Egmont Schneiderbuch Verlag |
Inhalt
(lt. amazon.de):
„NEIN! Mara schüttelte die Bilder von sich und fasste einen Entschluss: Keine. Tagträume. Mehr. Nie wieder! Ab heute würde Mara das normalste Mädchen der Welt sein. Auf Wiedersehen, Traumwelt. Guten Tag, Realität.“ Die 14-jährige Mara wäre am liebsten eines: unauffällig. Ein ganz normales Mädchen. Ohne die Tagträume, die der Grund für die ständigen Hänseleien in der Schule sind. Doch gerade als sie beschließt, ihr Leben zu ändern, passiert plötzlich etwas Unglaubliches: Mara erfährt, dass sie eine der letzten Seherinnen ist. Eine Spákona. Und nur mithilfe ihrer besonderen Gabe kann sie verhindern, dass sich der Halbgott und Dämon Loki von seinen Fesseln befreit und zu einer Gefahr wird. Maras Welt gerät aus den Fugen: Wird sie es schaffen, sich dieser großen Aufgabe zu stellen?
Gewähltes Zitat
Oh nein!, dachte Mara panisch, bis eben ist es doch so gut gelaufen. Er hat schon von selbst angefangen, über Loki zu reden, und jetzt das! Ich soll was erzählen! Von mir! Was mach ich denn jetzt?
Sie blickte kurz auf. Der Professor wartete immer noch! Mann, hatte der eine Geduld! Mist!
Okay, ich muss ja nicht alles erzählen! Ich lass die seltsameren Momente weg und erzähle nur die weniger seltsamen!
Doch sofort fiel Mara auf, dass sie sich an keinen einzigen weniger seltsamen Moment erinnern konnte. Also tat sie weiter das, was sie eh schon tat: Sie schaute auf den Boden und schwieg.(S. 72)
Meine Meinung
Die junge Mara war schon immer etwas anders als ihre Mitschüler. Eine Außenseiterin, die gerne in der Schule gerne gehänselt wird, wenn sie sich mal wieder in ihren Tagträumen verliert und nicht mehr in der Realität weilt. Als ihr eines Tages ein sprechender Zweig begegnet, der sie dazu auffordert nichts geringeres zu tun als die Welt zu retten, indem sie Ragnarök verhindern soll, zweifelt sie dennoch an ihrem Verstand, bis sie sich in einer längst vergangenen Zeit wieder findet und plötzlich nicht nur der Midardschlange gegenüber steht. In ihrer Verzweiflung wendet sich Mara an Professor Weisslinger, der aber auch nicht glauben kann, was das junge Mädchen vor ihm ihn da von seinem Spezialgebiet, der nordischen Mythologie, erzählen will…
Ja, ich gebe es zu, ich war sehr skeptisch, als ich diesen Roman von Tommy Krappweis in die Finger bekam, denn bis dato kannte ich den Autor nur als Komiker und Schauspieler und wusste gar nicht, dass Herr Krappweis so vielseitig begabt ist. Aber darum soll es hier ja gar nicht gehen, das nur als Erklärung, dass ich an dieses Buch wirklich skeptisch gegangen bin. Sehr zu unrecht, denn die Geschichte der 14jährigen Mara hat mir ausnehmend gut gefallen!
Der Einstieg in die Geschichte wird dem Leser einfach gemacht. Mara ist einfach nur sympathisch und schlägt sich mit den üblichen Problemen junger Teenager herum: peinliche Eltern, Schule, missgünstige Mitschüler. Das können wohl die meisten selbst nachvollziehen und deswegen war ich direkt von Anfang an in der Geschichte gefangen und habe Sympathien für Mara gehegt.
Mit dem spannenden Fantasy-Aspekt, der ziemlich schnell hinzu kommt, baut sich dann nach und nach die Spannung auf.
Neben der realen Welt spielen hier viele fantastische Elemente aus der germanischen Mythologie mit rein. Hier wird tatsächlich neben einer spannenden und interessanten Geschichte, auch einiges an Wissen vermittelt, was mir immer besonders an Büchern gefällt – ja, ich weiß, ich bin ein Streber. Aber es ist doch wirklich klasse, wenn Bücher, die als Hauptzielgruppe Jugendliche haben, auch so ganz nebenbei noch ein paar wissenswerte Fakten vermitteln.
Erwähnenswert ist hier auf jeden Fall noch, dass die Protagonistin hier zwar eine vierzehnjährige ist und die Zielgruppe hier tatsächlich Jugendliche, aber trotzdem haben auch Erwachsene viel Spaß mit diesem Buch, was auf keinen Fall zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass es mit dem Professor und Maras Mutter auch noch interessante erwachsene Protagonisten gibt. Wäre dieses Buch ein Film, dann würde ich es als Familien-Abenteuer bezeichnen.
Stichwort Film: Mara und der Feuerbringer wurde im letzten Jahr tatsächlich verfilmt und wird im nächsten Jahr ins Kino kommen. Ich bin schon sehr gespannt, denn dieses Abenteuer klingt wirklich richtig toll.
Fazit
Tommy Krappweis hat es hier geschafft ein wirklich tolles Abenteuer zu erzählen, dass sowohl Jung als auch Alt anspricht. Gespickt mit einigem Sarkasmus und einem herrlich bissigen Stil unterhält dieses Buch einfach wunderbar, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen, aber vor allem auch ohne irgendwelche Längen oder gar Langeweile. Hier hat die Lektüre einfach nur viel Spaß gemacht und den zweiten Teil habe ich direkt nach dem ersten schon begonnen! Meine Skepsis war also unnötig, ich bin von Tommy Krappweis‘ Autorenqualität mittlerweile überzeugt.
Meine Wertung