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Inhalt
(lt. amazon.de):
Ich hasse den Wald. Ich hasse ihn aus tiefstem Herzen. Er tut so, als wäre er mein Zuhause. Aber das ist er nicht. Er ist mein Gefängnis.
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren.
Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum?
Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr?
Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.
Wie es dazu gekommen ist? Wie es immer zu so etwas kommt. Die Starken wittern die Macht und bezwingen die Schwachen. Wir, der Stamm der Leonen, sind Anhänger der weißen Magie. Die Magie der Natur. Wir heilen, wir erschaffen, wir tun Gutes.
Die anderen, der Stamm der Tauren, haben sich der schwarzen Magie verschworen. Sie herrschen kaltblütig, sie vernichten, sie töten. Auch uns. Aber das werde ich nicht länger zulassen.
Gewähltes Zitat
Als ich zu Hause in mein Bett falle, fühle ich mich sagenhaft wohl. Unbesiegbar. Wie neugeboren. Meine Muskeln zittern noch vor Anstrengung, und ich könnte vermutlich keinen einzigen Schritt mehr machen. Aber es fühlt sich gut an. Als hätte ich all die Jahre etwas unterdrückt und könnte dem nun endlich freien Lauf lassen.
(S. 159)
Meine Meinung
Die junge Robin gehört zum Stamm der Leonen. Einem friedlichen Volk, welches im Einklang mit der Natur mitten im Wald lebt und weiße Magie ausüben. Sie werden unterdrückt vom Stamm der Tauren. Einem brutalen Stamm, der sich der schwarzen Magie verschrieben hat und gerne tötet. Als Robin eines Tages entdeckt, dass sie ebenfalls in der Lage ist mit reiner Gedankenkraft zu töten, ändert sich alles und nicht nur sie, sondern auch ihr ganzes Volk begibt sich in Gefahr …
Eigentlich war ich mir noch unsicher, ob ich dieses Buch lesen wollte, als es schon zu mir ins Haus flatterte. Die Entscheidung wurde mir quasi abgenommen und darüber bin ich jetzt im nachhinein auch wirklich sehr froh!
Den Einstieg in die Geschichte fand ich kurzzeitig etwas verwirrend, denn als Leser wird man direkt in die Geschichte reingeschubst. Eine große Einleitung gibt es nicht und deswegen hat es zunächst ein paar Seiten gedauert, bis ich mich selbst orientieren konnte und begriffen habe, dass wir die Geschichte zum größten Teil aus der Sicht der Hauptfigur Robin erleben. Selten unterbrochen von Einschüben aus Sicht des Widersachers und Anführers der Tauren Birkaras.
Diese Orientierungsphase dauerte allerdings nicht lange an und schon konnte ich mit den Figuren mitfiebern.
Die Idee fand ich wirklich toll! Die Völker, unter anderem auch die Tauren und die Leonen sind sogenannte Sternenvölker in Anlehnung an die Sternzeichen. Die Tauren müssen die Stiere sein und die Leonen die Löwen. Die weiteren Völker werden am Rande erwähnt, ebenso wie die normalen Menschen, die es ebenfalls gibt.
Was es genau damit auf sich hat, vor allem warum die Tauren die Leonen so extrem unterdrücken können, wie es dazu kam und was da nicht stimmt, das erfahren wir in diesem Band nicht wirklich, es werden lediglich Anspielungen auf mehr gemacht und genau auf dieses ‘mehr’ bin ich sehr gespannt, weswegen ich dem zweiten Teil jetzt bereit entgegen fiebere.
Ein wenig nervig fand ich in dieser Geschichte allerdings die altbekannte Dreiecksgeschichte zwischen Robin, ihrem besten Freund Laurin und Emilian.
Robin selbst ist nicht zuletzt aufgrund ihrer Geschichte, die ich hier jetzt allerdings nicht verraten will, ein recht toughes Mädel. Teils tatsächlich zu hart, wie ich des Öfteren fand. Ihr bester Freund Laurin ist eigentlich das genaue Gegenteil und wohl auch ein wenig in Robin verliebt, weswegen dem Leser eigentlich schon klar ist, dass das zwischen den beiden so nicht klappen kann. Da müsste sich noch viel tun und ich bin gespannt, wie sich beide weiter entwickeln werden. Emilian ist der undurchschaubare Bad Guy in dieser Konstellation. Von ihm fühlt sich Robin natürlich angezogen und teils auch abgestoßen. Wie kann es auch anders sein. Diese Dreicksgeschichten nerven schon ein wenig und dies hier ist eine recht typische.
Trotzdem hat mir die Geschichte Spaß gemacht, denn das war bislang mein einziger Kritikpunkt und den kann ich auch gut außer Acht lassen, weil diese Beziehungskiste die Geschichte nicht dominierte und noch ein paar andere Elemente enthielt, die ich hier allerdings nicht verraten will. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Fazit
Insgesamt hat mir Bannwald von Julie Heiland wirklich gut gefallen! Dieser erste Teil ist ein toller Fantasyroman, der so halb in unserer realen Welt spielt, was mir gut gefiel. Er überzeugt durch eine tolle Idee und trotz einiger Kritikpunkte bin ich total gespannt wie sich sowohl die Geschichte als auch die Figuren im zweiten Teil noch weiter entwickeln werden und was daraus gemacht wird. Ein wirklich toller Auftakt!
Meine Wertung
Reihe
Mai 2015: Bannwald
September 2015: Blutwald