Dein eines, wildes, kostbares Leben – Jessi Kirby

deineineswildeskostbaresleben

Kosmos Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
14,99 Euro
Juni 2014
Originaltitel: Golden
ISBN: 978-3440144480
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Inhalt

(lt. amazon.de):

„Sag mir, was hast du vor mit deinem einen, wilden und kostbaren Leben?“ Diese Frage stellt ein Englischlehrer seiner Abschlussklasse. Die Antworten darf jeder in ein Tagebuch schreiben, das danach eingesammelt und zehn Jahre unter Verschluss gehalten wird. Die 17-jährige Parker Frost weiß zumindest, was man von ihr erwartet: zum Medizinstudium nach Stanford. Am besten mit dem Stipendium, das zu Ehren von Julianna und Shane eingerichtet wurde, die vor zehn Jahren nach einem Autounfall verschwanden. Als Parker durch Zufall das Tagebuch von Julianna findet und darin liest, ist sie erschüttert. Denn deren Leben stellt sich plötzlich ganz anders dar. Was geschah damals, in der Nacht des Unfalls? Und ist es möglich, dass Julianna noch am Leben ist? Das Ergründen von Juliannas Geheimnis bedeutet für Parker letztlich eine Reise zu ihrem innersten Selbst und zu dem, was sie wirklich will…

Gewähltes Zitat

Oben in meinem Zimmer muss ich wieder an das Abenteuer des heutigen Tages denken und das Gefühl von Freiheit, das ich hatte, als ich etwas Riskantes tat. Für circa 99% der Leute ist Schuleschwänzen wahrscheinlich keine große Sache. Es war eine kleine Entscheidung. Aber gleichzeitig fühlte sie sich groß an, und zwischen ihr und dem, was meine Mutter gerade gesagt hat, spüre ich diesen leichten Stich der Reue, wenn ich daran denke, wie viel ich möglicherweise verpasst habe in den letzten Jahren, weil ich Angst davor hatte, ein Risiko einzugehen oder zu schüchtern war, um etwas zu sagen, oder zu besorgt, um wagemutig zu sein. Immerhin ist es mein eines, wildes und kostbares Leben.

(S. 94) 

Meine Meinung

In ihrem letzten Schuljahr soll die 17jährige Parker ihrem Lehrer helfen 10 Jahre alte Tagebücher an seine ehemaliger Schüler, die diese damals geschrieben haben, zu verschicken. Dabei trifft sie auf das Tagebuch einer ehemaligen Schülerin, mit mittlerweile Tod ist. Eigentlich gegen ihre Überzeugung nimmt sie das Tagebuch an sich und liest darin. Zeitgleich steht Parker unter Druck, weil sie heraus finden muss, was sie zukünftig mit ihrem Leben anfangen will…

„Dein eines, wildes, kostbares Leben“ ist eine wirklich schöne Geschichte. Jessi Kirby schreibt hier aus der Sicht der Protagonistin Parker. Die Tagebucheinträge der verstorbenen Julianna lockern die Geschichte ein wenig auf. Generell ist der Stil aber sehr einfach gehalten und lässt sich sehr gut lesen.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Parker ist ein sehr zielstrebiger Teenager, der ungern Risiken eingeht, nie etwas neues ausprobiert und sich meist regelkonform verhält. Aus Angst andere zu enttäuschen und etwas falsches zu tun trifft sie die Entscheidungen, die von ihr erwartet werden und denkt mit Kopf, nie mit dem Bauch. Eine richtige Streberin eben. Das sie mit diesen Entscheidungen nicht wirklich glücklich ist, wird ihr zum Ende ihrer Highschool-Zeit dann selbst bewusst und sie versucht sich und ihr Leben zu reflektieren. Dabei hilft ihr das Tagebuch, in der eine verstorbene Schülerin Jahre zuvor fest legen sollte, wer sie überhaupt ist und was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Auf der Suche nach Juliannas wahrer Persönlichkeit, entdeckt Parker auch ihre eigene nach und nach und erkennt, dass sie eigentlich anders sein möchte als sie ist.

Ich mochte Parker wirklich gerne und konnte ihre Gedankengänge gut nachvollziehen. Im Teenageralter war ich selbst oft unsicher und wusste nie, was mich überhaupt ausmacht und was ich mal mit meinem Leben anfangen wollte. Man neigt ja schon dazu Dinge zu tun, die von einem erwartet werden und nicht immer das, was man wirklich gerne machen würde. Dieses Buch regt auf jeden Fall ein wenig zum nachdenken an. Über sich, sein Leben und sein Verhalten.
Parkers Freundin Kat hingegen fand ich oftmals ein wenig unglaubwürdig. Vorneraus sehr oberflächlich, dann doch wieder viel tiefgründiger als gedacht, dann aber teils doch wieder sehr unbedacht. Eigentlich das genaue Gegenteil von Parker und ich hatte auch so den Eindruck, dass Kat in diesem Buch wirklich nur ein Gegensatz zur Protagonistin sein sollte, denn ihr fehlte auf jeden Fall ein wenig der Tiefgang, was ich sehr schade fand.

Die Geschichte rund um die beiden verstorbenen Teenager Shane und Julianna, fand ich sehr dramatisch mit zu verfolgen. Zum Teil aber auch sehr vorhersehbar, denn Hinweise auf das Ende werden schon sehr früh in die Handlung eingeflochten. Trotzdem hat mir die Lektüre Spaß gemacht.

Fazit

Insgesamt war „Dein eines, wildes, kostbares Leben“ ein sehr schöner Roman darüber, was wir aus unseren Leben machen, wer wir sind, was Entscheidungen mit uns machen und was wir überhaupt wollen. Das Buch gibt zwar keine tiefgründigen oder gar zufriedenstellenden Antworten auf derlei Fragen, aber es regt ein wenig zum nachdenken an. Für ein Jugendbuch wirklich sehr schön, aber auch für junge Erwachsene sicherlich nicht verkehrt. Mir hat es Spaß gemacht!

Meine Wertung

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Es duftet nach Sommer – Huntley Fitzpatrick

esduftetnachsommer

cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: What I thought was true
ISBN: 978-3570157503
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Sommer, Sonne, Meer – und die erste große Liebe
Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

Gewähltes Zitat

Ich bin das totale Klischee.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert, obwohl der vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung ist und tadellos passt.
Und das Schlimmste kommt noch. Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert, obwohl der vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung ist und tadellos passt und findet, dass jeder dieser Badeanzüge total scheiße an ihm aussieht.

(S. 238) 

Meine Meinung

Die junge Gwen lebt zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Cousin, ihrem kleinen und verhaltensauffälligen Bruder Emory und ihrem Großvater zusammen unter einem Dach. Das Geld ist knapp, weswegen sowohl Gwen, als auch ihr Cousin Ferienjobs annehmen müssen. Da passt es Gwen gar nicht wirklich in den Kram, dass sie in ihrem Ferienjob dauernd auf den gutaussehenden Cass trifft, dem sie seit dem letzten Frühjahr sehr befangen gegenüber steht und ihn dennoch mehr als nur etwas anziehend findet…

Nach dem Debütroman „Mein Sommer nebenan“, der mir im letzten Jahr so sehr gefallen hat, musste ich natürlich auch das neue Werk der Autorin lesen. Und wann ist für einen Sommerroman die beste Zeit, wenn nicht im Sommer?

Schon die Optik ist sommerlich und das auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch im erfrischenden hellgrün und pink gehalten. Außerdem fügt es sich wunderbar neben seinem Vorgänger ein.

Inhaltlich hat die Autorin auch hier wieder eine einfache und angemessen lockere und frische Sprache gewählt. Das Buch liest sich einfach locker und flüssig weg.
Ebenso hat die Autorin es absolut drauf ihre zumeist jugendlichen Protagonisten total authentisch darzustellen. Ich habe den Protagonisten ihr Handeln auf jeden Fall komplett abgekauft und konnte jegliche Rührungen nachvollziehen. Dies sorgte dafür, dass ich total ins Buch eintauchen konnte, was richtig Spaß machte.
Beim letzten Buch der Autorin hatte ich noch bemängelt, dass diese Authentizität bei den Erwachsenen Protagonisten leider nicht vorhanden war, bei diesem Roman allerdings schon! Auch jegliche Erwachsenen in diesem Buch waren total schön ausgearbeitet, auch die älteren Damen, von denen ich wirklich sehr gerne gelesen habe und deren Darstellung ich sehr schön nachvollziehbar und gelungen fand.

Generell konnte hier die Stimmung der Insel und der dortigen Verhältnisse super eingefangen werden. Das trifft sowohl auf das sommerliche Strandfeeling zu, als auch auf die Probleme und die eingeschränkten Möglichkeiten, die sich durch das Leben auf einer so kleinen Insel ergeben.

Die Geschichte ist einfach schön und zum Wohlfühlen. Ich konnte mich total darauf einlassen und mich von den Stimmungen der Protagonisten, allen voran natürlich Gwen, mitreißen lassen. Zwar haben mich die Rückblicke zum Teil ein wenig verwirrt, weil ich ab und an nicht sofort kapierte, wann es sich gerade um einen Rückblick handelte und wann man in der Gegenwart war, aber das hat der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan. Die Rückblicke waren im Gegenteil eigentlich toll und haben zusätzlich ein wenig Spannung reingebracht, obwohl die Geschichte ansonsten alles andere als ein Spannungsroman war.

Fazit

Wie ich schon sagte, ist dieser Roman ein toller Wohlfühlroman für Jugendliche und junge Erwachsene. Es geht unter anderem ums Erwachsen werden, darum, was man aus seinem Leben macht, was für Entscheidungen man trifft. Um Zukunftsängste, darum, was einem wirklich wichtig ist und um Vergänglichkeit. Insgesamt also um Themen, mit denen jeder im Laufe seines Lebens häufig konfrontiert wird.
Von mir gibt es für dieses tolle Buch die volle Sternzahl, denn solche absoluten Wohlfühl-Romane hätte ich gerne öfter!

Meine Wertung

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Arclight: Niemand überlebt die Dunkelheit – Josin L. McQuein

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Egmont INK Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,99 Euro
April 2014
Originaltitel: Arclight
ISBN: 978-3863960353
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Die Welt ist in völliger Dunkelheit versunken. Nur das „Arclight“, eine undurchdringliche Lichtkuppel, schützt die letzten Überlebenden vor dem Grauen der ewigen Nacht. Denn draußen lauern sie … die Seelenfresser. Wer ihnen in die Hände fällt, wird einer von ihnen oder stirbt. Allein Marina überlebte eine Begegnung mit den furchtbaren Wesen. Doch der Preis dafür war hoch: Von den zwölf Rettern, die auszogen, um sie zu suchen, kehrten nur drei zurück. Und die schwer verletzte Marina hat jede Erinnerung verloren. Seitdem spürt sie den Hass der Hinterbliebenen, ihre Abscheu, ihre Angst. Denn niemand entkommt der Dunkelheit, der nicht selbst ein Teil von ihr ist … Und die Seelenfresser suchen Marina, testen immer wieder die Grenzen des Lichtwalls und brechen schließlich durch! 

 

Gewähltes Zitat

Ich habe das Gefühl, dass in meiner Vergangenheit Menschen existieren, die immer schon da waren. Und vielleicht gibt es sie irgendwo noch immer.
Ich gebe ihm das Foto zurück und überlege, ob Tobin mir wohl ansieht, dass ich neidisch darauf bin, dass er seine Vergangenheit kennt und ich meine nicht. Es ist nicht fair. Mit einem Mal habe ich den Drang, seine Erinnerung zu zerstören, damit er mir nichts voraushat.

(S. 190)

 

Meine Meinung

Seitdem Marina aus dem Grau vor den Blassen gerettet wurde, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie weiß nicht wer sie wirklich ist, was mit ihr geschah, woher sie ursprünglich stammt. Sie weiß nur, dass sie überlebt hat und irgendwie anders ist als die anderen. Natürlich ist man das, wenn man keine Erinnerungen mehr hat. Und das schlimmste ist, dass sie schuld daran ist, dass ein paar Eltern ihrer Mitschüler bei ihrer Rettungsaktion gestorben sind. Den Blassen zum Opfer gefallen – ihretwegen.

Josin L. McQuein hat hier ein unglaublich düsteres und dichtes Szenario erschaffen, das mich schon beim Lesen des Klappentextes in seinen Bann ziehen konnte. Die Vorstellung, dass die Welt überwiegend düster ist und in der Finsternis fremde und erschreckende Gestalten lauern – solche Phantasien kennt man doch noch aus seiner Kindheit, wenn man ängstlich im Bett liegt und die Monster im Kleiderschrank fürchtet. Genau diese Stimmung empfand ich teilweise beim Lesen, was ich sehr gelungen und spannend fand.

Genau dieses Szenario hat auch lange Zeit Spaß gemacht, aber irgendwann hatte ich mir eigentlich auch Erklärungen erhofft, warum es überhaupt so weit gekommen ist mit der Erde und auch wie das alles von statten geht. Leider wurde hier allerdings total im Dunkeln gelassen und das bis zum Schluss. Wirkliche Erklärungen bekommt man nicht.

Wenn man damit leben kann und mit der spannenden Geschichte zufrieden ist, dann ist allerdings auch noch lange nicht alles gut, denn mir fehlten auch innerhalb der Geschichte inhaltlich viele Erklärungen. So habe ich teilweise einiges nicht verstanden und auch als in sich nicht logisch empfunden. Leider kann ich auf mein größtes Ärgernis hier nicht gut eingehen ohne zu spoilern, aber es sei gesagt, dass ich finde, dass es sich die Autorin hier an vielen Stellen ein wenig zu einfach gemacht hat.

Nur mit einer tollen Atmosphäre ist es leider nicht getan, das hilft bestimmt um in die Geschichte hinein zu finden und sich fesseln zu lassen, aber irgendwann erwartet jeder Leser doch ein wenig mehr. Und mehr hätte man hier auch auf jeden Fall raus holen können, denn in Arclight steckte meiner Ansicht nach wirklich viel Potential und auch die Autorin hat bewiesen, dass sie schreiben kann. Ein wenig durchdachter und ausführlicher geplant, wäre hier auf jeden Fall mehr gewesen.

 

Fazit

Insgesamt muss ich also sagen, dass mich Arclight zwar lange Zeit durch seine wirklich tolle Atmosphäre und den einnehmenden Schreibstil fesseln konnte, aber einfach nicht hielt was es versprach. Wer hier eine so unheimlich tolles Szenario entwirft, der sollte zumindest in sich stimmige Erklärungen finden, wenn er schon davon absieht dem Leser Erklärungen zu servieren. So lässt mich das Buch leider mit sehr bitterem Beigeschmack und meiner Meinung nach viel verschenktem Potential zurück.

Meine Wertung:

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Invaders: Sie kommen in Frieden … oder so – Peter Ward

invaders

Piper Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 384 Seiten
14,99 Euro
Oktober 2013
Originaltitel: Time Rep
ISBN: 978-3492703130
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Inhalt (lt. amazon.de):
Geoff Stamp glaubt nicht an Zeitreisen – bis er ein unwiderstehliches Jobangebot bekommt: Er soll als Zeitreiseführer Touristen aus der Zukunft betreuen. Doch bald stellt sich heraus, dass eine außerirdische Macht Spione in Geoffs Umfeld gebracht hat, um eine zerstörerische Invasion auf die Menschheit vorzubereiten. Geoff findet sich im Mittelpunkt eines galaktischen Konflikts wieder … Die Invasoren kamen aus der Vergangenheit. Aus der Zukunft kehrten sie zurück, um uns endgültig zu unterwerfen. In der Gegenwart trafen sie auf einen Mann, mit dem sie nicht gerechnet hatten: Geoff Stamp. Er hatte gerade seinen neuen Job angetreten. Und sah es gar nicht ein, sich dies durch ein paar außerirdische Reptilien zunichte machen zu lassen … Peter Wards gefeiertes Debüt ist ein episches Abenteuer zwischen den Zeiten – irrwitzige Verwicklungen und gigantische Weltraumschlachten inklusive.

Zitat:
»Heutzutage nicht. Im All zu drehen ist genauso einfach wie eine Autoverfolgungsjagd auf der Erde zu filmen. Außerdem merkt das Publikum den Unterschied. Vergleichen sie mal Star Trek 2 mit Star Trek 200, dann verstehen Sie, was ich meine.«
(S. 283 ff.)

Kommentar:
Geoff Stamp ist ein unscheinbarer Typ. Nicht, weil er aus der Masse nicht raussticht, sondern weil er überhaupt nicht auffällt, denn wer sich nie zeigt, wird auch nicht wahr genommen. Geoff geht selten vor die Tür, hat seit einiger Zeit keinen Job mehr, auch keine Lust sich einen zu beschaffen und spielt die meiste Zeit Computerspiele. Sein einziger Freund ist Tim, bei dem er auch wohnt, von dem er allerdings nicht viel weiß, außer dass Tim den faulen Geoff und sein unsoziales Verhalten bedingungslos duldet, was Geoff zwar sehr gelegen, aber auch ein wenig merkwürdig vorkommt. Eines Tages kommt Tim schließlich mit einem Stellenangebot, auf das Geoff sich seiner Meinung nach bewerben sollte, was Geoff aus Scham auch tut, schließlich zahlt er Tim schon seit Ewigkeiten keine Miete mehr. Auf seine nichtssagende Bewerbung bekommt er auch postwendend eine Antwort, sogar noch bevor er sie überhaupt selbst abgeschickt hat …

Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was ich mir von diesem Buch versprochen habe, aber es war etwas anderes als das, was ich bekommen habe. Es war besser!
Ich hatte schon eine humorvolle Geschichte erwartet, das hat mir der Titel bereits verraten, die Inhaltsbeschreibung fand ich allerdings eher etwas nichtssagend, so dass ich wirklich recht unbelastet an die Geschichte gehen konnte.

Den Beginn der Geschichte fand ich ein wenig lahm, den Schreibstil etwas distanziert und wenig fesselnd. Ich brauchte erst einmal einige Seiten um rein zu kommen, zumal mir auch der Protagonist selbst, Geoff Stamp, weder sympathisch noch irgendwie nachvollziehbar agierend war. Mit seiner faulen und gleichgültigen Art konnte er mich zunächst nicht für sich einnehmen. Nach den ersten Seiten wurde die Handlung allerdings interessant und auch ein wenig abstrus, so dass ich einfach weiter lesen musste, denn ich wollte selbst wissen, was es mit diesem merkwürdigen Jobangebot auf sich hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich auch bereits total an den Schreibstil gewöhnt und fand ihn zum Schluss dann doch sogar sehr passend zur Geschichte.
Auch Geoff wurde mir immer sympathischer und als er schließlich seine Rolle in der Geschichte vorgesetzt bekam, nämlich die der unbedeutendste Mensch der Erde zu sein, wurde auch endlich sein Ehrgeiz geweckt und ich konnte auch seine Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen.

Insgesamt ist in dieser Geschichte alles sehr überspitzt und ironisch dargestellt, was mir am Anfang ein wenig Schwierigkeiten bereitete, mir zum Schluss aber sehr gut gefiel! „Invaders“ hat seine glorreichen Momente, die während des Lesens einfach Spaß machen, die ich dann auch mit lachendem Auge und offenen Mund verfolgen konnte und die ich auch so schnell nicht vergessen werde, so besonders war die Geschichte im Gesamten. Die Idee ist sicherlich nicht neu, obwohl einige Elemente doch sehr erfrischend waren, die Umsetzung aber ist total überzeugend und anders.

Von mir gibt es für diese tolle Zeitreise-Science-Fiction-Alien-Invasions-Führungs-Komödie vier sehr gute Sterne mit Tendenz zum fünften Stern!

 

Meine Wertung:
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Selection – Kiera Cass

selection

Sauerländer Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 360 Seiten
16,99 Euro
Februar 2013
Originaltitel: The Selection
ISBN: 978-3737361880
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Inhalt (lt. amazon.de):
Die Chance deines Lebens?
35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

Zitat:
Mir war jedoch klar, dass ich mich nicht einfach über Nacht in Maxon verlieben würde. Das würde mein Herz mir nicht erlauben. Doch ich fand mich plötzlich in der Situation wieder, dass es da etwas gab, das ich vielleicht haben wollte. Deshalb sann ich oft still darüber nach, obwohl ich nicht nur einmal versucht war, mein Geheimnis auszuplaudern.
(S. 289)

Kommentar:
In der Zukunft sind die Menschen in unterschiedlichen sozialen Schichten unterteilt, genannt Kasten. Die junge America Singer gehört mit ihrer Familie der fünften Kaste an und ist damit Hunger und Entbehrungen gewohnt. Als sie eines Tages die Chance bekommt am Auswahlverfahren teilzunehmen, bei dem Prinz Maxon von Illeá seine zukünftige Frau finden will, wird sie von ihrer gesamten Familie und Freunden gedrängt daran teilzunehmen. Doch America zögert. Einerseits wäre ein Sieg für ihre Familie die Möglichkeit endlich aufzusteigen und ein sorgloses Leben zu führen. Und auch wenn sie nicht siegen würde, wäre allein schon ihre Teilnahme ein Garant dafür, dass ihre Familie für eine ganze Weile ausgesorgt hätte. Andererseits ist sie sich nicht sicher, ob sie diesem eingebildeten und aufgeblasenen Prinzen wirklich umwerben will und außerdem ist da ja auch noch ihre heimliche Liebe Aspen, dessen Heiratsantrag sie sehnlichst erwartet…

Dieses Buch lag hier eine kleine Ewigkeit herum und jetzt, kurz vor Erscheinen des zweiten Bandes habe ich es mir endlich geschnappt und konnte kaum aufhören zu lesen.
Der Schreibstil von Kiera Cass ist klasse und als absolut locker und leicht zu bezeichnen. Man fliegt förmlich durch die knapp 360 Seiten.

Die Geschichte selbst erinnert tatsächlich ein wenig an „Der Bachelor“ – viele hübsche Mädels kämpfen um die Gunst eines Mannes und das in aller Öffentlichkeit und fürs Fernsehen. So oberflächlich wie sich dieses Szenario auch anhört, ist es allerdings dann doch nicht. Jedenfalls nicht ganz. Im Vordergrund geht es zwar um den Kampf um den Traummann und die Krone und der damit einhergehenden Macht und dem Reichtum, aber im Hintergrund geht es vor allem auch um die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die besonders in den Gesprächen zwischen America und Maxon immer wieder zur Sprache kommen, wenn sie versucht ihm nahezubringen, wie die Welt außerhalb des goldenen Käfigs wirklich ist, wenn man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, sondern innerhalb der fünften Kaste oder sogar einer noch niedrigeren angehört.

Obwohl „Selection“ in einer fernen Zukunft, weit hinter dem vierten Weltkrieg spielt, merkt man davon nicht allzu viel. Die Welt hat sich zwar drastisch verändert, vor allem was die Länderumverteilung und Politik angeht, allerdings kann von Fortschritt nicht unbedingt die Rede sein, schon gar nicht von einem technischen Fortschritt. Das hat mich allerdings überhaupt nicht gestört. Ich habe die Geschichte sehr genossen, nur halt zu keiner Zeit im Kopf gehabt, dass sie in der Zukunft spielt, außer, wenn von der Zeit vor den ganzen Veränderungen die Rede war, in der die Welt noch so beschrieben war, wie sie heute ist.

Die Protagonistin America Singer ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist eine junge Frau, für ihre Verhältnisse sehr gebildet, hübsch, natürlich, besonnen, sympathisch – ja, eigentlich schon viel zu perfekt! Tatsächlich hat die Protagonistin nur wenige Fehler, aber die paar machen sie noch einmal liebenswerter. Das empfindet wohl auch Prinz Maxon. Seine Figur ist ähnlich angelegt, hinzu kommt noch eine Portion Naivität, denn ein zukünftiger erwachsener Regent, der als durchaus interessiert und intelligent dargestellt wird und trotzdem kaum Ahnung von der Welt dort draußen zu haben scheint, den kann ich nur als naiv bezeichnen. Trotzdem würde auch ich ihm mein Herz schenken, denn seine Naivität macht er definitiv mit seinem Charme wett.
Die weiteren Figuren bleiben allesamt ein wenig blasser, was allerdings nicht allzu schlimm ist, denn sie sind eh eher Nebenfiguren.
Ein wenig hervorheben könnte man hier vielleicht noch Americas erste Liebe Aspen, auf die sie im Palast wieder stößt. Eigentlich ist Aspen ebenfalls ganz nett und ich kann gar nicht genau beschrieben wieso, aber mir ist er tatsächlich nie sonderlich sympatisch gewesen. Ob das von der Autorin gewollt ist oder ob da doch mehr meine Vorliebe für den Prinzen durchscheint, das werde ich wohl erst am Ende der Reihe wissen, wenn ich weiß, für wen America sich schlussendlich entscheiden wird. 

Einerseits ärgere ich mich, dass ich diese tolle Buch nicht schon früher gelesen habe, andererseits freue ich mich auch, weil ich jetzt beinahe nahtlos zu Band 2 übergehen kann und mich allzu lange warten muss, denn das Ende ist schon gemein und absolut offen!

 

Meine Wertung:
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Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot – Marissa Meyer

wieblutsorot

Carlsen Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 432 Seiten
19,90 Euro
Januar 2014
Originaltitel: The Lunar Chronicles – Scarlet
ISBN: 978-3551582874
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Inhalt (lt. amazon.de):
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …

Zitat:
Lunarier konnten Menschen dazu bringen, Dinge zu sehen, die nicht existierten, und Gefühle zu entwickeln, die auf nichts beruhten. Sie konnten Menschen einer Gehirnwäsche unterziehen, so dass sie Dinge taten, die sie sonst nie tun würden. Ohne Diskussion. Ohne Widerstand.
(S. 53)

Kommentar:
Während Scarlet sich auf die verzweifelte Suche nach ihrer plötzlich verschwundenen Großmutter macht und dabei dem mysteriösen Wolf begegnet, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt, kann Cinder aus ihrer Gefangenschaft fliehen, noch bevor sie nach Luna ausgeliefert wird. Dabei hilft ihr ein weiterer Gefängnisinsasse, mit dessen Hilfe sie nach Frankreich flüchtet, auf den Spuren ihrer Vergangenheit.
Währenddessen versucht Imperator Kai verzweifelt sein Abkommen mit Luna einzuhalten und Cinder wieder zu finden, um sie Königign Levana von Luna ausliefern zu können, ansonsten droht Luna der Erde mit einem schrecklichen Krieg, in dem die Erde so wie es aussieht, den Kürzeren ziehen würde …

Ebenso wie bereits der erste Band ist auch dieses Buch optisch ein echter Hingucker. Der Schutzumschlag ist mit zahlreichen, rot-metallisch glänzenden Wolfssilhouetten geprägt, so dass diese zusammen ein tolles Muster ergeben. Das Papier fühlt sich an wie Tonpapier. Insgesamt also wieder eine stimmige Optik und zusammen machen sich die beiden bisher erschienenen Luna-Chronik-Bände wirklich gut im Regal.

In diesem zweiten Teil bekommen wir mit Scarlet eine neue Hauptfigur vorgesetzt. Scarlet ist sehr temperamentvoll und facettenreich und ebenso sympathisch wie es bereits Cinder war. Die Suche nach ihrer Großmutter erleben wir als Leser mit und ich habe am Anfang wirklich überlegt und war sehr gespannt, wie dieser Strang um Scarlett und ihre Großmutter zur bisherigen Geschichte passen würde. Erst zum Ende hin laufen die beiden Stränge nämlich zusammen und auch dem Leser wird das gesamte Ausmaß bewusst.
Außer Scarlet gibt es noch einige weitere neue Figuren und hier muss ich sagen, dass die Autorin ihre Figuren hier meiner Meinung nach so richtig gut in Szene setzt, ich finde allesamt richtig gut gelungen, mit viel Tiefe.

In diesem Band lernen wir auch ein wenig mehr von der Erde der Zukunft kennen, denn die Geschichte spielt nicht mehr nur im asiatischen Staatenbund, sondern auch im Frankreich des zukünftigen Europas. Hier beweist Marissa Meyer einmal mehr, was für eine tolle und gut durchdachte Geschichte und auch Welt sie hier erdacht und erschaffen hat.

Die politischen Konflikte zwischen den Oberhäuptern der Erd-Staaten und Luna bekommen wir als Leser auch in diesem Band wieder aus der Sicht von Prinz Kai mit, der ja nun Imperator und somit Oberhaupt des asiatischen Staatenbundes ist, allerdings nicht so detailliert wie noch im ersten Band. Dennoch wird auch hier wieder deutlich, wie grausam, gefährlich und machtgierig Königin Levana tatsächlich ist und was ihre eigentlichen Pläne sind.

Die Geschichte um Cinder wird in diesem Buch nicht allzu weit gebracht, nachdem sie entkommen konnte, befindet sie sich hauptsächlich auf der Flucht und auf den Spuren ihrer Vergangenheit und das ist wirklich interessant, denn wir erfahren einiges über Cinders Vergangenheit und wie sie zu dem wurde was sie nun ist und wie es überhaupt dazu kam. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit ihrer Existenz noch viel mehr. Außerdem fängt Cinder selbst so langsam an zu verstehen, wer sie tatsächlich ist und zu akzeptieren, dass sie Lunarierin ist.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass die Geschichte direkt dort wieder einsetzt, wo sie im ersten Band endete, wir verlieren also keine Zeit mit Cinder.

Die märchenhaften Elemente wurden auch in diesem Band eher subtil in die Geschichte gestreut, allerdings trotzdem unübersehbar. Auch dieses Buch ist übrigens in vier große Abschnitte gegliedert, betitelt mit “Erstes Buch”, “Zweites Buch” etc. Jedem Abschnitt gehen ein paar Zeilen des original Märchens voraus. Wer die original Märchen kennt, der kann natürlich schon ein paar Schlüsse ziehen, aber ganz so einfach macht es uns die Autorin uns hier auch wieder nicht, denn die Luna-Chroniken sind einfach keine normalen Nacherzählungen und das gefällt mir einfach richtig gut.  

Insgesamt hat mir auch “Wie Blut so rot” wieder richtig gut gefallen! Zum Ende des Buches findet sich nach den Danksagungen noch die ersten Seiten des dritten Bandes, der “Wie Sterne so golden” heißen wird. Einen Erscheinungstermin dafür gibt es leider noch nicht, aber ich hoffe darauf, dass wir es vielleicht schon zum Ende des Jahres in den Händen halten dürfen. Auf den vierten Teil werden wir noch lange genug warten müssen, denn dieser wird voraussichtlich erst 2015 in Originalsprache erscheinen.

Von mir gibt es für diese grandiose Fortsetzung auf den Fall wieder die volle Punktzahl! Ich liebe Marissa Meyers Fantasie und ihre erschaffene Welt und freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung!

 

Meine Wertung:
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Eve & Adam – Michael Grant, Katherine Applegate

eveadam

Ravensburger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
Dezember 2013
Originaltitel: Eve & Adam
ISBN: 978-3473401048
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Inhalt (lt. amazon.de):
Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ – Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber …

Zitat:
Ich will das linke Auge ausradieren, da fällt mir plötzlich das Plakat mit den Eselsohren ein, das im Zeichensaal hängt: Kreativität heißt, eigene Fehler zuzulassen. Kunst heißt, zu wissen, welche man behalten soll.
(S. 157 ff.)

Kommentar:

Eve ist die Tochter einer sehr reichen Frau, die ein Pharmaunternehmen besitzt. Geld spielt keine Rolle, aber ein gute Verhältnis hat Eve nicht zu ihrer Mutter. Als Eve eines Tages einen Unfall hat und in der Firma ihrer Mutter behandelt wird, die selbstverständlich eine eigene gut ausgestattete Krankenstation hat, bekommt sie von ihrer Mutter als Aufgabe sich mit einem Computerprogramm zu befassen, damit sie sich nicht langweilt. Mit diesem Computerprogramm erschafft sie sich ihren Traummann. Natürlich virtuell, jedenfalls dachte Eve das, bis ihr Traummann plötzlich vor ihr steht. Das ist aber noch nicht alles, denn irgendetwas in der Firma ihrer Mutter läuft falsch. Welche gefährlichen Experimente laufen dort ab? Zusammen mit ihrer besten Freundin Aislin und dem jungen Solo, der ebenfalls für ihre Mutter arbeitet, versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und kann das Ausmaß ihrer Entdeckung selbst gar nicht begreifen …

Eve & Adam hat mich aufgrund der Kurzbeschreibung interessiert, die Story hörte sich interessant an und ich wollte gerne mehr erfahren. Das Cover fand ich zunächst als Bild nicht besonders toll, aber auch nicht schlecht. Als ich das Buch dann schließlich in Händen hielt, war ich vom Cover allerdings sehr angetan, denn der Schutzumschlag selbst ist transparent und bedruckt und schaut einfach klasse aus! Auch das Buch selbst ist bedruckt, allerdings fehlen dort die technischen Abbildungen. Insgesamt fand ich diese Idee also sehr gut und optisch muss ich sagen, dass dieses Buch dadurch ein echter Hingucker ist. Total gelungen!

Die Geschichte selbst ist sehr kurzweilig. Durch die kurzen Kapitel und die sehr große Schrift, lässt sich das Buch schnell lesen. Obwohl viele moralische Themen angesprochen werden, geht das Buch dennoch nicht weiter darauf ein, so dass hier alles eher oberflächlich abgehandelt wird. Man merkt dem Buch also an, dass es sich wirklich an Jugendliche richtet, für die einfach andere Dinge wie z.B. die Liebe oder ein perfektes Aussehen eher im Vordergrund stehen.

Eve fand ich als Figur recht sympathisch, ebenso wie Solo, obwohl ich vor allem Eves Handlungen und Gedanken nicht immer so wirklich nachempfinden konnte, vor allem was ihre Verliebtheit betraf und auch ihr Verhältnis zu Aislin konnte ich nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, denn Aislin fand ich als Figur wirklich sehr dumm, naiv und fast schon nervtötend.

Die Geschichte selbst ist ganz nett erzählt und ein wenig Spannung kommt ebenfalls auf. Insgesamt fand ich das Buch sehr nett, aber mehr leider auch nicht. Aus der Thematik hätte man sicherlich ein wenig mehr rausholen, vor allem auch so, dass ein wenig mehr im Gedächtnis hängen bleibt und auch ein wenig zum nachdenken anregt. So bleibt eine nette Geschichte, die unterhält. Nicht mehr und nicht weniger.
Von mir gibt es hier drei gute Sterne!

 

Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogen

Feinde der Zeit – Julie Cross

feindederzeit

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 544 Seiten
16,99 Euro
August 2013
Originaltitel: Vortex. A tempest novel
ISBN: 9783841422101
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Inhalt (lt. amazon.de):
Jackson muss sich entscheiden, wen er retten will: die Liebe seines Lebens oder die ganze Welt. Der aufregende zweite Teil der großen Zeitreise-Trilogie.
Jackson Meyer wirft sich voller Elan in seine Rolle als Agent für Tempest – die geheimnisvolle CIA-Abteilung, die für alle mit Zeitreisen verbundenen Bedrohungen zuständig ist. Trotz seines Kummers darüber, dass er den Lauf der Geschichte ändern und die Liebe seines Lebens aufgeben musste, zeigt Jackson, dass er ein hervorragender Agent ist – auch ohne, dass er seine eigenen Kräfte nutzt und durch die Zeit springt. All das ändert sich jedoch, als Holly – das Mädchen, für das er den Lauf der Geschichte geändert hat – erneut in sein Leben tritt. Dann wird plötzlich Eyewall, eine gegnerische CIA- Abteilung, aktiv. Jackson und seine Agentenkollegen werden angegriffen und müssen fliehen. Jackson erkennt, dass die Welt um ihn herum sich geändert hat. Jemand weiß von seiner ausgelöschten Beziehung zu Holly, so dass sie beide wieder in Gefahr sind.

Zitat:
Anders als Holly hatte ich morgens viele Gründe aufzustehen und mich dem Tag zu stellen, was immer er bringen mochte. Hollys Leben zu schützen war lange Zeit der wichtigste Grund gewesen. Dann gab es da noch Dad, der nur noch mich hatte. Und zudem waren da jetzt noch Stewart und Kendrick … und Emily.
(S. 480)

Kommentar:
Jackson arbeitet nun für Tempest, einer Organisation des FBI, die gegen die Feinde der Zeit, kurz EoTs ankämpft, die die Welt verändern wollen. Dabei spielt für ihn der Schutz seiner Freundin, speziell seiner Freundin Holly, eine große Rolle. Diese können sich nämlich nicht mehr an ihn erinnern. Er hat die Zeit dahingehend manipuliert, damit seine Freunde in Sicherheit sind. Allerdings gibt es da jemanden, der ihm einen Strich durch die Rechnung machen will und schnell sind sowohl Holly als auch Adam wieder mitten im Geschehen…

Ich liebe Geschichten über Zeitreisen und Zeitreisende. Sie haben so viel Potential für unglaubliche Geschichten, das gefällt mir einfach. Bereits im ersten Band dieser Reihe “Sturz in die Zeit” hat Julie Cross aus dem Potential der vielen Möglichkeiten geschöpft und eine tolle und wahnsinnige Geschichte erfunden, in der schon allerhand geschieht und der Leser mächtig aufpassen muss um die zeitlichen Handlungen nicht durcheinander zu schmeißen.
Mit “Feinde der Zeit” kommt hier der zweite Band, der dem ersten in nichts nachsteht. Zwar gibt es in diesem zweiten Band nicht soooo viel Zeitsprünge wie im ersten, aber es geht so rasant zu und es gibt so viele Überlegungen und Enthüllungen, dass ich auch hier sehr aufpassen musste um den Faden nicht zu verlieren. Das Tempo der Handlung zieht noch einmal deutlich an und es geht rasant her.

Wer den ersten Band nicht mehr so gut im Gedächtnis hat, dem wird es wahrscheinlich etwas schwer fallen ins Buch rein zu kommen, denn es gibt keine große Rückblende. Den ersten Band sollte man also auf jeden Fall kennen, bevor man sich an diesen hier wagt. 

Erzählt wird die Geschichte wieder aus der Sicht der Hauptfigur Jackson, der mir in diesem Band noch viel sympathischer war als im ersten Teil. Er ist definitiv reifer geworden und mit seinen Aufgaben gewachsen. Der kleine und verwöhnte Junge vom Beginn des ersten Bandes gibt es nicht mehr und das liegt nicht an der veränderten Zeit ;). Auch alle anderen Figuren aus diesem zweiten Band hatten mehr Tiefe als noch im Vorgängerroman. Es gibt auch einige neue Protagonisten.

Insgesamt hat mir “Feinde der Zeit” sehr gefallen! Es ist ein anspruchsvoller und bislang gut durchdachter Jugendroman, den man schlecht beiseite legen kann bis man zur letzten Seite vorgestoßen ist! Ich fand ihn besser als bereits dem ersten Band, dem ich vier Sterne gegeben habe, deswegen bekommt “Feinde der Zeit” von mir fünf Sterne!

Meine Wertung:
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