Folge 1: Die 10 besten Dystopien! – Die Abstimmung!

Ihr Lieben!

Schon ist es soweit! Die erste Nominierungsphase ist beendet und ich bedanke mich schon einmal für eure rege Teilnahme. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Aktion so gut bei euch ankommt und freue mich deswegen auch enorm darüber!10besten

Die Regeln:
Wir suchen ja die 10 besten Bücher und deswegen hat jeder von euch insgesamt sechs Stimmen. Ihr könnt also maximal sechs Bücher (weniger können es auch sein, nur nicht mehr!) aus der unten stehenden Longlist wählen. In welcher Reihenfolge ihr die Bücher setzt spielt dabei keine Rolle.

Und … Überraschung! Es gibt auch etwas zu gewinnen! ;)
Unter allen Teilnehmern verlose ich eine mp3 Hörbuch CD des ersten Bandes von “Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele”, denn ich denke, dass es diese Dystopie auf jeden Fall in die Top 10 schaffen wird und halte es deswegen für einen idealen Preis!

Und hier nun die Longlist:
Die Tribute von Panem – Suzanne Collins

Ihr habt nun bis einschließlich zum 10. Juni 2014 Zeit um abstimmen. Was sind eure 10 besten Dystopien?

ABSTIMMUNG BEENDET!

Viel Spaß und viel Erfolg! Ich bin sehr gespannt auf das Endergebnis und hoffe auf eine interessante Mischung ;)

Liebe Grüße,

Nicole

Folge 1: Die 10 besten Dystopien! – Nominierungsphase

10bestenSoooo! Ich hatte es vorgestern ja bereits angekündigt und habe mich total über eure positive Resonanz gefreut, so dass ich jetzt auch richtig gespannt bin, denn es ist soweit!

Jetzt seid nämlich ihr gefragt! Die erste Runde beginnt und ihr habt ab heute bis zum Monatsende Zeit um eure Favoriten zu nominieren. Aus allen genannten Titeln erstelle ich zum Monatsende hin die Longlist aus der ihr dann noch einmal eure zehn liebsten Dystopien wählen könnt.

Ich bin schon total gespannt was hier jetzt raus kommen wird.

Hier die genaue Definition was für Bücher wir suchen:

Was sind Dystopien?

Ich weiß, dass es immer wieder unterschiedliche Auslegungen davon gibt, was Dystopien sein können, deswegen gibt es jetzt hier eine eigene Definition, die nicht allgemein gültig ist, sondern lediglich definieren soll, auf welche Bücher wir uns hier in dieser Runde jetzt beschränken. Also:

Eine Dystopie, auch Anti-Utopie genannt, ist in der Literatur eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit oftmals negativem Ausgang. Sie handelt von einer Gesellschaft, die sich zum Negativen entwickelt.

Kurz und bündig! Bücher mit oben genannten Inhalt werden also gesucht.

Bitte macht zahlreich mit indem ihr unten stehendes Formular ausfüllt! Teilnehmen darf JEDER!

Ich freue mich über eure Teilnahme und verspreche, dass ich etwas tolles Verlosen werde, wenn wir eine ansehnliche Liste zusammen bekommen! :)

Nominierungen:

 Nominierungsphase beendet!

Vollendet 2: Der Aufstand – Neal Shusterman

vollendet2

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 544 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: Unwholly
ISBN: 978-3737367189
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Du hast geglaubt, es ist vorbei?
Die Siegesfreude ist von kurzer Dauer:
Connor muss sich als neuer Anführer der Flüchtlinge beweisen.
Risa fürchtet, ihm keine große Hilfe zu sein.
Lev versucht, ein neues Leben zu beginnen.
Einer von ihnen wird verraten werden. Einer von ihnen wird fliehen. Einer von ihnen wird auf Cam treffen, einen Jungen, den es nicht geben darf.

 

Gewähltes Zitat

Wir können die Umwandlung nicht verhindern, hat ihm der Admiral einst erklärt. Wir können nur versuchen, möglichst viele Wandler zu retten. Doch nachdem Connor die alten Berichte gesehen hat, beschleicht ihn das Gefühl, dass sich der Admiral vielleicht getäuscht hat. Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit der Umwandlung ein Ende zu setzen.
(S. 348)

Meine Meinung

Nachdem ich vom ersten Teil „Vollendet“ damals total begeistert war, hatte ich auch große Erwartungen an diesen zweiten Teil. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, allerdings muss ich fairerweise sagen, dass hier der Schock-Effekt nicht wirklich gegeben war, den ich im ersten Teil noch so krass fand, denn nun wusste ich ja bereits, worauf ich mich beim Lesen einlasse.
Aber auch, wenn ich diesen Punkt mal außer Acht lasse muss ich sagen, dass mich dieser Teil trotzdem nicht komplett überzeugen konnte. Mir war die Geschichte insgesamt an vielen Stellen einfach zu langatmig und insgesamt geschah einfach zu wenig.

Diesen dritten Teil, der in sieben große Abschnitte unterteilt ist und diese wiederum wieder in zahlreiche Kapitel, erleben wir aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Eigentlich hat mir dies sehr gefallen, weil die Erzählung aus den unterschiedlichen Perspektiven auch sehr gut gelungen ist, aber die Sicht von so manchem Protagonisten fand ich teils dann doch einfach überflüssig. Da hätte gekürzt oder Geschehnisse zusammen gelegt werden können. Daher kamen meiner Ansicht nach auch einige Längen zustande, was nicht hätte sein müssen, denn wirklich viel geschehen ist nichts.

Wie bereits erwähnt fand ich die unterschiedlichen Perspektiven sehr gelungen. Neal Shusterman hat hier ein Händchen für seine Figuren bewiesen und jedem von ihnen einen unverwechselbaren Charakter aufgedrückt. Das ist einfach klasse, das gelingt nicht vielen Autoren. Lediglich Connor, der im ersten Teil noch so hervorstach, fand ich dieses Mal im Vergleich zu allen anderen Figuren doch etwas blass.
Durch den häufigen Perspektivenwechsel kam allerdings keine Kurzweile auf, eher im Gegenteil, wie bereits erwähnt. Das lag auch nicht an den ganzen Handlungssträngen, die waren in sich schon interessant. Nur hätte es meiner Meinung nach genügt, wenn auch diese von nicht ganz so vielen Personen geschildert worden wären.

Die Geschichte selbst hat also nicht allzu viel hergegeben, es ist nicht wirklich viel passiert. Interessant war zum Schluss zwar, dass sich eine heiße Spur, die zu einem potentiellen Ende der Umwandlung führen könnte, aufgetan hat, allerdings wurde darauf spürbar das gesamte Buch über hinaus gearbeitet. Da hätte ich mir für diesen Teil doch schon ein wenig mehr gewünscht.  

Fazit

Zusammengefasst muss ich sagen, dass ich von diesem zweiten Teil bei weitem nicht so begeistert war, wie noch vom ersten Band. Man merkt diesem Band einfach total an, dass er eigentlich ein Lückenfüller zwischen Band 1 und 3 ist, kein wirklicher Einstieg, aber auch kein Finale.

Ich hoffe sehr, dass mich der dritte Teil wieder so richtig mitreißen kann und vergebe für „Den Aufstand“, der eigentlich nur ein Zwischenspiel war, gute drei Punkte. Mehr aber auch nicht.

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Partials 2: Fragmente – Dan Wells

fragmente

ivi Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 576 Seiten
19,99 Euro
März 2014
Originaltitel: Fragments Partials 2
ISBN: 978-3492702836
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Nach „Aufbruch“ der neue futuristische Thriller um das Schicksal der letzten Menschen im Kampf gegen die Partials. Die junge Kira hat ein Mittel gegen die Seuche RM gefunden – doch der Kampf ums Überleben hat für die Menschen und die Partials erst begonnen … In ferner Zukunft wurde die Menschheit durch den Isolationskrieg fast vollständig vernichtet – besiegt von den Partials, künstlichen Kriegern, die die Menschen selbst erschaffen hatten. Eine der letzten Überlebenden ist Kira Walker, die erfahren hat, dass sie selbst ein verhängnisvolles Erbe in sich trägt, von dem sie nichts ahnte. Auf der Suche nach ihrer eigenen Herkunft muss sie sich ausgerechnet auf die Hilfe zweier Partials verlassen – Samm und Heron, die als Einzige ihr Geheimnis kennen. Kiras Weg führt sie durch das verwüstete Land, das der Isolationskrieg aus dem nordamerikanischen Kontinent gemacht hat – und dort wird sie dem schrecklichsten Feind begegnen, den die Menschheit je gekannt hat …

 

Gewähltes Zitat

Ihre Fragen waren immer noch nicht beantwortet: Was war der Trust? Inwiefern standen die Partials mit RM in Verbindung? Wer war sie, und in welchem Plan spielte sie eine Rolle? Die Antworten entschieden möglicherweise über Rettung und Vernichtung der ganzen Menschheit. So gefährlich ihre Situation auch war, sie musste sich entscheiden.  
(S. 108 ff.)

Meine Meinung

Während sich Kira auf der Suche nach ihrer Vergangenheit alleine nach Manhatten aufmacht, sind die Partials auf der Suche nach Kira und der schon seit einem Jahr verschwundenen Nandita und fallen so auf Long Island ein, wo die Menschen versuchen sich zu verteidigen und zwangsläufig die Flucht ergreifen. So wie die Menschen nun auf der Suche nach einem Heilmittel gegen RM sind, so versuchen die Partials etwas gegen ihr Verfallsdatum zu finden …

„Fragmente“ heißt der zweite Band der Partials-Reihe aus der Feder von Dan Wells. Also ein unvollständiges Stück oder ein Teil eines Ganzen. In diesem Band erfahren wir auch immer nur stückchenweise etwas neues, es geht sehr langsam zu. Wir begleiten Kira nach ParaGen in Manhatten auf ihrer Suche nach Informationen zu ihrer Vergangenheit. Dort trifft sie auf einen ehemaligen ParaGen Mitarbeiter, der allerdings in den letzten Jahren seiner Isolation leicht verrückt geworden ist. Trotzdem kann er ihr weiter helfen und zusammen mit ihm, Samm und einer weiteren Partial machen sie sich auf ins weit, weit entfernte Denver, zum Rechenzentrum von ParaGen.
Diese Reise ist wirklich beschwerlich und eigentlich kommt dabei nicht viel rum. Bis zur Ankunft am ehemaligen ParaGen Gebäude passiert nicht viel relevantes, so dass das Buch schon einige Längen enthält. Wirklich gelangweilt habe ich mich dabei allerdings nie, denn Dan Wells Schreibstil ist recht locker und leicht, man kann ihm gut folgen und es hat schon Spaß gemacht sich die Unterschiede zwischen Mensch und Partial teils sehr deutlich vor Augen führen zu lassen.
Ansonsten erfahren wir vor allem zum Ende hin eine Menge über die Entwicklung der Partials, ParaGen und dem Trust und einige Hintergründe, die recht interessant waren und die ich so auch nicht unbedingt vorhersehen konnte. Allerdings haben die ganzen Enthüllungen für mich doch etwas die Luft aus der Geschichte gelassen, jedenfalls bin ich auf den nächsten Teil jetzt gar nicht mehr ganz so gespannt, wie ich es jetzt auf den zweiten war. Im zweiten Teil erwarte ich also doch noch eine große Wendung oder Überraschung, da bin ich also gespannt.

Auch auf der Insel geht es weiter. Die Menschen kämpfen gegen die Partials und müssen zwangsläufig flüchten. Marcus und Haru sind natürlich vorne mit dabei, kämpfen bislang allerdings eher gegen Windmühlen. Zum Ende hin gibt es aber auch auf dieser Seite eine Überraschung mit der ich so nicht wirklich gerechnet hätte.

„Fragmente“ ist in vier große Abschnitte gegliedert und diese noch einmal in viele, kleine Kapitel. Trotz des häufigen Perspektivenwechsel entstehen nur mäßig spannende Cliffhanger, so dass man sich langsam von Kapitel zu Kapitel hangelt. Dafür ist die Handlung dann doch irgendwie zu ausführlich, zu nüchtern und langsam, um so richtig spannend sein zu können.
Die Optik des Buches passt perfekt zum ersten Teil, der noch in rot/rosa gehalten war, das weiß im Regal natürlich zu gefallen.

 

Fazit

Insgesamt hat mir „Fragmente“ gefallen. Es war ein recht gemächlicher und unaufregender Roman und hatte seine Längen. Trotzdem war es nett die Zusammenhänge zu verstehen und mitzuerleben, wie die Geschichte um die Entstehung der Partials sich entwickelt hat. Viele Fragen wurden in diesem Band bereits beantwortet, mir persönlich vielleicht schon zu viele, allerdings ging es in diesem Roman auch kaum um etwas anderes. Trotzdem freue ich mich jetzt auf den dritten Band, der aber dann bitte auch noch eine richtige Überraschung bereit halten sollte. Von mir gibt es hier gute 3,5 Punkte, aufgerundet auf vier.
 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Breathe 2: Flucht nach Sequoia – Sarah Crossan

breathe2

dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 368 Seiten
16,95 Euro
November 2013
Originaltitel: Resist
ISBN: 978-3423760799
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Der Kampf gegen BREATHE geht weiter: Nach der Zerstörung des Rebellenhains fliehen Quinn und Bea ins Ödland – und werden erneut getrennt. Während es Bea zurück zur Kuppel verschlägt, gelangt Quinn zum Rebellenstützpunkt. Doch auch dort findet er keine Hilfe. Im Gegenteil: Die autoritäre Vanya hat sich zur Führerin ernannt und ein totalitäres System errichtet. Sie will eine neue Rasse von Menschen züchten, die außerhalb der Kuppel zu leben vermögen. Doch zunächst müssen dafür die »alten« Menschen aus dem Weg geräumt werden – mit einem Giftgasanschlag auf die Kuppel. Nun hat Quinn es mit zwei Feinden zu tun, aber vor allem muss er Bea retten…

Zitat:
Dahinter habe ich ein ehemaliges Gefängnis erwartet, eine verlassene Schule oder ein Krankenhaus, doch Sequoia ist nichts dergleichen. Es ist ein weißes Riesenpalais, praktisch unversehrt und von zwei funkelnden Gewächshäusern flankiert. Davor steht ein ausgetrockneter, mit Kupferengelchen verzierter Brunnen, hier und da winden sich säuberlich geharkte Kiespfade und Zierwege.
(S. 79)

Kommentar:
Das Rebellenquartier ist zerstört, alle Bäume und Pflanzen mit ihm. Während es Quinn zurück in die Kuppel verschlägt, gelangen Bea und Alina schließlich getrennt nach Sequoia, wo ihnen ein weiteres totalitäres System begegnet, in dem sie auch nichts zu lachen haben. Nun stehen sie vor der großen Aufgabe aus Sequoia flüchten zu müssen und etwas gegen Breathe zu unternehmen …

Nach dem bösen Cliffhanger im ersten Teil war ich so gespannt, wie es weiter gehen würde und der zweite Teil schließt auch nahezu nahtlos an den zweiten Teil an.

„Flucht nach Sequoia“ wird aus vier unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Zunächst einmal aus der von Quinn, Bea und Alina, die wir bereits gut aus dem ersten Band kennen und außerdem noch aus der Sicht von Oscar, den Sohn des verstorbenen Präsidenten, den wir erst in diesem Band näher kennen lernen. Die Geschichte ist in fünf Teile gegliedert und die ca. 368 Seiten sind wirklich groß bedruckt!

Die kurzen Kapitel und die große Schrift lassen einen auch wirklich durch das Buch fliegen, großartige Längen gibt es überhaupt nicht. Man könnte also meinen, dass es in diesem Buch nichts überflüssiges gibt, aber leider habe ich die ganze Zeit in Sequoia als total überflüssig empfunden, bzw. das, was in Sequoia gemacht  wurde und was dort abgelaufen ist, denn auch wenn natürlich klar verständlich ist, dass in einer solchen Welt absolute Disziplin und Ordnung an der Tagesordnung sein muss, damit ein solch geheimes Rebellenlager lange weiter existieren kann, so habe ich überhaupt nicht verstanden, wie es solche Ausmaße annehmen konnte, wie in Sequoia. Die dortige Anführerin Vanya macht nämlich eher den Anschein, als wäre sie total verrückt, als einfach nur auf Sicherheit bedacht. Das fand ich in diesem gesamten Setting doch eher sehr übertrieben und unnötig und hätte mir das ganze doch anders gewünscht.

Sehr schön gelungen fand ich die Einführung von Oscar und seinen Wechsel auf die Seite der Rebellen. Diese Wandlung war nämlich so richtig schön nachvollziehbar, sehr gelungen beschrieben.
Alle weiteren Figuren fand ich hier wieder sehr sympathisch, allerdings auch weniger facettenreich beschrieben und das trotz der jeweiligen Perspektiven. Das kommt aber wahrscheinlich daher, dass die gesamte Handlung absolut schnörkellos ablief und gar keine Zeit für entsprechende Tiefe war.

Zum Ende hin hat mich das Tempo dann doch etwas gestört, das lief mir alles zu schnell ab und ich kam gar nicht mehr wirklich mit und wusste eigentlich gar nicht mehr so genau, wie jetzt jeder was wo genau hinbekommen hat. Das kam einfach viel zu schnell und wirkte viel zu einfach.
Wie es nach dem Endkampf weiter ging hat mir allerdings wieder ganz gut gefallen! Mit diesem Ende kann ich dann doch gut leben, das passte meiner Meinung nach.

Eigentlich hätte ich für den Abschluss der Breathe-Reihe nur drei Sterne vergeben, weil mir das Buch aber insgesamt dann doch zu sehr gefallen und gefesselt hat und das trotz aller Kritikpunkte, vergebe ich hier trotzdem noch vier Sterne!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Gesetz der Rache – Kristen Simmons

gesetzderrache

ivi Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 448 Seiten
16,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: Breaking Point
ISBN: 978-3492703055
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Kristen Simmons gelang mit „Artikel 5“ eine erschreckend reale Zukunftsvision. Ihre Heldin Ember konnte aus der Haft der teuflischen Moralmiliz entkommen – doch als erneut nach ihr gefahndet wird, ist klar, dass Ember verraten wurde. Denn wie sonst kann eine Totgeglaubte zum Staatsfeind Nummer 1 werden? Die Regierung hat Ember und Chase für tot erklärt – endlich sind sie frei und schließen sich dem Widerstand an. Doch im Lager der Rebellen herrscht Aufregung: Der geheimnisvolle „Heckenschütze“ erschüttert mit seinen Anschlägen die Moralmiliz. Wer ist er? Steht der aufseiten der Rebellen? Wird er dem Widerstand zum Durchbruch verhelfen? Um den Attentäter zu fassen, veröffentlicht das FBR eine Fahndungsliste – und zu den Hauptverdächtigen gehört Ember. Mit dem Wissen, von ihren neuen Freunden verraten worden zu sein, muss Ember eine Entscheidung treffen: Wird sie sich ihr Leben lang im Untergrund verstecken oder für ihre Freiheit kämpfen?

Zitat:
Ehe mir bewusst wurde, was ich tat, hatte ich bereits angefangen, eine Liste anzulegen. Eine Liste all der Dinge, die ich tun wollte, ehe ich starb. Natürlich gab es da auch ganz triviale Wünsche. Eine heiße Dusche nehmen. Eis essen, wie in der Zeit vor dem Standardstrom. Aber da waren auch wichtigere Punkte.
(S. 387)

Kommentar:
Nachdem Ember und Chase bereits im letzten Band die Flucht vor dem FBR gelungen ist, gelten sie nun offiziell für tot und schließen sich jetzt dem Widerstand an. Derweil sorgt der sogenannte Sniper, ein Heckenschütze, der es auf Soldaten des FBR abgesehen hat, für Aufsehen. Nach ihm wird gefahndet und recht schnell wird klar, dass auch Ember verraten worden sein muss, denn auch ihr Gesicht landet auf dem Fahndungsplakat der meistgesuchten Verbrecher und schnell verbreitet sich das Gerücht, dass es sich bei Ember um den Sniper handelt. Nach ein Plan der Rebellen schief geht, befinden sich Ember, Chase und der Rest des Widerstandes wieder einmal auf der Flucht. Außerdem wollen sie zusammen mit Sean auch noch Rebecca retten, die sich immer noch in Gewahrsam der Moralmiliz befindet …

Jetzt wo ich an dieses Buch zurück denke und eine kurze Zusammenfassung des Buches schreibe, fällt mir erst auf, dass es in diesem Buch doch um ein wenig mehr ging als nur um die Flucht. Beim lesen habe ich allerdings genau diesen Eindruck gehabt. Das Tempo war enorm, selbst als Leser fühlte ich mich unglaublich gehetzt und konnte kaum zu Atem kommen. Normal finde ich ein solches Tempo ja gut, so kann ja kaum Langeweile aufkommen. In diesem Fall es mir aber doch ein wenig zu viel. Ich hätte mir ein wenig mehr Entwicklung gewünscht, aber irgendwie kam mir die Geschichte aus Sicht von Ember wirklich nur wie die reine und vor allem hoffnungslose Hetzerei vor.

Ich habe in diesem zweiten Band vor allem eine Charakterentwicklung vermisst. Ember fand ich im ersten Band noch sehr naiv und unbedarft mit wenig Selbstbewusstsein. Das hat sich erst gegen Ende des ersten Bands ein wenig geändert, erst da hat Ember ein wenig mehr an Selbstbewusstsein gewonnen. In diesem zweiten Band lernen wir jetzt eine gänzlich andere Ember vor. Sie ist hart, selbstbewusst und ganz und gar nicht mehr das naive kleine Mädchen aus dem ersten Band. Natürlich wäre eine solche Wesensänderung die logische Konsequenz aus all den Geschehnissen des ersten Bandes, aber ich hätte es viel schöner gefunden, wenn wir als Leser diesen Prozess, der ja normal nicht von jetzt auf gleich erfolgt, hätten miterleben können. So fand ich Ember in diesem Band zwar sympathischer als noch im letzten, aber für mich war es auch eine nicht wirklich erlebbare Charakterentwicklung.
Chase hat mir im letzten Band sehr gefallen, aber jetzt hat er mich aktuell eigentlich überhaupt nicht mehr angesprochen. Ich fand seine Figur in „Artikel 5“ noch sehr facettenreich, hier leider aber nur noch sehr nichtssagend und blass.

Generell gab es mir einfach zu wenig Entwicklung seit dem ersten Band, ich hatte eher das Gefühl einen Abklatsch des ersten Bandes noch einmal mit zu verfolgen, denn auch dort drehte sich irgendwie alles um die Flucht, die gesellschaftlichen Strukturen, die Hintergründe und alles andere blieb mir wie bereits im ersten Band viel zu sehr auf der Strecke.
Ich habe wirklich keine Ahnung wohin sich diese Reihe noch entwickeln will. Für den dritten Teil gibt es irgendwie auch keine weiteren Perspektiven als die weitere Flucht.

Insgesamt bin ich also von „Gesetz der Rache“ nicht allzu überzeugt, auch wenn es sich recht flüssig lesen lässt und die Grundidee generell ja eigentlich toll ist. Da ich diesen Teil schwächer finde als den ersten, kann ich hierfür dann lediglich drei Sterne vergeben. Für mehr fehlte mir einfach komplett die Entwicklung.

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Breathe 1: Gefangen unter Glas – Sarah Crossan

breathegefangenunterglas

dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
März 2013
Originaltitel: Breathe
ISBN: 978-3423760690
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende:

Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt …

Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft.

Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf …

Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten …

Zitat:
Ich würde ihnen gerne hoch und heilig versprechen, dass ich die Rebellen niemals verraten werde, aber das kann ich nicht. Ich würde gerne schwören, dass ich bereit wäre, für ihre Sache zu sterben – aber wer weiß, wozu ich fähig bin, wenn ich fast verhungere und Todesangst habe?
(S. 225)

Kommentar:
Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach dem Switch ist Sauerstoff kostbar geworden, Pflanzen und Tiere existieren so gut wie gar nicht mehr, ebenso wie über 95 % der Menschheit. Um zu überleben leben die Menschen unter einer Kuppel und sind auf künstlichen Sauerstoff angewiesen den BREATHE verkauft.
Alina ist eine sogenannte Ratte. Sie gehört der Rebellion an und kämpft gegen die Unterdrückung von BREATHE. Bea ist eine Second. Ein Mensch zweiter Klasse, der um ihren Sauerstoff bangen muss und nur wenig Chancen auf ein gutes Leben hat. Quinn ist ein Premium und führt als Sohn eines hohen Tieres bei BREATHE ein sorgloses Leben. Zumindest bis Quinn und Bea während eines gemeinsamen Ausflugs auf Alina stoßen und durch sie mit der Rebellion in Kontakt kommen und die Wahrheit über das Leben in der Kuppel unter der Herrschaft von BREATHE bekommen…

Eine weitere dystopische Geschichte, zu der ich erst einmal lediglich aufgrund des Covers gegriffen hatte, das mir vor allem durch seine interessante Farbgebung sehr gefiel. Die Thematik fand ich zwar interessant, denn eine Welt in der es keinen Sauerstoff mehr gibt, muss ja doch irgendwie gut durchdacht sein, aber überzeugt hat mich doch schlussendlich dieses Cover. Glücklicherweise, denn hier wäre mir sonst wirklich etwas entgangen.

Die Sprache ist einfach und flüssig zu lesen, ohne langweilig zu wirken. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die Geschichte gliedern. Erzählt wird diese aus der Sicht der drei Protagonisten Alina, Bea und Quinn. Glücklicherweise gab es hier keine große Dreiecks-Liebesgeschichte, wie ich es zunächst befürchtete. Es geht zwar auch um eine Liebesgeschichte, aber diese entwickelt sich eher zart und langsam und am Rande, wenn auch unaufhaltsam. Es geht doch viel mehr um Freundschaft, Loyalität, um Gerechtigkeit und Moral.

Die drei Hauptfiguren waren wir tatsächlich allesamt sympathisch, hier hat die Autorin Sarah Crossan gute Arbeit geleistet. Vor allem Bea mochte ich sehr, sie ist einfach ein sehr guter und intelligenter Mensch, der ehrlich zu sich selbst ist. Alina ging mir ab und an zwar auf die Nerven mit ihrer aufgesetzten Härte, aber für ihre Aufgabe innerhalb der Rebellion ist diese tatsächlich unerlässlich gewesen. Quinn ist zum Teil als jemand, der immer alles hatte und nie verzichten musste, herrlich naiv gewesen. Trotzdem ist auch er sehr sympathisch und nett und sehr loyal seinen Freunden gegenüber.
Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen, vor allem auch die Gegenspieler, denn niemand ist hier wirklich so einfach schwarz oder weiß, so einfach macht es uns die Autorin hier nicht.

Das Setting fand ich äußerst interessant. Eine Welt ohne Sauerstoff ist schon erschreckend und wahrscheinlich auch eher unrealistisch, auch wenn wir heute ja bereits nicht mehr viel auf unsere Umwelt geben, wie man an unserem Umgang mit eben jener ja merkt. Ein wenig Gesellschafts- und auch Sozialkritik schwingt hier also ebenso mit.
Ich fand das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Durch viele unvorhersehbare und überraschende Wendungen wurde es nie langweilig und wirkte auch trotz des Settings eher realistisch, gerade was die Handlungen der Protagonisten angeht.

Obwohl es derzeit ja viele solcher Jugendbücher gibt, ist dieses hier wirklich sehr lesenswert. Mir hat „Breathe“ wirklich sehr gefallen und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil (Breathe – Flucht nach Sequoia), der ebenfalls schon in Kürze erscheinen wird. Glücklicherweise, denn der Cliffhanger zum Ende dieses ersten Teils macht wirklich total Lust auf mehr …

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Schmetterling aus Staub – Anna Palm

schmetterlingausstaub

Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 344 Seiten
14,95 Euro
Februar 2013
ISBN: 9783862652518
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Die Stadt, in der die 16-jährige Mika lebt, gleicht dem Paradies: Blumen blühen überall, die Menschen lächeln einander freundlich an und die Sonne scheint 365 Tage im Jahr. Dennoch ist Mika nicht glücklich. Seit sie vor acht Jahren am staatlich angeordneten Persönlichkeitstest teilnehmen musste, ahnt sie, dass die Realität außerhalb von Seelenheide ganz anders aussieht, als sie das Fernsehen glauben machen will. Ihre Vermutung bestätigt sich, als eines Tages ein fremder Junge auf der Mauer in ihrem Garten sitzt. Aaron gehört zu den »Risi­kos«, die als Kinder von ihren Eltern getrennt werden, weil sie sich zu Freidenkern entwickeln könnten. Die Regierung hat Angst vor ihnen, nennt sie Verbrecher und sperrt sie ein. Aaron konnte fliehen und will nun das System stürzen, das ihn und Tausende andere aussortiert hat. Mika ist vom ersten Moment an fasziniert von Aaron und begibt sich mit ihm auf die gefährliche Mission. Doch schon bald muss sie sich nicht nur mit Kopfgeldjägern auseinandersetzen, sondern auch mit Janna, die bei dem Test zum »Machtmenschen« erkoren wurde.

Zitat:
»Ich glaube, den Boden haben sie nicht mehr, seit man sie von ihren Eltern getrennt hat«, erkläre ich scharf. »Seitdem haben sie auch kein Herz mehr. Ich meine, lass es dir auf der Zunge zergehen. Wir werden selektiert. Und jegliche Freiheit, die wir vielleicht haben sollten, bleibt dir vorenthalten. Du wurdest produziert(S. 326)

Kommentar:
Deutschland in der Zukunft. Die Bevölkerung wurde durch ein schlimmes Virus sehr dezimiert. Diesen Zustand hat sich der Diktator, der sich selbst Caesar nennt, zu Nutze gemacht und ein neues System entwickelt. Die Menschen werden nun selektiert. Es gibt die Machtmenschen, die Risikomenschen, die Ehrgeizmenschen und die Harmoniemenschen. Die junge Mika gehört zu letzteren und lebt in einem Paradies. Jedenfalls wäre es das, wenn sich jeder Menschen zu verhalten und entfalten dürfte, wie er wollte. Das ist allerdings nicht der Fall. Als ihr eines Tages der Risikojunge Aaron begegnet und sie zur Revolution anstiftet, lässt sich Mika nicht lange bitten und kämpft für ihre Freiheit…

„Schmetterling aus Staub“ ist ein weiterer Roman der jungen Autorin Anna Palm, die selbst noch Schülerin und im selben Alter wie ihre jugendlichen Protagonisten ist. Mit diesem Roman hat sie eine interessante Dystopie entworfen, die unser Land in einer düsteren Zukunft zeigt. Menschen sind nicht mehr frei, wie werden im Alter von acht Jahren selektiert und teils von ihren Eltern getrennt. Kaum jemand rebelliert gegen dieses System, obwohl viele Menschen merken, dass etwas falsch läuft.
Ein wenig Gesellschaftskritik steckt in diesem Band, ob gewollt oder nicht, denn auch in unserer heutigen Zeit geht es vielen Menschen ja noch zu gut um für ihre Rechte und bessere Bedingungen wirklich einzustehen.

Von den Figuren war ich ein wenig enttäuscht und das ist auch schon mein größter Kritikpunkt an der ganzen Geschichte. Obwohl die Autorin sich ja im selben Alter befindet, ist es ihr meiner Ansicht nach nicht wirklich gelungen alle Protagonisten wirklich authentisch darzustellen. Gerade Janna fand ich äußerst merkwürdig und ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Auch die Beziehung zwischen Aaron und Mika entwickelte sich für meinen Geschmack viel zu plump. Ich fand, dass die Figuren viel mehr dem Selektions-Klischee entsprachen und genau dem hätte doch eigentlich entgegen gewirkt werden sollen.

Aber nun gut. Das war das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat an diesem Buch. Die Geschichte selbst fand ich spannend und sehr kurzweilig. Das Ende fand ich jetzt auch ein wenig zu schnell und Marisas Entscheidung nicht so ganz nachvollziehbar, aber auf jeden Fall realistischer als ein einfaches Friede-Freude-Eierkuchen-Ende.

Von mir gibt es für dieses Buch gute 3,5 Sterne, die ich auf vier Sterne aufrunde :)

Meine Wertung:
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