Das Erziehungs-Chaos: Was Kinder heute brauchen – Jürgen Holtkamp

daserziehungschaos Butzon & Bercker Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 230 Seiten
17,95 Euro
September 2011
ISBN: 376661472X

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Inhalt (lt. amazon.de):
Erziehung heute Chaos oder Vielfalt? -Welche Werte und Normen vermittle ich meinem Kind? – Ein Wegweiser für Eltern. Noch nie war Erziehung so schwierig wie heute. Der komplexe Wandel unserer Gesellschaft, die Ausdifferenzierung in ganz unterschiedliche soziale Milieus, stellt viele Erziehungsgewissheiten auf den Prüfstand und Eltern vor die Frage, welche Werte und Normen sie ihren Kindern vermitteln wollen. Welche gesellschaftlichen Einflüsse müssen in die eigene Erziehungsarbeit einbezogen werden, vor welchen gilt es Kinder zu schützen? Jürgen Holtkamp hat sich an eine Bestandsaufnahme gewagt und auf die Suche nach Prioritäten gemacht, die über die sozialen Milieus hinweg ihre Gültigkeit bewahren.

Kommentar:
Als Mutter von einem Kind bin ich immer neugierig auf Erziehungsratgeber aller Art und lese sie gerne. Zudem habe ich selbst Pädagogik studiert und bin demnach am Thema interessiert und selbst auch nicht ganz unwissend.
Von diesem Buch mit dem Titel „Das Erziehungs-Chaos – Was Kinder heute brauchen“ habe ich mir praktische Tipps gewünscht, die dem ganzen Erziehungschaos ein Ende bereiten könnten. Dies suggeriert schließlich der Titel. Natürlich habe ich auch eine Problem-Analyse erwartet, allerdings keine, die über alle Grenzen hinaus schießt und dem eigenen Titel des Buches keinen Raum mehr lässt, wie hier leider geschehen.

Die Einleitung fand ich noch sehr gut und treffend. Sie gab Denkanstöße in die – meiner Meinung nach – richtige Richtung, nämlich dahingehend, dass die Umstände in der Erziehung statt findet, heute ganz anders sind als damals und das sich einiges geändert hat. Soweit, so gut. Das ist kein Geheimnis und das wissen wohl die meisten. Dennoch war diese Einleitung vielversprechend und ich war gespannt auf die Lösungsvorschläge des Autors, die ich mir erhoffte.
Es folgte eine Analyse, wie Familie heute definiert wird, was heute wichtig ist und welchen Wert die Familie heute noch hat. Auch das war interessant, wenn auch ein wenig ausufernd. Leider trifft dies auch auf die weiteren Abschnitte zu, denn der Autor beschreibt haarklein und absolut detailreich die Unterschiede der Eltern, Familien und Lebensumstände von heute zu früher und setzt hierbei vor allem auf die Unterscheidung der sogenannten Sinus-Milieus. Diese gehen zurück auf die Lebensweltanalyse unserer Gesellschaft. Sie beschreiben unterschiedliche Gruppierungen von Menschen, die ähnliche Lebensweisen und -einstellungen haben. Ihrer Anzahl gibt es zehn, die unterschieden werden. Anhand dessen erklärt und analysiert der Autor. Die dabei aufgeführten Beispiele verdeutlichen meiner Meinung nach allerdings nicht unbedingt die typischen Unterschiede und Verhaltensweisen.
Die ausschließliche und generelle Nutzung dieser Milieus zieht sich durch das gesamte Buch und wer noch nie etwas von diesen Variablen gehört hat, dem wird es schwer fallen den weiteren Ausführungen folgen zu können. Meiner Ansicht nach verrennt sich der Autor hier auch einfach in diese Milieustudie und verliert sein eigentliches Thema (jedenfalls unterstelle ich jetzt einfach mal anhand des Titels, dass dies sein eigentliches Thema war), nämlich das Erziehungschaos aus den Augen.

Kurz und knapp: Wer hier praktische Tipps sucht, der sucht vergeblich. Mein Fazit nach den 230 Seiten umfassenden Buch ist eigentlich: Heutzutage läuft vieles schief, weil viele Denkmuster und Erziehungsinstitutionen veraltet sind und sich an heutigen Gegebenheiten und Umständen nicht anpassen. Das muss geändert werden.
Um zu dieser Einsicht zu kommen benötigt man allerdings dieses Buch nicht. Mir hat dieses Buch weder gefallen, noch hat es mir etwas gebracht. Ich finde, dass der Titel angepasst werden müsste, denn anhand des Titels erwartet man einfach einiges vom Buch, was das Buch nicht bietet. So geht man – wie ich – mit falschen Erwartungen, die allerdings durch den Titel und die Beschreibung geweckt wurden, an das Buch ran. Eine Enttäuschung ist also schon nahezu vorprogrammiert.
Von mir gibt es hierfür leider nur zwei Sterne.

Ich lebe, lebe, lebe – Alison McGhee

ichlebelebelebe dtv Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 160 Seiten
12,90 Euro
Oktober 2012
ISBN: 342324934X

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Inhalt
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Sie hatten einen schrecklichen Unfall, Rose und ihre große Schwester Ivy. Jetzt liegt Ivy im Koma, und Rose verbringt jeden Nachmittag an ihrem Bett im Pflegeheim. Immer und immer wieder erlebt Rose den Zusammenprall ihres Autos mit einem Lieferwagen in einer vereisten Kurve, den Moment, der sie aus der Zeit katapultiert hat. Nur der Freund der Familie, William T., schafft es, an Rose heranzukommen. Und noch jemand ist da, der auf sie aufpasst: Tom. Lange sträubt sich Rose, sich ihre Gefühle für Tom einzugestehen, bis zu dem Moment, wo sie über ihre Verzweiflung und Einsamkeit mit ihm sprechen kann. Sie begreift, dass sie Ivy loslassen muss, um ins Leben zurückkehren zu können.

Kommentar:
Rose und ihre große Schwester Ivy hatten einen Autounfall. Seitdem liegt Ivy im Koma, praktisch hirntot. Sie wird nicht wieder aufwachen, nie wieder die alte werden. Rose droht daran zu zerbrechen. Sie kommt mit dem Verlust ihrer Schwester nicht klar, ihr gelingt es nicht in ihr normales Leben zurück zu finden. Wie auch, wenn etwas so schreckliches geschehen ist, dass die Welt eigentlich still stehen müsste?

In „Ich lebe, lebe, lebe“ erzählt die Autorin Alison McGhee die Geschichte es jungen Teenagers, der einen großen Verlust erlitten hat und nicht weiß, wie er wieder in sein normales Leben finden soll. Jeder der selbst schon einmal einen großen Verlust erlitten hat, der wird das Gefühl vielleicht kennen. Das Gefühl der Ungläubigkeit, des Unverständnisses, warum die Welt sich einfach weiter dreht, warum alles seinen gewohnten Gang geht, obwohl etwas so schreckliches geschehen ist. Trotz allem und mit Hilfe guter Freunde lernt Rose ganz langsam sich wieder ins Leben zu katapultieren, mit dem Schmerz umzugehen und zu akzeptieren, dass es okay ist, sich nicht schuldig zu fühlen.

Die Autorin schreibt wirklich toll! Der Schreibstil ist klasse und voller wundervoller Metaphern, so dass das Lesen wirklich Spaß macht. Aber obwohl das behandelte Thema ein wirklich trauriges und erstes ist, kommt nicht so wirklich die richtige Stimmung auf, denn dazu ist das Buch irgendwie zu kurz geraten und doch nicht mitreißend genug. Es bleibt einfach durchgehend distanziert und so konnte mich das Schicksal von Ivy und Rose doch nicht wirklich berühren. Lediglich durch meine eigenen Erfahrungen hat mich das Buch ein wenig berührt und zum nachdenken gebracht. Durch den deutschen Titel wird tatsächlich schon vieles vorweg genommen, so dass sich auch die Frage nach dem Ausgang erübrigt.

Was bleibt ist also eine nette, kleine Geschichte, gut erzählt, ein schöner Denkanstoß. Mehr aber leider nicht. Gute drei Sterne vergebe ich hierfür.

Jake Djones und die Hüter der Zeit – Damian Dibben

jakedjonesunddiehueterderzeit Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
September 2012
ISBN: 3764530936

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Inhalt
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Es ist Zeit für neue Helden!
Jake Djones führt ein ganz gewöhnliches Leben – bis er eines Tages vom Geheimbund der Geschichtshüter erfährt. Die Agenten dieses Bundes eröffnen Jake nicht nur, dass er durch die Zeit reisen kann, sie benötigen auch noch seine Hilfe. Der skrupellose Prinz Xander Zeldt will die Vergangenheit nach seinem Willen verändern und der Welt damit für alle Zeit seine Herrschaft aufzwingen. Gemeinsam mit den besten Agenten der Geschichtshüter begibt Jake sich auf eine gefährliche Mission ins Venedig des 16. Jahrhunderts. Das Schicksal der Menschheit hängt allein von ihrer Entschlossenheit ab – in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft …
Abenteuer, Action und Liebe – vier Helden reisen durch die Jahrhunderte. Der Beginn einer Serie, die einen sofort in ihren Bann zieht.

Kommentar:
Jake Djones ist ein ganz normaler 14jähriger Teenager. Jedenfalls glaubt er das bis zu dem Tage, an dem er von den Hütern der Zeit entführt wird und heraus findet, dass er durch die Zeit reisen kann. Sein erstes Abenteuer ist direkt klar, denn seine Eltern sind in der Zeit verschollen und Jake macht sich zusammen mit einigen anderen Hütern auf den Weg ins Venedig im Jahr 1506 um herauszufinden was mit ihnen geschehen ist. Auf dieser Reise erfährt er auch vom schlimmsten Feind der Zeit und damit der Welt, nämlich vom lang verschollenen Prinz Zeldt, der die Zeit maniplulieren und so das Ende der Menschheit wie wir sie kennen herbeiführen will…

Endlich mal wieder ein tolles Fantasy-Abenteuer, was ein wirkliches Abenteuer ist und somit auch für Jungs gut geeignet. Der Markt wird derzeit zwar mit Fantasy-Büchern und -Reihen überschwemmt, aber die meisten richten sich dann doch an Mädchen. Jake Djones ist sowohl etwas für abenteuerlustige Mädchen, als auch für Jungen, obwohl es auch hier eine klitzekleine Romanze gibt, die sich aber wohl gaaaaaanz langsam anbahnt.

Im Vordergrund steht hier die abenteuerliche Geschichte rund um die Hüter der Zeit und Jakes Zugehörigkeit zu diesen. Der Anfang erinnert sogar ganz leicht an Harry Potter, denn auch Jake erfährt er spät und unerwartet wer er wirklich ist und über welche Fähigkeiten er verfügt. Das war es aber auch schon mit der Ähnlichkeit, jedenfalls wenn man davon absieht, dass auch Jake Djones wirklich spannend ist.
Schön auch, dass die jungen Leser so auch ganz nebenbei ein wenig über Geschichte erfahren, auch wenn natürlich vieles erfunden ist, ein paar Eckdaten stimmen ja und vielleicht lässt sich der eine oder andere ja auch tatsächlich dazu hinreißen mehr über die jeweilige Zeit und Epoche erfahren zu wollen. Falls nicht, ist es ja auch nicht schlimm.

Die Figuren in diesem Buch sind interessant, teils vielschichtig, nur Jake selbst bleibt ein wenig blass, aber ich denke, das wird sich im Verlauf der weiteren Bände auch geben. Bislang ist er der aalglatte, sympathische Held, ohne wirkliche Ecken und Kanten. Auf diese Entwicklung bin ich also jetzt bereits gespannt.

Damian Dibben hat bereits viele Drehbücher zu diversen Filmen geschrieben und das merkt man diesem Buch schon an, denn einige Szenen sind wirklich filmreif beschrieben, so dass sich beim Lesen in meinem Kopf teils wirkliches Kino abspielte. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, ich fand es sehr erfrischend und stark, aber es fiel mir beim Lesen sehr auf. Umso gespannter bin ich auf die tatsächlich kommende Verfilmung, die Filmrechte wurden jedenfalls schon vor Erscheinen des Buches verkauft.

Insgesamt hat mir dieser erste Band der Reihe gut gefallen und er hat Lust auf mehr gemacht! Der zweite Band wird laut Klappentext des Buches wohl im alten Rom spielen, darauf freue ich mich schon besonders.
Ein wirklich toller Abenteuerroman, der mich auch ein wenig an „Die Chroniken der Weltensucher“-Reihe von Thomas Thiemeyer erinnert hat. Eine klare Empfehlung für alle, die Abenteuer mögen!

Werde Beltz & Gelberg Buchblogger 2013!

Blogg dein Buch und der Verlag Beltz & Gelberg machen es auch in diesem Jahr wieder möglich!

Beltz & Gelberg und Blogg dein Buch starten wieder ein neues Gewinnspiel. Diesmal wird der offizielle Buchblogger 2013 gekürt und dem Gewinner winkt eine Reise zur Leipziger Buchmesse.

buchcover

Gute Freunde, ein schönes Zuhause und den tollsten Jungen der Welt zum Freund: Nach Jahren der Angst ist Maja endlich glücklich. Bis zu dem Tag, als der Mann aus dem Gefängnis entlassen wird, der Majas Familie einst brutal terrorisiert hatte. Er schreckt auch jetzt vor nichts zurück. Die Familie muss untertauchen: neue Stadt, neue Identität, alles auf Null. Nicht mal zu Lorenzo, ihrem Freund, darf Maja, die nun Alissa heißt, Kontakt haben. Ein neuer Albtraum beginnt: Wie soll sie Freunde finden, wenn sie nur Lügen erzählen darf und schon das kleinste Partybild auf Facebook ihr Leben in Gefahr bringen kann? Und wie könnte sie Lorenzo je vergessen? Einsam, voller Wut und Sehnsucht trifft Maja eine verhängnisvolle Entscheidung …

Mehr zum Gewinnspiel erfahrt ihr über den folgenden Link:
http://www.bloggdeinbuch.de/r/evbg3p/

Viel Erfolg allen Teilnehmern!

BETA – Rachel Cohn

beta cbt Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 416 Seiten
17,99 Euro
Februar 2013
ISBN: 3570161641

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Inhalt
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Sie hat, was sie nicht haben soll: Gefühle …
Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir …


Kommentar:
Demesne ist eine Insel, unabhängig vom Mainland, auf der nur die Reichsten und Angesehensten Menschen der ganzen Welt leben können. Die Luft ist dort reiner als sonst wo, die Landschaft schöner und sogar was Wasser besser. Die Menschen die dort leben werden von einer starken Zufriedenheit ergriffen und geben sich daher nicht mehr mit menschlichen Arbeitskräften ab, sondern lassen Klone für sich arbeiten, die keine Gefühle, keine Rechte und keine eigene Meinung haben. Elysia ist so ein Klon. Sie ist eine Teen-Beta. Ein geklonter 16jähriger Teenager, der von ihrer Familie gekauft wird um zu deren Unterhaltung zu dienen. Zunächst einmal läuft alles wie es sein soll, bis Elysia plötzlich entdeckt, dass sie Essen schmecken kann, eigene Gefühle hat und sich sogar verlieben kann. Ab da ist ihr Leben in Gefahr, denn solche defekten Klone darf es nicht geben, sie werden vernichtet …

Bei diesem Buch handelt es sich um eine weitere Dystopie, von denen es derzeit ja nur so wimmelt in den Buchhandlungen. Die Autorin hat sich hier allerdings ein Szenario ausgedacht, dass nicht alltäglich ist, das macht dieses Buch schon einmal etwas besonders.
Als Leser hat mich das ganze beschriebene Szenario schon sehr gefesselt, obwohl ich es mir eigentlich nicht so recht vorstellen konnte und doch zwischendurch immer viele Fragen hatte, die auch bis zum Schluss unbeantwortet blieben. Aber gut, da dies der erste Teil von dreien ist, die noch folgen sollen, will ich dies hier nicht zu sehr bemängeln, ein wenig Antrieb sollte schon noch vorhanden sein die Fortsetzungen zu lesen. Trotzdem hätte ich mir zur einen oder anderen Aussage doch ein wenig mehr Information gewünscht, einfach um sich auf dieses Szenario besser einlassen zu können und es besser verstehen zu können. Die meisten Fakten bekam der Leser durch Elysia mitgeteilt, die sich als neuerschaffener Klon selbst alle wichtigen Details von ihrem Speicherchip beschaffen musste. Insgesamt wirklich Elysia als Hauptfigur in diesem Buch aber eher unnahbar und unwirklich. Natürlich, sie ist ein Klon, der zunächst einmal keine Gefühle hatte und erst einmal lernen musste damit umzugehen, aber umso mehr hätte ich mir gewünscht, diesen Teil als Leser mehr mitzuerleben zu dürfen und nachvollziehen zu können. Das kam mir alles ein wenig zu kurz, ich hatte eher den Eindruck, als bekomme ich die Information einfach so vorgekaut und alles wichtige einfach vorgesetzt, ob nachvollziehbar oder nicht. Hier wünsche ich mir für die Fortsetzungen auf jeden Fall ein wenig mehr. Mehr Gefühle, mehr Nachvollziehbarkeit, ich möchte das Schicksal und vor allem die Entwicklung der Hauptfiguren miterleben dürfen, nicht vorgesetzt bekommen.

Trotz der großen Kritik hat es mir im Großen und Ganzen aber ganz gut gefallen und ich werde den zweiten Band auf jeden Fall ebenfalls lesen. Klasse Idee also, nur an der Umsetzung hat es für mich ein wenig gehapert. Sehr gute drei Punkte mit Tendenz zum vierten.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter – John Green

Green_24009_MR1.indd Hanser Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 288 Seiten
16,90 Euro
Juli 2012
ISBN: 3446240098

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Inhalt
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„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander – trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.

Kommentar:
Die 16jährige Hazel ist unheilbar krank. Sie hat Krebs und weiß, dass sie in absehbarer Zeit sterben muss. Sie versucht damit zu leben, so gut es geht. Ihr Leben wird durch die Bekanntschaft mit dem ebenfalls erkrankten Augustus bereichert, durch den sie die Liebe entdeckt und ein paar tolle Abenteur erlebt…

„Krebsbücher sind doof“ – das sagt selbst die Hauptfigur in diesem Buch. Genau deswegen habe ich mich als selbst Betroffene lange Zeit gesträubt dieses Buch, trotz der vielen guten Bewertungen, zu lesen. Auf Drängen guter Bekannter tat ich es schließlich doch und ich habe es nicht bereut.

Die Geschichte in diesem Buch kommt absolut ehrlich rüber. Man hat nicht das Gefühl, dass der Autor die Figuren in diesem Buch erfunden hat. Im Gegenteil, man könnte glauben, dass der Autor einfach eine wahre Geschichte erzählt über zwei Jugendliche, die sterbenskrank sind und versuchen mit dem Wissen zu leben, dass sie bald sterben werden und etwas in der Welt hinterlassen. Ihre Familie und ihre Freunde, Menschen die sie lieben und die sie eigentlich nicht verletzten, nicht allein lassen wollen. Es beschreibt die reale Angst. Nicht die Angst vor dem Sterben selbst, sondern die Angst vor den Folgen. Diese Authentizität verdanken wir wohl der Tatsache, dass der Autor selbst einmal im Kinderkrankenhaus als Seelsorger gearbeitet hat.

Obwohl dieses Buch ein wirklich ernstes und sehr trauriges Thema behandelt und das Buch insgesamt auch sehr traurig macht, ist es dem Autor gelungen eine recht positive Grundstimmung zu kreieren. Trotz ihrer Krankheit und ihres drohenden Schicksals wird deutlich, dass auch sterbenskranke Personen ein Recht darauf haben ihre eigenen Erfahrungen zu machen, sowohl die positiven, wie auch die negativen, denn nur durch die Lebenserfahrung, kann man das Leben schätzen lernen. So kommt auch die recht lebensbejahende Grundstimmung auf, die dieses Buch trotz des Themas so besonders macht. Und das nicht nur irgendwelche Überraschungen oder unglaubliche Ereignisse, sondern einfach nur durch normale Ereignisse des Lebens.

Das Thema Krebs wird in diesem Buch nicht beschönigt. Es wird so dargestellt wie es tatsächlich ist: todbringend, störend, die Lebensqualität beschneidend und und und. Aber es wird auch gezeigt, dass das nicht alles sein muss und dass man nebenbei dennoch ein Leben hat, dass es wert ist gelebt zu werden.

Ein wirklich tolles Buch, empfehlenswert für alle, sowohl Betroffene, Angehörige, aber auch einfach Interessierte. Außerdem eine schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft, Verlust und alle Höhen und Tiefen eines Lebens.

Der Sarg – Arno Strobel

Strobel_Sarg_HK_fin.indd Fischer Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 384 Seiten
9,99 Euro
Januar 2013
ISBN: 3596191025

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Herzlichen Dank an Arno Strobel dafür, dass ich das Buch bereits vor Veröffentlichung lesen durfte! Besucht den Autor doch einmal auf seiner Homepage www.arnostrobel.de!


Inhalt
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»Sie konnte nicht einordnen, was diese Schwärze zu bedeuten hatte. Aber sie war überall. Und es gab keinen Ausweg.«
Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.
Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen …

Kommentar:
Als Eva am Morgen nach einem Albtraum wach wird und die Zeitung aufschlägt stockt ihr der Atem, als sie liest, dass ihre Halbschwester ermordet wurde. Lebend begraben in einem Sarg. Genau das, was Eva in der Nacht geträumt hat. War es überhaupt ein Traum? Während das Ermittlerteam rund um Bernd Menkhoff im Mordfall ermittelt und bald noch ein Mord geschieht, versucht Eva zu klären, ob ihr Erlebnis wirklich nur ein Traum war oder ob sie vielleicht gar nicht geträumt hat …

SAM_0016Mit „Der Sarg“ hat der deutsche Autor Arno Strobel seinen vierten Psychothriller abgeliefert und dieser hat es wirklich in sich. Wie Arno Strobel selbst sagt, ist dieser Thriller anders als seine bisherigen. Wo „Der Trakt“ noch voller Psychoelemente, „Das Wesen“ noch beherrscht vom Ermittlerteam und „Das Skript“ sehr grausam und gewalttätig war und diese Eigenschaften die entsprechenden Bücher jeweils dominierten, ist das neue Werk viel ausgewogener und ausgeklügelter. Wir haben hier auch ein gutes und interessantes Ermittlerteam, der Psychothrill fehlt hier auch nicht und grausam und erschreckend ist dieses Buch ebenfalls. In „Der Sarg“ ist also alles vereint, was Arno Strobel seinen letzten Büchern bereits hat angedeihen lassen und meiner Meinung nach ist dies wunderbar gelungen!

Optisch reiht sich das Buch wunderbar an die bisherigen Psychothriller. Auf dem Cover sieht man eine Frau liegen, wohl in ihrem Sarg und zusammen mit der Farbauswahl schafft alleine das Cover bereits eine leicht beklemmende Atmosphäre.

Der Autor setzt auch dieses Mal wieder auf viele kurze Kapitel, die es dem Leser nochmals erschweren das Buch zur Seite zu legen (das Phänomen: ‚ein kurzes Kapitel geht noch‘). In 58 Kapiteln erzählt Arno Strobel eine grauenvolle Geschichte, die einem den Atem stocken und am Ende fassungslos zurück lässt. Aber selbst, wenn das Buch keine Kapitel hätte, sondern in einem Rutsch durchgeschrieben wäre, hätte ich es wohl trotzdem nicht fertig gebracht das Buch vor der letzten Seite weg zu legen, so spannend ist die Geschichte und so dringend musste ich einfach weiter lesen.

Direkt zu Beginn graut es dem Leser schon, denn man erlebt durch den fesselnden und lockeren Schreibstil des Autors beinahe selbst mit, wie Eva sich, gefangen in ihrem Sarg, fühlt. Eine Angst vieler Menschen: lebendig begraben zu sein. Auch die Schilderungen der Ermittler, die später die echte Leiche finden sind nicht weniger spannend. Übrigens treffen wir hier mit dem Ermittler Bernd Menkhoff einen alten Bekannten wieder, denn Menkhoff war bereits einer der Ermittler in Strobels Thriller „Das Wesen“. Dieses Buch muss man allerdings nicht zwingend gelesen haben um „Der Sarg“ verstehen zu können, ich empfehle es trotzdem, ein paar Hinweise auf Menkhoffs Vergangenheit sind nämlich vorhanden, auch wenn sie nichts mit dem aktuellen Fall zu tun haben.

Das Buch wird auch abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass der Leser eigentlich ein gutes Gesamtbild vom Fall bekommt um miträtseln zu können. Genau das, macht man gerade bei Psychothrillern ja gerne. Ich auch und da ich häufig Thriller lese, liege ich ganz oft auch richtig. Auch hier habe ich mitgerätselt, mir versucht auf die Vorkommnisse einen Reim zu machen. Ich hatte viele Gedanken und Vermutungen, aber auf die wahnsinnige Auflösung zum Schluss bin ich wirklich nicht gekommen, obwohl alle Informationen vorhanden waren und man darauf hätte kommen können.

Viel mehr will ich zur Handlung und vor allem zum Ende auch gar nicht schreiben, denn das ist schwierig ohne zu viel zu verraten und das wäre bei einem Thriller wie diesen wirklich fatal. Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass das Ende wirklich sehr ausgeklügelt und gut geschrieben ist. Ich war zumindest mit dieser Auflösung vollends zufrieden und hatte nicht das Gefühl irgendwie etwas verpasst zu haben, weil irgendwo noch Erklärungen gefehlt haben und eigentlich ein paar Seiten mehr nötig gewesen wären. Im Gegenteil. Dieses Buch fand ich wirklich absolut rund und gelungen. Spannung war vom Anfang bis zum Ende vorhanden, es gab keine unnötigen Längen, keine lahme Action. Dieses Buch hat mir eine Gänsehaut bereitet, als ich es mitten in der Nacht beendet habe. Gruselig bis zum Schluss, eine klare Leseempfehlung, aber vielleicht besser bei Tageslicht!

Das einzige was man diesem Buch anlasten könnte wäre die Leseprobe zu Arno Strobels neuem Buch, die sich – wie mittlerweile ja üblich bei Strobels Thrillern – nach den Danksagungen befindet. Diese macht nämlich – wieder wie üblich – wieder Lust auf mehr und lässt den Leser neugierig zurück. Aber das zeigt natürlich auch wieder, wie meisterhaft der Autor es versteht, seinen Leser direkt von der ersten Seite an zu fesseln.

Fazit: Ein wirklich gelungener Psychothriller, der alles in ausreichendem Maß hatte und das sage ich, weil ich davon wirklich überzeugt bin!

Aber Mutter weinet sehr – Wolfgang Brenner

abermutterweinetsehr Albrecht Knaus Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 288 Seiten
16,99 Euro
September 2012
ISBN: 3813505030Bestellen bei Amazon.de

Inhalt (lt. amazon.de):
Es ist der Alptraum aller Eltern: Der kleine Johann kommt eines Abends vom Spielen nicht nach Hause. Der Vater verständigt die Polizei, die Mutter fühlt sich wie gelähmt. Und hegt schon bald den Verdacht, dass das Leben ihres Jungen für die Polizei nicht oberste Priorität hat. Doch einer Mutter geht es nur um ihr Kind, eine Mutter tut alles, um es zurückzubekommen. Dafür trifft sie sich sogar heimlich mit dem Entführer. Ein fatales Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf …

Kommentar:
In diesem Roman geht es um Marie und Robert, deren Sohn Johann entführt wird. Ein Ermittlerteam macht sich an die Arbeit, die Mutter ist außer sich und ruft den Täter auf sich öffentlich zu seiner Tat zu bekennen, was dieser auch promt macht. Allerdings nur gegenüber Marie, die ihn natürlich auch nicht der Polizei meldet, da sie sich erhofft ihren Sohn wieder zu bekommen. Nachdem sie den Entführer jedoch verärgert reißt der Kontakt ab, bis ihn Marie ein Jahr später wieder trifft und erkennt und die Ermittlungen wieder in die eigene Hand nimmt …

Um Kindesentführung drehen sich viele Bücher, auch viele Psychothriller und ich war sehr gespannt, was mir hier für eine Geschichte geboten würde. Leider wurde ich sehr enttäuscht.
Zunächst einmal finde ich, dass es sich bei diesem Werk nicht um einen Psychothriller handelt. Nicht einmal um einen einfachen Thriller, sondern lediglich um einen Kriminalroman. Leider allerdings um keinen wirklich guten.

Auf den knappen 300 Seiten kommt so gut wie keine Spannung auf, die gesamte Handlung ist total vorhersehbar, ebenso das Ende, erzählt wird absolut monoton, ohne viele Emotionen, Höhen oder Tiefen. Die Figuren handeln allesamt total stereotyp und bedienen jegliche Klischees (guter Bulle, böser Bulle, histerische Mutter, verblendete Geliebte, …). Besonders nervig fand ich die Figur der Mutter Marie, die die Hauptfigur in diesem Buch darstellte, die so naiv und dumm war, dass man einfach nur den Kopf schütteln sollte vor so viel Einfältigkeit. Ebenso kann man übrigens über jede weibliche Figur in diesem Buch nur den Kopf schütteln.
Hinzu kommt noch, dass die Beweggründe absolut unzureichend geschildert werden, Marie handelt eigentlich die gesamte Geschichte über nur als Marionette des Autors, ohne jegliche Eigeninitiative, die doch auch Romanfiguren besitzen sollten, damit die Geschichten authentisch und glaubhaft werden.

Man hört aus meinem Kommentar heraus, dass mir dieses Buch überhaupt nicht gefallen hat. Für mich war die Lektüre dieses Buches einfach nur vergeudetet Zeit und alles andere als Vergnügen, so leid es mir auch tut und so sehr ich mich auch darauf gefreut habe. Weiterempfehlen kann ich das nicht.