Dark Wonderland: Herzkönigin – A. G. Howard

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cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
17,99 Euro
November 2014
Originaltitel: Splintered
ISBN: 978-3570163191
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel!
Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Als sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert, kann Alyssa ihr Erbe nicht mehr leugnen, sie muss jenen Fluch brechen, den Alice damals verschuldet hat. Durch einen Riss im Spiegel gelangt sie in das Reich, das so viel finsterer ist, als sie es aus den Büchern kennt, und zieht dabei ihren besten Freund und geheime Liebe Jeb mit sich. Auf der anderen Seite erwartet sie jedoch schon der zwielichtige und verführerische Morpheus, der sie auf ihrer Suche leitet. Aber wem kann sie wirklich trauen?

Gewähltes Zitat

Aus der Trance erwachend, lasse ich mich auf den Boden fallen und presse die schmerzenden Hände gegen meine Brust. Die Narben pochen, als seien sie frisch. Morpheus beugt sich über mich und streicht mir das Haar glatt. »Ich habe dir gesagt, dass du etwas Besonderes bist, Alyssa«, murmelt er, und das Gewicht seiner Hand ist seltsam tröstend auf meinem Kopf. »Niemand sonst hat je für mich geblutet. Die Treue eines Kinds gegenüber einem anderen ist unermesslich. Du hast an mich geglaubt, hast deine neuen Erfahrungen mit mir geteilt, bist mit mir groß geworden. Damit hast du dir meine aufrichtige Zuneigung verdient.«

(S. 205)

Meine Meinung

Alyssa leidet sehr unter der Tatsache, dass sie eine späte Verwandte von Alice Liddell ist, der Alice, deren Geschichte Lewis Carroll vor Jahren nieder schrieb. Das allein könnte ihr egal sein, wäre da nicht der Familienfluch, der dafür verantwortlich ist, dass alle weiblichen Familienmitglieder irgendwann verrückt werden. So ist auch Alyssas Mutter in psychiatrischer Behandlung. Glücklicherweise hat sie ihren besten Freund Jeb an ihrer Seite, der ihr beisteht und ihr sogar folgt, als sie sich in große Gefahr begibt um diesen Familienfluch zu brechen …

Romane mit Märchenbezug sind derzeit ja recht populär. Auch das Märchen “Alice im Wunderland” musste schon mehrfach für eine Neuerzählung herhalten. So nimmt auch Anita Howard Bezug auf Lewis Carrolls Märchen vom Wunderland.
Von einer einfachen Neuerzählung kann hier allerdings nicht die Rede sein, obwohl sich sehr viele Elemente der ursprünglichen Geschichte auch in “Dark Wonderland” wieder finden. Hier wird die Geschichte jedoch eher anders erzählt. Innerhalb der Story wird davon gesprochen, wie es wirklich war und was Lewis Carroll alles falsch wider gegeben hat von der Geschichte rund um die ursprüngliche Alice.
Das Wunderland ist tatsächlich nämlich gar nicht so wundersam, wie es beschrieben wurde, sondern sehr düster und gefährlich. Kein Ort, an dem man länger verweilen möchte. Es ist zwar ebenso verrückt wie das beschriebene Wunderland bei Carroll, aber nicht halb so prächtig.
Auf ihrer Reise ins Wunderland um ihre Aufgabe zu erfüllen, bringt sich Alyssa somit in große Gefahr und das mehrfach.

Die Figuren in Dark Wonderland sind sehr unterschiedlich. Alyssa, unsere Protagonistin ist ein rebellischer Teenager, der das Herz aber am rechten Fleck trägt. Sie war mir zwar recht sympathisch, ihre Art hat mich teils aber auch ein wenig genervt, vor allem ihre Unentschlossenheit. Trotzdem konnte ich mich gut mit ihr anfreunden.
Unsere beiden männlichen Protagonisten Jeb und Morpheus habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen, obwohl es bei diesen beiden eher eine Art Hass-Liebe war. Mal mochte ich sie, dann haben sie mich wieder total genervt und ich wollte sie eigentlich nur noch in einen Sack stopfen. Gerade die Streitigkeiten zwischen den Jungs konnten mich aber sehr amüsieren.

Wer also “Alice im Wunderland” mag, der wird sicherlich auch viel Freude an dieser Geschichte finden. Ich fand es sehr toll all die Unterschiede zur ursprünglichen Story zu entdecken, was mir auch recht gut gelungen ist – sehr zu meinem Erstaunen, weil mir ehrlich gesagt die ursprüngliche Geschichte gar nicht mal mehr allzu gut im Gedächtnis ist. Trotzdem habe ich beim Lesen einiges wieder erkannt.

Fazit

“Dark Wonderland” ist eine Geschichte für Fans der ursprünglichen Alice-Story, aber nicht nur! Auch Fantasy-Fans und Fans des Verrückten und Abstrusen können hier auf ihre Kosten kommen. Für mich war es teils ein wenig zu verworren und fantastisch, ich mag es lieber klar strukturiert. Trotzdem habe ich die Geschichte gemocht und komme nicht umhin die Autorin dafür zu bewundern, wie gekonnt sie die ursprüngliche Geschichte in eine dunkle und düstere Atmosphäre versetzt hat.

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Rückkehr ins Zombieland – Gena Showalter

rueckkehrinszombieland

Darkiss Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
14,99 Euro
Juni 2014
Originaltitel: Through the Zombie Glass
ISBN: 978-3956490378
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Seit Alice „Ali“ Bell weiß, dass Zombies wirklich existieren, geht sie mit ihren neuen Freunden auf die Jagd. Immer seltsamere Dinge geschehen dabei um sie herum: Spiegel scheinen plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln, die Toten sprechen zu ihr. Am schlimmsten aber: In Ali selbst entwickelt sich eine dunkle Seite, die sie dazu antreiben will, furchtbare Dinge zu tun. Nach einer nächtlichen Jagd hat Ali merkwürdige Erinnerungslücken … Verbindet sie mit den Zombies womöglich mehr, als sie ahnt? In dieser Situation braucht sie ihren Freund Cole mehr denn je. Aber ausgerechnet jetzt zieht er sich immer mehr von ihr zurück. Ali ist allein und den dunklen Mächten, die an ihr zerren, ausgeliefert … 

Gewähltes Zitat

“Ihr war nicht klar, was sie da tat, doch sie hat ihre Zombiejägerfähigkeiten auf dich übertragen. Ihre … Kräfte kann man sagen.
Ihre Kräfte. Nicht die meines Vaters. “Aber sie hat nie gezeigt, dass sie irgendwelche Fähigkeiten hatte.”
”Du weißt besser als die meisten, dass man nicht alles sieht, was es gibt.” Sie stellte sich direkt vor mich und drückte meine Hand. “Du hast Dads Fähigkeiten ebenfalls geerbt. Deshalb bist du so stark und in der Lage, Dinge zu tun, die andere nicht können. Das ist einer der Gründe, weshalb dein Körper noch nicht gestorben ist. Wenn es jemanden gibt, der dagegen ankämpfen kann, dann du.”

(S. 130)

 

Meine Meinung

Als zwei neue Zombiejäger in die Gang um Cole kommen, passiert etwas merkwürdiges. Ali hat mit einem von ihnen, Gavin, eine der seltenen gemeinsamen Visionen, die sie sonst nur mit Cole hat. Das gefällt diesem nun gar nicht und zieht sich von Ali zurück. Ausgerechnet jetzt, denn mit Ali geschehen nach einem Zombie-Angriff merkwürdige Dinge, die sie nicht einzuordnen weiß und mit denen sie alleine nicht fertig wird …

Den ersten Teil “Alice im Zombieland” empfand ich als erfrischendes Jugendfantasiebuch für zwischendurch. Der freche und lockere Schreibstil der Autorin die die Hauptfigur der Geschichte erzählen lässt, hat mir sehr gefallen und ich konnte die Lektüre wirklich sehr genießen. Diesen erfrischenden und frechen Stil habe ich erfreulicherweise auch in diesem zweiten Teil „Rückkehr ins Zombieland“ wieder gefunden. Leider konnte die Geschichte selbst aber nicht mit dem ersten Band mithalten.

In diesem zweiten Teil habe ich besonders Figuren wie Alis beste Freundin Kat genossen. Diese ist nämlich frech, witzig und authentisch und einfach nur cool. Besonders die Passagen mit ihr mochte ich wirklich sehr. Auch Ali Bell selbst ist mir immer noch so sympathisch gewesen wie bereits im ersten Teil. Durch die gewählte Erzählperspektive wissen wir immer was gerade in Ali vor sich geht und dadurch konnte ich sie und ihre Handlungen bestens nachvollziehen.
Cole bleibt mir jedoch auch in diesem Band wieder etwas fremd. Er wird immer noch als der coolste und bestaussehendste Typ der Welt beschrieben, sein Verhalten konnte mich davon allerdings nicht unbedingt überzeugen.

In diesem zweiten Band steht die Zombiejagd und die Action weniger im Vordergrund als noch im letzten Band und das, obwohl mit Ali etwas wirklich schlimmes passiert. Das hat mich ein wenig gestört, denn hier hätte ich mir viel mehr Eigeninitiative sowohl von Seiten der Zombiejäger, als auch von Ali selbst gewünscht.
Wirklich geärgert hat mich, dass es statt dessen haufenweise Eifersüchteleien und Teenie-Geplänkel gab. Ja, okay, das gehört dazu und jaaaaa, im gewissen Rahmen mag ich das auch lesen. Aber nicht so, nicht so total im Vordergrund gedrängt, während draußen Zombies rumrennen. Das kam weder wirklich glaubwürdig rüber, noch trug es besonders zur Spannung bei. Und dieses Hin und Her haben wir doch eigentlich schon zu Genüge von Kat und Frosty und Reeve und Bronx serviert bekommen.

Aber nun gut. Zum Schluss hin wurde es ja doch noch ein wenig spannend, aber irgendwie habe ich während der Lektüre den roten Faden verloren, der sich durch die gesamte Reihe ziehen soll, so dass ich am Ende wirklich überlegen musste, ob es das nun war oder ob wohl noch ein dritter Band kommen könnte. Und ja, er kommt.

Fazit

Insgesamt fand ich diesen zweiten Teil wirklich durchwachsen. Einerseits hat mir die Lektüre wirklich gefallen und ich war vor allem von den weiblichen Figuren sehr angetan, andererseits habe ich mich über dieses endlose Liebesdrama geärgert und fand es leicht deplatziert. Dennoch überwiegt aber die Faszination und Begeisterung für diese Reihe, so dass ich für das Ärgernis lediglich einen Stern abziehe und ansonsten begeistert bin und gespannt auf den nächsten Teil!

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe:

Dezember 2013: Alice im Zombieland 
Juni 2014: Rückkehr ins Zombieland
?: The Queen of Zombie Hearts (Originaltitel erscheint im September 2014)