Lockwood & Co. 2: Der wispernde Schädel – Jonathan Stroud

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cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 512 Seiten
18,99 Euro
Oktober 2014
ISBN: 978-3570157107
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Wenn Londons Geisterwelt erwacht…
Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen wird die Metropole bereits von einer Reihe neuer grausiger Ereignisse erschüttert: In einer beispiellosen Diebstahlserie werden mächtige magische Artefakte entwendet und deren Hüter grausam ermordet. Als dann auch noch auf einem Friedhof ein schauerlich eiserner Sarg geborgen wird, dessen Inhalt unter mysteriösen Umständen verschwindet, steht fest: Ein klarer Fall für Lockwood & Co.! Nur wenn das Team um Anthony Lockwood, Lucy und George ihre ganze Genialität im Umgang mit übernatürlichen Ereignissen in die Wagschale wirft, kann es ihnen gelingen, die Verschwörung, die hinter all dem steckt, aufzudecken.

Gewähltes Zitat

»Hat er vom Jenseits gesprochen?«, fragte George wissbegierig. Seine Augen leuchteten hinter der Brille. »Das ist schließlich die Frage aller Fragen. Das, was alle wissen wollen. Der alte Joplin hat mir erzählt, dass er Fachtagungen darüber besucht. Was passiert nach dem Tod … Die Unsterblichkeit … Das Schicksal der Menschenseele …«
Ich holte tief Luft. »Er hat gesagt, dass du fett bist.«

(S. 125 ff.)

Meine Meinung

Wie gerne habe ich damals die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud gelesen und seitdem jedes Buch dieses Autors verschlungen, immer in der Hoffnung, dass er wieder etwas so geniales wie die Tetralogie um den quirligen kleinen Dschinn Bartimäus abliefern würde. Mit Lockwood & Co. ist es ihm zumindest in großen Teilen gelungen, denn schon der erste Teil konnte mich total mitreißen und fesseln und dieser zweite Teil hier ist noch einmal eine Ecke besser!

Lockwood & Co., das sind Lucy, George und Anthony Lockwood selbst, den alle nur Lockwood nennen. Diese Agentur, die ihren Sitz im Elternhaus von Lockwood hat, kommt gänzliche ohne erwachsene Berater oder ähnliches aus. Nur die drei Jugendlichen selbst führen das komplette Geschäft. Lucy, die erst im letzten Buch zum Team stieß, ist mittlerweile fester Bestandteil geworden, die drei sind einfach ein gutes Team und immer in Konkurrenz mit “Fittes”, der größten Agentur London, und vor allem mit deren unsympathischen Mitarbeiter Quill Kippes. Doch genau mit diesem müssen sie im neusten Fall, der nicht gerade ungefährlich ist, zusammen arbeiten…

Optisch finde ich dieses Buch auch dieses Mal wieder total gelungen! Es passt perfekt zu seinem Vorgänger, ist dieses mal nur in rot gehalten und hat – passend zum Titel und auch zur Geschichte – einen Schädel auf dem Cover, hinter dem sich die Degen kreuzen. Einfach perfekt und super passend!

Insgesamt ist die Geschichte in sechs große Teile gegliedert, die dieses Mal tatsächlich auch in chronologischer Reihenfolge erzählt werden.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lucy. Sie führt den Leser gekonnt durch die Geschehnisse und Abenteuer. Dadurch bekommt der Leser nicht nur das meiste aus erster Hand mit, sondern auch noch einen besonderen Zugang zu Lucy, die als Figur wirklich sehr sympathisch ist. Stroud schafft er hier aber dennoch dem Leser auch Lockwood und George näher zu bringen. Jedenfalls hatte ich selbst am Ende nicht den Eindruck nur Lucy näher gekommen zu sein, sondern auch den anderen beiden Figuren. Und da ich das gesamte Team wirklich gerne mag, bin ich sehr froh, dass dem Autor dieser Spagat hier gut gelungen ist.

Die Story selbst ist ziemlich spannend, mysteriös und gut durchdacht. Im letzten Band gibt es mit dem Schädel, der zu Lucy spricht, schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was nun so alles kommt. Als Leser konnte ich wieder total mitfiebern und mir fiel es aufgrund der tollen Schreibweise von Jonathan Stroud auch schwer, das Buch nicht einfach in einem Rutsch durch zu lesen.

Wie bereits den ersten Teil, finde ich die Idee und Umsetzung auch dieses mal total klasse und seit der Serie und den Filmen “Ghostbusters” aus den 80ern auch recht neu und erfrischend.
Die Kritik, die ich allerdings schon zum ersten Band hatte, ist auch die einzige, die ich hier wieder anbringen kann, nämlich, dass es mir während des Lesens sehr schwer fiel, mir Lucy, Lockwood und George wirklich als Kinder vorzustellen, weil sie so erwachsen agierten, auch mit brutalen Handlungen fertig wurden und auch gänzlich ohne Erwachsene auskommen. Das ist immer noch eine Sache, die ich während des Lesens auch dieses Mal wieder ständig im Kopf hatte, obwohl es mich mittlerweile nicht mehr so arg stört, wie noch im letzten Band, denn irgendwie kann ich mir mittlerweile vorstellen, dass die Erfahrungen, die die drei Kinder mittlerweile machen musste, sie einfach so extrem haben reifen lassen.

Das ist aber wirklich meine einzige Kritik. Ansonsten hat mir auch dieses Abenteuer wieder ausnehmend gut gefallen. Aufgrund dessen, dass nun auch ein roter Faden erkennbar ist, der sich durch die einzelnen Abenteuer zieht, hat es mir sogar noch einen Ticken besser gefallen als bereits der erste Band. Alles scheint so total durchdacht und wunderbar konstruiert. Spannung ist ständig vorhanden, wenn sie nicht gerade mit dem aktuellen Fall zu tun hat, dann mit den Geheimnissen von Lockwood persönlich. Und gerade diese ständige Spannung macht dieses Buch zum echten Page-Turner!

Fazit

Mit “Lockwood & Co.” hat Jonathan Stroud hier eine super Story erdacht, die vom Feeling her stark an die Bartimäus-Reihe erinnert, mit einer Prise Ghostbusters, einen ordentlichen Spritzer Humor und jeder Menge Spannung! Eine richtig erfrischende und gruselige Geistergeschichte! Absolute Leseempfehlung!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe

2013: Lockwood & Co. 1: Die seufzende Wendeltreppe
2014: Lockwood & Co. 2: Der wispernde Schädel

Specials

Buchtrailer zu “Lockwood & Co.: Der wispernde Schädel” von Jonathan Stroud

The Diviners 1: Aller Anfang ist böse – Libba Bray

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dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 704 Seiten
19,95 Euro
Oktober 2014
Originaltitel: The Diviners
ISBN: 978-3423760966
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Inhalt

(lt. amazon.de):

New York, 1926: Wegen eines kleinen „Zwischenfalls“ wurde Evie O‘Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert – und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt …

Gewähltes Zitat

Evie ließ ihre Wangen vom Wind liebkosen und breitete die Arme aus, als wolle sie ganz Manhatten umarmen. Von morgen an würde alles anders werden. Sie und Mabel würden einen Einkaufsbummel machen und sich eine Filmvorführung ansehen. Am Samstag konnten sie mit der Untergrundbahn raus nach Coney Island fahren, ihre Zehen in den Atlantik tauchen und eine Fahrt mit der Thunderbolt-Achterbahn machen. Und am Abend würde sie bestimmt irgendeine Party auftun und dort tanzen, als hätte es niemals tote Brüder oder Albträume gegeben. Sie würde Spaß haben.

(S. 112)

Meine Meinung

Die junge Evie O‘Neill hat eine besondere Gabe. Sie kann die Geheimnisse der Menschen sehen, wenn sie einen mit ihnen verbundenen Gegenstand berührt. Diese Gabe bringt sie in ihrer Heimat in arge Schwierigkeiten, weswegen sie zu ihrem Onkel nach New York geschickt wird. Das findet Evie allerdings überhaupt nicht furchtbar. Ganz im Gegenteil, Evie ist von der großen Stadt sehr angetan und suhlt sich im Glanz der Metropole. Als ihr Onkel von der hiesigen Polizei zu Ermittlungen in einem Serienmord hinzugezogen wird, ist Evie mit dabei und kann durch ihre Gabe sogar recht hilfreich etwas dazu beitragen…

“The Diviners” ist ein wirklich besonderer Roman. Ich mag die Bücher der Autorin Libba Bray eh sehr gerne. Seitdem ich damals ihre Gemma Doyle-Trilogie verschlungen habe, wartete ich auf eine weitere ähnliche Serie dieser Autorin und wurde bislang mit “The Diviners” nicht enttäuscht.

Die Atmosphäre dieses Buches ist eine ganz besondere und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und mitreißen. Die Geschichte spielt im New York der 20er Jahre und der Flair dieser Zeit wurde so richtig schön eingefangen und wieder gegeben. Schon das tolle und absolut passende Cover spiegelt die Atmosphäre schon gut wider. Hier hat Libba Bray gezeigt, was sie schreiberisch so drauf hat. Ich habe mich jedenfalls während des Lesens immer in die Vergangenheit versetzt gefühlt und es einfach genossen.

Mit Protagonisten wurde in diesem über 700 Seiten langen Wälzer auch nicht gespart. Es gibt etliche Figuren, allesamt sehr interessant und vielschichtig, keine wie die andere.
Allen voran natürlich unsere Hauptfigur Evie. Sie ist keine außerordentlich sympathische Protagonistin. Eigentlich ist sie sogar wenig liebenswert, sehr egozentrisch und mit vielen Macken. Eigentlich so, wie man sich eine Hauptfigur nicht unbedingt wünscht, aber mit Fortschreiten der Geschichte habe ich Evie immer mehr in mein Herz geschlossen, denn obwohl sie so viele Fehler hatte, kam sie doch sehr authentisch rüber und das mochte ich wiederrum sehr.
Ihre Freundinnen Mabel und Theta sind ebenso ganz unterschiedliche Figuren, die von Libba Bray hervorragend charakterisiert wurden.
Die Figurengestaltung ist hier wieder sehr gelungen. Keine Figur ist einfach nur in eine Schublade zu stecken, alle sind viel mehr als stereotypisch agierende Protagonisten und das mag ich so sehr.

Für diese genaue Figurenzeichnung ist natürlich auch einiges an Buchzeit drauf gegangen. Das merkt man zum Beispiel daran, dass die eigentliche Geschichte nur sehr langsam an Fahrt aufnimmt. Es geht erst einmal viel um die Figuren selbst um ihre Wesen und ihre Geschichten, um das gesamte Drum herum.

Die Geschichte selbst kommt wie bereits erwähnt nur sehr langsam in Fahrt und zugegeben leidet auch die Spannung ein wenig darunter. Trotzdem habe ich mich nicht eine Minute mit diesem Buch gelangweilt, weil es einfach total Spaß gemacht hat, ins New York der 20er Jahre einzutauchen und die Geschichte dieser so lebensechten Figuren mitzuverfolgen.
Dem Gegenüber gab es allerdings auch sehr spannende und sogar recht gruselige Szenen, in denen mir schon ein leichter Schauer den Rücken hinunter gekrochen ist. Gerade die Szenen mit den Geistererscheinungen sind schon ziemlich genial beschrieben worden.

Fazit

Insgesamt ist “The Diviners” ein rundum gelungener erster Band, der sich vor allem durch seine überzeugende und dichte Atmosphäre und die authentische Figurenbeschreibung auszeichnet. Es muss nicht immer viel Action geben, wenn man einfach nur in eine Geschichte eintauchen und mitfiebern kann.
Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Rückkehr ins Zombieland – Gena Showalter

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Darkiss Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
14,99 Euro
Juni 2014
Originaltitel: Through the Zombie Glass
ISBN: 978-3956490378
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Inhalt

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Seit Alice „Ali“ Bell weiß, dass Zombies wirklich existieren, geht sie mit ihren neuen Freunden auf die Jagd. Immer seltsamere Dinge geschehen dabei um sie herum: Spiegel scheinen plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln, die Toten sprechen zu ihr. Am schlimmsten aber: In Ali selbst entwickelt sich eine dunkle Seite, die sie dazu antreiben will, furchtbare Dinge zu tun. Nach einer nächtlichen Jagd hat Ali merkwürdige Erinnerungslücken … Verbindet sie mit den Zombies womöglich mehr, als sie ahnt? In dieser Situation braucht sie ihren Freund Cole mehr denn je. Aber ausgerechnet jetzt zieht er sich immer mehr von ihr zurück. Ali ist allein und den dunklen Mächten, die an ihr zerren, ausgeliefert … 

Gewähltes Zitat

“Ihr war nicht klar, was sie da tat, doch sie hat ihre Zombiejägerfähigkeiten auf dich übertragen. Ihre … Kräfte kann man sagen.
Ihre Kräfte. Nicht die meines Vaters. “Aber sie hat nie gezeigt, dass sie irgendwelche Fähigkeiten hatte.”
”Du weißt besser als die meisten, dass man nicht alles sieht, was es gibt.” Sie stellte sich direkt vor mich und drückte meine Hand. “Du hast Dads Fähigkeiten ebenfalls geerbt. Deshalb bist du so stark und in der Lage, Dinge zu tun, die andere nicht können. Das ist einer der Gründe, weshalb dein Körper noch nicht gestorben ist. Wenn es jemanden gibt, der dagegen ankämpfen kann, dann du.”

(S. 130)

 

Meine Meinung

Als zwei neue Zombiejäger in die Gang um Cole kommen, passiert etwas merkwürdiges. Ali hat mit einem von ihnen, Gavin, eine der seltenen gemeinsamen Visionen, die sie sonst nur mit Cole hat. Das gefällt diesem nun gar nicht und zieht sich von Ali zurück. Ausgerechnet jetzt, denn mit Ali geschehen nach einem Zombie-Angriff merkwürdige Dinge, die sie nicht einzuordnen weiß und mit denen sie alleine nicht fertig wird …

Den ersten Teil “Alice im Zombieland” empfand ich als erfrischendes Jugendfantasiebuch für zwischendurch. Der freche und lockere Schreibstil der Autorin die die Hauptfigur der Geschichte erzählen lässt, hat mir sehr gefallen und ich konnte die Lektüre wirklich sehr genießen. Diesen erfrischenden und frechen Stil habe ich erfreulicherweise auch in diesem zweiten Teil „Rückkehr ins Zombieland“ wieder gefunden. Leider konnte die Geschichte selbst aber nicht mit dem ersten Band mithalten.

In diesem zweiten Teil habe ich besonders Figuren wie Alis beste Freundin Kat genossen. Diese ist nämlich frech, witzig und authentisch und einfach nur cool. Besonders die Passagen mit ihr mochte ich wirklich sehr. Auch Ali Bell selbst ist mir immer noch so sympathisch gewesen wie bereits im ersten Teil. Durch die gewählte Erzählperspektive wissen wir immer was gerade in Ali vor sich geht und dadurch konnte ich sie und ihre Handlungen bestens nachvollziehen.
Cole bleibt mir jedoch auch in diesem Band wieder etwas fremd. Er wird immer noch als der coolste und bestaussehendste Typ der Welt beschrieben, sein Verhalten konnte mich davon allerdings nicht unbedingt überzeugen.

In diesem zweiten Band steht die Zombiejagd und die Action weniger im Vordergrund als noch im letzten Band und das, obwohl mit Ali etwas wirklich schlimmes passiert. Das hat mich ein wenig gestört, denn hier hätte ich mir viel mehr Eigeninitiative sowohl von Seiten der Zombiejäger, als auch von Ali selbst gewünscht.
Wirklich geärgert hat mich, dass es statt dessen haufenweise Eifersüchteleien und Teenie-Geplänkel gab. Ja, okay, das gehört dazu und jaaaaa, im gewissen Rahmen mag ich das auch lesen. Aber nicht so, nicht so total im Vordergrund gedrängt, während draußen Zombies rumrennen. Das kam weder wirklich glaubwürdig rüber, noch trug es besonders zur Spannung bei. Und dieses Hin und Her haben wir doch eigentlich schon zu Genüge von Kat und Frosty und Reeve und Bronx serviert bekommen.

Aber nun gut. Zum Schluss hin wurde es ja doch noch ein wenig spannend, aber irgendwie habe ich während der Lektüre den roten Faden verloren, der sich durch die gesamte Reihe ziehen soll, so dass ich am Ende wirklich überlegen musste, ob es das nun war oder ob wohl noch ein dritter Band kommen könnte. Und ja, er kommt.

Fazit

Insgesamt fand ich diesen zweiten Teil wirklich durchwachsen. Einerseits hat mir die Lektüre wirklich gefallen und ich war vor allem von den weiblichen Figuren sehr angetan, andererseits habe ich mich über dieses endlose Liebesdrama geärgert und fand es leicht deplatziert. Dennoch überwiegt aber die Faszination und Begeisterung für diese Reihe, so dass ich für das Ärgernis lediglich einen Stern abziehe und ansonsten begeistert bin und gespannt auf den nächsten Teil!

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Reihe:

Dezember 2013: Alice im Zombieland 
Juni 2014: Rückkehr ins Zombieland
?: The Queen of Zombie Hearts (Originaltitel erscheint im September 2014)

Phantasmen – Kai Meyer

phantasmen

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
19,90 Euro
März 2014
ISBN: 978-3551582928
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf – die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.

 

Gewähltes Zitat

Aber es waren nicht die Bauten aus Stein und Stahl und Glas, denen auf einen Schlag unsere ganze Aufmerksamkeit galt.
Es waren zwei Gebäude, die jahrzehntelang Manhattans Downtown am unteren Ende der Halbinsel überragt hatten und innerhalb eines einzigen Tages ausgelöscht worden waren.
Nun waren sie wiederauferstanden, ein makaberes Mahnmal über dem blassen Kadaver der Stadt. Zwei Türme aus Licht, hoch und schlank und strahlend weiß, zusammengesetzt aus Tausenden Lichtpunkten, die aus der Ferne zu riesenhaften Säulen verschmolzen.
Die Geister des World Trade Center waren zurückgekehrt.
(S. 293)

Meine Meinung

Eines Tages erscheinen sie. Einfach so. Die Geister der Toten. Auf der ganzen Welt und überall. Sie erscheinen nicht alle auf einmal, sondern nach und nach, einem bestimmten zeitlichen Muster folgend. So warten Rain und Emma eines Tages in der einzigen europäischen Wüste auf die Geister ihrer Eltern, die drei Jahre zuvor bei einem Flugzeugabsturz an genau dieser Stelle ums Leben kamen. Als die Geister schließlich erscheinen, geschieht etwas merkwürdiges, etwas, was noch nicht zuvor geschehen ist. Sie lächeln. Und alle Menschen im Umkreis weniger Meter sterben.

Was hat es mit dem Erscheinen der Geister auf sich? Rain und Emma ahnen noch nicht, dass sie dem Geheimnis näher kommen als sie ahnen, als sie den jungen Tyler kennen lernen und mit ihm von bezahlten Elite-Soldaten durch die Wüste gejagt werden …

Ich mag die Bücher von Kai Meyer, lese aber bei weitem nicht alle, sondern nur diejenigen, die mir inhaltlich auch zusagen. Das war bei „Phantasmen“ der Fall. Die Handlung hörte sich so ungewöhnlich an und versprach so viel Spannung, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen wollte.

Wie Kai Meyer selbst über seine Geschichte sagt, handelt es sich bei diesem Buch um Dreierlei: um eine Geistergeschichte, um die Geschichte einer Invasion und um die Geschichte des Endes der Welt.

Es war also von Anfang an klar, dass es hier phantastisch zugehen würde und zwar durch und durch.

Der Klappentext verrät ja schon die Grundhandlung, das, worum es also hauptsächlich geht. Um die Geisterscheinungen. Diese hat Kai Meyer wirklich sehr eindringlich beschrieben, so dass ich mich beim Lesen tatsächlich ein wenig mit gruseln konnte. Die Vorstellung, dass die Geister verstorbener Menschen überall herumschweben ist meiner Meinung auch mehr als gruselig. Diese Atmosphäre wurde also super eingefangen. Bei einer Szene, schon ziemlich zum Schluss des Buches bekam ich sogar eine richtige Gänsehaut, da lief es mir wirklich kalt über den Rücken.

Eine Geistergeschichte ist „Phantasmen“ also auf jeden Fall. Und die Invasion durch die Geister findet ebenfalls statt. Durch das mysteriöse Lächeln ist das Ende der Welt schließlich auch nahe, denn der Umkreis in dem sich die Menschen noch aufhalten können, wird immer schmaler. Dieses Lächeln, was ja eigentlich etwas nettes ist, macht diese Geschichte noch ein wenig gruseliger, wie ich finde. Die Idee dahinter ist einfach klasse!

Die Protagonisten die Kai Meyer hier erfunden hat, fand ich ebenfalls sehr interessant. Besonders Emma fand ich sehr gelungen, wenn auch speziell. Rain fand ich für ihre Geschichte recht authentisch geschildert, wenn ich ihre Geschichte selbst auch ein wenig übertrieben und nicht immer besonders glaubhaft fand. Die Beziehung die sich zwischen Tyler und den beiden Mädchen langsam – wobei, eigentlich eher recht schnell – entwickelte, hat mir dagegen wieder sehr gefallen. Hier wird nur ganz subtil angedeutet, dass sich etwas entwickelt. Das fand ich dem Kontext entsprechend sehr passend.

Die Entwicklung der Geschichte lässt mich allerdings ein wenig zwiespältig zurück. Ich kann gar nicht genau beschreiben was mich hier stört, aber ich hätte mir tatsächlich ein wenig mehr „Showdown“ oder auch Kommunikation mit der ‚Ursache‘ gewünscht. Ich nenne es jetzt einfach Ursache um nicht zu viel von der Handlung zu verraten. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, was ich meine und wer nicht, der wird es wissen, sobald er das Buch gelesen hat. Hier hätte ich mir wirklich mehr Konfrontation gewünscht und weniger Puff – Aus – Vorbei.

Wobei das Ende weder total plötzlich kam, noch das Buch abrupt endete. Vielmehr empfand ich das Ende als leicht unbefriedigend. Tatsächlich gibt es noch eine recht zufriedenstellende Entwicklung zum Schluss mitzuerleben, was ganz nett war, meiner Meinung nach aber nicht unbedingt hätte sein müssen.

 

Fazit

Insgesamt war „Phantasmen“ ein unheimlicher Roman, der sich vor allem durch seine besondere Atmosphäre auszeichnet. Die Idee ist ungewöhnlich und wirklich klasse gewesen und auch die Umsetzung habe ich – bis auf den Schluss – sehr genossen, zumal nicht alles total vorhersehbar war. Von mir gibt es hier sehr gute vier Sterne!
 

Meine Wertung:

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Alice im Zombieland – Gena Showalter

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Darkiss Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 400 Seiten
14,99 Euro
Dezember 2013
Originaltitel: Alice in Zombieland
ISBN: 978-3862789863
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Inhalt (lt. amazon.de):
An ihrem 16. Geburtstag sieht Alice „Ali“ Bell eine Wolke, die die Form eines weißen Kaninchens hat. Kurz darauf passiert, was Alice nie für möglich gehalten hätte: Ihre Eltern, ihre Schwester und sie werden von Zombies angegriffen. Nur Ali überlebt. Sie zieht zu ihren Großeltern nach Birmingham und fängt an einer neuen Schule an. Um ihre Familie zu rächen, will Ali lernen, Untote zu besiegen. Um zu überleben, muss sie dem undurchsichtigsten Typ an der Asher High vertrauen: Cole Holland weiß, wie man Zombies jagt. Aber er hat selbst Geheimnisse; und es scheint, dass die größten Gefahren dort lauern, wo Ali sie am wenigsten vermutet.

Zitat:
Stell dir nur eine Frage: Wie kannst du deine Zeit am besten nutzen? Wenn die Antwort lautet, zu lernen, den Feind zu bekämpfen, der in der Lage ist, alles zu zerstören, was dir lieb und teuer ist, dann bist du auf der richtigen Spur. Falls du antwortest, mich amüsieren und auf der Böse warten – dann wird das Ende schneller da sein, als du denkst.
(S. 342)

Kommentar:
Alice Bell muss mit ansehen, wie ihre Eltern nach einem Autounfall, bei dem auch ihre Schwester starb, von Monstern gefressen werden. Von den Monstern, von denen ihr Vater sie jahrelang gewarnt und geschützt hat, die sie aber nie sehen konnte und ihn deswegen für verrückt hielt. Nun bereut sie, dass sie ihren Vater für verrückt gehalten hat, denn nun weiß sie, dass es seine Monster wirklich gibt, aber nicht alle Menschen sie sehen können. Alice wohnt fortan bei ihren Großeltern und geht auf eine neue Schule, auf der sie ganz schnell Menschen kennen lernt, die die selbe Fähigkeiten haben wie Alice selbst und die Monster ebenfalls sehen können …

„Alice im Zombieland“ empfand ich als erfrischendes Jugendfantasiebuch für zwischendurch. Der freche und lockere Schreibstil der Autorin die die Hauptfigur der Geschichte erzählen lässt, hat mir sehr gefallen und ich konnte die Lektüre wirklich sehr genießen.

Bereits der erste Eindruck des Buches war toll. Aufmerksam geworden bin ich zunächst mal durch den toll Titel, der natürlich an „Alice im Wunderland“ angelehnt ist. Dieser hat mir direkt gefallen und neugierig gemacht. Auch die Optik hat gepasst, ich finde die Covergestaltung sehr ansprechend und das düstere um das unschuldig scheinende Mädchen rum, drückt auch richtig aus, worum es im Buch schließlich gehen wird. Lediglich den Titel finde ich jetzt im Nachhinein betrachtet nicht allzu sehr gelungen, weil er in mir Erwartungen geschürt hatte, die nicht erfüllt wurden. Erwartet hatte ich viele Parallelen zu „Alice im Wunderland“, aber tatsächlich gab es da kaum welche. Alice heißt allerdings die Protagonistin und es geht auch um Zombies, allerdings in unserer normalen Welt. Nun ja, was halt so normal ist, wenn es um Zombies geht. Aber nun gut, trotzdem mag ich den Titel.

Die Idee, die Gena Showalter hier umgesetzt hat, ist mal erfrischend anders. Zombies, die allerdings nicht in körperlicher Gestalt, sondern in ihrer geistlichen Gestalt auf den Plan treten und Menschen, die sie ebenso mit ihrem Geiste und nicht mit ihrem Körper bekämpfen. Die Idee fand ich schon mal richtig gut. Einige Fragen bleiben offen, die ich noch sehr gerne beantwortet hätte um mit der Geschichte auch wirklich zufrieden sein zu können, aber es wird ja auch noch eine Fortsetzung geben, auf die ich auch schon sehr gespannt bin.

Alice hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, die wirkt tough und sympathisch, ihre Gedanken und Handlungen konnte ich nachvollziehen, das mochte ich. Auch ihre Freundin Kat hat mir sehr gut gefallen, frech und erfrischend! Cole, die männliche Hauptfigur fanden ich hingegen etwas stereotypisch angelegt. Er ist halt der typisch gut aussehende, gute Typ, der unnahbar und gefährlich erscheint und seine Angebetete um alles in der Welt beschützen will. Bei ihm hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrund und Charakter gewünscht. Insgesamt war ich mit der Ausarbeitung der Figuren im Buch aber sehr zufrieden.

Insgesamt mochte ich dieses Buch und speziell diese Idee wirklich sehr und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung Rückkehr ins Zombieland, die im Sommer erscheinen wird.

 

Meine Wertung:
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Dankeschön an

bdb-logo-small2 

und

 darkiss 

für dieses Buch!

Herz aus Glas – Kathrin Lange

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Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
16,99 Euro
Januar 2014
ISBN: 978-3401069784
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Inhalt (lt. amazon.de):
Juli ist wenig begeistert, die Winterferien auf Martha’s Vineyard verbringen zu müssen. Auf der Insel trifft sie den verschlossenen David, dessen Freundin bei einem Sturz von der Klippe ums Leben kam. Bald erfährt Juli, dass ein Fluch für den Tod weiterer Mädchen verantwortlich sein soll. Nachts hört sie flüsternde Stimmen. Als sie sich in David verliebt, merkt sie nicht, welche Gefahr dies bedeutet.

Zitat:
In diesem Moment zersprang mein Herz aus Glas in tausend winzige Splitter, die meinen Brustkorb füllten und einen so scharfen Schmerz verursachten, dass ich aufkeuchte.    
(S. 255)

Kommentar:
Die 17jährige Juli begleiten ihren Vater auf seine Bitte hin nach Martha’s Vineyard aufs Anwesen seines Verlegers, wo er sein Buch fertig schreiben und einige Recherchen für selbiges anstellen will. Juli, die eigentlich Juliane heißt, soll sich ein wenig mit dem etwas älteren Sohn anfreunden um ihn abzulenken. David hat erst vor wenigen Wochen seine Verlobte bei einem Unfall verloren und wird seitdem als Selbstmordgefährdet eingestuft.
Wirkliche Lust hat Juliane dazu nicht, für ihren Vater lässt sie sich jedoch auf dieses Projekt ein.
Auf Martha’s Vineyard angekommen, fühlt sich Juli schnell von David angezogen. Sein Verhalten bleibt jedoch abweisend und er ist recht unfreundlich, so dass es zu vielen Spannungen zwischen den beiden kommt. Hinzu kommt noch, dass Juli von einem Fluch erfährt, der angeblich über Sorrow liegen soll und in der Vergangenheit bereits für viele Tote gesorgt haben soll. Juli wird ganz anders und mit ihrem Vater kann sie nicht wirklich darüber sprechen, weil er viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt ist. Glücklicherweise kann sie jedoch mit Davids bestem Freund Henry reden, der sich ebenfalls um David sorgt und viel mit Juli und David unternimmt…

„Herz aus Glas“ ist der Auftakt einer Jugendbuchreihe, der allerdings auch so alleine für sich stehen bleiben könnte.
Die Autorin hat hier einen sehr besondere Stimmung geschaffen. Von Beginn an ist die Atmosphäre ein wenig gedrückt, fast schon unterkühlt, was die Geschichte aber nicht abschrecken, sondern umso spannender werden lässt. Durch die mystischen Elemente wurde ich sehr ans Buch gefesselt, denn ich wollte unbedingt herausfinden, was nun hinter dem allen steckt, was Davids Geheimnis ist, was es mit diesem Fluch zu tun hat und ob es vielleicht wirklich Geister auf Sorrow gibt.

Die Protagonisten stechen hier wirklich sehr heraus, sie relativieren eigentlich die düstere Atmosphäre des Buches, denn die Figuren muss man einfach wirklich mögen. Angefangen mit der Hauptfigur Juli, die uns diese Geschichte erzählt. Wir Leser erleben dieses Buch aus Julis Sicht, sie erzählt die vergangenen Ereignisse, was mich dazu gebracht hat ein engeres Verhältnis mit Juli einzugehen. Dabei ist sie recht offen, was sie sehr sympathisch macht. David ist ein wenig das Gegenteil. Er ist alles andere als offen, kommt sehr verschlossen und unfreundlich rüber. Einfach sehr geheimnisvoll, was ihn total interessant macht, denn man merkt einfach, dass mehr hinter dieser Figur steht.
 
Auch alle anderen Figuren fand ich total gelungen dargestellt, aber die gelungene Darstellung bezieht sich nicht alleine auf die Figurendarstellung, sondern auch auf die Geschichte selbst, denn diese ist ebenfalls super konstruiert. Zunächst dachte ich, ich hätte sehr früh durchschaut, worauf das alles hinauslaufen würde. Und kurz vor Schluss schien es auch genau so gewesen zu sein. Und dann kam die Wende und Kathrin Lange konnte mich wirklich überraschen. Das hat wirklich Spaß gemacht!

Insgesamt mochte ich dieses Buch richtig gerne und habe es innerhalb weniger Stunden verschlingen müssen! Obwohl das Buch, wie ich eingangs schon sagte, auch für sich alleine stehen könnte, gibt es noch Raum für eine Fortsetzung, auf die ich jetzt auch wirklich sehr gespannt bin, obwohl ich mir noch nicht so wirklich vorstellen kann, wo uns diese hinführen wird. Trotzdem freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Juli und David!
Von mir gibt es für diese tolle und einnehmende Geschichte volle fünf Sterne!

 

Meine Wertung:
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Lost on Nairne Island – Eileen Cook

lostonnairneisland

Ueberreuter Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 299 Seiten
16,95 Euro
Juli 2013
Originaltitel: Unraveling Isobel
ISBN: 9783764170004
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Inhalt (lt. amazon.de):
Isobel hat nur noch ein Jahr bis zum Schulabschluss. Da passt es ihr gar nicht in den Kram, dass ihre Mutter wieder heiratet, und dann auch noch den aalglatten Richard. Auch sein zwar unheimlich gutaussehender, aber unfreundlicher Sohn Nathaniel kommt so in Isobels Leben. Gemeinsam übersiedelt die Patchworkfamilie in das herrschaftliche Anwesen Richards auf einer Insel vor der Küste Oregons. Isobel fühlt sich fremd und alleine auf der Insel und dann erscheint ihr in dem alten Haus der Geist von Nathaniels toter Schwester, der sie auf die Spur eines Verbrechens führt. Hat Richard etwas damit zu tun? Oder Nathaniel?

Zitat:
Sie denken, sie könnten uns schlagen, doch sie wissen nicht, dass auch wir unsere Lektion gelernt haben. Die Teams vergangener Zeiten sind heute Abend mit uns auf diesem Spielfeld. Wir werden nicht zulassen, dass die Geschichte sich wiederholt. Wir haben aus ihr gelernt. Wir nutzen unser Wissen und werden unsere Gegner mithilfe dieses Wissens schlagen!
(S. 152)

Kommentar:
Als Isobels Mutter nach nur drei Monaten den merkwürdigen und schleimigen Richard heiratet, den Isobel abfällig Dick nennt, und auch noch mitsamt Isobel auf sein Anwesen nach Nairne Island zieht, ist Isobel alles andere als begeistert. Auch Richards Sohn Nathaniel ist nicht angetan von seiner neuen Familie, denn seine Mutter und Schwester sind erst vor wenigen Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auch in der Schule läuft nicht alles glatt, obwohl sich Nicole, das beliebteste Mädchen der Schule, direkt mit Isobel anfreunden will. Allerdings ist schnell klar, dass Nicole nur vor hat sich an Nathaniel ranzumachen, was Isobel nicht gefällt, denn sie und Nathaniel kommen sich ebenfalls langsam näher. Außerdem wird Isobel auch schnell klar, dass mit dem Haus etwas nicht stimmt. Wird sie vielleicht verrückt, so wie vor ihr bereits ihr Vater? Oder geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge auf Morrigan, dem Anwesen von Nathaniels Vater? Und was hat Richard überhaupt zu verbergen? Für Isobel beginnt eine spannende und gefährliche Zeit …

Auf dieses Buch wurde ich tatsächlich allein durch das Cover aufmerksam, das mir wirklich gut gefallen hat, vor allem durch die Farbgebung. Jetzt nach dem Lesen kann ich auch sagen, dass dieses Cover ebenfalls auch recht gut zur Geschichte passt.

„Lost on Nairne Island“ ist ein spannender Jugendthriller mit vielen Mystery-Elementen. Das war mir zu Beginn der Lektüre nicht so ganz klar in welche Richtung dieses Buch gehen würde, deswegen war ich davon auch recht positiv überrascht.
Mit nur knapp über 300 Seiten ist das Buch auch noch recht kurz gehalten, die Geschichte gibt aber dennoch viel her. Eileen Cook hat es hier jedenfalls geschafft eine sehr dichte Geschichte zu schreiben, bei der die Spannung nicht abbricht und die auch an vielen Stellen ein wenig gruselig wird. Mit Isobel hat sie eine sehr offene und etwas andere Protagonistin entworfen, die man einfach mögen muss. Ihr Stiefbruder Nathaniel war mir dagegen schon fast zu glatt, obwohl auch er ein großer Sympathieträger ist. Bei Dick wusste ich selbst bis zum Schluss nicht immer so recht, wie ich ihn einordnen sollte, auch das hat also gut geklappt. Lediglich Isobels Mutter habe ich nicht richtig gemocht. Sie tat mir eher leid, als Mutter ist sie nun nicht wirklich zu gebrauchen mit ihrer Torschlusspanik und dem übereilten Entschluss Richard zu heiraten.

Die Idee dieser Geschichte ist bestimmt nicht neu, aber die Mischung ist super und macht dieses Buch zu etwas besonderem. Ein spannender Krimi, eine Liebesgeschichte, eine Geistergeschichte, ein wenig von einem Thriller. „Lost on Nairne Island“ hat das alles und mir hat diese Mischung sehr gut gefallen!
Zum Ende hin hätte ich mir zwar noch ein wenig mehr Klärung gewünscht, aber so wie es war ist es auch okay.

Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich vergebe hier vier sehr gute Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen