Devil’s River – Thomas Thiemeyer

devilsriver

Knaur Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 512 Seiten
16,99 Euro
März 2015
ISBN: 978-3426517154
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Durch den Tod ihrer Großmutter aufgerüttelt, begibt sich die Londoner Medizinstudentin Eve auf die Spur eines alten Familiengeheimnisses. Anscheinend liegen ihre Wurzeln in Kanada, tief im Indianerland …
1878. River, die Tochter eines Landvermessers, wurde nach dem spurlosen Verschwinden ihrer Eltern vom Stamm der Ojibwe aufgezogen. Zur Heilerin herangewachsen, muss sie miterleben, wie das Dorf von etwas heimgesucht wird, das kein Mensch sein kann. Die Hütten von einer gewaltigen Kraft zerstört, Männer und Frauen grausam ermordet, scheint eine dunkle Indianerlegende zum Leben erwacht zu sein. River schwört, den Dingen auf den Grund zu gehen, doch allein hat sie keine Chance. Ausgerechnet der flüchtige Frauenmörder Nathan Blake bietet ihr Hilfe an. Blake, von dunklen Trieben geleitet, hofft auf diese Weise seinen Verfolgern zu entkommen. Entlang des Teufelsflusses folgt er der Heilerin hinauf in die Berge. Und schon bald verbindet die beiden mehr als nur die Suche nach dem furchteinflößenden Baykok …

Gewähltes Zitat

»Jeder von uns gelangt irgendwann an einen Punkt, an dem er glaubt, die ganze Welt habe sich gegen ihn verschworen. Oft bemerken wir den Auslöser nicht einmal. Ein einzelnes Wort, ein falsch abgesendeter Brief, ein böser Streich oder eine Pechsträhne. Plötzlich befinden wir uns auf einer schiefen Ebene, die uns tiefer und tiefer sinken lässt.«

(S. 364)

Meine Meinung

Als Eves Großmutter 2015 stirbt, hinterlässt sie ihr ein Tagebuch mit der geheimen Geschichte ihrer Familie. Obwohl ihre Mutter davon nicht begeistert ist, beginnt Eve mit der Lektüre und erfährt langsam die Wahrheit über ihre Abstammung.
Die Geschichte beginnt 1878 in Kanada. Eine Gruppe Männer macht sich auf die Suche nach einem weithin gesuchten und brutalen Mörder. Ihm auf der Spur treffen sie auf River, einer jungen Indianerin, die aus ihrem Dorf fliehen musste, weil dort seltsame Dinge geschehen sind und viele ihre Stammes ermordet hat. Die Männer begleiten River ein Stück um der Sache auf den Grund zu gehen und der jungen Frau zu helfen. Auf was sie da treffen können sie allerdings nicht glauben …

Bereits im letzten Jahr kündigte Thomas Thiemeyer an, dass sein neues Buchprojekt etwas besonderes sein würde, da es ein Genre bediene, dass ungewöhnlich wäre. Zumindest für die heutige Zeit und für Herrn Thiemeyer, wenn man sich seine bisherigen Veröffentlichungen so anschaut. Ich war also total gespannt was das geben würde und als dann schließlich die Katze aus dem Sack gelassen wurde und es hieß, dass ein Western erscheint, war ich erst einmal sehr skeptisch, denn mit Western verbinde ich höchstens Winnetou und Karl Mai. Als dann schließlich die erste inhaltliche Beschreibung veröffentlicht wurde, war ich allerdings schon viel positiver gestimmt, denn das entsprach dann doch ganz meinen Geschmack. Klar, dass ich „Devil’s River“ dann auch sofort lesen musste, oder?

Ich kann mich hier jetzt natürlich an dem Begriff “Western” aufhängen, was ich allerdings nur ganz kurz tun will, weil es mich im Vorfeld doch sehr beschäftigt und mich dazu gebracht hat, mich ein wenig näher mit dem Begriff auseinander zu setzen, denn was ich bislang unter einem Western verstanden habe, ist noch lange nicht alles was dieses Genre wirklich zu bieten hat. Genauso ist aber auch dieses neue Buch von Thomas Thiemeyer nicht einfach nur in dieses Genre einzuordnen, es hat nämlich noch viel mehr zu bieten.

„Devil’s River“ wird auf zwei zeitlichen Ebenen erzählt. Sozusagen als Geschichte in der Geschichte. In der Gegenwart liest die junge Eve ein Buch, das ihre Oma ihr vermacht hat und ihre Familiengeschichte erzählt, die wirklich geheimnisvoll ist.
Diese Familiengeschichte ist auch die Geschichte die in der zweiten Zeitlinie erzählt wird und die im Kanada des Jahres 1878 spielt.
Der Teil in der Vergangenheit ist die eigentliche Geschichte. Der Teil, der wirklich spannend ist und der auch den Großteil des Buches ausmacht. Nur ab und an wird er von den Geschehnissen der Gegenwart unterbrochen. Diese Unterbrechungen nahm ich zwar als Auflockerung wahr, aber so richtig spannend oder gar überraschend waren sie nicht. Auch das Familiengeheimnis fand ich jetzt nicht so überzeugend, dass man es als Geheimnis bezeichnen könnte.
Die Geschichte des 19. Jahrhunderts in Kanada war allerdings umso spannender.

Eve ist die Protagonistin der Gegenwart. Ich mochte sie eigentlich ganz gerne, sie erschien mir allerdings tatsächlich etwas blass und unentschlossen. Zum Ende hin wusste ich schließlich auch, dass ich mit dieser Einschätzung ganz richtig lag. Ich mochte sie eigentlich ganz gerne und wahrscheinlich hätte ich mir deswegen auch mehr von ihr und für ihre Geschichte gewünscht. Ich könnte mir aber jetzt nach dem Buch gut vorstellen, dass es mit Eve weiter geht und sie eines Tages ihre eigene Geschichte zu erzählen weiß ;)

In der Vergangenheit lernen wir unter anderem River kennen. Eine Heilerin, die einem Stamm angehört, ursprünglich aber keine Indianerin war. Ihre Geschichte zu erfahren fand ich tatsächlich am spannendsten, das hat einfach Spaß gemacht. Auch sie war mir recht sympathisch, obwohl ihr Handeln für mich, die ich mit den Bräuchen ihres Volkes nicht wirklich etwas anfangen kann, oftmals auch ein wenig befremdlich war.
Die Männer in diesem Buch waren für mich als Frau einfach typische Machos, wie sie zu der Zeit wohl üblich waren. Sie gingen mir teils auf die Nerven, waren also ziemlich gelungen beschrieben. Erstaunlich, dass ausgerechnet Nathan Blake, der schlimmste von ihnen, der Mörder, mir am verständlichsten erschien. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle gar nicht sagen, sonst müsste ich zu viel verraten, aber von dieser Figur wurde ich irgendwie schon überrascht.

Fazit

Thomas Thiemeyer konnte mich mit seinem neusten Buch wieder begeistern! Obwohl ich mich im Vorfeld ein wenig habe abschrecken lassen, bin ich jetzt nach dem Lesen doch überzeugt von dieser Geschichte. Sie war spannend, mysteriös und wirkte authentisch. Ich fühlte mich teils ins Jahr 1878 versetzt und konnte mich zusammen mit River gruseln. Das Setting wurde einfach toll beschrieben! Insgesamt ein wirklich tolles und empfehlenswertes Buch für alle abenteuerlustigen Leser!

Meine Wertung

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Jake Djones und die Hüter der Zeit – Damian Dibben

jakedjonesunddiehueterderzeit Penhaligon Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
16,99 Euro
September 2012
ISBN: 3764530936

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Inhalt
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Es ist Zeit für neue Helden!
Jake Djones führt ein ganz gewöhnliches Leben – bis er eines Tages vom Geheimbund der Geschichtshüter erfährt. Die Agenten dieses Bundes eröffnen Jake nicht nur, dass er durch die Zeit reisen kann, sie benötigen auch noch seine Hilfe. Der skrupellose Prinz Xander Zeldt will die Vergangenheit nach seinem Willen verändern und der Welt damit für alle Zeit seine Herrschaft aufzwingen. Gemeinsam mit den besten Agenten der Geschichtshüter begibt Jake sich auf eine gefährliche Mission ins Venedig des 16. Jahrhunderts. Das Schicksal der Menschheit hängt allein von ihrer Entschlossenheit ab – in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft …
Abenteuer, Action und Liebe – vier Helden reisen durch die Jahrhunderte. Der Beginn einer Serie, die einen sofort in ihren Bann zieht.

Kommentar:
Jake Djones ist ein ganz normaler 14jähriger Teenager. Jedenfalls glaubt er das bis zu dem Tage, an dem er von den Hütern der Zeit entführt wird und heraus findet, dass er durch die Zeit reisen kann. Sein erstes Abenteuer ist direkt klar, denn seine Eltern sind in der Zeit verschollen und Jake macht sich zusammen mit einigen anderen Hütern auf den Weg ins Venedig im Jahr 1506 um herauszufinden was mit ihnen geschehen ist. Auf dieser Reise erfährt er auch vom schlimmsten Feind der Zeit und damit der Welt, nämlich vom lang verschollenen Prinz Zeldt, der die Zeit maniplulieren und so das Ende der Menschheit wie wir sie kennen herbeiführen will…

Endlich mal wieder ein tolles Fantasy-Abenteuer, was ein wirkliches Abenteuer ist und somit auch für Jungs gut geeignet. Der Markt wird derzeit zwar mit Fantasy-Büchern und -Reihen überschwemmt, aber die meisten richten sich dann doch an Mädchen. Jake Djones ist sowohl etwas für abenteuerlustige Mädchen, als auch für Jungen, obwohl es auch hier eine klitzekleine Romanze gibt, die sich aber wohl gaaaaaanz langsam anbahnt.

Im Vordergrund steht hier die abenteuerliche Geschichte rund um die Hüter der Zeit und Jakes Zugehörigkeit zu diesen. Der Anfang erinnert sogar ganz leicht an Harry Potter, denn auch Jake erfährt er spät und unerwartet wer er wirklich ist und über welche Fähigkeiten er verfügt. Das war es aber auch schon mit der Ähnlichkeit, jedenfalls wenn man davon absieht, dass auch Jake Djones wirklich spannend ist.
Schön auch, dass die jungen Leser so auch ganz nebenbei ein wenig über Geschichte erfahren, auch wenn natürlich vieles erfunden ist, ein paar Eckdaten stimmen ja und vielleicht lässt sich der eine oder andere ja auch tatsächlich dazu hinreißen mehr über die jeweilige Zeit und Epoche erfahren zu wollen. Falls nicht, ist es ja auch nicht schlimm.

Die Figuren in diesem Buch sind interessant, teils vielschichtig, nur Jake selbst bleibt ein wenig blass, aber ich denke, das wird sich im Verlauf der weiteren Bände auch geben. Bislang ist er der aalglatte, sympathische Held, ohne wirkliche Ecken und Kanten. Auf diese Entwicklung bin ich also jetzt bereits gespannt.

Damian Dibben hat bereits viele Drehbücher zu diversen Filmen geschrieben und das merkt man diesem Buch schon an, denn einige Szenen sind wirklich filmreif beschrieben, so dass sich beim Lesen in meinem Kopf teils wirkliches Kino abspielte. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, ich fand es sehr erfrischend und stark, aber es fiel mir beim Lesen sehr auf. Umso gespannter bin ich auf die tatsächlich kommende Verfilmung, die Filmrechte wurden jedenfalls schon vor Erscheinen des Buches verkauft.

Insgesamt hat mir dieser erste Band der Reihe gut gefallen und er hat Lust auf mehr gemacht! Der zweite Band wird laut Klappentext des Buches wohl im alten Rom spielen, darauf freue ich mich schon besonders.
Ein wirklich toller Abenteuerroman, der mich auch ein wenig an „Die Chroniken der Weltensucher“-Reihe von Thomas Thiemeyer erinnert hat. Eine klare Empfehlung für alle, die Abenteuer mögen!

Marcus Gladiator: Kampf für Freiheit – Simon Scarrow

35c34a1b4ade469facf18aa30ca7926a.front_cover arsEdition Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
Februar 2012
ISBN: 3760783775Bestellen bei Amazon.de

Herzlichen Dank an

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und

für dieses Buch!

Inhalt (lt. amazon.de):
Rom, 61 v. Chr. Der junge Marcus wird nach einem brutalen Überfall auf seine Familie versklavt und in eine Gladiatorenschule verschleppt, wo er zum Elitekämpfer ausgebildet werden soll. Aber Marcus kann seine Vergangenheit nicht vergessen: den Mord an seinem Vater und die Entführung seiner Mutter. Marcus weiß, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um Rache zu nehmen: Er muss den mächtigen General Pompeius finden und ihn um Hilfe bitten den Mann, der tief in der Schuld seines Vater steht. Doch Marcus Herkunft ist von einem dunklen Geheimnis überschattet – ein Geheimnis, das so gefährlich ist, dass seine Aufdeckung den sicheren Tod bedeuten würde.

Kommentar:
Marcus Cornelis Primus ist der Sohn eines Zenturios und einer ehemaligen Sklavin. Er wächst behütet und recht wohlhabend auf einem Bauernhof auf. Eines Tages jedoch wird sein Vater von einem Geldverleiher ermordet und er uns seine Mutter verschleppt. Ihm gelingt die Flucht und so macht er sich auf den weiten Weg nach Italien zu General Pompeius, dem Großen, dem sein Vater diente und der ihm noch etwas schuldet. Er verspricht sich davon Recht für sich und seine Mutter zu erlangen. Unterwegs wird er jedoch erneut gefangen und versklavt und landet in einer Gladiatorenschule wo er fortan lernen soll in der Arena zu überleben …

Wow, ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Es handelt sich um einen historischen Jugendroman. Ich würde sagen, dass er vor allem etwas für Jungs ist, aber auch geschichtsinteressierten Mädchen wird die Lektüre sicherlich viel Spaß bereiten.

Die Geschichte spielt ca. im Jahre 61 v. Christus, zur Zeit der römischen Republik der Antike. Der Aufstand des Spartacus, der trotz seines Todes in dieser Geschichte ebenfalls eine größere Rolle spielt, ist zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Jahre her, das Thema allerdings noch durchaus aktuell.

Im Roman beschreibt Simon Scarrow eine brutale Gesellschaft, in der Menschen wie Gegenstände behandelt werden und das Leben eines Sklaven nichts wert ist. Aufständische werden niedergemetzelt, die Angst vor Sklavenaufständen wie unter Spartacus Zeiten ist noch immer aktuell.
Wo heutzutage allein der Gedanke daran, dass ein Kind versklavt, geschlagen, gefoltert, misshandelt und unterdrückt wird schon beinahe strafbar ist, wird aus dieser Geschichte deutlich, dass es nicht immer so war und dass es Zeiten gab in denen Kinder, wie die Hauptfigur Marcus in diesem Roman, nichts wert waren und zur Belustigung der gehobenen Gesellschaft gequält und ermordet wurden.

Das klingt vielleicht im ersten Moment erschreckend wenn man daran denkt, dass sich dieses Buch doch vor allem an Kinder und Jugendliche richtet, aber ich denke, dass sich durch die komplett unterschiedlichen Gesellschaften ganz klar eine Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart ergibt. So können junge Leser aus diesem Roman etwas über Geschichte lernen und gleichzeitig aber ein spannendes Abenteuer erleben und mit Marcus mitfiebern und erleben, wie sich seine eigene Weltanschauung und sein eigener Gerechtigkeitssinn durch seine Erfahrungen verschiebt.

Auch mir als Erwachsenen hat dieses Buch viel Spaß gemacht und ich habe mit Marcus mitgefiebert. Das kleine Geheimnis das Marcus Vergangenheit betrifft wird für den aufmerksamen Leser zwar nicht lange geheim bleiben, aber dennoch ist dieser Roman sehr angenehm zu lesen.
Die Figuren sind allesamt sehr schön beschrieben und agieren realistisch für diese Zeit. Gerade Marcus macht eine unglaubliche Charakterentwicklung durch, die absolut nachzuvollziehen ist.

Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ein gelungener historischer, aber durchaus spannender und fesselnder Roman für junge Leser. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der hoffentlich bald erscheinen wird.

Volle Punktzahl für Simon Scarrows Marcus Gladiator!

Die Kane-Chroniken 1: Die rote Pyramide – Rick Riordan

Die Kane Chroniken Carlson Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 608 Seiten
18,90 Euro
Dezember 2011
ISBN: 3551555877

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Inhalt (lt. amazon.de):

Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr – und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen. Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen – er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.

Kommentar:

Nach der Percy Jackson-Reihe führt uns Rick Riordan nun in die ägyptische Götterwelt und spinnt eine neue, spannende Geschichte für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene. Die Helden in den Kane-Chroniken sind dieses Mal zwei Geschwister, Sadie und Carter Kane, die von den Pharaonen abstammen.

Sadie lebt nach dem Tod ihrer Mutter bei ihren Großeltern in England, während Carter mit seinem Vater, einem Archäologen, durch die Welt reist. Während eines der seltenen Treffen mit Sadie geschieht etwas merkwürdiges. Sadies und Carters Vater wird bei einem Museumsbesuch von einem angsteinflößenden roten Mann angegriffen und verschwindet im Erdboden, nachdem er irgendein Ritual durchgeführt hat. Das Leben von Sadie und Carter gerät total durcheinander. Hat ihr Vater da gerade einen Zauber ausgeführt? Gibt es so etwas überhaupt? Und war die rote Gestalt wirklich ein Gott? Zusammen mit ihrem bis dahin verschollenen Onkel machen sich Sadie und Carter auf um ihren Vater zu suchen und die Wahrheit über ihre Vergangenheit zu erfahren und erleben dabei ein phantastisches Abenteuer…

Zu Beginn des Buches erklärt eine Warnung, dass die Geschichte eine Abschrift einer Tonaufnahme sei, aufgenommen von Sadie und Carter. So wird die Geschichte abwechselnd mal aus Sadies und mal aus Carters Sicht erzählt. Zwischendrin gibt es immer mal wieder ein paar flotte Bemerkungen. Der Autor schreibt zwar so, dass man durchaus daran glauben kann die Worte eines frechen Teenagers zu lesen, allerdings macht er da keinen Unterschied zwischen den Geschwistern, was ich ein wenig schade finde. Wenn über den Kapiteln nicht jeweils „Sadie“ oder „Carter“ stehen würde, dann könnte man (außer anhand der Perspektive) leider nicht erkennen, wer da gerade erzählt. Das fand ich ein wenig schade, da wurde meiner Meinung nach vielversprechendes Potential verschenkt. Der sonstige Schreibstil machte mir aber Spaß, ich mochte die flapsige Art, sie hat perfekt gepasst.

Das Tempo der Erzählung ist auch recht rasant, die Handlungen überschlagen sich nahezu. Gut, denn so wird es nicht langweilig und die knapp 600 Seiten sind schnell gelesen.

Natürlich ist die Geschichte rund um die ägyptische Götterwelt sehr konstruiert, aber sie macht Spaß. Ich hatte jedenfalls viel Freude bei der Lektüre und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe.
Insgesamt gute vier Sterne für einen wirklich unterhaltsamen Jugendroman, der auch von junggebliebenen Erwachsenen gut gelesen werden kann.

Die Chroniken vom Anbeginn: Emerald–John Stephens

cover_240x290 cbj Verlag
Gebunde Ausgabe
ca. 464 Seiten
19,99 Euro
April 2011
ISBN: 3570152928

Inhalt (lt. amazon.de):

Drei Geschwister, drei Bücher, ein großes Geheimnis.
Als die drei Geschwister Kate, Michael, und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin sie diese Reise führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wollen sie je ihre Eltern wiedersehen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.

 

Kommentar:

Eben mit dem Buch fertig geworden bin ich immer noch sehr begeistert – wenn auch ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist und der zweite Teil noch einige Monate auf sich warten lassen wird. Aber mal von vorne …

Kate, Michael und Emma wurden zehn Jahre zuvor von ihren Eltern verlassen. Seitdem wurden sie von einem Waisenhaus ins nächste abgeschoben und eines war schlimmer als das vorherige. Bis sie schließlich nach Cambridge Falls kommen, in das merkwürdigste Waisenhaus in dem sie je waren, denn dort sind sie die einzigen Kinder. Durch Zufall stoßen sie auf ein geheimnisvolles Buch und damit beginnt ihr Abenteuer durch die Zeit…

„Die Chroniken vom Anbeginn“, das ist der Titel von John Stephens erster Jugendtrilogie, einem Autoren, der bisher hauptsächlich Drehbücher geschrieben hat. Und das merkt man beim Lesen auch. Die Dialoge im ersten Band „Emerald“ sind sehr lebhaft und die Story actionreich und rasant. Trotzdem sind die Beschreibungen allesamt sehr detailiert und man kann sich alle Orte schön vorstellen.

Es stimmt schon, dass der Autor mit dieser Geschichte das Rad sicherlich nicht neu erfunden hat, aber das macht nichts, denn es macht trotzdem Spaß und die Charaktere wachsen einem ans Herz. Zu Beginn wurde ich auch ein wenig an den Beginn der Harry Potter-Reihe erinnert, als die Kinder von einem netten, alten Mann in Sicherheit gebracht werden, damit sie sicher aufwachsen und ihr Schicksal erfüllen können. Wobei es hier hauptsächlich an dem ein oder anderen Charakter lag, der mir die Erinnerungen an die Reihe von J.R. Rowling brachte. Ein Abklatsch ist es deswegen aber sicherlich nicht, falls das jetzt wer vermuten mag. Der Autor hat es geschafft all seinen Charakteren sehr viel Leben einzuhauchen und sie sehr liebenswert zu gestalten. Jedenfalls den Guten. Die Bösen sind halt die Bösen und können getrost nicht gemocht werden.

Durch die vielen Zeitsprünge ist es an der einen oder anderen Stelle vielleicht einmal nicht so einfach der Geschichte zu folgen, jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass es für jüngere Leser hier schwierig wird, weswegen ich dieses Buch auch für den etwas älteren Leser empfehlen würde, zumal einige Beschreibungen dann teilweise vielleicht doch ein wenig brutal sind.

Insgesamt aber ein wirklich, wirklich tolles Jugendbuch und ich freue mich schon sehr, wenn im März 2012 der zweite Band der Chroniken erscheinen wird.

Flieh – Jamie Freveletti

Inhalt (lt. amazon.de):

Golf von Aden. Die Biochemikerin Emma Caldridge wird im Auftrag der amerikanischen Regierung auf ein Passagierschiff geschleust, das von schwerbewaffneten Piraten bedroht wird. An Bord: Einhundert Menschen, Special Agent Cameron Sumner – und eine geheimnisvolle chemische Waffe. Emma muss die Waffe entschärfen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Kommentar:

Nach „Lauf“ ist „Flieh“ der zweite Thriller von Jamie Freveletti. Und auch dieser ist soweit gelungen. Zugegeben, der Titel passt nicht so wirklich, denn in diesem Buch flieht niemand so wirklich, die Hauptprotagonisten rennnen förmlich der Gefahr entgegen.

So zumindest Emma Caldrige, die wir schon aus dem vorangegangenen Roman kennen. Ebenso auch Sumner, der sich schon mittendrin befindet als Emma sich gerade erst auf dem Weg macht.
Die Handlung ist sehr vielschichtig und ein wenig verworren. Während vor der Küste eines der gefährlichsten Länder der Welt, nämlich Somalia, ein Kreuzfahrtschiff von Piraten gekapert wird, stellt sich bei Darkview, der Sicherheitsfirma, heraus, dass das Frachtschiff einen gefährlichen Giftstoff geladen hat, der auf keinen Fall in die Hände der Piraten gelangen darf. Sumner befindet sich zum Schutze dieses Stoffes bereits auf dem Schiff als es angegriffen wird. Lange Zeit kann sich die Besatzung die Piraten vom Hals halten. Zeit, die Emma Caldrige benötigt um sich auf eine gefährliche Reise nach Somalia und auf eben dieses Schiff zu machen um als Chemikerin diesen Stoff sicher zu stellen. Mit viel Hilfe schafft Emma auch das Schiff zu erreichen und begibt sich auf die Suche nach dem Stoff, während Sumner und der Rest der Crew gegen den finalen Angriff der Piraten kämpft.
Derweil hat der Darkview-Firmenchef Banner sich mit den politischen Problemen des letzten Kolumbien-Einsatzes rumzuschlagen und außerdem versucht auch jemand ihn einzuschüchtern, der hinter den aktuellen Geschehnissen steckt …

Insgesamt wieder eine recht spannende Geschichte mit leichten Schwächen. So sind die Beschreibungen, die trotz des rasanten Tempos der Geschichte immer noch sehr ausführlich sind, ab und an doch ein wenig widersprüchlich und außerdem bleiben am Ende doch ein paar Fragen offen.

Die Charaktere hat Jamie Freveletti wieder sehr authentisch genauestens beschrieben, so dass man sich als Leser ein gutes Bild von ihnen machen kann.
Sehr interessant fand ich mehr über die Zustände in Somalia zu erfahren. Auch wenn die Ereignisse rund um die Piraterie zum Zeitpunkt als Freveletti den Roman schrieb noch nicht so aktuell waren, bekommt man jetzt als total Außenstehender, der mit Piraten höchstens ‚Jack Sparrow‘ in Verbindung bringt, ein besseres Bild davon, wie so etwas heutzutage abläuft.

Insgesamt hat auch dieser Teil wieder viel Spaß gemacht und ich gehe doch mal davon aus, dass wir auch noch ein drittes Abenteuer mit Caldrige, Sunmer, Banner und auch Stromeyer erleben dürfen.

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Ullstein Taschenbuch Verlag
Taschenbuchausgabe
ca. 400 Seiten
8,95 Euro
September 2010
ISBN: 3548281206