Die Elbenthal-Saga 3: Die eisige Göttin – Ivo Pala

dieeisigegoettin

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3737362467
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das große Finale der Elbenthal-Saga!
Laurin, der Schwarze Prinz, hat Svenya nach Alfheim entführt. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war: Unter der Herrschaft der ebenso schönen wie kaltblütigen Eisigen Göttin hat eine gewaltige fremde Macht die Elbenwelt erobert. Auch Svenya und Laurin werden als Gladiatoren versklavt und müssen lernen, Seite an Seite zu kämpfen, wenn sie die grausamen Spiele überleben und ihre beiden Völker im Kampf um die Freiheit vereinen wollen.

 

Gewähltes Zitat

»Aber sicher«, antwortete Svenya zynisch. »Ich übergebe das mächtigste Stück Magie aller neun Welten an einen seelenlosen Psychopathen … oh, entschuldige, ich meine natürlich einen seelenlosen, psychopathischen Gott, dessen erklärtes Ziel es ist, eben diese Neun Welten zu unterwerfen. Siehst du hier irgendwo auf meiner Stirn >Völlig bescheuertes Dummchen< stehen?«
(S. 432)

Meine Meinung

Svenya und Laurin werden nach ihrer Ankunft in Alfheim zu unfreiwilligen Verbündeten, denn auf sie wartet nicht etwa Laurins unterwürfige Armee der Dunkelelben, sondern ein ganz anderes Volk, das sowohl Licht- als auch Dunkelelben versklavt hat und auch vor Laurin und Svenya nicht zurück schreckt. Zusammen versuchen sie im veränderten Alfheim zu überleben und lernen miteinander auszukommen. Selbstverständlich wäre Svenya aber nicht Svenya, wenn sie nicht versuchen würde die dort herrschen Zustände zu verbessern und die Schreckensherrschaft unter der eisigen Königin zu beenden…

Was Ivo Pala hier für eine wunderbare Geschichte erschaffen hat ist unglaublich! Bereits nach dem ersten Band war ich schon richtig gefesselt von der erfundenen Fantasy-Welt, die der Autor gekonnt mit unserer Realität verknüpfen konnte. Im zweiten Band ging es dann so richtig tief in diese Fantasy Welt unter Dresden rein, wir lernten die Figuren noch viel besser kennen, ihre Vergangenheit, die Hintergründe und jetzt im dritten Band geht es so richtig zur Sache.

Auch der dritte Band der Elbenthal-Saga ist wieder in mehrere große Abschnitte unterteilt und diese wiederrum in zahlreichen kurzen Kapiteln, so dass man einfach durch die Seiten fliegt und irgendwann einfach enttäuscht ist, weil es schon beinahe vorbei ist. Der Schreibstil von Ivo Pala ist auch absolut flüssig und mitreißend und dadurch, dass es überhaupt keine Längen in diesem Buch gibt, flaut die Spannung auch zu keiner Zeit ab. Erholungspausen gibt es quasi nicht.

Der dritte Band spielt zum überwiegenden Teil in Alfheim und Svenya spielt zumindest als die Hüterin von Midgard gar keine so große Rolle mehr. Nach der Ankunft von ihr und Laurin, dem schwarzen Prinzen, kommt alles ganz anders als ich es erwartet hatte. Der letzte Band endete ja mit einem bösen Cliffhanger und der Stelle, an der die beiden Feinde durch Tor nach Alfheim katapultiert wurden. An genau der Stelle setzt die Geschichte nach dem wirklich gelungenen Prolog auch wieder ein.

Der gesamte dritte Band ist im Prinzip eine Wendung in der Geschichte, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte. Generell hat mich der gesamte Abschluss total gepackt und überrascht und das meine ich absolut positiv! Ich habe so gehofft und gebangt, dass ich mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden sein würde, weil sie mir so gut gefallen hat und ich wurde wirklich überhaupt nicht enttäuscht, meine Erwartungen wurden noch übertroffen!
Mir fällt es gar nicht so schwer darüber zu schreiben ohne zu viel zu verraten, von daher nur folgendes: die Wendung war unvorhersehbar, zumindest für mich. Die Action kommt auch in diesem Band nicht zu kurz, ebenso wie die Entwicklung der Figuren und – das schwöre ich – auch die eine oder andere Figur weiß noch zu überraschen.

Bis kurz vor Schluss habe ich noch gerätselt, ob wir Svenyas Geheimnis um ihre Herkunft überhaupt je erfahren würden, aber auch hier wusste der Autor total zu überraschen. Kurz vor Schluss gab es dann die eine Szene, bei der ich eine wirkliche Gänsehaut bekam und schon dachte, jetzt sei Schluss. Aber nein, ich wäre nicht so begeistert, wenn Ivo Pala nicht auch hier noch einen drauf gesetzt hätte!

Man merkt, ich bin total hin und weg von diesem wirklich gelungenen Finale! Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich am Ende sprachlos da gesessen habe und zwar nicht vor Ergriffenheit, sondern einfach, weil es einfach ein soooo extrem tolles Leseerlebnis war. Alle Fragen wurden beantwortet, die Story hatte alles! Ich habe nichts vermisst und wenn ich jetzt daran denke, dass es nicht weiter gehen wird, dann tut das wirklich weh, denn für mich ist diese Trilogie eine der besten, die ich je gelesen habe, wirklich!

Nach all dem Lobgesang (tut mir leid, aber ich kann einfach nichts anderes sagen), muss ich dann doch noch eine Kleinigkeit bemängeln: Die äußere Optik hat mich ein wenig enttäuscht. Die Coverzeichnung ist zwar wirklich schön und passt auch perfekt zu den bisherigen Covern, allerdings erstrahlt es dieses mal nicht im metallischen Glanz, so wie bereits die ersten Bände, was mich doch ein wenig enttäuscht hat, denn im Regal fällt das doch schon auf. Das finde wirklich schade und hätte es mir angeglichen gewünscht.

 

Fazit

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Großartig! Danke an Ivo Pala für diese Leseerfahrung, ich muss ehrlich sagen, dass ich so eine Begeisterung nicht erwartet habe. Hier stimmt einfach alles und deswegen gibt es hier auch die volle Punktzahl!

 

Meine Wertung:

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Der Tag wird kommen – Nina Vogt-Østli

dertagwirdkommen

Coppenrath Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 240 Seiten
14,95 Euro
Januar 2014
Originaltitel: Min tid kommer
ISBN: 978-3649613862
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Leben ist hart, wenn du ganz unten bist. Wenn deine Mutter keine Zeit für dich hat. Wenn dein Vater wünscht, du wärst nie geboren worden. Wenn der mieseste Schlägertyp der Schule dich auf seiner Abschussliste hat. Wenn sie auf dich einprügeln, Tag für Tag, bis du wie ein zitternder Haufen im Dreck liegst.
Doch eines Tages können sie sich nicht mehr zusammenrotten und dann bist du am Zug. Eines Tages werden sie sehen, wer du wirklich bist, was du wirklich kannst. Wozu du fähig bist. Aber bis es so weit ist, musst du überleben.

Gewähltes Zitat

Das ist unfassbar. Ich kann nicht glauben, was sich da vor meinen Augen abspielt. Der böseste Mensch, den ich kenne, der Typ, der mich seit Jahren quält und sich alle mühe gibt, mich plattzumachen, plaudert und schmust und streichelt und liebkost, als wäre er ein kleines Mädchen. Mir ist, als hätte sich ein Spalt zu einem Paralleluniversum geöffnet, und ich hocke hinter einem Baum und beobachte einen völlig anderen Andreas.
(S. 138)

Meine Meinung

Der junge Hans-Petter hat es schwer. Er lebt alleine mit seiner Mutter und hat zu seinem Vater nur wenig Kontakt. Zudem erfährt er auch noch, dass sein Vater ihn eigentlich nie haben wollte. In der Schule wird er ebenfalls gemobbt und verprügelt, Freunde hat er keine. Als seine Mutter dann auch noch ein Verhältnis mit seinem Lehrer hat, ist das Maß voll und Hans-Petter platzt der Kragen. Da kommt es ihm gerade gelegen, als sich eines Tages ein Mädchen per Chat bei ihm meldet. Sie scheint ihn zu kennen, aber obwohl er keine Ahnung hat, wer sie ist, lässt er sich auf ein Gespräch mit ihr ein und verrät ihr sogar seine intimsten Gedanken…

Oberflächlich betrachtet ist die Geschichte eine tolle Fantasy-Story mit überraschenden Wendungen. Und auch so allein stehenden funktioniert sie. Aber es steckt viel mehr dahinter. Eher subtil stößt die Autorin hier die Diskussion an, wie aus bösen Menschen, eben solche werden. Wie es geschehen kann, dass normale Kinder und Jugendliche als spätere Erwachsene Tyrannen werden können. Der Einfluss der Gesellschaft und des persönlichen Umfeldes ist hier sehr ausschlaggebend, wie in der Geschichte eindrucksvoll beschrieben wird.

Zu Beginn des Buches scheinen die Rollen klar verteilt. Hans-Petter besetzt die typische Opfer-Rolle. Ein intelligenter, aber introvertierter Junge, der sich viele Gedanken um die Welt macht, es allen recht und auch alles richtig machen will.
Da er mit seinem Außenseiter-Verhalten eher auffällt ist er das perfekte, wehrlose Opfer für die ‚coolen‘ Jungs, die sich beweisen wollen. Seine Rolle scheint klar, er ist der Gute in der Geschichte.
Sein ärgster Feind ist Andreas, der ihn mobbt und verprügelt, der ihm das Leben zur Hölle macht. Er scheint das ultimative Böse zu verkörpern und so irritiert es Hans-Petter eher, dass Andreas auch eine ganz andere Seite hat, die so gar nicht zu seinem harten Image passt.

Geschrieben wurde das Buch aus der Sicht unseres Protagonisten. Viele Chatgespräche lockern des Text sehr auf und sorgen dafür, dass man durch die lediglich 240 Seiten umfassende Geschichte nur so fliegt. Der Schreibstil ist recht nüchtern und flüssig und beschränkt sich aufs wesentliche. 

 

 

Fazit

Der Klappentext ist ein wenig irreführend wie ich finde. Anhand dessen hatte ich etwas anderes erwartet, was ich bekam hat mir allerdings auch gut gefallen.
Die Geschichte an sich ist oberflächlich betrachtet unterhaltend und birgt viel Diskussionsstoff über ethische Grundsatzfragen und ist somit für Jugendliche eine ideale Lektüre. Mir hat dieses Buch gut gefallen, mein größter Kritikpunkt ist lediglich, dass es ein wenig zu konstruiert wirkt und zu wenig locker. Das kann allerdings auch am sachlichen Schreibstil liegen.
Insgesamt gibt es von mir hier vier gute Sterne!

 

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Half Bad: Das Dunkle in mir – Sally Green

halfbad

cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
17,99 Euro
März 2014
Originaltitel: Half Life Trilogy 1 – Half Bad
ISBN: 978-3570158425
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ACHTUNG! Dieses Buch wird erst am 31. März 2014 erscheinen!

Inhalt (lt. amazon.de):
Wenn das Böse in dir lauert, bist du dann dazu verdammt?
Nathan wird gejagt.
Seit seiner frühesten Kindheit wird er von der Regierung beobachtet, verfolgt, eingesperrt. Denn Nathan lebt in einer Welt, in der – mitten im modernen Alltagsleben – Hexen existieren. Weiße Hexen, die sich selbst für gut erachten und die Regierungsmacht in ihren Händen halten. Schwarze Hexen, die gefährlich und skrupellos sind und im Untergrund arbeiten. Und Nathan, der beides ist – denn seine Mutter war eine Weiße und sein Vater Marcus ist der gefürchtetste Schwarze aller Zeiten. Nathan ist ihm nie begegnet, aber von so einem Vater kann er nur Dunkles und Böses geerbt haben. Oder?
Um an Marcus heranzukommen, stellt der Rat der Weißen eine tödliche Falle – mit Nathan als Köder. Bald wird Nathan von beiden Seiten gejagt und muss sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt: für die gute Seite in ihm – oder für die böse …

Zitat:
Ich versuche, nicht an die Vergeltung zu denken. Ich will nicht an das Pulver denken, das Kieran auf meinen Rücken gestreut hat. Aber ich habe eine Spange in meinem Mund. Ist kodifiziert ein anderes Wort für die Vergeltung?
(S. 236)

Kommentar:
Der junge Nathan wird seit frühster Kindheit an unterdrückt, denn er ist kein reinweißer Hexer, weil sein Vater ein schwarzer Hexer war. Seine Halbschwester hasst ihn und er wird von seiner Umwelt isoliert. Außerdem werden immer weitere Gesetze erlassen, die es ihm schwer machen ein normales Leben zu führen. Die Hauptfrage ist, für welche Seite er sich entscheiden wird, ob er ein Schwarzmagier oder ein guter sein wird …

Zugeben, auf den ersten Seiten hatte ich daran gedacht, das Buch direkt wieder zu zuklappen und damit abzubrechen. Der Stil direkt zu Beginn, wo der Protagonist dem Leser noch passiert, was sich dieser vorstellen könnte, was mit ihm gerade passiert, hat mir nämlich überhaupt nicht gefallen und ich kam nur sehr, sehr schwer rein. Eine großartige Einleitung gab es nämlich ebenfalls nicht und für einen Prolog schien mir das Stück recht lang zu sein.
Glücklicherweise änderte sich dies schnell mit Einsetzen des zweiten Teils, wo die Geschichte von Anfang an einsetzte, mit einem gemäßigteren Stil und einer Einführung, so dass man auch endlich wusste mit wem man es hier überhaupt zu tun hatte.

Die Geschichte selbst ist in sechs große Teile gegliedert, die wiederrum teils sehr kurze Kapitel haben. Erst einmal reingekommen, habe ich den Stil dann auch als sehr angenehm empfunden und das Buch wirklich gerne und schnell weg gelesen.

Protagonist ist der junge Nathan, dessen Mutter eine weiße und dessen Vater ein schwarzer Hexer war. Nathan selbst ist noch nicht bestimmt worden, bedeutet, er wurde noch nicht auf eine Seite festgelegt. Er lebt allerdings inmitten der Welt der weißen Hexen bei seiner weißen Großmutter und seinen Halbgeschwistern, die reinweiß sind.
Hier sollen die weißen Hexen selbstverständlich die Guten sein, aber ehrlich gesagt könnte ich das beim Lesen nicht behaupten. Für mich schaut es eher so aus, als wenn die Zugehörigkeit kaum eine Bedeutung hat und es auf beiden Seiten gute und böse Menschen, bzw. Hexer oder Hexen gibt. Wie ich darauf komme ist schnell klar, wenn man das Buch liest, denn so wie Nathan behandelt wird von der sogenannten ‚guten‘ Seite ist einfach nur beschämend. Ihm werden wissentlich Steine in den Weg gelegt, er wird misshandelt und geprügelt, obwohl er bislang ein unschuldiges Kind war. Welche Seite ihm dann lieber ist, das sollte jedem klar sein, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Mir hat die Entwicklung sehr gefallen, sie war absolut nachvollziehbar und überhaupt nicht schwarz- oder weißmalerisch. Ein paar Parallelen kann man auch zu unserer Gesellschaft in Punkto Rassismus ziehen, denn um nichts anderes geht es auch in dieser Geschichte und um die Konsequenzen seiner Entscheidungen und Unterdrückung. Ideale Themen also für ein spannendes Jugendbuch!

Insgesamt hat mir dieses Debüt von Sally Green sehr gefallen und obwohl mich das Buch jetzt nicht mit einem richtig bösen Cliffhanger zurück gelassen hat, bin ich schon gespannt auf die weitere Entwicklung von Nathan und würde gerne mitverfolgen, wie er sein weiteres Leben gestalten wird.
Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne! Für den nicht so gelungenen Einstieg ziehe ich leider einen Punkt ab.

 

Meine Wertung:
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