Verlieb dich nie in einen Vargas – Sarah Ockler

verliebdichnieineinenvargas

cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: The Book of Broken Hearts
ISBN: 978-3570162729
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Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn dein Glück den falschen Namen trägt…
Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?

Zitat:
Ich lachte, weil er es tat und weil ich dankbar für die vorübergehende Leichtigkeit war. Aber über seine Alzheimerwitze zu lachen hatte dieselbe Wirkung auf mich wie die Krankheit auf ihn – es zehrte jedes Mal ein kleines Stück von mir auf, eines, das ich niemals wiederbekommen würde.
(S. 332)

Kommentar:
Seit Jahren geben die Schwestern der Familie Hernandez an die jüngere Generation den einen Rat weiter: Verlieb dich nie in einen Vargas. Gemeint sind damit die Söhne der Familie Vargas, die in der Vergangenheit für viel Herzschmerz bei den Hernandez‘ sorgten. Als Jude eines Tages den jungen und charmanten Emilio kennen lernt, ist sie allerdings nah dran dieses Schwur zu brechen …

Bei diesem Buch konnte mich schon das Cover für sich gewinnen, das finde ich nämlich so richtig schön gestaltet und außerdem auch aussagekräftig genug, denn wer denkt bei diesem süßen Bild nicht direkt an die Liebe?

Sarah Ockler hat hier mit „Verlieb dich nie in einen Vargas“ eine wunderschöne Teenie-Liebesgeschichte erzählt, die es wirklich zu lesen lohnt. Zu Beginn hatte ich zwar einige Probleme in die Geschichte hinein zu finden, weil die Protagonistin Jude doch recht eigen ist und einem erst später so wirklich ans Herz wächst. Jude hat es aber auch wirklich nicht leicht, denn ihr Vater ist schwer krank und diese Krankheit wird auch im Verlaufe der Geschichte immer schlimmer und ist neben der Liebesgeschichte, die sich da zwischen Jude und Emilio anbahnt, einer der Hauptplots.

Emilio scheint zu Beginn zwar genau der Typ zu sein, vor dem Jude gewarnt wurde, aber schnell wird klar, dass er eigentlich ganz anders sein muss und absolut nett ist. Er ist ebenso witzig und charmant wie er auch ernsthaft sein kann und er hilft Jude in ihrer schwierigen Situation. Auch seine Geschichte geht ein wenig tiefer, was mir ebenfalls sehr gefallen hat.

„Verlieb dich nie in einen Vargas“ hat ebenso eine ernsthafte und traurige Seite, wie es auch eine witzige und locker-leichte Jugendlektüre ist. Ich habe das Lesen dieser Geschichte wirklich sehr genossen und war schon ein wenig traurig, als ich dann schließlich doch auf der letzten Seite angekommen bin.

Von mir gibt es zwar einen Punkt Abzug für den etwas holprigen Anfang, aber der Rest war einfach überzeugend schön!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Jenseits der Untiefen – Favel Parrett

jenseitsderuntiefen

Hoffmann und Campe Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 219 Seiten
19,99 Euro
August 2013
Originaltitel: Past the shallows
ISBN: 978-3455404340
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Inhalt (lt. amazon.de):
„Draußen, jenseits der Untiefen, jenseits der sandbödigen Buchten, kommt das dunkle Wasser – schwarz, kalt und tosend…“
Die Brüder Joe, Miles und Harry wachsen an der tasmanischen Küste auf. Ihr Leben ist geprägt vom Meer: vom Muscheltauchen, von den Gezeiten, vom unendlichen Glücksgefühl beim Ritt durch die Wellen. Nur der kleine Harry fürchtet die See und sammelt lieber Meeresschätze am Strand. Fürchten müssen die Jungen auch den Vater, der – ähnlich dem Meer – wild und unberechenbar ist. Keiner durchschaut den verbitterten Mann, den ein dunkles Geheimnis umgibt. Miles sorgt liebevoll für seinen jüngeren Bruder und versucht ihm Geborgenheit zu geben. Aber am Ende reichen brüderliche Fürsorge und Strandschätze nicht aus…
Eine unvergessliche Geschichte über das Meer, Geschwisterliebe und die Zerbrechlichkeit junger Menschen.

Zitat:
Er sah nur, wie das Tier neben ihm kämpfte. Der Hai versuchte sich ruckweise in die Richtung zu werfen, aus der er gekommen war, Zentimeter für Zentimeter. Miles konnte die gebogenen Zähne erkennen, die in alle Richtungen aus seinem Maul ragten, Zähne, die gegen seine Haut stießen. Das Auge des Hais war auf ihn gerichtet, es sah kräftig aus und stolz. Das Auge eines Helden – ein Wolf des Meeres.
(S. 54)

Kommentar:
Die drei Brüder Joe, Miles und Harry haben kein einfaches Leben. Ohne Mutter und mit einem Vater, den das Schicksal selbst schwer gebeutelt hat, wachsen sie ohne große Fürsorge und Perspektiven auf. Aber sie haben sich gegenseitig und ihre Träume …

„Jenseits der Untiefen“ wurde bereits für mehrere Preise nominiert und von der Presse gefeiert. Nach Sätzen wie „Wenn Sie nur ein Buch in diesem Jahr lesen, dann lesen Sie dieses“ von der Sunday Times, lagen bei mir die Erwartungen auch entsprechend hoch und ich war sehr gespannt was sich auf den lediglich 219 Seiten für eine Geschichte verbirgt.

Nicht nur die Optik, auch die Sprache kommt sehr minimalistisch aus. Der Schreibstil Favel Parretts ist sehr kurz, prägnant und schnörkellos. Man liest mehr zwischen den Zeilen als man auf den ersten Blick erkennt, denn vieles bleibt einfach ungesagt und der Leser muss seine eigenen klaren Schlüsse ziehen. Das hat mir sehr gefallen. Die Autorin hat es hier wirklich geschafft, dass man diese Geschichte trotz seiner Kürze nicht schnell weg lesen kann, sondern ein wenig länger verdauen muss.

Der Leser wird mitten ins Geschehen geworfen. Große Erklärungen oder Charaktereinführungen gibt es nicht. Die erste Hälfte des Buches ca. fungiert als Einführung, bevor es im zweiten Teil dann tatsächlich leicht spannend wird. Tatsächlich überzeugend ist aber weder die Spannung, noch die Entwicklung oder die Handlung an sich, sondern viel eher das Sprachvermögen der Autorin, auch mit wenigen Worten viel auszudrücken und den Leser zu berühren.

Ich für meinen Teil habe mich für dieses Buch begeistern können, es konnte mich berühren und aufregen und auch ein wenig faszinieren. Die Lobeshymnen kann ich dennoch nicht so ganz nachempfinden und auf jeden Fall wird es Geschmackssache sein, ob einem dieses Buch gefällt oder nicht. Wer sich auf diese Geschichte einlassen kann, der wird mit ihr aber einige wirklich emotionale Lesestunden verbringen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen