Das Buch aus Blut und Schatten – Robin Wasserman

dasbuchausblutundschatten

Arena Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 537 Seiten
18,99 Euro
Juni 2013
Originaltitel: The Book of Blood and Shadow
ISBN: 3401068113
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Inhalt (lt. amazon.de):
Vor der Mordnacht hatte Nora zwei beste Freunde, Chris und Adriane. Und Max, den sie liebte. Nach jener Nacht hat sie Chris‘ Blut an den Händen, Adriane steht unter Schock – und Max ist verschwunden. Was bleibt, ist ein okkultes Buch, das in jener Nacht seine grausige Botschaft offenbarte: Blut und Tod. Was bleibt, ist das mysteriöse Signum von Chris‘ Mördern – einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft. Gefangen zwischen Lüge und Schatten, behält Nora nur eine Gewissheit: Chris‘ Blut war erst der Anfang – und sie selbst wird das Ende sein.

Zitat:
Ich war eine Diebin.
Dieser Satz ging mir die ganze Nacht lang wie ein Trommelschlag durch den Kopf, auch noch am nächsten Tag und dem darauffolgenden Tag. Ich wusste nicht, wie viel der Brief wert war, aber er war vierhundert Jahre alt, daher war es vermutlich … eine Menge.
(S. 102)

Kommentar:
Nora, die vor einigen Jahren ihren Bruder verloren hat, arbeitet nebenbei bei Professor Hoffpauer, der von allen nur „der Hoff“ genannt wird. Zusammen mit Max und Chris arbeitet sie an einer Übersetzung wichtiger Dokumente, von denen der Hoff geradezu besessen ist. Mit Hilfe der übersetzten über 400 Jahre alten Briefe von Elisabeth Weston an ihren Bruder, wollen sie nämlich versuchen das Voynich-Manuskript zu entschlüsseln.
Nora merkt erst als es bereits zu spät ist, wo sie hier hineingezogen wurde, nämlich in ein gefährliches Abenteuer aus Blut und Schatten und die Gegner schrecken hier auch nicht vor Mord zurück …

Das Buch ist eingeteilt in vier große Abschnitte, die jeweils durch zwei schwarze Doppelseiten eröffnet werden, jeweils bedruckt mit einem Zitat und einer Überschrift. Innerhalb dieser Abschnitte ist die Geschichte noch einmal in meist kurze Kapitel gegliedert. In allen Abschnitten finden sich viele Seiten kursiv geschriebene Texte, die die Übersetzung der Briefe von Elisabeth Weston kennzeichnen.

Zunächst fand ich den Einstieg ein wenig verwirrend, denn anhand des düsteren Covers hatte ich mir eigentlich auch eine düstere Buchatmosphäre vorgestellt. Am Anfang war die Atmosphäre allerdings gar nicht mal so düster. Ein wenig bedrückt vielleicht, aber alles andere als unheimlich, das kam erst später.
Auch die vielen Übersetzungen der Briefe, an denen Nora im Buch arbeitet, haben es mir zu Beginn schwer gemacht mich richtig auf die Geschichte einlassen zu können, denn bevor ich mich noch an alle existenten Figuren gewöhnen konnte, war ich schon mitten drin in einer für mich noch sehr rätselhaften Übersetzung, von der ich auch erst einmal nicht wusste, was sie nun zur Geschichte beitragen würde. Erst mit der Zeit fügten sich die Informationen zusammen und die Geschichte fing an mir richtig Spaß zu machen.

Nora ist die Hauptfigur in diesem Buch, aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Trotz dem fand ich es schade, dass Nora mir bis zum Ende hin fremd blieb. Ich konnte viele ihrer Reaktionen nicht verstehen und ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen, denn den Leser lässt sie kaum an sich heran. Lediglich die vergangenen Ereignisse werden ausführlich berichtet. Alle weiteren Figuren werden aus Noras Sicht geschildert und treiben ein richtiges „Bäumchen wechsle dich“-Spiel: Mal sind sie auf der einen, Mal auf der anderen Seite. Es gibt also einige überraschende Wendungen in der Geschichte.

Die Geschichte an sich ist recht spannend, die Zusammenhänge sind interessant und gut konstruiert. Lediglich die Auflösung selbst hat mich eigentlich etwas unzufrieden zurück gelassen. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber die fand ich dann doch etwas unbefriedigend.

Insgesamt aber ein spannendes Abenteuer, mit vielen historischen Bezügen, das es Spaß gemacht hat zu lesen. Insgesamt würde ich 3,5 von 5 Punkten vergeben, die ich auf vier aufrunde!


Meine Wertung:
RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Todeswald – Ritta Jacobsson

Inhalt (lt. amazon.de):

Als der Wagen langsam neben ihr herfuhr, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken. Sie dachte an die ewigen Reden ihrer Mutter über Mädchen, die in Autos gezerrt worden waren, und musste den Impuls bekämpfen, voller Panik davonzurennen. Vorsichtig schielte sie rüber. Nur eine einzelne Person am Steuer. Das Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber sie hatte das unangenehme Gefühl, dass jemand sie ansah. Das Seitenfenster wurde runtergelassen. „Soll ich dich mitnehmen?“ An einem kalten Novemberabend verschwindet Sveas Freundin Mikaela spurlos. Einige Tage später findet man das Mädchen tot im Wald. Als Svea unfreiwillig in die Ermittlungen hineingezogen wird, ist sie schon bald in ein Netz aus Lügen, Indizien und gefährlichen Intrigen verstrickt. Sie beginnt zu ahnen, dass sie den Täter kennt. Und der hat verstanden, dass sie schon zuviel weiß …

Kommentar:

Als eines Tages Sveas Mitschülerin Mikaela vermisst wird, glaubt Svea zunächst einmal nicht an ein Verbrechen und lebt ihr Leben weiter wie bisher, samt aller negativen Gedanken gegenüber ihrer Hass-Freundin Mikaela. Bis Mikaela schließlich tot aufgefunden wird. Ab da ermittelt Svea zunächst auf eigene Faust, später dann auch zusammen mit dem Nachbarsjungen Linus, in den sie heimlich verliebt ist…
Ich habe noch nie einen Krimi gelesen, der direkt für Jugendliche geschrieben ist, sich aber mit einem so ernsten und brutalen Thema wie Mord befasst und war da auch zunächst einmal skeptisch.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Svea geschrieben. Svea ist ein normaler schwedischer Teenager mit teenietypischen Problemen. Der Autorin ist es meiner Meinung nach ganz gut gelungen die Handlung so zu beschreiben, dass sie aus der Sicht eines Teenagers glaubhaft erscheinen. Leider wird allerdings nur der Charakter von Svea auch ausreichend facettenreich dargestellt, alle anderen Protagonisten bleiben ein wenig blass und eintönig was aber vielleicht gar nicht mal so schlimm ist, da es sich hierbei ja um ein Jugendbuch handelt.
Die Erzählung wird in knapp 50 kleinen Kapiteln erzählt, manche davon sind nicht einmal eine komplette Seite lang, andere gehen dafür über mehrere Seiten, was zur Folge hat, dass man das Buch gut und schnell weg lesen kann und auch zwischendurch immer mal wieder Freude dran hat.
Die Geschichte an sich ist nicht sehr umfangreich, ein paar falsche Fährten wurden gelegt und so ganz wird bis zum Schluß nicht deutlich wer der Täter sein würde, es kommen mehrere in Betracht.
Alles in allem aber eine solide Leistung mit der Jugendliche ein paar spannende Lesestunden verbringen können.

todeswald-id4631365 Kosmos Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 256 Seiten
10,95 Euro
Februar 2011
ISBN: 3440123758

Vollendung – Gregory Funaro

Inhalt (lt. amazon.de):

Michelangelos Kunst ist vollendet. Doch ein Serienkiller strebt nach mehr…
FBI Special Agent Sam Markham ist spezialisiert auf Serienkiller. Dr. Cathy Hildebrant ist spezialisiert auf die Skulpturen Michelangelos. Als ein Mörder, der sich »Der Bildhauer« nennt und seine Opfer nach den Vorbildern des Renaissance-Meisters präpariert und inszeniert, eine Widmung für Cathy hinterlässt, beginnt die Jagd auf den skrupellosesten Mörder, dem Sam je begegnet ist. Ein Mörder mit einer Mission, der nur darauf wartet, dass Cathy ihm näherkommt, damit er sein Meisterwerk endlich vollenden kann …

Kommentar:

Ein Mörder will die Motivationen und Intentionen des Künstlers Michelangelo den Menschen näher bringen und drapiert seine Opfer im Stile der Werke des Bildhauers. Er hinterlässt am Tatort eine Widmund für Dr. Hildebrant, einer Kunstexpertin, deren Spezialgebiet die Skulpturen Michelangelos ist. Zusammen mit dem FBI soll sie helfen die Morde aufzuklären und die Zusammenhänge zwischen Michelangelo und dem Mörder verstehen.
Vorab: Dieses Buch ist sicherlich nicht geeignet um mal eben zwischendurch einen blutigen, brutalen Thriller zu lesen. Ja, die Geschichte ist zwar brutal, aber eher nicht blutrünstig. Die Beschreibungen der Grausamkeiten erschrecken eher und sich psycholischer Natur, detailierte Beschreibungen von fließendem Blut bleiben aus. Dennoch werden die Darstellungen der Leichen sehr realistisch und ausführlich dargestellt und was man sich zwischen den Zeilen denken kann, das erschreckt.
Zudem ist das Buch auch voller kunstwissenschaftlicher Details, die wichtig sind um die Motivation des Killers zu begreifen, dem Leser allerdings einiges an Aufmerksamkeit abverlangen. Konzentration ist also geboten.
Ein wenig gestört hat mich die doch sehr distanzierte Erzählweise des Autors. Natürlich würde ich mich nicht gerne mit einem Serienmörder identifizieren, aber ein wenig mehr Nähe zu den Protagonisten hätte ich mir schon gewünscht. So war das Buch zwar spannend, trotzdem man von Anfang an wusste wer der Mörder war und was er als nächstes vorhatte, aber so richtig mitfiebern konnte ich einfach nicht.
In sich also ein solider, guter Psychothriller, der aber sicherlich nicht für schnelle Unterhaltung gut ist, sondern für den man sich ein wenig mehr Zeit nehmen sollte um ihn genießen zu können.

243_37680_107006_xl Blanvalet Taschenbuch Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 400 Seiten
8,99 Euro
Juni 2011
ISBN: 3442376807