Nur ein Tag – Gayle Forman

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Fischer FJB Verlag | Broschierte Ausgabe | ca. 432 Seiten | 14,99 Euro | März 2016 | Originaltitel: Just one day | Übersetzer: Stefanie Schäfer | ISBN: 978-3841421067

Inhalt

(lt. amazon.de):

Der erste Teil des Roman-Duos NUR EIN TAG … UND EIN GANZES JAHR
der Bestseller-Autorin Gayle Forman.

Wenn du einem Menschen begegnet bist,
der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun,
ihn wiederzufinden.

Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.

Ein überwältigendes Buch über Liebe, Identität und die Zufälle des Schicksals.

Gewähltes Zitat

Alle anderen dachte, ich würde wegen der bevorstehenden Trennung von meiner besten Freundin weinen, aber Melanie wusste es besser. Vielleicht flüsterte sie mir deshalb beim Abschied ein wenig ungeduldig ins Ohr: »Es war nur ein Tag, Allyson. Du wirst darüber hinwegkommen.«

(S. 194)

Meine Meinung

Im Rahmen unserer Blogtour zum Buch haben wir die Erlaubnis des Verlages, die Rezension bereits vor dem Erscheinungsdatum zu veröffentlichen.

Im ersten Band Nur ein Tag geht es um die weibliche Hauptfigur Allyson, die sich während einer Tour durch Europa, ganz entgegen ihrer Art, auf ein verrücktes Abenteuer einlässt und mir einem Jungen, den sie gerade erst kennen gelernt hat, einen Abstecher nach Paris macht. Nur einen Tag verbringt sie mit Willem dort. Einen ganz besonderen Tag, den sie so schnell nicht mehr vergessen wird. Am nächsten morgen ist Willem aber verschwunden und Allyson muss schnellstens zurück bevor jemand etwas bemerkt. Ein ganzes Jahr denkt sie unaufhörlich an Willem, während sie ihr Studium beginnt und ihr Leben normal weiter geht und fasst schließlich einen Beschluss…

Ehrlich gesagt war ich ein wenig überrascht, dass dieses Buch viel mehr beinhaltete als lediglich den ersten Tag. Genau das hatte ich nämlich angenommen anhand des Titels „Nur ein Tag“. Ich dachte, der Rest würde dann im zweiten Band enthalten sein, der ja den Titel „Und ein ganzes Jahr“ trägt. So meine Erwartung. Dass dies nicht so war merkte ich schnell, denn dieser eine Tag den unsere beiden Protagonisten miteinander verbringen, der geht tatsächlich recht schnell rum. Ich war also ein wenig überrascht und war gespannt darauf was da nun kommen würde, aber auch da wurde ich überrascht, denn es war nicht einfach die unendliche Suche nach jemanden, von dem man eigentlich kaum etwas weiß.

Zugegeben – die ersten Seiten der Geschichte konnten mich nicht direkt fesseln. Das geschah langsam innerhalb der ersten 100 Seiten, aber dann war ich so in der Geschichte gefangen, dass ich es gar nicht mehr zur Seite legen konnte. Es hört sich zwar sehr kitschig an, aber ich habe die Anziehung zwischen Allyson und Willem beinahe selbst gespürt und wollte das selbe haben wie sie. So war es für mich natürlich klar, dass ich das Buch auch nicht zur Seite legen konnte, bevor ich damit fertig war.

Nach dem einen gemeinsamen Tag ist es nicht so, dass sofort die große Suche beginnt. Nein, Allyson muss erst einmal darüber hinweg kommen, dass sie offensichtlich sitzen gelassen wurde. Sie fühlt große Selbstzweifel und weiß eigentlich gar nicht mehr so richtig was sie will. Schlimmer noch, sie weiß eigentlich überhaupt nicht wer sie ist und wer sie sein möchte. Sie ist in den darauf folgenden Monaten auf der Suche nach ihrer Identität, auf der Suche nach dem, was sie wirklich glücklich macht und erfüllt, nach dem, was sie wirklich will. Dabei hilft es ihr herzlich wenig, dass ihre Eltern sie immerzu in eine Rolle drängen wollen, in die Allyson gar nicht passt. Sie will nicht studieren was ihre Eltern ihr vorschreiben, nicht das machen, was ihre Eltern für sie vorgesehen haben. Sie beginnt zu rebellieren, erst heimlich, dann offen.
Diese Phase war für mich als Leser sehr spannend mit zu verfolgen. Natürlich kommen ihr immer und immer wieder die Gedanken an diesen einen Tag in den Sinn. Die Erinnerungen an Willem und das, was sie mit ihm glaubt verloren zu haben. Und sie fasst schließlich einen Entschluss.

In diesem einen Jahr das vergeht, reift Allyson zu einer sehr selbstbewussten jungen Frau heran, die endlich lernt, dass es um ihr Leben geht und sie es in der Hand hat was sie daraus macht.

Gayle Formans Schreibstil ist wunderbar. Ich konnte mich so richtig in Allyson hineinversetzen, habe mich gerade beim Beginn ihrer Studienzeit in meine eigenen Studienjahre hineinversetzt gefühlt. Und ich habe unbändige Lust auf Shakespeare bekommen, so dass ich mir die beiden Stücke „Was ihr wollt“ und „Wie es euch gefällt“ gleich mal bestellen musste, denn diese beiden spielen – ebenso wie Shakespeare überhaupt – eine größere Rolle.

Fazit

Nur ein Tag ist ein wunderbarer Roman um eine Liebe, aber auch um Vertrauen und ums Erwachsen werden. Darum zu verstehen wer man selbst ist und wer man sein möchte. Gayle Forman konnte mich mit diesem ersten Band so unendlich fesseln und begeistern, dass ich sofort zu „Und ein ganzes Jahr“ greifen musste!

Meine Wertung

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