Schattenzwilling von Katrin Bongard

schattenzwilling

Oetinger Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 272 Seiten
12,99 Euro
September 2014
ISBN: 978-3841502797
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Weißt du, wie es ist, einen Doppelgänger zu haben? Jemand, der dir ähnlich ist, aussieht wie du und doch jemand ganz anderes ist. Nein? Aber ich weiß es. Teresa ist ziemlich verunsichert, als ein Freund ihrer Eltern mit seinen Zwillingssöhnen Kai und Adrian zu Besuch kommt. Vor zwei Jahren war Teresa in Adrian verliebt, doch seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr. Nun sitzt Adrian im Rollstuhl, und Teresa fühlt sich stark zu Kai hingezogen – und schämt sich dafür. Doch ist Kai wirklich Kai? Und ist Adrian wirklich Adrian? Oder ist Teresa das Opfer eines gefährlichen Verwechslungsspiels?

Gewähltes Zitat

»Verletzungen sind nicht nur hässlich. Das ist es jedenfalls, was man mir immer gesagt hat. Sieh die Vorteile an der Sache. Das Glas ist halb voll statt halb leer. Ist es nicht das, was die Leute einem sagen? Nach einem Unfall? Einer Katastrophe?«

(S. 257) 

Meine Meinung

Die junge Teresa ist gerade frisch verliebt in Pablo, als sich unerwarteter Besuch ankündigt. Ein alter Schulfreund ihres Vaters kommt zu Besuch auf den Bauernhof von Teresas Eltern und mit ihm seine zwei Zwillingssöhne Adrian und Kai. Vor zwei Jahren war sie in Adrian verliebt und mit ihm zusammen, doch seit dem Unfall, bei dem Adrian so schwer verletzt wurde, dass er nun im Rollstuhl sitzt, haben sie keinen Kontakt mehr gehabt. Teresa ist nervös und das zurecht, denn sowohl Adrian als auch Kai scheinen immer noch etwas von Teresa zu wollen und in sie verliebt zu sein und auch Teresa ist sich ihrer Gefühle plötzlich nicht mehr sicher. Und da sind dann noch die seltsamen Hinweise, die auf eine böse Verwechslung hindeuten …

Mit “Schattenzwilling” hat Katrin Bongard hier einen wirklich spannenden Jugendthriller geschrieben. Die Thematik hat mich total angesprochen.

Zum einen gibt es da die heranwachsenden und verliebten Jugendlichen. Damit kann man sich natürlich irgendwie identifizieren, denn wir waren ja alle einmal jung und verliebt (oder sind es auch noch). Die Protagonistin Teresa ist auch sehr sympathisch, wenn ich sie auch ab und an gerne mal geohrfeigt hätte, weil mir teils ihre hin und her Gerissenheit doch ein wenig genervt hat. Und das, obwohl ich ihre generellen Gefühle eigentlich ganz gut nachvollziehen konnte. Wie gesagt, ich war ja auch selbst einmal jung *g*.
Die restlichen Figuren bleiben ein wenig blass, was aber überhaupt nichts macht. Zumindest fand ich die Figurenzeichnung der Zwillinge sehr gut gelungen und das ist wohl mit das wichtigste gewesen.

Dann ging es thematisch auch um Astrologie und Astronomie. Zwei Themen, die ich sehr interessant finde. Im Buch klingen ein paar Aspekte immer wieder an, aber richtig ins Thema rein geht es nicht, es macht aber zumindest neugierig. Diese kleinen Einwürfe zwischendrin fand ich sehr erfrischend und gut gelungen. Vor allem natürlich auch die Doppelbedeutung des Zwillings-Sternzeichen in diesem Buch.
Auch mit den Ortsbeschreibungen konnte die Autorin bei mir punkten, denn die Ausführungen zur ‘Lichtverschmutzung’ waren wirklich interessant und auch die beschrieben Orte machen schon irgendwie Lust selbst einmal nach Gülpe zu fahren und sich den Sternpark dort anzusehen.

Die Geschichte selbst ist also ziemlich spannend. An manchen Stellen dachte ich schon, ich wüsste jetzt, wo es lang geht, aber es gab dann doch immer wieder überraschende Wendungen und ich stand wieder genauso unwissend und verunsichert da wie unsere Protagonistin selbst. Dieses Mitfiebern hat richtig Spaß gemacht. Das Buch war also zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar, wenn es auch doch von Beginn an schon Andeutungen gab.

Ich bin also beinahe komplett begeistert von diesem Buch, aber einen Punkt gab es, der mir dann doch leicht sauer aufgestoßen ist und das ist der Umgang mit Drogen, speziell Marihuana. Die jungen Protagonisten in diesem Buch konsumieren dieses nämlich nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, wie der querschnittsgelähmte Adrian dies tut, sondern auch einfach so aus Spaß. Das dies geschieht ist die eine Sache, dass dann aber keine Konsequenzen erfolgen oder zumindest anklingt, dass der Konsum nicht okay ist, das finde ich für ein Jugendbuch nicht in Ordnung. Vielleicht bin ich da auch spießig, aber meiner Meinung nach kann man diesen Punkt so nicht einfach stehen lassen. Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt wegen dem ich auch einen Punkt in meiner Wertung abziehe.

Fazit

Insgesamt konnte mich “Schattenzwilling” also sehr begeistern. Die Geschichte ist einfach klasse. Undurchsichtig und zum mitfiebern und miträtseln gut geeignet. Lediglich der eine Punkt ist mir sauer aufgestoßen und darüber kann ich leider nicht so einfach hinwegsehen, weswegen ein Punkt abgezogen wird. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch, die bleibt gut und spannend!

Meine Wertung

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Specials

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T Tödliche Spur – Lisa Jackson

toedlichespur

Knaur Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 640 Seiten
14,99 Euro
April 2014
Originaltitel: You don’t want to know
ISBN: 978-3426514054
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Weihnachtsabend auf Church Island, einer kleinen Insel vor der Küste Washingtons. Ein kleiner Junge verschwindet spurlos. Da er zuletzt am Bootsanleger gesehen wurde, wird ein tragischer Unfall vermutet. Nur seine Mutter Ava will das nicht glauben, sie erleidet einen Zusammenbruch und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Zwei Jahre später darf Ava nach Hause – und fühlt sich dort seltsam fremd. Sie beschließt, sich auf die Suche nach Spuren zu begeben. Niemals hat sie an die Geschichte des tragischen Unfalls geglaubt, die man ihr immer über das Verschwinden ihres Sohnes erzählt hat. Auf ihrer Suche gerät sie in ein bizarres Netz aus Lügen und Intrigen, Rache und Hass. 

Gewähltes Zitat

Wenn sie während der Nacht Alpträume gehabt hatte, so konnte sie sich am Morgen nicht daran erinnern, auch wenn sie nach wie vor ein unterschwelliges Gefühl der Angst verspürte. Sie versuchte, es abzuschütteln. Heute würde sie sich nicht von irgendwelchen unguten Träumen erschüttern lassen.

(S. 104)

 

Meine Meinung

Als Ava wieder zu Hause auf Church Island ist, geschehen merkwürdige Dinge, die die labile Frau an ihrem Verstand zweifeln lassen, denn sie wurde gerade eh erst aus der Psychiatrie entlassen, in der sie nach dem Verschwinden ihres Sohnes zwei Jahre lang verweilen musste. Ava ist sich nicht sicher, ob sie sich die Hilferufe ihres verschollenen Sohnes nur einbildet oder ob sie diese tatsächlich hört. Ava ist jedenfalls überzeugt, dass ihr Sohn noch lebt und versucht herauszufinden, was vor zwei Jahren wirklich geschehen ist…

Die Handlung des Buches hörte sich wirklich sehr, sehr spannend und interessant an, weswegen ich es auch gerne lesen wollte. Der Einstieg ins Buch erwies sich allerdings schon als ein wenig holprig und war auch etwas verwirrend, denn tatsächlich musste ich erst einmal 150 Seiten lang überlegen, was überhaupt passiert ist und was nun kommen könnte. Nach einem sehr langen Einstieg war ich dann allerdings doch irgendwann in der Geschichte drin, was allerdings leider nicht bedeutet, dass es spannend wurde.

Ava ist eigentlich eine sehr interessante Figur, denn durch ihre eigenen psychischen Probleme, durch und mit denen auch der Leser die Geschichte zum großen Teil verfolgen kann, wird auch diesem nicht so ganz klar, was nun vielleicht wirklich Einbildung ist und was Fakt. Eigentlich eine tolle Ausgangssituation, die viel Potential birgt, leider fand ich diese aber nicht besonders gut umgesetzt und gelungen. Im Gegenteil, ich als Leser war über weite Teile einfach sehr genervt von Avas ständigem hin und her zwischen Sicherheit und Unsicherheit und Überzeugung und Abneigung.

Auch alle weiteren Figuren waren nicht besonders vielschichtig dargestellt und von daher recht leicht zu durchschauen. Viele Figuren wurden mir auch zu übertrieben in eine bestimmte Richtung charakterisiert, was diesen Eindruck noch verstärkt hat.

Generell war die Geschichte ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach sehr vorhersehbar. Das nahm auch noch einmal etwas von der Spannung, die eh schon nur mäßig vorhanden war. Sie war an vielen Stellen einfach zu langatmig und kam einfach nicht auf den Punkt. Des weiteren war mir auch die Auflösung zum Ende hin viel zu reißerisch, viel zu unglaubwürdig. Ich konnte den Figuren einfach keine jahrelange Zurückhaltung abnehmen, nur um dann so ein Ende herbeizuführen. 

Fazit

Insgesamt bin ich von diesem Buch also leider nicht sehr angetan. Die Inhaltsbeschreibung hörte sich toll an, so richtig spannend, war aber tatsächlich dann eher lahm und überhaupt nicht überzeugend. Vor allem das Ende war dann auch zu sehr gewollt und wenig glaubwürdig. Von mir gibt es für diese tödliche Spur leider nur zwei Punkte. 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogen

Specials:

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Bald wird es Nacht, Prinzessin – Anna Schneider

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Planet Girl Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 224 Seiten
9,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3522503938
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Inhalt

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Nova liegt reglos auf dem Boden, ihre Augen starren ins Leere. Was ist in dieser Nacht passiert? Die einzigen Zeugen schweigen und Nova kann ihre Geschichte nicht erzählen, weil sie seither im Koma liegt. Doch Daniel ahnt, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss. Zusammen mit Novas bester Freundin Jessi macht er sich auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit.
 

Gewähltes Zitat

Aaaaaaah! Alle reden dauernd von meinem schlimmen Schicksal. Schauen peinlich berührt zu Boden oder tun so, als würden sie sich kümmern. Dabei sind sie nur neugierig. GAFFER, alle zusammen.

(S. 49)

 

Meine Meinung

Als Daniel die reglose Nova entdeckt, leistet er ihr erste Hilfe und fährt mit ihr ins Krankenhaus. Die beiden Jungen, die bei Nova waren, scheinen nichts zu wissen und auch Novas Eltern interessieren sich kaum für ihre im Koma liegende Tochter. Daniel berührt Novas Geschichte, obwohl er das Mädchen überhaupt nicht kennt und macht sich zusammen mit Novas bester Freundin Jessi daran die Wahrheit herauszufinden…

“Bald wird es Nacht, Prinzessin” war irgendwie ganz anders, als ich es erwartet hatte, aber trotzdem nicht weniger gut oder spannend!

Irgendwie war ich zu Beginn recht irritiert davon, dass die vermeintliche Protagonistin Nova so gut wie die gesamte Geschichte über im Koma liegt und gar keine große Rolle spielt. Jedenfalls keine aktive Rolle. Passiv ist sie allerdings immer mit dabei und immer Thema. Der Autorin ist es hier gelungen, dass ich am Ende des Buches schließlich das Gefühl hatte, Nova viel besser zu kennen als die beiden aktiven Protagonisten Daniel und Jessi. Das heißt allerdings nicht, dass man Daniel und Jessi nicht kennen lernen konnte. Das habe ich nämlich auch und die beiden sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Daniel war mir von Beginn an sympathisch, bei Jessi hat sich das dahingehend entwickelt.
Auf jeden Fall war es toll die Suche nach der Wahrheit der beiden mit zu verfolgen. Das hat Spaß gemacht.

Leider war die Geschichte insgesamt ein wenig vorhersehbar. Was sich in der Nacht, in der Nova bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wurde, tatsächlich zugetragen hat, das erfahren wir als Leser wirklich nur häppchenweise. Die Informationen kommen so nach und nach, aber tatsächlich kann man sich nach den ersten paar Enthüllungen den Rest schon denken und damit behielt ich dann auch recht. Das hat mir allerdings den Spaß am lesen nicht verdorben, hier war der berühmte Weg auf jeden Fall das Ziel.

Mit dem Ende bin ich allerdings auch nicht so recht zufrieden gewesen. Das kam mir doch ein wenig zu gewollt und konstruiert vor. Ohne viel verraten zu wollen, aber hier hätte ich mir ein etwas realistischeres Ende gewünscht, das wäre wirklich überzeugender gewesen.
Auf der Webseite des Verlags gibt es ein kurzes Zusatzkapitel zu lesen, das die Handlung nach dem Buch noch einmal etwas sauberer, für mich aber leider nicht zufriedenstellender abschließt. Das nur als kleinen Tipp am Rande.  

Fazit

Insgesamt war “Bald wird es Nacht, Prinzessin” für mich ein wirklich toller und unterhaltender Roman, der mich allerdings nicht ganz überzeugen und zufrieden stellen konnte. Ich habe die Lektüre allerdings trotzdem sehr genossen, vor allem Anna Schneiders Schreibstil ist hier angenehm aufgefallen und hat die Lektüre sehr aufgewertet.
Von mir gibt es gute vier Sterne für diesen Jugendthriller!   

Meine Wertung:

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Specials:

Zum Zusatzkapitel zu “Bald wird es Nacht, Prinzessin”

Noah – Sebastian Fitzek

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Lübbe Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 556 Seiten
19,99 Euro
Dezember 2013
ISBN: 978-3785724828
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Inhalt (lt. amazon.de):
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.

Zitat:
»Niemand in der westlichen Welt. Ganz im Gegenteil: Als in Deutschland vor Jahren das Wirtschaftswachstum zu sinken drohte, forderte die damalige Kanzlerin die Bevölkerung dazu auf, ihre noch fahrtüchtigen Autos in die Schrottpresse zu fahren. Bürger eines der reichsten Länder der Welt, bekamen Geld ausgezahlt, eine sogenannte Abwrackprämie, und zwar dafür, dass sie Rohstoffe vernichteten, um mit dem Kauf eines neuen Autos weitere Rohstoffe zu verbrauchen, während in den ärmsten Ländern der Welt die Kinder verhungern, weil es an Sprit und Transportfahrzeugen für die Hilfsgüter fehlt.«
(S. 372)

Kommentar:
Der obdachlose Noah kann sich an nichts mehr aus seinem früheren Leben erinnern. Er weiß nur, dass er vor vier Wochen angeschossen wurde und ihn der obdachlose Oscar gerettet, versorgt und zu sich genommen hat. Als er eines Tages in einer Tageszeitung ein abgedrucktes Bild sieht, dessen Urheber weltweit gesucht wird, ist er sich sicher, dass er derjenige ist, der dieses Bild gemalt hat und ruft die angegebene Telefonnummer an. Statt des versprochenen Geldes bekommt er allerdings Auftragskiller auf den Hals gehetzt. Und davon gleich mehrere. Was hat es mit dem Bild auf sich? Und wer ist er selbst? Was hat er in seinem früheren Leben getan, dass er sich nicht mehr daran erinnern kann? Noah und Oscar geraten in eine Verschwörung mit gewaltigem Ausmaß …

Sebastian Fitzek kündigte selbst ja bereits an, dass dieses Buch anders sei, als seine bisherigen Thriller. Umso gespannter war ich auf den neuen Fitzek, der nicht nur mit neuer Thematik daherkam, sondern auch noch im neuen Gewand mit neuem Verlag.

Zunächst einmal fällt auf, dass dieses Buch viel dicker ist, als Fitzeks bisherige Bücher. Über 550 Seiten stark ist „Noah“ nämlich, gegliedert in drei große Abschnitte, betitelt mit „Stufe I, II und III. Kurze Kapitel, die eine nur so durch die Seiten fliegen lassen, gibt es allerdings auch hier wieder.

Trotz dem der Geschichte voran ein paar nachdenklich machende Fakten zum Bevölkerungswachstum stehen, fiel mir der Einstieg in die Geschichte trotzdem nicht leicht. Genauer gesagt, fand ich die ersten hundert Seiten ziemlich verwirrend, weil ich bis dahin kaum eine Ahnung hatte, wie die vielen kurzen episodischen Beschreibungen in Zusammenhang stehen könnten. Auf der einen Seite verfolgen wir die Geschichte eines amnesischen Obdachlosen in Berlin und die eines geläuterten Pharmazeutikers und auf der anderen Seite einer armen Familie in Manila und die einer schwangeren Reporterin in New York.
Auf dem ersten Blick konnte ich diese Geschichten nicht miteinander in einem logischen Zusammenhang bringen und das über längere Zeit, was mich während des Lesens doch sehr gefuchst hat. Die Zusammenhänge erschließen sich einem erst im weiteren Verlauf der Geschichte und laufen zumindest teilweise zum Ende hin auch zusammen. Zumindest habe ich deswegen aber auf den ersten knappen hundert Seiten gebraucht um mich auf die Geschichte einzulassen und mich an die vielen unterschiedlichen Figuren zu gewöhnen.
Nach diesen ersten, für mich sehr langwierigen hundert Seiten, konnte ich das Buch allerdings dann schließlich nicht mehr aus der Hand legen, es wurde so richtig spannend!

Fitzek hat hier tatsächlich mal etwas anderes versucht und mit seinem Roman nicht nur eine fiktive, spannende Geschichte erzählt, sondern auch noch ein ernstes Thema angesprochen, welches von globalen Interesse ist und mit dieser Lektüre zum Nachdenken angeregt. Dabei ist es ihm tatsächlich gelungen den erhobenen Zeigefinger nicht allzu sehr über den Leser kreisen zu lassen, nur gerade so viel, dass man sich doch nach Beendigung dieses Buches vielleicht ein wenig mehr Gedanken macht und für dieses Thema in Zukunft vielleicht ein wenig sensibilisierter ist. Genau das wollte er laut eigener Aussage im seinem Nachwort auch damit bezwecken. Und meiner Meinung ist ihm das auch vorzüglich gelungen.
Besonders interessant fand ich hier auch die zahlreichen Fakten zum Bevölkerungswachstum, die tatsächlich recherchiert und nicht erfunden waren, so wie die eigentliche Geschichte. Was genau wahr und was Fiktion ist, das erklärt Sebastian Fitzek allerdings auch noch einmal in seinem Nachwort.

Ich selbst bin von Noah wirklich sehr begeistert und positiv überrascht. Dieses Buch war wirklich kein Fitzek, wie wir ihn bisher kannten. Diese Geschichte ist anders, ernster und globaler, aber nicht minder unterhaltend oder überzeugend in seiner Gesamtheit.
Eigentlich würde ich gerne die vollen fünf Sterne vergeben, aber dafür, dass ich den Einstieg auf sagenhaften 100 Seiten doch nicht wirklich gelungen fand, muss ich hier einfach einen Stern abziehen, mit jeder anderen Wertung würde ich mich hier nicht wohl fühlen. Dennoch gibt es für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

 

Meine Wertung:
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zorneskalt – Colette McBeth

zorneskalt

Blanvalet Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 384 Seiten
12,99 Euro
November 2013
Originaltitel: Precious Thing
ISBN: 978-3442382651
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Inhalt (lt. amazon.de):
Sie weiß alles von dir: deine beste Freundin. Und genau das macht sie so gefährlich …
Rachel Walsh, Kriminalreporterin des Nachrichtensenders National News Network, wird zu einer Pressekonferenz der Polizei in Brighton entsandt. Als sie den Konferenzraum betritt, sieht sie auf einem Poster neben dem Podium das Bild ihrer ältesten, besten Freundin vor sich: Clara O’Connor. Clara, mit der Rachel drei Tage zuvor in einer Bar verabredet, die dort jedoch nie aufgetaucht war …
Ein bitterböses und hochspannendes Debüt mit tiefen psychologischen Einsichten in eine Frauenfreundschaft auf dem schmalen Grat zwischen grenzenlosem Vertrauen und abgrundtiefem Hass.
Manipulativ, bedrohlich, düster – psychologische Spannung vom Allerfeinsten!

Zitat:
Mein Magen rebellierte kurz, als ich mir vorstellte, was ich zu tun im Begriff war. Aber das verging gleich wieder. Es gibt Augenblicke, in denen der Zweck die Mittel heiligt, und dies war einer davon.    
(S. 226)

Kommentar:
Clara und Rachel sind schon seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen und trotzdem sie sich einige Jahre aus den Augen verloren, verstehen sie sich auch nach ihrem Wiedersehen wieder sehr gut. Bis Rachel eines Tages in ihrer Aufgabe als Reporterin zu einer Pressekonferenz der Polizei erscheint und mitbekommt, dass die verschwundene Person ihre beste Freundin Clara ist. Ab da gerät alles aus den Fugen …

„Zorneskalt“ wurde in Briefform geschrieben, das ganze Buch über. Für den Leser wird die Geschichte also aus der Sicht von Rachel geschildert, die ihrer besten Freundin Clara einen Brief schreibt. Eine interessante Form, die ich für diesen Thriller allerdings nicht ganz so gelungen finde, denn die Erzählerin ergeht sich hier zu oft in schwachen Andeutungen, die ein wenig Spannung aus der Sache nehmen, wie ich finde.

Die eigentliche Geschichte ist wirklich gut und interessant, wenn auch an vielen Stellen recht vorhersehbar. Schon früh ist klar, dass die Freundschaft der beiden Frauen schon lange nicht mehr so unbelastet und intakt ist, wie eingangs behauptet und dass die Gründe dafür noch vor der siebenjährigen Kontaktstille zu suchen sind. Das selbst macht aber eigentlich gar nichts, denn bis zum Ende schwingt die Stimmung immer mal wieder hin und her und selbst als Leser ist man sich nicht ganz sicher, wer hier nun wirklich die Fäden zieht und wer das Opfer und wer Täter ist. Das stellt sich erst sehr spät heraus, sowie das gesamte Ausmaß dieser Tragödie einer Freundschaft.

Die Figuren haben mir hier ziemlich gut gefallen, wenn sie auch, dadurch, dass es allein Rachels Sicht war, die hier geschildert wurde, recht einseitig beschrieben wurden. Die Autorin hat hier allerdings eine aus Rachels Sicht sehr stimmige Geschichte abgeliefert.
Ich denke schon, dass die Spannung noch viel mehr hätte vorhanden sein können, wenn hier eine andere Erzählweise gewählt worden wäre. Die Briefform ist zwar wirklich interessant und mal etwas anderes, für einen Thriller fand ich sie jetzt allerdings nicht allzu ideal gewählt.

Insgesamt vergebe ich hier vier Sterne, weil mir das Buch und die Geschichte ansonsten wirklich gut gefallen haben und ich die Lektüre wirklich genießen konnte!

 

Meine Wertung:
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Was sie nicht weiß – Simone van der Vlugt

wassienichtweiss

Diana Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 306 Seiten
12,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: Aan niemand vertellen
ISBN: 978-3453291515
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Inhalt (lt. amazon.de):
Sie ist unschuldig wie ein Kind und böse wie der Teufel!
An einem Seeufer bei Alkmaar wird die grausam zugerichtete Leiche eines jungen Mannes gefunden. Davids Tod: ein Racheakt. Welches Detail ihrer gemeinsamen Jugend mit dem Opfer will die Malerin Maaike um jeden Preis verheimlichen? Ein Hinweis führt zu einer gewissen Tamara. Von einer Frau dieses Namens aber fehlt jede Spur – und dennoch ist sie immer da …
Bei den Ermittlungen im Mordfall David Hoogland tappt Lois Elzinga von der Kriminalpolizei in Alkmaar zunächst im Dunkeln. Diese grausame Tat wurde allem Anschein nach von einer Frau begangen, doch das Leben des Grundschullehrers ist vollkommen unauffällig. Die Künstlerin Maaike Schoolten, deren Ausstellungsprospekt bei der Leiche gefunden wurde, streitet ab, David gekannt zu haben. Der Hinweis auf eine Fotografin namens Tamara führt ins Leere, denn diese ist unauffindbar. Irgendetwas muss Lois übersehen haben. Sie ist nervös, private Probleme lenken sie ab. Ihre große Liebe ist gerade zerbrochen und Fred, ihr langjähriger Partner bei der Polizei, geht demnächst in Pension. Doch Lois bleibt hartnäckig, und bald schon findet sie heraus, dass David Täter war, lange bevor er ein Opfer wurde. Was sie nicht weiß, ist, welch doppeltes Spiel Maaike und Tamara mit ihr treiben …

Zitat:
Schlagartig begreift Daniela, dass nicht mehr Maaike vor ihr steht – es jemand anderes. Jemand, mit dem sie schon öfter Auseinandersetzungen hatte, allerdings nicht von solcher Tragweite.   
(S. 175)

Kommentar:
Die Ermittlerin Lois Elzinga wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mann wurde grausam ermordet aufgefunden. Zunächst schaut es so aus, aus hätte der beliebte Grundschullehrer keine Feinde gehabt, bis ein paar Geheimnisse aus seiner Vergangenheit gelüftet werden, die mit dieser Tat zu tun haben könnten. Die Polizei macht sich auf die Suche nach der mysteriösen Fotografin Tamara, die erst kürzlich noch Kontakt mit dem verstorbenen David hatte, doch von ihr fehlt jede Spur …

Nicht nur mit Hilfe des Klappentextes erkennt man schon innerhalb der ersten hundert Seiten, was hinter dieses Fall steckt und wer der gesuchte Täter ist. Sprich: Die Handlung ist absolut vorhersehbar. Trotzdem möchte ich wirklich wissen, was sich die Ersteller solcher Klappentexte dabei denken, wenn sie im Prinzip schon im Klappentext auf den eigentlichen Clou eines Psychothrillers anspielen. Das entzieht sich mir völlig!
Gut, in diesem Fall wäre es tatsächlich eher egal gewesen, weil man – wie erwähnt – auch ohne den letzten Satz des Klappentextes schon sehr früh auf die Lösung kommt, die hinter diesem mysteriösen Fall steht. Das ist sehr schade wie ich finde, denn so war schnell die Luft raus, obwohl das Buch eigentlich sehr gut begonnen hat.

Der Fall wurde interessant geschildert, die Lebenshintergründe der Hauptermittlerin Elzinga haben ein wenig Abwechslung ins Spiel gebracht. Leider verpuffte aber beides im Laufe der Geschichte.
Für mich als Leser war der Fall schnell klar, bzw. dessen Hintergründe, denn es gibt keine großen Wendungen. Alle anfänglichen Vermutungen treffen zu und bleiben aufrecht, der große Aha-Effekt bleibt einfach aus, dabei hätte man hier mit viel subtileren Andeutungen und Hinweisen einen viel größeren Effekt erzielen können. So wird die Handlung nur noch geschildert, die nicht mehr überrascht und genau so abläuft wie erwartet, durch den flüssigen Schreibstil aber trotzdem noch ganz nett mit zu verfolgen ist.
Auch die interessante Hintergrundgeschichte der Hauptermittlerin führt in eine Sackgasse, denn wirklich beendet werden die aufgewirbelten Fragen um Lois Elzingas Leben nicht. Zum Schluss gibt es zwar eine kleine Tendenz, mich als Leser hinterlässt dies aber dennoch eher unbefriedigend, dafür wurde dieser Geschichte im Laufe des Buches einfach zu viel Raum eingeräumt.

Insgesamt ist dies ein netter, aber vorhersehbarer und kurzweiliger Thriller, der eher wie im Krimi daher kommt. Von mir gibt es durchschnittliche drei Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen


Danke an

bdb-logo-small2 

und

 dianaverlag

für die Bereitstellung dieses Titels!

Schwesterlein, komm stirb mit mir – Karen Sander

schwesterleinkommstirbmitmir

Rowohlt Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 400 Seiten
9,99 Euro
August 2013
ISBN: 978-3499242175
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Inhalt (lt. amazon.de):
Du hast mich vergessen. Doch ich vergesse nicht. Eine Frau wird in ihrer Wohnung umgebracht. Regelrecht abgeschlachtet. Hauptkommissar Georg Stadler fühlt sich an einen früheren Fall erinnert. Ein Serienmörder? Keiner der Kollegen glaubt daran: Denn für die erste Tat sitzt bereits ein Mann in Haft. Stadler bittet eine Psychologin um Hilfe. Liz Montario hat im Vorjahr spektakulär eine Mordserie aufgeklärt. Sie sagt zu, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand schreibt ihr anonyme Briefe. Jemand, der sehr viel über sie weiß. Es kommt zu weiteren Morden. Und Liz beginnt sich zu fragen: Ist hier wirklich ein Serienmörder am Werk? Oder ein Mörder, der einen Serienmörder spielt?

Zitat:
Ein heißer Schreck durchfuhr Liz. Das Täterprofil! Hatte sie es an Grothe angepasst? Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, aber hatte sie es getan? Liz überlegte fieberhaft. Nein, je länger sie darüber nachdachte, desto mehr war sie überzeugt, dass sie der Versuchung widerstanden hatte.
(S. 206)

Kommentar:
Als Georg Stadler einen Mordfall untersucht, der ihn stark an einen früheren Mord erinnert, zieht er die Psychologin Liz Montario zu Rate um ein Täterprofil zu erstellen und heraus zu finden, ob es sich vielleicht um einen Serientäter handeln könnte. Was er nicht weiß ist, dass Liz zeitgleich selbst Drohungen erhält …

„Schwesterlein, komm stirb mit mir“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe rund um die Ermittler Stadler und Montario, weswegen in diesem Band auch nicht alle Fragen und Handlungen abschließend geklärt werden. Es soll ja schließlich weiter gehen. Lediglich der Fall an sich, um den es in diesem Buch hauptsächlich geht, wird abgeschlossen.

Dieser Kriminalroman von Karen Sander ist recht brutal. Die Beschreibungen sind recht plastisch und blutig. Mir macht so etwas nichts aus, aber viele Menschen haben mit zu detaillierten Beschreibungen ja Probleme, weswegen ich gerne darauf hinweise. In diesem Buch hatte ich allerdings streckenweise den Eindruck, dass es hauptsächlich diese ausufernde Brutalität war, die hier überzeugen sollte. Etwas weniger davon und etwas mehr Ausarbeitung anderer Details hätte mir persönlich eher gefallen.

Durch die kurzen Kapitel und den recht flüssigen Schreibstil hat sich das Buch zwar schnell lesen lassen, hängen geblieben ist allerdings nicht viel und wirklich gut unterhalten fühlte ich mich leider auch nicht. Auf die Folgebände werde ich wohl verzichten, hier müsste die Autorin noch eine große Schippe drauf legen.

Bei dieser Autorin handelt es sich übrigens um ein Pseudonym der Autorin Sabine Klewe, die unter diversen Namen bereits viele Krimis und auch historische Romane veröffentlicht hat.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Phobia – Wulf Dorn

phobia

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
19,99 Euro
September 2013
ISBN: 978-3453267336
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Inhalt (lt. amazon.de):
Angst hat ein Zuhause.
Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.
Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …

Zitat:
Mark spürte, dass sie noch um das eigentlich Thema herumschlich, als wüsste sie nicht, wie sie sich ihm nähern sollte. Er kannte das aus seinen Sprechstunden, wenn Patienten anfingen, über Gott und die Welt zu reden, weil sie nicht beim Namen nennen wollten, weshalb sie eigentlich gekommen waren.
(S. 150)

Kommentar:
Eines Tages steht Nachts auf einmal ein Fremder in Sarahs Küche und gibt sich als ihren Mann aus. Er trägt seinen Anzug, fährt sein Auto und verhält sich so wie er. Aber er ist es nicht. Die Polizei will ihr nicht wirklich glauben und so macht sich Sarah zusammen mit ihrem Jugendfreund Mark an eigene Ermittlungen um herauszufinden was mit ihrem Mann tatsächlich geschehen ist, wer dieser Fremde ist und was er von ihr will…

Hinter „Phobia“ steckt eine wirklich tolle Idee und das Buch beginnt auch direkt mit einem Knaller, der das Buch zu einem echten Pageturner macht. Alleine schon das Cover ist ziemlich gruselig, ebenso wie der Beginn der Geschichte, denn wer will sich schon vorstellen, dass jemand Fremdes auf einmal im eigenen Haus steht und viel mehr weiß, als er eigentlich wissen sollte? Der Einstieg ins Buch ist also mehr als nur gelungen, er fesselt regelrecht.

Das Buch ist in sechs große Abschnitte unterteilt, die wiederrum selbst in wirklich kurze Kapitel unterteilt sind. So gibt es einige Cliffhanger und man hangelt sich zwangsläufig von Kapitel zu Kapitel.

Die Hauptfiguren sind ebenfalls sehr gut gelungen. In Sarah kann man sich wirklich gut reinversetzen, ebenso wie in ihren Freund Mark, den man bereits aus Wulf Dorns anderem Thriller kennt. Ihm wird als Figuren-Einführung ein großer Teil gewidmet, der soweit gar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hat. Das hat den Lesefluss zumindest bei mir ein wenig gestört, weil ich die Geschehnisse um Mark gar nicht so wirklich einschätzen konnte und sie später auch nicht mehr wirklich aufgegriffen werden, von daher hätte dieser Teil meiner Meinung nach stark gekürzt werden können, denn so habe ich mir viel mehr von diesem Teil und dieser mysteriösen Uhr versprochen, als schließlich tatsächlich kam.
Nachdem es dann schließlich wieder um den eigentlichen Fall geht, konnte ich auch nicht anders als wilde Vermutungen aufzustellen, was es nun mit dem Verhalten des Mannes auf sich hat, der sich selbst für Sarahs Mann ausgab. Ein Nebenstrang, indem eben dieser Fremde, der sich selbst zum Schluss Hiob nennt, versucht unter allen Umständen seine Identität zu vertuschen und dabei sogar vor einem Mord nicht zurückschreckt, schürte diese Erwartungshaltung nur noch mehr, denn hinter dieser Figur hatte ich mir nach den Bemühungen schon noch eine Überraschung erwartet.

Die Erwartungen lagen hier also sehr hoch, leider wurde ich schlussendlich dann doch enttäuscht, denn viele Fragen wurden nicht beantwortet und die Auflösung fand ich dann auch weniger spektakulär als erhofft. Ein paar Handlungsstränge wie die Verschleierung Hiobs Identität oder die Episode zwischen Mark und seinem Doktorvater kamen mir im nachhinein einfach sinnlos vor und hätten auch weg gelassen werden können. Was dann von der Geschichte übrig bleibt ist sicherlich nicht schlecht, sondern ein ganz solider Thriller, mehr aber auch nicht. Meine Erwartungen konnte das Buch, obwohl es sie selbst schürte, leider nicht ganz erfüllen.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen