#ohneFolie – Hardcover kommen ohne Folie in den Handel

In dieser Woche erschien mit Nele Neuhaus’ neuem Roman „Muttertag“ das erste Hardcover-Exemplar mit Schutzumschlag, bei dem man auf die Folie verzichtet. Heißt konkret, dass das Buch nicht eingeschweißt in den Laden gekommen ist und auch so verschickt wird, wenn man es online bestellt.

Über die Gründe und die Vor- und Nachteile habe ich bereits im Oktober in den Social Media mit anderen Bücherfreunden diskutiert und will dieses Thema nun, wo ich das Buch selbst gekauft habe, hier noch einmal aufgreifen und zusammen fassen.

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Die Lebenden und die Toten – Nele Neuhaus

dielebendenunddietoten

Ullstein Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 560 Seiten
19,99 Euro
Oktober 2014
ISBN: 978-3550080548
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff will gerade in die Flitterwochen fahren, als sie ein Anruf erreicht: In der Nähe von Eschborn wurde eine ältere Dame aus dem Hinterhalt erschossen. Kurz darauf ereignet sich ein ähnlicher Mord: Eine Frau wird durch das Küchenfenster ihres Hauses tödlich getroffen. Beide Opfer hatten keine Feinde. Warum mussten ausgerechnet sie sterben? Der Druck auf die Ermittler wächst schnell. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein fahnden nach einem Täter, der scheinbar wahllos mordet – und kommen einer menschlichen Tragödie auf die Spur.

Atemberaubend spannend – der neue Bestseller von Nele Neuhaus!

Gewähltes Zitat

Bodenstein zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Noch nie hatte er erlebt, dass seine Chefin sich so vehement für einen externen Berater einsetzte! Er bemerkte einen sekundenschnellen Blick des Einverständnisses, den Nicola und Kim Freitag wechselten. Was ging da vor sich? War Pias Schwester etwa gar nicht zufällig hier?

(S. 153)

Meine Meinung

Eine ganze Weile mussten wir auf einen neuen Fall für Bodenstein und Kirchhoff warten. Als ich die Reihe damals begann, hätte ich nie gedacht, dass mich eine Krimi-Reihe einmal so begeistern würde, aber doch! Als “Die Lebenden und die Toten” endlich erschien, musste ich auch dieses Buch sofort haben.

Wie immer beginnt die Reihe mit einem Mord. Und wie so häufig, bleibt es nicht bei einem. Immer mehr Menschen werden getötet, vom Täter fehlt jede Spur. Das K11 steht so extrem unter Druck, dass eigens für diesen Fall sogar Hilfe von Außen in Form eines Profilers und einer Psychologin hinzugezogen wird. Schnell wird klar, dass die Toten alle eines gemeinsam haben, aber inwiefern das alles miteinander zusammenhängt und worauf genau der Täter es abgesehen hat, wird erst nach und nach offenbar.

Mit “Die Lebenden und die Toten” hat Nele Neuhaus hier einen 560 Seiten starken Krimi geschrieben, der es in sich hat. Ich kann nicht genau beschreiben wie sie es macht, aber Neuhaus hat es total drauf mich total zu fesseln und mich immer und immer weiter lesen zu lassen, auch wenn die Handlung eigentlich recht unaufregend und wenig actionreich ist. Es sind die leisen Töne die hier begeistern und es ist die unterschwellige Spannung, die das gesamte Buch über beherrscht.
Der Fall in diesem Band ist allerdings schon spannend, wenn ich ihn auch überraschenderweise dieses Mal recht vorhersehbar fand. Das war in den bisherigen Bänden eigentlich nie so, da war ich mir innerhalb eines Bandes fünf mal sicher wer der Täter sein würde und lag damit jedes Mal total falsch. In diesem Band allerdings nicht, was mich selbst total überrascht, aber auch ein wenig enttäuscht hat, denn gerade die Unvorhersehbarkeit finde ich bei Nele Neuhaus Krimis so herausragend. Schon direkt zu Beginn, nach dem ersten Mord und den Verhören aller Beteiligten hatte ich schon den ersten Verdacht, was allerdings auch nicht sooo verwunderlich ist bei diesem Thema, das ich hier jetzt gar nicht ansprechen mag, weil ich finde, dass es zu sehr spoilert und man sich anhand dessen vieles schnell zusammen reimen kann.

Trotz dieser gewissen Vorhersehbarkeit ist der Fall dennoch sehr interessant und spannend. Die Figuren, die Nele Neuhaus hier wieder beschreibt, sind sehr vielschichtig und man ist als Leser ziemlich damit beschäftigt sich zu fragen, was sie wohl versuchen zu verbergen und ob sie nun tatsächlich die Wahrheit sagen oder nicht.

Bei dieser Reihe finde ich es besonders toll, dass die Figuren, die immer dabei sind, sich auch immer weiter entwickeln. Vor allem meine ich damit natürlich Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Seit dem ersten Band begleitet man diese beiden Figuren durch Hochs und Tiefs ihres Lebens. Das gefällt mir total gut, weil es immer nur so nebenbei passiert, ohne die Bücher jedoch zu dominieren. Dadurch wird die eigentliche Handlung aufgelockert, ohne dass es allerdings ins Belanglose und Banale abdriftet. Das macht einfach Spaß, so dass ich mich auch jedes Mal wieder nicht nur über einen neuen und spannenden Fall freue, sondern auch wieder auf ein Wiedersehen mit meinen beiden Lieblingsermittlern.

Fazit

Mit „Die Lebenden und die Toten“ hat Nele Neuhaus wieder einen tollen Krimi abgeliefert, das ein recht aktuelles und brisantes Thema beinhaltet. Ein wenig vorhersehbarer als die bisherigen Fälle fand ich es schon, trotzdem allerdings nicht minder spannend! Und kaum habe ich ihn beendet, hätte ich am liebsten auch schon den achten Band rund um meine Lieblingsermittler Bodenstein und Kirchhoff.

Meine Wertung

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Reihe

2006: Eine unbeliebte Frau
2007: Mordsfreunde
2009: Tiefe Wunden
2010: Schneewittchen muss sterben
2011: Wer Wind sät
2012: Böser Wolf
2014: Die Lebenden und die Toten