Dark Heroine 2: Autumn Rose – Abigail Gibbs

autumnrose

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 480 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: Autumn Rose
ISBN: 978-3492703321
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Mit ihrem verführerisch-düsteren Debütroman „Dark Heroine – Dinner mit einem Vampir“ begeisterte Abigail Gibbs über 17 Millionen Leser auf der ganzen Welt. Nun führt sie ihre Saga um die dunklen Heldinnen fort! Autumn Rose ist anders. Da sie über magische Kräfte verfügt, ist ihr Leben voller Verpflichtungen – worunter auch die Aufsicht über ihre Mitschüler fällt. Das macht es nicht gerade einfach, Freundschaften zu schließen. Und als der gut aussehende Prinz Fallon in ihrer Schule auftaucht und ihr größtes Geheimnis verrät, wird alles nur noch schlimmer. Doch das wird bedeutungslos, als Autumn düstere Visionen heimsuchen. Eine Prophezeiung beginnt sich zu erfüllen. Neun dunkle Heldinnen sollen die Menschheit vor finsteren Mächten bewahren. Und die erste dunkle Heldin, Violet Lee, ist gerade erwacht …

Gewähltes Zitat

Ich war verwirrt. Meine Vision hatte mir deutlich gezeigt, wie sich Kaspar Varn abgewandt und Violet dem Tod überlassen hatte. Und dennoch widersetzte er sich meinem ausdrücklichen Befehl, sie herzubringen. Zeigte sich hier die Stärke des Bandes zwischen ihnen?
Eine so gewichtige Frage konnte ich gerade allerdings nicht beantworten, dazu waren meine Augenlider noch zu schwer.

(S. 403)

Meine Meinung

Autumn Rose lebt seit dem Tod ihrer Großmutter, der Herzogin von England, bei ihren Eltern und beschützt als einzige Sage ihrer Schüler die dortigen Menschen. Als eines Tages der junge Prinz der Sage an die Schule kommt, wird Autumns Leben total auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass sie sich mit dem was in ihrem Privatleben schief läuft auseinander setzen muss, es steht auch noch ein Angriff der Extermino an und außerdem beginnt Autumn Visionen von Violet Lee zu haben, die in der 2. Dimension von den dortigen Vampirobersten festgehalten wird und somit die eh schon recht brüchigen Terra-Verträge, die den Frieden zwischen Menschen und dunklen Wesen aufrecht erhalten, verletzen…

Autumn Rose ist der zweite Teil der Reihe der Dark Heroines und hat mir viel besser gefallen als der erste Teil. Vom ersten war ich überhaupt nicht begeistert, weil er mir nicht nur zu widersprüchlich war, mir waren auch noch die Figuren allesamt recht unsympathisch und der Schreibstil der Autorin wirkte einfach noch sehr sprunghaft, unüberlegt und insgesamt alles sehr unfertig. Diese Kritikpunkte fallen im zweiten Teil nahezu gänzlich weg. Ein Glück, denn die Geschichte an sich um die Prophezeiung kommt hier nun endlich gänzlichen zum Tragen und es wurde richtiggehend spannend.

Besonders an diesem Roman ist wohl, dass er zur selben Zeit spiel wie bereits der erste Band und eigentlich einfach nur aus einer anderen Sicht, von anderen Personen und in einer anderen Dimension erzählt wird. So gibt es einige Parallelen zu den Geschehnissen des ersten Bandes, die wir allerdings nur so ein wenig am Rande mitbekommen. Zum Ende hin werden die Parallelen allerdings viel deutlicher und viel mehr, nämlich zu dem Zeitpunkt, als die Vampire und die Sage tatsächlich auch aufeinander treffen. Das fand ich allerdings nicht gar langweilig, sondern im Gegenteil sogar ziemlich interessant, denn nun konnte ich viele Zusammenhänge viel einfacher verstehen als noch im ersten Band, als mir alles ziemlich wirr und geheimnisvoll vorkam. Eine reine Erzählung aus anderer Sicht ist dieses Buch allerdings auf keinen Fall, sondern etwas absolut eigenständiges.

Wegen der zeitlichen Überschneidung könnte man übrigens ebenso gut diesen Teil zuerst lesen und dann erst den ersten. Die beiden Bücher ergänzen sich einfach prima, so dass es fast egal ist in welcher Reihenfolge man diese liest.

Die meisten Figuren kennen wir also bereits aus den ersten Teil, wo sie allerdings keine große Rolle gespielt hatten und mir als Leser eher gleichgültig waren. In diesem ersten Band sind mir die Protagonisten aber zum größten Teil richtig ans Herz gewachsen, also ganz im Gegensatz zum ersten Band. Zwar konnte ich das Verhalten von Autumn Rose nicht immer wirklich verstehen, aber es wurde mir schon viel näher gebracht als noch bei Violet Lee, der Protagonistin des ersten Teils, also eine klare Steigerung!

Fazit

Der zweite Teil ist viel besser gelungen als noch der erste Band! Hier machte das Lesen richtig Spaß und ich bin jetzt wirklich auf den dritten Band gespannt, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Der Stil zeigt eine deutliche Steigerung im Vergleich mit dem ersten Teil und das finde ich wirklich prima! Wenn es so weiter geht, dann kann der nächste Teil nur sehr gut werden!

Meine Wertung

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Reihe

April 2014: Dark Heroine 1: Dinner mit einem Vampir
Oktober 2014: Dark Heroine 2: Autumn Rose

Magisterium 1: Der Weg ins Labyrinth – Cassandra Clare, Holly Black

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One Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
14,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Magisterium – The Iron Trial
ISBN: 978-3846600047
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Inhalt

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Geschlagen mit einem lahmen Bein und einer scharfen Zunge ist der zwölfjährige Callum nicht gerade der beliebteste Junge auf dem Planeten. Doch das ist erst mal sein geringstes Problem. Denn just in diesem Moment befindet er sich auf dem Weg ins Magisterium. Der unterirdischen Schule für Zauberei. Ein dunkler und geheimnisvoller Ort. Dort soll er bei Master Rufus, dem mächtigsten Magier der Schule, in die Lehre gehen. Doch alles was Call über ihn und das Magisterium weiß, lässt ihn befürchten, das erste Schuljahr nicht lebend zu überstehen – Magisterium – die erste gemeinsame Buchreihe der Bestseller-Autorinnen Holly Black und Cassandra Clare

Gewähltes Zitat

Die weitläufige Eingangshalle war der größte Innenraum, den Call je gesehen hatte. Wenn man drei Basketballfelder hereinsteckte, wäre immer noch Platz. Der Fußboden bestand aus demselben schimmernden Glimmer wie vorhin, als man ihnen das Magisterium im Flugzeughangar nur vorgegaukelt hatte, doch die Wände waren mit Tropfstein überzogen, sodass sie aussahen, als hätte man das geschmolzene Wachs Tausender Kerzen darauf geklatscht. Ringsum ragten Stalagmiten in die Höhe, die auf ebenso viele Stalaktiten trafen, die von der Decke hingen. Mitten durch diesen riesigen Raum floss ein Strom, er war strahlend blau wie ein leuchtender Saphir.

(S. 74)

Meine Meinung

Eines Tages ist es soweit. Der junge Callum muss zur Eignungsprüfung antreten bei der geprüft wird, ob er genügend Magie besitzt um ins Magisterium aufgenommen werden. Da er das auf keinen Fall will, konzentriert er sich darauf die Prüfungen nicht zu stehen, scheitert aber kläglich. Gegen den Willen seines Vaters und auch gegen seinen eigenen Willen muss er zur Magier-Ausbildung antreten. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase findet er das Magisterium sogar richtig angenehm und je mehr er über seine eigene Geschichte erfährt, desto überzeugter ist er davon, dass sein Vater mit all seinen Annahmen und Vorurteilen dem Magisterium gegenüber falsch lag. Oder vielleicht doch nicht?

Als großen Harry Potter Fan war dieses Buch für mich ein MUSS. Wieder geht es um Zauberei und wieder um eine Schule. Mir hätte es nichts ausgemacht, wenn diese Geschichte viele Gemeinsamkeiten mit der Welt von Harry Potter gehabt hätte, aber außer den offensichtlichen Gemeinsamkeiten gab es keine großen Schnittstellen. Die beiden Autorinnen Cassandra Clare und Holly Black, die bereits jeweils wirklich großartige Bücher geschrieben haben, haben hier zusammen eine eigene und wirklich tolle Geschichte entwickelt, die mich wirklich begeistern konnte.

Auch optisch ist das Buch ein totaler Hingucker. Zum einen gibt es da den kupferfarbenen Schnitt, der total klasse ausschaut. Aber auch das Cover ist etwas besonderes, der Titel ist nämlich ein Ambigramm, was bedeutet, dass die Schrift, also der Titel von beiden Seiten gelesen werden kann. Egal also ob man das Buch auf dem Kopf oder richtig herum hält, “Magisterium” kann man immer lesen und auf der einen Seite steht dann der Untertitel korrekt da, auf der anderen die beiden Autorinnen. Diese Idee finde ich klasse, das findet man nicht auf vielen Covern.

Der Einstieg in diese Reihe fiel mir sehr leicht. Callum war mir zu Beginn zwar nicht besonders sympathisch, aber gerade der Anfang war ziemlich amüsant, denn Callums Versuche seine Eignungsprüfung absichtlich zu verhauen gingen angemessen schief. Das hier hat wirklich für viele Schmunzler meinerseits gesorgt.
Natürlich ist man auch von Anfang an gespannt, was hinter der Ablehnung von Callums Vater stecken könnte, warum er auf jeden Fall verhindern möchte, dass Callum selbst ins Magisterium geht und Magie anwendet.
Nur ganz langsam, nach und nach erfahren wir mehr über Callum und seine Geschichte, von der er selbst am wenigstens zu wissen scheint.
Mir hat allerdings auch das Leben und die Ausbildung im Magisterium gefallen. Diese neue Welt war sehr interessant und ich verspreche mir auch im weiteren Verlauf der Reihe da sehr viel von.

Wie bereits erwähnt, war mir Callum zu Beginn nicht sehr sympathisch. Das entwickelte sich allerdings im Laufe der Geschichte und sah auch bei vielen weiteren Figuren ähnlich aus. Auch seine Schulkollegin Tamara war mir zunächst wenig sympathisch, konnte jedoch immer mehr punkten, je besser ich sie kennen lernen durfte.
Insgesamt wünsche ich mir für die weiteren Bände noch mehr Charakterentwicklung, denn insgesamt war die Ausarbeitung dieser doch ein wenig dürftig, was aber zu verschmerzen ist, denn es gab ja so viel neues zu beschreiben, die ganze magische Welt und ihre Geschichte ist ja eine eigene.

Zum Schreibstil der beiden Autorinnen muss ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen. Beide verstehen etwas von ihrem Handwerk und so lässt sich auch dieses gemeinsame Buch flüssig und schnell weglesen, vereint sowohl Spannung als auch Humor.

Das Ende ist natürlich ziemlich gemein, es endet nämlich mit einer überraschenden Enthüllung und lässt mich nun mehr als ungeduldig zurück, denn der zweite Band ist leider noch nicht in Sicht. Ich hoffe aber, dass wir auf diesen nicht mehr allzu lange werden warten müssen.   

Fazit

Insgesamt hat mich dieser erste Band der Magisteriums-Reihe sehr begeistern können! Ich liebe diese magische Welten und hoffe, dass sich im zweiten Band fortführt, was im ersten begonnen wurde, nämlich eine Geschichte, die ein weitreichendes Ausmaß erreichen kann was Unterhaltung und Konzept angeht. Von mir gibt es für diesen gelungenen Einstieg die volle Sternzahl!

Meine Wertung

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Specials

Auszug aus dem Hörbuch – gelesen von Oliver Rohrbeck

[Rezension] Engelsfors-Trilogie 3: Schlüssel – Sara Elfgren, Mats Strandberg

Engelsfors-Trilogie 3: Schlüssel

Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 923 Seiten
22,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: Nyckeln
ISBN: 978-3791528564
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Inhalt

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Der schreckliche Abend, an dem die Auserwählten in der Schule von Engelsfors gegen die Dämonen kämpfen mussten, liegt erst einen Monat zurück. Nun ist auch Ida tot û und Minoo, Anna-Karin, Vanessa und Linnéa müssen irgendwie damit klarkommen. Die vier haben keine Zeit durchzuatmen, denn schon kündigt sich der nächste große Kampf an. Düstere Geheimnisse offenbaren sich. Die Zeit rast, und nur eines ist sicher: Alles wird sich ändern. Der grandiose Abschluss der Engelsfors-Trilogie nach „Zirkel“ und „Feuer“. Mehr Infos unter: www.engelsfors-trilogie.de www.facebook.com/ZirkelFeuerSchluessel

Gewähltes Zitat

Anna-Karins Körper bebt vor Schluchzen. Minoo, Vanessa und Linnéa schauen sich an. Minoo geht neben Anna-Karin in die Hocke.
»Was ist los?«, fragt sie noch einmal.
Anna-Karin lässt die Hände sinken. Ihr Gesicht ist verweint, Tränen laufen ihre Wangen hinunter.
»Ich … bin … so … froh«, schluchzt sie.
»Wirklich?«, fragt Vanessa.
Anna-Karin schaut hoch.
»Ja. Weil endlich etwas Gutes passiert«, schnieft sie. »Das hier ist … das erste Gute … seit Ewigkeiten.«

(S. 170) 

Meine Meinung

Immer noch steht der Weltuntergang kurz bevor und von den sieben Auserwählten sind jetzt nur noch vier vorhanden. Elias, Rebecka und Ida sind tot. Damit ist der Zirkel nicht mehr vollständig. Können die übrig gebliebenen Linnéa, Vanessa, Anna-Karin und Minoo das Tor überhaupt noch alleine schließen? Und wenn ja, wie sollen sie das bewerkstelligen? Ihre Situation schaut noch auswegloser aus als vorher schon. Und dann ist da auch noch der Rat, dem die Auserwählten immer noch ein Dorn im Auge sind. Dieser will nun seinen eigenen Zirkel gründen um das Tor selbst zu verschließen und rekrutiert dazu Minoo. Ist der Zirkel der Auserwählten nun endgültig zerstört?

Auf den letzten Teil der Engelsfors-Trilogie habe ich lange gewartet. Ursprünglich sollte dieser bereits im Mai 2014 erscheinen, hat sich dann aber um fast ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Als ich ihn endlich in den Händen hielt, konnte ich mir auch gleich vorstellen, woran das wohl gelegen haben konnte, denn “Schlüssel” ist fast 200 Seiten länger, als die ursprünglich angekündigten und auch schon eindrucksvollen 700 Seiten. “Schlüssel” umfasst sagenhafte 923 Seiten! Ein Wahnsinn! Handlich ist das Buch dadurch natürlich nicht, inhaltlich konnte es mich aber total überzeugen.

Das Buch setzt wenige Woche nach den Geschehnissen in Band 2 wieder ein. Die Stimmung ist ziemlich niederschmetternd. Der Verlust von Ida trifft die Auserwählten ziemlich hart und jede für sich hat sehr zu kämpfen um alles was passiert ist entsprechend verarbeiten zu können. Ihnen fehlt der Halt von Außen, weil sie keine Vertrauten mehr haben und der Zusammenhalt untereinander ist ebenfalls erschüttert.

Wie bereits im letzten Band, fand ich es auch dieses Mal sehr außergewöhnlich, wie realistisch und authentisch das Autoren-Duo Elfgren und Strandberg ihre Figuren beschreibt. Und damit sind nicht nur die Auserwählten gemeint, sondern jegliche Figur bekommt eine ganz eigene Note, man kann sich nahezu jede Figur wirklich vorstellen und versucht sie einzuschätzen, als wenn sie tatsächlich existieren würden. Das finde ich sehr außergewöhnlich und habe ich in dieser Form erst bei sehr wenigen Büchern überhaupt gefühlt.

Generell ist die Stimmung in dieser Trilogie irgendwie besonders und anders. Es geht um Hexen, Magie, Dämonen … und trotzdem habe ich nicht ausschließlich das Gefühl, dass es sich hierbei um einen Fantasy-Roman handelt. Die Stimmung ist durchweg düster und unglaublicherweise auch realistisch. Eine sehr ungewöhnliche Stimmung also für dieses Genre, die hier transportiert wird. Mit locker-leichter Fantasy hat das nicht viel zu tun.

Die Geschichte selbst ist unheimlich gut durchdacht und vielschichtig. Am Ende bleiben kaum Fragen offen, zumindest, wenn man die Zukunft außer Acht lässt. Aber alle Fragen, die sich mir im Verlauf der Geschichte stellten, alle Ungereimtheiten, die ich als solche empfand und die ich während des Lesens nicht so recht einordnen konnte, wurden am Ende beantwortet. Und das waren tatsächlich einige. Gerade in Band drei habe ich mich mehrmals gefragt, warum das denn nun so kommen musste oder was für einen Sinn diese Entscheidung nun ergeben würde. Und das waren so einige Dinge, die ich hier jetzt allerdings nicht benennen möchte, um nicht zu spoilern.

Trotz der über 900 Seiten, habe ich mich in keiner Sekunde gelangweilt und habe auch keine Längen empfunden. Ich war zwar das gesamte Buch über total heiß darauf endlich zu erfahren, wie alles enden würde, aber es war immer spannend genug und es passierte immer so viel, dass ich mich einfach nicht langweilen konnte. Und deswegen war ich auch nicht enttäuscht, dass das eigentliche Finale, relativ kurz abgehandelt wurde im Vergleich zum ganzen Rest. Gerade die ganzen Geschehnisse im privaten Umfeld der Mädchen haben die Geschichte so besonders gemacht. Durch die ausführlichen Schilderungen habe ich jetzt nach Beendigung des Buches wirklich das Gefühl, als wäre ich selbst dabei gewesen, selbst ein Teil der Geschichte und so fällt es mir auch ein wenig schwer, mich damit abzufinden, dass nun Schluss sein soll. Die Geschichte selbst ist beendet, trotzdem gibt es meiner Ansicht nach immer noch Potential für eine Fortsetzung.

Fazit

Die Engelsfors-Trilogie konnte mich also im gesamten total überzeugen. “Schlüssel” war nun der Höhepunkt einer absoluten Ausnahmegeschichte, die ich in dieser Art noch nie gelesen konnte. Eine Fantasy-Geschichte, die sehr realistisch wirkte, mit Figuren, die man einfach zu kennen glaubte. Und mit einer enormen Länge, die einem aber eigentlich immer noch nicht lang genug war. Von mir gibt es einfach nur die Möglichkeit die volle Punktzahl zu vergeben.

Meine Wertung

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Grischa 3: Lodernde Schwingen – Leigh Bardugo

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Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
18,90 Euro
August 2014
Originaltitel: Ruin and Rising – The Grischa, Book Three
ISBN: 978-3551582973
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Inhalt

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Erneut suchen Alina und Maljen ein Versteck vor dem Dunklen. Ein unheimlicher Priester, Asket genannt, führt sie in ein finsteres Höhlengeflecht. Doch hier kann Alina die Macht der Sonne nicht aufrufen. Mit jedem Tag wird sie schwächer. Um wieder sie selbst zu werden, um zu leben, muss sie zurück ans Licht. Zusammen mit Maljen, der nach wie vor zu ihr steht, macht sie sich dann auf die Suche nach dem Feuervogel, dem dritten Kräftemehrer. Und die letzte Konfrontation mit dem Dunklen wird kommen.

Gewähltes Zitat

Das hatte ich zwar geahnt, konnte es aber trotzdem kaum glauben. Ich hatte Morozows Aufzeichnungen gelesen und trug seine Kräftemehrer, doch als Persönlichkeit war er für mich nie greifbar gewesen. Er war ein Heiliger mit einem goldenen Heiligenschein, eher eine Legende denn ein leibhaftiger Mann.

(S. 221) 

Meine Meinung

Nach der letzten Begegnung mit dem Dunklen haben Alina und ihre Anhänger Zuflucht beim Asketen gefunden. Vom Regen in die Traufe sozusagen, denn auch dort stoßen sie auf Probleme, denn der Asket verfolg seine eigenen perfiden Ziele. Als ihnen abermals die Flucht gelingt, machen sie sich weiter auf die Suche nach dem legendären Feuervogel, dem dritten Kräftemehrer, mit dessen Hilfe sich Aline eine Chance gegen den Dunklen erhofft um Rawka retten und von der Schattenflur befreien zu können…

Wie gespannt war ich auf den dritten und letzten Teil der Trilogie. Ich erinnere mich noch, dass ich vor dem ersten Band zunächst zurückgeschreckt bin, weil mir der Titel überhaupt nicht zugesagt hatte und fühlte mich aufgrund der vielen fremdartigen Namen und Begriffe dann auch erst einmal bestätigt, als ich das Buch dann schließlich doch zur Hand nahm und anfing zu lesen. Glücklicherweise! Denn der dritte Band der Grischa-Trilogie hat mir gezeigt, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat!

Zugegeben, die ersten Seiten dieses finalen Bandes haben mich tatsächlich erst einmal enttäuscht. Die Flucht aus der weißen Kathedrale hat sich doch etwas gezogen und war eher langweilig als spannend, so dass ich befürchtet hatte, dass es nun bis zum Finale so weiter gehen würde. Dem war allerdings nicht so, aber das zeigte sich erst nach knappen 150 Seiten. Dann wurde es spannend, aber richtig!

Im letzten Band gab es bereits einige sensationelle Enthüllungen, die ich so nicht erwartet hatte und von denen ich nicht zuletzt deswegen auch total begeistert war. Anhand dessen hatte ich mir schon recht genau ausmalen können, wie der dritte Band wohl enden würde. Ich fand meine Überlegungen im Vorfeld auch schlüssig, wurde aber dennoch eines besseren belehrt und wieder einmal total überrascht, denn meine Erwartungen an die Auflösung wurden allesamt nicht erfüllt, nein, sie wurden übertroffen!
Ehrlich, Leigh Bardugo hat es wirklich geschafft hier ein total unerwartetes Ende zu konstruieren, was total stimmig ist, worauf ich aber dennoch nicht wirklich gekommen bin. Dabei gab es schon in den Vorgängerbänden etliche Andeutungen, die aber so geschickt untergebracht wurden, dass sie zwar präsent waren, aber nie so sehr, dass sie hervorstachen.

Die Autorin schafft es auch in diesem Band wieder ihre Figuren so authentisch, vertraut und lebensecht darzustellen, dass sie einem nicht nur ans Herz wachsen und man mit ihnen mitfiebert, nein, ich habe teils auch noch den Eindruck die Figuren, allen voran natürlich der Protagonistin Alina, zu kennen. Keine der Figuren polarisiert einfach, es gibt etliche Abstufungen und Bardugo konstruiert ihre Figuren so richtig geschickt, so dass es nahezu unmöglich ist sie zu durchschauen und voraus zu sehen, auf welcher Seite sie stehen, auch wenn sie von Grund auf gut oder böse scheinen.

Nicht zuletzt war ich natürlich auch sehr gespannt, wie sich die Beziehungsgeschichte zwischen Alina, Maljen, Nikolaj und dem Dunklen auflösen würde. Und – ohne zu viel verraten zu wollen – auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich wieder total mitreißen. Einmal an die vielen fremden Namen und Begriffe gewöhnt, lässt sich das Buch flüssig lesen und trotz der düsteren Atmosphäre der Geschichte, kommt hier ein wenig Humor und Ironie nicht zu kurz.  

Fazit

Dieser finale Band der Grischa Reihe konnte mich insgesamt also total überzeugen. Die Geschichte begann zwar recht gemächlich, fast schon enttäuschend, konnte dann aber so richtig aufdrehen und punkten. Es gab zahlreiche unerwartete Entwicklungen und überraschende Wendungen und auch mit der Darstellung ihrer Figuren konnte Leigh Bardugo hier wieder punkten.
Von mir gibt es für diesen Teil und die gesamte Reihe die volle Sternzahl. Es war so schön und finde es sehr schade, dass es nun vorbei ist. 

Meine Wertung

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Reihe

September 2012: Grischa 1: Goldene Flammen
Juli 2013: Grischa 2: Eisige Wellen
August 2014: Grischa 3: Lodernde Schwingen

Everflame 1: Feuerprobe–Josephine Angelini

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
19,99 Euro
September 2014
Originaltitel: Trial by Fire
ISBN: 978-3791526300
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Inhalt

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Liebe schmerzt. Welten kollidieren. Feuer tötet. Feuerrote Locken, unglücklich verliebt und so ziemlich gegen alles allergisch, was es gibt: Lily Proctor ist 17 und die Außenseiterin an der Highschool von Salem. Lily wünscht sich nichts mehr, als von hier zu verschwinden – und findet sich in einem furchterregenden anderen Salem wieder, in dem mächtige Frauen herrschen. Die stärkste und grausamste dieser »Crucible« ist Lillian – und Lily wie aus dem Gesicht geschnitten. Sind Lilys Allergien und Fieberschübe tatsächlich magische Kräfte und ist sie selbst eine Hexe? In einem Strudel aus gefährlichen Machtkämpfen und innerer Zerrissenheit, begegnet Lily sich selbst – und einer unerwarteten Liebe. Ein mitreißender Pageturner mit starken Gefühlen: schicksalhafte Entscheidungen, Magie, Spannung und Liebe mit einer Heldin zwischen zwei Männern, zwei Welten und zwei Identitäten.

Gewähltes Zitat

Lily zuckte mit den Schultern. Sie nahm an, dass ihre Bedeutung darin lag, dass sie eine Kopie der Hexe von Salem war. Aber da sie nicht wusste, wie man auch nur im Entferntesten etwas Hexenmäßiges machte, ohne dass Rowan ihr sagte, wie es ging, konnte sie sich nicht vorstellen, irgendwem von Nutzen zu sein – von Rowan vielleicht abgesehen. So wie sie es sah, war sie unbedeutend. Ein Freak.

(S. 254) 

Meine Meinung

Lily ist ein ganz normaler Teenager und auch doch wieder nicht. Sie wäre es ganz gerne, aber ihre zahlreichen Allergien und Krankheiten verhindern immer wieder, dass sie wie alle anderen um sie herum auf Partys gehen und sich mit Jungs treffen kann, ihre verrückte Mutter tut ihr übriges dazu Lily wie eine Außenseiterin da stehen zu lassen. Ihr bester Freund ist Tristan, den sie schon von klein auf kennt und in den sie verliebt ist, nimmt sie eines Tages doch mit auf eine Party, die dann allerdings für Lily sehr schnell mit einem Desaster endet, so dass sie sich der Stimme in ihrem Kopf hingibt und sich weg wünscht … und tatsächlich auch an einem anderen Ort wieder erwacht, der aber eigentlich auch gar kein anderer Ort ist …

Everflame – Feuerprobe ist der neue Reihenauftakt von Josephine Angelini, der Autorin der Göttlich-Trilogie. Diese Trilogie mochte ich schon sehr und habe mit Everflame etwas ähnliches erwartet. Aber Everflame ist anders als Göttlich … besser!

Die Geschichte beginnt ganz normal und genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit einem recht normalen Mädchen, das trotzdem ein wenig besonders ist. Lily ist unsere Protagonistin und ich mochte sie vom ersten Augenblick an. Sie ist einfach sympathisch. Recht normal, aber sehr sympathisch. Direkt auf den ersten Seiten bahnt sich dann auch die Krise mit ihrem Sandkastenfreund und heimlicher Liebe Tristan an, so dass ich mit Lily gerne mitgelitten habe. Umso erboster war ich, als dieses normale Geplänkel, auf das ich mich eingelassen hatte, plötzlich zu Ende war, als Lily in einer Parallelwelt wieder zu sich kam und sich quasi selbst gegenüber steht. Ich hatte ein paar Seiten lang Probleme mich darauf einzulassen und den bisherigen gewohnten Schauplatz zu verlassen, aber das hielt nicht lange an, da war ich ebenso wie Lily auch schon Teil dieser Parallelwelt und in dieser gefangen.

Die Parallelwelt, die sich die Autorin hier ausgedacht hat, ist wirklich gut gelungen. Sie ist unserer Welt sehr ähnlich, aber gleichzeitig auch ganz anders. In dieser Welt herrschen hauptsächlich die Frauen – Hexen. In dieser Welt wird die Magie genutzt und gefeiert und Wissenschaft in verpönt. Wissenschaftler werden sogar gejagt. Den Grund dafür kennt allerdings niemand und den versucht Lily herauszufinden. Jedenfalls so ganz nebenbei, denn eigentlich ist sie sehr damit beschäftigt Magie zu erlernen, für die sie eine besondere Begabung hat, und einen Weg zurück in ihre eigene Welt zu finden.

Die Geschichte scheint auf dem ersten Blick etwas komplex, aber eigentlich ist bisher alles ganz einfach. Mein Problem war einfach, dass ich mich in diese fantastische Welt erst einmal nicht so richtig einfinden konnte. Das hat aber wirklich nur wenige Seiten gedauert und dann war ich total in der Geschichte drin und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil von Josephine Angelini tut hier noch sein übriges dazu. Trotz der für ein Jugendbuch doch ungewöhnlich langen Kapitel, ist das Buch nämlich super zu lesen und kaum hat man begonnen ist es auch schon wieder zu Ende.

Die ganze Geschichte über zieht sich natürlich die Frage nach dem Warum. Warum wurde Lily in diese Welt gebracht? Was hat es damit auf sich, welche Aufgabe soll sie dort erfüllen? Mit den Antworten auf diese Fragen werden wir in diesem Buch noch nicht wirklich versorgt, denn dieser erste Band endet mit einem fiesen Cliffhanger und auf den zweiten Band werden wir wohl noch eine Weile warten müssen. Ich hoffe nur, dass die Wartezeit nicht zu lang wird, denn dieses Buch war einfach spitze. Ich fand es viel besser als die Göttlich-Trilogie und bin jetzt einfach nur total ungeduldig und möchte gerne wissen wie es weiter geht.

Fazit

Insgesamt gibt es von mir die volle Punktzahl für dieses Buch. Trotz meiner minimalen Kritik, denn diese basiert eigentlich nur auf meiner Erwartungshaltung. Was ich erwartet habe wäre bestimmt toll gewesen, aber was ich bekommen habe, das ist noch viel besser! Fantastischer und fantasievoller. Ich will sofort die Fortsetzung lesen!

Meine Wertung

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