Die Welt wär besser ohne dich – Sarah Darer Littman

dieweltwaerbesserohnedich

Ravensburger Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 384 Seiten
14,99 Euro
Januar 2016
Originaltitel: Backlash
Übersetzer: Franziska Jaekel
ISBN: 978-3473401352

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Inhalt

(lt. amazon.de):

Du bist so ätzend.
Wie kommst du darauf, dass ich dich jemals zum Homecomingball einladen würde?
Du bist so eine Loserin.
Die Welt wär besser ohne dich. Und Tschüss, Loserin!!!

Seit Wochen chattet Lara mit Christian. Sie ist total verliebt und möchte ihn endlich auch mal treffen. Doch dann zerstört Christian ihr Glück mit einem einzigen Klick: „Die Welt wär besser ohne dich“, schreibt er an ihre Facebook-Pinnwand. Und minütlich schließen sich ihm andere an. Irgendwann erträgt Lara die Beleidigungen nicht mehr und trifft eine verzweifelte Entscheidung.

Gewähltes Zitat

Was, wenn das, was Mum über Christian gesagt hat, oder die Tatsache, dass wir den Täter vielleicht kennen, sie so fertigmacht, dass sie wieder versucht, sich etwas anzutun?
Dann wäre es meine Schuld, weil ich nicht bei ihr war.
Weil ich ihr Zeit geben wollte, ihrer Wut freien Lauf zu lassen.
Weil ich wütend auf mich selbst war.

(S. 229)

Meine Meinung

Nicht nur Sydney ist am Boden zerstört als ihre große Schwester sich versucht umzubringen. Allerdings ist sie nicht nur über die Tat schockiert, sondern auch total außer sich, weil sich schon wieder alles um ihre depressive Schwester dreht. Zur Seite steht ihr nur Liam, der kleine Bruder von Bree, Laras ehemaliger bester Freundin, dessen Familie direkt gegenüber wohnt. Als sich herausstellt, dass Lara sich wegen eines Facebook Postings versucht hat das Leben zu nehmen, versuchen alle den Urheber dieser fiesen Nachricht “Die Welt wär besser ohne dich” zu finden …

Die Welt wär besser ohne dich hat schone in Titel, bei dem man doch hellhörig wird. Vor allem im Bereich Jugendbuch. Es wird direkt klar, dass es hier um ein recht heißes Thema geht, das allerdings leider immer noch ziemlich aktuell ist: Mobbing.

In diesem Buch wird eine Geschichte beschrieben zur der ich emotional glücklicherweise einigen Abstand halten konnte. Zum einen durch den Schauplatz der Geschichte, das ist nämlich die USA und somit nicht nur weit weg, sondern auch anders als hier in Deutschland aufgebaut und geregelt und zum anderen, weil es diverse Handlungen gab, die ich dann doch nicht so recht nachvollziehen konnte.

Es geht vor allem und die Familie von Sydney und Lara und um die Familie von Breanna und Liam. Auf dem ersten Blick zwei Vorzeigefamilien, die in einer schönen Umgebung wohnen, finanziell sehr gut gestellt sind und sich liebevoll um ihre Kinder sorgen. Dass es aber hinter einer solchen Fassade ganz anders aussehen kann oder die Kinder andere Bedürfnisse haben als die, die von den Eltern befriedigt werden, das zeigt Sarah Darer Littman mit diesem Roman.
Die Geschichte erfahren wir abwechselnd aus den Perspektiven der vier Kinder. Lara und Bree sind im gleichen Alter, waren früher beste Freundinnen, haben sich aber mittlerweile auseinander gelebt, weil Lara einfach zu egozentrisch wurde, was Bree einfach nicht mehr ertragen konnte. Seitdem haben ihre ehemals recht gut befreundeten Familien nicht mehr viel miteinander zu tun. Sydney und Liam mögen sich zwar noch, aber auch ihre Wege kreuzen sich in der Pubertät nun nicht mehr so sehr wie noch in ihrer Kindheit.

Generell waren mir Sydney und Liam am sympathischsten. Sie sind die meiste Zeit über fair und agieren wirklich nachvollziehbar und emotional zugänglich.
Eigentlich sollte die Geschichte und die Not in der sich Lara und Bree, beide auf unterschiedliche Art und Weise, befinden mich als Leser wohl eher emotional berühren, aber ich habe speziell zu Lara keine wirkliche Emotionen nachvollziehen können. Ihr Verhalten war zwar durchweg verständlich dargestellt, am Ende weiß ich wie es zu diesen Reaktionen, die im Buch beschrieben wurden – und zwar alle, nicht nur die von Lara – kommen konnte, aber ich kann es emotional einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Das fand ich ein wenig schade, gerade bei Laras Geschichte hätte ich mir da noch eine Portion mehr gewünscht.

Die Tatsache, dass man hier jedoch mal in aller Härte vor Augen geführt bekam, was unbedachte Handlungen und Äußerungen so anrichten können, fand ich ebenfalls ziemlich gelungen.

Ansonsten fand ich die Geschichte aber wirklich toll erzählt, auch der Stil war klasse. Alles war schön verständlich und nachvollziehbar und wirkte nicht so sehr an den Haaren herbei gezogen. Und das Buch war auch spannend, denn obwohl zu Beginn eigentlich schon der Ausgang des Mobbings vorweg genommen wurde, blieben doch genügend Fragen übrig, die man gerne geklärt wissen wollte.

Fazit

Die Welt wär besser ohne dich ist wirklich ein ganz toller und spannender Roman, der zum einen ein wenig schockiert, zum anderen aber auch die nötige Distanz zu diesem doch sehr ernsten und emotionalen Thema gewährleistet.
Trotz kleiner Kritik konnte mich Sarah Darer Littman hier doch ziemlich mitreißen!

Meine Wertung

3 thoughts on “Die Welt wär besser ohne dich – Sarah Darer Littman

  1. Ja, Mobbing ist – auch in Deutschland – ein nicht zu unterschätzendes Thema.
    Leider wird es noch oft unter den Tisch gekehrt und die Opfer finden kein Gehör.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Babsi

    • Huhu Babsi!

      Ja, leider. Ich kenne das aus meiner Schulzeit nur in seeeeehr abgemilderter Form. Allerdings war ich selbst nicht betroffen, ich habe mich nur für die entsprechenden Leute geprügelt *husthust* :D
      Ich hoffe, dass ich sowas von meinem Sohn auch nicht mitbekommen muss. Der kommt aber auch jetzt erst in die Schule.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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