Land in Sicht – Kristina Steffan

landinsicht

Diana Verlag
Taschenbuch Ausgabe
ca. 336 Seiten
8,99 Euro
Mai 2014
ISBN: 978-3453357785
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Das Glück schmeckt nach Äpfeln und Schokolade
Lotta hasst Veränderungen. Blöd nur, dass das Leben darauf keine Rücksicht nimmt. Als ihre Oma stirbt, ist sie plötzlich Hausbesitzerin. Auf dem Land. Gemeinsam mit ihrer ungeliebten Schwester. Von nun an kämpft Lotta mit Kühen im Garten, mit den Dorfbewohnern und Handwerkern, die gern auch mal die falsche Wand einreißen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Graf im Nachbarhaus, der ihre Gefühle ganz schön durcheinanderbringt …
 

Gewähltes Zitat

Um 6:10 Uhr habe ich mein Bett verlassen. Um 6:15 Uhr habe ich mir fest vorgenommen, heute meine Kündigung für die Wohnung zu schreiben. Um 6:18 Uhr habe ich festgestellt, dass die Milch alle ist. Milch ist ein lebensnotwendiges Lebensmittel, weil ich ohne Milch keinen Kaffee trinken kann. Ohne Kaffee kann der Tag nicht beginnen, womit der Morgen um 6:20 Uhr eigentlich schon wieder gelaufen war.
Jetzt ist es 6:25 Uhr, und ich möchte wieder ins Bett, was nicht geht, weil sich unter meinem Schlafzimmer nach wie vor ein internationales Krisengebiet befindet.

(S. 103 ff.)

 

Meine Meinung

Lotta und Lea sind Schwestern und zwar so verschieden wie nur möglich, weswegen sie auch häufig aneinander geraten. Als ihre Oma stirbt sind beide untröstlich und versuchen gemeinsam die Beerdigung zu organisieren. Als sie erfahren, dass ihre Oma ihnen ihr Haus nur unter der Bedingung hinterlässt, dass sie vorher ein Jahr gemeinsam in diesem Haus wohnen, machen sie sich gleich an die unbedingt notwendigen Renovierungsarbeiten, von denen sie beide aber auch keine Ahnung haben …

“Land in Sicht” ist die wunderbare Geschichte zweier Schwestern, die es in ihrem Leben nicht leicht hatten und sich im Erwachsenenalter schließlich aber doch nicht zusammen raufen müssen. Lotta ist die Ältere der beiden, die die Verantwortung für ihre kleine Schwester Lea mit übernommen hat, als sie selbst noch mehr Kind als erwachsen war. Das hat sie viel gekostet, unter anderem ihre Unbeschwertheit. Lea hat sich ihrerseits nie wirklich ernst genommen gefühlt und versucht sich anderweitig bemerkbar zu machen.

Die Figuren in diesem Buch, allen voran die beiden Ellenberg-Schwestern hat die Autorin Kristina Steffan hier wirklich schön angelegt. Auch die Nachbarn konnte ich mir lebhaft vorstellen, vor allem natürlich Hildegard und der geheimnisvolle Graf. Und die verrückte Mutter der beiden passt natürlich auch gut ins Bild der beiden so verschiedenen Schwestern.

Die Geschichte ist sehr unaufregend, dafür aber sehr charmant und teils auch witzig. Auf jeden Fall mit viel Herz und flüssig erzählt. Anhand des Titels hätte ich mir ein wenig mehr Auseinandersetzung mit dem Landleben erwartet. Ich selbst bin vor einigen Jahren aus der Großstadt aufs Land gezogen und weiß noch genau wie schwer mir die Umstellung damals fiel und davon habe ich nicht so viel im Buch wieder gefunden. Aber trotzdem war es eine wirklich tolle Geschichte, die trotzdem auch viel von der Umstrukturierung eines Lebens erzählt, wenn auch anders als ich es mir vorgestellt hätte. Dafür gibt es viel Spaß mit so einer Hausrenovierung.

Ich könnte mir hier gut eine Fortsetzung der Geschichte vorstellen. Irgendwie würde ich mir eine solche sogar wünschen, ich würde nämlich schon gerne wissen, wie es Lea und Lotta so ergehen wird. Das hat bestimmt ebenso viel Spaß-Potential wie schon dieser erste Band.

Fazit

Insgesamt war “Land in Sicht” wirklich flüssig zu lesen mit seinen vielen liebenswerten Figuren. Die Geschichte war wirklich schön und erholsam, auch wenn mich der Titel leicht in die Irre führen konnte. Hinzu kommt der wirklich frische und flüssige Schreibstil der Autorin Kristina Steffan. Wie bereits erwähnt würde ich mich wirklich über eine Fortsetzung freuen! 

Meine Wertung:

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Specials:

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Fischer Krüger Verlag
Broschierte Ausgabe
ca. 368 Seiten
14,99 Euro
März 2014
Originaltitel: The Life List
ISBN: 978-3810513304
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Inhalt

(lt. amazon.de):

Können Träume glücklich machen? Eine Mutter zeigt ihrer Tochter den Weg, ihre wahren Träume zu verwirklichen.
Ein berührender Roman über die eine Liebe, die uns ein Leben lang nicht verlässt.
Wer verscheucht die Monster aus unseren Albträumen?
Wer tröstet uns bei Liebeskummer?
Und wer kennt uns besser, als wir uns selber kennen?
Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer Liste mit Lebenszielen. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung.
Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf: Aus dem Mülleimer gefischt, hat ihre Mutter die Liste aufgehoben, und deren Erfüllung zur Bedingung gemacht, damit Brett ihr Erbe erhält – und zwar innerhalb von 12 Monaten.
Aber Brett ist nicht mehr das Mädchen von damals. Ein Baby bekommen? Das hat sie schon lange ad acta gelegt. Ein Pferd kaufen? In ihrer Wohnung sind nicht mal Haustiere erlaubt. Eine gute Beziehung zu ihrem Vater aufbauen? Ha – der ist seit sieben Jahren tot. Sich verlieben? Die einzig wahre, große Liebe gibt es doch nur im Film.
Um sie bei der Erfüllung ihrer Ziele zu unterstützen, hat ihre Mutter Brett mehrere Briefe hinterlassen. Wütend, enttäuscht und verletzt liest Brett den ersten Brief – und ist überwältigt von der liebevollen und fürsorglichen Nachricht ihrer Mutter, die gespürt hat, dass Brett in ihrem Leben nicht glücklich ist. Die Briefe ihrer Mutter rufen Brett dazu auf, ihre Träume nicht aufzugeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen – denn nur sie selbst kann es ändern …
Kann Elizabeth ihrer Tochter dabei helfen, sich selbst wiederzufinden?

 

Gewähltes Zitat

Es kommt mir verräterisch vor, im Mamas Bett zu schlafen. Schließlich ist sie der Feind. Wegen ihr habe ich meine Arbeit, mein Heim und alle Hoffnung verloren. Sicher, Andrew war kompliziert, manchmal auch ein Arsch, aber er war mein Arsch, und ohne ihn werde ich niemals schwanger werden.

(S. 155)

Meine Meinung

Eigentlich führt Brett ein schönes Leben, ist behütet aufgewachsen ohne finanzielle Sorgen, hat einen netten Freund und einen guten Job in der erfolgreichen Firma ihrer Mutter. Lediglich mit ihrem schon lange verstorbenen Vater hatte sie kein so gutes Verhältnis. Als ihre Mutter nach kurzer Leidenszeit an einer Krebserkrankung stirbt, hinterlässt sie Brett ein Vermächtnis, das Bretts so nicht erwartet hat und ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Teils hält Brett ihre Mutter für verrückt und nie käme sie nach der Testamentseröffnung auf die Idee, dass ihre Mutter sich wirklich etwas sinnvolles gedacht hat als sie diese Forderungen an ihre Tochter formulierte …  

Wer hatte als Kind nicht irgendwelche Träume, die er heute längst aufgegeben und vergessen hat? Verdrängt von der Realität hängt man Träumen doch immer weniger hinterher, je älter man wird. Genau so ist es der Protagonistin Brett in diesem Buch ergangen.

Brett war mir als Protagonistin wirklich sehr sympathisch. Wir erleben die Geschichte aus ihrer Perspektive, sie erzählt sie und so konnte ich als Leser eine wirklich enge Beziehung zu dieser Figur aufbauen und so richtig mit ihr mitfühlen. Hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet, so authentisch kommt Brett rüber.

Obwohl sie in der Geschichte gar nicht wirklich vorkommt, weil die Geschichte mit ihrer Beerdigung beginnt, war Bretts Mutter Elisabeth immerzu anwesend. Und wie. Durch Bretts Erinnerungen und Elisabeths Briefe kommt es mir so vor, als hätte ich auch diese Figur gut kennen gelernt und konnte so den Verlust, den Brett erlebt hat noch mehr nachvollziehen.

Auch alle weiteren Figuren in dieser Geschichte waren schön angelegt, bei den potentiellen Liebespartnern war ich mir allerdings tatsächlich bis zum Ende hin nicht sicher, für wen Bretts Herz nun wirklich schlagen wird. Das war ein wirklich schönes Verwirrspiel mit der Liebe und Gefühlen generell.

Die Geschichte selbst ist einfach bezaubernd. Natürlich auch irgendwie total abwegig, weil alles viel zu gut zusammen passt und hier ein Zufall auf den anderen trifft, anders sind die Ereignisse einfach nicht zu erklären, weil es ja kein Fantasy-Buch ist und hier niemand wirklich hellsehen kann. Aber wer wünscht sich nicht so eine Mutter, die einen wirklich in und auswendig kennt und einem alles Glück dieser Erde wünscht und sich auch noch über den eigenen Tod hinaus dafür einsetzt?

Fazit

Insgesamt ist dieses Buch für mich ein totaler Glücksgriff gewesen, ein absoluter Wohlfühl-Roman. Ich habe die Lektüre wirklich sehr genossen und war richtig traurig, als es schließlich vorbei war. Ich hätte wirklich gerne mehr von Brett gelesen, zumal das Ende auch recht abrupt kam und ich gerne noch mehr erfahren hätte, wie es weiter geht.
Abschließend muss ich hier einfach – trotz meiner kleinen Kritik – die volle Sternzahl vergeben, weil ich mich schon lange bei keinem Buch mehr so wohl gefühlt habe.

Meine Wertung:

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