btb Verlag |
Tag Archives: Spannung
zorneskalt – Colette McBeth
Blanvalet Verlag |
Inhalt (lt. amazon.de):
Sie weiß alles von dir: deine beste Freundin. Und genau das macht sie so gefährlich …
Rachel Walsh, Kriminalreporterin des Nachrichtensenders National News Network, wird zu einer Pressekonferenz der Polizei in Brighton entsandt. Als sie den Konferenzraum betritt, sieht sie auf einem Poster neben dem Podium das Bild ihrer ältesten, besten Freundin vor sich: Clara O’Connor. Clara, mit der Rachel drei Tage zuvor in einer Bar verabredet, die dort jedoch nie aufgetaucht war …
Ein bitterböses und hochspannendes Debüt mit tiefen psychologischen Einsichten in eine Frauenfreundschaft auf dem schmalen Grat zwischen grenzenlosem Vertrauen und abgrundtiefem Hass.
Manipulativ, bedrohlich, düster – psychologische Spannung vom Allerfeinsten!
Zitat:
Mein Magen rebellierte kurz, als ich mir vorstellte, was ich zu tun im Begriff war. Aber das verging gleich wieder. Es gibt Augenblicke, in denen der Zweck die Mittel heiligt, und dies war einer davon.
(S. 226)
Kommentar:
Clara und Rachel sind schon seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen und trotzdem sie sich einige Jahre aus den Augen verloren, verstehen sie sich auch nach ihrem Wiedersehen wieder sehr gut. Bis Rachel eines Tages in ihrer Aufgabe als Reporterin zu einer Pressekonferenz der Polizei erscheint und mitbekommt, dass die verschwundene Person ihre beste Freundin Clara ist. Ab da gerät alles aus den Fugen …
„Zorneskalt“ wurde in Briefform geschrieben, das ganze Buch über. Für den Leser wird die Geschichte also aus der Sicht von Rachel geschildert, die ihrer besten Freundin Clara einen Brief schreibt. Eine interessante Form, die ich für diesen Thriller allerdings nicht ganz so gelungen finde, denn die Erzählerin ergeht sich hier zu oft in schwachen Andeutungen, die ein wenig Spannung aus der Sache nehmen, wie ich finde.
Die eigentliche Geschichte ist wirklich gut und interessant, wenn auch an vielen Stellen recht vorhersehbar. Schon früh ist klar, dass die Freundschaft der beiden Frauen schon lange nicht mehr so unbelastet und intakt ist, wie eingangs behauptet und dass die Gründe dafür noch vor der siebenjährigen Kontaktstille zu suchen sind. Das selbst macht aber eigentlich gar nichts, denn bis zum Ende schwingt die Stimmung immer mal wieder hin und her und selbst als Leser ist man sich nicht ganz sicher, wer hier nun wirklich die Fäden zieht und wer das Opfer und wer Täter ist. Das stellt sich erst sehr spät heraus, sowie das gesamte Ausmaß dieser Tragödie einer Freundschaft.
Die Figuren haben mir hier ziemlich gut gefallen, wenn sie auch, dadurch, dass es allein Rachels Sicht war, die hier geschildert wurde, recht einseitig beschrieben wurden. Die Autorin hat hier allerdings eine aus Rachels Sicht sehr stimmige Geschichte abgeliefert.
Ich denke schon, dass die Spannung noch viel mehr hätte vorhanden sein können, wenn hier eine andere Erzählweise gewählt worden wäre. Die Briefform ist zwar wirklich interessant und mal etwas anderes, für einen Thriller fand ich sie jetzt allerdings nicht allzu ideal gewählt.
Insgesamt vergebe ich hier vier Sterne, weil mir das Buch und die Geschichte ansonsten wirklich gut gefallen haben und ich die Lektüre wirklich genießen konnte!
Meine Wertung:
Todeswald – Ritta Jacobsson
Inhalt (lt. amazon.de):
Als der Wagen langsam neben ihr herfuhr, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken. Sie dachte an die ewigen Reden ihrer Mutter über Mädchen, die in Autos gezerrt worden waren, und musste den Impuls bekämpfen, voller Panik davonzurennen. Vorsichtig schielte sie rüber. Nur eine einzelne Person am Steuer. Das Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber sie hatte das unangenehme Gefühl, dass jemand sie ansah. Das Seitenfenster wurde runtergelassen. „Soll ich dich mitnehmen?“ An einem kalten Novemberabend verschwindet Sveas Freundin Mikaela spurlos. Einige Tage später findet man das Mädchen tot im Wald. Als Svea unfreiwillig in die Ermittlungen hineingezogen wird, ist sie schon bald in ein Netz aus Lügen, Indizien und gefährlichen Intrigen verstrickt. Sie beginnt zu ahnen, dass sie den Täter kennt. Und der hat verstanden, dass sie schon zuviel weiß …
Kommentar:
Als eines Tages Sveas Mitschülerin Mikaela vermisst wird, glaubt Svea zunächst einmal nicht an ein Verbrechen und lebt ihr Leben weiter wie bisher, samt aller negativen Gedanken gegenüber ihrer Hass-Freundin Mikaela. Bis Mikaela schließlich tot aufgefunden wird. Ab da ermittelt Svea zunächst auf eigene Faust, später dann auch zusammen mit dem Nachbarsjungen Linus, in den sie heimlich verliebt ist…
Ich habe noch nie einen Krimi gelesen, der direkt für Jugendliche geschrieben ist, sich aber mit einem so ernsten und brutalen Thema wie Mord befasst und war da auch zunächst einmal skeptisch.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Svea geschrieben. Svea ist ein normaler schwedischer Teenager mit teenietypischen Problemen. Der Autorin ist es meiner Meinung nach ganz gut gelungen die Handlung so zu beschreiben, dass sie aus der Sicht eines Teenagers glaubhaft erscheinen. Leider wird allerdings nur der Charakter von Svea auch ausreichend facettenreich dargestellt, alle anderen Protagonisten bleiben ein wenig blass und eintönig was aber vielleicht gar nicht mal so schlimm ist, da es sich hierbei ja um ein Jugendbuch handelt.
Die Erzählung wird in knapp 50 kleinen Kapiteln erzählt, manche davon sind nicht einmal eine komplette Seite lang, andere gehen dafür über mehrere Seiten, was zur Folge hat, dass man das Buch gut und schnell weg lesen kann und auch zwischendurch immer mal wieder Freude dran hat.
Die Geschichte an sich ist nicht sehr umfangreich, ein paar falsche Fährten wurden gelegt und so ganz wird bis zum Schluß nicht deutlich wer der Täter sein würde, es kommen mehrere in Betracht.
Alles in allem aber eine solide Leistung mit der Jugendliche ein paar spannende Lesestunden verbringen können.
Kosmos Verlag Taschenbuchausgabe ca. 256 Seiten 10,95 Euro Februar 2011 ISBN: 3440123758 |