Das Spiel 1: Jump – Eve Silver

jumpdasspiel

FJB Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 416 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: Rush – The Game: Book 1
ISBN: 978-3841421586
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Sieh ihnen nicht in die Augen!
Ihre Quecksilberaugen.
Sie sind Gift.
Sie werden mich töten.
Miki Jones kommt bei einem Unfall ums Leben. Doch sie kommt wieder zu sich, an einem Ort, der Lobby genannt wird. Aus ihrem Alltag wurde sie durch Raum und Zeit in eine Art Spiel gezogen, in dem sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen furchteinflößende Wesen bekämpfen muss. Teammitglied Luka, ein Schulfreund, erklärt ihr, dass sie weiter ihr gewohntes Leben führen kann, außer wenn sie auf Mission im ›Spiel‹ ist. Und sie muss jeden Einsatz in dieser anderen Welt überleben.
Es gibt keine Vorbereitung, kein Training und keinen Ausweg. Miki muss sich auf die fragwürdige Führung Jackson Tates verlassen, des attraktiven und geheimnisvollen Leiters ihres Teams. Er weicht ihren Fragen aus und hält alle auf Abstand. Jeder spiele für sich, lautet sein Motto. Doch dann nimmt das Spiel eine tödliche Wende, und Jackson bringt sich selbst in extreme Gefahr, um Miki zu schützen.

Gewähltes Zitat

»Das, was du gerade fühlst, das fühlen wir alle«, sagt er ruhig und beschwichtigend, lockt mich, dem zu trauen, was er sagt. »Es steckt in deinen Zellen. In deinen Genen. Du wurdest mit dem Wissen um sie geboren« – er deutete mit dem Kinn zur Tür, und ich weiß, er redet über das, was da drin ist –, »mit dem Wissen darum, wozu sie fähig sind, mit dem Wissen, dass sie der Feind sind.«

(S. 61) 

Meine Meinung

Nach einem Unfall, bei dem Miki schwer verletzt wurde und eigentlich tot sein müsste, wacht sie an einem unbekannten Ort auf. Mit dabei ist auch Luka, der bei dem Unfall ebenfalls dabei war und verletzt wurde. Außerdem sind da noch Jackson und Tyrone. Miki hat kaum Zeit sich zu orientieren, da wird sie auch schon ganz kurz und knapp ins Spiel eingewiesen. Bei diesem Spiel muss sie außerirdische Lebewesen vernichten und dadurch Punkte sammeln. Sammelt sie genug, so kehrt sie gesund in ihr altes Leben zurück. Verliert sie, stirbt sie auch in der Realität. Miki hat keine Zeit sich zu überlegen, was das alles soll …

Dieses Buch beginnt total lässig mit ganz normalen Teenager-Problemen: Schule und Jungs. Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, dass hier viel mehr dahinter steckt, etwas phantastisches, denn in diese Richtung geht dieser Roman auf jeden Fall. Eigentlich schon mehr in die Science Fiction Richtung.

Miki ist unsere Protagonistin in dieser Geschichte. Sie ist ein recht normaler Teenager mit ihren eigenen Problemen und Ängsten, was sie sehr sympathisch macht. Ich mochte sie jedenfalls sehr gern und habe dieses Abenteuer gerne mit ihr zusammen erlebt. Auch ihre beste Freundin Carly mochte ich ganz gerne, obwohl sie sich als ganz schöne Zicke erwiesen hat, aber irgendwie strahlte sie doch immer viel Wärme aus. Genau das, was Miki eigentlich gebrauchen kann.
Jackson Tate ist hier in diesem Roman der stereotype Super-Boy. Unglaublich hübsch, nahezu unfehlbar perfekt, herzensgut, mit einem unglaublichen Beschützerinstinkt Miki gegenüber und hat dabei von sich selbst natürlich keine hohe Meinung und trieft nur so vor falscher Bescheidenheit. Diesen Typ kennt man? Richtig! Und so langsam nerven mich diese Typen. Hier wünschte ich mir schon endlich mal wieder ein wenig Abwechslung, aber leider, leider passt es ja so doch immer wieder gut zur Geschichte. So auch hier. Jackson ist natürlich eine Figur, wie man sie bereits aus anderen Jugendbüchern zu Hauf kennt und daher kann man sich auch schon früh vorstellen, worauf das alles hinaus laufen wird, aber man lässt sich ja trotzdem gerne mitreißen und überraschen.
Das hat die Autorin hier im Übrigen auch sehr gut geschafft. Mich konnte sie das gesamte Buch über ziemlich mitreißen.

Die Idee war klasse! Die Umsetzung hat Spaß gemacht. Hier gab es eine Menge Action, ohne jedoch irgendwie langweilig zu wirken. Da hier schrittweise aufgedeckt wurde, worum es überhaupt geht, bleibt die Spannung einfach bis zum Schluss erhalten. Der lockere Schreibstil der Autorin erledigt sein übriges das Buch zu einer wirklich kurzweiligen Unterhaltung werden zu lassen.

Fazit

Mir hat diese Geschichte wirklich viel Spaß gemacht. Die Idee war super, die Science Fiction Elemente nahmen hier nicht Überhand und vermischten sich recht gekonnt mit phantastischen Elementen und unserer realen Welt. Das Ende war richtig böse und endete mit einem Cliffhanger, der mich gespannt auf den zweiten Band warten lässt, mit der Frage, ob die Autorin wirklich so mutig sein wird oder doch noch einmal alles umschmeißt. Ich bin auf jeden Fall gespannt!
„Jump: Das Spiel“ ist ein toller Jugendroman für alle, die sich gerne mitreißen und ein wenig verunsichern lassen!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

August 2014: Das Spiel 1: Jump
März 2015: Das Spiel 2: Run!
?: Crash (Originaltitel)

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot – Marissa Meyer

wieblutsorot

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
19,90 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles – Scarlet
ISBN: 978-3551582874
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Inhalt (lt. amazon.de):
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …

Zitat:
Lunarier konnten Menschen dazu bringen, Dinge zu sehen, die nicht existierten, und Gefühle zu entwickeln, die auf nichts beruhten. Sie konnten Menschen einer Gehirnwäsche unterziehen, so dass sie Dinge taten, die sie sonst nie tun würden. Ohne Diskussion. Ohne Widerstand.
(S. 53)

Kommentar:
Während Scarlet sich auf die verzweifelte Suche nach ihrer plötzlich verschwundenen Großmutter macht und dabei dem mysteriösen Wolf begegnet, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt, kann Cinder aus ihrer Gefangenschaft fliehen, noch bevor sie nach Luna ausgeliefert wird. Dabei hilft ihr ein weiterer Gefängnisinsasse, mit dessen Hilfe sie nach Frankreich flüchtet, auf den Spuren ihrer Vergangenheit.
Währenddessen versucht Imperator Kai verzweifelt sein Abkommen mit Luna einzuhalten und Cinder wieder zu finden, um sie Königign Levana von Luna ausliefern zu können, ansonsten droht Luna der Erde mit einem schrecklichen Krieg, in dem die Erde so wie es aussieht, den Kürzeren ziehen würde …

Ebenso wie bereits der erste Band ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, rot-metallisch glänzenden Wolfssilhouetten geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die beiden bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Scarlet eine neue Hauptfigur vorgesetzt. Scarlet ist sehr temperamentvoll und facettenreich und ebenso sympathisch wie es bereits Cinder war. Die Suche nach ihrer Großmutter erleben wir als Leser mit und ich habe am Anfang wirklich überlegt und war sehr gespannt, wie dieser Strang um Scarlett und ihre Großmutter zur bisherigen Geschichte passen würde. Erst zum Ende hin laufen die beiden Stränge nämlich zusammen und auch dem Leser wird das gesamte Ausmaß bewusst.
Außer Scarlet gibt es noch einige weitere neue Figuren und hier muss ich sagen, dass die Autorin ihre Figuren hier meiner Meinung nach so richtig gut in Szene setzt, ich finde allesamt richtig gut gelungen, mit viel Tiefe.

In diesem Band lernen wir auch ein wenig mehr von der Erde der Zukunft kennen, denn die Geschichte spielt nicht mehr nur im asiatischen Staatenbund, sondern auch im Frankreich des zukünftigen Europas. Hier beweist Marissa Meyer einmal mehr, was für eine tolle und gut durchdachte Geschichte und auch Welt sie hier erdacht und erschaffen hat.

Die politischen Konflikte zwischen den Oberhäuptern der Erd-Staaten und Luna bekommen wir als Leser auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Prinz Kai mit, der ja nun Imperator und somit Oberhaupt des asiatischen Staatenbundes ist, allerdings nicht so detailliert wie noch im ersten Band. Dennoch wird auch hier wieder deutlich, wie grausam, gefährlich und machtgierig Königin Levana tatsächlich ist und was ihre eigentlichen Pläne sind.

Die Geschichte um Cinder wird in diesem Buch nicht allzu weit gebracht, nachdem sie entkommen konnte, befindet sie sich hauptsächlich auf der Flucht und auf den Spuren ihrer Vergangenheit und das ist wirklich interessant, denn wir erfahren einiges über Cinders Vergangenheit und wie sie zu dem wurde was sie nun ist und wie es überhaupt dazu kam. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit ihrer Existenz noch viel mehr. Außerdem fängt Cinder selbst so langsam an zu verstehen, wer sie tatsächlich ist und zu akzeptieren, dass sie Lunarierin ist.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass die Geschichte direkt dort wieder einsetzt, wo sie im ersten Band endete, wir verlieren also keine Zeit mit Cinder.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.  

Insgesamt hat mir auch “Wie Blut so rot” wieder richtig gut gefallen! Zum Ende des Buches findet sich nach den Danksagungen noch die ersten Seiten des dritten Bandes, der “Wie Sterne so golden” heißen wird. Einen Erscheinungstermin dafür gibt es leider noch nicht, aber ich hoffe darauf, dass wir es vielleicht schon zum Ende des Jahres in den Händen halten dürfen. Auf den vierten Teil werden wir noch lange genug warten müssen, denn dieser wird voraussichtlich erst 2015 in Originalsprache erscheinen.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Eve & Adam – Michael Grant, Katherine Applegate

eveadam

Ravensburger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2013
Originaltitel: Eve & Adam
ISBN: 978-3473401048
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ – Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber …

Zitat:
Ich will das linke Auge ausradieren, da fällt mir plötzlich das Plakat mit den Eselsohren ein, das im Zeichensaal hängt: Kreativität heißt, eigene Fehler zuzulassen. Kunst heißt, zu wissen, welche man behalten soll.
(S. 157 ff.)

Kommentar:

Eve ist die Tochter einer sehr reichen Frau, die ein Pharmaunternehmen besitzt. Geld spielt keine Rolle, aber ein gute Verhältnis hat Eve nicht zu ihrer Mutter. Als Eve eines Tages einen Unfall hat und in der Firma ihrer Mutter behandelt wird, die selbstverständlich eine eigene gut ausgestattete Krankenstation hat, bekommt sie von ihrer Mutter als Aufgabe sich mit einem Computerprogramm zu befassen, damit sie sich nicht langweilt. Mit diesem Computerprogramm erschafft sie sich ihren Traummann. Natürlich virtuell, jedenfalls dachte Eve das, bis ihr Traummann plötzlich vor ihr steht. Das ist aber noch nicht alles, denn irgendetwas in der Firma ihrer Mutter läuft falsch. Welche gefährlichen Experimente laufen dort ab? Zusammen mit ihrer besten Freundin Aislin und dem jungen Solo, der ebenfalls für ihre Mutter arbeitet, versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und kann das Ausmaß ihrer Entdeckung selbst gar nicht begreifen …

Eve & Adam hat mich aufgrund der Kurzbeschreibung interessiert, die Story hörte sich interessant an und ich wollte gerne mehr erfahren. Das Cover fand ich zunächst als Bild nicht besonders toll, aber auch nicht schlecht. Als ich das Buch dann schließlich in Händen hielt, war ich vom Cover allerdings sehr angetan, denn der Schutzumschlag selbst ist transparent und bedruckt und schaut einfach klasse aus! Auch das Buch selbst ist bedruckt, allerdings fehlen dort die technischen Abbildungen. Insgesamt fand ich diese Idee also sehr gut und optisch muss ich sagen, dass dieses Buch dadurch ein echter Hingucker ist. Total gelungen!

Die Geschichte selbst ist sehr kurzweilig. Durch die kurzen Kapitel und die sehr große Schrift, lässt sich das Buch schnell lesen. Obwohl viele moralische Themen angesprochen werden, geht das Buch dennoch nicht weiter darauf ein, so dass hier alles eher oberflächlich abgehandelt wird. Man merkt dem Buch also an, dass es sich wirklich an Jugendliche richtet, für die einfach andere Dinge wie z.B. die Liebe oder ein perfektes Aussehen eher im Vordergrund stehen.

Eve fand ich als Figur recht sympathisch, ebenso wie Solo, obwohl ich vor allem Eves Handlungen und Gedanken nicht immer so wirklich nachempfinden konnte, vor allem was ihre Verliebtheit betraf und auch ihr Verhältnis zu Aislin konnte ich nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, denn Aislin fand ich als Figur wirklich sehr dumm, naiv und fast schon nervtötend.

Die Geschichte selbst ist ganz nett erzählt und ein wenig Spannung kommt ebenfalls auf. Insgesamt fand ich das Buch sehr nett, aber mehr leider auch nicht. Aus der Thematik hätte man sicherlich ein wenig mehr rausholen, vor allem auch so, dass ein wenig mehr im Gedächtnis hängen bleibt und auch ein wenig zum nachdenken anregt. So bleibt eine nette Geschichte, die unterhält. Nicht mehr und nicht weniger.
Von mir gibt es hier drei gute Sterne!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Eden & Orion: Lichtjahre zu dir – Helen Douglas

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Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 272 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: After Eden
ISBN: 9783737364867
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als der gut aussehende Ryan an ihrer Schule auftaucht, verliebt Eden sich Hals über Kopf in den Neuen. Auf den ersten Blick scheint Ryan ein ganz normaler amerikanischer Teenager zu sein. Aber wieso kennt er dann keine Pizza und hat noch nie von Gandhi oder Mandela gehört? Und warum interessiert er sich so brennend für sie? Eines Tages findet Eden ein Buch in Ryans Zimmer, dessen Inhalt eine ferne Zukunft vorwegnimmt. Eden versucht fieberhaft, das Geheimnis zu lüften. Sie entdeckt, dass Ryan eine unglaublich wichtige Mission erfüllen muss … und sie vielleicht seine einzige Chance zerstört hat.

Zitat:
Ich hatte mir bislang noch keine Gedanken über Sterne gemacht. Für mich waren sie einfach nur schön gewesen; chaotische Glitzerpunkte am Himmel. Wie Glitter auf schwarzem Tonpapier. Dass dieses glänzende Gewirr am Nachthimmel einer bestimmten Ordnung folgen könnte, dass die Sterne unterschiedlich groß oder dass sie gar vergänglich waren, wäre mir nie in den Sinn gekommen.
(S. 44)

Kommentar:
Nachdem ihre Eltern vor Jahren ums Leben gekommen sind, lebt die 16jährige Eden bei ihrer Tante ein ganz normales Leben. Zumindest bis der wirklich gutaussehende Ryan neu an ihre Schule kommt und sich besonders ausgerechnet für Eden interessiert, was ihrem besten Freund Connor, der ebenfalls heimlich in Eden verliebt ist, gar nicht passt. Schnell begreift Eden, dass mit Ryan irgendetwas nicht stimmt. Welches Geheimnis verbirgt er und was hat sie selbst damit zu tun? Als sie schließlich auf das Geheimnis stößt, kann sie es zunächst nicht glauben…

[ACHTUNG! Diese Rezension kann ggf. Spoiler beinhalten, auch wenn ich mich bemühe so wenig wie möglich zu verraten! Bitte beachten!]

Helen Douglas erzählt in “Eden & Orion” auf knappen 270 Seiten, aufgeteilt in insgesamt 17 Kapiteln, eine ungewöhnliche Fantasy-Geschichte, die schon ein wenig in die Science Fiction-Richtung geht.
Mir persönlich hat das sehr gefallen. Die Idee an sich ist zwar nicht neu, aber soweit gut umgesetzt. Ein paar Ungereimtheiten kann man schon entdecken, das haben Zeitreisegeschichten ja so an sich. Allerdings fallen diese nicht so besonders ins Gewicht und die Story in sich ist stimmig. Von daher bin ich da ganz zufrieden mit der Umsetzung

Mit Eden und Ryan hat man jugendliche Protagonisten mit denen man sich identifizieren kann, denn beide sind große Sympathieträger. Edens bester Freund seit dem Kindergarten ist Connor, der ebenfalls eine große Rolle spielt. Ihn fand ich ebenfalls recht sympathisch, wenn auch teils ein wenig nervig. Dadurch kam er allerdings auch recht authentisch rüber, wie ein ganz normaler Teenager. Ryan hingegen war ja so aalglatt, dass man sofort mitbekommen hat, dass bei ihm etwas nicht stimmen kann, was ja auch der Wahrheit entsprach.
Den Antagonisten konnte ich schon recht früh ausmachen, auch wenn ich ihn hier jetzt nicht nennen möchte um die Spannung nicht vorweg zu nehmen. Ich weiß gar nicht so wirklich woran ich das fest machen konnte, aber ich hatte schon sehr früh diese Ahnung und behielt dann auch recht. Die Spannung war hier halt die, dass ich unbedingt wissen wollte, ob ich richtig liege mit meiner Vermutung.

Zwischendrin habe ich schon immer überlegt, was denn weiter noch passieren würde, denn die Story schien für mich nach Erfüllung der Aufgabe schon fast gegessen. So überraschend war das Ende dann auch tatsächlich nicht, obwohl ich mir da ein wenig gedrosselteres Tempo gewünscht hätte, denn zum Ende hin ging alles ziemlich Hoppla-Hopp und schnell.

Insgesamt hat mir “Eden & Orion” gut gefallen und ich habe es ganz gerne gelesen. Obwohl diese Geschichte für mich schon ziemlich abgeschlossen ist – es gibt keinen Cliffhanger – gibt es noch genügend Raum für eine Fortsetzung und ich würde einen weiteren Teil auch noch lesen, denn vor allem das weitere Schicksal von Connor und Eden würde mich noch interessieren. Die Fortsetzung soll es tatsächlich auch geben und ist im Originalen für den nächsten Sommer geplant.

Der erste Teil bekommt von mir hier vier gute Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Godspeed 3: Die Ankunft – Beth Revis

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Dressler Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
19,95 Euro
August 2013
Originaltitel: Shades of Earth
ISBN: 3791516787
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Inhalt (lt. amazon.de):
Der fulminante Abschluss der Godspeed-Trilogie! Endlich können Amy und Junior die Godspeed verlassen. Ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich nicht als das Paradies, das Amy und Junior erhofft hatten. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Können Amy und Junior die eigene Kolonie retten? Und was wird aus ihrer gemeinsamen Zukunft? Mehr unter: www.godspeed-das-buch.de

Zitat:
Die nervöse Anspannung ist fast greifbar.
Wir alle warten auf einen Angriff, der vielleicht gar nicht kommt, auf einen Feind, den wir nie gesehen haben, und bewaffnet sind wir mit Blumen.
(S. 377)

Kommentar:
Der dritte und letzte Band der Godspeed-Trilogie! Endlich! Leider. Denn nun ist dieses Menschheitsabenteuer um Amy und Junior zu Ende…

Auch der dritte Band ist vom Aufbau wieder so gestaltet, wie man es bereits von den ersten Bänden her kennt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht von Amy und Junior erzählt.
Optisch passt der Band ebenfalls perfekt zu seinen Vorgängern.

„Die Ankunft“ setzt wieder da ein, wo der zweite Band „Die Suche“ endete. Amy und Junior sind mit ca. 2/3 der Besatzung der Godspeed und den eingefrorenen neuen Siedlern im Shuttle auf dem Weg zur Zentauri-Erde. Die Ankunft dort läuft nicht ohne Komplikationen ab und da bereits einige der ranghöchsten Offiziere tot sind, übernimmt nun Amys Vater nachdem er und auch alle anderen Siedler aufgetaut wurden, die Führung. Das sorgt für einige Reibereien und Autoritätsgerangel zwischen Junior als dem Anführer der Schiffsgeborenen und Amys Vater, dem Oberhaupt der militärischen Einheiten. Beide scheinen eigene Ziele zu verfolgen und dass Amys Vater augenscheinlich Geheimnisse hat und seine Absichten und Pläne nicht offen legt, verstärkt diesen Eindruck bei allen noch. Hinzu kommt noch, dass der Planet anscheinend bereits bewohnt wird und die fremden Aliens sind den neuen Bewohnern nicht freundlich gesinnt und töten einen nach den anderen, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Orions vorhergesagte Monster gibt es also tatsächlich …

Es gibt groß keine Rückblenden zum zweiten Teil, weswegen man auf jeden Fall auch die ersten beiden Bände dieses Buches gelesen haben sollte, bevor man sich an diesen dritten Band wagt. Und dieser dritte Band hat es in sich.

Zunächst ein paar Dinge, die ich nicht so gelungen fand. In den vorhergegangenen Bänden fand ich es immer super gelungen, wie die Autorin die Gefühlswelten von Amy oder Junior oder gleich beiden beschreibt. Das kam bislang immer sehr authentisch rüber. In diesem Band hat mir diese Glaubhaftigkeit ein wenig gefehlt. Ich konnte mich weder in Amy, noch in Junior so richtig reinversetzen, aber in Amy schon viel eher, denn Juniors aufkommende Eifersucht ging mir in diesem Kontext, wo es wirklich weitaus schlimmeres und wichtigeres gab, doch ziemlich auf die Nerven, auch wenn es niemals ausufernd wurde.
Somit komme ich zu meinem nächsten Kritikpunkt: eine Dreiecksgeschichte! Glücklicherweise wurde sie schon direkt im Keim erstickt, aber direkt nach den ersten Auftritten vom Chris in der Geschichte dachte ich mir, dass da etwas kommen könnte und habe wirklich gehofft, dass dies nicht schon wieder so eine Dreiecksgeschichte würde. Glücklicherweise hielt sie sich dann doch arg in Grenzen.
Ein wenig mehr hätte ich mir auch dieses Mal von der Besatzung der Godspeed erwartet. Außer, dass die Menschen verunsichert und sehr verängstigt waren, ob dieser neuen Welt, die sie überhaupt nicht kannten, erfährt man so gut wie nichts aus ihrer Sicht. Nicht, wie sie die neue „Regierung“ unter Amys Vater finden oder ob sie sich mit ihrer neuen Heimat überhaupt anfreunden könnten. Das alles erfahren wir nur über Junior als ihren Anführer. Das fand ich ein wenig schade und hätte nicht unbedingt zu kurz kommen müssen.

Soweit zu meiner Kritik, die sich zwar lang anhört, aber irgendwie doch nicht so wirklich ins Gewicht fällt. Jetzt aber zu den wirklich tollen Dingen!

Dieser Band war wirklich spannend! So richtig spannend, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und dieses Buch das erste nach langer Zeit war, für das ich Mal wieder die Nacht durchgemacht habe. Es gab keine Längen, wie im letzten Teil.
Alle Stränge wurden zufriedenstellend zu Ende gebracht. Die Sachen zwischen Orion und Amy hat mich besonders berührt, ohne zu viel verraten zu wollen, aber das fand ich sehr gelungen. Die letztliche Auflösung, die letzte Wahrheit sozusagen, fand ich auch klasse konstruiert. Ich habe zwischenzeitlich viel überlegt und gerätselt, lag teils auch richtig und teils falsch, aber mit der endgültigen Lösung war ich dann vollauf zufrieden und auch ein wenig überrascht. Darauf gekommen wäre ich nie, obwohl die meisten Hinweise bekannt waren und das fand ich klasse.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Trilogie-Abschluss, allerdings auch ein wenig traurig, weil es nun wirklich vorbei ist. Seit dem ersten Band der Godspeed-Reihe vor drei Jahren war ich wirklich sehr gefesselt von diesem Abenteuer für die Menschheit, auch wenn hier der eigene Fortschritt beinahe alles zunichte gemacht hätte. Von mir gibt es trotz aller Kritik für diesen letzten Teil 4,5/5 Sternen, die ich auf die volle Sternzahl aufrunde.


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Silo – Hugh Howey

silo

Piper Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 544 Seiten
19,99 Euro
März 2013
Originaltitel: Wool
ISBN: 3492055850
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Inhalt (lt. amazon.de):
Seit Generationen leben die Menschen unter der Erde. Was aber, wenn das Leben im Silo nicht das ist, was es zu sein scheint? Was, wenn der Blick nach draußen nicht durch eine Scheibe, sondern auf einen Bildschirm fällt? – Dann wird Neugier lebensgefährlich. Selbst für Juliette Nichols, die für die Sicherheit im Silo verantwortlich ist … Drei Jahre nach dem mysteriösen Tod seiner Frau Allison setzt Sheriff Holston seiner Aufgabe ein Ende und entschließt sich, die strengste Regel zu brechen: Er will das Silo verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr Betreten bedeutet den sicheren Tod. Holston nimmt das in Kauf, um endlich mit eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet, die sie alle gefangen hält. Seine Entdeckung ist ebenso ungeheuerlich wie die Folgen, die sein Handeln nicht zuletzt für seine Nachfolgerin Juliette hat … Hugh Howeys verstörende Zukunftsvision ist rasanter Thriller und faszinierender Gesellschaftsroman in einem. »Silo« handelt von Lüge und Manipulation, Loyalität, Menschlichkeit und der großen Tragik unhinterfragter Regeln.

Zitat:
Dies war der Kreislauf des Lebens, der Tod war unausweichlich, man musste ihn akzeptieren, ehren und würdigen. Ein Mensch verließ die Gemeinschaft und hinterließ das Geschenk seiner Nährstoffe, das Geschenk des Lebens. Die Toten machten Platz für die nächste Generation.
(S. 165)

Kommentar:
Mit diesem Science Fiction-Roman hat Autor Hugh Howey einen Überraschungserfolg gelandet. Zunächst erschien „Silo“ aufgeteilt in fünf eBooks, bis die Downloadzahlen schließlich überzeugten und es dann als Gesamtausgabe verlegt wurde. Mittlerweile wurden sogar schon die Filmrechte verkauft.

Seit Jahrzehnten wohnen die Menschen schon in größtenteils unterirdisch gelegenen, riesigen Silos, abgeschnitten von der Außenwelt. Wer raus geht stirbt, denn die Erde ist verseucht. Wer gegen die Regeln des Silos verstößt, der geht raus und führt die Reinigung durch. Warum das alles so ist, weiß niemand so genau, die Regeln werden nicht hinterfragt. Nur alle paar Jahre, ungefähr einmal pro Generation, rebelliert eine Handvoll Menschen gegen die Unterdrückung in den Silos und die merkwürdigen Regeln…

Optisch fand ich das Buch bereits ganz ansprechend. Der Umschlag ist düster und mysteriös gestaltet. Das Motiv zeigt eine Wendeltreppe, wie die des Silos: beinahe unendlich lang und beängstigend. Der Schnitt dagegen strahlt im leuchtenden gelb.
Das Buch besteht aus 82 meist sehr kurze Kapitel, die in fünf große Abschnitte unterteilt sind. Erzählt wird die Handlung aus Sicht der Protagonisten.

Das Buch fängt recht ruhig an. Holstons Geschichte im ersten Abschnitt fesselt zwar und man will wissen, was dahinter steckt, aber so richtig Spannung kommt noch nicht auf. Auch im zweiten Abschnitt, geht es noch sehr gemächlich zu und ich hatte den Eindruck, dass ich hauptsächlich über den Ab- und Aufstieg im Silo lesen würde und zwar wortwörtlich, aber die erwartete Spannung war auch da noch nicht wirklich in Sicht. Erst ab dem dritten Abschnitt konnte mich die Geschichte dann so richtig fesseln und erst ab da habe ich das Buch dann auch kaum zur Seite legen können. Für die ersten zwei Abschnitte habe ich doppelt so lange benötigt wie für den gesamten Rest.

Bei den Protagonisten war ich anfangs sehr erstaunt, dass Howey es wirklich wagte, einen nach den anderen erst einmal sterben zu lassen. Hatte ich mich erst einmal an eine Figur gewöhnt, so war sie sicherlich kurze Zeit später nicht mehr dabei. Generell fand ich, dass der Autor es hier geschafft hat, seine Figuren wirklich gut und glaubhaft darzustellen. Es gibt die wirklich sympathischen Figuren ebenso, wie diejenigen, die man leidenschaftlich verachten kann. Und es gibt natürlich auch welche, bei denen man sich noch nicht so sicher ist, welche Position sie nun einnehmen werden. Die Figurenzeichnungen fand ich demnach sehr gelungen in diesem Buch.

Die gesamte Idee des Buches war großartig und bis auf die fehlende Spannung zu Beginn auch gut umgesetzt. Die Geschichte endet nicht mit einem bösen Cliffhanger, ist soweit auch abgeschlossen, lässt aber auch definitiv Luft für eine Fortsetzung.
Mir hat dieses Buch insgesamt sehr gut gefallen, trotz der erwähnten Schwächen in der Spannung, für die ich einen Punkt abziehe. Ansonsten ein toller Science Fiction-Roman!


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen