Krähenmann – Corina Bomann

Coppenrath Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 448 Seiten
14,95 Euro
August 2014
ISBN: 978-3649616764
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Inhalt

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Rügen/Eliteinternat Rotensand: Ein Serienmörder tötet auf grausame Weise. Seine Spur reicht weit in die Vergangenheit zurück. Auf der fieberhaften Suche nach dem unheimlichen „Krähenmann“ kämpft sich die 16-Jährige Stipendiatin Clara durch ein Labyrinth aus Verdächtigen und falschen Fährten. Die Mordserie reißt nicht ab und schließlich gerät Clara selbst ins Visier des rachedurstigen Killers …

Gewähltes Zitat

Doch jetzt fühlte ich mich hilflos – und ich hatte Angst. Was, wenn wirklich ein Mörder in der Schule war? Wer kam darauf, einer Toten Flügel anzunähen? Vielleicht die Biologielehrer? Sie hatten mit toten Tieren zu tun, vielleicht war bei einem von beiden eine Sicherung durchgebrannt, und sie versuchten nun, Vogelmädchen zu erschaffen? 

(S. 131) 

Meine Meinung

Clara ist 16 Jahre alt und Vollwaise. Seitdem sie ihre Eltern bei einem Unfall verloren hat, lebt sie im Heim. Sie ist eine gute Schülerin, auch wenn sie wenige soziale Kontakte hat, und so gelingt es ihr auch ein Stipendium für das Eliteinternat Rotensand zu bekommen, worüber sie sich sehr freut, denn sie möchte etwas aus sich und ihrem Leben machen. Auf Rotensand angekommen machen ihr aber nicht nur ihre neuen Mitschülerinnen das Leben schwer, auch die mysteriösen Mordfälle auf Rotensand setzen ihr zu und erreichen ihren Höhepunkt auch dann noch nicht, als der Mörder Kontakt mit Clara aufnimmt …

Corina Bomann hat mit “Krähenmann” ihren ersten Thriller geschrieben. Clara ist die jugendliche Protagonistin und so ist das gesamte Buch natürlich auch für Jugendliche ausgelegt. Dennoch fehlen hier weder die Thriller- noch die Schockelemente.

Schon auf den ersten Seiten geht es zur Sache, denn wir erleben den Prolog durch das erste Opfer des Mörders, ohne jedoch zu wissen wer sie ist und unter welchen Umständen alles geschieht. Das macht direkt neugierig, verrät aber nahezu nichts. Nach wenigen Seiten beginnt die Geschichte dann mit einem Wochentag.
Generell ist das gesamte Buch in Tagesabschnitte unterteilt, die wiederrum in zumeist kurze Kapitel aufgeteilt sind.

Clara ist eine sehr selbstbewusste Protagonistin, die mir allerdings durch ihre Art besonders zu beginn ein wenig auf die Nerven ging. Clara hat zwar eine ziemlich schweres Schicksal erlitten, aber dafür hält sie sich recht tapfer und hat dafür auch eine Schutzmauer um sich errichtet, die sie selbst vor Eingriffen von außen schützen soll und sie somit ziemlich verschlossen und unnahbar scheinen lässt. Nur langsam habe ich mich an Clara gewöhnt und war froh um den recht sympathischen männlichen Protagonisten Alex, der sich – natürlich – auf Clara eingelassen hat.
Den Großteil der Geschichte erleben wir aus Claras Sicht mit. Ab und an erhalten wir allerdings auch Einblick in die Wahrnehmung des Täters, was die Sache noch einmal spannend macht, denn so erfahren wir immer ein wenig mehr über seinen Antrieb zu Morden ohne jedoch wirklich etwas zu erfahren.

Die Geschichte selbst ist zum größten Teil spannend. Ich selbst liebe Internatsgeschichten sehr, wenn ich sie auch früher als normale Mädchenbücher kennen gelernt habe und weniger als Thriller. Diese Mischung hier hat mir aber gut gefallen. Es gab auch hier die üblichen Teenager-Themen rund um alles was ‘in’ oder auch ‘out’ ist, Schule, Liebe und Freundschaft. Diese Themen dominieren aber tatsächlich nicht, klingen aber immerzu an und haben mir ebenso gefallen wie auch der Thriller, der sich durch das Buch zieht.

Das Ende ist gut nachvollziehbar und – ohne zu viel zu verraten – sowohl abgeschlossen als auch offen! Am zweiten Teil schreibt Frau Bomann bereits.    

Fazit

Insgesamt hat mir “Krähenmann” von Corina Bomann auch wieder sehr gut gefallen. Mir hat die Mischung total gut gefallen, es war spannend und einfach flüssig und gut zu lesen gewesen, so dass ich durch die Seiten flog.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die tolle Optik, denn der Schnitt des Buches ist komplett rot, was ich richtig klasse finde. Insgesamt schrammt das Buch ganz, ganz knapp an der vollen Punktzahl vorbei, denn dafür fehlte mir noch so ein wenig das besondere. Dennoch sehr lesenswert!  

Meine Wertung

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Dein eines, wildes, kostbares Leben – Jessi Kirby

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Kosmos Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
14,99 Euro
Juni 2014
Originaltitel: Golden
ISBN: 978-3440144480
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Inhalt

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„Sag mir, was hast du vor mit deinem einen, wilden und kostbaren Leben?“ Diese Frage stellt ein Englischlehrer seiner Abschlussklasse. Die Antworten darf jeder in ein Tagebuch schreiben, das danach eingesammelt und zehn Jahre unter Verschluss gehalten wird. Die 17-jährige Parker Frost weiß zumindest, was man von ihr erwartet: zum Medizinstudium nach Stanford. Am besten mit dem Stipendium, das zu Ehren von Julianna und Shane eingerichtet wurde, die vor zehn Jahren nach einem Autounfall verschwanden. Als Parker durch Zufall das Tagebuch von Julianna findet und darin liest, ist sie erschüttert. Denn deren Leben stellt sich plötzlich ganz anders dar. Was geschah damals, in der Nacht des Unfalls? Und ist es möglich, dass Julianna noch am Leben ist? Das Ergründen von Juliannas Geheimnis bedeutet für Parker letztlich eine Reise zu ihrem innersten Selbst und zu dem, was sie wirklich will…

Gewähltes Zitat

Oben in meinem Zimmer muss ich wieder an das Abenteuer des heutigen Tages denken und das Gefühl von Freiheit, das ich hatte, als ich etwas Riskantes tat. Für circa 99% der Leute ist Schuleschwänzen wahrscheinlich keine große Sache. Es war eine kleine Entscheidung. Aber gleichzeitig fühlte sie sich groß an, und zwischen ihr und dem, was meine Mutter gerade gesagt hat, spüre ich diesen leichten Stich der Reue, wenn ich daran denke, wie viel ich möglicherweise verpasst habe in den letzten Jahren, weil ich Angst davor hatte, ein Risiko einzugehen oder zu schüchtern war, um etwas zu sagen, oder zu besorgt, um wagemutig zu sein. Immerhin ist es mein eines, wildes und kostbares Leben.

(S. 94) 

Meine Meinung

In ihrem letzten Schuljahr soll die 17jährige Parker ihrem Lehrer helfen 10 Jahre alte Tagebücher an seine ehemaliger Schüler, die diese damals geschrieben haben, zu verschicken. Dabei trifft sie auf das Tagebuch einer ehemaligen Schülerin, mit mittlerweile Tod ist. Eigentlich gegen ihre Überzeugung nimmt sie das Tagebuch an sich und liest darin. Zeitgleich steht Parker unter Druck, weil sie heraus finden muss, was sie zukünftig mit ihrem Leben anfangen will…

„Dein eines, wildes, kostbares Leben“ ist eine wirklich schöne Geschichte. Jessi Kirby schreibt hier aus der Sicht der Protagonistin Parker. Die Tagebucheinträge der verstorbenen Julianna lockern die Geschichte ein wenig auf. Generell ist der Stil aber sehr einfach gehalten und lässt sich sehr gut lesen.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Parker ist ein sehr zielstrebiger Teenager, der ungern Risiken eingeht, nie etwas neues ausprobiert und sich meist regelkonform verhält. Aus Angst andere zu enttäuschen und etwas falsches zu tun trifft sie die Entscheidungen, die von ihr erwartet werden und denkt mit Kopf, nie mit dem Bauch. Eine richtige Streberin eben. Das sie mit diesen Entscheidungen nicht wirklich glücklich ist, wird ihr zum Ende ihrer Highschool-Zeit dann selbst bewusst und sie versucht sich und ihr Leben zu reflektieren. Dabei hilft ihr das Tagebuch, in der eine verstorbene Schülerin Jahre zuvor fest legen sollte, wer sie überhaupt ist und was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Auf der Suche nach Juliannas wahrer Persönlichkeit, entdeckt Parker auch ihre eigene nach und nach und erkennt, dass sie eigentlich anders sein möchte als sie ist.

Ich mochte Parker wirklich gerne und konnte ihre Gedankengänge gut nachvollziehen. Im Teenageralter war ich selbst oft unsicher und wusste nie, was mich überhaupt ausmacht und was ich mal mit meinem Leben anfangen wollte. Man neigt ja schon dazu Dinge zu tun, die von einem erwartet werden und nicht immer das, was man wirklich gerne machen würde. Dieses Buch regt auf jeden Fall ein wenig zum nachdenken an. Über sich, sein Leben und sein Verhalten.
Parkers Freundin Kat hingegen fand ich oftmals ein wenig unglaubwürdig. Vorneraus sehr oberflächlich, dann doch wieder viel tiefgründiger als gedacht, dann aber teils doch wieder sehr unbedacht. Eigentlich das genaue Gegenteil von Parker und ich hatte auch so den Eindruck, dass Kat in diesem Buch wirklich nur ein Gegensatz zur Protagonistin sein sollte, denn ihr fehlte auf jeden Fall ein wenig der Tiefgang, was ich sehr schade fand.

Die Geschichte rund um die beiden verstorbenen Teenager Shane und Julianna, fand ich sehr dramatisch mit zu verfolgen. Zum Teil aber auch sehr vorhersehbar, denn Hinweise auf das Ende werden schon sehr früh in die Handlung eingeflochten. Trotzdem hat mir die Lektüre Spaß gemacht.

Fazit

Insgesamt war „Dein eines, wildes, kostbares Leben“ ein sehr schöner Roman darüber, was wir aus unseren Leben machen, wer wir sind, was Entscheidungen mit uns machen und was wir überhaupt wollen. Das Buch gibt zwar keine tiefgründigen oder gar zufriedenstellenden Antworten auf derlei Fragen, aber es regt ein wenig zum nachdenken an. Für ein Jugendbuch wirklich sehr schön, aber auch für junge Erwachsene sicherlich nicht verkehrt. Mir hat es Spaß gemacht!

Meine Wertung

RegenbogenRegenbogenRegenbogenRegenbogen

Das Haus der verschwundenen Kinder – Claire Legrand

dashausderverschwundenenkinder

Heyne Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 320 Seiten
14,99 Euro
August 2014
Originaltitel: The Cavendish Home for Boys and Girls
ISBN: 978-3453267787
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Leben in der beschaulichen Kleinstadt Belleville ist genau so, wie die zwölfjährige Victoria es gern hat: übersichtlich, vorhersehbar und aufgeräumt. Und Victoria mit ihrem strengen Zopf, den ordentlichen Kleidern und den hervorragenden Noten passt perfekt nach Belleville. Eine einzige Unregelmäßigkeit erlaubt sie sich: den verträumten und vergesslichen Lawrence, der so ganz das Gegenteil von ihr ist. Lawrence ist ihr bester Freund. Als er plötzlich spurlos verschwindet, ist es allerdings vorbei mit Victorias geordnetem Alltag. Sie würde es nie zugeben, aber sie vermisst ihn furchtbar. Daher stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Was Victoria entdeckt, gefällt ihr gar nicht: Unter der glatten Oberfläche von Belleville verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Eines, das offenbar in der Erziehungsanstalt von Mrs. Cavendish seinen Ausgang nimmt. Die rebellischen Kinder, die dorthin geschickt werden, kommen ungewöhnlich still und brav zurück – oder gar nicht mehr. Steckt Mrs. Cavendish hinter Lawrences Verschwinden?

Gewähltes Zitat

Verwirrt riss Victoria die Augen auf, sagte aber nichts. Was sollte das für einen Zweck haben? Niemanden kümmerte, was sie zu sagen hatte. All ihre Anstrengungen, perfekt zu sein, bedeuteten gar nichts. Ihre Eltern interessierten sie und ihre Medaillen und Urkunden und Anstecknadeln nicht. Niemanden. Und wer war Victoria ohne das alles? Nichts. Sie war nichts.

(S. 231) 

Meine Meinung

Victoria ist zwölf Jahre alt, lebt in Belleville, wo einfach alles perfekt und durchorganisiert ist. Ebenso auch Victoria. Sie ist ein braves Kind und davon besessen immer die beste sein zu müssen. Eine zwei in Musik bringt sie zur Verzweiflung und lässt ihre Welt einstürzen. Ihr bester und einziger Freund ist Lawrence. Sie würde nie zugeben, dass sie ihn mag, aber als Lawrence eines Tages verschwindet, scheint Victoria die Einzige zu sein, die ihn vermisst und nach ihm sucht. Nach und nach fallen ihr auch andere Unregelmäßigkeiten auf, die offenbar alle mit dem Waisenhaus von Mrs. Cavendish zu tun haben …

Zunächst einmal: Dieses Buch musste ich allein der Optik wegen schon haben. Das Cover gefiel mir so richtig, richtig gut mit der geprägten Silberschrift und dem blauen Hintergrund. Richtig schön, also optisch ein echter Hingucker.
Auch von innen ist dieses Buch besonders gestaltet, es gibt nämlich einige ganzseitige Illustrationen mit Untertiteln, immer passend zur Geschichte. Ich finde, das ist mal eine nette Abwechslung im Buch. Mir hat diese Auflockerung sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedenfalls ging es mir so. Ich fühlte mich teils, als würde mir die Geschichte vorgelesen werden, was hinterher allerdings auch sehr angenehm war, so konnte ich mich wirklich auf die Geschichte, die doch ein wenig anders war als gedacht, einlassen.

Das Buch ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Vom Stil her würde ich auch zustimmen. Das passt einfach. Vom Inhalt her … puhhh. Mir schwirrte gegen Ende des Buches der Vergleich mit Stephen Kings Romanen im Kopf. Konfus, wirr und gruselig. Wenn der Stil ein wenig anders wäre, dann könnte ich mir dieses Buch wirklich als Horror-Roman aus der Feder Kings vorstellen. Die Geschichte ist genauso bizarr, wie ich es vom Meister des Horrors kenne. Mir hat es als Erwachsene an einigen Stellen schon leicht gegruselt und ich weiß nicht, ob das wirklich für zart besaitete zwölfjährige wirklich geeignet ist. Zumal man wirklich sehr viel Fantasie haben muss um der Geschichte überhaupt folgen zu können.
Im ersten Teil ist noch alles normal und sehr ruhig. Hier zieht sich die Geschichte teilweise auch richtig, denn erst zur Mitte hin wird es auch wirklich spannend. Der Rest ist eher Vorgeplänkel. Gut gemacht, aber ein wenig langwierig. Wer auf Spannung wartet, der braucht hier schon ein wenig Geduld.
Zum Ende hin geht dann alles sehr schnell und man muss gut aufpassen um nichts zu verpassen.

Fazit

Das Buch fand ich also insgesamt eher mittelmäßig. Der Stil ist gut, die Handlung wirr und bizarr. Erst zieht es sich, dann geht es fast schon zu schnell. Das Ende fand ich gut und sehr passend, ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Leser da eher wenig mit zufrieden sind.
Insgesamt würde ich diesen Horrorroman für Kinder eine mittlere Wertung verpassen.

Meine Wertung

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Wo ein bisschen Zeit ist – Emil Ostrovski

woeinbisschenzeitist

FJB Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 304 Seiten
16,99 Euro
August 2014
Originaltitel: The Paradox of Vertical Flight
ISBN: 978-3841421609
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Inhalt

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DREI TEENAGER UND EIN BABY: AUF DER FLUCHT VOR DER POLIZEI und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Ein Roadmovie-Roman.
Der 18-jährige Jack Polovsky entführt seinen neugeborenen und zur Adoption freigegebenen Sohn, um ihn seiner dementen Großmutter zu zeigen.
Und so gerät alles aus den Fugen.
Jack kauft ein Auto, holt seinen besten Freund Tommy und später auch die Mutter des Kindes dazu, und gemeinsam sind sie zwei Tage lang auf der Flucht vor der Polizei.
Jack bespricht dabei schon mal die ganz großen Themen des Lebens mit seinem Sohn. Der heißt nämlich Sokrates – zumindest für Jack.
Am Ende wird alles gut: Jack bekommt Besuchsrecht, das Baby Sokrates bekommt einen richtigen Namen und sie finden (fast) den Sinn des Lebens.

Gewähltes Zitat

“Es ist … es ist also eine Geschichte über die Liebe. Ich weiß, was du denkst: Jack, was ist eigentlich Liebe? Tja, Sokrates, ich wünschte, ich könnte die Liebe für dich einfach so in ein paar Worten entmystifizieren, könnte dir sagen, es ist eine Kraft, die von allen Lebewesen erschaffen wurde, die uns umgibt, uns durchdringt und die Galaxie zusammenhält. Dass sie buchstäblich in deinen Zellen ist. Als würden mikroskopisch kleine Hippie-Kreaturen in deinen Zellen rumschwimmen und dich mit der Liebe oder einer pseudobiologischen Erklärung für solchen metaphysischen Unsinn verbinden. Doch in Wirklichkeit gibt es verschiedene Arten von Liebe und verschiedene Arten des Liebens, und niemand versteht irgendeine davon so gut, dass er was anderes als rührseliges Kauderwelsch darüber von sich geben könnte.”

(S. 80) 

Meine Meinung

Der 18jährige Jack Polovsky ist gerade dabei seinen Selbstmord zu planen, als seine Ex-Freundin ihn anruft und bittet zu ihr zu kommen. Sie liegt gerade nämlich im Krankenhaus, entbindet ein Kind und benötigt Unterstützung. Jacks Kind. Seinen Sohn. Der nicht geplant war und den sie direkt nach der Geburt zur Adoption frei geben will. Die Adoptiveltern stehen nach der Geburt schon parat, als Jack sich den Säugling schnappt, dem er den bedeutungsvollen Namen Sokrates gibt, und sich mit ihm auf dem Weg macht um seiner dementen Großmutter einen Besuch abzustatten…

„Wo ein bisschen Zeit ist“ klingt zunächst einmal wie ein locker leichter Road-Trip für Jugendliche. Etwas, was total sinnlos ist, aber viel Spaß bringt.
Und genau das ist dieses Buch eigentlich nicht.
Es geht um die ganz großen Fragen des Lebens. Um die Liebe, Freundschaft ums Erwachsen werden. Um Fragen, die sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal stellen wird. Und auf die nie jemand eine zufriedenstellende und allgemeingültige Antwort geben kann.

Der Einstieg in das Buch fiel mir ein wenig schwer, weil man mitten in die verworrene Handlung geworfen wird. Es gibt keine große Einleitung, man wird direkt mit den Gedanken von Jack konfrontiert, denen ich zunächst nicht wirklich folgen konnte und auch im späteren Teil oftmals nicht so recht nachvollziehen vermochte. Trotzdem haben mich gerade Jacks philosophische Zwiegespräche mit seinem Sohn sehr zum nachdenken angeregt. Es geht ums Erwachsen werden und um Verantwortung. Darum, wie die Welt funktioniert und wie man sich richtig verhält. Also um die grundliegenden Fragen des Lebens.

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Jack. Er war mir als Protagonist die meiste Zeit auch recht sympathisch, auch wenn ich ihm oftmals nicht so wirklich folgen konnte und auch nicht zustimmen. Einige seiner Überlegungen waren aber sehr interessant.

Woran ich mich als Mama schon ein wenig anstoßen musste, das war der so sorglose und verantwortungsvolle Umgang mit dem kleinen Säugling. Natürlich stand dies nicht wirklich im Vordergrund, sondern war lediglich Mittel zum Zweck, sozusagen die Oberfläche, dieses tiefgründigen Romans, aber ich fühlte mich bei diesen Szenen dennoch unbehaglich. Selbst Jugendliche sollten schon wissen, dass man Babys anders zu behandeln hat. Aber nun gut, darüber musste ich hinweg sehen.

Das Buch schlägt ein sehr ruhiges Tempo an und hält dieses auch bis zum Ende durch. Spannend ist sicherlich anders, aber interessant war es und es hat irgendwo auch Spaß gemacht und zum selbst nachdenken angeregt. Langsam ging es dann auch noch dem Finale zu und das war dann auch grundsätzlich sehr zufriedenstellend. Trotzdem war bei diesem Buch auf jeden Fall eher der Weg das Ziel. Die eigentliche oberflächliche Geschichte war nichts besonderes, aber die vielen philosophischen Anregungen, die das Buch mit sich brachte, die machten das Buch dann doch noch zu etwas besonderem.

Fazit

Insgesamt habe ich das Buch als Leser sehr genossen. Es ist definitiv nichts um es mal schnell weg zu lesen, man sollte sich schon ein wenig Zeit dafür nehmen und sich auch auf die grundsätzlichen Fragen des Lebens einlassen. Dann kann man ein paar sehr vergnügliche und nachdenkliche Stunden mit diesem Roman verbringen.

Meine Wertung

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Blogtour zu “Mara und der Feuerbringer” Von Tommy Krappweis – Tag 2

Endlich ist es soweit! Die große Blogtour zu “Mara und der Feuerbringer” macht heute bei mir Halt. Ich freue mich total Teil dieser großartigen Aktion sein zu dürfen! Als ich vor einiger Zeit die Gelegenheit bekam die Bücher zu lesen, war ich zunächst skeptisch, aber Tommy Krappweis konnte mich mit seiner etwas anderen Geschichte vollends überzeugen! Und so freue ich mich total, dass ich die Gelegenheit hatte Tommy ein paar Fragen zu stellen und diese und natürlich auch die Antworten will ich euch heute natürlich nicht vorenthalten. Viel Spaß!


Im Gespräch mit Tommy Krappweis

tommy7Lieber Tommy, du bist sehr vielseitig begabt, ich habe mich schon gefragt, ob es irgendetwas gibt, was du nicht kannst . – Ich kann dafür kaum was von den Dingen, die andere Leute können. Ich war der mieseste Schüler meiner Schule, rechne mit den Fingern, hab keinen Führerschein, konnte nie auch nur einen halben Meter Fußball spielen… die Liste ließe sich verlängern. Der Eindruck dass ich so viel können täte rührt daher, dass man den Dingen die ich kann allgemein mehr Bedeutung beimisst, weil es weniger Leute gibt die das können oder sich damit beschäftigen und dazu das Glück haben, damit auch erfolgreich zu sein. Man kennt dich unter anderem als Schauspieler, als Musiker, als Erfinder von Bernd das Brot, Produzent, Regisseur, du hast sogar deine eigene Produktionsfirma. Wie kam es dazu? Wolltest du schon immer ein großes Multitalent werden oder hast du ursprünglich einen anderen Beruf erwählt? – Ich hab eigentlich gar keinen Beruf gewählt, sondern immer schon alles das gemacht. In der dritten Klasse hatte ich die Super-8-Kamera meines Vaters für mich entdeckt und damit machte ich dann Filme die man heute „Brickfilms“ nennt, also Stop Motion Animationen mit Lego. Während meine Familie lieber mit VW-Bus und Zelt in den Süden aufbrach, wollte ich immer schon einfach zuhause sitzen und 24 Bilder pro Sekunde Lego hin und her schieben. Gleichzeitig habe ich Theaterstücke geschrieben, später Straßenmusik gemacht und so weiter. Aber alles einfach so, weil ich wollte und nicht weil ich nach einem Beruf gesucht habe. Wie bist du zum Schreiben gekommen? – Geschrieben hab ich ja schon immer, bestimmt tausende Sketche, Theaterstücke, Songtexte, Essays, Konzepte, Pitches, Treatments und Drehbücher. Aber zu einem Buchprojekt fehlte mir bisher ein Thema das ich unbedingt erzählen wollte. Einige Leser/innen werden das kennen: Man würde so gerne ein Buch schreiben, aber irgendwie bleibt es bei den ersten fünfzig Seiten. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass man zwar gerne „ein Buch“ schreiben würde, aber es fehlt einfach „diese Story mit diesen Figuren zu diesem Thema“. Es fehlt die Idee, die unbedingt raus muss, die in einem brennt. Und als ich auf diese Idee stieß, die eigentlich ein Konzept für eine Mystery-Serie sein sollte, konnte ich nicht anders als es in drei Büchern ausbreiten. tommy1Was hast du getan, nachdem du vom Verlag die erste Zusage bekommen hast? – Um ehrlich zu sein, das weiß ich nicht mehr genau. Denn das war kein „Plopp Hurra Endlich“ sondern eher ein Prozess, der sich entwickelte. Ich hatte mit mehreren Verlagen gesprochen, aber keiner war bereit ein gebundenes Buch mit Illus, Wissenschaftlichem Anhang und Lesetipps rauszubringen. Aber ich dachte mir, wenn ich jetzt ein Buch schreibe, dann will ich es auch genauso haben. Ich hatte ja nicht den Druck, es unbedingt jetzt sofort rauszubringen. Und die Gelassenheit war im Nachhinein sehr hilfreich. Wo und wann schreibst du am liebsten? Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? – Ich kann überall schreiben. Am besten funktioniert es generell, wenn ich keine Pausen machen muss. Ich bezeichne mich selbst als „Schockschreiber“, bin dann in einem Zustand wie ein langer Schock wo ich einfach tippe und nicht aufhöre. Irgendwann bin ich dann so müde, dass ich aufhören muss. Dann leg ich mich hin, steh auf und schreibe weiter. Jede Unterbrechung aber ist für mich problematisch, denn ich brauche mindestens eine halbe Stunde um wieder reinzukommen. Was wird dein nächstes Buchprojekt sein? Ist schon etwas in Planung? – Ich habe mehrere Projekte, die sich gerade entlang des Zeitstrahls einordnen. Zum einen erzähle ich die Sage vom Berggeist Rübezahl neu, mit viel historischem Background aber auch ziemlich wuchtig, düster und nicht unbedingt so wie man ihn kennt. Wir haben gerade eine Dokumentation zu Rübezahl gedreht, entwickeln ein kleines Game dazu und natürlich wäre es ein schönes Filmprojekt. Dann plane ich den dritten Teil meiner biographischen Lustig-Reihe für den Knaur-Verlag. Nachdem ich über meine Kindheit und das elende Camping geschimpft habe und von meiner Zeit als Stuntman im Freizeitpark „No Name City“ erzählt habe, kommt jetzt das Kapitel „RTL Samstag Nacht“ dran. Das war eine Comedyshow in den Neunzigern, bei der ich drei Jahre als Comedian vor der Kamera stand. Und zuletzt hab ich eine schöne Idee für eine Kinderbuchreihe, die ich aber nicht unbedingt alleine schreiben muss oder kann. Mara würde ich fortsetzen, wenn der Film funktioniert und die erste Trilogie sich entsprechend entwickelt. Was inspiriert dich beim Schreiben oder auch generell bei deiner kreativen Arbeit? Wie kommst du auf Ideen? – Ich setze mich vor die Tastatur und fange an zu schreiben. Dann fließt alles mit ein, was ich so wahrnehme. Bislang sind Ideen oder Inspiration kein großes Problem. Hoffentlich bleibt das so. Hast du literarische Vorbilder? – Es gibt einige Autoren, deren Arbeit ich hervorragend finde. Aber ich möchte nicht „schreiben können, wie…“. In der Musik hab ich das eher. Da würde ich schon gerne so fließende Gitarrensoli spielen können wie Stevie Ray Vaughan, oder Piano spielen wie Jerry Lee Lewis. Beim Schreiben habe ich das seltsamerweise nicht. Das liegt eventuell daran, dass ich einen recht speziellen Stil habe, der mir eigentlich Spaß macht wie er ist. Von der natürlichen Entwicklung mal abgesehen, dass ich mich gottseidank verbessere und zum Beispiel Mara III viel flüssiger daherkommt als Mara I. Autoren die mich inspiriert und massiv auch in meinem Leben beeinflusst haben sind Douglas Adams, Terry Pratchett, Stephen R. Donaldson, Philip J. Farmer, Michael Ende, Tolkien und Michael Crichton. tommy5Hast du bei „Mara“ auch reales in deine Bücher fließen lassen? Figuren zum Beispiel? Oder ist alles rein fiktiv? – Genau genommen ist irgendwie gar nix wirklich fiktiv. Es gibt zunächst mal alle Orte, man könnte in München eine Mara-Tour machen und alles ist exakt so wie beschrieben. Das trifft auch auf das Museum in Kalkriese aus Band II zu, dort würde man sogar den Delphin in der Vitrine finden, den Mara auf ihren Stab montiert. Er ist zwar deutlich kleiner als beschrieben, aber das ging nicht anders. Alle Figuren aus den Büchern haben reale Vorbilder, wobei Mara sehr viel mit mir gemeinsam hat und Professor Weissinger ziemlich genau auf meinen wissenschaftlichen Berater und Freund Professor Simek passt. Maras Mutter ist eine Mischung aus meiner Mutter, meiner Stiefmutter und diversen deutlich verschwurbelteren Personen, das Baumsprechseminar durfte meine Exex-Freundin Judith im Alter von vierzehn mehrere Stunden durchleiden und die Drahtpyramide auf dem Obst ist ebenso real wie alle Fakten aus der nordisch-germanischen Mythologie. Sogar der Name „Stefanie Warnatzsch-Abra“ (Mara II) ist echt, den hab ich mir von einer netten Redakteurin des Ki.Ka ausgeliehen – natürlich nicht ohne zu fragen. Nur den Feuerbringer gibt’s nicht. Hoffentlich. Wie bist du auf die Idee zu “Mara und der Feuerbringer” gekommen? War es ein langer Weg bis zur Veröffentlichung? – Ich wollte eine Mysteryserie schreiben, dabei aber so viel wie möglich vermeiden was es schon gibt. Ich wollte Fantasy-Klischees entweder auch vermeiden oder direkt als solche ansprechen. Ich wollte eine widerspenstige Hauptfigur die keinen Bock hat und zudem Null Ahnung und eben ein Thema behandeln, das in der Form noch niemand beackert hat. Und zuguterletzt sollte es ein Thema sein, das irgendwie deutsch oder europäisch ist, weil ich mich historisch einarbeiten wollte und auf etwas aufbauen, das hier im Boden steckt. Als ich die nordische Mythologie für mich entdeckt hatte und dann noch auf die Mara kam, ging es urplötzlich sehr schnell. Nur wurde es keine TV-Serie sondern ein Buch, weil mir schon beim Konzept klar war, dass das kein TV-Sender kaufen würde. Wieso hast du dir mit Mara ausgerechnet eine weibliche Protagonistin und Heldin erschaffen? – Weil es ein Mädchen deutlich schwerer hat, als ein Junge. Da ist zum Geschichtenerzählen hilfreich. Außerdem wollte ich unbedingt ein Mädchen erzählen, das weder Topmodel noch Schoolqueen werden will, sondern einfach nur „es selbst“. Und es war für mich viel einfacher, eigene Eigenschaften in ein Mädchen einzubauen, weil mir ein Junge viel zu ähnlich – oder sagen wir „zu nah“ – gewesen wäre. Von den vielen Bereichen in denen du beruflich aktiv bist, welcher ist dir da der liebste? – Immer der, den ich demnächst mache weil mich das aktuelle meist schon im letzten Drittel der Fertigstellung langweilt. Am liebsten hätte ich zum Beispiel einen Film fertig, wenn das Drehbuch geschrieben ist. Gottseidank ist das nicht so, denn dank den hervorragenden Teammitgliedern die in ihrem jeweiligen Feld natürlich deutlich besser sind als ich, wird der Film immer besser als das Drehbuch. Wenn du ein Projekt deiner Wahl verwirklichen könntest, ganz ungeachtet der Finanzierungsmöglichkeiten, was würdest du gerne machen? – Mara II bis III ohne diese nervigen Budgetprobleme. Wie würdest du dich selbst in fünf Worten beschreiben? – Ich bin der Tommy Krappweis. Womit beschäftigst du dich, wenn du mal nicht schreibst, vor oder hinter der Kamera stehst bzw. generell deiner Arbeit nachgehst? Kurz: Was sind deine Hobbies? – Ich unterscheide nicht so wirklich zwischen Arbeit und Hobby. Das meiste würde ich auch tun, wenn ich was anderes arbeiten würde bzw. müsste. tommy4Der erste Teil der Mara-Trilogie wurde kürzlich verfilmt und wird bald ins Kino kommen. Wie kam es dazu? – Der Producer Alexander Dannenberg und ich haben seit Erscheinen des ersten Romans versucht, Partner für eine Verfilmung zu begeistern. Im Endeffekt gab den Ausschlag, dass RTL zum ersten Mal seit vielen Jahren interessiert war, wieder einen Kinofilm mitzufinanzieren. Und da der Sender einen Film machen wollte, der sich von dem abhebt was man gemeinhin in Deutschland sonst so macht, war unser Projekt in vielerlei Weise passend. Wie viel Mitspracherecht hast du bei der Produktion gehabt? Bist du zufrieden mit dem Ablauf? – Da ich Roman, Drehbuch und Regie in Personalunion umgesetzt habe, zudem als Creative Producer an Bord bin und meine Firmen bumm film und BigHug FX für die RatPack Filmproduktion den Schnitt  und die Visual Effects übernehmen, bin ich sehr stark involviert. Das bedeutet natürlich auch, dass ich am Ende an allem schuld bin. Und zwar alleine. Aber das bin ich gewöhnt. Welches ist deine Lieblingsszene im Film? Und welches ist deine Lieblingsszene aus dem Buch? – Meine Lieblingsszenen im Film sind einmal wie Professor Weissinger in einem einzigen Monolog über den Zustand der germanischen Mythologie und diverse Missverständnisse räsoniert, außerdem Maras Szenen mit Loki, in denen sie sich wechselseitig verwundern. Ich bin aber auch stolz auf die Szene, in der der Lindwurm aus der Nibelungensage in München landet, weil da erstens ganz viele Freunde und Bekannte aus der Reenactment/Larp/Fantasy-Szene mitgemacht haben und zweitens die Integration des digitalen Viehs ins gedrehte Material ganz großartig geworden ist. Im Buch sind es die Stellen, in denen Mara sich in Gedanken verliert. Weil ich das von mir so gut kenne. Zusammen mit deinem Bruder Nico und Andreas Lenz v. Ungern-Sternberg spielt ihr in eurer Band „Harpo speaks“. Was macht ihr so für Musik und wo kann man euch hören?

Tommy Krappweis mit seiner Band “Harpo speaks”

– Man kann uns zum Beispiel auf der RingCon oder der HobbitCon hören. Ansonsten spielen wir viel bei privaten Veranstaltungen, Parties, Hochzeiten und so weiter. Aber nicht „diese Art Hochzeiten“ wo man das Zeug so runterdudelt wie auf der CD und diversen Kram aus den aktuellen Top40. Wir spielen alten, geilen Scheiss von 1950 bis 1975 und das spielen wir dann gerade so, wie uns momentan ist. Darum lautet unser Credo auch “No Song Remains The Same“. Als Trio kann man uns hier hören und sehen. Da wechselt ein uralter Song wie „Sixteen Tons“ mittendrin in „Sweet Dreams are made of this“ und wieder zurück und auch der Beat ändert sich halt mal. Wahrscheinlich hast du diese Frage schon oft gehört, aber ich kann mich einfach nicht zurückhalten: Wie erfindet man so etwas wie Bernd das Brot? Sitzt man zusammen beim Frühstück und denkt sich „Och, jetzt ’ne Scheibe vom Bernd wäre schon toll“? Wie kam es dazu? – Mein Kollege Norman Cöster und ich saßen nach einem ziemlich niederschmetternden Theaterstück zusammen in einem italienischen Lokal und starrten mit leerem Blick auf den Tisch. Dann sagte Norman irgendwann „Brot ist lustig“. Ich nickte und malte Norman als Brot auf den Kellnerblock. Das war die Geburtsstunde von Bernd das Brot. Was war bisher dein ganz persönliches Karriere-Highlight? – Der Applaus und der Jubel, nachdem ich die ersten Szenen aus dem Mara-Film auf der HobbitCon präsentiert hatte. Und was würdest du gerne wieder rückgängig machen, wenn du könntest? – Den Auftritt vor vielen Jahren beim „Köln Comedy Cup“ wo ich in Ermangelung der notwendigen Requisiten stattdessen einfach „was witziges sagen“ sollte und komplett versagte. Das war die Hölle. Und viele große und kleine andere Peinlichkeiten. Allerdings haben die mich auch abgehärtet und mich bringt kaum her was aus der Ruhe. Zum Schluss ein paar Spaß-Fragen, um den Menschen Tommy Krappweis etwas besser kennen zu lernen: Dein Lieblingsbuch: All Time Favourite: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Aktuell: Riverworld von Philip J. Farmer Dein Lieblingsfilm/Serie: The General von Buster Keaton Dtommy2ein Lieblingsaufenthaltsort: Sofa Deine Lieblingsmusik: The Beatles, Pink Floyd, Tony Joe White, J.J. Cale Kaffee oder Tee? Kaffee Schokolade oder Chips? Chips Drinnen oder Draußen? Drinnen Sommer oder Winter? Drinnen völlig egal. Lieber Tommy, einen ganz herzlichen Dank für die geduldige Beantwortung meiner Fragen! :) (Herzlichen Dank für die Bereitstellung der Fotos an Tommy Krappweis; ©Richard Föhr, Die Bildkomponisten, Gary Busch)


Ja, ich hoffe, ihr konntet euch ein besseres Bild von Tommy Krappweis und seinen Büchern machen. Ich selbst finde seine Bücher wirklich klasse und bin jetzt auch schon total gespannt auf den Film, der am 2. April nächsten Jahres ins Kino kommen wird. Leider noch eine kleine Ewigkeit, aber bis dahin kann ich mir die Geschichte ja noch einmal als Hörbuch zur Gemüte führen. Das ist nämlich gerade neu erschienen und wird von niemand geringeren als Christoph Maria Herbst gesprochen, der im Film auch den Loki spielen wird. Passend, oder? Was meint ihr? Wo wir gerade beim Hörbuch sind … da war ja noch was!

Blog-Gewinnspiel

Es gibt noch etwas tolles zu gewinnen! Dank Tommy und dem Argon-Verlag habt ihr jetzt die Möglichkeit einen von zwei tollen Preisen zu gewinnen!

tommy6 Zu gewinnen gibt es

1. ein Hörbuch “Mara und der Feuerbringer” + eine Mara-Illustration, signiert und gesiegelt von Tommy Krappweis

2. eine Mara-Illustration, signiert und gesiegelt von Tommy Krappweis

  Na, wenn das mal keine tolle Preise sind! Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach: Kommentiert einfach diesen Beitrag und schreibt mir bis zum 15. August 2014 um 23.59 Uhr, was genau euch an “Mara und der Feuerbringer” so gefällt. Falls ihr die Reihe noch nicht kennt, dann schreibt einfach, warum sie euch interessiert, was euch neugierig gemacht hat. Die Gewinner der oben genannten Preise werden dann am 16. August von mir hier bekannt gegeben und haben dann 14 Tage Zeit mir ihre Adresse mitzuteilen, damit der Gewinn verschickt werden kann. Viel Spaß und viel Erfolg! Aber damit noch nicht genug!

Hauptgewinn

GoldticketWie Anna, die diese fantastische Blogtour ins Leben gerufen hat, mir mehr als einmal erklärte, ist Tommy der Beste! Und das wäre er wohl kaum, wenn er nicht noch einen ganz tollen Gewinn für euch an Land gezogen hätte.

Und so verlosen wir auf allen Blogs und auf der Mara-Seite noch einen gemeinsamen Hauptpreis!

Wie ihr das gewinnen könnt? Das erfahrt ihr bei Anna!


Hinweis:

…nicht aus dem Augenlicht des Odin…

 

Es duftet nach Sommer – Huntley Fitzpatrick

esduftetnachsommer

cbj Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 480 Seiten
16,99 Euro
April 2014
Originaltitel: What I thought was true
ISBN: 978-3570157503
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Sommer, Sonne, Meer – und die erste große Liebe
Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

Gewähltes Zitat

Ich bin das totale Klischee.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert.
Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert, obwohl der vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung ist und tadellos passt.
Und das Schlimmste kommt noch. Ich bin ein Mädchen im Einkaufszentrum, das Badeanzüge ausprobiert, obwohl der vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung ist und tadellos passt und findet, dass jeder dieser Badeanzüge total scheiße an ihm aussieht.

(S. 238) 

Meine Meinung

Die junge Gwen lebt zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Cousin, ihrem kleinen und verhaltensauffälligen Bruder Emory und ihrem Großvater zusammen unter einem Dach. Das Geld ist knapp, weswegen sowohl Gwen, als auch ihr Cousin Ferienjobs annehmen müssen. Da passt es Gwen gar nicht wirklich in den Kram, dass sie in ihrem Ferienjob dauernd auf den gutaussehenden Cass trifft, dem sie seit dem letzten Frühjahr sehr befangen gegenüber steht und ihn dennoch mehr als nur etwas anziehend findet…

Nach dem Debütroman „Mein Sommer nebenan“, der mir im letzten Jahr so sehr gefallen hat, musste ich natürlich auch das neue Werk der Autorin lesen. Und wann ist für einen Sommerroman die beste Zeit, wenn nicht im Sommer?

Schon die Optik ist sommerlich und das auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch im erfrischenden hellgrün und pink gehalten. Außerdem fügt es sich wunderbar neben seinem Vorgänger ein.

Inhaltlich hat die Autorin auch hier wieder eine einfache und angemessen lockere und frische Sprache gewählt. Das Buch liest sich einfach locker und flüssig weg.
Ebenso hat die Autorin es absolut drauf ihre zumeist jugendlichen Protagonisten total authentisch darzustellen. Ich habe den Protagonisten ihr Handeln auf jeden Fall komplett abgekauft und konnte jegliche Rührungen nachvollziehen. Dies sorgte dafür, dass ich total ins Buch eintauchen konnte, was richtig Spaß machte.
Beim letzten Buch der Autorin hatte ich noch bemängelt, dass diese Authentizität bei den Erwachsenen Protagonisten leider nicht vorhanden war, bei diesem Roman allerdings schon! Auch jegliche Erwachsenen in diesem Buch waren total schön ausgearbeitet, auch die älteren Damen, von denen ich wirklich sehr gerne gelesen habe und deren Darstellung ich sehr schön nachvollziehbar und gelungen fand.

Generell konnte hier die Stimmung der Insel und der dortigen Verhältnisse super eingefangen werden. Das trifft sowohl auf das sommerliche Strandfeeling zu, als auch auf die Probleme und die eingeschränkten Möglichkeiten, die sich durch das Leben auf einer so kleinen Insel ergeben.

Die Geschichte ist einfach schön und zum Wohlfühlen. Ich konnte mich total darauf einlassen und mich von den Stimmungen der Protagonisten, allen voran natürlich Gwen, mitreißen lassen. Zwar haben mich die Rückblicke zum Teil ein wenig verwirrt, weil ich ab und an nicht sofort kapierte, wann es sich gerade um einen Rückblick handelte und wann man in der Gegenwart war, aber das hat der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan. Die Rückblicke waren im Gegenteil eigentlich toll und haben zusätzlich ein wenig Spannung reingebracht, obwohl die Geschichte ansonsten alles andere als ein Spannungsroman war.

Fazit

Wie ich schon sagte, ist dieser Roman ein toller Wohlfühlroman für Jugendliche und junge Erwachsene. Es geht unter anderem ums Erwachsen werden, darum, was man aus seinem Leben macht, was für Entscheidungen man trifft. Um Zukunftsängste, darum, was einem wirklich wichtig ist und um Vergänglichkeit. Insgesamt also um Themen, mit denen jeder im Laufe seines Lebens häufig konfrontiert wird.
Von mir gibt es für dieses tolle Buch die volle Sternzahl, denn solche absoluten Wohlfühl-Romane hätte ich gerne öfter!

Meine Wertung

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Sternschnuppenträume – Julie Leuze

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Egmont INK
Gebundene Ausgabe
ca. 352 Seiten
14,99 Euro
April 2014
ISBN: 978-3863960650
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Als Svea den Kopf in den Nacken legt und in den sternenklaren Nachthimmel schaut, geschehen zwei Dinge, mit denen sie absolut nicht gerechnet hat. Erstens: Sie sieht eine Sternschnuppe, eine lange, strahlende, wunderschöne – eine, die Wünsche in Erfüllung gehen lässt. Zweitens: Im nächsten Moment taucht Nick neben ihr auf. Nick sieht gut aus, ist charmant und wird ihr ganz bestimmt schon morgen das Herz brechen. Doch heute Nacht will Svea nicht an morgen denken. Sie will mit Nick Sternschnuppen zählen, eng umschlungen hier am Strand, bis es nichts mehr gibt außer ihnen beiden. Und vor allem will Svea nicht daran denken, dass es für sie und Nick keine Zukunft geben kann. Morgen wird die Welt wieder so sein wie vorher. Eine Welt ohne Nick. Oder etwa nicht?
 

Gewähltes Zitat

Wir müssen für unsere Träume kämpfen, wir müssen uns auflehnen gegen diejenigen, die uns kleinhalten wollen. Das Leben ist, was wir daraus machen, in jedem einzelnen Augenblick. Wir haben es in der Hand, wir selbst, von dem Zeitpunkt an, da wir keine Kinder mehr sind.

(S. 51)

 

Meine Meinung

Svea und Nick gehen auf die selbe Schule, haben bisher aber nie viel miteinander zu tun gehabt. Sie hält ihn eh für einen Aufreißer. Bis zu dieser einen Nacht am Stand, in der sich beide gegenseitig zeigen, wie sie wirklich sind. Sowohl Svea als auch Nick haben nämlich große familiäre Probleme, die sie zu verheimlichen versuchen und vor allem Svea davon abhalten sich näher mit Nick einzulassen. Doch Nick will nicht aufgeben …

Nachdem mir „Der Geschmack von Sommerregen“ schon so gut gefallen hat, wollte ich auch „Sternschnuppenträume“ von Julie Leuze unbedingt lesen. Und das war eine gute Entscheidung, denn dieser zweite Roman hat mir noch besser gefallen als bereits der erste.

Julie Leuze schafft es auch hier wieder zwei Figuren zu entwickeln, die man nicht nur einfach gern haben muss, sondern in die man sich auch sehr gut hinein versetzen kann. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht zusammen mit Nick und Svea die Geheimnisse des jeweils anderen aufzudecken, was auch gut geklappt hat, denn auch der Leser weiß nicht von Anfang an Bescheid, sondern erfährt erst nach und nach womit sich die beiden jungen Menschen herumschlagen müssen und das ist ein ganz schön schwerer Brocken, der da auf ihnen lastet.

Es geht somit nicht nur um Liebe, sondern auch darum sich Träume zu erfüllen, sich zu verwirklichen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sich nicht alles gefallen zu lassen und kluge Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Und auch darum, ab und an mal ein wenig egoistisch sein zu dürfen.

Ab und an fand ich die Handlung dann allerdings schon ein klein wenig träumerisch und weniger realistisch. Das hat im Großen und Ganzen nicht gestört, an manchen Stellen fand ich es dann allerdings doch ein wenig übertrieben. Darüber konnte ich aber im Verlauf der Geschichte hinweg sehen, weil es trotzdem funktioniert hat und einfach nur schön war.

Fazit

Insgesamt war „Sternschnuppenträume“ für mich ein sehr schönes Jugendbuch über das Erwachsen werden und Verantwortung zu übernehmen für sein Leben. Von mir gibt es hierfür vier sehr gute Sterne!   

Meine Wertung:

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Blind Walk – Patricia Schröder

blindwalk

Coppenrath Verlag
Gebundene Ausgabe
ca. 448 Seiten
17,95 Euro
Juni 2014
ISBN: 978-3649617495
Bestellen bei Amazon.de

Inhalt

(lt. amazon.de):

Als die 17-jährige Lida Donelley zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten „Blind Walk“, einem Event aus dem Internet, teilnimmt, rechnet sie mit nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv. Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida beschleicht das unheimliche Gefühl, dass sie beobachtet werden. Schon bald wird dieser erste Verdacht zur bösen Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben.

Gewähltes Zitat

»Mir nicht«, erwiderte ich. »Ich bereue nicht eine Sekunde meines Lebens. Auch wenn garantiert etliche dabei gewesen sind, die ich nicht optimal genutzt habe. Ich. Bereue. Nichts.«

(S. 349)

 

Meine Meinung

Als Lida ihren Freund Jesper überredet sie mit zu diesem Event zu nehmen, hätte sie vermutet, dass in ihrer Beziehung irgendetwas nicht stimmen könnte. Vor allem hätte sie aber nie damit gerechnet, dass der Blind Walk sich so entwickeln würde! Statt einem tollen Abenteuer scheint es schließlich eher um Leben und Tod zu gehen. Aber wieso? Was läuft hier ab?

Erwartet hatte ich ein spannendes Abenteuer mit einem Haufen zusammengewürfelter Jugendlicher, die allesamt unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Genau das habe ich auch bekommen – und noch mehr!
„Blind Walk“ war anders, als ich es mir anhand der Kurzbeschreibung vorgestellt hatte. Anders, aber nicht schlechter! Im Gegenteil, dieses unerwartete hat der Geschichte den besonderen Reiz verliehen, sie zu etwas wirklich besonderem gemacht.

Die Figuren könnten unterschiedlicher kaum sein. Wir lernen vor allem Lida kennen, aus deren Sicht der Roman zum größten Teil erzählt wird. Außerdem wird das Buch noch in kursiver Schrift aus der Sicht anderer erzählt. Die Perspektiven wechseln also häufig, erzählen dann aber auch zwei unterschiedliche Handlungsstränge, die ich zunächst lange Zeit überhaupt nicht miteinander verbinden konnte. Erst nach und nach schloss sich der Kreis zu einem ganzen.

Alle übrigen Figuren lernen wir nur oberflächlich kennen, das reicht allerdings vollkommen aus um deren Persönlichkeiten einschätzen zu können. Die Figurenzeichnung ist Patricia Schröder hier wirklich gut gelungen, wie ich finde.

Wie bereits erwähnt wir der Plot aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Das bringt noch einmal so richtig Spannung rein, denn lange Zeit konnte ich die Handlungen gar nicht miteinander verbinden. Das sorgte dafür, dass ich irgendwann einfach nur noch weiter lesen musste um endlich zu erfahren, was es mit dieser vermeintlichen Nebenhandlung auf sich hat.
Die Zusammenhänge konnten mich dann tatsächlich ziemlich überraschen und auch begeistern, als ich schließlich so in etwa begriffen hatte, worauf das alles hinaus laufen würde, weil ich mir dieses Ausmaß gar nicht vorstellen konnte.
Ohne zu viel zu verraten, aber die Thematik ist wirklich sehr interessant! Weiter ins Detail kann ich leider nicht gehen ohne richtig fett zu spoilern.

Fazit

Insgesamt konnte mich Blind Walk mit seiner Idee sehr begeistern! Patricia Schröder hatte hier eine tolle Idee und konnte diese auch noch richtig gut umsetzen.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig, man fliegt nur so durch sie Seiten und kann vor lauter Spannung gar nicht mehr aufhören zu lesen. Von mir bekommt Blind Walk dafür die volle Punktzahl!  

Meine Wertung

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