[Rezension] Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden – Marissa Meyer

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 572 Seiten
19,90 Euro
September 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles 3 – Cress
ISBN: 978-3551582881
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Seit ihrer Kindheit hat Cress die Erde nur aus der Ferne betrachten können. Unter strenger Aufsicht der bösen Königin Levana führt sie in ihrem Satelliten ein wenig abwechslungsreiches Leben. Doch immerhin hat sie sich mit den Jahren zu einer begnadeten Hackerin entwickelt und verschafft sich so Zugang zu Levanas geheimen Plänen. Da taucht plötzlich das Raumschiff von Cinder bei ihr auf, die ihr zur Flucht verhilft. Doch wird sie auf der Erde den Ritter in der glänzenden Rüstung finden, von dem sie immer geträumt hat?

Gewähltes Zitat

»Manchmal bewundere ich sie vielleicht. Selbst Sie müssen zugeben, dass das, was sie getan hat, beeindruckend ist. Außerdem hat sie auf dem Ball Levana die Stirn geboten. Hat Ihnen das keine Bewunderung abgenötigt? Nicht einmal die geringste?«
Torin knöpfte sein Jackett zu. »Meines Erachtens habt Ihr ziemlich viel Vertrauen in ein Mädchen, das Ihr so gut wie gar nicht kennt und das uns schon sehr viel Ärger bereitet hat.«

(S. 208)

Meine Meinung

Cinder und ihre Freunde sind unterwegs um Cress zu retten, die in ihrem Satelliten fest sitzt. Leider geht die Rettungsaktion gehörig schief und die Freunde werden getrennt. Während sich Scarlett nun in der Gewalt der Thaumaturgin Sybil befindet und Thorne und Cress in der Sahara ums Überleben kämpfen, sucht Cinder Hilfe in Afrika bei Dr. Erland um den verletzten Wolf noch retten zu können. Und so ganz nebenbei gilt es ja immer noch die Erde zu retten und Kaiser Kai vor der zerstörerischen Ehe mit der teuflischen Levana zu bewahren. Aber wie, wenn man selbst der meistgesuchte Verbrecher auf Erden und auch auf Luna ist? Zusammen schmieden Cinder und ihre Freunde einen gefährlichen Plan …

Ebenso wie bereits die ersten beiden Bände ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, gold-metallisch glänzenden Zöpfen geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Cress eine weitere neue Hauptfigur vorgesetzt. Cress ist ganz anders, wie es Cinder und Scarlett waren. Nicht so extrovertiert, sondern eher zurückhaltend und ängstlich, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie jahrelang abgeschottet vom Rest der Welten in einem Satelliten im All verbracht hat.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie Marissa Meyer auch diese Figur wieder zum Leben erweckt und so toll und authentisch beschrieben hat, dass man ihr ihre Geschichte auch ohne weiteres abkaufen kann. Genau das gefiel mir bereits in den ersten Bänden schon so richtig gut.

Dieser Band spielt nun zu einem großen Teil in einem Afrika der Zukunft, wobei ich mir hier eigentlich auch die ganze Zeit über sehr gut unser heutiges Afrika vorstellen konnte. Natürlich gibt es auch wieder ein paar Ausflüge ins All, nach Luna und auch wieder in den Asiatischen Staatenbund, wo schließlich auch das Finale spielt.
Die Geschichte wird in diesem dritten Band gut voran getrieben. So langsam reifen Pläne heran, so dass man sich gut vorstellen kann, in welche Richtung der vierte Teil der Luna-Chroniken wahrscheinlich schlagen wird. Das Team um Cinder wächst zusammen und so langsam ergreift sie auch die Offensive und lässt sich nicht nur weiterhin von Levana zurück drängen.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.

Insgesamt hat mir auch “Wie Sterne so golden” wieder richtig gut gefallen! Einen Erscheinungstermin für den vierten Band gibt es leider noch nicht, in den USA soll der vierte Band auch erst zum Ende des nächsten Jahres erscheinen. Bis dahin erscheint zur Überbrückung allerdings bereits im Januar in den USA “Fairest” – ein Buch über die Geschichte Königin Levanas.

Fazit

Marissa Meyer hat hier tolle und facettenreiche Figuren erschaffen, die mich total mitreißen konnten und in ihrem Handeln sehr authentisch wirkten. Auch die Welt in der Zukunft, die die Autorin hier erschaffen hat, kann man sich durchaus so vorstellen. Nicht alles hat sich zum guten gewandelt, vieles hat sich geändert, auch in eine Richtung, die man so nicht erwartet hätte, die aber wohl vorstellbar ist. Ein wenig Fantasie muss natürlich erlaubt sein.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

Dezember 2013: Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
Januar 2014: Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
September 2014: Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
?: Winter (Originaltitel)

[Blogtour] Die Luna-Chroniken von Marissa Meyer | Cyborgs & Androiden & Gewinnspiel

Ich freue mich sehr darüber, dass die Blogtour zu den Luna-Chroniken aus der Feder von Marissa Meyer heute bei mir Halt macht. Mich haben diese Bücher sehr fasziniert und begeistern können und ich hoffe, dass ich euch heute ebenfalls ein klein wenig für diese Buchreihe begeistern kann.

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Märchen- und Fantasyfans sollten sich die Luna-Chroniken nicht entgehen lassen!
Zwei Sichten auf Bücher

So kam ich in den Genuss bester Unterhaltung ohne große Einbrüche. Die großartigen Ideen der Autorin und ihr flüssiger Schreibstil hatten daran auch einen großen Anteil.
Bookwives

Der Schreibstil der Autorin ist dabei so locker und einfach, dass man förmlich durch die Seiten fliegt, ohne zu merken, wann man am Ende ankommt.
Süchtig nach Büchern

Nur auf das Märchen reduziert zu werden, würde die neuen und tollen(!) Aspekte im Buch völlig verdecken und es nur zu einem weiteren Buch machen, dass es sich zum Ziel setzt, ein Märchen neu zu erzählen.
Bücherchaos


Mein gewähltes Thema sind Cyborgs & Androiden. Ganz ehrlich: Eigentlich mag ich solch technischen Krempel nicht wirklich, das liegt mir eher fern. In diesen Büchern, hat es mich allerdings sehr fasziniert. Die Luna-Chroniken, die sich ja an Märchen wie Aschenputtel oder Rotkäppchen orientieren, mischen nämlich den technischen Fortschritt ganz gelungen mit diesen alten Märchen.

Wie bei der gestrigen Blogtour-Station bereits zu lesen war, ist die Welt, in der die Luna-Chroniken spielen, eine hoch technologisierte Welt. Die Autorin selbst meint, dass all ihre beschrieben Ideen in einer fernen Zukunft einmal möglich sein könnten, denn unsere Wissenschaft ist heute ja schon recht weit und der technische Fortschritt schreitet auch immer schneller voran.
Bis wir zu diesem Punkt kommen, wird es aber trotzdem noch eine kleine Ewigkeit dauern.

Androiden

In Wörterbüchern werden Andrioden als Roboter beschrieben, die einem Menschen täuschend ähnlich sehen und sich auch entsprechend verhalten. Marissa Meyer hat diesen Begriff in ihren Luna-Chroniken allerdings ein wenig gedehnt, denn hier sehen die Androiden nicht unbedingt aus wie Menschen, es sind eher humanoide Roboter, also Roboter mit lediglich menschenähnlichen Zügen. Sie selbst erklärt dies so, dass in der Geschichte der Luna-Chroniken die ersten Androiden den Menschen tatsächlich zum verwechseln ähnlich sahen, die Menschen damals aber schnell merkten, dass diese eher ineffektiv arbeiteten und kompaktere Formen praktischer waren. Der Begriff ‘Androide’ hatte sich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon so eingeprägt, dass er blieb.

Androiden gibt es in den Luna-Chroniken also in allen möglichen Gestalten, allerdings sind sie immer 100%ige Roboter und damit technisch. Es gibt sie für allerlei Zwecke, vom Haushaltsandroiden, zum medizinischen Helfer. Viele von ihnen besitzen ID-Chips, auf denen ihre Funktionen gespeichert sind, ebenso ihre Erinnerungen. Diese Chips können ebenso erweitert oder gelöscht werden und sogar in andere Hüllen verfrachtet werden. Obwohl einige dieser Androiden tatsächlich so etwas wie eine Persönlichkeit entwickeln können, wird ihnen nicht viel Anerkennung entgegen gebracht. Sie sind Gebrauchsware.

 

Cyborgs

Cyborgs (cybernetic organism = kybernetischer Organismus) zählen nicht zu den Robotern, denn sie sind biologische Lebensformen, die lediglich technisch verändert wurden. Manche mehr, andere weniger.

In der Geschichte gibt es viele Cyborgs, also Menschen, denen ein technisches Hilfmittel eingesetzt wurde, wie z.B. ein Fuß, wenn der Mensch seinen zuvor verloren hat (z.B. durch einen Unfall) oder auch eine Hand. Dies ist dann allerdings nicht so zu verstehen, wie eine Prothese, die einfach nur für die Optik gedacht ist, sondern die implantierten Gliedmaßen können dann ebenso genutzt werden, wie zuvor auch die biologischen Gliedmaßen. Die Möglichkeiten beschränken sich hier allerdings nicht nur auf einfache Gliedmaßen, sondern den gesamten Körper, auch Organe, Haut, etc. Und das nicht nur beschränkt auf Austauschware, sondern ebenso können technische Funktionen hinzugefügt werden. So gibt es in der Geschichte beispielsweise Menschen, deren Gehirne mit einem Computerchip vernetzt ist, mit dessen Hilfe sie Nachrichten empfangen oder auch Daten aus dem Netz herunterladen können. Ebenso könnten ausgetauschte Hände nicht nur normale Hände sein, sondern noch einen integrierten Flammenwerfer anbei haben. Das als Beispiel. Der Fantasie (und auch der Technik) sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Cyborgs sind in der Gesellschaft nicht hoch angesehen. Obwohl sie einmal normale Menschen waren, wird ihnen kein Respekt entgegen gebracht, sie werden nahezu wie tatsächlich nicht menschliche Androiden behandelt.

 


Gewinnspiel

Im Rahmen der Blogtour könnt ihr auch etwas gewinnen. Unter allen Teilnehmern verlosen wir:

1 x Band 1+2 (Wie Monde so silbern + Wie Blut so rot)
1 x Band 1 (Wie Monde so silbern)
1 x Band 2 (Wie Blut so rot)

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr heute die folgende Frage beantworten:

Wozu hättet ihr gerne einen Androiden? Wie sollte er euch behilflich sein?

Bitte hinterlasst eure Antwort als Kommentar unter diesem Beitrag (E-Mail Adresse UNBEDINGT im Formular mit angeben!) und gebt an, ob ihr neben dem Hauptgewinn für Band 1 oder Band 2 in den Lostopf wollt.

Für die Beantwortung der Frage erhaltet ihr 1 Los. Jeder der fünf teilnehmenden Blogs stellt unter seinem Beitrag eine Frage, sodass ihr insgesamt 5 Lose erhalten könnt. Auf allen Blogs könnt ihr bis zum 7. Februar um 24:00 eure Kommentare hinterlassen. Die Gewinner werden am 10. Februar auf den teilnehmenden Blogs bekannt gegeben.

Bitte beachtet die Teilnahmebedingungen:
1. Du musst mindestens 18 Jahre alt sein. Sollte dies nicht der Fall sein, brauchen wir die Einverständniserklärung deiner Eltern.
2. Du solltest einen Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben.

Wir wünschen euch viel Glück und drücken die Daumen. ♥


Blogtour_Luna-Chroniken_Schriftrolle_LilstarDie Stationen der Blogour in der Übersicht:

27.01.14 – Die Idee der Serie – Zwei Sichten auf Bücher
28.01.14 – Die Welt der Luna-Chroniken – Bookwives
29.01.14 – Cyborgs & Androiden – About Books
30.01.14 –Cinder & Scarlet – Süchtig nach Büchern
31.01.14 – Interview mit Prinz Kai – Bücherchaos

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot – Marissa Meyer

wieblutsorot

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
19,90 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles – Scarlet
ISBN: 978-3551582874
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …

Zitat:
Lunarier konnten Menschen dazu bringen, Dinge zu sehen, die nicht existierten, und Gefühle zu entwickeln, die auf nichts beruhten. Sie konnten Menschen einer Gehirnwäsche unterziehen, so dass sie Dinge taten, die sie sonst nie tun würden. Ohne Diskussion. Ohne Widerstand.
(S. 53)

Kommentar:
Während Scarlet sich auf die verzweifelte Suche nach ihrer plötzlich verschwundenen Großmutter macht und dabei dem mysteriösen Wolf begegnet, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt, kann Cinder aus ihrer Gefangenschaft fliehen, noch bevor sie nach Luna ausgeliefert wird. Dabei hilft ihr ein weiterer Gefängnisinsasse, mit dessen Hilfe sie nach Frankreich flüchtet, auf den Spuren ihrer Vergangenheit.
Währenddessen versucht Imperator Kai verzweifelt sein Abkommen mit Luna einzuhalten und Cinder wieder zu finden, um sie Königign Levana von Luna ausliefern zu können, ansonsten droht Luna der Erde mit einem schrecklichen Krieg, in dem die Erde so wie es aussieht, den Kürzeren ziehen würde …

Ebenso wie bereits der erste Band ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, rot-metallisch glänzenden Wolfssilhouetten geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die beiden bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Scarlet eine neue Hauptfigur vorgesetzt. Scarlet ist sehr temperamentvoll und facettenreich und ebenso sympathisch wie es bereits Cinder war. Die Suche nach ihrer Großmutter erleben wir als Leser mit und ich habe am Anfang wirklich überlegt und war sehr gespannt, wie dieser Strang um Scarlett und ihre Großmutter zur bisherigen Geschichte passen würde. Erst zum Ende hin laufen die beiden Stränge nämlich zusammen und auch dem Leser wird das gesamte Ausmaß bewusst.
Außer Scarlet gibt es noch einige weitere neue Figuren und hier muss ich sagen, dass die Autorin ihre Figuren hier meiner Meinung nach so richtig gut in Szene setzt, ich finde allesamt richtig gut gelungen, mit viel Tiefe.

In diesem Band lernen wir auch ein wenig mehr von der Erde der Zukunft kennen, denn die Geschichte spielt nicht mehr nur im asiatischen Staatenbund, sondern auch im Frankreich des zukünftigen Europas. Hier beweist Marissa Meyer einmal mehr, was für eine tolle und gut durchdachte Geschichte und auch Welt sie hier erdacht und erschaffen hat.

Die politischen Konflikte zwischen den Oberhäuptern der Erd-Staaten und Luna bekommen wir als Leser auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Prinz Kai mit, der ja nun Imperator und somit Oberhaupt des asiatischen Staatenbundes ist, allerdings nicht so detailliert wie noch im ersten Band. Dennoch wird auch hier wieder deutlich, wie grausam, gefährlich und machtgierig Königin Levana tatsächlich ist und was ihre eigentlichen Pläne sind.

Die Geschichte um Cinder wird in diesem Buch nicht allzu weit gebracht, nachdem sie entkommen konnte, befindet sie sich hauptsächlich auf der Flucht und auf den Spuren ihrer Vergangenheit und das ist wirklich interessant, denn wir erfahren einiges über Cinders Vergangenheit und wie sie zu dem wurde was sie nun ist und wie es überhaupt dazu kam. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit ihrer Existenz noch viel mehr. Außerdem fängt Cinder selbst so langsam an zu verstehen, wer sie tatsächlich ist und zu akzeptieren, dass sie Lunarierin ist.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass die Geschichte direkt dort wieder einsetzt, wo sie im ersten Band endete, wir verlieren also keine Zeit mit Cinder.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.  

Insgesamt hat mir auch “Wie Blut so rot” wieder richtig gut gefallen! Zum Ende des Buches findet sich nach den Danksagungen noch die ersten Seiten des dritten Bandes, der “Wie Sterne so golden” heißen wird. Einen Erscheinungstermin dafür gibt es leider noch nicht, aber ich hoffe darauf, dass wir es vielleicht schon zum Ende des Jahres in den Händen halten dürfen. Auf den vierten Teil werden wir noch lange genug warten müssen, denn dieser wird voraussichtlich erst 2015 in Originalsprache erscheinen.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Die Luna Chroniken 1: Wie Monde so silbern – Marissa Meyer

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Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
18,90 Euro
Dezember 2013
ISBN: 978-3551582867
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …

Zitat:
Dann wollte der Prinz ihre Hand schüttel – ihre Cyborg-Hand.
Cinder wurde nervös – sie hatte zwar Angst, dass er das harte Metall durch den Handschuh spüren konnte, aber noch mehr davor, sie wegzuziehen, denn das würde er verdächtig finden.
(S. 161)

Kommentar:
Als Cinder an ihrem Marktstand eines Tages vom Prinzen des asiatischen Staatenbundes höchstpersönlich aufgesucht wird und er sie auch noch bittet, seine liebste Androidin zu reparieren, da er gehört hat, dass Cinder die beste Mechanikerin sei, ist sie völlig hin und weg vom ihm. Auch er scheint von ihr angetan zu sein, aber dennoch will sie sich von ihm fern halten, damit er ihr Geheimnis nicht erfahren kann. Als Cinder von ihrer Stiefmutter nach einem Unglück schließlich der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wird und im Palast zu Untersuchungen gebracht wird, kann sie es nicht verhindern, dem Prinzen erneut und immer wieder zu begegnen. Dieser sucht nach dem Tod seines Vaters und der Ankunft der Erzfeindin der Erde, der Königin Lunas, aber tatsächlich Cinders Nähe. Diese ist verzweifelt, denn sie will verhindern, dass er erfährt, was sie wirklich ist und außerdem hat sie selbst auch kürzlich erst erfahren, wer sie wirklich ist. Und dieses Wissen kann ihr Leben gefährden …

Wow, von „Wie Monde so silbern“ war ich wirklich mal wieder sehr begeistert. Dieser Reihenauftakt, der seiner Entstehung einem Schreibwettbewerb zu verdanken hat, hat mich total überzeugt.

Schon optisch ist dieses Buch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, silbernen Schuhen geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt eine total stimmige Optik.

Die Aufmachung hat mir also schon mal gefallen und mich neugierig gemacht. Erwartet hatte ich tatsächlich eine märchenhafte Geschichte, wie die Optik eben auch schon verspricht. Im Inneren findet man auch ein Märchen und sogar ein richtig tolles, aber – und das ist das besondere an dieser Geschichte – im modernen Gewand!
Und mit ‚modern‘ meine ich nicht, dass Cinderella den gläsernen Schuh, gegen Schuhe von Nike getauscht hat, sondern, dass dieses Märchen total futuristisch in einer weit entfernten Zukunft angelegt ist, mit dem technologischen Fortschritt, den man auch erwarten kann, wenn man an unsere Erde in der Zukunft denkt.
Generell ist dieses Märchen also irgendwie auch Science Fiction und das hat mir richtig gut gefallen.

Marissa Meyer hat hier tolle und facettenreiche Figuren erschaffen, die mich total mitreißen konnten und in ihrem Handeln sehr authentisch wirkten. Auch die Welt in der Zukunft, die die Autorin hier erschaffen hat, kann man sich durchaus so vorstellen. Nicht alles hat sich zum guten gewandelt, vieles hat sich geändert, auch in eine Richtung, die man so nicht erwartet hätte, die aber wohl vorstellbar ist. Ein wenig Fantasie muss natürlich erlaubt sein.

Sehr schön fand ich auch, dass hier die Geschichte von Cinderella nicht einfach nacherzählt wurde, nur im neuen Gewand, sondern, dass man die Elemente des Märchens eher in subtilen Andeutungen findet. Cinder verkörpert hier natürlich Cinderella und auch die böse Stiefmutter, die Stiefschwestern und der Prinz fehlen nicht, aber ganz so eindeutig und stereotyp wie im Märchen ist nichts. Jede Figur besitzt viel mehr Tiefe als es bei einer normalen Nacherzählung gewesen wäre, die Autorin hat hier wirklich viel mehr erschaffen!
Die Geschichte weiß einfach sehr zu fesseln und auch wenn ich als Leser schon recht früh ahnte, worauf das alles hinaus laufen würde, fühlte ich mich nicht einen Moment gelangweilt. Im Gegenteil! Es war total spannend und interessant zu erfahren, inwieweit meine Fantasie der von Marissa Meyer folgen kann. Ich fühlte mich wirklich verzaubert. Lediglich das Ende hat mich dann etwas entzaubert, denn jetzt muss ich auf die Fortsetzung warten! Ahhhh!

Das Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit „Erstes Buch“, „Zweites Buch“ etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus, aus denen man Gemeinsamkeiten zu Marissa Meyers Geschichte ziehen kann. Diese Idee fand ich ebenfalls sehr toll.

Insgesamt hat mir hier die Mischung einfach total gut gefallen und ich freue mich sehr, dass bereits in wenigen Tagen der zweite Teil „Wie Blut so rot“ erscheinen wird, der sich das nächste Märchen vorknüpfen wird.
Auf den dritten und den vierten Teil werden wir leider noch ein wenig warten müssen, der dritte Teil erscheint in Kürze erst in englischer Sprache.
Volle Punktzahl für diese tolle Geschichte, so sehr konnte mich schon lange kein ‚Märchenbuch‘ mehr begeistern!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen