Die Elbenthal-Saga 3: Die eisige Göttin – Ivo Pala

dieeisigegoettin

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3737362467
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das große Finale der Elbenthal-Saga!
Laurin, der Schwarze Prinz, hat Svenya nach Alfheim entführt. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war: Unter der Herrschaft der ebenso schönen wie kaltblütigen Eisigen Göttin hat eine gewaltige fremde Macht die Elbenwelt erobert. Auch Svenya und Laurin werden als Gladiatoren versklavt und müssen lernen, Seite an Seite zu kämpfen, wenn sie die grausamen Spiele überleben und ihre beiden Völker im Kampf um die Freiheit vereinen wollen.

 

Gewähltes Zitat

»Aber sicher«, antwortete Svenya zynisch. »Ich übergebe das mächtigste Stück Magie aller neun Welten an einen seelenlosen Psychopathen … oh, entschuldige, ich meine natürlich einen seelenlosen, psychopathischen Gott, dessen erklärtes Ziel es ist, eben diese Neun Welten zu unterwerfen. Siehst du hier irgendwo auf meiner Stirn >Völlig bescheuertes Dummchen< stehen?«
(S. 432)

Meine Meinung

Svenya und Laurin werden nach ihrer Ankunft in Alfheim zu unfreiwilligen Verbündeten, denn auf sie wartet nicht etwa Laurins unterwürfige Armee der Dunkelelben, sondern ein ganz anderes Volk, das sowohl Licht- als auch Dunkelelben versklavt hat und auch vor Laurin und Svenya nicht zurück schreckt. Zusammen versuchen sie im veränderten Alfheim zu überleben und lernen miteinander auszukommen. Selbstverständlich wäre Svenya aber nicht Svenya, wenn sie nicht versuchen würde die dort herrschen Zustände zu verbessern und die Schreckensherrschaft unter der eisigen Königin zu beenden…

Was Ivo Pala hier für eine wunderbare Geschichte erschaffen hat ist unglaublich! Bereits nach dem ersten Band war ich schon richtig gefesselt von der erfundenen Fantasy-Welt, die der Autor gekonnt mit unserer Realität verknüpfen konnte. Im zweiten Band ging es dann so richtig tief in diese Fantasy Welt unter Dresden rein, wir lernten die Figuren noch viel besser kennen, ihre Vergangenheit, die Hintergründe und jetzt im dritten Band geht es so richtig zur Sache.

Auch der dritte Band der Elbenthal-Saga ist wieder in mehrere große Abschnitte unterteilt und diese wiederrum in zahlreichen kurzen Kapiteln, so dass man einfach durch die Seiten fliegt und irgendwann einfach enttäuscht ist, weil es schon beinahe vorbei ist. Der Schreibstil von Ivo Pala ist auch absolut flüssig und mitreißend und dadurch, dass es überhaupt keine Längen in diesem Buch gibt, flaut die Spannung auch zu keiner Zeit ab. Erholungspausen gibt es quasi nicht.

Der dritte Band spielt zum überwiegenden Teil in Alfheim und Svenya spielt zumindest als die Hüterin von Midgard gar keine so große Rolle mehr. Nach der Ankunft von ihr und Laurin, dem schwarzen Prinzen, kommt alles ganz anders als ich es erwartet hatte. Der letzte Band endete ja mit einem bösen Cliffhanger und der Stelle, an der die beiden Feinde durch Tor nach Alfheim katapultiert wurden. An genau der Stelle setzt die Geschichte nach dem wirklich gelungenen Prolog auch wieder ein.

Der gesamte dritte Band ist im Prinzip eine Wendung in der Geschichte, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Generell hat mich der gesamte Abschluss total gepackt und überrascht und das meine ich absolut positiv! Ich habe so gehofft und gebangt, dass ich mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden sein würde, weil sie mir so gut gefallen hat und ich wurde wirklich überhaupt nicht enttäuscht, meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Mir fällt es gar nicht so schwer darüber zu schreiben ohne zu viel zu verraten, von daher nur folgendes: die Wendung war unvorhersehbar, zumindest für mich. Die Action kommt auch in diesem Band nicht zu kurz, ebenso wie die Entwicklung der Figuren und – das schwöre ich – auch die eine oder andere Figur weiß noch zu überraschen.

Bis kurz vor Schluss habe ich noch gerätselt, ob wir Svenyas Geheimnis um ihre Herkunft überhaupt je erfahren würden, aber auch hier wusste der Autor total zu überraschen. Kurz vor Schluss gab es dann die eine Szene, bei der ich eine wirkliche Gänsehaut bekam und schon dachte, jetzt sei Schluss. Aber nein, ich wäre nicht so begeistert, wenn Ivo Pala nicht auch hier noch einen drauf gesetzt hätte!

Man merkt, ich bin total hin und weg von diesem wirklich gelungenen Finale! Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich am Ende sprachlos da gesessen habe und zwar nicht vor Ergriffenheit, sondern einfach, weil es einfach ein soooo extrem tolles Leseerlebnis war. Alle Fragen wurden beantwortet, die Story hatte alles! Ich habe nichts vermisst und wenn ich jetzt daran denke, dass es nicht weiter gehen wird, dann tut das wirklich weh, denn für mich ist diese Trilogie eine der besten, die ich je gelesen habe, wirklich!

Nach all dem Lobgesang (tut mir leid, aber ich kann einfach nichts anderes sagen), muss ich dann doch noch eine Kleinigkeit bemängeln: Die äußere Optik hat mich ein wenig enttäuscht. Die Coverzeichnung ist zwar wirklich schön und passt auch perfekt zu den bisherigen Covern, allerdings erstrahlt es dieses mal nicht im metallischen Glanz, so wie bereits die ersten Bände, was mich doch ein wenig enttäuscht hat, denn im Regal fällt das doch schon auf. Das finde wirklich schade und hätte es mir angeglichen gewünscht.

 

Fazit

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Großartig! Danke an Ivo Pala für diese Leseerfahrung, ich muss ehrlich sagen, dass ich so eine Begeisterung nicht erwartet habe. Hier stimmt einfach alles und deswegen gibt es hier auch die volle Punktzahl!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Mystic City 2: Tage des Verrats – Theo Lawrence

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Ravensburger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: Toxic Heart
ISBN: 978-3473401109
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Inhalt

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Seit Hunter zum neuen Anführer der Mystiker geworden ist, lebt er nur noch für den Kampf gegen die verhasste Oberschicht. Aria, die sich aus Liebe zu ihm von ihrer Familie losgesagt hat, fühlt sich vernachlässigt und immer mehr zu Hunters Freund Turk hingezogen. Als sie erfährt, dass Hunter selbst vor unschuldigen Opfern nicht zurückschreckt, kann sie seiner Linie nicht länger folgen. Sie zettelt ihre eigene – friedliche – Rebellion an. Mit tragischem Ausgang …

 

Gewähltes Zitat

Als ich die Bibliothek betrete, erwarte ich, einen unterkühlten Hunter vorzufinden. Wo war er, als Thomas mich in einen Zombie verwandeln wollte? Der Hunter, in den ich mich verliebt habe, wäre sofort zu mir geeilt. Er hätte sein Leben riskiert, um mich zu befreien.  
(S. 113)

Meine Meinung

Aria lebt fortan auf der Seite der Rebellen inmitten der Mystiker, hat es aber nicht allzu leicht und muss sich erst einmal behaupten. Von Hunter wird sie vernachlässigt und gleichzeitig bevormundet, was ihr ebenfalls sehr zu schaffen macht. Außerdem bekommt sie von ihrem Bruder eine Nachricht von ihrer alten Kinderfrau Davida, die sie bittet ihr Herz zu finden, denn Mystikerherzen sind sehr, sehr wertvoll. Eine beinahe unmögliche Aufgabe, aber Aria macht sich trotzdem auf die Suche. Der Streit um die Herrschaft über Mystic City geht derweil in eine weitere Runde …

Nachdem ich vom ersten Band schon ziemlich begeistert war, haben mir doch die mystischen Elemente in dieser dystopischen Geschichte so gefallen, war der zweite Band natürlich Pflichtlektüre und auch dieser hat mir wieder gut gefallen, wenn ich auch einen kleinen Tacken weniger begeistert bin als noch beim ersten Band.

Der dritte Band ist in drei große Abschnitte unterteilt, die allesamt mit einem passenden Zitat beginnen, und innerhalb dieser Abschnitte noch einmal in viele kurze Kapitel. Das Cover passt wunderbar zum ersten Band. Wieder sieht man eine Frau im Vordergrund mit großen Wolkenkratzern im Hintergrund. Die Farben gehen dieses mal ein wenig ins bräunliche. Anders als beim ersten Band wurde hier dieses Mal nicht das Cover der originalen Ausgabe übernommen, aber ich finde, dass es trotzdem wunderbar passt.

In diesem Band geht es hauptsächlich um Aria und ihr Leben bei den Mystikern. Hunter, der jetzt die Rolle seiner Mutter eingenommen hat, bekommt sie kaum noch zu Gesicht und so kommt die Beziehung der beiden zwangsläufig viel zu kurz. Dafür freundet sie sich immer mehr mit Turk an, den sie selbst aber nur als Freund sieht, wie sie sagt. Auf jeden Fall hat Aria alle Hände damit zu tun ihren Platz in der Rebellengruppe zu behaupten, denn nicht alle sind ihr wohlgesonnen. Trotzdem beißt sie sich durch.
Die Beharrlichkeit mit der Aria bei der Sache ist und die unerschütterliche Überzeugung die sie ausstrahlt haben mich doch schwer begeistert. Diese Eigenschaften wusste Theo Lawrence wirklich gut und auch überzeugend darzustellen. Dafür kam mir Hunter jedoch ziemlich blass rüber. Ich habe nicht verstanden wieso er die gesamte Geschichte über so auf Distanz ging und seine lieblose und daher geleierte Erklärung zum Schluss an Aria kam mir wenig überzeugend und glaubwürdig rüber. Das fand ich wirklich schade, denn im ersten Band war er noch eine strahlende Figur.
Arias stärkste Widersacher, ihr Bruder Kyle und ihr Ex-Verlobter Thomas sind sich beide sehr ähnlich, nämlich einfach skrupellos und sehr uneinsichtig. Das hat mich ein wenig enttäuscht, hier hätte ich ein wenig mehr Tiefe erwartet, aber beide als absolute Monster darzustellen finde ich ein wenig zu einfach. Schade, da hätte man mehr rausholen können. So steht Aria natürlich absolut sauber und gescheit da, aber als Einzige und das ist auch wieder ein wenig unglaubwürdig.

Die Geschichte selbst hat mir allerdings gefallen. Man merkt dem Buch zwar an, dass es ein Zwischenstück ist, ein Lückenfüller, wenn man so will, aber ich habe mich trotzdem keinen Moment gelangweilt und gerne mitverfolgt, wie es mit Aria und Mystic City weiter geht. Eine Richtung hat sich ja nun zum Ende hin rauskristallisiert und ich bin jetzt wirklich sehr gespannt auf den nächsten Teil und wie es weiter gehen wird, sowohl mit der Politik Mystic Citys, als auch mit Hunter und Aria im besonderen.

 

Fazit

Insgesamt hat mir dieser zweite Band ein kleines bisschen weniger gefallen als der erste Band, weil man hier sehr merkt, dass es einfach ein Zwischenspiel ist. Es fehlt irgendwie der wirkliche Höhepunkt und außerdem konnten mich auch die Figuren nicht so sehr überzeugen. Dennoch ist es ein sehr actionreicher und unterhaltender Band, der mir trotz aller Kritik gut gefallen hat. Von mir gibt es hier noch vier gute Punkte!
 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Die Feuerkrone – Rae Carson

diefeuerkrone

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 496 Seiten
16,99 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Girl of Fire and Thorns, Book 2: The Crown of Embers
ISBN: 978-3453268586
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Inhalt

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Eine Heldin wie Prinzessin Elisa gibt es nur alle hundert Jahre
Elisa ist die Trägerin des Feuersteins und dazu auserwählt, Heldentaten zu vollbringen. Und sie hat ihre Aufgabe erfüllt – zumindest glaubt sie das. Doch im Verborgenen rüsten sich ihre Feinde zum Gegenangriff, und sie sind gefährlicher als je zuvor. Als Elisa begreift, dass ihr Abenteuer noch nicht vorüber ist, ist es fast schon zu spät…
Elisa, die Trägerin des Feuersteins, ist eine Heldin: Sie hat die gefährliche Magier-Armee der Inviernos besiegt, ihr Volk vor dem Untergang bewahrt und den Thron von Joya d’Arena bestiegen. Doch ans Königinsein muss Elisa sich erst noch gewöhnen, denn so ein riesiges Wüstenreich zu regieren, ist auch für eine Auserwählte alles andere als einfach. Gott sei Dank weicht ihr ihre alte Weggefährtin Ximena nicht von der Seite – ebenso wenig wie Hector, der Mann, für den Elisa so viel mehr empfindet als Freundschaft. Doch Elisa ahnt nicht, dass ihre Aufgabe als Trägerin des Feuersteins noch lange nicht erfüllt ist, denn an den Grenzen ihres Reiches versammeln sich die Inviernos erneut. Als deren Macht sogar Elisas eigenen Hofstaat erreicht, braucht die tapfere, junge Königin all ihren Mut, ihre Klugheit und ihre Entschlossenheit, um sich ihren Feinden entgegenzustellen. Doch dann gerät Hector in Gefahr, und Elisa muss sich entscheiden – zwischen ihren Untertanen und ihrer großen Liebe…

Gewähltes Zitat

Als ich mich abwende, bohren sich seine Worte in meine Brust und graben sich ein wie Stacheln. Geht, und werdet die Königin, die Ihr aus eigener Kraft nicht sein konntet. Ich habe bekommen, was ich gesucht habe. Macht jenseits aller Vorstellungskraft.
(S. 465)

Meine Meinung

Es ist noch nicht lange her, dass Elisa zur Königin von Joya d’Arena gekürt wurde und sie hat sich auch immer noch nicht an ihre neue Rolle als Herrscherin gewöhnt und regiert deswegen zu wenig selbstbewusst, zu schwach. Hinzu kommt, dass irgendjemand ihr nach dem Leben trachtet. Aber wer? Sind es ihre Feinde oder jemand aus ihrem engeren Kreis? Auch ihr Feuerstein gibt ihr immer noch Rätsel  auf, aber zumindest gelingt es ihr immer öfter seine Macht zu Nutzen. Als es für Elisa langsam brenzlig wird, macht sie sich zusammen mit ihren engsten Vertrauten auf die Reise um das Geheimnis des Feuersteins zu lösen und verliert dabei beinahe ihre große Liebe Hector …

Ich lese reine Fantasy-Bücher eigentlich gar nicht mal so gerne, war aber damals vom ersten Teil dieser Reihe „Der Feuerstein“ schon sehr begeistert, so dass dieser zweite Band jetzt natürlich Pflicht war.

Im ersten Band habe ich die Protagonistin Elisa sehr bewundert. Ihre Entwicklung vom dicken, naiven Mädchen zur selbstbewussten jungen Frau hat mir sehr gefallen. Jetzt im zweiten Band schwankt Elisa allerdings wieder zwischen diesen beiden Rollen und kann sich in ihre neue Rolle als Herrscherin nicht so zurechtfinden. Sie ist zu unsicher in ihrem Auftreten und zweifelt zu viel. Das macht sie teils sogar wieder ein wenig unsympathisch, obwohl ich Elisa wirklich sehr ins Herz geschlossen habe, aber einige Entscheidungen, die sie durchzieht ohne sie wirklich zu wollen, haben mich einfach nur kopfschüttelnd zurück gelassen. Sie will das beste für ihr Land, für ihr Volk, kann ihren Willen aber nicht so recht durchsetzen. Sie weiß um ihrer Unzulänglichkeit und will dies auch um jeden Preis ändern. Das macht sie wiederum sehr sympathisch und ich habe das ganze Buch über gehofft, dass sie wieder zu der Stärke zurück finden wird, sie sie zum Ende des ersten Bandes bereits erlangt hatte. Bei allem muss man natürlich berücksichtigen, dass Elisa noch sehr jung ist für die Abenteuer, die sie zu bestehen hat.

Elisa steht in diesem Band also wieder im absoluten Mittelpunkt. Wir erfahren aber auch über Hector mehr, der mir auch sehr sympathisch geworden ist im Verlaufe dieses Bandes und auch die junge und unbeschwerte Mara gefiel mir sehr gut. Überhaupt hat Rae Carson hier ein Händchen dafür ihren Figuren einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen, ohne dabei jedoch zu sehr ins stereotype Verhalten zu verfallen. Das hat mir sehr gefallen.
Auch über die Inviernos erfahren wir in diesem Band mehr, was mir total gut gefallen hat und so werden viele Zwistigkeiten und Handlungen ein wenig klarer.

Die aufkeimende Beziehung zwischen Elisa und ihrem Leibwächter Hector hat mir ebenfalls sehr gefallen, wenn ich auch so manches mal die Hände über den Kopf zusammen schlagen musste, weil ich mir auch an dieser Stelle mehr Durchsetzungsvermögen seitens Elisa gewünscht hätte.

Die Kapitel sind nicht mehr ganz so kurz, der Schreibstil ist aber immer noch der selbe lockere und flüssige wie wir es aus dem ersten Band bereits kennen.
Insgesamt geschieht in diesem Band wieder eine ganze Menge, was das Buch aber dennoch recht kurzweilig macht und die Spannung aufrecht erhält.

 

Fazit

Die Handlung hat mir insgesamt sehr gefallen und bis zum Schluss habe ich wirklich überlegt, ob die Reihe mit diesem Band abgeschlossen sein könnte, denn über lange Strecken schien es mir so. Glücklicherweise ist dieses Ende aber auch wieder offen, so dass es auf jeden Fall noch eine Fortsetzung geben muss, auf die ich mich auch dieses Mal wieder sehr freue, denn Elisa habe ich wirklich in mein Herz geschlossen und wünsche ihr endlich eine erfüllte Beziehung!

Insgesamt stand „Die Feuerkrone“ dem „Feuerstein“ in nichts nach, so dass es auch hier wieder sehr gute vier Sterne von mir gibt!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Dustlands 2: Der Herzstein – Moira Young

dustlands2

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: Rebel Heart
ISBN: 978-3841421463
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Inhalt

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Gefahr. Verrat. Leidenschaft. Nichts ist gewiss, und niemand ist sicher in dieser großartigen Endzeitfantasy.
Saba ist mit ihrem Zwillingsbruder Lugh und ihrer kleinen Schwester Emmi unterwegs nach Westen, um ihren Freund Jack zu treffen. Doch der Weg durch die Dustlands ist gefährlich. Jemand hat einen Preis auf Sabas Kopf ausgesetzt. Jack wird gefangen genommen und muss mit den Soldaten des neuen Machthabers weiterziehen. Kann man ihm noch trauen? Ohne Rücksicht auf ihre Familie und Freunde zu nehmen, will Saba Jack auf eigene Faust befreien – und fällt dabei dem Feind direkt in die Arme.

Gewähltes Zitat

Du bist außergewöhnlich. Du hast gerade erst begonnen zu entdecken, wozu du fähig bist. Stell dir vor, was du für die Erde tun könntest. Um etwas von den Wundern zurückzuholen – und sei es auch nur einen winzigen Teil.
(S. 353)

Meine Meinung

Nachdem Jack schon sehr lange unterwegs ist, bekommt Saba plötzlich eine Nachricht von ihm mit einem Treffpunkt. Allerdings ist Saba erschrocken, denn augenscheinlich hat Jack sich den Tonton angeschlossen, die dem Wegbereiter folgen. Alles spricht dafür, aber Saba kann es nicht glauben, obwohl Lugh sie vom Gegenteil überzeugen will. Sie macht sich auf die Suche nach Jack und hat zwischendurch aber immer wieder Albträume und Wahnvorstellungen, die sie an ihre Grenzen bringen. Eine vielversprechende Hilfe nimmt sie nicht bis zum Schluss an, weil die Suche nach Jack ihr wichtiger ist. Als dann schließlich aber doch alles darauf hinweist, dass Jack übergelaufen ist, trifft Saba schließlich auf DeMalo, dem Wegbereiter persönlich und ist überhaupt nicht abgestoßen …

Nachdem der erste Band schon einige Zeit zurück liegt, habe ich mich jetzt wirklich auf das Erscheinen des zweiten Bandes gefreut.
Die Besonderheit des ersten Bandes war ja die außergewöhnliche Sprache, denn die Sprache im ersten Teil, das aus der Sicht der Protagonistin Saba erzählt wurde, versucht so authentisch zu klingen, dass man ihr abnimmt, dass hier ein junges Mädchen erzählt, das bisher wenig Sozialkontakte hatte, wenig Begegnungen mit anderen Menschen und ungeübt ist im Sprechen. So fehlt im gesamtem Buch z.B. die wörtliche Rede. Ich war sehr gespannt, ob Moira Young diesen Stil halten könnte, denn es war bei Lesen schon sehr gewöhnungsbedürftig und ich kann mir vorstellen, dass es sich beim Schreiben nicht anders verhält.
Als ich den zweiten Band dann voller Spannung endlich in den Händen hielt, war ich dann aber doch überrascht, dass hier schließlich doch wörtliche Rede benutzt wurde. Die Sprache ist stilistisch zwar immer noch voller Eigenheiten, so sind die Sätze immer noch recht kurz und abgehackt und teils unvollendet, insgesamt lässt es sich allerdings von Beginn an besser lesen als der erste Band, ohne dass man sich erst einmal großartig gewöhnen muss. Obwohl das natürlich ganz nett war, war ich trotzdem ein wenig enttäuscht.
Obwohl die Sprache also dieses Mal weniger gewöhnungsbedürftig war und obwohl ich die Geschehnisse des ersten Bandes tatsächlich noch ziemlich gut in Erinnerung hatte, fiel mir der Einstieg in den zweiten Band doch schwerer als erwartet. Ich weiß nicht genau woran das lag, aber der Beginn hat sich für mich ziemlich gezogen, es passierte nicht viel und ich kam schlecht in die Handlung rein. Das änderte sich auch erst nach über hundert Seiten, als die Story ein wenig in Fahrt kam, denn das muss ich leider auch sagen: die Handlung war weniger ereignisreich und fader als im ersten Teil.

Obwohl Saba sich nicht allzu sehr verändert hat, sie ist ein wenig selbstbewusster geworden, war mir Lugh in diesem Band sehr unsympathisch. Er strotzte nur so vor Unzufriedenheit und wurde dadurch sehr selbstgerecht und unfair allen, aber vor allem seiner Zwillingsschwester gegenüber. Alle restlichen Personen waren eher noch sympathischer als bisher, auch die neu auftretenden.

Die Geschichte – ich hatte es ja bereits angedeutet – ist wenig spannend. Es passiert nicht allzu viel, da war der erste Teil wesentlich abwechslungsreicher. Teils wusste ich ehrlich gesagt auch gar nicht wirklich was genau da nun gerade passiert und hatte den Eindruck, dass einige Handlungsstränge einfach ins Nichts führten.
Gerade die Begegnung Sabas mit dem Wegbereiter hat mich total verwirrt, ich konnte ihre Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen. Weiter will ich dies jetzt allerdings nicht ausführen, denn sonst würde ich spoilern und zu viel von der Handlung vorweg nehmen. Nur soviel, dass ich einige Handlungen einfach nicht nachvollziehen konnte, egal aus welcher Perspektive ich versuche sie zu betrachten.

 

Fazit

Insgesamt bin ich von diesem zweiten Teil also leider nicht so begeistert wie noch vom ersten, der mich absolut fesseln konnte. Dafür hatte mir dieser zweite Band zu viele Längen, zu wenig nachvollziehbare Handlung. Lediglich alle Nebenfiguren fand ich dieses Mal viel ausgefeilter und gelungener als noch im ersten Band.
Von mir gibt es drei gute, aber halt auch nur durchschnittliche Sterne. Ich bin trotzdem auf den letzten Teil gespannt, denn ich denke, dass dieser zweite Teil einfach nur ein Lückenfüller war, und im dritten Teil dann alles zusammen laufen und einen grandiosen Höhepunkt bilden wird.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Selection 2: Die Elite – Kiera Cass

selection2

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
16,99 Euro
Februar 2014
Originaltitel: The Elite
ISBN: 978-3737362429
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Inhalt

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Das ganz große Glück?
Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.
Auch im zweiten Band der ›Selection‹-Trilogie geht es um die ganz großen Gefühle! Kiera Cass versteht es meisterhaft, das im ersten Band vorgestellte Liebesdreieck noch ein bisschen verzwickter zu machen und die Leserinnen gemeinsam mit America hin- und her schwanken zu lassen: Maxon oder Aspen? Aspen oder Maxon?
Endlich: Die Fortsetzung des weltweiten Bestsellers!
Selection – Die Elite schoss bei Erscheinen in den USA direkt auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste!

Gewähltes Zitat

Er kam mir so nah, dass ich automatisch einen Schritt zurückwich. Seine Stimme klang jetzt bedrohlich und viel beängstigender, als wenn er geschrien hätte. »Sie werden lernen müssen, Ihre Zunge im Zaum zu halten, Lady America. Ansonsten werden wir beide Feinde sein. Und glauben Sie mir, Sie möchten nicht, dass ich Ihr Feind bin.«
(S. 373 ff.)

Meine Meinung

Neben America Singer sind nur noch fünf weitere Mädchen im Rennen um den Prinzen und die damit verbundene Krone. Unter ihnen auch Americas Freundin Marlee, die ihr allerdings anvertraut, dass die Maxon gar nicht liebt und außerdem noch ein anderes Geheimnis mit sich herum trägt. Während auch America sich über ihre Gefühle klar werden muss, wird der Palast immer wieder von Angriffen der Rebellen erschüttert, die offenbar ein ganz bestimmtes Ziel haben…

Der zweite Band der „Selection“-Reihe gefiel mir noch viel besser als der erste Band, weil es in diesem um viel mehr ging, als um die bloße oberflächliche Bachelor-Geschichte.
Wo im ersten Band noch die Liebe und Gefühle im Vordergrund standen, werden im zweiten Band Themen wie Politik und Verantwortung ganz groß geschrieben.

Optisch passt diese Ausgabe wunderbar zum ersten Band. Wo der erste Band noch ganz in blau gehalten wurde, ist nun rot angesagt. Das Motiv gefällt mir wirklich gut!

Die Protagonistin America Singer ist mir bereits im ersten Band schon sehr ans Herz gewachsen. Sie ist eine junge Frau, für die Verhältnisse aus der sie stammt sehr gebildet, hübsch, natürlich, besonnen, sympathisch. Im ersten Band hielt ich sie beinahe schon für zu perfekt, im zweiten Band konnte sich dieser Eindruck selbst ein wenig relativieren, denn im zweiten Band benahm sie sich teils so nervig, dumm und naiv, dass es mich richtig aufregte.
Dieses Verhalten passte im ersten Band viel eher zu Prinz Maxon, den ich in diesem Band aber wiederum noch viel sympathischer fand und viel weniger naiv als noch im ersten. Wohl, weil wir über ihn in diesem zweiten Band viel mehr erfahren, was seinen Charakter und seine Beweggründe und überhaupt sein gesamtes Leben angeht.
Auch Americas erste Liebe Aspen lernen wir in diesem Band von einer anderen Seite kennen und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er mir noch sympathisch ist oder eher nicht mehr, denn eigentlich bin ich ja tatsächlich pro Maxon und deswegen voreingenommen.
Auf jeden Fall agieren die männlichen Figuren in diesem Band viel authentischer, ich kann ihre Beweggründe hier viel besser nachvollziehen als noch im ersten Band.

Die Geschichte selbst wird in diesem zweiten Teil nicht so wirklich voran getrieben. Lange Zeit wird auf der Stelle getreten was die Wahl von Prinz Maxon der Elite gegenüber angeht. Es tut sich in diese Richtung nur wenig und es scheint sogar, als würden sich Maxon und America eher auseinander entwickeln, denn beide haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und vertrauen sich nicht mehr wirklich.
Dafür werden nun andere Themen wichtig, was mir so richtig gut gefallen hat, denn so entwickelt sich die Story von dieser oberflächlichen „Prinz sucht Mädchen“-Nummer in eine viel ernsthaftere Richtung. Es geht nicht mehr nur um die Wahl des Prinzen, sondern um weitreichende politische Entscheidungen, die das gesamte Volk von Illeá und dessen Zukunft betreffen.

Diese ernsthaften Entwicklungen und Überlegungen fand ich sehr gelungen dargestellt. Über den Charakter des amtierenden Königs und seiner Beziehung zur Königin, also dem Vater und der Mutter Maxons, war ich allerdings sehr erstaunt. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber mit diesen Enthüllungen hatte ich nicht gerechnet und ich bin auch sehr gespannt, was die weiteren Hintergründe dazu angeht, die hoffentlich im nächsten Band noch etwas näher beleuchtet werden.

Fazit

Insgesamt hat mir der zweite Band wirklich noch besser gefallen als bereits der erste Band. Wo der erste Band noch der gelungene Einstieg in die Geschichte war, ein echter süchtig-Macher, ging der zweite Band jetzt viel tiefer.
Ich hoffe sehr, dass wir nicht allzu lange auf den dritten Band werden warten müssen, denn ich möchte endlich ein paar Antworten haben und das nicht nur auf die Fragen, für den sich America entscheiden wird, denn um Prinz Maxons Wahl geht es ja schon lange nicht mehr.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Monument 14 – Emmy Laybourne

monument14

Heyne Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 336 Seiten
8,99 Euro
Januar 2014
Originaltitel: Monument 14
ISBN: 978-3453411630
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Inhalt (lt. amazon.de):
Vierzehn Jugendliche. Eine Shopping-Mall. Eine Welt, in der nichts mehr ist, wie es einmal war.
An dem Tag, als die Welt untergeht und ein Tsunami die Ostküste der USA trifft, stranden 14 Jugendliche in einem Einkaufszentrum. Schnell wird ihnen klar, dass sie völlig auf sich allein gestellt sind. Während der Strom ausfällt und die Zivilisation zusammenbricht, braut sich am Himmel etwas noch viel Furchtbareres zusammen. Eine Giftwolke aus einer nahen Chemiefabrik nähert sich dem Einkaufszentrum. Diejenigen, die die Chemikalien einatmen, verändern sich in völlig unerwarteter und beängstigender Weise. Der zurückhaltende Dean, bislang eher ein Außenseiter, muss sich mit den anderen verbünden und um sein Überleben kämpfen …

Zitat:
»Wir sind hier, um die Toten zu ehren. Wir wissen nicht, wie viele gestorben sind. Wir wissen nicht mal, was da draußen genau los ist. Aber trotzdem können wir für alle beten, die von uns gegangen sind. Trotzdem können wir sie in unseren Herzen bewahren und auf ihrem Weg in den Himmel unterstützen.«
(S. 129)

Kommentar:
Wie immer steigt Dean auch an diesem Morgen in den Bus zur Schule, als plötzlich ein wahnsinniger Hagelschauer los geht, der alles um sie herum zerstört. Dank einer erfahrenen Busfahrerin können 14 Kinder und Jugendliche gerettet werden und sitzen nun in einem Einkaufszentrum fest. Ohne die erwachsene Fahrerin, denn die will Hilfe holen. Schnell wird allerdings klar, dass der Hagelschauer nicht die einzige Katastrophe ist, spätestens als ein gewaltiges Erdbeben die Region erschüttert ist klar, dass die Situation noch viel verheerender ist als gedacht. Die vierzehn verbliebenen Kinder und Jugendlichen versuchen sich so gut wie möglich und von der Außenwelt abgeschnitten zu organisieren, während sie auf Rettung warten die nicht kommt …

Monument heißt der Ort in den Rocky Mountains, in dem vierzehn Kinder und Jugendliche in einem Einkaufszentrum fest sitzen. Es kommt was kommen muss. Während die Kinder vor allem Schutz und Trost bei den Älteren suchen und diese dabei auch ziemlich nerven und überfordern, versuchen die älteren Jugendlichen sich in der Gruppe zu behaupten und ihre Rolle zu finden. Das gelingt den einen besser, den anderen weniger gut, so dass es viel Konfliktpotential, Streit und auch Schlägereien gibt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Dean erzählt, der über die zwölf Tage umfassende Odyssee schreibt, die das Buch umfasst. Ich mag Dean als Person ganz gerne, obwohl ich auf den ersten 30 Seiten wirklich teils geglaubt hatte, ich hätte hier eine weibliche Protagonistin vor mir. Danach war aber klar, dass es sich bei Dean um einen recht ruhigen und bedachten Teenager handelt, der seine Umwelt und seine Mitmenschen einfach nur genauer beobachtet.
Die meisten weiteren Figuren werden allesamt nur angerissen, aber jeder Figur wird sein ihm eigener Charakter aufs Auge gedrückt, so dass wir hier beinahe vierzehn Persönlichkeiten haben. Die Kleinen haben allesamt ihre Merkmale, allerdings sind diese ein wenig stereotypisch geraten, aber bei so vielen Personen absolut zufriedenstellend und gelungen. Die älteren Jugendlichen sind trotz ihrer Merkmale facettenreicher ausgefallen.

Das Szenario an sich, also die Organisation der Gruppe, hat mir recht gut gefallen und fiel für mich auch sehr authentisch aus. Also, die Entwicklung der Gruppe und das Verhalten der Protagonisten. Das gefiel mir wirklich gut.
Das sonstige Szenario, also die Katastrophen die geschehen sind, gefielen mir soweit auch, vor allem fand ich gut, dass alles nicht so ausufernd beschrieben wurde, sondern wirklich nur kurz umrissen. Was ich dennoch ein wenig übertrieben fand, das war die Giftwolke und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Blutgruppen. Das ist das einzige, was ich recht unglaubhaft fand und was aus meiner Sicht nicht unbedingt hätte sein müssen. Dieses Szenario hatte auch so genügend Potential um die Jugendlichen durchdrehen zu lassen, da hätte es diese Giftwolke nicht gebraucht. Anders hätte mir es besser gefallen, aber nun gut.

Insgesamt hat mir diese Geschichte aber sehr gut gefallen und ich bin bereits gespannt auf die Fortsetzung die glücklicherweise ja bereits im Mai erscheinen wird. Ich habe noch keine Ahnung worauf alles hinaus laufen und wie die Situation am Ende gelöst wird, aber ich habe mir auch zu Beginn des Buches nicht vorstellen können, wie die Geschichte auf den weiteren Seiten funktionieren kann, wenn es sich weiterhin nur in diesem Einkaufszentrum abspielt. Und es hat funktioniert!
Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Half Bad: Das Dunkle in mir – Sally Green

halfbad

cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
17,99 Euro
März 2014
Originaltitel: Half Life Trilogy 1 – Half Bad
ISBN: 978-3570158425
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ACHTUNG! Dieses Buch wird erst am 31. März 2014 erscheinen!

Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn das Böse in dir lauert, bist du dann dazu verdammt?
Nathan wird gejagt.
Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in einer Welt, in der – mitten im modernen Alltagsleben – Hexen existieren. Weiße Hexen, die sich selbst für gut erachten und die Regierungsmacht in ihren Händen halten. Schwarze Hexen, die gefährlich und skrupellos sind und im Untergrund arbeiten. Und Nathan, der beides ist – denn seine Mutter war eine Weiße und sein Vater Marcus ist der gefürchtetste Schwarze aller Zeiten. Nathan ist ihm nie begegnet, aber von so einem Vater kann er nur Dunkles und Böses geerbt haben. Oder?
Um an Marcus heranzukommen, stellt der Rat der Weißen eine tödliche Falle – mit Nathan als Köder. Bald wird Nathan von beiden Seiten gejagt und muss sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt: für die gute Seite in ihm – oder für die böse …

Zitat:
Ich versuche, nicht an die Vergeltung zu denken. Ich will nicht an das Pulver denken, das Kieran auf meinen Rücken gestreut hat. Aber ich habe eine Spange in meinem Mund. Ist kodifiziert ein anderes Wort für die Vergeltung?
(S. 236)

Kommentar:
Der junge Nathan wird seit frühster Kindheit an unterdrückt, denn er ist kein reinweißer Hexer, weil sein Vater ein schwarzer Hexer war. Seine Halbschwester hasst ihn und er wird von seiner Umwelt isoliert. Außerdem werden immer weitere Gesetze erlassen, die es ihm schwer machen ein normales Leben zu führen. Die Hauptfrage ist, für welche Seite er sich entscheiden wird, ob er ein Schwarzmagier oder ein guter sein wird …

Zugeben, auf den ersten Seiten hatte ich daran gedacht, das Buch direkt wieder zu zuklappen und damit abzubrechen. Der Stil direkt zu Beginn, wo der Protagonist dem Leser noch passiert, was sich dieser vorstellen könnte, was mit ihm gerade passiert, hat mir nämlich überhaupt nicht gefallen und ich kam nur sehr, sehr schwer rein. Eine großartige Einleitung gab es nämlich ebenfalls nicht und für einen Prolog schien mir das Stück recht lang zu sein.
Glücklicherweise änderte sich dies schnell mit Einsetzen des zweiten Teils, wo die Geschichte von Anfang an einsetzte, mit einem gemäßigteren Stil und einer Einführung, so dass man auch endlich wusste mit wem man es hier überhaupt zu tun hatte.

Die Geschichte selbst ist in sechs große Teile gegliedert, die wiederrum teils sehr kurze Kapitel haben. Erst einmal reingekommen, habe ich den Stil dann auch als sehr angenehm empfunden und das Buch wirklich gerne und schnell weg gelesen.

Protagonist ist der junge Nathan, dessen Mutter eine weiße und dessen Vater ein schwarzer Hexer war. Nathan selbst ist noch nicht bestimmt worden, bedeutet, er wurde noch nicht auf eine Seite festgelegt. Er lebt allerdings inmitten der Welt der weißen Hexen bei seiner weißen Großmutter und seinen Halbgeschwistern, die reinweiß sind.
Hier sollen die weißen Hexen selbstverständlich die Guten sein, aber ehrlich gesagt könnte ich das beim Lesen nicht behaupten. Für mich schaut es eher so aus, als wenn die Zugehörigkeit kaum eine Bedeutung hat und es auf beiden Seiten gute und böse Menschen, bzw. Hexer oder Hexen gibt. Wie ich darauf komme ist schnell klar, wenn man das Buch liest, denn so wie Nathan behandelt wird von der sogenannten ‚guten‘ Seite ist einfach nur beschämend. Ihm werden wissentlich Steine in den Weg gelegt, er wird misshandelt und geprügelt, obwohl er bislang ein unschuldiges Kind war. Welche Seite ihm dann lieber ist, das sollte jedem klar sein, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Mir hat die Entwicklung sehr gefallen, sie war absolut nachvollziehbar und überhaupt nicht schwarz- oder weißmalerisch. Ein paar Parallelen kann man auch zu unserer Gesellschaft in Punkto Rassismus ziehen, denn um nichts anderes geht es auch in dieser Geschichte und um die Konsequenzen seiner Entscheidungen und Unterdrückung. Ideale Themen also für ein spannendes Jugendbuch!

Insgesamt hat mir dieses Debüt von Sally Green sehr gefallen und obwohl mich das Buch jetzt nicht mit einem richtig bösen Cliffhanger zurück gelassen hat, bin ich schon gespannt auf die weitere Entwicklung von Nathan und würde gerne mitverfolgen, wie er sein weiteres Leben gestalten wird.
Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne! Für den nicht so gelungenen Einstieg ziehe ich leider einen Punkt ab.

 

Meine Wertung:
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Selection – Kiera Cass

selection

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 360 Seiten
16,99 Euro
Februar 2013
Originaltitel: The Selection
ISBN: 978-3737361880
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Chance deines Lebens?
35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

Zitat:
Mir war jedoch klar, dass ich mich nicht einfach über Nacht in Maxon verlieben würde. Das würde mein Herz mir nicht erlauben. Doch ich fand mich plötzlich in der Situation wieder, dass es da etwas gab, das ich vielleicht haben wollte. Deshalb sann ich oft still darüber nach, obwohl ich nicht nur einmal versucht war, mein Geheimnis auszuplaudern.
(S. 289)

Kommentar:
In der Zukunft sind die Menschen in unterschiedlichen sozialen Schichten unterteilt, genannt Kasten. Die junge America Singer gehört mit ihrer Familie der fünften Kaste an und ist damit Hunger und Entbehrungen gewohnt. Als sie eines Tages die Chance bekommt am Auswahlverfahren teilzunehmen, bei dem Prinz Maxon von Illeá seine zukünftige Frau finden will, wird sie von ihrer gesamten Familie und Freunden gedrängt daran teilzunehmen. Doch America zögert. Einerseits wäre ein Sieg für ihre Familie die Möglichkeit endlich aufzusteigen und ein sorgloses Leben zu führen. Und auch wenn sie nicht siegen würde, wäre allein schon ihre Teilnahme ein Garant dafür, dass ihre Familie für eine ganze Weile ausgesorgt hätte. Andererseits ist sie sich nicht sicher, ob sie diesem eingebildeten und aufgeblasenen Prinzen wirklich umwerben will und außerdem ist da ja auch noch ihre heimliche Liebe Aspen, dessen Heiratsantrag sie sehnlichst erwartet…

Dieses Buch lag hier eine kleine Ewigkeit herum und jetzt, kurz vor Erscheinen des zweiten Bandes habe ich es mir endlich geschnappt und konnte kaum aufhören zu lesen.
Der Schreibstil von Kiera Cass ist klasse und als absolut locker und leicht zu bezeichnen. Man fliegt förmlich durch die knapp 360 Seiten.

Die Geschichte selbst erinnert tatsächlich ein wenig an „Der Bachelor“ – viele hübsche Mädels kämpfen um die Gunst eines Mannes und das in aller Öffentlichkeit und fürs Fernsehen. So oberflächlich wie sich dieses Szenario auch anhört, ist es allerdings dann doch nicht. Jedenfalls nicht ganz. Im Vordergrund geht es zwar um den Kampf um den Traummann und die Krone und der damit einhergehenden Macht und dem Reichtum, aber im Hintergrund geht es vor allem auch um die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die besonders in den Gesprächen zwischen America und Maxon immer wieder zur Sprache kommen, wenn sie versucht ihm nahezubringen, wie die Welt außerhalb des goldenen Käfigs wirklich ist, wenn man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, sondern innerhalb der fünften Kaste oder sogar einer noch niedrigeren angehört.

Obwohl „Selection“ in einer fernen Zukunft, weit hinter dem vierten Weltkrieg spielt, merkt man davon nicht allzu viel. Die Welt hat sich zwar drastisch verändert, vor allem was die Länderumverteilung und Politik angeht, allerdings kann von Fortschritt nicht unbedingt die Rede sein, schon gar nicht von einem technischen Fortschritt. Das hat mich allerdings überhaupt nicht gestört. Ich habe die Geschichte sehr genossen, nur halt zu keiner Zeit im Kopf gehabt, dass sie in der Zukunft spielt, außer, wenn von der Zeit vor den ganzen Veränderungen die Rede war, in der die Welt noch so beschrieben war, wie sie heute ist.

Die Protagonistin America Singer ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist eine junge Frau, für ihre Verhältnisse sehr gebildet, hübsch, natürlich, besonnen, sympathisch – ja, eigentlich schon viel zu perfekt! Tatsächlich hat die Protagonistin nur wenige Fehler, aber die paar machen sie noch einmal liebenswerter. Das empfindet wohl auch Prinz Maxon. Seine Figur ist ähnlich angelegt, hinzu kommt noch eine Portion Naivität, denn ein zukünftiger erwachsener Regent, der als durchaus interessiert und intelligent dargestellt wird und trotzdem kaum Ahnung von der Welt dort draußen zu haben scheint, den kann ich nur als naiv bezeichnen. Trotzdem würde auch ich ihm mein Herz schenken, denn seine Naivität macht er definitiv mit seinem Charme wett.
Die weiteren Figuren bleiben allesamt ein wenig blasser, was allerdings nicht allzu schlimm ist, denn sie sind eh eher Nebenfiguren.
Ein wenig hervorheben könnte man hier vielleicht noch Americas erste Liebe Aspen, auf die sie im Palast wieder stößt. Eigentlich ist Aspen ebenfalls ganz nett und ich kann gar nicht genau beschrieben wieso, aber mir ist er tatsächlich nie sonderlich sympatisch gewesen. Ob das von der Autorin gewollt ist oder ob da doch mehr meine Vorliebe für den Prinzen durchscheint, das werde ich wohl erst am Ende der Reihe wissen, wenn ich weiß, für wen America sich schlussendlich entscheiden wird. 

Einerseits ärgere ich mich, dass ich diese tolle Buch nicht schon früher gelesen habe, andererseits freue ich mich auch, weil ich jetzt beinahe nahtlos zu Band 2 übergehen kann und mich allzu lange warten muss, denn das Ende ist schon gemein und absolut offen!

 

Meine Wertung:
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