Elemental Assassin 3: Spinnenjagd – Jennifer Estep

spinnenjagd

Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 432 Seiten
12,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Venom. Elemental Assassins 3
ISBN: 978-3492269698
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Unwiderstehlich düster: Die Urban-Fantasy-Reihe von der Erfolgsautorin der „Mythos Academy“! – Gin Blanco serviert bekanntlich das beste Barbecue Ashlands. Nur wenige wissen von den anderen Talenten der Restaurantbesitzerin: Als Elementarmagierin kann Gin über Eis und Stein gebieten. Und das ist nicht ihr einziges Geheimnis … Als Auftragskillerin hat „die Spinne“ Gin Blanco schon vielen Menschen das Licht ausgeblasen. Jetzt ist sie im vorzeitigen Ruhestand – wobei sie guten Freunden gerne noch den ein oder anderen Gefallen tut. Doch niemals wird sie ihren Frieden finden, solange Mab Monroe noch lebt, die gefährlichste und einflussreichste Frau Ashlands, die mit ihrer Feuermagie Gins Familie ermordete. Glücklicherweise steht ihr der absolut unwiderstehliche Owen Grayson bei ihrem Rachefeldzug zur Seite …

Gewähltes Zitat

Doch wenn ich ehrlich war, gab es nur diese eine Sache, die ich tun konnte. Manchmal frage ich mich, ob nicht bereits seit der Nacht, in der Mab meine Familie ermordet hatte, alles auf diesen Moment zusteuerte. Es war, als wäre ich einer der Helden in den klassischen Sagen, die ich ständig las. Wie Ödipus, dazu bestimmt, genau das zu tun, was ich so dringend meiden wollte. 

(S. 110)

Meine Meinung

Kurz nachdem Gin durch eine Akte, die Fletcher ihr hierlassen hatte, herausgefunden hat, dass ihre Schwester Bria noch am leben ist, trifft sie durch Zufall auf sie und ist hingerissen zwischen Entsetzen und Respekt, denn Bria ist Polizistin. Aber Gin hat momentan andere Dinge im Kopf, als sich ihrer Schwester anzunähern, denn sie überlegt nicht nur, wie sie den Mord an ihrer Mutter und ihrer anderen Schwester rächen kann, sondern sie muss auch noch einer Freundin aus der Patsche helfen, die durch ihre Schuld in eine schwierige Lage gekommen ist…

Auch der dritte Teil der Elemental Assassins-Reihe konnte mich wieder sehr an seine Seiten fesseln. Vor allem nachdem ich beim ersten Band eigentlich schon dachte, dass diese Reihe gar nichts für mich wäre, freue ich mich immer wieder darüber, dass sie mich jetzt so extrem begeistern kann. 

Wo der erste Band recht realistisch gehalten war, überwogen im zweiten dann die Fantasy-Elemente. In diesem dritten Band ist das ganze recht ausgewogen, es überwiegt keine Seite besonders, beide sind sehr im Einklang. Die Geschichte spielt zwar in unserer realen Welt, aber die magischen Fähigkeiten der Protagonisten werden nun viel selbstverständlicher und damit irgendwie auch recht subtil angewandt. Mir gefällt diese Mischung sehr gut.

Gin war mir auch dieses mal wieder von Beginn an sympathisch. Eine Bindung zu ihr hatte ich durch den letzten Band bereits und ich war auch wieder direkt total in der Geschichte gefangen. So berechnend und kalt und so unnahbar wie sie mir noch in den ersten Bänden vorkam ist sie schon lange nicht mehr. Grausam und brutal kann sie zwar immer noch sein, aber mittlerweile ist es so, als würde sie nur noch die Gedanken der Leser skrupellos umsetzen, wenn man irgendeinen Groll gegen ihre Widersacher hegt, so dass sie einem einfach viel näher ist und man viel mehr Verständnis für sie hat. Das gefiel mir wirklich gut.  Mit der Entscheidung, ihre Profikiller-Karriere an den Nagel zu hängen, hat sie eigentlich nicht ihre Aufgabe an den Nagel gehangen, sondern eher ihre Unnahbarkeit.
Den Detective aus den letzten Bänden sehen wir in diesem Band nicht mehr wieder, was ich auch absolut in Ordnung fand, denn er ging mir im letzten Band schon ziemlich auf den Keks und durch sein absolut aalglattes und moralisches Verständnis konnte es auch irgendwie keine zufriedenstellendere Lösung geben als ihn auszutauschen und die Figuren, die seinen Platz nun sowohl als Detective, als auch als Gins Liebhaber einnehmen, gefallen mir auch viel besser! 

Die Geschichte selbst ist mal wieder klasse und total actionreich. Auch die Spannung kam in dieser Geschichte nicht zu kurz. Längen habe ich wieder nicht empfunden und war am Ende wirklich enttäuscht, als das Buch schon zu Ende war, denn natürlich wurden hier noch lange nicht alle Fragen beantwortet, die sich angestaut haben. Ich bin also extrem gespannt wie es weiter gehen wird. Glücklicherweise erscheint der vierte Teil der Reihe ja bereits im Sommer.

Fazit

Insgesamt hat mir dieser dritte Teil wieder sehr gefallen! Diese Reihe ist super cool mit seiner toughen Protagonistin. Hier bekommt man eine gehörige Portion Spannung, immer neue, immer härtere Fälle und eine rasante Handlung geboten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Gin und ihrer Rachegeschichte weiter gehen wird!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

Dezember 2013: Elemental Assassin 1: Spinnenkuss
April 2014: Elemental Assassin 2: Spinnentanz
November 2014: Elemental Assassin 3: Spinnenjagd
Juni 2014: Elemental Assassin 4: Spinnenfieber

Dark Heroine 2: Autumn Rose – Abigail Gibbs

autumnrose

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 480 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: Autumn Rose
ISBN: 978-3492703321
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Mit ihrem verführerisch-düsteren Debütroman „Dark Heroine – Dinner mit einem Vampir“ begeisterte Abigail Gibbs über 17 Millionen Leser auf der ganzen Welt. Nun führt sie ihre Saga um die dunklen Heldinnen fort! Autumn Rose ist anders. Da sie über magische Kräfte verfügt, ist ihr Leben voller Verpflichtungen – worunter auch die Aufsicht über ihre Mitschüler fällt. Das macht es nicht gerade einfach, Freundschaften zu schließen. Und als der gut aussehende Prinz Fallon in ihrer Schule auftaucht und ihr größtes Geheimnis verrät, wird alles nur noch schlimmer. Doch das wird bedeutungslos, als Autumn düstere Visionen heimsuchen. Eine Prophezeiung beginnt sich zu erfüllen. Neun dunkle Heldinnen sollen die Menschheit vor finsteren Mächten bewahren. Und die erste dunkle Heldin, Violet Lee, ist gerade erwacht …

Gewähltes Zitat

Ich war verwirrt. Meine Vision hatte mir deutlich gezeigt, wie sich Kaspar Varn abgewandt und Violet dem Tod überlassen hatte. Und dennoch widersetzte er sich meinem ausdrücklichen Befehl, sie herzubringen. Zeigte sich hier die Stärke des Bandes zwischen ihnen?
Eine so gewichtige Frage konnte ich gerade allerdings nicht beantworten, dazu waren meine Augenlider noch zu schwer.

(S. 403)

Meine Meinung

Autumn Rose lebt seit dem Tod ihrer Großmutter, der Herzogin von England, bei ihren Eltern und beschützt als einzige Sage ihrer Schüler die dortigen Menschen. Als eines Tages der junge Prinz der Sage an die Schule kommt, wird Autumns Leben total auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass sie sich mit dem was in ihrem Privatleben schief läuft auseinander setzen muss, es steht auch noch ein Angriff der Extermino an und außerdem beginnt Autumn Visionen von Violet Lee zu haben, die in der 2. Dimension von den dortigen Vampirobersten festgehalten wird und somit die eh schon recht brüchigen Terra-Verträge, die den Frieden zwischen Menschen und dunklen Wesen aufrecht erhalten, verletzen…

Autumn Rose ist der zweite Teil der Reihe der Dark Heroines und hat mir viel besser gefallen als der erste Teil. Vom ersten war ich überhaupt nicht begeistert, weil er mir nicht nur zu widersprüchlich war, mir waren auch noch die Figuren allesamt recht unsympathisch und der Schreibstil der Autorin wirkte einfach noch sehr sprunghaft, unüberlegt und insgesamt alles sehr unfertig. Diese Kritikpunkte fallen im zweiten Teil nahezu gänzlich weg. Ein Glück, denn die Geschichte an sich um die Prophezeiung kommt hier nun endlich gänzlichen zum Tragen und es wurde richtiggehend spannend.

Besonders an diesem Roman ist wohl, dass er zur selben Zeit spiel wie bereits der erste Band und eigentlich einfach nur aus einer anderen Sicht, von anderen Personen und in einer anderen Dimension erzählt wird. So gibt es einige Parallelen zu den Geschehnissen des ersten Bandes, die wir allerdings nur so ein wenig am Rande mitbekommen. Zum Ende hin werden die Parallelen allerdings viel deutlicher und viel mehr, nämlich zu dem Zeitpunkt, als die Vampire und die Sage tatsächlich auch aufeinander treffen. Das fand ich allerdings nicht gar langweilig, sondern im Gegenteil sogar ziemlich interessant, denn nun konnte ich viele Zusammenhänge viel einfacher verstehen als noch im ersten Band, als mir alles ziemlich wirr und geheimnisvoll vorkam. Eine reine Erzählung aus anderer Sicht ist dieses Buch allerdings auf keinen Fall, sondern etwas absolut eigenständiges.

Wegen der zeitlichen Überschneidung könnte man übrigens ebenso gut diesen Teil zuerst lesen und dann erst den ersten. Die beiden Bücher ergänzen sich einfach prima, so dass es fast egal ist in welcher Reihenfolge man diese liest.

Die meisten Figuren kennen wir also bereits aus den ersten Teil, wo sie allerdings keine große Rolle gespielt hatten und mir als Leser eher gleichgültig waren. In diesem ersten Band sind mir die Protagonisten aber zum größten Teil richtig ans Herz gewachsen, also ganz im Gegensatz zum ersten Band. Zwar konnte ich das Verhalten von Autumn Rose nicht immer wirklich verstehen, aber es wurde mir schon viel näher gebracht als noch bei Violet Lee, der Protagonistin des ersten Teils, also eine klare Steigerung!

Fazit

Der zweite Teil ist viel besser gelungen als noch der erste Band! Hier machte das Lesen richtig Spaß und ich bin jetzt wirklich auf den dritten Band gespannt, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Der Stil zeigt eine deutliche Steigerung im Vergleich mit dem ersten Teil und das finde ich wirklich prima! Wenn es so weiter geht, dann kann der nächste Teil nur sehr gut werden!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

April 2014: Dark Heroine 1: Dinner mit einem Vampir
Oktober 2014: Dark Heroine 2: Autumn Rose

Atlantia – Ally Condie

atlantia

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Februar 2015
Originaltitel: Atlantia
ISBN: 978-3841421692
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

TAUCHE EIN IN DIE UNGEHEUERLICHE ROMANWELT VON ALLY CONDIE.
Zwillinge.
Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt.
Doch das Schicksal trennte sie.
Bay, du fehlst mir so sehr, flüsterte sie in die Muschel. Aus dem Inneren tönte ein rauschender Gesang und erinnerte an eine Zeit, als Wasser und Land noch zusammengehörten. Wo auch immer an der Landoberfläche ihre Schwester nun war, sie musste sie finden – auch wenn es niemandem erlaubt war, die Stadt unter der Glaskugel zu verlassen.
In einer Welt, die in Wasser- und Landbevölkerung aufgeteilt ist, werden die Zwillingsschwestern Rio und Bay durch einen Schicksalsschlag getrennt. Bay tritt ihre Reise zur Oberfläche an. Rio bleibt in Atlantia zurück. Um ihre Schwester wiederzusehen, muss sie herausfinden, warum Wasser und Land getrennt wurden und welche wunderbare und zugleich zerstörerische Gabe die Frauen der Familie verbindet.

Gewähltes Zitat

»Die Sirenen sind ein Wunder«, fährt Nevio fort, »doch sie müssen zu unserem eigenen Besten abgeschottet und kontrolliert werden. Sie gehören nach Atlantia. Doch genau wie die Fledermäuse nicht überall herumflattern können, sonder einen eigenen Platz brauchen, wo sie gefüttert werden, brauchen auch die Sirenen Aufsicht und einen sicheren Ort. Es ist zu ihrem und unserem Schutz.«

(S. 147 ff.)

Meine Meinung

Einmal im Jahr dürfen sich die jungen Bewohner von Atlantia entscheiden, ob sie in Atlantia bleiben oder ans Oben wollen. Obwohl Rio gerne nach Oben würde, ist für sie klar, dass die ihre Zwillingsschwester Bay nach dem Tod ihrer Mutter nicht alleine in Atlantia lassen würde. Sie wählt das Unten und bleibt in Atlantia. Umso erschrockener ist sie, als ihre Schwester, die Atlantia eigentlich abgöttisch liebt, das Oben wählt und plötzlich verschwunden ist. Wieso hat Bay das getan? Was für ein Geheimnis verbirgt sie? Hat es etwas mit dem mysteriösen Tod ihrer Mutter zu tun?

Atlantia fängt ziemlich gut an. Ich wusste bereits aus der kurzen Inhaltsbeschreibung, dass die Schwestern getrennt werden würden und war direkt sehr gespannt, wie es dazu kommen würde. Die ersten Seiten gaben auch keinen wirklichen Hinweis darauf, was da schief laufen könnte und als ich es dann wusste, war ich noch viel aufgeregter und wollte unbedingt die Beweggründe dahinter erfahren.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Rio erzählt, eine der Schwestern. Allein dass die Erzählung nur aus ihrer Sicht statt findet, fand ich schon interessant, weil es sich hier ja um ein Zwillingspärchen handelte.
Über Rio und ihre Gefühle und Intentionen erfahren wir also sehr viel und zwar direkt aus erster Hand. Sie war mir als Figur von Anfang an sehr sympathisch, obwohl sie kein aalglatter Charakter ist und sogar zum Teil ziemlich nerven konnte, aber dafür kam sie sehr authentisch rüber, sehr realistisch, ebenso wie man sich ein Mädchen in ihrer Position und mit ihrer Geschichte vorstellen würde.
Da Rio allerdings auch nicht viel mehr über die Ereignisse in Atlantia weiß und auch nicht darüber, was ihre Schwester zu ihrer Entscheiden bewogen haben mag, begleiten wir als Leser Rio ebenso ahnungslos durch die Geschichte und das macht ziemlichen Spaß.

Die Welt, die die Autorin Ally Condie hier mit Atlantia entworfen hat, gefällt mir sehr gut und ich habe mich während des Lesens schon richtig gefühlt, als wäre ich unter Wasser in einer Blase gefangen, zusammen mit einer guten Geschichte!
Das Unten ist die Welt von Atlantia, die hier wirklich sehr detailliert und plastisch geschildert wird. Wie gesagt hatte ich beim Lesen sogar ein leichtes Gefühl ebenfalls ein wenig beengt zu sein. Die Vorstellung, von Milliarden Litern von Wasser umgeben zu sein, finde ich sogar ein wenig beängstigend, vor allem in den düsteren Teilen Atlantias. Hier muss man der Autorin wirklich lassen, dass sie diese Stimmungen wunderbar einfangen konnte. Sowohl die schönen, bezaubernden als auch die einengenden und beängstigenden.

Auch müssen wir nicht auf die Geschichte verzichten, wie es überhaupt dazu kam, dass sich die Gesellschaft in ein Oben und ein Unten gespalten hat. Hier hat sich die Autorin ein düsteres und dystopisches Szenario ausgedacht, welches gut zu der Entwicklung passt.

Obwohl mir die Geschichte insgesamt wirklich gut gefallen hat und ich sie auch insgesamt ziemlich stimmig finde, konnte sie mich doch bei den Beweggründen einiger Protagonisten nicht ganz überzeugen. Bei einigen habe ich einfach auch nach Beendigung des Buches noch nicht so recht verstehen können, warum sie so gehandelt haben wie sie es taten, warum sie diverse Dinge einfach verschwiegen haben. Ohne hier groß zu spoilern will ich darauf nicht näher eingehen. Vielleicht fand ich den Grund dafür auch einfach nicht schlüssig genug. In diese Richtung hätte ich mir jedenfalls etwas mehr gewünscht, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Fazit

Insgesamt konnte mich Ally Condie mit ihrem “Atlantia” total in ihren Bann ziehen. Gerade die tolle Atmosphäre unter Wasser konnte mich absolut überzeugen. Hier konnte ich mitfühlen und mit unter tauchen. Diese Elemente gepaart mit tollen Figuren und einer spannenden Story konnte mich sehr begeistern und für sich einnehmen. Ein wirklich tolles Buch!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials

Buchtrailer zu Atlantia von Ally Condie

Töchter des Mondes 3: Schicksalsschwestern – Jessica Spotswood

toechterdesmondes3

Egmont INK Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
17,99 Euro
Januar 2015
Originaltitel: Sister’s Fate
ISBN: 978-3863960261
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Ein Fieber wütet in New London. Doch da allen Hexen die sofortige Hinrichtung droht, ist die Schwesternschaft machtlos gegen die Krankheit. Cate hat sich bereits durch ihre Magie verraten und gilt nun als die meistgesuchte Hexe in ganz Neuengland. Schwerer wiegt für sie jedoch der Verlust ihres geliebten Finn, dessen Gedächtnis gelöscht wurde, sodass er sich nun nicht mehr an ihre einstige Liebe erinnern kann. Und die Visionen, die Cates kleine Schwester Tess immer häufiger heimsuchen, lassen keinen Zweifel daran, dass sich die unheilvolle Prophezeiung erfüllen wird. Cates, Tess‘ und Mauras vorherbestimmtes Schicksal scheint nicht aufzuhalten zu sein: Eine Schwester wird die andere vor Beginn des neuen Jahrhunderts töten … „Eine Geschichte, so fesselnd und bezaubernd, dass man hofft, sie möge niemals enden.“ Andrea Cremer, New-York-Times-Bestseller-Autorin der Serie Nightshade.

Gewähltes Zitat

Ich gehe im Dunkeln die Treppe hinauf und taste mich den Flur entlang. Meine Schwester hat sich so weit von mir entfernt, dass ich keine Hoffnung mehr habe, sie noch irgendwie zu erreichen. Nicht einmal, wenn ich es wollte. 

(S. 105)

Meine Meinung

Nach Coras Tod führt Inez die Schwesternschaft an. Während sie und Maura Cates Plan die Mädchen aus dem Gefängnis Harwood zu befreien missbilligen, sind sie von ihrer eigenen Tat, den Männern des Rates das Gedächtnis zu nehmen, immer noch überzeugt. Während sich die Schwesternschaft nicht einig ist und Cate Maura auch nicht verzeihen kann, was diese mit Finn getan hat, bricht in London ein tödliches Fieber aus. Das größte Chaos entsteht in der Stadt und Tess hat beängstige Visionen …

Mit der “Töchter des Mondes”-Reihe konnte mich die Autorin Jessica Spotswood richtig begeistern. Diese Geschichte, die in einer ausgedachten und angepassten Version des späten 19. Jahrhundert spielt, hat mich richtig in ihren Bann gezogen. Es handelt sich größtenteils um eine Fantasy-Geschichte rund ums Thema Magie und Hexen.

Nachdem der zweite Band mit einem unglaublichen Cliffhanger endete, war ich super gespannt auf den dritten Teil der Reihe. Dieser beginnt auch noch einmal mit den letzten Geschehnissen des zweiten Teils. Cate erkennt, dass Finns Gedächtnis gelöscht wurde und dass ihre Schwester Maura dafür verantwortlich ist.
Obwohl ich den zweiten Band vor über einem Jahr gelesen hatte, war ich direkt wieder in der Geschichte gefangen und schon kochte die Wut auf Maura wieder auf, die sich im Verlaufe des letzten Bandes schon angesammelt hatte. Ich konnte Cate also total nachempfinden, dass sie ihrer Schwester gerne sehr weh getan hätte, auch wenn man Cate so bislang ja überhaupt nicht kennen gelernt hatte. Aber trotzdem war es ein sehr nachvollziehbares Verhalten.

Auch in diesem Band wird Maura nicht liebenswerter. Im Gegenteil, ich selbst hätte sie gerne an vielen Stellen einfach gerne nur geschüttelt und geohrfeigt. Die eigentliche Drahtzieherin Inez kam mir dabei allerdings tatsächlich ein wenig zu kurz. Sie ist zwar immer noch die böse Hexe der Geschichte, aber ihr Auftreten in diesem dritten Band war mir viel zu wenig. Dafür, dass sie nun die Schwesternschaft führt und dass sie so extrem gegen Cate und ihre Vorstellungen einer Lösung ist, hielt ich es für sehr merkwürdig, dass sie die Konfrontation nicht eher gesucht und sich statt dessen auf einen gefährlichen und komplizierten Park versteift hat.

Auch dieser Band wird wieder komplett aus der Sicht von Cate erzählt. Diese Cate ist aber eine andere als noch im ersten und auch als noch im zweiten Teil. Im zweiten Teil ist sie schon sehr gereift, aber hier im dritten trifft das noch viel mehr zu. Sie ist härter und erwachsener geworden. Und dies trifft in diesem Band nun auch verstärkt auf Tess zu, die nicht mehr nur ein zauberhafter, liebenswerter Engel ist, sondern auch langsam zu einer jungen, ernsthaften Frau heranreift. 

Obwohl mir dieses Finale so wirklich, wirklich gut gefallen hat und ich mit den Figuren total mitfiebern konnte, komme ich nicht umhin ein wenig zu kritisieren. Mich hat ein wenig gestört, dass viele Handlungsstränge mir nicht so wirklich zu Ende gedacht vorkamen. Mich hätte an vielen Stellen einfach die Reaktion aller Beteiligten auf wirklich erschreckende oder wichtige Ereignisse interessiert. Diese wurde aber teils gar nicht mehr erwähnt, was mich schon gestört hat, weil ich es für ziemlich unrealistisch hielt. Ich will hier nicht zu viel verraten, deswegen gehe ich jetzt nicht auf diese konkreten Situationen ein, aber ich finde es schon sehr befremdlich, dass Maura zum Beispiel überhaupt kein Interesse daran zu haben schien, was ihr Vater zu einer Enthüllung ihrer Schwestern gesagt hat, zumal diese auch sie selbst betraf.
Das sind zwar tatsächlich nur Kleinigkeiten, aber für ein wirklich rundes Ende hätte ich mir da mehr gewünscht.

“Schicksalsschwestern” ist ebenso wie die gesamte Reihe sehr gut durchdacht und konstruiert, nichts wirkt an den Haaren herbei gezogen. Gerade die gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen fand ich hervorragend dargestellt. Aufgrund dieser Änderungen kommt der Stein nämlich erst so richtig ins Rollen.

Fazit

Mit diesem Ende bin ich insgesamt sehr zufrieden! Es konnte mich fesseln, schockieren und trotz kleiner Schwächen, die ich mir ausgefüllter gewünscht hätte, schließlich auch zufrieden stellen. Mit ihrer Mischung aus Fantasy, Historisches und Gesellschaftskritik konnte mich Jessica Spotswood absolut überzeugen. Eine super-Reihe, die ich jedem Fantasy-Fan ans Herz legen möchte.

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

2012 / August: Töchter des Mondes 1: Cate
2013 / August: Töchter des Mondes 2: Sternenfluch´
2015 / Januar: Töchter des Mondes 3: Schicksalsschwestern

Magisterium 1: Der Weg ins Labyrinth – Cassandra Clare, Holly Black

magisterium1

One Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
14,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Magisterium – The Iron Trial
ISBN: 978-3846600047
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Geschlagen mit einem lahmen Bein und einer scharfen Zunge ist der zwölfjährige Callum nicht gerade der beliebteste Junge auf dem Planeten. Doch das ist erst mal sein geringstes Problem. Denn just in diesem Moment befindet er sich auf dem Weg ins Magisterium. Der unterirdischen Schule für Zauberei. Ein dunkler und geheimnisvoller Ort. Dort soll er bei Master Rufus, dem mächtigsten Magier der Schule, in die Lehre gehen. Doch alles was Call über ihn und das Magisterium weiß, lässt ihn befürchten, das erste Schuljahr nicht lebend zu überstehen – Magisterium – die erste gemeinsame Buchreihe der Bestseller-Autorinnen Holly Black und Cassandra Clare

Gewähltes Zitat

Die weitläufige Eingangshalle war der größte Innenraum, den Call je gesehen hatte. Wenn man drei Basketballfelder hereinsteckte, wäre immer noch Platz. Der Fußboden bestand aus demselben schimmernden Glimmer wie vorhin, als man ihnen das Magisterium im Flugzeughangar nur vorgegaukelt hatte, doch die Wände waren mit Tropfstein überzogen, sodass sie aussahen, als hätte man das geschmolzene Wachs Tausender Kerzen darauf geklatscht. Ringsum ragten Stalagmiten in die Höhe, die auf ebenso viele Stalaktiten trafen, die von der Decke hingen. Mitten durch diesen riesigen Raum floss ein Strom, er war strahlend blau wie ein leuchtender Saphir.

(S. 74)

Meine Meinung

Eines Tages ist es soweit. Der junge Callum muss zur Eignungsprüfung antreten bei der geprüft wird, ob er genügend Magie besitzt um ins Magisterium aufgenommen werden. Da er das auf keinen Fall will, konzentriert er sich darauf die Prüfungen nicht zu stehen, scheitert aber kläglich. Gegen den Willen seines Vaters und auch gegen seinen eigenen Willen muss er zur Magier-Ausbildung antreten. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase findet er das Magisterium sogar richtig angenehm und je mehr er über seine eigene Geschichte erfährt, desto überzeugter ist er davon, dass sein Vater mit all seinen Annahmen und Vorurteilen dem Magisterium gegenüber falsch lag. Oder vielleicht doch nicht?

Als großen Harry Potter Fan war dieses Buch für mich ein MUSS. Wieder geht es um Zauberei und wieder um eine Schule. Mir hätte es nichts ausgemacht, wenn diese Geschichte viele Gemeinsamkeiten mit der Welt von Harry Potter gehabt hätte, aber außer den offensichtlichen Gemeinsamkeiten gab es keine großen Schnittstellen. Die beiden Autorinnen Cassandra Clare und Holly Black, die bereits jeweils wirklich großartige Bücher geschrieben haben, haben hier zusammen eine eigene und wirklich tolle Geschichte entwickelt, die mich wirklich begeistern konnte.

Auch optisch ist das Buch ein totaler Hingucker. Zum einen gibt es da den kupferfarbenen Schnitt, der total klasse ausschaut. Aber auch das Cover ist etwas besonderes, der Titel ist nämlich ein Ambigramm, was bedeutet, dass die Schrift, also der Titel von beiden Seiten gelesen werden kann. Egal also ob man das Buch auf dem Kopf oder richtig herum hält, “Magisterium” kann man immer lesen und auf der einen Seite steht dann der Untertitel korrekt da, auf der anderen die beiden Autorinnen. Diese Idee finde ich klasse, das findet man nicht auf vielen Covern.

Der Einstieg in diese Reihe fiel mir sehr leicht. Callum war mir zu Beginn zwar nicht besonders sympathisch, aber gerade der Anfang war ziemlich amüsant, denn Callums Versuche seine Eignungsprüfung absichtlich zu verhauen gingen angemessen schief. Das hier hat wirklich für viele Schmunzler meinerseits gesorgt.
Natürlich ist man auch von Anfang an gespannt, was hinter der Ablehnung von Callums Vater stecken könnte, warum er auf jeden Fall verhindern möchte, dass Callum selbst ins Magisterium geht und Magie anwendet.
Nur ganz langsam, nach und nach erfahren wir mehr über Callum und seine Geschichte, von der er selbst am wenigstens zu wissen scheint.
Mir hat allerdings auch das Leben und die Ausbildung im Magisterium gefallen. Diese neue Welt war sehr interessant und ich verspreche mir auch im weiteren Verlauf der Reihe da sehr viel von.

Wie bereits erwähnt, war mir Callum zu Beginn nicht sehr sympathisch. Das entwickelte sich allerdings im Laufe der Geschichte und sah auch bei vielen weiteren Figuren ähnlich aus. Auch seine Schulkollegin Tamara war mir zunächst wenig sympathisch, konnte jedoch immer mehr punkten, je besser ich sie kennen lernen durfte.
Insgesamt wünsche ich mir für die weiteren Bände noch mehr Charakterentwicklung, denn insgesamt war die Ausarbeitung dieser doch ein wenig dürftig, was aber zu verschmerzen ist, denn es gab ja so viel neues zu beschreiben, die ganze magische Welt und ihre Geschichte ist ja eine eigene.

Zum Schreibstil der beiden Autorinnen muss ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen. Beide verstehen etwas von ihrem Handwerk und so lässt sich auch dieses gemeinsame Buch flüssig und schnell weglesen, vereint sowohl Spannung als auch Humor.

Das Ende ist natürlich ziemlich gemein, es endet nämlich mit einer überraschenden Enthüllung und lässt mich nun mehr als ungeduldig zurück, denn der zweite Band ist leider noch nicht in Sicht. Ich hoffe aber, dass wir auf diesen nicht mehr allzu lange werden warten müssen.   

Fazit

Insgesamt hat mich dieser erste Band der Magisteriums-Reihe sehr begeistern können! Ich liebe diese magische Welten und hoffe, dass sich im zweiten Band fortführt, was im ersten begonnen wurde, nämlich eine Geschichte, die ein weitreichendes Ausmaß erreichen kann was Unterhaltung und Konzept angeht. Von mir gibt es für diesen gelungenen Einstieg die volle Sternzahl!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials

Auszug aus dem Hörbuch – gelesen von Oliver Rohrbeck

Lillesang: Das Geheimnis der dunklen Nixe – Nina Blazon

lillesang

cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
September 2014
ISBN: 978-3570162873
Bestellen bei Amazon.de
Danke an
bdb-logo-small2 und
dem cbt Verlag für dieses Buch!

Inhalt

(lt. amazon.de):

Irgendetwas war in diesem Meer …
Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält …

Gewähltes Zitat

»Für einen meiner Ahnen, als Glückwunsch zur Geburt von dessen Tochter und gleichzeitig als Trauerlied für dessen Frau, Luce Christensen. Und später hat der Dichter die Melodie für sein Märchen von Agnete und den Wassermann verwendet: als trauriges Wiegenlied. Aber … es ist auch ein Zauberlied, das die dunkle Nixe singt, um Menschen zu sich ans Meer zu rufen.«

(S. 303)

Meine Meinung

Jo ist eine begeisterte Wasserratte. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, die Jo am liebsten komplett vom Wasser fern halten würde und selbst die Badewanne meidet. Als Jos Mutter eines Tages die Nachricht bekommt, dass ihre einzige noch lebende Verwandte gestorben sei, macht sie sich zwangsläufig auf nach Dänemark an die Küste, wo ihr ihre Tante ihr Erbe hinterlassen hat. Entgegen den Willen ihrer Mutter begleiten sowohl Jo als auch ihr Vater sie und schon am ersten Tag geschehen merkwürdige Dinge, die offenbar etwas mit dem Meer zu tun haben …

Ehrlich gesagt, hatte ich etwas anderes erwartet, als ich mit diesem Buch anfing. Ich dachte, die Zielgruppe wäre viel jünger, aber tatsächlich liest sich das Buch wirklich toll, so dass auch erwachsene Leser wie ich ihre Freude daran finden! Die jungen Protagonisten verhalten sich allerdings auch viel älter, als sie in der Geschichte tatsächlich sein sollen. Jedenfalls hätte ich sie viel älter geschätzt. Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte viel Spaß gemacht! Was ich bekommen habe, übertrag meine Erwartungen bei weitem. Eigentlich hätte mir das bei einem Roman von Nina Blazon ja direkt klar sein müssen, aber aufgrund der geringen Altersempfehlung habe ich doch andere Erwartungen gehabt. Umso besser!

Die Figuren sind hier wirklich wieder gut gelungen. Sehr sympathisch und obwohl es ein Jugendbuch ist, nicht so einfach zuzuordnen und zu durchschauen. Wobei man hier als Leser natürlich auf die Eindrücke von Hauptfigur Jo angewiesen ist, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Und irgendwie ist zu keinem Zeitpunkt irgendeine Figur einfach nur gut oder schlecht. Herauszufinden, was nun hinter allen steckt, ist also ein spannendes Versteckspiel für den jungen Leser. Mir war zumindest jede Figur zu irgendeinem Zeitpunkt zumindest kurz sympathisch.

Beim Lesen habe ich so richtig Lust bekommen selbst einmal nach Dänemark zu reisen. Ein Land, in dem ich bislang nicht war und welches ich bisher auch nie auf dem Schirm hatte. Aber Nina Blazon hat so eindrucksvoll von dieser Stadt geschrieben und die Schauplätze wirklich interessant dargestellt, dass ich die Meeresbrise teils selbst zu spüren glaubte.

Die Geschichte selbst ist angelehnt an das Märchen “Die kleine Meerjungfrau” von Hans Christian Andersen. Es hat mir total gut gefallen, wie die Autorin diese Geschichte und selbst Andersens Reiseberichte geschickt mit der Story des Buches verflochten hat. Natürlich ist das meiste Fiktion, aber dennoch fand ich die Beschreibungen und Erklärungen so natürlich, dass es tatsächlich kaum konstruiert wirkte.

Erwähnenswert ist hier bei diesem Buch übrigens auf jeden Fall noch die gelungene Optik! Das fängt schon beim Schutzumschlag an und setzt sich im Inneren des Buches fort. Der Umschlag ist wirklich wunderschön gestaltet. Glänzend schimmernde Schuppen mit ein wenig Glitter hier und da machen die Optik perfekt und passend zur Geschichte. Im Inneren gibt es zu Beginn eines jeden Kapitels eine kleine Fisch- oder Feder-Illustration. Insgesamt sehr stimmig und absolut gelungen!  

Fazit

Mir hat dieser neuste Roman von Nina Blazon wieder sehr gefallen. Ich finde es immer wieder schön, mit welcher Leichtigkeit die Autorin hier Realität und Fiktion verbindet. Wenn ich darüber nachdenke, dann finde ich es sehr schade, dass ich diese Werke von Nina Blazon nicht schon in meiner eigenen Kindheit lesen konnte. Es wären wunderbare Fantasiereisen gewesen!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Dark Wonderland: Herzkönigin – A. G. Howard

darkwonderland1

cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
17,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Splintered
ISBN: 978-3570163191
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel!
Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Als sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert, kann Alyssa ihr Erbe nicht mehr leugnen, sie muss jenen Fluch brechen, den Alice damals verschuldet hat. Durch einen Riss im Spiegel gelangt sie in das Reich, das so viel finsterer ist, als sie es aus den Büchern kennt, und zieht dabei ihren besten Freund und geheime Liebe Jeb mit sich. Auf der anderen Seite erwartet sie jedoch schon der zwielichtige und verführerische Morpheus, der sie auf ihrer Suche leitet. Aber wem kann sie wirklich trauen?

Gewähltes Zitat

Aus der Trance erwachend, lasse ich mich auf den Boden fallen und presse die schmerzenden Hände gegen meine Brust. Die Narben pochen, als seien sie frisch. Morpheus beugt sich über mich und streicht mir das Haar glatt. »Ich habe dir gesagt, dass du etwas Besonderes bist, Alyssa«, murmelt er, und das Gewicht seiner Hand ist seltsam tröstend auf meinem Kopf. »Niemand sonst hat je für mich geblutet. Die Treue eines Kinds gegenüber einem anderen ist unermesslich. Du hast an mich geglaubt, hast deine neuen Erfahrungen mit mir geteilt, bist mit mir groß geworden. Damit hast du dir meine aufrichtige Zuneigung verdient.«

(S. 205)

Meine Meinung

Alyssa leidet sehr unter der Tatsache, dass sie eine späte Verwandte von Alice Liddell ist, der Alice, deren Geschichte Lewis Carroll vor Jahren nieder schrieb. Das allein könnte ihr egal sein, wäre da nicht der Familienfluch, der dafür verantwortlich ist, dass alle weiblichen Familienmitglieder irgendwann verrückt werden. So ist auch Alyssas Mutter in psychiatrischer Behandlung. Glücklicherweise hat sie ihren besten Freund Jeb an ihrer Seite, der ihr beisteht und ihr sogar folgt, als sie sich in große Gefahr begibt um diesen Familienfluch zu brechen …

Romane mit Märchenbezug sind derzeit ja recht populär. Auch das Märchen “Alice im Wunderland” musste schon mehrfach für eine Neuerzählung herhalten. So nimmt auch Anita Howard Bezug auf Lewis Carrolls Märchen vom Wunderland.
Von einer einfachen Neuerzählung kann hier allerdings nicht die Rede sein, obwohl sich sehr viele Elemente der ursprünglichen Geschichte auch in “Dark Wonderland” wieder finden. Hier wird die Geschichte jedoch eher anders erzählt. Innerhalb der Story wird davon gesprochen, wie es wirklich war und was Lewis Carroll alles falsch wider gegeben hat von der Geschichte rund um die ursprüngliche Alice.
Das Wunderland ist tatsächlich nämlich gar nicht so wundersam, wie es beschrieben wurde, sondern sehr düster und gefährlich. Kein Ort, an dem man länger verweilen möchte. Es ist zwar ebenso verrückt wie das beschriebene Wunderland bei Carroll, aber nicht halb so prächtig.
Auf ihrer Reise ins Wunderland um ihre Aufgabe zu erfüllen, bringt sich Alyssa somit in große Gefahr und das mehrfach.

Die Figuren in Dark Wonderland sind sehr unterschiedlich. Alyssa, unsere Protagonistin ist ein rebellischer Teenager, der das Herz aber am rechten Fleck trägt. Sie war mir zwar recht sympathisch, ihre Art hat mich teils aber auch ein wenig genervt, vor allem ihre Unentschlossenheit. Trotzdem konnte ich mich gut mit ihr anfreunden.
Unsere beiden männlichen Protagonisten Jeb und Morpheus habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen, obwohl es bei diesen beiden eher eine Art Hass-Liebe war. Mal mochte ich sie, dann haben sie mich wieder total genervt und ich wollte sie eigentlich nur noch in einen Sack stopfen. Gerade die Streitigkeiten zwischen den Jungs konnten mich aber sehr amüsieren.

Wer also “Alice im Wunderland” mag, der wird sicherlich auch viel Freude an dieser Geschichte finden. Ich fand es sehr toll all die Unterschiede zur ursprünglichen Story zu entdecken, was mir auch recht gut gelungen ist – sehr zu meinem Erstaunen, weil mir ehrlich gesagt die ursprüngliche Geschichte gar nicht mal mehr allzu gut im Gedächtnis ist. Trotzdem habe ich beim Lesen einiges wieder erkannt.

Fazit

“Dark Wonderland” ist eine Geschichte für Fans der ursprünglichen Alice-Story, aber nicht nur! Auch Fantasy-Fans und Fans des Verrückten und Abstrusen können hier auf ihre Kosten kommen. Für mich war es teils ein wenig zu verworren und fantastisch, ich mag es lieber klar strukturiert. Trotzdem habe ich die Geschichte gemocht und komme nicht umhin die Autorin dafür zu bewundern, wie gekonnt sie die ursprüngliche Geschichte in eine dunkle und düstere Atmosphäre versetzt hat.

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

The Diviners 1: Aller Anfang ist böse – Libba Bray

thediviners

dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 704 Seiten
19,95 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: The Diviners
ISBN: 978-3423760966
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

New York, 1926: Wegen eines kleinen „Zwischenfalls“ wurde Evie O‘Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert – und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt …

Gewähltes Zitat

Evie ließ ihre Wangen vom Wind liebkosen und breitete die Arme aus, als wolle sie ganz Manhatten umarmen. Von morgen an würde alles anders werden. Sie und Mabel würden einen Einkaufsbummel machen und sich eine Filmvorführung ansehen. Am Samstag konnten sie mit der Untergrundbahn raus nach Coney Island fahren, ihre Zehen in den Atlantik tauchen und eine Fahrt mit der Thunderbolt-Achterbahn machen. Und am Abend würde sie bestimmt irgendeine Party auftun und dort tanzen, als hätte es niemals tote Brüder oder Albträume gegeben. Sie würde Spaß haben.

(S. 112)

Meine Meinung

Die junge Evie O‘Neill hat eine besondere Gabe. Sie kann die Geheimnisse der Menschen sehen, wenn sie einen mit ihnen verbundenen Gegenstand berührt. Diese Gabe bringt sie in ihrer Heimat in arge Schwierigkeiten, weswegen sie zu ihrem Onkel nach New York geschickt wird. Das findet Evie allerdings überhaupt nicht furchtbar. Ganz im Gegenteil, Evie ist von der großen Stadt sehr angetan und suhlt sich im Glanz der Metropole. Als ihr Onkel von der hiesigen Polizei zu Ermittlungen in einem Serienmord hinzugezogen wird, ist Evie mit dabei und kann durch ihre Gabe sogar recht hilfreich etwas dazu beitragen…

“The Diviners” ist ein wirklich besonderer Roman. Ich mag die Bücher der Autorin Libba Bray eh sehr gerne. Seitdem ich damals ihre Gemma Doyle-Trilogie verschlungen habe, wartete ich auf eine weitere ähnliche Serie dieser Autorin und wurde bislang mit “The Diviners” nicht enttäuscht.

Die Atmosphäre dieses Buches ist eine ganz besondere und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und mitreißen. Die Geschichte spielt im New York der 20er Jahre und der Flair dieser Zeit wurde so richtig schön eingefangen und wieder gegeben. Schon das tolle und absolut passende Cover spiegelt die Atmosphäre schon gut wider. Hier hat Libba Bray gezeigt, was sie schreiberisch so drauf hat. Ich habe mich jedenfalls während des Lesens immer in die Vergangenheit versetzt gefühlt und es einfach genossen.

Mit Protagonisten wurde in diesem über 700 Seiten langen Wälzer auch nicht gespart. Es gibt etliche Figuren, allesamt sehr interessant und vielschichtig, keine wie die andere.
Allen voran natürlich unsere Hauptfigur Evie. Sie ist keine außerordentlich sympathische Protagonistin. Eigentlich ist sie sogar wenig liebenswert, sehr egozentrisch und mit vielen Macken. Eigentlich so, wie man sich eine Hauptfigur nicht unbedingt wünscht, aber mit Fortschreiten der Geschichte habe ich Evie immer mehr in mein Herz geschlossen, denn obwohl sie so viele Fehler hatte, kam sie doch sehr authentisch rüber und das mochte ich wiederrum sehr.
Ihre Freundinnen Mabel und Theta sind ebenso ganz unterschiedliche Figuren, die von Libba Bray hervorragend charakterisiert wurden.
Die Figurengestaltung ist hier wieder sehr gelungen. Keine Figur ist einfach nur in eine Schublade zu stecken, alle sind viel mehr als stereotypisch agierende Protagonisten und das mag ich so sehr.

Für diese genaue Figurenzeichnung ist natürlich auch einiges an Buchzeit drauf gegangen. Das merkt man zum Beispiel daran, dass die eigentliche Geschichte nur sehr langsam an Fahrt aufnimmt. Es geht erst einmal viel um die Figuren selbst um ihre Wesen und ihre Geschichten, um das gesamte Drum herum.

Die Geschichte selbst kommt wie bereits erwähnt nur sehr langsam in Fahrt und zugegeben leidet auch die Spannung ein wenig darunter. Trotzdem habe ich mich nicht eine Minute mit diesem Buch gelangweilt, weil es einfach total Spaß gemacht hat, ins New York der 20er Jahre einzutauchen und die Geschichte dieser so lebensechten Figuren mitzuverfolgen.
Dem Gegenüber gab es allerdings auch sehr spannende und sogar recht gruselige Szenen, in denen mir schon ein leichter Schauer den Rücken hinunter gekrochen ist. Gerade die Szenen mit den Geistererscheinungen sind schon ziemlich genial beschrieben worden.

Fazit

Insgesamt ist “The Diviners” ein rundum gelungener erster Band, der sich vor allem durch seine überzeugende und dichte Atmosphäre und die authentische Figurenbeschreibung auszeichnet. Es muss nicht immer viel Action geben, wenn man einfach nur in eine Geschichte eintauchen und mitfiebern kann.
Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen