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Die Lebenden und die Toten – Nele Neuhaus
Ullstein Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff will gerade in die Flitterwochen fahren, als sie ein Anruf erreicht: In der Nähe von Eschborn wurde eine ältere Dame aus dem Hinterhalt erschossen. Kurz darauf ereignet sich ein ähnlicher Mord: Eine Frau wird durch das Küchenfenster ihres Hauses tödlich getroffen. Beide Opfer hatten keine Feinde. Warum mussten ausgerechnet sie sterben? Der Druck auf die Ermittler wächst schnell. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein fahnden nach einem Täter, der scheinbar wahllos mordet – und kommen einer menschlichen Tragödie auf die Spur.
Atemberaubend spannend – der neue Bestseller von Nele Neuhaus!
Gewähltes Zitat
Bodenstein zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Noch nie hatte er erlebt, dass seine Chefin sich so vehement für einen externen Berater einsetzte! Er bemerkte einen sekundenschnellen Blick des Einverständnisses, den Nicola und Kim Freitag wechselten. Was ging da vor sich? War Pias Schwester etwa gar nicht zufällig hier?
(S. 153)
Meine Meinung
Eine ganze Weile mussten wir auf einen neuen Fall für Bodenstein und Kirchhoff warten. Als ich die Reihe damals begann, hätte ich nie gedacht, dass mich eine Krimi-Reihe einmal so begeistern würde, aber doch! Als “Die Lebenden und die Toten” endlich erschien, musste ich auch dieses Buch sofort haben.
Wie immer beginnt die Reihe mit einem Mord. Und wie so häufig, bleibt es nicht bei einem. Immer mehr Menschen werden getötet, vom Täter fehlt jede Spur. Das K11 steht so extrem unter Druck, dass eigens für diesen Fall sogar Hilfe von Außen in Form eines Profilers und einer Psychologin hinzugezogen wird. Schnell wird klar, dass die Toten alle eines gemeinsam haben, aber inwiefern das alles miteinander zusammenhängt und worauf genau der Täter es abgesehen hat, wird erst nach und nach offenbar.
Mit “Die Lebenden und die Toten” hat Nele Neuhaus hier einen 560 Seiten starken Krimi geschrieben, der es in sich hat. Ich kann nicht genau beschreiben wie sie es macht, aber Neuhaus hat es total drauf mich total zu fesseln und mich immer und immer weiter lesen zu lassen, auch wenn die Handlung eigentlich recht unaufregend und wenig actionreich ist. Es sind die leisen Töne die hier begeistern und es ist die unterschwellige Spannung, die das gesamte Buch über beherrscht.
Der Fall in diesem Band ist allerdings schon spannend, wenn ich ihn auch überraschenderweise dieses Mal recht vorhersehbar fand. Das war in den bisherigen Bänden eigentlich nie so, da war ich mir innerhalb eines Bandes fünf mal sicher wer der Täter sein würde und lag damit jedes Mal total falsch. In diesem Band allerdings nicht, was mich selbst total überrascht, aber auch ein wenig enttäuscht hat, denn gerade die Unvorhersehbarkeit finde ich bei Nele Neuhaus Krimis so herausragend. Schon direkt zu Beginn, nach dem ersten Mord und den Verhören aller Beteiligten hatte ich schon den ersten Verdacht, was allerdings auch nicht sooo verwunderlich ist bei diesem Thema, das ich hier jetzt gar nicht ansprechen mag, weil ich finde, dass es zu sehr spoilert und man sich anhand dessen vieles schnell zusammen reimen kann.
Trotz dieser gewissen Vorhersehbarkeit ist der Fall dennoch sehr interessant und spannend. Die Figuren, die Nele Neuhaus hier wieder beschreibt, sind sehr vielschichtig und man ist als Leser ziemlich damit beschäftigt sich zu fragen, was sie wohl versuchen zu verbergen und ob sie nun tatsächlich die Wahrheit sagen oder nicht.
Bei dieser Reihe finde ich es besonders toll, dass die Figuren, die immer dabei sind, sich auch immer weiter entwickeln. Vor allem meine ich damit natürlich Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Seit dem ersten Band begleitet man diese beiden Figuren durch Hochs und Tiefs ihres Lebens. Das gefällt mir total gut, weil es immer nur so nebenbei passiert, ohne die Bücher jedoch zu dominieren. Dadurch wird die eigentliche Handlung aufgelockert, ohne dass es allerdings ins Belanglose und Banale abdriftet. Das macht einfach Spaß, so dass ich mich auch jedes Mal wieder nicht nur über einen neuen und spannenden Fall freue, sondern auch wieder auf ein Wiedersehen mit meinen beiden Lieblingsermittlern.
Fazit
Mit „Die Lebenden und die Toten“ hat Nele Neuhaus wieder einen tollen Krimi abgeliefert, das ein recht aktuelles und brisantes Thema beinhaltet. Ein wenig vorhersehbarer als die bisherigen Fälle fand ich es schon, trotzdem allerdings nicht minder spannend! Und kaum habe ich ihn beendet, hätte ich am liebsten auch schon den achten Band rund um meine Lieblingsermittler Bodenstein und Kirchhoff.
Meine Wertung
Reihe
2006: Eine unbeliebte Frau
2007: Mordsfreunde
2009: Tiefe Wunden
2010: Schneewittchen muss sterben
2011: Wer Wind sät
2012: Böser Wolf
2014: Die Lebenden und die Toten
Everflame 1: Feuerprobe–Josephine Angelini
Dressler Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
Liebe schmerzt. Welten kollidieren. Feuer tötet. Feuerrote Locken, unglücklich verliebt und so ziemlich gegen alles allergisch, was es gibt: Lily Proctor ist 17 und die Außenseiterin an der Highschool von Salem. Lily wünscht sich nichts mehr, als von hier zu verschwinden – und findet sich in einem furchterregenden anderen Salem wieder, in dem mächtige Frauen herrschen. Die stärkste und grausamste dieser »Crucible« ist Lillian – und Lily wie aus dem Gesicht geschnitten. Sind Lilys Allergien und Fieberschübe tatsächlich magische Kräfte und ist sie selbst eine Hexe? In einem Strudel aus gefährlichen Machtkämpfen und innerer Zerrissenheit, begegnet Lily sich selbst – und einer unerwarteten Liebe. Ein mitreißender Pageturner mit starken Gefühlen: schicksalhafte Entscheidungen, Magie, Spannung und Liebe mit einer Heldin zwischen zwei Männern, zwei Welten und zwei Identitäten.
Gewähltes Zitat
Lily zuckte mit den Schultern. Sie nahm an, dass ihre Bedeutung darin lag, dass sie eine Kopie der Hexe von Salem war. Aber da sie nicht wusste, wie man auch nur im Entferntesten etwas Hexenmäßiges machte, ohne dass Rowan ihr sagte, wie es ging, konnte sie sich nicht vorstellen, irgendwem von Nutzen zu sein – von Rowan vielleicht abgesehen. So wie sie es sah, war sie unbedeutend. Ein Freak.
(S. 254)
Meine Meinung
Lily ist ein ganz normaler Teenager und auch doch wieder nicht. Sie wäre es ganz gerne, aber ihre zahlreichen Allergien und Krankheiten verhindern immer wieder, dass sie wie alle anderen um sie herum auf Partys gehen und sich mit Jungs treffen kann, ihre verrückte Mutter tut ihr übriges dazu Lily wie eine Außenseiterin da stehen zu lassen. Ihr bester Freund ist Tristan, den sie schon von klein auf kennt und in den sie verliebt ist, nimmt sie eines Tages doch mit auf eine Party, die dann allerdings für Lily sehr schnell mit einem Desaster endet, so dass sie sich der Stimme in ihrem Kopf hingibt und sich weg wünscht … und tatsächlich auch an einem anderen Ort wieder erwacht, der aber eigentlich auch gar kein anderer Ort ist …
Everflame – Feuerprobe ist der neue Reihenauftakt von Josephine Angelini, der Autorin der Göttlich-Trilogie. Diese Trilogie mochte ich schon sehr und habe mit Everflame etwas ähnliches erwartet. Aber Everflame ist anders als Göttlich … besser!
Die Geschichte beginnt ganz normal und genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit einem recht normalen Mädchen, das trotzdem ein wenig besonders ist. Lily ist unsere Protagonistin und ich mochte sie vom ersten Augenblick an. Sie ist einfach sympathisch. Recht normal, aber sehr sympathisch. Direkt auf den ersten Seiten bahnt sich dann auch die Krise mit ihrem Sandkastenfreund und heimlicher Liebe Tristan an, so dass ich mit Lily gerne mitgelitten habe. Umso erboster war ich, als dieses normale Geplänkel, auf das ich mich eingelassen hatte, plötzlich zu Ende war, als Lily in einer Parallelwelt wieder zu sich kam und sich quasi selbst gegenüber steht. Ich hatte ein paar Seiten lang Probleme mich darauf einzulassen und den bisherigen gewohnten Schauplatz zu verlassen, aber das hielt nicht lange an, da war ich ebenso wie Lily auch schon Teil dieser Parallelwelt und in dieser gefangen.
Die Parallelwelt, die sich die Autorin hier ausgedacht hat, ist wirklich gut gelungen. Sie ist unserer Welt sehr ähnlich, aber gleichzeitig auch ganz anders. In dieser Welt herrschen hauptsächlich die Frauen – Hexen. In dieser Welt wird die Magie genutzt und gefeiert und Wissenschaft in verpönt. Wissenschaftler werden sogar gejagt. Den Grund dafür kennt allerdings niemand und den versucht Lily herauszufinden. Jedenfalls so ganz nebenbei, denn eigentlich ist sie sehr damit beschäftigt Magie zu erlernen, für die sie eine besondere Begabung hat, und einen Weg zurück in ihre eigene Welt zu finden.
Die Geschichte scheint auf dem ersten Blick etwas komplex, aber eigentlich ist bisher alles ganz einfach. Mein Problem war einfach, dass ich mich in diese fantastische Welt erst einmal nicht so richtig einfinden konnte. Das hat aber wirklich nur wenige Seiten gedauert und dann war ich total in der Geschichte drin und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil von Josephine Angelini tut hier noch sein übriges dazu. Trotz der für ein Jugendbuch doch ungewöhnlich langen Kapitel, ist das Buch nämlich super zu lesen und kaum hat man begonnen ist es auch schon wieder zu Ende.
Die ganze Geschichte über zieht sich natürlich die Frage nach dem Warum. Warum wurde Lily in diese Welt gebracht? Was hat es damit auf sich, welche Aufgabe soll sie dort erfüllen? Mit den Antworten auf diese Fragen werden wir in diesem Buch noch nicht wirklich versorgt, denn dieser erste Band endet mit einem fiesen Cliffhanger und auf den zweiten Band werden wir wohl noch eine Weile warten müssen. Ich hoffe nur, dass die Wartezeit nicht zu lang wird, denn dieses Buch war einfach spitze. Ich fand es viel besser als die Göttlich-Trilogie und bin jetzt einfach nur total ungeduldig und möchte gerne wissen wie es weiter geht.
Fazit
Insgesamt gibt es von mir die volle Punktzahl für dieses Buch. Trotz meiner minimalen Kritik, denn diese basiert eigentlich nur auf meiner Erwartungshaltung. Was ich erwartet habe wäre bestimmt toll gewesen, aber was ich bekommen habe, das ist noch viel besser! Fantastischer und fantasievoller. Ich will sofort die Fortsetzung lesen!
Meine Wertung