …

Diesem finalen Band habe ich wirklich entgegen gefiebert. Der zweite Band erschien ja bereits im Februar, so mussten wir überhaupt nicht lange auf diesen Abschluss warten, was mir nach dem bösen Cliffhanger des letzten Bandes natürlich sehr gut in den Kram passte.

“Vernichtet” ist ein wirklich toller Abschluss der Reihe, obwohl er sich zunächst erst einmal gänzlich anders liest, als noch die ersten beiden Bände. Dieser Band beginnt nämlich sehr gemächlich und schildert total unaufregend Kylas erstes Zusammentreffen mit ihrer vermeintlichen Mutter und ihren Versuchen sich ein neues Leben inmitten einer Gesellschaft aufzubauen, der sie nicht vertraut und von der sie sich verfolgt fühlt.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden ist Kyla in diesem Band wirklich sehr gereift. Diese Entwicklung ist der Autorin hier wirklich wunderbar gelungen. Was im zweiten Band ja bereits anklang, nämlich Kylas Persönlichkeitsentwicklung, wird hier an die Spitze getrieben, denn obwohl Kyla immer noch nicht so wirklich weiß, wer sie tatsächlich ist und sich einfach an zu viele Dinge ihres alten Lebens nicht mehr erinnern kann, bildet sich in ihr ihre eigene und neue Persönlichkeit, die gleichzeitig nichts mit ihren vergangenen Persönlichkeiten zu tun hat, aber andererseits auch alles! Diese Entwicklung hat mich wirklich beeindruckt, das hat Teri Terry hier wirklich sehr, sehr gut hinbekommen.

Nach einem sehr gemütlichen Anfang geht es in der zweiten Hälfte der Geschichte dann schließlich doch richtig zur Sache und es wird richtig spannend und diese Spannung hält sich tatsächlich bis zum Schluss.

Der Schluss! Ja, das Ende dieser Reihe war doch etwas anders als ich vielleicht erwartet hatte und er kam recht plötzlich. Noch bis kurz vor Schluss war ich am rätseln, wie sich wohl alles so auflösen könnte, dass man als Leser damit zufrieden sein könnte und war sehr froh, dass die Autorin das hier wunderbar geschafft hat.
Obwohl es wahrscheinlich nicht das typische Ende ist, passt es meiner Meinung nach perfekt ins Bild und unterstreicht einfach noch einmal die Ernsthaftigkeit des gesamten gesellschaftlichen Szenarios, das die Autorin hier entworfen hat.

Fazit

Insgesamt bin ich vom Abschluss dieser Trilogie wirklich sehr angetan! Es war zwar anders als erwartet, aber trotzdem einfach großartig, absolut passend und angenehm zu lesen.
Von mir gibt es für diesen grandiosen Abschluss dann auch die volle Punktzahl, denn wirkliche Kritik kann ich hier nicht anbringen.

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials:

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Reihe:

Juni 2013: Gelöscht 
Januar 2014: Zersplittert
Juni 2014: Vernichtet

Zersplittert – Teri Terry

zersplittert

Coppenrat Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 402 Seiten
17,95 Euro
Januar 2014
Originaltitel: Fractured
ISBN: 978-3649611844
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Inhalt (lt. amazon.de):
Kylas Gedächtnis wurde gelöscht,
ihre Persönlichkeit ausradiert,
ihre Erinnerungen sind für immer verloren.
Denkt sie.
Doch als Kyla im Wald von dem aufdringlichen Wayne Best angegriffen wird, setzt schlagartig ihr Erinnerungsvermögen wieder ein . Trotzdem stellen sich der 16-Jährigen weiterhin jede Menge rätselhafter Fragen: Wer ist das Mädchen mit den zertrümmerten Fingern, die in ihren Albträumen auftaucht? Und welche Rolle hat sie bei Free UK, einer terroristischen Gruppe im Untergrund, gespielt?
Als ein mysteriöser Mann namens Hatten in Kylas Leben tritt, besteht für sie endlich die Möglichkeit, mehr über ihre Vergangenheit und das System der Lorder herauszufinden. Doch Hatten verfolgt als Anhänger von Free UK seine eigenen Ziele und Kyla wird immer mehr zum Spielball zwischen Lordern und Terroristen

Zitat:
Die Lorder wollen, dass man sich an Menschen erinnert, die vor fast 30 Jahren bei den Unruhen ums Leben gekommen sind. Andererseits lassen sie heute Leute verschwinden und sorgen dafür, dass sie vergessen werden und niemand nach ihnen fragt. Sie stehlen Erinnerungen, wie bei mir
Auf das wir niemals vergessen mögen.
(S. 150)

Kommentar:
Der zweite Band „Zersplittert“ setzt genau dort ein, wo „Gelöscht“ endete. Kyla ist von ihren neuen Erinnerungen überwältigt und versteht nicht mehr wirklich, welche nun genau zu ihr gehörten und wer sie überhaupt wirklich ist, als sich auch noch die Erinnerungen einer weiteren Person regen. Aber nicht nur mit sich selbst hat Kyla zu kämpfen, denn sie ist hin und her gerissen zwischen der Seite der Lorder und die der Rebellen, denn beide Seiten wollen Kyla für sich und ihre Zwecke gewinnen. Schnell wird Kyla klar, dass sie eigentlich keiner Seite so bedingungslos vertrauen kann und das keine Seite einfach nur gut oder schlecht ist…

Der zweite Band dieser Reihe konnte mich noch viel mehr begeistern, als es „Gelöscht“ schon vermochte. Obwohl in diesem Band der Aspekt fehlt, dass hier ein Leben beschrieben wird, das eigentlich ohne Erinnerungen neu startet, und damit irgendwie das Besondere des ersten Bandes fehlte, war ich von diesem Buch von Anfang bis zum Ende gefesselt.
Hier geht es nun hauptsächlich um die innere Zerrissenheit Kylas und ihrer geslateten Persönlichkeit. Hier wurde sehr glaubhaft und erschreckend dargestellt, wie ein junges Mädchen mit sich selbst zu kämpfen hat, gerne Vertrauen will, aber nicht weiß, wem es sich lohnt sein Vertrauen zu schenken. Kyla fühlt sich einfach zu niemandem zugehörig, ohne Freunde und ohne zu Hause. Ein erschreckendes Szenario mit spannender Geschichte, denn auch als Leser durchschaut man nicht alle Pläne und hat selbst teilweise immer nur kurze Geistesblitze, die aber nach dem nächsten überraschenden Gedanken oder Erinnerung schon wieder weg sind.

In „Zersplittert“ hat die Autorin es geschafft der Geschichte noch eine weitere dramatische Wendung zu verschaffen, mit der man nicht so richtig gerechnet hat und die es zumindest mir jetzt noch schwerer machen mit vorzustellen, in welche Richtung diese Geschichte denn jetzt noch gehen könnte oder auch sollte, damit alles irgendwie zum guten und damit befriedigenden Ende hinaus läuft. Ich bin also so gespannt auf den dritten Band dieser Reihe, wie ich schon lange nicht mehr auf einen dritten Teil war.

Insgesamt ist „Zersplittert“ wirklich eine gelungene Fortsetzung. Gut geschrieben, tolle Story! Einfach klasse! Volle Punktzahl von mir!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Geisterblumen – Michele Jaffe

geisterblumen

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 496 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Ghost Flower
ISBN: 978-3841421142
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Inhalt (lt. amazon.de):
Hochspannung: nach ›Wer schön sein, will muss sterben‹ der neue Thriller von Michele Jaffe
Sie wollte leben, wie im Märchen.
Doch plötzlich ist sie mitten in der Hölle.
Du bist ausgerissen. Bist weit weg von allen, die du kanntest. Und endlich fühlst du dich sicher. Sicher vor deiner Vergangenheit.
Doch dann bekommst du ein verlockendes Angebot. Du sollst eine neue Identität annehmen. Sollst eine Person sein, der du zum Verwechseln ähnlich siehst. Und erhältst dafür ein Leben im Luxus.
Eve kann diesem Angebot nicht widerstehen. Zu lange schon war sie allein. Sie geht auf in ihrer neuen Rolle als Aurora – bis seltsame Dinge geschehen.
Jemand bricht in ihr Zimmer ein, ruft auf ihrem Handy an und gibt sich als Liza aus. Doch Liza hat vor drei Jahren Selbstmord begangen – in derselben Nacht, in der Aurora verschwunden ist …
»Als sie aufwacht, liegt die Stille wie eine weiche Decke über ihr. Sie öffnet die Augen und sieht weiße Fliesen. Ihr Herz beginnt zu hämmern. Eines ihrer Augen will sich nicht ganz öffnen, und als sie es berührt, ist es angeschwollen. Sie umklammert das weiße Porzellan des Waschbeckens über ihr. Der Schmerz bohrt sich wie eine Lanze in ihren Hinterkopf und lässt einen Moment lang alles schwarz werden. Sie zieht sich hoch.
Im verbeulten Spiegel sieht sie eine junge Frau mit einem blauen Auge, der Wimperntusche über das Gesicht läuft. Sie braucht einen Moment, bis sie begreift, dass sie sich selbst sieht. Sie stößt die Tür auf und stolpert nach draußen.«

Zitat:
»Du kannst lauschen, so viel du willst. Der ganze Streit ging darum, wie gefährlich Geheimnisse sind. Je mehr Leute es also hören, desto besser.«
(S. 423)

Kommentar:
ve bekommt eines Tages von einem fremden Geschwisterpaar, Bridgette und Bain, denen sie während ihrer Arbeit begegnet, das Angebot sich als deren verschollene Cousine auszugeben um ans Erbe ihrer Großmutter zu kommen. Das Geld soll sie mit den Geschwistern teilen und dann einfach wieder von der Bildfläche verschwinden. Eve, deren Leben alles andere als rosig ist und die selbst keine Familie hat, ergreift gerne die Chance ein neues Leben in Wohlstand zu beginnen und bereitet sich zusammen mit Bridgette und Bain auf ihre Rolle als reiche und verwöhnte Aurora Silverton vor…

Das ist „Geisterblumen“ unbedingt lesen wollte, lag zunächst einmal ausschließlich am tollen Cover, das schaut nämlich wirklich ganz, ganz toll aus und ist einfach wundervoll gestaltet. Aber auch der Inhalt hörte sich ganz interessant an, Psychothriller lese ich generell ja auch ganz gerne. Trotzdem bin ich froh, dass es dieses tolle Cover gibt, denn alleine durch die Inhaltsbeschreibung wäre ich nicht unbedingt auf dieses Buch neugierig geworden und das wäre wirklich schade gewesen.

Michaele Jaffe versteht es meisterhaft diese wirklich komplexe und verblüffende Geschichte zu erzählen. Bis zum zweiten Drittel dieses Buches war ich eigentlich der Meinung, ich wüsste, was noch kommen würde, tatsächlich wusste ich aber gar nichts. Zunächst scheint eigentlich alles recht einfach und übersichtlich zu sein und ich bedaure, dass ich hier nicht genauer darauf eingehen kann, aber ich will niemanden den Spaß an der Geschichte nehmen indem ich zu viel verrate, deswegen halte ich mich lieber etwas zurück. Mir ging es jedenfalls so, dass ich bis etwas über die Hälfte der Geschichte total im Glauben war, die Geschichte und den Verlauf durchschaut zu haben, im letzten Drittel wird allerdings alles durcheinander gewirbelt und es gibt mehrere wirklich überraschende Wendungen, die ich so nie vorher gesehen hätte. Ein wenig überrumpelt war ich teils auch, man muss schon ziemlich aufmerksam lesen und alles gut mitverfolgen um zum Schluss noch alle Fakten von der Fiktion zu unterscheiden. Der Autorin ist hier eine wirklich gute Täuschung gelungen, die Geschichte hat richtig mitgerissen und wusste auch am Ende mit einem sehr guten und schlüssigen und keinesfalls an den Haaren herbeigezogenen Ende zu überzeugen.

Ihre Figuren, von denen es im Buch wirklich viele gibt und die auch zum größten Teil allesamt eine wichtige Rolle spielen, hat Michele Jaffe hier auch wirklich sehr facettenreich und liebevoll ausgestattet. Besonders die Protagonistin hat mir zugesagt, ich fand Eve sehr sympathisch dargestellt, habe den Eindruck erhalten einen guten Bezug zu ihr zu haben, ohne dass ich jedoch hinter ihr Geheimnis kam, bevor es nicht an der Zeit dafür war.

Schon alleine durch die eingewobenen mysteriösen Elemente musste ich während der Lektüre einfach dran bleiben und immer weiter und weiter lesen. Der Spannungsbogen war von Anfang an bis zum zweiten Drittel gleichbleibend hoch und konnte sich dann zum Schluss noch einmal steigern.

Ich halte „Geisterblumen“ für einen wirklich guten Psychothriller aus dem Jugendbuch-Segment, der allerdings sicherlich nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene gut lesbar und überraschend ist. Von mir gibt es hier die volle Sternzahl, mich hat dieses Buch total überzeugen können.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen