Das Spiel 1: Jump – Eve Silver

jumpdasspiel

FJB Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 416 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: Rush – The Game: Book 1
ISBN: 978-3841421586
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Sieh ihnen nicht in die Augen!
Ihre Quecksilberaugen.
Sie sind Gift.
Sie werden mich töten.
Miki Jones kommt bei einem Unfall ums Leben. Doch sie kommt wieder zu sich, an einem Ort, der Lobby genannt wird. Aus ihrem Alltag wurde sie durch Raum und Zeit in eine Art Spiel gezogen, in dem sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen furchteinflößende Wesen bekämpfen muss. Teammitglied Luka, ein Schulfreund, erklärt ihr, dass sie weiter ihr gewohntes Leben führen kann, außer wenn sie auf Mission im ›Spiel‹ ist. Und sie muss jeden Einsatz in dieser anderen Welt überleben.
Es gibt keine Vorbereitung, kein Training und keinen Ausweg. Miki muss sich auf die fragwürdige Führung Jackson Tates verlassen, des attraktiven und geheimnisvollen Leiters ihres Teams. Er weicht ihren Fragen aus und hält alle auf Abstand. Jeder spiele für sich, lautet sein Motto. Doch dann nimmt das Spiel eine tödliche Wende, und Jackson bringt sich selbst in extreme Gefahr, um Miki zu schützen.

Gewähltes Zitat

»Das, was du gerade fühlst, das fühlen wir alle«, sagt er ruhig und beschwichtigend, lockt mich, dem zu trauen, was er sagt. »Es steckt in deinen Zellen. In deinen Genen. Du wurdest mit dem Wissen um sie geboren« – er deutete mit dem Kinn zur Tür, und ich weiß, er redet über das, was da drin ist –, »mit dem Wissen darum, wozu sie fähig sind, mit dem Wissen, dass sie der Feind sind.«

(S. 61) 

Meine Meinung

Nach einem Unfall, bei dem Miki schwer verletzt wurde und eigentlich tot sein müsste, wacht sie an einem unbekannten Ort auf. Mit dabei ist auch Luka, der bei dem Unfall ebenfalls dabei war und verletzt wurde. Außerdem sind da noch Jackson und Tyrone. Miki hat kaum Zeit sich zu orientieren, da wird sie auch schon ganz kurz und knapp ins Spiel eingewiesen. Bei diesem Spiel muss sie außerirdische Lebewesen vernichten und dadurch Punkte sammeln. Sammelt sie genug, so kehrt sie gesund in ihr altes Leben zurück. Verliert sie, stirbt sie auch in der Realität. Miki hat keine Zeit sich zu überlegen, was das alles soll …

Dieses Buch beginnt total lässig mit ganz normalen Teenager-Problemen: Schule und Jungs. Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, dass hier viel mehr dahinter steckt, etwas phantastisches, denn in diese Richtung geht dieser Roman auf jeden Fall. Eigentlich schon mehr in die Science Fiction Richtung.

Miki ist unsere Protagonistin in dieser Geschichte. Sie ist ein recht normaler Teenager mit ihren eigenen Problemen und Ängsten, was sie sehr sympathisch macht. Ich mochte sie jedenfalls sehr gern und habe dieses Abenteuer gerne mit ihr zusammen erlebt. Auch ihre beste Freundin Carly mochte ich ganz gerne, obwohl sie sich als ganz schöne Zicke erwiesen hat, aber irgendwie strahlte sie doch immer viel Wärme aus. Genau das, was Miki eigentlich gebrauchen kann.
Jackson Tate ist hier in diesem Roman der stereotype Super-Boy. Unglaublich hübsch, nahezu unfehlbar perfekt, herzensgut, mit einem unglaublichen Beschützerinstinkt Miki gegenüber und hat dabei von sich selbst natürlich keine hohe Meinung und trieft nur so vor falscher Bescheidenheit. Diesen Typ kennt man? Richtig! Und so langsam nerven mich diese Typen. Hier wünschte ich mir schon endlich mal wieder ein wenig Abwechslung, aber leider, leider passt es ja so doch immer wieder gut zur Geschichte. So auch hier. Jackson ist natürlich eine Figur, wie man sie bereits aus anderen Jugendbüchern zu Hauf kennt und daher kann man sich auch schon früh vorstellen, worauf das alles hinaus laufen wird, aber man lässt sich ja trotzdem gerne mitreißen und überraschen.
Das hat die Autorin hier im Übrigen auch sehr gut geschafft. Mich konnte sie das gesamte Buch über ziemlich mitreißen.

Die Idee war klasse! Die Umsetzung hat Spaß gemacht. Hier gab es eine Menge Action, ohne jedoch irgendwie langweilig zu wirken. Da hier schrittweise aufgedeckt wurde, worum es überhaupt geht, bleibt die Spannung einfach bis zum Schluss erhalten. Der lockere Schreibstil der Autorin erledigt sein übriges das Buch zu einer wirklich kurzweiligen Unterhaltung werden zu lassen.

Fazit

Mir hat diese Geschichte wirklich viel Spaß gemacht. Die Idee war super, die Science Fiction Elemente nahmen hier nicht Überhand und vermischten sich recht gekonnt mit phantastischen Elementen und unserer realen Welt. Das Ende war richtig böse und endete mit einem Cliffhanger, der mich gespannt auf den zweiten Band warten lässt, mit der Frage, ob die Autorin wirklich so mutig sein wird oder doch noch einmal alles umschmeißt. Ich bin auf jeden Fall gespannt!
„Jump: Das Spiel“ ist ein toller Jugendroman für alle, die sich gerne mitreißen und ein wenig verunsichern lassen!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

August 2014: Das Spiel 1: Jump
März 2015: Das Spiel 2: Run!
?: Crash (Originaltitel)

One: Die einzige Chance – Tobias Elsäßer

onedieeinzigechance

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
16,99 Euro
September 2013
ISBN: 978-3737367127
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Inhalt (lt. amazon.de):
Kurz nach dem Abitur gerät Samuel Pinaz in den Albtraum seines Lebens. Der Sohn eines erfolgreichen Mathematikers bricht von Hongkong nach Frankfurt auf, als ein bestialischer Mord seine Zukunftspläne durchkreuzt. Deutschland befindet sich im Ausnahmezustand.
Demonstranten legen das öffentliche Leben lahm. Handynetze brechen zusammen.
Da begegnet der 19-jährige Samuel Fabienne. Sie gehört zu einer Protestbewegung,
die das Finanzsystem des zerrissenen Europas mit einer Revolution in die Knie zwingen will. Als ein weiterer Mord geschieht, begreift Samuel, dass sein Vater der Nächste auf der Liste des Killers ist … Ein gesellschaftlich und politisch hochbrisanter Thriller über eine Revolution, die mit modernsten Mitteln geführt wird und jeden Tag beginnen könnte.

Zitat:
Nach Stromausfall: Webseiten von Großbanken offline. Cyber-Attacken legen Server lahm. Auch Unternehmen betroffen. Hacker kapern die Seiten des Deutschen Bundestags und verlinken sie mit verschiedenen Nachrichtenredaktionen. Bankautomaten werden gestürmt. Überweisungen und Online-Banking sind nicht mehr möglich.
(S. 281)

Kommentar:

Samuel lebt in mit seinem Vater, einem erfolgreichen Mathematiker, zu dem er ein eher verhaltenes Verhältnis hat, in Hongkong. Zu seinem 18. Geburtstag bricht er nach Europa auf, um seine Mutter in London zu besuchen, macht aber zunächst einen Abstecher nach Deutschland. Kaum angekommen erweist sich dies als großen Fehler, denn in Deutschlang ist eine Revolution ausgebrochen. Demonstranten benutzen neuste Technologien um das öffentliche Leben lahm zu legen und bestehende Strukturen zu stürzen. Es herrscht Ausnahmezustand und Samuel befindet sich mitten drin. Hinzu kommt noch, dass um ihn herum plötzlich einige Tote auftauchen, er gerät ins Visier der Ermittlungen, muss schließlich erkennen, dass wohl auch sein Vater irgendwie mit drin hängt und hat schließlich keine andere Wahl als mit einer der Demonstrantinnen, die für diesen Ausnahmezustand verantwortlich ist, zusammen zu arbeiten…

Die Geschichte um das Computerspie „One“ hörte sich richtig interessant an und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Leider konnte „One“ meine Erwartungen nicht erfüllen, ich hatte etwas anderes erwartet als ich schließlich bekommen habe.

Wir erleben dieses Buch zum größten Teil aus der Sicht von Samuel, den wir auf dieses merkwürdige Abenteuer begleiten. Außerdem bekommen wir auch die Sicht des Auftragskillers mit, der einen Mord nach dem anderen begeht. Aufgelockert werden die Erzählungen immer wieder durch Einschübe in Form von Nachrichtenmeldungen, was mir ziemlich gut gefallen hat. Generell war der Schreibstil gut und flüssig, so dass sich das Buch fix lesen lies.

Die Story selbst ist recht wirr und wirkt auf mich nicht allzu überzeugend. Die Vorstellung eines großen Volksaufstandes ist zwar denkbar, wenn man sich die bereits herrschenden Verhältnisse anschaut und gar nicht mal so abwegig, die Umsetzung konnte mich jedoch nicht überzeugen.
Die Durchführung dieses Plans wirkte auf mich nicht durchdacht und ich konnte mir leider auch zu keiner Sekunde vorstellen, wie das Computerspiel diese gesamte Situation erst möglich gemacht haben könnte. Das fand ich sehr schade, denn so war es für mich lediglich eine Aneinanderreihung von vielen Behauptungen ohne Hand und Fuß.
Obwohl ich mit vielen der real vorherrschenden Zustände, auf die der Autor in diesem Buch, das in der nahen Zukunft spielt, schon hinweist ebenfalls nicht ganz einverstanden bin, kamen mir die Erklärungen die von den Aufständischen, allen voran von Fabienne wie billiges Propaganda-Gefasel vor. Nicht überzeugend, weder für mich, noch für irgendwelche Figuren in diesem Buch.

Kommen wir zu diesen Figuren. Wirklich gelungen fand ich eigentlich nur den humane Auftragskiller, der die Morde nur als Notwendigkeit betrachtete um seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Ironie, dass dies in diesem Kontext wohl für ihn nicht anders zu bewerkstelligen ist. Seine Sicht der Dinge konnte ich jedenfalls gut nachvollziehen und fand sie auch interessant mit zu verfolgen.
Alle anderen Figuren fand ich entweder sehr blass oder überhaupt nicht überzeugend. So wie Samuel und Fabienne. Samuel kommt einfach nur dumm und naiv rüber, was er aber ja gar nicht sein soll und Fabienne wie ein unentschlossenes Gör, dass man den einen, mal den anderen Weg gehen mag. Vor allem diese beiden konnten mich leider gar nicht überzeugen.

Insgesamt hinterlässt mich dieses Buch mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn, ich weiß gar nicht so recht was ich von dieser Geschichte halten soll. Spannung war soweit vorhanden, wenn auch getrübt von der wirren und nicht überzeugenden Story und den nicht konsequent entwickelten Figuren.
Insgesamt würde ich dieses Buch im mittleren Bereich ansiedeln und 2,5 Punkte vergeben, die ich auf drei aufrunde. Hier hätte etwas tolles draus werden können, leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach ein wenig in die Hose gegangen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen