Knaur Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
2015. Spitzbergen – der nördlichste Siedlungspunkt der Menschheit. Eine Welt aus Eis und Schnee, überschattet von vier Monaten Polarnacht. Dort plant Archäologin Hannah Peters, geheimnisvolle Strukturen unter dem arktischen Eis zu untersuchen: Das Abschmelzen der Gletscher hat mutmaßlich Fundamente eines mythischen Nordreiches zutage gefördert. Doch Hannah ist nicht die Erste, die diese Ruinen erkundet …
1944. Im annektierten Norwegen, fernab jeder Siedlung, reift ein Projekt, das grauenvoller ist als alles, was Menschen je ersonnen haben. Eine biologische Zeitbombe, verborgen unter dem ewigen Eis. Ihr Codename: Valhalla.
Gewähltes Zitat
Würden sie den geheimen Eingang finden, und wenn ja, was würde sie dort erwarten? Dass sie tatsächlich auf eine fremdartige Kreatur stoßen würden, hielt sie für wenig wahrscheinlich. Sie hatte diesen Monstergeschichten noch nie viel Glauben geschenkt. Das Ungeheuer von Loch Ness, der Yeti oder Mokele m’bembe – alles Hirngespinste. Unfassbar, wie viele Menschen von deren Existenz überzeugt waren, obwohl es nicht einen einzigen schlagenden Beweis dafür gab. Weder Fotos noch Filmaufnahmen, geschweige denn ein lebendes oder totes Exemplar. Aber so war das halt mit dem Glauben. Er sprach nur das Gefühl an, nie den Verstand.
(S. 345)
Meine Meinung
Hannah Peters wird von ihrem Auftraggeber von einer Forschungsreise in Kambodscha geholt und in die Arktis geschickt, zu einer sehr vielversprechenden Expedition ins Eis. Der Milliardär und Auftraggeber Norman Stromberg ist überzeugt davon die sagenhafte, antike Stadt Hyperborea gefunden zu haben. Hannah Peters selbst ist skeptisch und glaubt nicht daran, lässt sich aber dennoch auf diese Forschungsreise ein. Was sie schließlich in der Arktis findet ist wirklich unglaublich und enorm gefährlich. Nur durch Glück kann Hannah überleben, doch ihr gesamtes Team stirbt und noch schlimmer ist, dass die Ursache den Falschen in die Hände fallen könnte …
Ich gebe es zu: Ich liebe die Bücher von Thomas Thiemeyer! Sowohl die Jugendbücher, als auch diese Mystery-Thriller. So war „Valhalla“ für mich natürlich absolute Pflichtlektüre als es erschienen ist. Die Erwartungen langen sehr hoch, besonders auch, weil die Protagonistin wieder Hannah Peters sein würde, die ich aus den vorherigen Bänden „Medusa“ und „Nebra“ schon so mochte. Leider muss ich jetzt allerdings sagen, dass mich „Valhalla“ nicht komplett begeistern konnte. Aber mal von vorne …
Zunächst einmal sei gesagt, dass es kein Problem ist, wenn man die ersten beiden Bände mit Hannah Peters nicht gelesen hat. Die Handlung lässt sich absolut problemlos so verstehen, es gibt inhaltlich keine großen Zusammenhänge und auch keine wirklichen Spoiler zu den ersten Bänden. Das nur für diejenigen, die überlegen, mit welchen Band sie beginnen sollten.
Das Buch ist in drei große Teile gegliedert und diese wiederrum in viele kleinere Kapitel. Voran gestellt wurde ein kleiner Abstecher in die Vergangenheit, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht, und schon wirklich viel verrät, wie ich im nachhinein finde, obwohl es mir beim Lesen selbst noch nicht so klar war.
Im ersten Teil geht es um Hannahs erste Expedition in die antike Eis-Stadt. Die Geschehnisse dort sind sehr vielversprechend und machen absolut Lust auf mehr. Im ersten Teil konnte ich das Buch kaum zur Seite legen vor lauter Spannung. Diese Spannung hätte ich mir wirklich das gesamte Buch über gewünscht.
Im zweiten Teil geht es dann schließlich sehr gemächlich zur Sache. Wir erfahren was mit Hannah geschah, nachdem sie von ihrer ersten Expedition geborgen wurde und wir erfahren auch, was vermutlich geschah, was im ersten Teil noch teilweise nur zu vermuten war. Außerdem wird geplant, wie es im dritten Teil schließlich weiter gehen wird.
Ich habe wirklich nichts gegen ausführliche Beschreibungen und es zeigt sich auch, dass Thomas Thiemeyer hier wieder toll recherchiert hat. Besonders gelungen fand ich die Erklärungen und Beschreibungen, wie das Leben in Spitzbergen so abläuft etc., das für mich so total anders und weit weg ist.
Was mir nicht gefallen hat war, dass die Handlung ab diesen Zeitpunkt für mich so total vorhersehbar wurde. Es war eigentlich schon vom zweiten Teil an klar, was weiter geschehen würde. Natürlich nicht in allen Einzelheiten, aber die Grundzüge waren klar und irgendwie gab es durch diverse Enthüllungen auch im dritten Teil kein großes Mysterium mehr. Das fand ich einfach sehr schade, denn das fand ich an den bisherigen Mystery-Thrillern von Thomas Thiemeyer so toll!
Fazit
Insgesamt fand ich „Valhalla“ leider nicht so toll wie seine Vorgänger, aber auch nicht schlecht. Vor allem der erste Teil konnte mich wirklich begeistern und auch die Beschreibungen von Herrn Thiemeyer waren wieder gewohnt klasse, ebenso natürlich auch der Schreibstil. Lediglich die Spannung blieb für mich irgendwie mehr auf der Strecke. Das tut mir irgendwie sehr leid, weil ich mich so auf dieses Buch gefreut habe, aber vielleicht lagen auch einfach meine Erwartungen dieses Mal zu hoch.
Nichtsdestotrotz gibt es von mir hier noch gute vier Sterne, denn schlecht war „Vahalla“ definitiv nicht! Ich habe mir nur etwas mehr erwartet.
Meine Wertung: