Ihr seid nicht allein – Robison Wells

ihrseidnichtallein

FJB Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 400 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: Feedback
ISBN: 978-3841421418
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Inhalt

(lt. amazon.de):

DU KONNTEST FLIEHEN, ABER JENSEITS DER INTERNATSMAUERN FÄNGT DAS GRAUEN ERST AN…
Nur zwei Schüler konnten dem Internat ENTKOMMEN.
Doch jenseits der Mauern fängt das GRAUEN erst an.
Sie sind Gefangene eines WAHNSINNIGEN EXPERIMENTS.
Nach der Flucht aus dem Elite-Internat haben von über 50 Schülern nur der 18-jährige Benson und Becky überlebt. Doch jenseits der Mauern und Stacheldrahtzäune lauert eine noch viel größere Gefahr.
Plötzlich steht die verstorbene Jane vor Benson. Sie ist lebendig und fristet ihr Dasein in einem Fort für Schüler der Maxfield Academy, die durch Duplikate ersetzt wurden. Aber auch sie alle sind Gefangene und durch einen Chip im Kopf auf seltsame Art mit ihren Duplikaten in der Schule verbunden. Ein Kampf mit unklaren Fronten beginnt, denn Benson und Becky können sich nicht sicher sein, wer Freund und wer Feind in diesem wahnsinnigen Experiment ist.

Gewähltes Zitat

Schon auf der Maxfield hatte ich geglaubt, sie hätte aufgegeben, sie hätte zu große Angst. Wie mir nun klarwurde, hatte das daran gelegen, dass die echte Jane, die Jane hier im Fort, die dem Androiden ihre Gefühle eingegeben hatte, aufgegeben hatte. Sie stellte sich lieber als Erwachsene dem Unbekannten in einem anderen Gefängnis, als ihr Leben bei einem Fluchtversuch aufs Spiel zu setzen.

(S. 137) 

Meine Meinung

Benson und Becky sind die einzigen beiden Schüler, die es geschafft haben und der Maxfield Academy entkommen sind. Das glauben sie jedenfalls, bis sie in einem nahe gelegenen Dorf auf ihre Mitschüler treffen, die zum Teil aber gar nicht wirklich diejenigen sind, die sie in der Schule kennen gelernt haben. Alle Androiden, die sie aus dem Internat kennen, die gibt es in diesem Dorf als wirkliche Menschen und in ihrem Dorf ebenso gefangen, wie es Benson und Becky in der Schule waren. Nur dass es hier keine so strengen Regeln gibt, wie im Internat. Doch Becky und Benson sind immer noch auf der Flucht …

Nachdem Robison Wells mich mit „Du kannst keinem trauen“, dem ersten Teil dieses Young Adult-Zweiteilers, schon total begeistern und fesseln konnte, musste ich natürlich auch sofort über den zweiten Band herfallen, denn ich wollte natürlich wissen, was es nun mit dieser merkwürdigen Maxfield Academy und dem Experiment in dem Benson scheinbar steckte, auf sich hatte.

„Ihr seid nicht allein“ überzeugte durch einen ebenso fesselnden Stil wie schon sein Vorgänger. Der Autor versteht es hier meisterhaft den Leser an die Seiten zu fesseln, indem er ihm immer wieder ein paar Häppchen vorwirft, nur um ihn dann die nächsten Seiten wieder mitzuschleifen. Soll bedeuten, dass es durchaus ein paar Längen gab, während denen ich mich schon frage, was denn nun passieren würde, aber immer wenn ich gerade wieder an einem solchen Punkt angelangt war, geschah wieder etwas, was mich total begeistert weiterlesen ließ. So war das Buch natürlich fix gelesen.

Die Verbindung der realen Personen und ihren künstlichen Doppelgängern wurde hier sehr interessant ausgearbeitet. Gerade Personen wie Jane, die man bereits aus der Schule kannte, wurden dadurch noch einmal richtig interessant. Auch die Konfrontation mancher Erkenntnisse mit ihren Urhebern (ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen um nicht zu spoilern), war so erschreckend wie real.
Obwohl die Geschichte zum Ende des letzten Bandes bereits einen Weg eingeschlagen hatte, den ich so überhaupt nie erwartet hatte und der auch alles andere als realistisch ist, war in sich alles recht stimmig. Auch das Ende passte irgendwie dazu, obwohl ich das so nun auch nicht erwartet hatte. Leider kam mir das Ende dann aber auch viel zu plötzlich. Es wurde auf den letzten Seiten noch einmal so richtig hektisch und wirr und plötzlich war es mit einem großen „WOAH!“ vorbei. Beim Lesen hat mich das nicht gestört, ich war froh endlich zu erfahren, wie alles endet. Aber im Nachhinein hätte ich mir doch etwas ausführlichere Infos gewünscht.

Fazit

Insgesamt konnte dieses Finale mich ebenso fesseln wie bereits sein erster Teil. Es war einfach spannend und ließ mich einfach nicht los. Ganz zufrieden konnte es mich allerdings auch nicht zurücklassen, gerade das Ende hätte ich mir mit mehr Informationen versehen gewünscht. Trotzdem steht dieser Band seinem Vorgänger in nichts nach!

Meine Wertung

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Reihe

Mai 2014: Du darfst keinem trauen
August 2014: Ihr seid nicht allein

Du kannst keinem trauen – Robison WElls

dukannstkeinemtrauen

FJB Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 480 Seiten
14,99 Euro
Mai 2014
Originaltitel: Variant 1
ISBN: 978-3841421401
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Internat, aus dem es kein Entkommen gibt.
Der erste Band des actionreichen YA-Thriller-Zweiteilers.
Du hast dir ein besseres Leben gewünscht. Nach allem, was passiert ist.
Doch wo du jetzt landest, ist es schlimmer. Schlimmer als je zuvor.
GEFANGEN in einem Internat.
KEIN ENTKOMMEN. NIEMALS.
Aber du bist entschlossen ZU FLIEHEN.
Doch du kannst KEINEM TRAUEN.
Nur dir selbst.

Der 18-jährige Benson hat ein Stipendium für ein Elite-Internat ergattert. Doch die Schule ist nicht wie erwartet: Umgeben von Stacheldraht und hohen Mauern, ohne Kontakt zur Außenwelt sind die Schüler dort Gefangene. Es gibt keine Lehrer, aber strikte Regeln, deren Einhaltung durch Kameras überwacht und mit harten Strafen geahndet wird.
Die Schüler sind gezwungen, um ihr Überleben an der Schule zu kämpfen. Gegen die Regeln verliebt sich Benson in Jane. Als sie bei einem brutalen Kampf schwer verletzt wird, macht Benson eine grauenvolle Entdeckung …

Gewähltes Zitat

Um zehn vor zehn verließen wir das Gebäude und steuerten auf den Wald zu. Es sah total lächerlich aus – über siebzig Jugendliche, die in verschiedenen Abstufungen von Tarnkleidung aus einer Schule getrabt kamen. Einige waren genauso einfach ausgestattet ich, aber manche trugen ausgeklügelte Tarnanzüge, an denen sie überdies unechte Zweige und Blätter angebracht hatten. Manche waren sogar von oben bis unten mit langen Grasbüscheln behängt und sahen fast aus wie Bigfoot.

(S. 125) 

Meine Meinung

Der junge Benson ist in seinem bisherigen Leben von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht worden und hat eigentlich niemanden. Da kommt ihm ein Stipendium fürs Elite Internat gerade recht. Er freut sich darauf und alles scheint gut zu sein, bis sich die Internatstüren hinter ihm schließen, denn spätestens da wird klar, dass es sich bei der Maxfield Academy um kein gewöhnliches Internat handelt. Es gibt keine Erwachsenen, nur Kinder und Jugendliche. Keine Lehrer. Die Schüler unterrichten sich selber, spielen merkwürdige Spiele und bekommen regelmäßig neue und wahnsinnige Aufgaben und Strafen. Und wehe dem, der Versucht zu fliehen. Dem droht der Arrest und das will niemand …
Wow! Dieses Buch war wirklich ein absoluter Page-Turner. Ich musste dieses Buch einfach haben, nachdem ich die Inhaltsbeschreibung las, denn Internats-Geschichten waren schon immer mein Steckenpferd. Allerdings hatte ich hier nicht mit SO einer Geschichte gerechnet. Es war ganz anders als erwartet: Besser!
Als Leser erleben wir, wie Benson in seine neue Schule kommt. Schon zu Beginn schaut alles ein wenig merkwürdig aus und auch als Leser fragt man sich, was da wohl los sein könnte. Schnell wird klar, dass auch tatsächlich nichts so ist, wie es den Anschein hatte. Als Leser wird man ebenso wie der Protagonist Benson selbst im unklaren gelassen und rätselt automatisch selbst mit, was wohl hinter diesem merkwürdigen Internat steht, was für einen Sinn und Zweck die ganze Sache hat.
Genau das ist es auch, was die Geschichte so spannend macht. Man will unbedingt wissen was los ist und die Hintergründe erkennen. Immer wieder bekommt man neue Informationshäppchen hingeworfen und muss seine bisherigen Theorien verwerfen und neue entwickeln. Das macht wirklich viel Spaß und als Leser fühlte ich mich fast schon wie ein Teil der Geschichte.
Weiter war mit Benson als Protagonist sympathisch. Diese Sympathie musste er sich allerdings erarbeiten, denn zu Beginn ging er mir mit seiner Kurzsichtigkeit schon ein wenig auf die Nerven. Von daher war es sehr nett mitzuerleben, wie auch er nach und nach erkennen musste, dass seine Mitschüler nicht einfach nur komplett dumm waren, sondern dass auch hinter ihrem Verhalten, so unverständlich es zu Beginn auch schien, einfach mehr steckt.

Fazit

Robison Wells hat es hier geschafft einen unglaublich Spannenden Jugendthriller zu schreiben, der mit total überraschenden Wendungen aufwarten kann, ohne dabei unglaubwürdig oder gar lächerlich zu wirken. Sein Stil ist einfach und fesselnd und dadurch absolut mitreißend! Ich möchte unbedingt sofort die Fortsetzung in Händen halten!

Meine Wertung

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Reihe

Mai 2014: Du darfst keinem trauen
August 2014: Ihr seid nicht allein

Schattenzwilling von Katrin Bongard

schattenzwilling

Oetinger Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 272 Seiten
12,99 Euro
September 2014
ISBN: 978-3841502797
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Weißt du, wie es ist, einen Doppelgänger zu haben? Jemand, der dir ähnlich ist, aussieht wie du und doch jemand ganz anderes ist. Nein? Aber ich weiß es. Teresa ist ziemlich verunsichert, als ein Freund ihrer Eltern mit seinen Zwillingssöhnen Kai und Adrian zu Besuch kommt. Vor zwei Jahren war Teresa in Adrian verliebt, doch seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr. Nun sitzt Adrian im Rollstuhl, und Teresa fühlt sich stark zu Kai hingezogen – und schämt sich dafür. Doch ist Kai wirklich Kai? Und ist Adrian wirklich Adrian? Oder ist Teresa das Opfer eines gefährlichen Verwechslungsspiels?

Gewähltes Zitat

»Verletzungen sind nicht nur hässlich. Das ist es jedenfalls, was man mir immer gesagt hat. Sieh die Vorteile an der Sache. Das Glas ist halb voll statt halb leer. Ist es nicht das, was die Leute einem sagen? Nach einem Unfall? Einer Katastrophe?«

(S. 257) 

Meine Meinung

Die junge Teresa ist gerade frisch verliebt in Pablo, als sich unerwarteter Besuch ankündigt. Ein alter Schulfreund ihres Vaters kommt zu Besuch auf den Bauernhof von Teresas Eltern und mit ihm seine zwei Zwillingssöhne Adrian und Kai. Vor zwei Jahren war sie in Adrian verliebt und mit ihm zusammen, doch seit dem Unfall, bei dem Adrian so schwer verletzt wurde, dass er nun im Rollstuhl sitzt, haben sie keinen Kontakt mehr gehabt. Teresa ist nervös und das zurecht, denn sowohl Adrian als auch Kai scheinen immer noch etwas von Teresa zu wollen und in sie verliebt zu sein und auch Teresa ist sich ihrer Gefühle plötzlich nicht mehr sicher. Und da sind dann noch die seltsamen Hinweise, die auf eine böse Verwechslung hindeuten …

Mit “Schattenzwilling” hat Katrin Bongard hier einen wirklich spannenden Jugendthriller geschrieben. Die Thematik hat mich total angesprochen.

Zum einen gibt es da die heranwachsenden und verliebten Jugendlichen. Damit kann man sich natürlich irgendwie identifizieren, denn wir waren ja alle einmal jung und verliebt (oder sind es auch noch). Die Protagonistin Teresa ist auch sehr sympathisch, wenn ich sie auch ab und an gerne mal geohrfeigt hätte, weil mir teils ihre hin und her Gerissenheit doch ein wenig genervt hat. Und das, obwohl ich ihre generellen Gefühle eigentlich ganz gut nachvollziehen konnte. Wie gesagt, ich war ja auch selbst einmal jung *g*.
Die restlichen Figuren bleiben ein wenig blass, was aber überhaupt nichts macht. Zumindest fand ich die Figurenzeichnung der Zwillinge sehr gut gelungen und das ist wohl mit das wichtigste gewesen.

Dann ging es thematisch auch um Astrologie und Astronomie. Zwei Themen, die ich sehr interessant finde. Im Buch klingen ein paar Aspekte immer wieder an, aber richtig ins Thema rein geht es nicht, es macht aber zumindest neugierig. Diese kleinen Einwürfe zwischendrin fand ich sehr erfrischend und gut gelungen. Vor allem natürlich auch die Doppelbedeutung des Zwillings-Sternzeichen in diesem Buch.
Auch mit den Ortsbeschreibungen konnte die Autorin bei mir punkten, denn die Ausführungen zur ‘Lichtverschmutzung’ waren wirklich interessant und auch die beschrieben Orte machen schon irgendwie Lust selbst einmal nach Gülpe zu fahren und sich den Sternpark dort anzusehen.

Die Geschichte selbst ist also ziemlich spannend. An manchen Stellen dachte ich schon, ich wüsste jetzt, wo es lang geht, aber es gab dann doch immer wieder überraschende Wendungen und ich stand wieder genauso unwissend und verunsichert da wie unsere Protagonistin selbst. Dieses Mitfiebern hat richtig Spaß gemacht. Das Buch war also zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar, wenn es auch doch von Beginn an schon Andeutungen gab.

Ich bin also beinahe komplett begeistert von diesem Buch, aber einen Punkt gab es, der mir dann doch leicht sauer aufgestoßen ist und das ist der Umgang mit Drogen, speziell Marihuana. Die jungen Protagonisten in diesem Buch konsumieren dieses nämlich nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, wie der querschnittsgelähmte Adrian dies tut, sondern auch einfach so aus Spaß. Das dies geschieht ist die eine Sache, dass dann aber keine Konsequenzen erfolgen oder zumindest anklingt, dass der Konsum nicht okay ist, das finde ich für ein Jugendbuch nicht in Ordnung. Vielleicht bin ich da auch spießig, aber meiner Meinung nach kann man diesen Punkt so nicht einfach stehen lassen. Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt wegen dem ich auch einen Punkt in meiner Wertung abziehe.

Fazit

Insgesamt konnte mich “Schattenzwilling” also sehr begeistern. Die Geschichte ist einfach klasse. Undurchsichtig und zum mitfiebern und miträtseln gut geeignet. Lediglich der eine Punkt ist mir sauer aufgestoßen und darüber kann ich leider nicht so einfach hinwegsehen, weswegen ein Punkt abgezogen wird. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch, die bleibt gut und spannend!

Meine Wertung

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Specials

blogtourSchattenzwilling1

Bald wird es Nacht, Prinzessin – Anna Schneider

baldwirdesnachtprinzessin

Planet Girl Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 224 Seiten
9,99 Euro
März 2014
ISBN: 978-3522503938
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Nova liegt reglos auf dem Boden, ihre Augen starren ins Leere. Was ist in dieser Nacht passiert? Die einzigen Zeugen schweigen und Nova kann ihre Geschichte nicht erzählen, weil sie seither im Koma liegt. Doch Daniel ahnt, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss. Zusammen mit Novas bester Freundin Jessi macht er sich auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit.
 

Gewähltes Zitat

Aaaaaaah! Alle reden dauernd von meinem schlimmen Schicksal. Schauen peinlich berührt zu Boden oder tun so, als würden sie sich kümmern. Dabei sind sie nur neugierig. GAFFER, alle zusammen.

(S. 49)

 

Meine Meinung

Als Daniel die reglose Nova entdeckt, leistet er ihr erste Hilfe und fährt mit ihr ins Krankenhaus. Die beiden Jungen, die bei Nova waren, scheinen nichts zu wissen und auch Novas Eltern interessieren sich kaum für ihre im Koma liegende Tochter. Daniel berührt Novas Geschichte, obwohl er das Mädchen überhaupt nicht kennt und macht sich zusammen mit Novas bester Freundin Jessi daran die Wahrheit herauszufinden…

“Bald wird es Nacht, Prinzessin” war irgendwie ganz anders, als ich es erwartet hatte, aber trotzdem nicht weniger gut oder spannend!

Irgendwie war ich zu Beginn recht irritiert davon, dass die vermeintliche Protagonistin Nova so gut wie die gesamte Geschichte über im Koma liegt und gar keine große Rolle spielt. Jedenfalls keine aktive Rolle. Passiv ist sie allerdings immer mit dabei und immer Thema. Der Autorin ist es hier gelungen, dass ich am Ende des Buches schließlich das Gefühl hatte, Nova viel besser zu kennen als die beiden aktiven Protagonisten Daniel und Jessi. Das heißt allerdings nicht, dass man Daniel und Jessi nicht kennen lernen konnte. Das habe ich nämlich auch und die beiden sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Daniel war mir von Beginn an sympathisch, bei Jessi hat sich das dahingehend entwickelt.
Auf jeden Fall war es toll die Suche nach der Wahrheit der beiden mit zu verfolgen. Das hat Spaß gemacht.

Leider war die Geschichte insgesamt ein wenig vorhersehbar. Was sich in der Nacht, in der Nova bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wurde, tatsächlich zugetragen hat, das erfahren wir als Leser wirklich nur häppchenweise. Die Informationen kommen so nach und nach, aber tatsächlich kann man sich nach den ersten paar Enthüllungen den Rest schon denken und damit behielt ich dann auch recht. Das hat mir allerdings den Spaß am lesen nicht verdorben, hier war der berühmte Weg auf jeden Fall das Ziel.

Mit dem Ende bin ich allerdings auch nicht so recht zufrieden gewesen. Das kam mir doch ein wenig zu gewollt und konstruiert vor. Ohne viel verraten zu wollen, aber hier hätte ich mir ein etwas realistischeres Ende gewünscht, das wäre wirklich überzeugender gewesen.
Auf der Webseite des Verlags gibt es ein kurzes Zusatzkapitel zu lesen, das die Handlung nach dem Buch noch einmal etwas sauberer, für mich aber leider nicht zufriedenstellender abschließt. Das nur als kleinen Tipp am Rande.  

Fazit

Insgesamt war “Bald wird es Nacht, Prinzessin” für mich ein wirklich toller und unterhaltender Roman, der mich allerdings nicht ganz überzeugen und zufrieden stellen konnte. Ich habe die Lektüre allerdings trotzdem sehr genossen, vor allem Anna Schneiders Schreibstil ist hier angenehm aufgefallen und hat die Lektüre sehr aufgewertet.
Von mir gibt es gute vier Sterne für diesen Jugendthriller!   

Meine Wertung:

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Specials:

Zum Zusatzkapitel zu “Bald wird es Nacht, Prinzessin”

Boy Nobody – Allen Zadoff

boynobody

Bloomoon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 336 Seiten
16,99 Euro
September 2013
Originaltitel: Boy Nobody
ISBN: 978-3845800059
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Inhalt (lt. amazon.de):
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt. Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe. Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?

Zitat:
Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer erkenne ich, dass es mit meiner sogenannten Freiheit nicht weit her ist. Seit Mike eines Tages in meiner Schule aufgetaucht ist, gehört mein Leben nicht mehr mir.    
(S. 235)

Kommentar:
Seit er 12 Jahre alt ist, ist er im Programm. Er hat gelernt wie man kämpft, wie man tötet, wie man unsichtbar wird. Er ist der perfekte Soldat, selbst den stärksten Erwachsenen weit überlegen. Für das Programm ist er wertvoll, denn er stellt keine Fragen, er erledigt seine Aufträge zuverlässig und ohne Spuren zu hinterlassen. Bis er eines Tages eine ungewöhnliche Aufgabe gestellt bekommt und merkt, dass irgendetwas daran faul ist …

Allen Zadoff hat hier mit Boy Nobody einen spannenden Jugendthriller abgeliefert, den ich tatsächlich wirklich gerne gelesen habe.
Zu Beginn habe ich ein wenig gezögert, ob ich dieses Buch wirklich lesen wollte, denn sowohl die Aufmachung, als auch der Klappentext versprachen eher einen Protagonisten, der unnahbar zu sein schien. Das hat mich ein wenig abgeschreckt, denn ich möchte zu den Figuren in meinen Büchern gerne mehr Nähe.

Nachdem dieses Buch also wochenlang hier lag, nahm ich es jetzt endlich zu Hand, fing an zu lesen und hörte nicht mehr auf, bis ich die letzte Seite erreichte.
Glücklicherweise war Ben oder Zach, unsere Hauptfigur in diesem Buch, gar nicht so unnahbar wie ich befürchtete. Ich fand ihn eher ziemlich sympathisch und das obwohl er als harten und emotionslosen Soldaten dargestellt wurde, aber seine Gedanken verrieten etwas anderes. Generell hat der Autor hier ein ziemlich Händchen für die Darstellung seiner Figuren bewiesen, denn ich konnte mir so gut wie alle Personen tatsächlich gut vorstellen.

Der Schreibstil ist recht nüchtern. Überwiegend kurze Sätze, wenig überflüssige Beschreibungen. Ganz klar und deutlich auf den Punkt gebracht. So schreibt Zadoff. Und das hat zur Geschichte gepasst, zum unnahbaren Boy Nobody.

Dieser Band war der Auftakt einer Reihe und schon in diesem Band ist klar, dass es noch viele offene Fragen gibt, auf die ich die Antwort gerne erfahren würde und die weiterhin viel Spannung und Konfliktpotential versprechen. Ich bin also auf den zweiten Band sehr gespannt und diesen werde ich dann wohl eher nicht so lange liegen lassen, bevor ich ihn dann endlich doch einmal lese!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Lost on Nairne Island – Eileen Cook

lostonnairneisland

Ueberreuter Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 299 Seiten
16,95 Euro
Juli 2013
Originaltitel: Unraveling Isobel
ISBN: 9783764170004
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Inhalt (lt. amazon.de):
Isobel hat nur noch ein Jahr bis zum Schulabschluss. Da passt es ihr gar nicht in den Kram, dass ihre Mutter wieder heiratet, und dann auch noch den aalglatten Richard. Auch sein zwar unheimlich gutaussehender, aber unfreundlicher Sohn Nathaniel kommt so in Isobels Leben. Gemeinsam übersiedelt die Patchworkfamilie in das herrschaftliche Anwesen Richards auf einer Insel vor der Küste Oregons. Isobel fühlt sich fremd und alleine auf der Insel und dann erscheint ihr in dem alten Haus der Geist von Nathaniels toter Schwester, der sie auf die Spur eines Verbrechens führt. Hat Richard etwas damit zu tun? Oder Nathaniel?

Zitat:
Sie denken, sie könnten uns schlagen, doch sie wissen nicht, dass auch wir unsere Lektion gelernt haben. Die Teams vergangener Zeiten sind heute Abend mit uns auf diesem Spielfeld. Wir werden nicht zulassen, dass die Geschichte sich wiederholt. Wir haben aus ihr gelernt. Wir nutzen unser Wissen und werden unsere Gegner mithilfe dieses Wissens schlagen!
(S. 152)

Kommentar:
Als Isobels Mutter nach nur drei Monaten den merkwürdigen und schleimigen Richard heiratet, den Isobel abfällig Dick nennt, und auch noch mitsamt Isobel auf sein Anwesen nach Nairne Island zieht, ist Isobel alles andere als begeistert. Auch Richards Sohn Nathaniel ist nicht angetan von seiner neuen Familie, denn seine Mutter und Schwester sind erst vor wenigen Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auch in der Schule läuft nicht alles glatt, obwohl sich Nicole, das beliebteste Mädchen der Schule, direkt mit Isobel anfreunden will. Allerdings ist schnell klar, dass Nicole nur vor hat sich an Nathaniel ranzumachen, was Isobel nicht gefällt, denn sie und Nathaniel kommen sich ebenfalls langsam näher. Außerdem wird Isobel auch schnell klar, dass mit dem Haus etwas nicht stimmt. Wird sie vielleicht verrückt, so wie vor ihr bereits ihr Vater? Oder geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge auf Morrigan, dem Anwesen von Nathaniels Vater? Und was hat Richard überhaupt zu verbergen? Für Isobel beginnt eine spannende und gefährliche Zeit …

Auf dieses Buch wurde ich tatsächlich allein durch das Cover aufmerksam, das mir wirklich gut gefallen hat, vor allem durch die Farbgebung. Jetzt nach dem Lesen kann ich auch sagen, dass dieses Cover ebenfalls auch recht gut zur Geschichte passt.

„Lost on Nairne Island“ ist ein spannender Jugendthriller mit vielen Mystery-Elementen. Das war mir zu Beginn der Lektüre nicht so ganz klar in welche Richtung dieses Buch gehen würde, deswegen war ich davon auch recht positiv überrascht.
Mit nur knapp über 300 Seiten ist das Buch auch noch recht kurz gehalten, die Geschichte gibt aber dennoch viel her. Eileen Cook hat es hier jedenfalls geschafft eine sehr dichte Geschichte zu schreiben, bei der die Spannung nicht abbricht und die auch an vielen Stellen ein wenig gruselig wird. Mit Isobel hat sie eine sehr offene und etwas andere Protagonistin entworfen, die man einfach mögen muss. Ihr Stiefbruder Nathaniel war mir dagegen schon fast zu glatt, obwohl auch er ein großer Sympathieträger ist. Bei Dick wusste ich selbst bis zum Schluss nicht immer so recht, wie ich ihn einordnen sollte, auch das hat also gut geklappt. Lediglich Isobels Mutter habe ich nicht richtig gemocht. Sie tat mir eher leid, als Mutter ist sie nun nicht wirklich zu gebrauchen mit ihrer Torschlusspanik und dem übereilten Entschluss Richard zu heiraten.

Die Idee dieser Geschichte ist bestimmt nicht neu, aber die Mischung ist super und macht dieses Buch zu etwas besonderem. Ein spannender Krimi, eine Liebesgeschichte, eine Geistergeschichte, ein wenig von einem Thriller. „Lost on Nairne Island“ hat das alles und mir hat diese Mischung sehr gut gefallen!
Zum Ende hin hätte ich mir zwar noch ein wenig mehr Klärung gewünscht, aber so wie es war ist es auch okay.

Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich vergebe hier vier sehr gute Sterne!

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

no_way_out – Alice Gabathuler

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Thienemann Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 336 Seiten
12,95 Euro
Juli 2013
ISBN: 9783522201780
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als Mick aufwacht, liegt neben ihm eine Leiche. Isabella Linder, die steinreiche Gattin des Industriellen Jake Linder. Mick gerät in Panik: Wer wird ihm, dem 17-jährigen Rumtreiber, schon glauben, dass er nichts damit zu tun hatte? Fast verrückt vor Angst entführt er Edy, Isabellas Tochter, und ist von nun an auf der Flucht vor der Polizei, vor Jakes Männern und vor den Geistern seiner Vergangenheit. Nur ganz langsam und mit Hilfe seines Kumpels Smiley findet Mick heraus, dass er Teil eines perfiden Komplotts ist, der Jugendlichen wie ihm Verbrechen in die Schuhe schiebt mit dem Ziel, ein ganzes Land in Aufruhr zu stürzen … Mit Unterstützung der Online-Community Gerechtigkeit für Leon gelingt es Mick und Smiley, Jakes Machenschaften ans Licht zu bringen und Mick zu rehabilitieren. Ein packender Thriller mit brisantem Hintergrund der neue Roman von Alice Gabathuler.

Zitat:
Nun sollte ich also auch noch an der Explosion eines ganzen Landes schuld sein? Nein! Was zu viel war, war zu viel! Ich setzt meine Füße auf dem Boden auf.  
(S. 197)

Kommentar:
Der 17jährige Mick hat eine schwere Kindheit erlebt und lebt schon lange auf der Straße. Trotzdem er sich mit nicht ganz einwandfreien Mitteln über Wasser hält, hat er einen hohen Moralkodex und würde kein Mensch verletzten. Eines Tages wird er in einen Unfall verwickelt. Der reiche Geschäftsmann Jake fährt ihn mit seinem Auto an und nimmt ihn mit zu sich nach Hause um ihn gesund zu pflegen. Als es Mick schließlich wieder gut geht, will er unbedingt schnell weg von Jake, denn er, seine Frau und seine Stieftochter sind ihm nicht wirklich sympathisch. Als Mick von Jake dann am letzten Abend noch abgefüllt wird, erwacht er am nächsten Morgen schließlich neben Jakes toter Frau. Hat er Isabella ermordet? Mick kämpft um seine Freiheit, um seine Erinnerungen und um die Wahrheit und kommt nach und nach einem viel tiefergehenden Geheimnis auf die Spur …

Die Optik des Buches spiegelt den Inhalt schon gut wieder: düster, grau, aussichtslos. So fühlt sich diese Geschichte von Alice Gabathuler an. Die Klappenbroschur kommt passend dazu mit einem Pappcover, das sich auch wie Pappe anfühlt. Im Innern des Buches besteht die Geschichte aus zwei großen Abschnitten, die ebenfalls noch in viele kurze Kapitel unterteilt sind. Jedes Kapitel beginnt mit einem fiktiven Tweet, der zur Geschichte und zu den Geschehnissen passt. Insgesamt ein sehr stimmiges, optisches Gesamtbild.

Die Geschichte, die die Autorin hier geschaffen hat, birgt nicht gerade wenig Gesellschafts- und Sozialkritik. Es geht darum, wie die Menschen durch Nachrichten manipuliert werden können. Natürlich nicht nur darum, aber das ist wohl der Punkt, den jeder für sich überdenken und ändern könnte. Nicht einfach alles schlucken, was von den Medien vorgekaut wird, sondern auch mal kritisch hinterfragen.

Im Buch passiert es dem jungen Mick. Er gerät als jugendlicher Außenseiter nahezu unverschuldet in eine Sache, aus die er kaum noch Chancen hat unbeschadet wieder herauszukommen. So manipuliert wird er als mittelloses Straßenkind. Natürlich von einflussreicheren Leuten. Es geht um Macht und damit einher natürlich um Geld. Aber auch in unserer tatsächlichen Realität gibt es viele Parallelen zu dieser Geschichte, denn Vorurteile gegenüber Obdachlosen herrschen genügend vor, auch gegenüber obdachlosen Jugendlichen. Kaum jemand denkt weiter über die Gründe und Ursachen. Dieses Problem wird auch hier in dieser Geschichte deutlich, wobei es hier noch um viel mehr geht.

Die Geschichte im Buch ist sehr eindrücklich geschildert. Die besondere düstere Atmosphäre hat mich direkt von Beginn an gefangen genommen und obwohl ich die Figuren jetzt nicht so unheimlich sympathisch fand, habe ich doch vor allem mit Mick, aus dessen Sicht die ganzen Geschehnisse geschildert werden, mitgefiebert und mich ebenfalls über diverse Ungerechtigkeiten empört.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen. Die Geschichte ist gut konstruiert, wenn auch mit einigen leichten Schwächen in der Logik, und regt teils zum Nachdenken an. Von mir gibt es für diese außergewöhnliche Geschichte vier Sterne!

 

Meine Wertung:
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Das Buch aus Blut und Schatten – Robin Wasserman

dasbuchausblutundschatten

Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 537 Seiten
18,99 Euro
Juni 2013
Originaltitel: The Book of Blood and Shadow
ISBN: 3401068113
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Inhalt (lt. amazon.de):
Vor der Mordnacht hatte Nora zwei beste Freunde, Chris und Adriane. Und Max, den sie liebte. Nach jener Nacht hat sie Chris‘ Blut an den Händen, Adriane steht unter Schock – und Max ist verschwunden. Was bleibt, ist ein okkultes Buch, das in jener Nacht seine grausige Botschaft offenbarte: Blut und Tod. Was bleibt, ist das mysteriöse Signum von Chris‘ Mördern – einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft. Gefangen zwischen Lüge und Schatten, behält Nora nur eine Gewissheit: Chris‘ Blut war erst der Anfang – und sie selbst wird das Ende sein.

Zitat:
Ich war eine Diebin.
Dieser Satz ging mir die ganze Nacht lang wie ein Trommelschlag durch den Kopf, auch noch am nächsten Tag und dem darauffolgenden Tag. Ich wusste nicht, wie viel der Brief wert war, aber er war vierhundert Jahre alt, daher war es vermutlich … eine Menge.
(S. 102)

Kommentar:
Nora, die vor einigen Jahren ihren Bruder verloren hat, arbeitet nebenbei bei Professor Hoffpauer, der von allen nur „der Hoff“ genannt wird. Zusammen mit Max und Chris arbeitet sie an einer Übersetzung wichtiger Dokumente, von denen der Hoff geradezu besessen ist. Mit Hilfe der übersetzten über 400 Jahre alten Briefe von Elisabeth Weston an ihren Bruder, wollen sie nämlich versuchen das Voynich-Manuskript zu entschlüsseln.
Nora merkt erst als es bereits zu spät ist, wo sie hier hineingezogen wurde, nämlich in ein gefährliches Abenteuer aus Blut und Schatten und die Gegner schrecken hier auch nicht vor Mord zurück …

Das Buch ist eingeteilt in vier große Abschnitte, die jeweils durch zwei schwarze Doppelseiten eröffnet werden, jeweils bedruckt mit einem Zitat und einer Überschrift. Innerhalb dieser Abschnitte ist die Geschichte noch einmal in meist kurze Kapitel gegliedert. In allen Abschnitten finden sich viele Seiten kursiv geschriebene Texte, die die Übersetzung der Briefe von Elisabeth Weston kennzeichnen.

Zunächst fand ich den Einstieg ein wenig verwirrend, denn anhand des düsteren Covers hatte ich mir eigentlich auch eine düstere Buchatmosphäre vorgestellt. Am Anfang war die Atmosphäre allerdings gar nicht mal so düster. Ein wenig bedrückt vielleicht, aber alles andere als unheimlich, das kam erst später.
Auch die vielen Übersetzungen der Briefe, an denen Nora im Buch arbeitet, haben es mir zu Beginn schwer gemacht mich richtig auf die Geschichte einlassen zu können, denn bevor ich mich noch an alle existenten Figuren gewöhnen konnte, war ich schon mitten drin in einer für mich noch sehr rätselhaften Übersetzung, von der ich auch erst einmal nicht wusste, was sie nun zur Geschichte beitragen würde. Erst mit der Zeit fügten sich die Informationen zusammen und die Geschichte fing an mir richtig Spaß zu machen.

Nora ist die Hauptfigur in diesem Buch, aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Trotz dem fand ich es schade, dass Nora mir bis zum Ende hin fremd blieb. Ich konnte viele ihrer Reaktionen nicht verstehen und ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen, denn den Leser lässt sie kaum an sich heran. Lediglich die vergangenen Ereignisse werden ausführlich berichtet. Alle weiteren Figuren werden aus Noras Sicht geschildert und treiben ein richtiges „Bäumchen wechsle dich“-Spiel: Mal sind sie auf der einen, Mal auf der anderen Seite. Es gibt also einige überraschende Wendungen in der Geschichte.

Die Geschichte an sich ist recht spannend, die Zusammenhänge sind interessant und gut konstruiert. Lediglich die Auflösung selbst hat mich eigentlich etwas unzufrieden zurück gelassen. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber die fand ich dann doch etwas unbefriedigend.

Insgesamt aber ein spannendes Abenteuer, mit vielen historischen Bezügen, das es Spaß gemacht hat zu lesen. Insgesamt würde ich 3,5 von 5 Punkten vergeben, die ich auf vier aufrunde!


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen