Das Salz der Erde – Daniel Wolf

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Goldmann-Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 1152 Seiten
9,99 Euro
Juni 2013
ISBN: 3442479479

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Inhalt (lt. amazon.de):
Ein grandioses Mittelalter-Epos … um Liebe, Freiheit und das weiße Gold!
Herzogtum Oberlothringen, 1187. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Salzhändler Michel de Fleury das Geschäft der Familie. Doch seine Heimatstadt Varennes leidet unter einem korrupten Bischof und einem grausamen Ritter, der die Handelswege kontrolliert – es regieren Armut und Willkür. Als Michel beschließt, Varennes nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit zu führen, steht ihm ein schwerer Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, ihn zu vernichten. Nicht einmal vor Mord schrecken sie zurück. Und schließlich gerät sogar seine Liebe zur schönen Isabelle in Gefahr …

Zitat:
Jean hatte sich längst damit abgefunden, dass er nie ein findiger Kaufmann wie Michel werden würde – dafür fehlten ihm schlicht Geduld und Wortgewandtheit. Gleichwohl hatte er sich von seinem Bruder den einen oder anderen Kniff abgeschaut. So hatte er es sich beispielsweise zur Gewohnheit gemacht, jeden Handelspartner genau zu beobachten um etwaige Schwächen auszumachen. Fand er welche, machte er sie sich – freilich innerhalb der Grenzen von Anstand und Gesetz – bei den Verhandlungen zunutze.
(S. 788)

Kommentar:
Michel, sein Bruder und sein Vater haben sich in der Stadt Varennes eine Existenz als Kaufleute aufgebaut, nachdem sie dorthin nach Oberlothringen geflohen sind um der Leibeigenschaft zu entkommen. Nach dem Tod des Vaters übernimmt Michel als der ältere Bruder die Geschäfte und arbeitet sich in der Stadt langsam und erfolgreich nach oben. Aber wer hoch steigt, der fällt auch tief, das muss auch Michel mehr als einmal und in jeglicher Beziehung erfahren. Hinzu kommt noch, dass auch Varennes und seine Bewohner unterdrückt werden. Michels Traum ist es, sich und die gesamte Stadt zur Unabhängigkeit zu führen …

Ich lese nur recht selten historische Romane. Warum weiß ich eigentlich gar nicht, denn bislang haben mir die meisten Romane die ich aus diesem Genre gelesen habe sehr gefallen. Und nach „Das Salz der Erde“ habe ich mir vorgenommen, dass ich jetzt wirklich öfter mal wieder zu diesem Genre greifen werde, denn ich habe dieses Werk von Daniel Wolf so richtig genossen.
Zugegeben, ein wenig skeptisch war ich schon, ob des enormen Umfangs. Über 1100 Seiten umfasst dieses Buch, aber trotzdem habe ich das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Der Autor schreibt so wunderbar flüssig und eigentlich ist es lachhaft so etwas über ein Buch zu sagen, das so dick ist, aber ich fand es an keiner Stelle zu ausschweifend oder langatmig. Gerade zum Ende hin fand ich sogar, dass es im Gegenteil noch ein wenig ausführlicher hätte bleiben können, so wie es auch zu Beginn und lange, lange bis weit nach der Mitte war. Zum Ende hin kam mir das Buch dann doch etwas gehetzt vor.

Die Geschichte selbst beschreibt die des Michel de Fleury, seiner Familie und seines Werdegangs von früher Kindheit an bis ins hohe Alter. Dabei habe ich als Leser alle Höhen und Tiefen, die das Leben so mit sich bringen kann, miterleben können, habe mit Michel gelacht und gelitten und schließlich auf der letzten Seite angekommen fiel der Abschied dann tatsächlich etwas schwer. Aber nicht nur Michel als Hauptfigur der Geschichte wurde toll beschrieben, auch viele andere Figuren wie Michels Bruder Jean und seine Jugendliebe Isabell habe ich ins Herz geschlossen. Natürlich fehlen auch einige Figuren nicht, die man verabscheuen kann, obwohl ich sagen muss, dass keine Figur so einfach nur gut oder nur böse ist. Allesamt waren sehr, sehr vielschichtig.

Die Schauplätze und die Handlung sind komplett erfunden vom Autor, der historische Kontext drum herum allerdings gut recherchiert und auch gut dargestellt. Es geht nicht nur um Michels persönliche Geschichte, sondern auch um Freiheit und Unabhängigkeit und das Leben zu dieser Zeit und die Willkür, die die Mächtigen der damaligen Zeit ausüben konnten.

Optisch erinnert das Buch ein wenig an Ken Folletts Bestseller, wirklich zu vergleichen sind diese Bücher allerdings nicht, finde ich. Nett ist auch, dass auf der Coverinnenseite noch eine schöne Karte der Stadt Varennes-Saint-Jacques gedruckt ist, für alle, die sich gerne räumlich ein wenig orientieren wollen. Die Kapitel sind zum größten Teil schön kurz und generell ist das Buch eingeteilt in fünf große Abschnitte, fünf Bücher.

Hinter dem Pseudonym Daniel Wolf steckt übrigens Christoph Lode, der bislang nicht nur bereits historische Romane geschrieben hat, sondern auch einige Fantasy-Romane.

Ich bin von diesem Buch sehr, sehr begeistert und hoffe sehr, dass Daniel Wolf irgendwann einen weiteren so tollen und mitreißenden historischen Roman schreiben wird, ich wäre auf jeden Fall schon Mal eine der ersten, die in Buchhandlung rennen würde um ihn zu kaufen. Fünf großartige Punkte für diesen großen Roman!

“Artikel 5”: Der Gewinner ist … Trommelwirbel!

artikel5Eine Woche hattet ihr Zeit um an meinem Gewinnspiel zu “Artikel 5” aus dem ivi-Verlag teilzunehmen. Ich war sehr überwältigt von der positiven Resonanz und auch wenn ihr nicht viel davon habt, möchte ich euch allen herzlich dafür danken!

Leider hatte ich lediglich ein Buch zu verlosen, aber ich hätte gerne für jeden der 52(!) Gewinnspielteilnehmer ein Exemplar gehabt. Aber(!) nächste Woche startet bereits das nächste Gewinnspiel und ich hoffe sehr, dass dann ebenfalls wieder ein paar von euch teilnehmen werden.

Danke auch für die lieben Kommentare zu meinem Blog, das hat mich ebenfalls sehr gefreut. Ist schon nett, wenn man mal Feedback bekommt, aber das werden ja alle Blogger kennen. In diesem Zuge möchte ich jetzt aber noch schnell eines klar stellen. Das Design meines Blogs, auf das viele zu sprechen kamen, ist leider, leider nicht von mir selbst gestaltet. Ich kann so etwas leider nur sehr schlecht und habe auf die Designvorlagen, die WordPress zur Verfügung stellt, zurückgegriffen und es nur ein wenig angepasst. Aber ich muss euch recht geben, ich finde dieses Design nämlich auch wunderschön! :)

So, nun aber zum eigentlichen, nämlich zur Verlosung! Ich habe wieder ein kleines Video mit der Los”fee” Julian gemacht und den Gewinner von ihm ziehen lassen. Aber seht es euch doch selbst an!

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=GmjfxpDCRrk&w=448&h=252&hd=1]
Die Los”fee” Julian zieht den Gewinner von “Artikel 5”!

Die Gewinnerin wurde bereits benachrichtigt, liebe Sandrina von Johannisbeerchens Bücherblog, bitte schick mir schnellstmöglich deine Adresse zu, damit das Buch schnell auf die Reise gehen kann!

Und denkt daran, bereits nächste Woche startet das nächste Gewinnspiel!

Liebe Grüße,

Nicole

TAG: 100 Bücher, die man gelesen haben sollte – Jugendbuchversion

100buecher0So etwas mache ich doch gerne mit, denn so etwas macht Spaß!
Untenan seht ihr Bilder von Büchern, die man gelesen haben sollte. Die Bücher mit einem grünen Stern, habe ich bereits gelesen. Bücher mit einem roten Stern habe ich bereits hier liegen und sie warten nur darauf, dass ich sie endlich mal lese. Und unmarkierte Bücher habe ich weder gelesen, noch liegen sie hier.

Die Idee hierzu hatte Sandra von Pusteblumes Blog, ein Besuch lohnt sich!

Nochmal:
grüner Stern = bereits gelesen
roter Stern = wird bald gelesen
kein Stern = kenne ich nicht, habe ich nicht, habe ich auch nicht vor zu lesen

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Ich finde, mit 54 bereits gelesenen Büchern ist mein Schnitt ganz okay. Und 16 weitere dieser Bücher liegen ja bereits auf meinem SUB und warten nur darauf gefressen zu werden ;).

Wie schaut es denn bei euch aus? Ich finde solche Übersichten ja großartig!

Zum nachahmen übrigens empfohlen! Zwinkerndes Smiley

Liebe Grüße,

Nicole

Das Geheimnis des goldenen Salamanders – Renée Holler

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bloomoon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
12,99 Euro
April 2013
ISBN: 3760791557

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Herzlichen Dank an

bloomoon

und an

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für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
England, 1619: Als Junge verkleidet macht sich die zwölfjährige Alyss auf den Weg nach London, um das Herrenhaus ihres verschollenen Vaters vor ihrem gierigen Onkel zu retten. Nie hätte sie sich träumen lassen, welch Abenteuer sie dort erwarten – und welch besondere Freundschaften…

Zitat:
”Ihr wisst doch genau, dass ich es nicht mag, wenn ihr hier das Gesindel vom Jahrmarkt reinlasst.”
Er wies mit einer Handbewegung über die Kisten, den Kleiderständer, die Truhen, die ausgestopfte Raubkatze und den Korb mit den Messern und Äxten. “Als Nächstes sendet ihr noch ‘ne persönliche Einladung aus, dass es hier was zu klauen gibt.”
(S. 182)

Kommentar:
Wir schreiben das Jahr 1619. Als Alyss Vater zu einer Reise in die neue Welt aufbricht, lässt er ihr ein kleines Schmuckstück da, einen goldenen Salamander, den sie zu einem seiner Freunde nach London bringen soll, wenn sie Hilfe benötigt. Es kommt, wie es kommen muss, Alyss Vater erleidet Schiffbruch und kommt nicht mehr zurück. Als ihre Habgierige Verwandtschaft sich in Alyss Haus nieder lässt, versucht ihr Onkel Alyss möglichst schnell loszuwerden. Aber zuerst möchte er den Salamander haben. Alyss flieht nach London um den Freund ihres Vaters um Hilfe zu bitten. Der ist allerdings gerade verreist und Alyss muss sich in alleine in London zurecht finden, wo gerade viele Kinder auf geheimnisvolle Weise einfach verschwinden. Dabei trifft sie auf den Waisen und Taschendieb Jack …

„Das Geheimnis des goldenen Salamander“ ist ein spannendes Kinderbuch und für Kinder ab zehn Jahren empfohlen. Auch mir als Erwachsenen hat es Spaß gemacht Alyss Abenteuer mit zu erleben und mit Alyss und Jack mit zu fiebern. Die Kapitel sind schön kurz gehalten, so dass auch Kinder ein angenehmes Leseerlebnis verspüren können, wenn sie mal wieder ein Kapitel geschafft haben.
Besonders toll sind bei diesem Buch die zahlreichen Illustrationen von Bernd Lehmann, die im selben Stil gehalten sind wie schon das farbenfrohe Cover, nur dass die Bilder im Buchinneren schwarz/weiß gedruckt sind. In unbestimmten Abständen gibt es viele solcher Bilder im Buch, die mal eine ganze Seite fassen, mal auch etwas mehr. Schön sind sie allerdings alle anzuschauen, hier hat der Illustrator eine großartige Arbeit geleistet und mit seinen Werken die erzählte Geschichte visuell unterstützt.

Die Geschichte an sich ist sehr altersgerecht spannend erzählt. Ein Mädchen und ein Junge als Hauptfiguren lassen das Buch auch offen für Leser und Leserinnen gleichermaßen, für jeden ist eine Figur dabei mit der er sich identifizieren kann. Ein wenig gruselig sind die Erzählungen der vermeintlichen Menschenfresser und Kinderdiebe schon, aber alles absolut altersgerecht, meiner Meinung nach, so dass auch ein wenig darauf hingewiesen wird, dass nicht immer alles das ist, was es zu sein scheint und man auch mal hinter die Kulissen sehen und um die Ecke denken sollte.

Ich bin von diesem Buch sehr begeistert und würde es jedem lesewilligen jungen Menschen empfehlen. Das schöne und bunte Cover wird sicherlich ebenfalls die Blicke vieler junger Menschen auf sich ziehen.
Das Ende ist übrigens mehr oder weniger offen. Ein Handlungsstrang ist zwar beendet, ein weiterer lässt allerdings noch Raum für eine Fortsetzung, die es hoffentlich auch geben wird. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, Alyss und Jack in einem weiteren Abenteuer zu begegnen.
Fünf Sterne für dieses Werk der Autorin Renée Holler, die bereits mehrere historische Krimis für Kinder geschrieben hat!

Die große Volksverarsche: Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten. Ein Konsumenten-Navi – Hannes Jaenicke

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Gütersloher Verlagshaus
Gebundene Ausgabe
ca. 192 Seiten
17,99 Euro
Mai 2013
ISBN: 3579066366

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Inhalt (lt. amazon.de):
Das Konsumenten-Navi für Vor- und Nachdenker
Geld regiert die Welt. Geld verdirbt den Charakter. Folglich verdirbt Geld die Welt. Wenn es um Macht, Umsatz und Profit geht, kennen Politik, Industrie und Werbung keine Scham, es wird gelogen, was das Zeug hält. Das Opfer ist immer der kleine Mann bzw. die kleine Frau, gerne auch Endverbraucher genannt. Was also können wir heute überhaupt noch bedenkenlos konsumieren? Wo finden wir brauchbare Informationen? Wie können wir uns wirkungsvoll schützen vor der großen Volksverarsche?
Einer, der Missstände gerne und begeistert aufdeckt, ist der Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke. Sein Konsumenten-Navi bietet reichhaltiges Material für den kritischen Verbraucher: spannend, unterhaltsam und provokant. Jaenickes Recherchen sind in dieser geballten Zusammenstellung ein wichtiges Zeugnis über die skrupellose Geschäftemacherei in unserer modernen Konsumgesellschaft.

Zitat:
Alles, was ich hier an Konsumentenappellen präsentiere, richtet sich genauso an mich selbst, den “Vielflieger gegen den Klimawandel”83 und “Affenversteher”84; zwar gebe ich mir Mühe, getreu dem Credo “Du bist nicht allein auf der Welt” zu leben, aber faule Kompromisse und Informationsdefizite bleiben auch bei mir nicht aus…
(S. 163)

Kommentar:
Nach „Wut allein reicht nicht: Wie wir die Erde vor uns schützen können“ ist dieses Buch nun die zweite Veröffentlichung von Hannes Jaenicke, den die meisten eher als erfolgreichen, deutschen TV-Schauspieler kennen werden. Abermals widmet sich Jaenicke einem brisanten Thema, bzw. eigentlich direkt mehreren Themen, nämlich all jenen Themen, die uns alle betreffen und wo wir, das Volk, meistens groß verarscht werden. Jaenicke macht dabei weder vor Politik, noch Wirtschaft, noch vor dem Volk selbst halt und kritisiert alles, was in seinen Augen nicht korrekt läuft.

Zum Buch selbst. Nach einer kurzen Einleitung, die aussagt, dass in unserem Land vieles falsch läuft, widmet sich der Autor in mehreren Kapiteln Themen wie dem Plastikkonsum und dem damit verbundenen Müllproblem, den Banken und deren falsche Spiele, dem täglichen TV-Programm und noch vielen weiteren Themen. Dabei bekommt jeder sein Fett weg: die Autolobby, die Pharma- und Bekleidungsindustrie, die Energiemogule, sogar die Winzer bekommen etwas ab. Und natürlich geht es bei all diesen Themen immer nur um das eine: um Geld!
Jaenicke beschreibt, mit welchen fiesen Tricks Konsumenten zum Narren gehalten, ja regelrecht verarscht werden, nur damit sie ihre Geldbörse zücken und einfach für alles bezahlen, sei es nun lediglich minderwertige Ware oder gleich Gift.

Die Themen an sich fand ich recht interessant und Jaenicke hat auch einen sehr mitreißenden Stil, allerdings schießt er meiner Meinung nach auch öfter mal übers Ziel hinaus, denn ebenso wie schon der Titel ist auch der Inhalt dieses Buches recht reißerisch. Natürlich wird Jaenicke mit vielen Dingen die er da behauptet recht haben, wenn nicht sogar mit den meisten oder gar allen, das will ich gar nicht schönreden. Das Problem ist eher, dass er dies in einer sehr oberlehrerhaften Art und Weise darlegt, dass man sich selbst manches Mal schon wie ein geohrfeigtes Kind fühlt. Da hilft es auch nicht viel, dass er am Ende selbst einräumt, dass auch er nicht immer alles richtig macht und vor allem erkennt, der schlechte Beigeschmack bleibt.

In seinem Buch gibt es zahlreiche Endnoten, meist zu diversen Quellenangaben. Leider helfen einen diese Quellenangaben in vielen Fällen nicht weiter, denn sie verweisen lediglich auf den Hinweis, an welchem Datum diese Info in ein Gespräch eingeflossen ist. Ein paar handfestere Zahlen und Quellen hätte ich mir bei vielen Behauptungen die Jaenicke da anstellt schon gewünscht, auch wenn ich die meisten seiner Aussagen gar nicht mal in Frage stellen würde.
Jaenicke gibt zwar auch viele Tipps für eigene Recherchen, allerdings sind das hauptsächlich ganz allgemeine Hinweise, wie zB. eine Unterseite der offiziellen Greenpeace Homepage oder FoodWatch.

Insgesamt finde ich dieses Buch toll als Anregung zum nachdenken und selbst recherchieren, als das wozu es angepriesen wird, nämlich als „Konsumenten-Navi“ eher nicht. Insgesamt vergebe ich hier 3,5 Sterne, die ich auf vier Sterne aufrunde.

Gewinnspiel! Gewinne Kristen Simmons “Artikel 5”!

Nach meinem Gewinnspiel zum Welttag des Buches habe ich ja bereits versprochen, dass ich von nun an regelmäßig Gewinnspiele starten werde. Damit fange ich jetzt auch gleich mal an. Ich habe mir gedacht, dass ich jetzt mindestens alle zwei Monate ein Buch verlosen werde. In diesem Monat werden es sogar zwei, das kann ich jetzt schon verraten, aber jetzt gibt es erst einmal “Artikel 5” aus dem ivi-Verlag zu gewinnen!

 

artikel5Die Moralstatuten der Vereinigten Staaten von Amerika

Artikel 1
Die Vereinigten Staaten erkennen die Amerikanische Kirche als offizielle Religion an.
Artikel 2
Literatur und andere unmoralische Medien sind verboten. Ihr Besitz, Erwerb und Verkauf ist strengstens untersagt.
Artikel 3
Eine vollständige Familie besteht aus einem Mann, einer Frau und mindestens einem Kind.
Artikel 4
Die traditionellen Geschlechterrollen müssen eingehalten werden.
Artikel 5
Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt.

 

Teilnehmen kann jeder. Die Teilnahme ist auch ganz einfach. Jeder, der in den nächsten Tagen bis einschließlich Donnerstag, dem 13. Juni 2013 einen Beitrag hier auf meinem Blog kommentiert, kommt automatisch in den Lostopf. Dabei ist es auch egal was genau ihr kommentiert. Bitte vergesst aber auf keinen Fall eine E-Mail Adresse anzugeben, damit ich euch im Gewinnfall kontaktieren kann. Der Gewinner wird am darauf folgenden Wochenende ausgelost und hier bekannt gegeben.

Ich freue mich schon auf eine rege Teilnahme und würde mich ebenfalls freuen, wenn ihr Follower meines Blogs oder meiner Facebook-Seite würdet. Das ist allerdings keine Pflicht und beeinflusst die Gewinnchancen nicht.

Und nun wünsche ich euch viel Erfolg, dass dieses tolle Buch bald in eurem Regal stehen wird!

Liebe Grüße,

Nicole

Artikel 5 – Kristen Simmons

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ivi Verlag
Klappenbroschur Ausgabe
ca. 432 Seiten
16,99 Euro
April 2013
Originaltitel: Article 5
ISBN: 3492702864

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Inhalt (lt. amazon.de):
Wer nach Einbruch der Dämmerung sein Haus verlässt, Bücher liest oder uneheliche Kinder zeugt, wird im Amerika der Zukunft hart bestraft. Denn die sog. Moralmiliz entmündigt mit ihren totalitären Artikeln die Bürger der Vereinigten Staaten. Ember ist eines der unzähligen Opfer jener neuen Gesetze und muss für ihre Freiheit kämpfen … Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen die strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle … und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers große Liebe, Chase.

Zitat:
”Du hast mich geheiratet, während ich geschlafen habe?”, fragte ich staunend. Am Himmel breitete sich ein purpurner Nebel aus wie ein Bluterguss, und in dem rötlichen Licht sah ich, dass Chases Gesicht in einem etwas tieferen Kupferton erglühte.
”Du hast mich geschlagen, weil ich dich geküsst habe. Es schien der Wahrung meiner Interessen zu dienen, dich zu heiraten, während du geistig abwesend bist.”
Gelächter, nur sekundenlang, überraschte mich, und ich überlegte, wann ich Chase zum letzten Mal einen Scherz hatte machen hören.
(S. 310)

Kommentar:
Nach dem Krieg hat sich das Leben stark verändert. Alles wird vom FBR kontrolliert und wer gegen die Moralstatuten verstößt, wird hart bestraft. Trotzdem fühlt sich die 17jährige Ember sicher. Jedenfalls bis eines Tages ihr Ex-Freund Chase mit seinen Kollegen von der ‚Moralmilliz‘ vor der Tür steht und ihre Mutter wegen des Verstoßes gegen Artikel 5 verhaftet, der da lautet:

”Als vollwertiger Staatsbürger wird nur anerkannt, wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt.“

Ember wird in ein Resozialisationszentrum für Mädchen verschleppt, in dem sie bis zu ihrem 18. Geburtstag ‚erzogen‘ werden soll. Dort geht es allerdings hart zu und Ember versucht zu fliehen, um ihre Mutter zu retten …

Vorweg möchte ich anmerken, dass es sich bei diesem Buch um eine Klappenbroschur handelt. Dafür finde ich den Preis ziemlich hoch, denn für diesen Preis bekommt man vergleichbare Hardcoverausgaben, das ärgert mich ein wenig.

„Artikel 5“ ist eine weitere dystopische Geschichte, gut und flüssig geschrieben in 17 Kapiteln auf ca. 420 Seiten und spielt in einem totalitären Amerika der Zukunft. Das Leben nach dem Krieg ist sehr hart, die Moral steht über alles und Zuwiderhandlungen werden hart und teils sehr willkürlich bestraft. Frauen und Mädchen sind demnach auch nicht mehr so viel wert wie Jungen und Männer. Ums Überleben muss gekämpft werden.

Ember wird zu Beginn der Geschichte als sehr unbedarftes und naives, junges Mädchen beschrieben, das sich an die Regeln hält. Das ändert sich auch nur sehr langsam. Ich habe während der Lektüre oftmals gedacht, dass es schön wäre, wenn Ember endlich mal anfangen würde nachzudenken und aufhören würde so egoistisch zu sein wie nur irgend möglich. Ganz zum Schluss kommt dann auch das Erkennen. Etwas spät meiner Ansicht nach und nach dem bisherigen Verhalten auch recht plötzlich. Ember ist also eine Figur, die alles richtig machen will, das Richtige aber nicht unbedingt immer erkennt. Dabei kommt sie auch nicht immer sehr sympathisch rüber, sondern oftmals einfach ein wenig nervig.
Die zweite Hauptfigur ist Chase. Chase agiert ebenso stereotyp und ist total in seinem Vorsatz gefangen. Sein innerer Konflikt kommt leider nicht so schön zur Geltung wie es möglich gewesen wäre, das finde ich ein wenig schade. Trotzdem ist er einer der facettenreichsten Figuren in diesem Buch und ihm galt der Großteil meiner Sympathie.

Die Story selbst ist sehr hart. Es wird gemordet und es gibt durch und durch schlechte Menschen. An Brutalität wird ebenso nicht gespart und die Idee ein totalitäres Amerika aufgrund einer festgelegten und willkürlichen Moral zu entwerfen fand ich auch sehr gut und interessant. Leider kommen die Hintergründe meiner Meinung nach ein wenig zu kurz, denn den allergrößten Teil der Geschichte befindet man sich mit den Hauptfiguren auf der Flucht, was zwar recht spannend ist, aber leider nichts neues. Gerade im Genre der dystopischen Romane kommt es dauernd vor, dass sich die Protagonisten auf der Flucht befinden.

Das ist auch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch: der kaum aufgegriffene Hintergrund. Deswegen vergebe ich lediglich vier Sterne.

Enders – Lissa Price

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ivi-Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
15,99 Euro
Mai 2013
Originaltitel: Enders
ISBN: 3492702643

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Inhalt (lt. amazon.de):
Mit ihrem Bestseller »Starters« zog Lissa Price rund um den Globus unzählige Leser in ihren Bann. Doch viele Rätsel um die dunkle Welt der 16-jährigen Callie blieben offen. Nun findet der futuristische Thriller seinen furiosen Abschluss. Die 16-jährige Callie lebt in einer Welt, in der eine unheimliche Katastrophe alle getötet hat, die nicht schnell genug geimpft werden konnten – nur sehr junge und sehr alte Menschen haben überlebt. Während die Alten ihren Reichtum seitdem stetig mehren, verfallen die Jungen einer anscheinend ausweglosen Armut. Die einzige Möglichkeit für die jugendlichen Starters, an Geld zu kommen, war bislang die Body Bank. Dort konnten sie ihre Körper an alte Menschen vermieten, um so ihr Überleben zu sichern. Callie ist es gelungen, die Machenschaften des skrupellosen Instituts zu stoppen. Doch nun sieht sie sich einer viel größeren Gefahr gegenüber: Der Old Man, der mysteriöse Leiter der Body Bank, ist entkommen und trachtet Callie nach dem Leben. In einer erbarmungslosen Jagd wird ihr klar, dass das Geheimnis des Old Man dunkler ist, als sie es jemals erahnen konnte. Denn der Schlüssel dazu liegt in ihrer eigenen Vergangenheit verborgen.

Zitat:
In den nächsten Wochen wuchs die Zahl der Bewohner des Labors rasant an. Wir holten immer mehr Starters zu uns. Die meisten konnten wir inzwischen mit Worten überzeugen; Gewalt war fast nie nötig. Aber egal, welche Methoden wir anwandten – alle blieben. 
(S. 103)

Kommentar:
Callie hat den Old Man immer noch in ihrem Kopf. Leider kann der Chip nicht entfernt werden, so dass Callie ihn auch nicht los werden kann. Das ist insofern sehr schlecht, weil er ihr eindrucksvoll beweist, dass er die Chips explodieren lassen könnte. Bei allen Chipträgern, nicht nur bei ihr. Als Callie schließlich auf einen jungen Mann trifft, der ihr helfen will sich gegen den Old Man zu wehren um mit ihrem Bruder Tyler endlich in Ruhe leben zu können, gerät wieder alles aus den Fugen und Callie ist wieder auf der Flucht …

Nachdem „Starters“ mit damals so extrem begeistern konnte war „Enders“ natürlich Pflichtlektüre für mich und ich habe mich richtig darauf gefreut. Natürlich lagen die Erwartungen auch hoch. Zu hoch leider.

Ich sich ist die Geschichte toll, alles in sich stimmig, alle Fragen werden beantwortet. Es gibt ein paar überraschende Wendungen, aber ich fand die Auflösung, gerade um den Old Man ein wenig enttäuschend, ich hatte mir da etwas anderes erhofft. Ganz davon abgesehen, dass der zweite Teil schon ziemlich früh recht vorhersehbar war. Ebenso fand ich, dass Callie oftmals ein wenig planlos schien und deswegen auch ich als Leser nicht so recht wusste, wo die Geschichte denn nun hin wollte. Das hat ein wenig gestört.

Trotz aller Kritikpunkte ist aber auch „Enders“ wieder ein tolles Buch mit einem mitreißenden, wenn auch einfachen Schreibstil. Interessant fand ich, dass es einige neue Figuren gab, das brachte noch ein wenig frischen Wind in die Geschichte.
Was ich im ersten Band so toll fand, nämlich, dass man mit Callie miträtseln konnte, was in der Zeit passiert war, wo ihr Körper von jemand anderen übernommen wurde, fiel hier leider komplett weg. Noch ein paar solcher Episoden hätte ich spannend gefunden.

Insgesamt gibt es für den zweiten und letzten Teil dieser Dilogie von mir vier Sterne, weil er toll, aber nicht so gut wie sein Vorgänger war.