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Inhalt
(lt. amazon.de):
TAUCHE EIN IN DIE UNGEHEUERLICHE ROMANWELT VON ALLY CONDIE.
Zwillinge.
Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt.
Doch das Schicksal trennte sie.
Bay, du fehlst mir so sehr, flüsterte sie in die Muschel. Aus dem Inneren tönte ein rauschender Gesang und erinnerte an eine Zeit, als Wasser und Land noch zusammengehörten. Wo auch immer an der Landoberfläche ihre Schwester nun war, sie musste sie finden – auch wenn es niemandem erlaubt war, die Stadt unter der Glaskugel zu verlassen.
In einer Welt, die in Wasser- und Landbevölkerung aufgeteilt ist, werden die Zwillingsschwestern Rio und Bay durch einen Schicksalsschlag getrennt. Bay tritt ihre Reise zur Oberfläche an. Rio bleibt in Atlantia zurück. Um ihre Schwester wiederzusehen, muss sie herausfinden, warum Wasser und Land getrennt wurden und welche wunderbare und zugleich zerstörerische Gabe die Frauen der Familie verbindet.
Gewähltes Zitat
»Die Sirenen sind ein Wunder«, fährt Nevio fort, »doch sie müssen zu unserem eigenen Besten abgeschottet und kontrolliert werden. Sie gehören nach Atlantia. Doch genau wie die Fledermäuse nicht überall herumflattern können, sonder einen eigenen Platz brauchen, wo sie gefüttert werden, brauchen auch die Sirenen Aufsicht und einen sicheren Ort. Es ist zu ihrem und unserem Schutz.«
(S. 147 ff.)
Meine Meinung
Einmal im Jahr dürfen sich die jungen Bewohner von Atlantia entscheiden, ob sie in Atlantia bleiben oder ans Oben wollen. Obwohl Rio gerne nach Oben würde, ist für sie klar, dass die ihre Zwillingsschwester Bay nach dem Tod ihrer Mutter nicht alleine in Atlantia lassen würde. Sie wählt das Unten und bleibt in Atlantia. Umso erschrockener ist sie, als ihre Schwester, die Atlantia eigentlich abgöttisch liebt, das Oben wählt und plötzlich verschwunden ist. Wieso hat Bay das getan? Was für ein Geheimnis verbirgt sie? Hat es etwas mit dem mysteriösen Tod ihrer Mutter zu tun?
Atlantia fängt ziemlich gut an. Ich wusste bereits aus der kurzen Inhaltsbeschreibung, dass die Schwestern getrennt werden würden und war direkt sehr gespannt, wie es dazu kommen würde. Die ersten Seiten gaben auch keinen wirklichen Hinweis darauf, was da schief laufen könnte und als ich es dann wusste, war ich noch viel aufgeregter und wollte unbedingt die Beweggründe dahinter erfahren.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Rio erzählt, eine der Schwestern. Allein dass die Erzählung nur aus ihrer Sicht statt findet, fand ich schon interessant, weil es sich hier ja um ein Zwillingspärchen handelte.
Über Rio und ihre Gefühle und Intentionen erfahren wir also sehr viel und zwar direkt aus erster Hand. Sie war mir als Figur von Anfang an sehr sympathisch, obwohl sie kein aalglatter Charakter ist und sogar zum Teil ziemlich nerven konnte, aber dafür kam sie sehr authentisch rüber, sehr realistisch, ebenso wie man sich ein Mädchen in ihrer Position und mit ihrer Geschichte vorstellen würde.
Da Rio allerdings auch nicht viel mehr über die Ereignisse in Atlantia weiß und auch nicht darüber, was ihre Schwester zu ihrer Entscheiden bewogen haben mag, begleiten wir als Leser Rio ebenso ahnungslos durch die Geschichte und das macht ziemlichen Spaß.
Die Welt, die die Autorin Ally Condie hier mit Atlantia entworfen hat, gefällt mir sehr gut und ich habe mich während des Lesens schon richtig gefühlt, als wäre ich unter Wasser in einer Blase gefangen, zusammen mit einer guten Geschichte!
Das Unten ist die Welt von Atlantia, die hier wirklich sehr detailliert und plastisch geschildert wird. Wie gesagt hatte ich beim Lesen sogar ein leichtes Gefühl ebenfalls ein wenig beengt zu sein. Die Vorstellung, von Milliarden Litern von Wasser umgeben zu sein, finde ich sogar ein wenig beängstigend, vor allem in den düsteren Teilen Atlantias. Hier muss man der Autorin wirklich lassen, dass sie diese Stimmungen wunderbar einfangen konnte. Sowohl die schönen, bezaubernden als auch die einengenden und beängstigenden.
Auch müssen wir nicht auf die Geschichte verzichten, wie es überhaupt dazu kam, dass sich die Gesellschaft in ein Oben und ein Unten gespalten hat. Hier hat sich die Autorin ein düsteres und dystopisches Szenario ausgedacht, welches gut zu der Entwicklung passt.
Obwohl mir die Geschichte insgesamt wirklich gut gefallen hat und ich sie auch insgesamt ziemlich stimmig finde, konnte sie mich doch bei den Beweggründen einiger Protagonisten nicht ganz überzeugen. Bei einigen habe ich einfach auch nach Beendigung des Buches noch nicht so recht verstehen können, warum sie so gehandelt haben wie sie es taten, warum sie diverse Dinge einfach verschwiegen haben. Ohne hier groß zu spoilern will ich darauf nicht näher eingehen. Vielleicht fand ich den Grund dafür auch einfach nicht schlüssig genug. In diese Richtung hätte ich mir jedenfalls etwas mehr gewünscht, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Fazit
Insgesamt konnte mich Ally Condie mit ihrem “Atlantia” total in ihren Bann ziehen. Gerade die tolle Atmosphäre unter Wasser konnte mich absolut überzeugen. Hier konnte ich mitfühlen und mit unter tauchen. Diese Elemente gepaart mit tollen Figuren und einer spannenden Story konnte mich sehr begeistern und für sich einnehmen. Ein wirklich tolles Buch!
Meine Wertung